Michiyo Kumiko
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Ihre Vermutungen liefen ins Leere, aber bei näherer Betrachtung war das abzusehen gewesen: Der Bericht Hiragana-sans von diesem Friedhof mit dem Grabstein hatte vermuten lassen, dass hier möglicherweise schon andere gewohnt hatten, die die Ninjas wohl nicht mehr würden fragen können. Wenn sie bloß eine Probe von der Kruste an dem Grabstein bekommen hätten, wäre das hier alles so viel einfacher – na ja zumindest würde sich dann hoffentlich ein direkter Vergleich zu den Schriftstücken herstellen lassen, die sie auch Echt- oder Kunstblut untersuchen sollte, nachdem sie eine Schriftanalyse von den Drohungen anfertigen sollte. Beides hatte sie noch nie im Leben gemacht und nicht die geringste Ahnung davon, wie das funktionierte, aber irgendwann war ja immer das erste Mal. Den Hinweis, dass sie mit der bloßen Aufgabenstellung überfordert war, und zumindest bei der Blutanalyse keine Ahnung hatte, wie sie das überhaupt hinbekommen konnte, ohne sich gleich an Ort und Stelle in tonnenschwere Bücher einzugraben, schenkte sich das Mädchen. Sie würde es ansprechen, sobald Kajis außer Hörweite waren – die beiden waren schon nervös genug, ohne sich mit einem Kind herumschlagen zu müssen, das eigentlich nichts Produktives konnte und an dessen Entscheidungen möglicherweise ihr Leben hängen könnte. So entgegnete sie lediglich ein knappes »Hai!« und machte sich ihre eigenen Gedanken zu dieser „Führung“ durch das Gruselkabinett von einem Haus. Am Ende würde es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit enden, dass in diesem Haus ein Psychopath mit pseudo-gerechten Gründen durch die Gegend schlich und alles Mögliche anstellte. Um den Geisteszustand des Täters machte sie sich dabei auch ihre Sorgen: Wer es fertigbrachte nachts durch ein Haus zu schleichen und ein blutiges Messer zwischen einen werdenden Vater und seine erwartende Gattin zu legen, konnte einfach nicht ganz richtig im Kopf sein und könnte sich auch, wenn sie ihn am Ende stellten, noch als unberechenbar erweisen.
Die Beschwörung ihres Taichō diente vermutlich ebenfalls vornehmlich der Beruhigung ihrer Kunden, seinen plötzlichen Ausbruch von Enthusiasmus konnte das Mädchen trotzdem nicht ganz nachvollziehen und begnügte sich deshalb mit einem seelenruhigen »Mochiron…« selbstverständlich … dafür waren die Drei schließlich hier! Kumiko neigte ihren Kopf und deutete eine Verbeugung an, bevor sie zurück zu einem der Räume mit den Schmierereien an der Wand ging, um sich ihren „professionellen“ Untersuchungen hinzugeben. Sie würde mit der Schriftsache anfangen, das hörte sich zumindest leichter an und hatte Hand und Fuß. Der Raum, in dem sie beginnen würde, wurde von einem gewaltigen Schrank zur Linken der Eingangstür dominiert. Der Boden bestand aus einfachen Holzdielen, von denen beim durchmessen des Raumes keine einzige auch nur einen Millimeter locker zu sein schien. Gegenüber dem Schrank fand der geneigte Betrachter eine gepolsterte, blaue Sitzgelegenheit in Sofa-Form, die sich bei Bedarf mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu einer Schlafgelegenheit transformieren ließ – ein Gästezimmer, so schien es. Unübersehbar direkt gegenüber der Zimmertür fand sich in riesigen Lettern die grausige, rot-bräunliche Nachricht, die den neuen Besitzern dieses Hauses einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte …
Verschwindet oder sterbt!
Eine Eindeutige Nachricht, die keinen Zweifel an der Motivation des Verfassers zuließ. Als sie sich wieder umdrehte, um ein wenig Ausrüstung aus einigen Siegeln zu beschwören, bemerkte sie, dass Frau Kaji ihr offensichtlich gefolgt war und nun mit riesigen Augen um die Ecke spähte und das junge Mädchen bei seiner Arbeit beobachtete. »… nicht erschrecken. Ich beschwöre nur etwas Ausrüstung herbei … « gab sie der Kundin eher nebenher mit, als sie sich direkt neben der Zimmertür hinkniete und zwei kleine Schriftrollen aus ihrer Tasche zog, die sie vor sich ausbreitete. Sie versuchte, Frau Kaji beruhigend zuzulächeln, als sie ihre Hand auf die beiden ausgebreiteten Papierfetzen legte – ob ihr das gelang oder nicht, konnte Kumiko-chan nicht mit Gewissheit sagen, sie war einfach nicht gut in so was. Jedenfalls hielt es die Frau nicht davon ab, zusammen zu zucken, als es unter den Händen der Taijutsuka plötzlich *Pöff* machte und anstatt zwei Papierstreifen, zwei Papierstreifen plus eine Erste Hilfe Ausrüstung und etwas Schreibzeug neben der Tür herumlagen 'Jupp, die sind bald am Ende!' Es galt, mit System und auf keinen Fall völlig planlos vorzugehen und dieser sah folgendermaßen aus: Zuerst würde sich Kumiko dem Fußboden vor der beschmierten Wand widmen, um Farbreste oder Körperhaare oder andere Dinge zu finden, die ihr vielleicht irgendwie weiterhelfen konnten. Dort würde sie am Ehesten Dinge finden, die helfen konnten, den Täter, die Täterin oder die mehreren Täter zu identifizieren. Danach war der Rest des Zimmers dran: Boden, Schrankwände, Türrahmen; hier hoffte die Blondine vornehmlich Schleifspuren zu entdecken oder dergleichen. Und als allerletztes waren die Wand und die Schrift selber an der Reihe; hier waren wieder Haarproben und solche Sachen wichtig, die sich beim Trocknen in nassen Flüssigkeiten gerne erhielten. Die Schriftanalyse würde dann folgen und wie sie das mit der Blutanalyse hinbekam, wusste Kumiko immer noch nicht.
