4. Also, die Neuropathie (brennende Fußschmerzen v.a. nachts) haben wir mit Gabapentin ein wenig besser bekommen, das beste Mittel dagegen ist allerdings ein besser eingestellter Zucker, was bei dem Mann schwer zu leisten war - die Sorte Diabetiker der sich morgens erstmal ordentlich Butter auf sein Brot schmiert ehe er Frischkäse drauf tut. Ich hab ihn auch regelmäßig nicht zum Blutsaugen getroffen weil er im Rollstuhl im Foyer saß, rauchen
Die Unterschenkel und Füße waren nicht so stark gefährdet, weil die Geschwüre nicht die typischen Diabetes-Geschwüre waren, bei denen Bagatellverletzungen einfach nicht mehr zugehen weil die Blut- oder Nervenversorgung so schlecht geworden wäre (also Ulcus cruris oder diabetischer Fuß oder arterielle Verschlusskrankheit) sondern eine Autoimmunreaktion (leukozytoklastische Vaskulitis) gegen die Blutgefäße da unten, die wir unter vielviel Cortison irgendwann zum Erliegen gekriegt haben. Hieß im Entlassungsbrief "allergische Vaskulitis", allerdings findet man lustigerweise in der Hälfte der Fälle das Allergen nicht. Wir hatten ein Testosteron-Depotpräparat im Verdacht, aber Depotpräparate kann man halt schwer probeweise absetzen.
Mit den Gelenksachen muss sich im Verlauf mal ein Rheumatologe rumärgern - wir haben zwar für alles mindestens einen Professor, aber als wir die zuständige Professorin aus der Inneren Abteilung für ein Konsil angefordert hatten war er halt auch wieder weg zum Rauchen ... ^^
Aber ja, schon richtig. Diabetes verusacht in Deutschland die meisten Amputationen und die meisten Erblindungen, und es gibt eine lange Liste abgedrehtes seltenes Zeug das irgendwie auch nur Diabetiker kriegen.