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Das Haus der gesegneten Arbeit

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Zu den unzähligen kleinen und großen Tempeln und Gotteshäusern des Dorfs Sôhon gehört auch das „Haus der gesegneten Arbeit“ an der Grenze zwischen Handels- und Armenviertel. Während das Gebäude dem Großteil des Dorfs als nicht viel mehr bekannt ist als windschiefe Holzkonstruktion, deren schneeweißes Ziegeldach ihre einzige bemerkenswerte Eigenschaft darstellt, kennen viele Armen und Obdachlosen Sôhons die Kirche als Zuflucht vor Wind, Regen und Arbeitslosigkeit. Das Haus rühmt sich nämlich einer langen Tradition, ihre Gemeindemitglieder in Lohn und Brot zu bringen, obgleich es sich selten um längerfristige Anstellungen handelt. Nichtsdestoweniger schätzen die Bewohner des Armenviertels die Anstrengungen „ihres“ Tempels, weshalb sich weiterhin Tag für Tag aufs Neue etliche Männer und Frauen vor Ort melden, um die Priester des Hauses um Arbeit zu bitten.


C-Rang: Die toten Augen von Sôhon (Forts.)

cf: Herberge der Pilger

*Ugh, mein Schädel…*
Oita konnte sich nicht daran erinnern, wie lange es her war, dass er so schlecht geschlafen hatte. Fast die ganze Nacht hatte er mit weit aufgerissenen Augen im Bett – das heißt der Pritsche, die in Sôhon als Bett galt – gelegen und verzweifelt versucht, doch noch irgendwie seinen Weg ins Land der Träume zu finden.
*Was ganz super geklappt hat… Mistiges Schäfchenzählen! Das ist doch nicht normal, dass man da über Tausend kommt!*
Auf der anderen Seite konnte es Oita seinen Gedanken nicht wirklich verübeln, dass sie ihn vor lauter Raserei nicht hatten schlafen lassen. Immerhin war man nicht jeden Tag bei der Beschwörung eines waschechten Geistes zugegen, ganz zu schweigen von der Bürde, das Ableben des besagten Gespensts nicht nur zu untersuchen, sondern aufzuklären und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Genau das stand für Oita und seine Gefährten dann auch auf dem heutigen Programm: Gisseis Mord aufzuklären.
*Wobei, viel aufzuklären gibt’s da doch eigentlich nicht mehr: Dieser Priester, Masao, war es. Gut, wir wissen nicht, wie genau der Kerl Gissei umgenietet hat, oder warum, oder wann, oder wo, und sowieso und überhaupt… Ugh, Mann… Das wird heute sicher ein super mistiger Tag werden…*
Dass sich das erste (genau genommen zweite) Reiseziel der Gruppe an diesem Tag dann auch noch „Haus der gesegneten Arbeit“ nannte, festigte Oitas Trübsinn vollends.
„Hey…“
Es war das erste Mal, dass Oita an diesem Morgen seine Gefährten mit etwas anderem bedachte als einem unglücklichen Grunzen. Im Schlepptau von Hatsune und Yukio, mit denen er gerade auf dem Weg zu besagtem Haus war, sprach er die beiden mit der verquarzten Stimme eines langjährigen Rauchers an:
„Dieser Helmhirni Nanaka hat doch irgendwas davon gesagt, dass Masao dort Leuten eine zweite Chance gibt… Für mich klingt das ein bisschen so, als würde er Kriminelle von der Straße auflesen und sie für sich arbeiten lassen. Was, wenn der Typ weniger eine Kirche leitet, und mehr einen auf Gangsterboss macht? In dem Fall wäre es vielleicht schlau, nicht allein dort aufzukreuzen…“
*Aber wen sollen wir uns bitteschön als Verstärkung besorgen? Nanaka und seine Kanalratten? Zumindest er selber scheint viel von diesem Masao zu halten… Bei unserem Glück würde er sich also eher auf die Seite dieses Priesters schlagen, als uns zur Hand zu gehen. Bliebe noch die Möglichkeit, andere Shinobi bei Sora anzufragen… Was uns drei bestenfalls übervorsichtig und schlimmstenfalls inkompetent dastehen lässt, vor allem wenn Masaos Entourage aus nichts weiter besteht als ein paar armen Schluckern, die mit Tagarbeit geradeso über die Runden kommen.*
„…Wisst ihr was? Vergesst es. Wir sollten uns wohl erstmal selbst ein Bild davon machen, mit was für Knilchen sich unser Killer umgibt.“

Gesagt, getan. Der Weg vom Büro der Kanalwache zum Haus der gesegneten Arbeit war nämlich nicht sonderlich weit, und so fanden sich die drei Shinobi schnell vor einem bescheidenen Gebäude wieder, jenseits dessen sich die vorbeilaufende Straße von einem gut befestigten, sauberen Weg in einen dreckigen, staubigen Trampelpfad befestigte.
*Viel deutlicher könnte die Grenze zwischen dem normalen Sôhon und dem hiesigen Armenviertel wohl nicht sein.*
Das Arbeitshaus selbst schaffte den schwierigen Spagat zwischen der Architektur des „richtigen“ und des armen Sôhon relativ gut. Einerseits war das Gebäude ein etwas klappriges Ding, angefertigt aus verfärbtem Holz, wie man es selbst im Reich der Steine für relativ wenig Geld bekommen konnte. Andererseits maß der Bau ganze drei Stockwerke, das heißt ein Erdgeschoss und zwei zusätzliche Etagen, stand in Länge und Breite den anderen Tempeln des Dorfs in Nichts nach, und trumpfte sogar mit einem ziemlich fachmännisch geziegeltem, schneeweißem Dach auf, das definitiv mehr Schutz vor Wind und Wetter bot als die üblichen zugigen Holzverschläge des Armenviertels.
Der Lautstärke von Oitas Magengrummeln nach war es etwa neun Uhr, vielleicht auch halb zehn. Der Tag war also längst angebrochen, doch den kleinen Genin überraschte es trotzdem, wie viel sich im, um und vor diesem „Haus der Arbeit“ tat. Zwei bis drei Dutzend der ärmlichen Bevölkerung des Dorfs, gut zu erkennen an den abgewetzten Lumpen an ihren Leibern, drängten sich insbesondere um den Eingang des Gebäudes, wo drei Priester in schlichten, weißen Roben mehr schlecht als recht versuchten, dem heran dringenden Chaos Einhalt zu gebieten.
*Die Leute scheinen echt gierig auf irgendwas zu sein, und das obwohl ich nirgendwo einen Essensstand finden kann. Geht’s hier also nicht um Armenspeisung? Hmm…*
Mit dem Andrang vor dem Haus, in dem sich ihr Hauptverdächtiger vermutlich befand, war es für die Shinobi erstmal ein kleines Problem, in die behelfsmäßige Kirche hineinzukommen – und zwar bestenfalls ohne viel Aufsehen zu erregen…

@Nekoyami Hatsune @Yuudari Yukio
 
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Frisch und fröhlich war Hatsune mit ihren Partnern auf den Straßen von Sôhon unterwegs. Anders als Oita hatte sie ganz wundervoll geschlafen, auch wenn die Betten hier nicht annähernd so gemütlich waren wie in dem kleinen Palast, als den man ihr Zimmer bezeichnen konnte. Sie und ihr Clan hatten ein anderes Verhältnis zu geistern als der Furasaki, wenn auch natürlich nicht annähernd das Gleiche wie die Yuudari. Für Hatsu war es nie eine große Frage gewesen, ob es Geister wirklich gab, davon ging sie mehr oder minder aus, auch wenn sie nicht allzu viel darüber nachdachte. War das, was Yukio gestern gemacht hatte, wirklich so anders als die Tänze der Nekoyami, mit denen sie die Katzengöttin anriefen? Es fühlte sich zumindest nicht so an. Entsprechend erholt ging sie heute in das Gespräch mit Nanaka, das sich tatsächlich als ziemlich aufschlussreich herausstellte.
„Wie Oita schon sagt... ich finde es ein wenig besorgniserregend, dass unser Mörder so viel Unterstützung zu haben scheint“, nickte die Pinkhaarige und schenkte dem Jüngeren ein sanftes Lächeln. Auf die Sache mit dem Gangsterboss wäre sie selbst nicht gekommen, da war Oita wieder voll in seiner Rolle drin, wie es aussah, aber sie machte sich vor Allem wegen seinem Image Sorgen. „Er scheint als guter Mensch bekannt zu sein und der Kirche einen wichtigen Dienst zu leisten. Ich habe das Gefühl, dass es nicht jeder gern sehen wird, wenn wir ihm hinterher schnüffeln. Aber wir wissen, dass hier etwas zu finden ist und dass sich hinter seiner Fassade mehr versteckt. Ein Rückzieher ist also keine Option.“ Sie wussten ohnehin noch nicht genug über die genauen Umstände, um sich wirklich ein klares Bild zu machen. Wie Oita schon sagte: Sie wussten ja nicht einmal, was genau das für Leute waren, um die sich der Priester kümmerte. „Wir müssen uns erst einen klaren Überblick verschaffen, bevor ich irgendwas entscheiden kann. Ihr solltet auf jeden Fall auf der Hut sein, in Ordnung?“