Die Beschwörung ihres Taichō diente vermutlich ebenfalls vornehmlich der Beruhigung ihrer Kunden, seinen plötzlichen Ausbruch von Enthusiasmus konnte das Mädchen trotzdem nicht ganz nachvollziehen und begnügte sich deshalb mit einem seelenruhigen »Mochiron…« selbstverständlich … dafür waren die Drei schließlich hier! Kumiko neigte ihren Kopf und deutete eine Verbeugung an, bevor sie zurück zu einem der Räume mit den Schmierereien an der Wand ging, um sich ihren „professionellen“ Untersuchungen hinzugeben. Sie würde mit der Schriftsache anfangen, das hörte sich zumindest leichter an und hatte Hand und Fuß. Der Raum, in dem sie beginnen würde, wurde von einem gewaltigen Schrank zur Linken der Eingangstür dominiert. Der Boden bestand aus einfachen Holzdielen, von denen beim durchmessen des Raumes keine einzige auch nur einen Millimeter locker zu sein schien. Gegenüber dem Schrank fand der geneigte Betrachter eine gepolsterte, blaue Sitzgelegenheit in Sofa-Form, die sich bei Bedarf mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu einer Schlafgelegenheit transformieren ließ – ein Gästezimmer, so schien es. Unübersehbar direkt gegenüber der Zimmertür fand sich in riesigen Lettern die grausige, rot-bräunliche Nachricht, die den neuen Besitzern dieses Hauses einen gehörigen Schrecken eingejagt hatte …
Verschwindet oder sterbt!
Eine Eindeutige Nachricht, die keinen Zweifel an der Motivation des Verfassers zuließ. Als sie sich wieder umdrehte, um ein wenig Ausrüstung aus einigen Siegeln zu beschwören, bemerkte sie, dass Frau Kaji ihr offensichtlich gefolgt war und nun mit riesigen Augen um die Ecke spähte und das junge Mädchen bei seiner Arbeit beobachtete. »… nicht erschrecken. Ich beschwöre nur etwas Ausrüstung herbei … « gab sie der Kundin eher nebenher mit, als sie sich direkt neben der Zimmertür hinkniete und zwei kleine Schriftrollen aus ihrer Tasche zog, die sie vor sich ausbreitete. Sie versuchte, Frau Kaji beruhigend zuzulächeln, als sie ihre Hand auf die beiden ausgebreiteten Papierfetzen legte – ob ihr das gelang oder nicht, konnte Kumiko-chan nicht mit Gewissheit sagen, sie war einfach nicht gut in so was. Jedenfalls hielt es die Frau nicht davon ab, zusammen zu zucken, als es unter den Händen der Taijutsuka plötzlich *Pöff* machte und anstatt zwei Papierstreifen, zwei Papierstreifen plus eine Erste Hilfe Ausrüstung und etwas Schreibzeug neben der Tür herumlagen 'Jupp, die sind bald am Ende!' Es galt, mit System und auf keinen Fall völlig planlos vorzugehen und dieser sah folgendermaßen aus: Zuerst würde sich Kumiko dem Fußboden vor der beschmierten Wand widmen, um Farbreste oder Körperhaare oder andere Dinge zu finden, die ihr vielleicht irgendwie weiterhelfen konnten. Dort würde sie am Ehesten Dinge finden, die helfen konnten, den Täter, die Täterin oder die mehreren Täter zu identifizieren. Danach war der Rest des Zimmers dran: Boden, Schrankwände, Türrahmen; hier hoffte die Blondine vornehmlich Schleifspuren zu entdecken oder dergleichen. Und als allerletztes waren die Wand und die Schrift selber an der Reihe; hier waren wieder Haarproben und solche Sachen wichtig, die sich beim Trocknen in nassen Flüssigkeiten gerne erhielten. Die Schriftanalyse würde dann folgen und wie sie das mit der Blutanalyse hinbekam, wusste Kumiko immer noch nicht.