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Mameha Junko
Guest
Ein Unglück kommt selten allein, nicht wahr? So war es auch an diesem verregnetem Tag im Frühjahr, doch Frühlingsgefühle wollten beim besten Willen nicht aufkommen. Eine weißliche, irgendwie ungesund aussehende Sonne versteckte sich hinter grauen Wolkentürmen, des Morgens bildete sich dichter Nebel auf den Feldern und wenn nicht gerade alles durchdringenden Nieselregen vom Himmel fiel, so war es Tröpfelregen. Falles es gerade eine Regenpause gab - und das war ein äußerst seltenes Ereignis in diesen Tagen - wurde die Welt durch das himmlische Versprechen von Regen in Form von dunklen Wolken noch ein kleines bisschen grauer.
Kurzum: Bei diesem Wetter mochte man keinen Hund vor die Tür jagen. Doch in diese im Allgemeinen etwas träge Stimmung machte sich noch ein Gefühl breit: Apathie. Eigentlich mochte man doch nichts anderes machen, als faul auf dem Bett liegen und sich im seligen Nichtstun suhlen, nicht wahr? Für etwas anderes war diese Zeit auch nicht zu gebrauchen, wenn man ehrlich sein sollte. Die Missionen stagnierten, die Fernseher gingen reihenweise kaputt und nur die wirklich durchgeknallten Hardliner gingen tatsächlich noch in den Außenanlagen trainieren - oder die armen Schweine, die demnächst an einem Chuuninexamen teilnehmen mussten, je nachdem.
Es war in genau jener tristen Stimmung, an einem ganz normalen Donnerstag Nachmittag um 15 Uhr, als sowohl Waguchi Sho als auch Kawa Hayato aufgesucht wurden. Bei Sho war es ein niedliches, achtjähriges blondes Mädchen mit Zöpfchen, bei Hayato ein zehnjähriger, ziemlich angenervter Junge, die beide abgehetzt und aus ihren nachmittäglichen Akademietätigkeiten gerissen worden waren, um sie, genau sie, genau diese beiden Genin aufzusuchen - und zwar pronto, wie man ihnen unmissverständlich klargemacht hatte.
Der Zettel, der diesen beiden Genin überreicht (oder eher in die Hand gedrückt) wurde, war simpel wie auch direkt. Mission, Sachen packen, in einer halben Stunde am Westtor. Drei Tage Rationen und Ausrüstung einpacken, keine Verspätung.
Wer auch immer ihr Teamleiter war, er verstand anscheinend keinen Spaß, noch war er besonders redselig oder gar freundlich gestimmt. Überhaupt schien Smalltalk auch nicht seine Stärke zu sein, und ob die beiden Glücklichen, die für diese Mission ausgesucht waren, sich nach einem so brüsken und knappen Schriftsatz auch wirklich berufen fühlten, diesen knappen Zeitrahmen einzuhalten, der ja eigentlich ziemlich unheilig und fast schon unmachbar wirkte, stand vollkommen in den Sternen. Genau genommen war es vollkommen ihre Entscheidung, wie sie darauf reagierten, oder ob sie die beiden armen abgehetzten Akademisten für ihr Elend verantwortlich machten oder gar einfach ignorierten. Die Wahl gehörte ihnen, ihnen allein.
Wie auch immer sie sich entschieden, exakt zehn Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt lehnte sich Junko gelassen an das Tor und ließ den Blick schweifen. Der Regen prasselte an ihrer Jacke ab, aber dennoch war ihr kalt und ungemütlich. Nach außen hin wirkte sie wie eine schlanke, junge Frau mit desinteressiertem, arrogantem Gesichtsausdruck, während ein weißer Zopf aus ihrer Kapuze heraushing. Mit verschränkten Armen stand sie da und tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger auf ihrem Ärmel herum. Das Konoha-Stirnband trug sie diesmal als Gürtel, versteckt unter ihrer Kleidung, so mochte man lediglich an ihrer ernsten Businesshaltung und an ihrem Rucksack erkennen, dass es sich bei ihr nicht um einen Zivilisten, sondern um einen Shinobi handelte.
Zumindest war dies der äußere Eindruck, in dem sie sich kaum von einem Zivilisten unterschied, aber die Ausstrahlung sagte etwas ganz anderes. Sie strahlte nicht nur Ernsthaftigkeit, sondern selbst in dieser latent gelangweilten Haltung eine Art von Intensität aus, die auf Erfahrung, Kompetenz und vor allem eine No-Nonsense-Einstellung hinwiesen, wie man sie bei erfahrenen Shinobi sah, die sich als höllische Teamleiter herausstellten.
Ob diese Art von kühle Contenance allerdings war ein krasser Gegensatz zu den beiden Wachen, die unter einem Regenschirm dicht beieinander saßen (ihr Dach undicht und es tropfte durch) und sich in einem äußerst spannenden Dialog befanden.