Ein einziger Blick auf das Gedränge vor dem Haupteingang des Hauses der gesegneten Arbeit zeigte ziemlich deutlich, dass das Trio dort nicht so schnell hereinkommen würde, wenn sie den Haupteingang nutzen wollten. „Zum Glück sind wir als Shinobi nicht auf den Haupteingang angewiesen... Ich hab da eine Idee“, meinte die Nekoyami und wechselte ein paar leise Worte mit dem Kater auf ihrer Schulter, ehe der von ihr herab hüpfte. Während die drei Shinobi um eine Ecke des Gebäudes herum gingen, sodass sie, wenn sie an der Wand vorbei spähten, den Eingang im Blick haben konnten, ohne selbst auffällig in der Gegend herumzustehen, tapste Yari müde in die Nähe der Menschentraube und rollte sich direkt an der Hauswand zusammen, um ein wenig zu dösen. Süß und unschuldig lag das Tierchen da und wurde gar nicht groß beachtet. Und dann... warteten sie.
Einige Minuten vergingen, ehe im Eingang der Kirche eine vierte Person erschien... aber das war mit Sicherheit kein Priester. Er wirkte auch nicht so recht wie eine der armen Personen hier, war weder schlecht gekleidet, noch unterernährt. Im Gegenteil, der hoch gewachsene Mann hatte breite Schultern und solide Muskeln, machte also einen sehr gesunden und kräftigen Eindruck. Seine schwarzen Haare waren kurz gehalten, eine Augenklappe verdeckte sein linkes Auge und obwohl er aus dem Inneren einer Kirche kam, hatte er eine glühende Zigarette im Mundwinkel. Gepaart mit seinem schmierigen Grinsen wirkte er auf die Nekoyami ziemlich düster. „Platz machen“, sagte der Mann mit Nachdruck und die Priester traten vor, um die Armen ein wenig zu scheuchen, bis sich eine kleine Gasse in deren Mitte gebildet hatte. „Sieht gut aus. Sie können gehen.“ Der Hüne winkte jemanden zu sich heran, und plötzlich tauchte eine Person auf, die noch deutlich weniger in das Bild einer Kirche im Armenviertel passte. Ein Geschäftsmann im teuren Anzug, ausgestattet mit einem Aktenkoffer und einem Monokel, trat hervor, das Kinn gehoben, der überhebliche Blick an jeder einzelnen Person um ihn herum vorbei gehend. Er verlor kein Wort, als der große Kerl ihn mit einem „Immer eine Freude, Miyagi-san!“ verabschiedete. Seufzend nahm der nochmal einen langen Zug seiner Zigarette, pustete einem der drei Priester Rauch ins Gesicht, ehe er fortfuhr: „Der Boss hat wieder Zeit. Ich nehm drei von denen hier mit rein für's Gespräch. Ihr passt auf die anderen auf.“ Sein suchender Blick glitt durch die Menge, ehe er nacheinander auf eine Frau, dann zwei Männer deutete. „Du, du... und du auch. Mitkommen.“
In diesem Moment schien auch Yari aus seinem Schlaf zu erwachen. Langsam erhob er sich wieder auf die Pfötchen und trottete die Wand entlang, um an der Seite der drei Besucher durch den Türrahmen zu huschen. Noch immer schien sich niemand groß für das Tier zu interessieren. Mit einem zufriedenen Grinsen trat Hatsune von der Ecke zurück in den Schatten der Kirche. „Infiltration geglückt! Jetzt folgt Yari ihnen bis zum Zimmer von Masao, damit er uns dann zeigen kann, wo es ist“, erklärte sie ihren Plan mit einem stolzen Grinsen, ehe sie ihren Blick hob und einen Schritt zurück trat, um die Wand besser im Blick zu haben. „Und dann... sollte er gleich...“ Sie ließ den Satz ein wenig in der Luft hängen, bis ein Geräusch ertönte: „Miaau.“ Da! In einem Fenster im ersten Stock lag der Kater gemütlich und glücklich und blickte hinab auf das Trio. Hatsune strahlte vor Stolz. Genau wegen solchen großartigen Plänen war sie die offensichtliche Teamleiterin! „Perfekt. Jetzt warten wir nur noch, dass die Gäste das Zimmer verlassen, dann gehen wir schnell rein, bevor die nächsten kommen“, erklärte sie mit stolzem Blick. „Yari, du gibst uns das Zeichen, wenn es sicher ist, einzusteigen, ja?“

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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"Gehts dir gut, Oita-kun?" Ein bisschen Sorgen machte Yukio sich ja schon! Oita hatte ja schon auf ihrer letzten Mission ein bisschen mitgenommen gewirkt, obwohl Hatsune mit der großen Katze wohl den meisten Stress gehabt hatte, und Yukio hoffte, dass die sensible Konstitution ihres Kameraden ihn nicht entmutigte, weiter als Ninja zu arbeiten! Ihr heutiger Ausflug würde sie zu einem Tempel bringen, der für Yukio etwas richtig kurioses war - denn welcher Tempel verteilte schon Arbeit an seine Gläubigen? Aber es klang nach einer sehr guten Sache! Vielleicht würden ja auch andere von der Idee etwas haben, wenn sie hier gut funktionierte? Yukio musste unbedingt nachfragen, ob das so war. Er hatte mal gehört, dass es auf den unteren Platformen viele Leute ohne Arbeit gab, und vielleicht konnte man da auch Tempel aufmachen? Oita meldete sich schließlich mit ein paar Gedanken zu eben dem Tempel zurück, über dessen Expansion Yukio gerade nachdenken musste, und kam auf eine Idee, die Yukio nie im Leben eingefallen wäre! Kriminelle ...? Der Yuudari machte erstmal große Augen. "Das wäre aber nicht schön!" Rief er aus, und guckte ein wenig konsterniert, als Oitas Vortrag plötzlich ins Leere lief, ehe er die Idee, nicht alleine hinzugehen, wieder sein ließ. Das brachte Yukio dazu, Oita (ausgesprochen sachte) auf die Schulter zu patschen. "Mach dir keine Sorgen! Ich hab immer einen Freund von mir dabei, der uns helfen kann, auch wenn man ihn nicht sieht!" Versicherte er, und strahlte ermutigend zu seinen Begleitern.

Sie erreichten das Haus der gesegneten Arbeit schließlich noch am selben Morgen, und Yukio staunte nicht schlecht - es sah rein vom Anschauen nicht gerade so aus, als sollte es so hoch sein, aber irgendwie funktionierte es doch! "Ziemlich eindrucksvoll ... " murmelte er, auch wenn der Architekt in ihm sich fragte, was diese Kombination aus Ziegeln und Holz wohl bedeuten mochte. "Meint ihr, sie haben das Dach irgendwann ausgetauscht, als sie mehr Geld hatten?" War das Ergebnis, dass er schließlich erreichte, während sein Blick schon zu der Gruppe der wartenden Armen gewandert war. Hoffentlich fanden sie, was sie suchten! Hmm. Und es war ganz schön voll da vorne ... "Es ist ja auch noch nicht gesagt, dass er es direkt war!" Gab Yukio den anderen noch zu bedenken. "Vielleicht war er auch nur verantwortlich." Er wollte nicht annehmen, dass Gissei-san sich komplett geirrt hatte, wer ihn umgebracht hatte, aber es konnte ja mehr als eine Person zu einem Mord gehören. Hatsune schien schon eine Idee zu haben, um um die volle Eingangstür herumzukommen, also ließ Yukio ihre Teamleiterin zuerst an das Problem, bevor er anbot, sich selbst etwas einfallen zu lassen - eine Idee hätte er gehabt, aber man musste ja nicht drängeln! Vor allem, weil es ein Einsatz für Yari zu werden schien - spätestens an dem Punkt guckte Yukio mit großen Augen und mehr als ein bisschen begeistert zu, wie der Kater sich heranschlich. Raffiniert! Offenbar hatte Masao-san einen Gast gehabt, der gerade herausging, und es sah ehrlich gesagt nicht so aus, als wäre dieser Gast häufiger in der Gegend ... oh, das könnte er doch machen! Er fischte eine Karte aus seinem Gepäck und flüsterte ihr geheimnistuerisch zu, dann spürte man nur durch ein leises, vielleicht auch zufälliges Rauschen - und ein ziemlich zufriedenes Lächeln von Yukio - dass eben irgendwas passiert sein musste. In der Zwischenzeit war Yari auch schon in den Tempel gelangt. "Sugoi!" Yukio freute sich sichtlich - aber immerhin gab er sich ein bisschen Mühe, dabei leise zu sein - und winkte Yari vorsichtig zu. Er war nicht hundertprozentig sicher, was sie im Raum tun würden, wenn sie da waren, aber das würde sich schon zeigen - und wenn nicht, würde Hatsune das wissen!

