Seine Bemerkung fand wohl weniger Anklang bei den Kinder, als er erwartet hatte. Nicht dass es ihn gestört hatte, denn Seishin war schon hin und weg, von dem Kampf. Die eigentlich überlegen wirkende Frau wurde windelweich geprügelt und sackte schließlich nach einem finalen Schlag regungslos zusammen. Der Sieger Sarak wurde danach von einem alten Mann angekündigt, der danach die Menge aufforderte die Wetten zu platzieren. Jetzt geht’s wohl richtig los... Doch damit, dass die Waisen der nächste Akt dieses Schauspiels sein sollte, hatte Seishin nicht gerechnet. Dass sie irgendwann hier kämpfen mussten, war klar, aber gegen dieses Riesen? Das würde sich Seishin nur zu gerne ansehen. Seine alte Bekanntschaft war in heller Aufregung; sollten die Kinder es schaffen, den Fettkloß zu besiegen, durften sie tatsächlich ein Protektor bekommen. Allerdings war es wie er es sagte, EIN Stirnband. Im finalen Kampf mussten sich die Kinder dann darum streiten. Wie das aussah, kannte man ja aus alten Geschichtsbüchern, wo noch von gegenseitigem Mord unter Schülern die Rede war. Zögernd, stark zögernd sprach eines der Waisenkinder dann aus, was Seishin schon erwartet hatte - Sie brauchten seine Hilfe. Nachdem er diese Shinobi hatte zusammenbrechen sehen, wobei all dieses Blut verlaufen ist, konnte er sich sowieso kaum zurückhalten und dann kam er daher und lud ihn auch noch ein, den Fettkloß zu verhauen? Ein Gong ertönte, woraufhin er noch einmal gefragte wurde. „Wie könnte ich dieses Gemetzel verpassen?“ Sein Gegenüber war abermals nicht gerade belustigt, lächelte dann aber und meinte: „Immer noch der alte, hm?“ Seishin stopfte sein Protektor in seine kleine Tasche, damit er nicht gleich erkannt wurde und sprang dann mit seinen Kameraden hinunter in deren sicheren Tod. Im Ring standen sie nun diesem Koloss gegenüber, der sich über die Horde Kinder lustig amüsierte. Es gab noch einmal einen Gong, welcher vernehmen ließ, dass der Kampf begann. Der fette Kerl hatte so ziemlich die langsamsten und vorhersehbarsten Angriffe, die Seishin jemals gesehen hatte. Allerdings waren sie im Aufprall recht stark, was weh tun könnte, wenn er jemanden erwischte. Seishin war allerdings schnell genug, so dass seine Angriffe ihn nicht erreichen sollten. Anders sah es jedoch bei seinen alten Kameraden aus. Sie waren nie in den Genuss einer Ausbildung zum Shinobi gekommen und waren bestenfalls als Bürgerwehr gut, wenn einmal eine Horde Wölfe oder ähnliches einfallen sollte. Gegen einen ausgewachsenen Kämpfer waren sie, bis auf ein paar Ausnahmen chancenlos. Deutlich wurde es, als eines der Mädchen von seiner Pranke erwischt wurde und quer durch die Arena gegen eine Wand geschleudert wurde, wo sie regungslos liegen blieb. Seishins Grinsen wurde breiter, als auch noch ein Junge in den Genuss seiner Faust kam und das gleiche Schicksal wie das Mädchen teilte. Mit Freuden beobachtete, wie auch er nicht mehr aufstand. Ob die beiden nun bewusstlos oder gar tot waren, konnte er nicht sagen, dafür fehlte ihm die Zeit und die medizinische Ausbildung. Denn Sarak holte soeben zu einem Schlag nach ihm aus, der für einen in Geschwindigkeit geübten Shinobi fast schon wie Zeitlupe wirkte. Seishin wich also mit Leichtigkeit aus und ließ die gigantische Faust auf den Boden einschlagen. Kraft hatte er wirklich, das musste man ihm lassen. Seishin hätte allein schon durch seine Geschwindigkeit leichtes Spiel, wollte allerdings gern sehen, wie sich der Rest der Kinders schlägt, da diese mehr draufzuhaben schienen, als die beiden, die mittlerweile in der Ecke lagen. Ren schien tatsächlich mehr leisten zu können, da er es sogar schaffte dem Hünen ein paar Kunais in den Körper zu rammen und hielt sogar einem Schlag stand. „My, my, da hat er dich erwischt.