"Ist bald Feierabend"? Der junge Mann mit dem Kumo-Stirnband unternahm dabei das Experiment, mit beiden Augen seine Nasenspitze zu erfassen.
"Bald.", meinte der ältere Herr, trotz des Alters Weisheit noch Genin zu seinem Kollegen, während er mit einem Bleistift in seiner Nase bohrte.
Kurzum: Bei diesem Wetter mochte man keinen Hund vor die Tür jagen. Doch in diese im Allgemeinen etwas träge Stimmung machte sich noch ein Gefühl breit: Apathie. Eigentlich mochte man doch nichts anderes machen, als faul auf dem Bett liegen und sich im seligen Nichtstun suhlen, nicht wahr? Für etwas anderes war diese Zeit auch nicht zu gebrauchen, wenn man ehrlich sein sollte. Die Missionen stagnierten, die Fernseher gingen reihenweise kaputt und nur die wirklich durchgeknallten Hardliner gingen tatsächlich noch in den Außenanlagen trainieren - oder die armen Schweine, die demnächst an einem Chuuninexamen teilnehmen mussten, je nachdem.
Es war in genau jener tristen Stimmung, an einem ganz normalen Donnerstag Nachmittag um 15 Uhr, als sowohl Waguchi Sho als auch Kawa Hayato aufgesucht wurden. Bei Sho war es ein niedliches, achtjähriges blondes Mädchen mit Zöpfchen, bei Hayato ein zehnjähriger, ziemlich angenervter Junge, die beide abgehetzt und aus ihren nachmittäglichen Akademietätigkeiten gerissen worden waren, um sie, genau sie, genau diese beiden Genin aufzusuchen - und zwar pronto, wie man ihnen unmissverständlich klargemacht hatte.
Der Zettel, der diesen beiden Genin überreicht (oder eher in die Hand gedrückt) wurde, war simpel wie auch direkt. Mission, Sachen packen, in einer halben Stunde am Westtor. Drei Tage Rationen und Ausrüstung einpacken, keine Verspätung.
Wer auch immer ihr Teamleiter war, er verstand anscheinend keinen Spaß, noch war er besonders redselig oder gar freundlich gestimmt. Überhaupt schien Smalltalk auch nicht seine Stärke zu sein, und ob die beiden Glücklichen, die für diese Mission ausgesucht waren, sich nach einem so brüsken und knappen Schriftsatz auch wirklich berufen fühlten, diesen knappen Zeitrahmen einzuhalten, der ja eigentlich ziemlich unheilig und fast schon unmachbar wirkte, stand vollkommen in den Sternen. Genau genommen war es vollkommen ihre Entscheidung, wie sie darauf reagierten, oder ob sie die beiden armen abgehetzten Akademisten für ihr Elend verantwortlich machten oder gar einfach ignorierten. Die Wahl gehörte ihnen, ihnen allein.
Wie auch immer sie sich entschieden, exakt zehn Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt lehnte sich Junko gelassen an das Tor und ließ den Blick schweifen. Der Regen prasselte an ihrer Jacke ab, aber dennoch war ihr kalt und ungemütlich. Nach außen hin wirkte sie wie eine schlanke, junge Frau mit desinteressiertem, arrogantem Gesichtsausdruck, während ein weißer Zopf aus ihrer Kapuze heraushing. Mit verschränkten Armen stand sie da und tippte ungeduldig mit dem Zeigefinger auf ihrem Ärmel herum. Das Konoha-Stirnband trug sie diesmal als Gürtel, versteckt unter ihrer Kleidung, so mochte man lediglich an ihrer ernsten Businesshaltung und an ihrem Rucksack erkennen, dass es sich bei ihr nicht um einen Zivilisten, sondern um einen Shinobi handelte.
Zumindest war dies der äußere Eindruck, in dem sie sich kaum von einem Zivilisten unterschied, aber die Ausstrahlung sagte etwas ganz anderes. Sie strahlte nicht nur Ernsthaftigkeit, sondern selbst in dieser latent gelangweilten Haltung eine Art von Intensität aus, die auf Erfahrung, Kompetenz und vor allem eine No-Nonsense-Einstellung hinwiesen, wie man sie bei erfahrenen Shinobi sah, die sich als höllische Teamleiter herausstellten.
Ob diese Art von kühle Contenance allerdings war ein krasser Gegensatz zu den beiden Wachen, die unter einem Regenschirm dicht beieinander saßen (ihr Dach undicht und es tropfte durch) und sich in einem äußerst spannenden Dialog befanden.
"Ist bald Feierabend"? Der junge Mann mit dem Kumo-Stirnband unternahm dabei das Experiment, mit beiden Augen seine Nasenspitze zu erfassen.
"Bald.", meinte der ältere Herr, trotz des Alters Weisheit noch Genin zu seinem Kollegen, während er mit einem Bleistift in seiner Nase bohrte.