Yari signalisierte ihnen tatsächlich ihre reine Luft, und der Weg nach oben war nur eine Frage davon, einfach den Baumlauf zu benutzen! Yukio steckte neugierig den Kopf durch das Fenster und erspähte ... ein erstaunlich hübsch eingerichtetes Büro, wenn man bedachte, in welchem Gebäude es stand! Man sah nicht mal richtig, dass die Wände hier aus dem komischen Holz waren, so geschickt waren sie entweder mit großen Regalen verstellt oder mit edel wirkenden Platten vertäfelt. Das waren ... viele Dokumente und Bücher! Und der Sekretär, der im Zentrum des Raumes stand, zog natürlich ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich. "... wo sollen wir anfangen!" flüsterte Yukio, und guckte gleichzeitig auf die halb offene Tür zum Gang. Für den Moment war niemand hier drin, aber man konnte hören, wie auf dem Gang geredet wurde - Yukio fing erstmal damit an, hinter die Vorhänge zu schauen, ob die sich vielleicht als Versteck eignen würden, sobald Masao wieder reinkam ...?

@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
 
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„Ugh… ugh… und… ugh… Hepp!“
Nachdem seine Kolleginnen Masaos Büro ganz elegant per Baumlauf betreten hatten, wirkte Oitas händisches Erklettern der windschiefen Hauswand irgendwie unbeholfen und wenig Ninja-like. Dass sich der Junge ein ganz itzi-bitzi kleines bisschen dafür schämte, jenes bescheuerte Anfängerjutsu immer noch nicht zu beherrschen, wollte sich Oita aber natürlich nicht anmerken lassen. So zeigte der Junge, als er sich endlich durch das Fenster in das angebliche Büro ihrer Zielperson gehievt hatte, ein tapferes und selbstzufriedenes Lächeln, während er sich die schmerzenden Finger rieb und leise zu sich selbst sagte: „Na also, geht doch… Ich hab’s immer noch echt drauf…“
Entgegen seiner Worte fühlte sich Oita allerdings irgendwie unsicher und in der Pflicht, hier vor Ort, also in Masaos Büro, schneller als seine Gefährtinnen irgendetwas zu finden, was ihnen dabei helfen würde, diesen Kerl als ihren Täter zu entlarven. Nachdem sich nämlich Hatsune bereits um die Gruppe verdient gemacht hatte, indem sie ihren Kater das Büro hatte finden lassen, und Yukio auch zumindest irgendetwas für später vorbereitet hatte (zumindest interpretierte Oita so das Geflüster des Yuudari, das ihm irgendwie einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte), war der Furasaki derjenige, der wortwörtlich hinter seiner Truppe hinterherhinkte.
*Aber nach was genau suchen wir hier überhaupt? Dieser Masao wird schließlich nicht irgendwo einen Zettel mit einem Geständnis herumliegen haben. „Ja, hey, diese ganzen Toten im Kanal? Jup, das war ich, Masao, und zwar ganz alleine!“*
Letzteres bezweifelte Oita übrigens, seitdem er den Kerl mit der Augenklappe vor dem „Tempel“ gesehen hatte.
„Der Typ vorhin…“, dachte Oita laut flüsternd nach, während er gemeinsam mit Hatsune und Yukio den Raum durchkämmte, „Der mit der Augenklappe, das war doch sicher Masaos rechte Hand, also sein Mann für’s Grobe und so. Glaubt ihr nicht auch, dass der sich wohl eher um unsere Toten gekümmert hat, anstatt dass sich der Boss selber die Hände schmutzig macht? In dem Fall könnten wir nämlich versuchen, den Muskelmann dazu zu bringen, gegen seinen Chef auszusagen, wenn’s hart auf hart kommt, oder? … Moment, nein. Wenn die Worte von so einem offensichtlichen Gangster gegen die eines beliebten Priesters stehen, dann ziehen wir doch auf alle Fälle den Kürzeren. Argh… Also müssen wir hier doch irgendeinen handfesten Beweis finden, oder eben… Naja…“
Oita führte seinen letzten Gedanken nicht laut aus und dachte stattdessen nur darüber nach, was wohl die einzige Alternative war: Masao selbst unter Druck zu setzen.
*Was ziemlich schwierig werden dürfte, immerhin hat der Typ Leute gekillt. Das wird er nicht so mir nichts, dir nichts zugeben…!*
Alles noch mehr Grund für Oita, irgendetwas, irgendetwas in Masaos Büro zu finden, was ihnen die Lösung ihres Falls erleichtern würde. Doch das war allein in Anbetracht der Tatsache, dass der Raum wirklich vollgepackt war mit Dokumenten, Briefen, Verträgen, Rechnungen und so weiter, gar nicht so einfach.
„Mit mehr Zeit…“, zeterte Oita, während er sich weiter durch den heillosen Blätterwald kämpfte, „…könnten wir hier sicher irgendwas finden, das eine Beziehung zwischen Masao und den Toten beweist. Ich meine, ja, unser… Gespensterfreund… hat gemeint, dass diese Gläubigen ihn irgendwie läutern wollten. Aber kommt euch dieser Masao nicht auch eher wie ein Geschäftsmann vor, und weniger wie ein Priester? Also, Geschäftsmann in Anführungszeichen und so, Gangster trifft’s wohl eher, aber… Naja, ihm geht’s scheinbar mehr um Geld als um Erleuchtung. In dem Fall wiederum handelt es sich bei unseren Opfern vielleicht um Konkurrenten von ihm. Leuten, die ihm irgendwie im Weg standen? Vielleicht war ja jemand seinen krummen Touren auf der Spur… Oder… naja, vielleicht… äh…“
Fast schon verzweifelt versuchte Oita, zu irgendeiner wichtigen Einsicht oder Erkenntnis zu kommen, um sich zumindest so um sein Team verdient zu machen… Doch irgendwo musste der Junge selber einsehen, dass seine Ideen zu großen Teilen auf blinden Vermutungen und Vorurteilen beruhten. Mit solcherlei würden sie einem Mörder nicht beikommen können.
*Aber diese ganzen Dokumente hier helfen uns doch genauso wenig! Wenn wir zumindest was finden könnten, wo zum Beispiel der Name eines der Opfer draufsteht! Aber nein! Watanabe… Suzuki… Nanaka… Nakamura… Sato…*
Plötzlich stockte Oita. Einer dieser Namen kam ihm doch bekannt vor!
„Hey Leute, seht euch das mal-“

Zu mehr kam Oita nicht. Ein lautes Rumpeln auf dem Flur vor dem Büro zog die Aufmerksamkeit der drei Shinobi nach draußen, wo nun immer lauter werdendes Holzdielenknarren darauf hindeutete, dass jemand auf dem Weg in ihre Richtung war. Zackig schaute der Furasaki zu Hatsune herüber und stellte stumm die entscheidende Frage: Was nun?
 