“, meinte Seishin, als Ren neben ihm aufkam. Nach diesem Anblick wurde Seishin langsam ein wenig zu langweilig und er beschloss, sich aktiv in diesen Kampf einzubringen. Er konzentrierte Chakra in seiner Fußsohle, da er diese gleich brauchen würde. Seine Hände glitten in seine Tasche und holten 2 Kunais heraus, die er jeweils in seiner linken und rechten Hand platzierte. So schnell er konnte, rannte er nun um den Hünen herum, bis er nach ein paar Runden an seinem Rücken zur Ruhe kam und diesen hinaufsprang, bis er nach 2 Schritten an seinen Schultern angelang war, wo er mit viel Schwung ein Kunai in seine Schläfe und das andere in seinen Hals rammte. Um das Kunai richtig in seinen Kopf zu jagen, fehlte ihm die nötige Kraft, allerdings sollte ihn der Blutverlust dort zu schaffen machen. Das Kunai in seinem Hals sollte seine Luftzufuhr ein wenig erschweren und zu allem Überfluss war Seishin noch nicht fertig. Nachdem er wieder auf dem Boden aufgekommen war, schnappte er sich abermals ein neues Kunai. Der Hüne hatte sich mittlerweile an seinen Hals gegriffen und zog das Kunai aus seinem Hals, was die Sache eher noch schlimmer machte, da er sich dabei nur noch mehr verletzte. Seishin allerdings stand mittlerweile vor ihm und rammte ihn seine letzten Kunais in seine Nieren, was bedeuten würde, dass er seelenruhig darauf warten konnte, wie der Kerl verblutete. Doch Seishin spürte ein leichtes Surren, als ein paar Shuriken an seinem Körper vorbeiflogen und dem dicken Mann noch ein wenig den Rest gaben. Von der ehemaligen Gruppe waren noch 4 Leute übrig geblieben, die restlichen lagen in der Arena und hatten ihr Ziel vom Shinobi wohl verfehlt. Ein Gong ertönte wieder einmal und läutete das Ende des Kampfes ein, woraufhin die Gruppe zum Sieger ernannt wurde. Schon kamen auch die Helfer herein und begutachteten die liegenden. Keiner der Kandidaten die am Boden lagen regten sich noch, wobei wohl bei den beiden Kindern eher die Bewusstlosigkeit der entscheidende Faktor war, allerdings ließ das Kopfschütteln der Männer bei dem Mädchen nichts gutes verheißen. Die 3 Kandidaten wurden herausgetragen, wobei Sarak eine lange Blutspur hinter sich herzog. „Oooh~, der ist wohl tot.“ Ren drehte sich zu Seishin um, wohl um ihm zu danken, doch der Gong hinderte ihn daran, da der alte Mann wieder einmal eine Ansage tätigen wollte. „Sieger durch Tod des Gegners sind die Kinder aus Kirigakure.“ Also hatten sie ihn tatsächlich getötet. Seishins Grinsen wurde wieder breiter, als er diese wundervolle Nachricht hörte. Er hatte gehofft, dass diese Mission wirklich so enden wollte. „Wie es versprochen wurde, haben diese Kinder nun ein Stirnband verdient, doch der Haken an der Sache soll sein, dass es nur ei8ns an der Zahl ist, womit wir zum nächsten Ereignis kommen. Mit diesem Knüpfen wir an eine alte Tradition an, die jeder hier noch kennen sollte. Doch genug der Worte; der letzte unter euch, der noch steht, soll sich neuer Besitzer des Stirnbands nennen.“ Ein erneuter Gong ertönte und die Menge, die eben noch wild gröhlte und schimpfte, da sie gegen Sarak gewonnen hatten, fing nun an vor Begeisterung zu schreiben. Auf den Gesichtern der Kinder konnte man klar erkennen, was sie von dieser Situation hielten. Entsetzen spiegelte sich überall wieder, es sei denn man schaute auf das Gesicht von Seishin, der sich keine bessere Situation hätte vorstellen können, als diese. „Seishin danke für deine Hilfe, aber ich glaube das ist jetzt eine Sache zwischen dem Rest hier.“ Doch Seishin hörte ihn schon gar nicht mehr, für ihn zählte nun mehr die Belustigung des Publikums, als seine alten „Freundschaften“. Noch während er überlegte, wie er die ersten Kinder ausschalten sollte, verdrängten die ersten das Entsetzen und fingen an sich zu bekämpfen. Ein lustiges Schauspiel, wenn man bedachte, dass die Kinder keine wirkliche Ausbildung erlebt hatten, schlug sich das eine Mädchen geschickt durch die Reihen ihrer Freunde, bis sie 2 von ihnen ausgeschaltet hatte und nun Ren gegenüberstand. Seishin hatte schon vorher das Gefühl gehabt, dass der Kerl so eine Art Anführer gewesen war, da auch sie stockte und die beiden sich nur anstarrten. Seishin war dieser Fakt jedoch eher egal. Beide Leute kannte er nicht und beide Kinder hatten bei ihm denselben Rang, wie der Boden auf dem er gerade stand. Nach ein paar Fingerzeichen, die er schnell formte, verzierte er das Schlachtfeld dank des Suiton: Suiryô no henka shiyasui mit Wasser, was die beiden Waisen etwas von ihrer Situation ablenkte. „Seishin, ich dachte du gehst!