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Tja, jetzt war das Trio in Masaos Büro angekommen, und es lag an Hatsune, zu entscheiden, wie sie weiter fortfahren sollten. Etwas überfordert blinzelte die Genin. „Ähm... ich dachte, dass wir hier Masao treffen können... und dann halt halt... mit ihm reden und so“, gab sie zu, aber der Besitzer des Raumes war wohl zusammen mit seinen Gästen ausgeflogen. So viel zu diesem Plan. Etwas iritiert sah sie sich um, wobei ihr Blick auf Oita fiel. „Du hast dir ja Zeit gelassen...“ Zeit, die sie eigentlich nicht mit so einem Kommentar verschwenden sollte. Sie hatten vermutlich nur ein paar Minuten, bis jemand zurück in diesen Raum kam, und wenn es soweit war, dann würde Masao nicht alleine sein, also nicht das vorteilhafte Szenario, das sie sich ursprünglich vorgestellt hatte. „Der Typ hat auch nicht so gewirkt, als würde er sich von uns einfach überzeugen lassen“, kommentierte der Pinkschopf Oitas Worte, auch wenn der selbst schon verstanden hatte, dass sein Plan vermutlich nicht funktionieren würde. Die Nekoyami blickte sich im Büro um. Für einen Priester hatte der Kerl ganz schön viel wertvolles Zeug herumstehen. In einer Vitrine in der Ecke fand sich allerlei Schmuck, an seiner Wand hingen zwei feine Gemälde, er hatte sogar eine teure Weinflasche mit halbvollem Glas auf seinem Schreibtisch stehen! „Dürfen Priester überhaupt trinken?“ Sie hatte eigentlich immer gedacht, dass die sich bei allen möglichen Sachen enthalten mussten. Wenn ja, dann zeigte das wohl schon, dass der Kerl korrupt war. Eine Flasche Châteu de Was auch immer würde allerdings niemanden überzeugen. Da brauchten sie schon bessere Beweise.
Der Schreibtisch konnte aber durchaus ein guter Ort sein, um sich ein wenig umzuschauen. Neugierig betrachtete Hatsu, was darauf so alles stand, und öffnete auch die Schubladen, die sich nicht als abgeschlossen herausstellten. Sie fand ein Siegel, einen von diesen Stempeln, mit denen man seine Unterlagen unterzeichnete... aber der Name darauf war nicht Masao. „Miyagi... Hieß so nicht der Schnösel, der eben abgehauen ist?“, fragte das Katzenmädchen nachdenklich, nicht ganz sicher, was das zu bedeuten hatte. Oita hatte da tatsächlich den besseren Hinweis in der Hand, denn wenn er mal genauer hinsah, würde er sehen, dass nicht nur dieses Siegel, sondern auch dieser Name jedes einzelne der Dokumente unterzeichnet hatte, die er gerade in der Hand hielt. Testamente, die von der Kirche verwaltet wurden, aber von einem Notar beglaubigt. Dem Notar, der sich hier in der Gegend um fast Alles kümmerte. Miyagi.

Bevor Hatsune diese Verbindung aber ziehen konnte, maunzte Yari auf und die Haare der Nekoyami stellten sich auf. Poltern, Schritte. Jemand kam auf sie zu. Oitas fragender Blick traf auf einen nicht weniger überraschten Ausdruck in ihrem Gesicht, aber schlussendlich war es ihre Aufgabe, eine Entscheidung zu treffen. „Versteckt euch, ihr zwei!“, zischte sie leise, während Yari an ihre Seite eilte. „Ich... ich lenke ihn solange ab, damit ihr dann... na... ihr wisst schon!“ Hoffentlich wussten sie es. Hatsune wusste es nämlich nicht. Genau wie sie nicht wusste, wo man sich hier auf die Schnelle verstecken sollte. Das würden Yukio und Oita schon herausfinden. Oder eben nicht. Dann mussten sie halt mitspielen.
Als die Tür sich öffnete, verstarb die Konversation, die bereits so halb im Gange war, recht schnell, und fünf Gesichter starrten ein junges Mädchen mit pinken Haaren an, das sich auf den Schreibtisch von Masao gesetzt hatte, die Beine selbstbewusst überschlagen. Mit der Katze auf dem Schoß und dem Glas Wein in der Hand wirkte sie schon fast wie ein ernstzunehmender Bösewicht. Außerdem konnte sie sich schnell denken, wer von den fünf Neuankömmlingen Masao war. Es würde nicht der Gauner mit der Augenklappe sein, den sie unten gesehen hatte, genauso wenig wie die drei mageren Kerle mit den ranzigen Klamotten. Blieb nur noch der dicke Typ mit den teuren Priesterroben... wieder mit diesen furchtbaren Augen drauf. Hatsune verzog das Gesicht. So eine Modeverirrung tat ihr fast schon weh.
„Was ist hier los?“, fragte der Priester nach ein paar Sekunden des Schweigens. Seine Augen weiteten sich, als sein Blick auf den Stempel fiel, den das Mädchen neben sich auf seinem Tisch stehen hatte. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Guten Tag, Masao-san. Es ist mir eine Freude, euch endlich kennen zu lernen. Ich habe viel von euch gehört“, meinte sie und überspielte geschickt die Panik, die ihr Herz dazu antrieb, aus ihrer Brust zu schlagen. „Ihr könnt mich Neko-sama nennen, nya. Ich würde gerne ein ruhiges Gespräch mit euch führen... unter vier Augen, wenn möglich?“

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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Hatsu-nee-chans Plan war also ein Gespräch mit Masao. "Oh er kommt bestimmt gleich wieder! Er hat ja noch eine Menge Leute zu sehen da draußen." versicherte Yukio, und guckte sich seinerseits ein bisschen im Raum um, während Hatsune das selbe tat. Würde schon irgendwie richtig sein, oder! Hinter den Vorhängen war leider nicht so gut verstecken, wie er festgestellt hatte - da war ein bisschen wenig Platz und er war doch drauf gekommen, dass die gar nicht bodenlang waren. Das erschwerte es mit dem versteckt bleiben doch irgendwie. Aber so lange sie noch Zeit hatten, guckte er sich was anderes an - und da Hatsune und Oita schon an Papieren und Schreibtisch dran waren, guckte sich die Kunst an! "Das Bild sieht irgendwie bekannt aus." Meinte er, und las stirnrunzelnd den Namen, den der Künstler darunter signiert hatte. "Miyamoto ... ich glaube, das ist niemand von hier." stellte Yukio fest - soweit er sich erinnern konnte, wurde hier im Reich der Steine eher abstrakt oder ikonisch gemalt, also irgendwie religiös und meistens mit ganz viel Hell und Dunkel und irgendwelche Kami waren meistens auch im Bild! Nicht wie in den Bildern hier, wo einfach Menschen aufgemalt worden waren, auch wenn es sehr hübsche bilder waren. Und der Schmuck ...? Man musste kein Experte sein um zu sehen, dass das nicht alles für eine Person gedacht war. "Und das hier sind alles sehr verschiedene Schmuckteile ..." Hatte er so viel Familie? Und selbst wenn, meistens bewahrte man ja keinen Schmuck für die Verwandtschaft auf, oder? Ganz schön seltsam. "Vielleicht bekommt er das alles geschenkt ...? Oder meint ihr, es könnte von den Toten kommen ...?" Gissei hatte zumindest seine Brille noch dabei gehabt, auch wenn die zugegeben nicht so nützlich war für andere - vielleicht passte sie einem anderen Brillenträger ja gar nicht. Sie könnten also die Kanalwache fragen ob bei den anderen Toten Wertsachen fehlten!

Oita-kun machte sich unterdessen ebenfalls Gedanken - und zwar wirklich eine Menge Gedanken! Yukio erkannte das mit einem jeweils lobend gemeinten Kopfnicken an, auch während der andere Genin seine eigenen Gedanken jeweils gleich selbst als nicht funktionierend verwarf- gute Ideen waren es ja trotzdem! Er versuchte auch jeweils, sich die Essenz der anderen Gedanken zu merken, immerhin könnten sie zu was gut sein. Der Mann mit der Augenklappe könnte jedenfalls mehr wissen über die Sache, das klang doch glaubwürdig. Yukio hätte ihm gern jemanden hinterhergeschickt um mehr über ihn herauszufinden, aber so viele waren sie leider einfach nicht! Und die andere Idee? Dass es zwischen Gissei und Masao eine Verbindung zu finden gab? Hmm! Klang auch spannend, aber er wusste nicht genau, wonach er da suchen sollte. Am besten wäre natürlich, sie würden sich dazu erst einmal alle diese Papiere mitnehmen und angucken, aaaber - das könnte doch auffallen, wenn so viel davon auf einmal fehlte! Hmm. Das war alles ganz schön kompliziert! Ob Oita oder Hatsune mit ihren Dingen ein bisschen weiter voran kamen? Yukio hatte gerade entschieden, dort auszuhelfen, nachdem er die Wertsachen angeguckt hatte, da gab Yari mit einem kleinen Maunzen Alarm, dass sie gleich nicht mehr alleine hier sein würden. Ui! "Dann kannst du deinen ursprünglichen Plan umsetzen!" Freute sich Yukio für Hatsune, und dachte gar nicht daran, der Empfehlung sich zu verstecken keine Folge zu leisten! Hmm ... aber wie? Oh! Yukio schnippte freudig mit den Fingern - man erwartete fast, dass es dabei Funken schlug - und huschte in eine Zimmerecke. Ein leises "Puff!" später stand dort nicht mehr Yukio, sondern ... eine Stehlampe! Mit einem violetten, fast schwarzen Schirm, der nicht nur entfernt an Yukios Haare erinnerte, aber immerhin hatte er Zeitdruck gehabt! In diesem vollgeräumten Büro fiel ein neues Möbelstück bestimmt nicht direkt auf, oder?