“ Doch nie im Traum hatte er daran gedacht, die Arena zu verlassen. Seishins konzentriertes Chakra an seinen Fußsohlen verhalf ihm sich genau so schnell zu bewegen, wie es für ihn üblig war und so konnte das Mädchen nur schemenhaft erkennen, dass etwas auf ihr Gesicht zukam. Ein fataler Trugschluss. Zwar spürte sie keinen Schmerz im Gesicht, doch ihr Hals sollte sich nicht so darüber freuen, da dieser seitlich einen größeren Schnitt eines Kunais hinnehmen musste, der dazuführte, das ihre Halsschlagader in Mitleidenschaft gezogen wurde und auch ein wenig Blut Seishin bedeckte. Die kleine Dame fasste sich an ihren Hals und sackte auf den Boden, während sie immer blasser wurde. „Du verdammtes Schwein! Niemand hatte davon geredet, dass du irgendwen umbringen solltest! Du bist genau wie Akuma und wirst auch so enden.“ Daher kam es wahrscheinlich, dass sich Seishin an diesen Namen erinnern konnte, da dieser genauso krankhaft mordebesessen war, wie Seishin. „My, noch ist sie gar nicht tot. Schau doch, sie zuckt noch rum.“, sagte Seishin, während sein blutverschmiertes Gesicht zu einem diabolischen Grinsen wurde. Mit einem lauten Schrei kam Ren nun auf ihn zugerannt, wobei ihn das Wasser behinderte und seine Geschwindigkeit stark beeinträchtigte. Es waren halt nur Kinder. Seishin wich lachend aus, während Ren ihn versuchte zu schlagen. „Komm schon, du bist mir im Weg!“, sagte Seishin grinsend, während er die Fingerzeichen formte und ein Teppoudama mit vollem Einsatz seines Chakras nach ihm schoss. Seine alte Bekanntschaft schaffte es durch das Wasser nicht mehr rechtzeitig diesem komplett auszuweichen und es erwischte ihn seitlich an seinem Körper, wodurch er zu Boden fiel. Erstaunlicherweise schien der Kerl im Gegensatz zu seinen Kameraden etwas auszuhalten, da er nicht das Bewusstsein verlor, sondern sich auf seine Arme stützte und keuchte, da das Geschoss ihn an seinem Obekörper getroffen hatte und wohl die Luft aus seinen Lungen gepresst hatte. „Weißst du“, sagte Seishin, während er gemütlich die nächsten Fingerzeichen formte, „ich kann mich ehrlich gesagt, nicht einmal daran erinnern, wie du überhaupt heißt, geschweige denn, wann ich jemals Kontakt mit dir hatte.“ Seishin sprach so leise, dass nur der Junge ihn hören konnte. „Da du mir allerdings auch keine nützlichen Informationen liefern kannst, bist du... leider völlig unbrauchbar.“ Ren kämpfte sich mittlerweile wieder auf die Beine, jedoch war Seishin mit seinen Fingerzeichen fertig und wirkte das Suirou no Jutsu, welches ihn in einer Kugel aus Wasser einschloss, worin er sich nicht bewegen konnte. Da Ren schon eben gerade einen Lungenschuss bekommen hatte, dürfte die Ohnmacht nicht lange dauern. „Zumindest bist du sauber, wenn du verlierst.“ Ren schien es gar nicht mehr zu hören, da er mittlerweile in die Bewusstlosigkeit gefallen war, was Seishin dazu bewegte das Jutsu aufzulösen.
Wieder einmal ertönte der laute Gong. Der alte Mann stand wieder auf und verkündete: „Vor Ihnen steht der Gewinner des heutigen Stirnbandes!“ Seishin fragte sich, wann wohl die harten Brocken auftauchten, da sie wohl kaum ein 4 Mann Team losschicken wollten, um diese Kinder auszuschalten, doch Seishin sah, dass die Spezialgäste weitaus stärker bewacht wurden, als nur von ungeschulten Kindern. Bilanz für heute: 2 Tote und ein Bewusstloser... Es kann gerne so weitergehen. Lächeln wischte er sich das Blut weg, welches drohte in sein Auge zu laufen. Was die anderen wohl trieben? Langsam setzte er sich in Bewegung um den Ring zu verlassen und sich zurück auf die Tribüne zu bewegen.