Derweil warf Masao dem unerwarteten Besuch in seinem Büro einen mehr als verwunderten Blick zu. Verwunderung, die allmählich in Misstrauen umschwang. Wenn man nicht gleich von Missgunst sprechen wollte. "Ach ja ..." sprach der Priester langsam, und wirkte so gar nicht salbungsvoll bei diesen Worten. Nein, die enthielten nicht einmal ein Spürchen von Salbe! "Und warum, meine Liebe, sollte ich das tun? Mir scheint es eher so, als wärst du in mein Büro eingestiegen im Wunsch, es auszurauben ..." Hinter diesem Satz hingen Konsequenzen in der Luft, so gravitätisch und bedrohlich wie ein Fallbeil. Möglicherweise auch ein tatsächliches Fallbeil?

@Furasaki Oita @Nekoyami Hatsune
 
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„Versteckt euch, ihr zwei!“
*Leichter gesagt als getan!*
…dachte sich Oita abermals, als er sich unglücklich die Nase rieb und auf die Hinterköpfe der fünf Neuankömmlinge blickte. „Auf die Hinterköpfe“ deshalb, weil dem Genin im Eifer des Gefechts nichts Anderes eingefallen war, als hinter die Eingangstür des Büros zu springen, bevor diese geöffnet wurde, was auch der Grund für seinen schmerzenden Riechkolben war, da irgendein Trottel besagte Tür mit extremem Enthusiasmus geöffnet und dem Furasaki so mitten in das schutzlose Gesicht geschleudert hatte.
*Vielleicht hätte ich doch meinem Instinkt folgen und aus dem Fenster springen sollen, um mich dort an den Vorsprung zu klammern… Wobei, wenn Hatsune wirklich vor hat, diesem Betrüger mit Worten ein Geständnis zu entlocken, wäre ich da sicher ne ganze Weile gehangen…*
Apropos Hatsune: Die hatte sich, das musste Oita schon zugeben, reichlich dramatisch auf Masaos Schreibtisch gepflanzt und verströmte eine so autoritäre Aura, dass selbst der Furasaki ein bisschen Bammel vor seiner Chefin bekam. Dann gab sich die Kunoichi allerdings selbst den Namen „Neko-sama“, was ihr eben aufgebautes Image als Badass-Ninja zumindest in Oitas Augen ziemlich stark ankratzte.
*Was auch nur daran liegt, dass ich bei Katzen mittlerweile immer an dieses dämliche Café denken muss, ugh.*
Doch genug der Erinnerungen und zurück ins Jetzt. Da entwickelte sich gerade nämlich das entscheidende Gespräch zwischen Hatsune und Masao, der über seine Besucherin in etwa so verblüfft war wie Oita vorhin über die Wucht der Tür und der Zerbrechlichkeit seiner Nase. Naja, wenigstens hatte deshalb bisher niemand Oita große (oder überhaupt) Beachtung geschenkt. Dieser Umstand, sowie die Anwesenheit einer verdächtigen Stehlampe, die man dort finden konnte wo eben noch Yukio gestanden hatte, verleiteten Oita schließlich dazu, ebenfalls das Henge anzuwenden, gefolgt von seiner heiß geliebten semi-neuen Kunst des Stimmenimitators, mit der Oita den dicken Priester attackierte und am Ende den nachfolgenden dramatischen Auftritt hinlegte:

„Ach ja… Und warum, meine Liebe, sollte ich das tun? Mir scheint es eher so, als wärst du in mein Büro eingestiegen im Wunsch, es auszurauben ...“
„Warum?“
Als sich hinter ihnen eine zweite Stimme zornig erhob, drehten sich die Köpfe der fünf Neuankömmlinge sofort um.
„Warum?!“
Während drei Augenpaare nichts als Verständnislosigkeit zeigten beim Anblick des Sprechers, weiteten sich die der anderen zwei derart, dass Oita schon befürchtete, ihnen würden die Augäpfel aus den Schädeln fallen.
„WARUM?! Fragst du das WIRKLICH?!“
Dass der Augenklappenträger und Masao aus allen Wolken fielen, war aber nun kein wirkliches Wunder. Immerhin war es ausgerechnet Gissei, das jüngste Opfer der beiden, das sie da gerade voll rechtschaffener Empörung anbrüllte.
„Vielleicht, um zu beichten, dass ihr beiden mich UMBRINGEN wolltet?!“

Zufrieden musterte Oita die Gesichter der beiden mutmaßlichen Täter, bevor sein Blick erneut Hatsune suchte. Mit ein bisschen Hirnschmalz oder einer Menge Skepsis würden die beiden vielleicht auf die Idee kommen, dass Ninjas sich ja verwandeln konnten und dies womöglich nicht der echte Gissei war. Geschockt waren die beiden dennoch erstmal, und vielleicht sorgte das ja auch dafür, dass sie die Scharade erst dann durchschauten, wenn es zu spät war.
*So, Boss, dann zieh unseren Typen mal aus der Nase, was auch immer du kannst!*
 
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Auch wenn sie sich aufspielte, schlug Hatsunes Herz gerade bis zur Brust. Das konnte ihr wohl niemand verübeln. Sie sah auf dem Tisch eines einflussreichen Mörders und erklärte ihm gerade mehr oder minder den Krieg, während sein großer Schläger neben ihm stand. Immerhin war sie nicht ganz alleine. Yukio stand als Stehlampe verkleidet in der Ecke, Oita hatte sich hinter der Tür versteckt und Yari schnurrte in ihrem Schoß. Im Notfall hatte sie also Leute hier, auf die sie sich verlassen konnte. Trotzdem… Dass sich alle Augen so auf sie richteten, einige davon ziemlich bedrohlich, gefiel der Nekoyami in diesem Moment ganz und gar nicht. Sie spielte ihre Rolle, aber gerne tat sie es nicht. Nach einem kurzen Moment der Überraschung hatte sich Masao auch schon wieder gefasst, ein diabolisches Funkeln in seinen Augen. Warum sie hier war wollte er also wissen, spielte den Unschuldigen, den Ahnungslosen. Darauf war die Katze vorbereitet gewesen… nicht aber auf die Antwort, die ertönte, bevor sie ihre eigene geben konnte. Weil sie ihn ermordet hatten? Die deutlich zu erkennende Stimme von Gissei ertönte und schaffte es, dass sich nicht nur Masaos, sondern auch Hatsunes Augen weiteten. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Natürlich war ihr bewusst, dass das das Werk eines ihrer Kollegen sein musste - vermutlich von Oita, schließlich kam die Stimme aus seinem Versteck und Yukio stand immer noch an seinem Platz wie eine gute, ruhige Lampe.
Während Masao ganz schön verdattert wirkte, zog der einäugige Ganove die Tür weiter auf und warf einen Blick dahinter. Tatsächlich, was da stand war unverkennbar der reiche alter Knacker, der zwei Tage zuvor in der Kanalisation gefunden war. Der Gauner hatte sein Gesicht tatsächlich noch gut im Gedächtnis, war fast geneigt, den Kerl mit einem dunklen Lachen zu begrüßen. Gab nicht viele Leute, die er wiedersehen musste, wenn sein Auftrag mit ihnen abgeschlossen war. Das war aber vermutlich keine Idee vor einer Schnüfflerin und drei Unbeteiligten. Stattdessen entschied er sich also für das Offensichtliche: Dafür, die Tür wieder aufzuwerfen, und das mit Schwung. Mit einem lauten Knall stieß sie gegen Gissei, dessen Henge verpuffte und neben Hatsune noch einen zweiten Shinobi in diesem Raum offenbarte. Nach ein paar Sekunden des Erstaunens entkam Masao ein lautes Lachen, als er realisierte, was da gerade passierte. “Ha! Ihr Bengel erlaubt euch wohl einen Scherz mit mir! Du hast mir ja fast einen Schreck eingejagt, kleiner Bursche!”, lachte der Priester und trat tiefer in den Raum. “Ihr wollt reden? In Ordnung, reden wir! Lasst uns alle in meinem Büro bleiben, bis wir geklärt haben, was geklärt werden muss.”

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, klickte die Tür auch schon ins Schloss, geschlossen von dem Hünen, der ein schmutziges Lächeln trug. Damit waren die drei Shinobi, die drei ärmlichen Gäste, der Priester und sein Henker wohl eingeschlossen. Hatsune schluckte, hielt den Stempel in ihrer Hand etwas fester. Wie ein Hai, der seine Beute vor sich hatte, wandte sich Masao ihr zu und bleckte in einem breiten Lächeln die Zähne. “Also, Frau Katze. Sie wollten also über den werten Herrn Gissei sprechen? Was gibt es zu ihm denn zu wissen, hm?”
Mit ihrer eigenen, falschen Selbstsicherheit begegnete die Nekoyami seinem Blick. Der alte Kerl musste ja nicht wissen, dass ihr die Haare im Nacken zu Berge standen. Am Liebsten hätte sie einen Buckel gemacht und ihn angefaucht, aber den Instinkt schluckte sie runter wie einen Haarballen. “Wir wissen, was Sie getan haben, werter Herr Priester. Es ist eine Schande, dass ein so heiliger Mensch die ihm überlassene Macht so missbraucht”, erwiderte sie arrogant, hielt dabei ihre Worte bewusst vage. Noch hatten die Shinobi ja nicht sonderlich viel darüber herausgefunden, was genau Masao gemacht hatte. In diesem Moment war es wichtig, dass sie mit Sicherheit und Überzeugung auftrat. “Wie viel Profit haben sie schon aus ihren schmutzigen Geschäften geschlagen, hm? Und wie viele Menschen mussten für die Edelsteine und Gewänder sterben?” Das war schon einmal ziemlich provokant… aber wohl nicht provokant genug. Während die Genin sich bemühte, ihr Herz im Zaum zu halten, wirkte der Priester mehr als entspannt. “Das sind ja ganz schön gewagte Vorwürfe”, meinte er amüsiert, während er näher an die Jüngere heran trat. “Könnt Ihr mir sagen, Frau Katze, wo diese irrigen Gedanken herkommen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr irgendwelche Beweise für eure Behauptungen habt…”
Ah, da hatte er recht. Hatsunes Atem stockte, während sich die Distanz zwischen ihr und diesem so bedrohlich wirkenden Mann verringerte. Der einzige Beweis, der sie hierher geführt hatte, waren die Worte des Geistes gewesen… und mit denen würden sie wohl kaum jemanden überzeugen. Sie hatte eigentlich darauf gehofft, hier im Büro zu finden, was ihnen noch fehlte, aber irgendwie kam es ihr nicht so vor, als hätten sie jetzt mehr in der Hand als vorher. Der Stempel allein half auf jeden Fall nicht. Nachdem sie die ganze Zeit so schön geschauspielert hatte, fühlte sich die Nekoyami jetzt wie eingefroren. Hoffentlich konnten ihre beiden Begleiter sie ein wenig unterstützen…

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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Irgendwie lief das bisher nicht so doll, oder ...? Yukio war sich in seiner Eigenschaft als Stehlampe zwar nicht sicher, ob er dazu eine besonders gute Meinung abgeben konnte, aber ihr Verdächtiger nahm die Anschuldigung ziemlich lässig auf! Und er gab eine Antwort, die sich leider erstmal ziemlich richtig anhörte ... sie hatten bisher noch keinen festen Beweis. Gissei vor einem Gericht auftreten lassen wäre absolut verboten! Abgesehen davon vermutete sogar Yukio vage, dass man der Erscheinung möglicherweise auch gar nicht glauben würde, dass sie ein verstorbener Stadtbewohner war. Sie konnten sich also nicht wirklich darauf berufen, auch wenn das eigentlich alles war, was sie hatten ... aber das fühlte sich auch nicht richtig an! Diese Detektivsachen waren ganz schön schwierig! Unter normalen Umständen hätte Yukio vermutlich nochmal wiederholt, dass es ja nicht sehr okay war, sich einfach fremder Leute Sachen zu nehmen, aber ... so voll wie das Büro hier mit diversem Krimskrams war, hatte sogar er das Gefühl, das Argument könnte hier auf taube Ohren stoßen ... die Erfahrung mit den streitenden Frauen aus dem kleinen Dorf in Iwa hatte ihm doch vor Augen geführt, dass es nicht immer so einfach war, die Leute miteinander auszusöhnen, und das könnte hier auch der Fall sein!

"Ahem!" Er räusperte sich. Was bei einer Stehlampe erstaunlich seltsam aussah, und einen Moment später ließ er die Illusion des Henge auch in einer kleinen, leicht lilafarbenen Rauchwolke verpuffen, ehe er trotzig die Arme verschränkte und sich demonstrativ hinter Hatsune stellte. "Wir reden hier nicht mit euch, um über Beweise zu reden - ob wir jetzt welche haben oder nicht. Das wäre ja nicht sehr schlau von uns." Zugegeben hatte Yukio gar keine Ahnung, ob das stimmte oder ob Hatsune eventuell sowas in der Art vorgehabt hatte, aber das war jetzt auch nicht so wichtig! Hastig versuchte er sich zu erinnern, was die großen Detektive in seinen Abenteuerromanen zu solchen Gelegenheiten machten. Also ... normalerweise hatten die die örtliche Polizei dabei und tatsächlich vorzeigbare Beweise, wenn sie mit den bösen Leuten redeten! Aber! "Wir möchten euch wissen lassen, dass wir ermitteln." Das war nämlich auch sehr wichtig! Also erstmal das Wort "Ermitteln", das wurde in den Romanen auch immer benutzt und musste folglich wichtig dafür sein. Aber manchmal traf man die Leute, die hinterher schuld waren, ja auch schon sehr früh ... damit sie irgendwas hektisches machten! Genau. "Und wir beobachten euch ... ihr solltet also zweimal nachdenken, was ihr tut und mit wem ihr euch trefft." Fügte Yukio nach der kleinen Denkpause hinzu, und nickte würdevoll. "Ihr habt ja gesehen, wie unauffällig wir überall hinein kommen und zusehen und zuhören können!" Das klang doch schon viel besser, oder? Eben. Bestimmt würden sie jetzt nervös werden, dass man ihnen auf die Spur gekommen wäre, und vorsichtig sein und niemanden mehr in den Kanal schubsen! Sowas hatte Hatsune sich bestimmt gedacht, als sie den Priester direkt angesprochen hatte - immerhin war es ja auch wichtig, dass nicht noch mehr Menschen bestohlen wurden!

"Falls ihr doch nichts mit der Sache zu tun habt, ist das ja umso besser." Fügte Yukio noch mit einem freundlichen Lächeln zum Schluss hinzu, und guckte zu Hatsune, ob sie hier noch irgendetwas zu tun hatten. Ein Geständnis oder so würden sie bestimmt nicht kriegen, also vermutete Yukio, dass sie jetzt auch wieder gehen könnten. Außerdem hatte er ja seine eigene Spur vorbereitet! Im Rausgehen wandte sich natürlich auch noch Oita zu, der ja eben erst die Tür vor die Nase bekommen hatte. "Geht's dir gut?" Fragte er, und hielt Oita ungefragt ein Taschentuch hin, falls er Nasenbluten hatte!

@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
 
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Abgebrüht. Das war nun mal wirklich das Wort des Tages, wenn man sich so anschaute, wie eiskalt Gissei die Vorwürfe der Ninja abschmetterte. Gut, irgendwo hatte er ja Recht, dass sie ihm ohne Beweise nicht groß an den Karren fahren konnten… Doch wer brauchte schon Beweise, wenn er die Zeugenaussage des Mordopfers selbst hatte!
Andererseits… Obwohl Oita nun schon zum mittlerweile zweiten Mal eine Tür ins Gesicht geschlagen bekommen hatte, war der Genin dann doch noch immer vernünftig genug, ihren Geisterfreund Gissei nicht als Kronzeugen zu nennen. Sôhon mochte ja religiös geprägt sein und alles, aber von den örtlichen Behörden zu erwarten, dass sie a) an Geister glaubten, b) an die Yuudari-Art von Geistern glaubten, c) akzeptierten, dass überhaupt jemand Geister beschwören konnte, und d) besagten jemand nicht sofort selbst ins Jenseits zu befördern, wegen Gotteslästerung oder Hexerei oder so, war bestimmt nicht schlau.
Die zweite Türattacke war also nicht der einzige Grund, warum Oita beim Verlassen des Büros reichlich unglücklich dreinschaute. Da war ihm auch das Taschentuch von Yukio nur ein kleiner Trost, das sich der Genin mehr aus Gewöhnung als aus der Not heraus an die nicht-blutende Nase hielt, um einmal kräftig hineinzuschneuzen, bevor er es seinem Besitzer zurückgab.
„Danke, passt schon“, quittierte Oita die Frage des Yuudari, bevor er nach einer kurzen, wortlosen Pause meinte: „Das lief ja jetzt mal nur so mittel, oder? Ich meine, ok, dass diese Kerle nicht sofort mit einem Geständnis herausplatzen, hätte man wohl absehen können. Trotzdem, für unsere mutmaßlichen Täter waren dieser Masao und sein Handlanger schon ein bisschen sehr abgeklärt, oder?“
*Vielleicht… Vielleicht waren Masao und sein Handlanger es ja auch gar nicht? Also, nicht persönlich zumindest… In dem Fall hätten sie zumindest mehr Grund, so abgebrüht zu reagieren, als wenn sie Gissei mit eigenen Händen abgemurkst hätten.*
Während Oita an der Seite seiner Kameraden gerade den Weg nach draußen suchte – Masaos „Kirche“ war doch ganz schön groß und verwinkelt; hätten die Ninja bei ihrem Einstieg nicht das Fenster genommen, wer weiß, ob sie Masaos Büro je gefunden hätten? – begann der kleine Genin, laut nachzudenken: „Hey, gestern Nacht… Was hat Gissei da noch mal genau gesagt? Er habe die Leute nicht persönlich gekannt, die ihn umgebracht haben, und Masao sei ihr Meister… Genau genommen klingt das ja nicht so, als wäre er selber der Mörder gewesen. Und es klingt auch nicht danach, als wäre es nur sein Handlanger gewesen. Gissei hat eindeutig gesagt, dass „sie“, also mehrere Täter, in einem heiligen Haus leben.“
Mit ein paar Blicken zu den Dutzenden Türen, die vom Korridor abzweigten, den die Gruppe gerade passierte, fuhr Oita fort: „Vielleicht sollten wir uns hier noch ein bisschen umgucken? Also, ob hier irgendjemand dauerhaft wohnt und so. Die Leute, die vor der Tür um Arbeit gebettelt haben, kamen ja offenbar von außerhalb.“
Doch was, wenn sich die drei Shinobi wirklich erfolgreich umsahen, das heißt Leute fanden, die hier drinnen im „Tempel“ wohnten und damit besser auf Gisseis Beschreibung passten als Masao und sein Prügelknabe? Besagte Leute waren vielleicht nicht so abgeklärt wie die beiden, doch ohne Beweise würden sich auch die nicht leicht unter Druck setzen lassen…
Missmutig ließ Oita die Schultern sinken und steckte seine Hände in die Taschen seiner Hose… Nur um sogleich verblüfft dreinzuschauen und einen zerknüllten Zettel aus einer der Taschen herauszuholen.
*Oh ja, stimmt ja! Hab ich das Teil doch tatsächlich einfach so eingesteckt! He… Hehe!*
Mit einem hastigen Schritt schloss Oita zu Hatsune auf, die die Gruppe bisher tapfer angeführt hatte, und streckte ihr ein faltiges Blatt Papier entgegen.
„Hey, Boss! Schau dir das mal an. Siehst du den dritten Namen auf der Liste? Nanaka. Du weißt, wer so heißt, richtig? Glaubst du, dieser, äh, Zettel könnte uns irgendwie weiterhelfen?“
Eine genauere Bezeichnung als „Zettel“ war leider nicht drin, da Oita bisher keine Zeit gehabt hatte, den genauen Inhalt des vermeintlich inkriminierenden Dokuments zu studieren, Vielleicht war das Teil bloß eine Liste mit Namen von Leuten, die Masao weiterhin im Weg standen und so seiner Meinung nach als nächstes im Kanal landen sollten. Auf der anderen Seite musste es ja irgendeinen Grund geben, warum Leute für Masao mordeten, und neben „blindem Eifer“ wäre so was wie „Erpressung“ bestimmt ein richtig gutes Motiv…
 
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Irgendwie hatte Hatsune ein ganz mieses Gefühl, als sie das Büro von Masao verließen. Vermutlich war es keine schlechte Sache, dass sie herausgekommen waren, ohne dass die Situation eskaliert war, aber rückblickend... war das wohl nicht ihr klügstes Manöver gewesen. Sie hatten ziemlich schnell ihre Hand gezeigt, sich Feinde gemacht und festgestellt, dass sie, was feste Beweise anging, rein gar nichts in der Hand hatten. Das Shinobi-Trio hatte sicher seine Stärken, aber eventuell gehörte ordentliche Detektivarbeit nicht dazu. Oita war noch gnädig, als er das Ergebnis als mittelmäßig bezeichnete. „Du meinst... der Handlanger hat hier noch Unterstützung?“, fasste die Pinkhaarige zusammen und schluckte. „Dann wären wir ja... direkt in der Höhle des Löwens...“ Jetzt, wo dieser Gedanke im Raum stand, fühlte sich Hatsu noch weniger wohl als vorher. Jede Person, die an den Dreien vorbei schritt, jagte ihm einen kurzen Schrecken ein, auch wenn sich keiner von denen irgendwie aggressiv zeigte. Sie schienen lediglich ihrem Tagwerk nachzugehen, lächelten die Kinder teils sogar an im Vorübergehen, auch wenn ein paar andere sich wohl wunderten, was die drei hier machten. Nun... da wunderten sie sich wohl zurecht. Die Nekoyami seufzte. „Je früher wir hier wieder raus sind, desto besser...“
Einen Beweis hatte das Trio aber anscheinend doch gesichert! Hatsus Augen weiteten sich, als Oita ein paar Zettel hervorzog, und neugierig stellte sie sich zu ihm, blickte über seine Schulter, um mitzulesen, anstatt ihm das Dokument wie gewünscht aus der Hand zu nehmen. „Nanaka? Was hat Nanaka mit...“, murmelte sie, ehe sie stockte. „Moment, ein Testament? Nanaka hat ein Testament bei der Kirche abgeschlossen? Aber... ich dachte, er...“ Sie senkte ihre Stimme. „Ich dachte, er ist von der Kirche gar nicht so überzeugt?“ Und anscheinend war es nicht nur er. Eine Reihe Bewohner von Kurobu hatte wohl in den letzten Monaten Testamente hier bei Masao abgeschlossen. Jetzt, wo Hatsune die Namen aufmerksam durchging, fiel ihr sogar noch jemand auf, dessen Name ihr bekannt vorkam: „Gissei! Da ist Gissei!“ Auf dieser Liste waren leider nur die allgemeinen Daten zu sehen – wann das Testament geschlossen worden war und wer daran beteiligt gewesen war. Als Vertreter Gottes war natürlich immer Masao dabei gewesen, und als Notar... „Miyagi! Der Typ, der vorhin da war!“ Der, dessen Siegel in Masaos Büro bereit stand. Oder nein, jetzt nicht mehr. So wie Oita hatte auch Hatsune eine Kleinigkeit mitgehen lassen. Wenn sie diese Liste und den Stempel zu Nanaka brachten und sich herausstellte, dass der nie ein Testament abgeschlossen hatte... dann hatten sie tatsächlich Beweise dafür, dass hier etwas Seltsames vor sich ging! So langsam glaubte Hatsune zu verstehen, was hier gespielt wurde!

„Noch hier?“, ertönte eine raue Stimme im Rücken der Genin und ließ Hatsune aufzucken, während ein kalter Schauer die Haare in ihrem Nacken aufstellte. „Das sieht aber nicht aus, als würde es euch gehören.“

Aus großen Augen blickte Hatsune über ihre Schulter hinter sich und sah ihn dort: Den Handlanger mit der Augenklappte, der sie, Oita und Yukio um gleich mehrere Köpfe überragte. Mit einem flinken Griff zog er das Papier aus den Händen des Furasaki und steckte es weg, während er sich aufrichtete. „Hier verläuft es sich leicht, wenn man sich nicht auskennt“, meinte er entspannt, als hätte er ihnen nicht gerade ihr Diebesgut gestohlen. Irgendwie fühlte sich Hatsune aber gerade nicht danach, ihn dafür anzufahren. Es wirkte... unvernünftig. „Ich bringe euch raus. Mitkommen.“ So ruhig seine Stimme auch war, stellte sie gleichzeitig klar, dass es sich nicht um ein Angebot handelte. Das war ein Befehl. Hatsune schluckte und entschied sich, ihm zu folgen, bevor sie hier noch ernsthaften Ärger bekamen. Während sie eine Treppe hinunter geführt wurden, dachte die Teamleiterin darüber nach, was ihre nächsten Schritte sein sollten, aber sie war unsicher. Ihr Blick schweifte durch die wirr verwobenen Gänge, betrachtete die mit Augen übersäten, vermutlich heiligen Bilder an den Wänden, die ihr herzlich wenig sagten, während sie an der nächsten Treppe ankamen, auch diese hinunter stiegen. „Nyao!“, rief Yari aus, in den Armen der Nekoyami gehalten, und Hatsune blinzelte überrascht. Moment, warum gingen sie eine zweite Treppe runter? Waren sie nicht im ersten Stock gewesen?
„... das ist nicht der Weg zum Ausgang“, stellte der Pinkschopf fest und blieb inmitten des dunklen Ganges stehen, die Augen zu Schlitzen zusammengezogen. „Was wird hier gespielt?“ Der Einäugige wandte sich langsam wieder um, sah die Gruppe mit einem müden Lächeln an. „Das Haus Gottes hat mehr als einen Ausgang“, erklärte er entspannt und zuckte mit den Schultern. „Wir haben eine sehr gute Anbindung zur Kanalisation, wisst ihr.“
Yaris Ohren zuckten, als er ein Geräusch wahrnahm, und Hatsune blickte hinter sich, als aus den dunklen Nischen gleich mehrere heruntergekommene Herren hervor traten, die mit fiesem Grinsen und verschiedenen, kurzen Waffen in ihren Händen einen alles Andere als freundlichen Eindruck machten. Auch hinter dem Handlanger tauchten mehr von diesen Leuten auf, hatten die Shinobi schnell umstellt. Hatsune bleckte die Zähne.

„Dreckskerle...“

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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"Oooh ... das ist eine gute Idee, Oita. Vielleicht war es jemand, der nur hier wohnt ..." Es war aber auch irgendwie komisch, wenn man Leute beherbergte, die losgingen und alte Männer in Kanäle schubsten, hm? Das machte Masao weiter verdächtig. Irgendwie ... aber Yukio musste beipflichten, dass er jetzt vielleicht nicht derjenige gewesen war, der ihren geisterhaften Freund persönlich umgebracht hatte. Yukio war ziemlich entspannt, was die Hausbewohner anging, auch während er sie eines Mordes verdächtigte - er winkte zurück, wenn sie gegrüßt wurden, und hatte für jeden ein niedliches Lächeln übrig, während er angeregt der Diskussion zwischen Hatsune und Oita folgte. Testament ... das Wort kannte er! Es ging um Geld oder Häuser, oder beides, und war oft ein Grund, warum jemand ermordet wurde! Es zahlte sich definitiv doch aus, so viele Bücher gelesen zu haben! Das mit dem Herren Miyagi klang definitiv komisch. "Meint ihr, wir sollten Miyagi-san auch mal besuchen ...?" Überlegte Yukio, während sie tiefer ins Innere des Tempels marschierten - oder daraus weg? Da war er sich nicht so sicher, er hatte ebenso wenig ein bestimmtes Ziel im Sinne wie die anderen beiden das scheinbar hatten - er ging schlicht davon aus, dass sie schon irgendwo rauskommen würden, immerhin war das hier kein Spukhaus oder so!

Auch, als sie von hinten angesprochen wurden, wandte Yukio sich erstmal ziemlich arglos um, forschende Augen auf die unbekannte Person gerichtet, die da hinter ihnen stand. "Hmm?" Fragte er. "Oh! Wir wollten zufällig gerade gehen! Das ist sehr nett!" Stimmte er zu, und guckte sich ziemlich neugierig die Augenklappe des großen Mannes an. Ob es die auch in anderen Farben gab? So schwarz war ja schon ein bisschen eintönig, wenn man sie jeden Tag anziehen musste ... musste man das eigentlich? "Ist das bei Augenklappen eigentlich wie mit Brillen?" Er musste definitiv nachfragen ... "Also - muss man die anziehen?" Eigentlich ja nicht, oder? Es war mehr so ne Art umgekehrte Brille ... Yukio bekam keine Antwort, und entschied sich gerade, dass die Frage wohl ungeschickt gewesen war, als Hatsune auffiel, dass sie noch einen zweiten Stock nach unten gegangen waren. "Ooh das stimmt!" Rief er aus, und guckte den Mann mit der Augenklappe fragend an. "Das ist sehr cool mit der Kanalisation, aber ich glaube, die dürfen wir gar nicht benutzen, um einfach durch die Stadt zu kommen ..." Nanaka hatte da ja sowas gesagt, oder?

Aber heey ... als Waffen gezogen wurden und der Gang plötzlich ganz schön voll war, fiel auch bei Yukio doch der Groschen, dass das alles vielleicht gar nicht nett gemeint war. "Hey! Das ist aber nicht nett!" protestierte er dann auch, was allgemeines Gelächter auslöste. Yukio nutzte den Moment, um ... unter seinen Sonnenhut zu greifen und das kleine, lilafarbene Plüschmonster, das er ständig dabei hatte, darunter hervorzuziehen.
"TAMAKOI! KUN NI KIME TA!" Auf den überraschend lauten Kampfschrei - den Kundigen unter den Anwesenden sofort als charakteristische Phrase der vielen verschiedenen Titelhelden aus der Erfolgsserie "Taschenmonster!" bekannt, nur eben ohne die Erwähnung von Tamakoi - folgte ein schwungvoller Wurf mit dem Plüschwesen auf die Herrschaften, die ihnen Weg versperrten (Tamakoi: Myriaden Störenfriede). Aber ... in der Luft war nicht bloß ein Plüschball. Es waren auch nicht zwei. Oder zwei dutzend. Nein - einen Moment lang schien fast der komplette Gang vollgestopft zu sein mit kleinen lila Plüschbällchen, und jeder einzelne davon schlug mit einem quietschenden, Hundespielzeug nicht unähnlichen Geräusch gegen ein Gesicht, eine Backe, eine Brust, gegen jemandes Bauch. Die pure Verrücktheit dieser Situation schien die hartgesottenen Kerle einen Moment zu betäuben - und gleich darauf brach das Pandämonium richtig los. Plüschige Zähnchen bissen sich in Nasen und Ohren fest, einzelne Grüppchen der Tamakois klebten sich an Waffen fest und hüpften gegen Unterschenkel, sobald jemand versuchte, sich fortzubewegen - und sie fingen an zu Singen. Und zwar das Intro von "Taschenmonster!". Ohne dass sie sich einigen konnten, welches davon sie denn singen wollten, sodass es sechs verschiedene Versionen waren, die da mehr oder weniger gleichzeitig auf engem Raum erschallten.

"Lasst uns gehen!" Rief Yukio, und zeigte auf die momentan angenehm freie Strecke in Richtung Kanäle, solange ihre Angreifer beschäftigt waren. Jetzt wo es gesagt worden war, roch es in dieser Richtung auch nach abgestandenem Wasser und Moos ...

@Nekoyami Hatsune @Furasaki Oita
 
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„Lasst uns gehen!“
„Ngh… Meinetwegen!“
Oita musste sich wirklich zwingen, Yukios Vorschlag zu folgen, anstatt in den dunklen Gängen unter dem Tempel zu verbleiben. Warum? Naja – mit dem Auftauchen des Augenklappenkerls, seiner kleinen Entführung der drei Genin, sowie dem Hinterhalt durch seine Handlanger, hatte Oita zum ersten Mal während dieser Mission einen kleinen Funken Hoffnung verspürt. Hoffnung darauf, sich endlich einmal nützlich machen zu dürfen.
*Diese ganze Detektiverei ist einfach nichts für mich! Zeugen befragen, Geister aushorchen, Hinweise sichern… Bah! Ich kann immer noch nicht glauben, dass dieser Hohlkopf mir einfach so das gefälschte Testament abknöpfen konnte!*
Vor allem der letzte Punkt wog schwer auf Oitas angeregtem Gemüt, das sich mittlerweile arg nach etwas Action sehnte. Eine körperliche Auseinandersetzung mit diesen Tunnelmenschen wäre genau das gewesen… Aber nein, Yukio musste ja diese Taschenmonster-Show abziehen und den ganzen Gang mit Plüschtieren füllen!
*Ja, gut, ein Kampf mit den Kerlen wäre vielleicht nicht die aller-aller-beste Idee gewesen. Dieser Wannabe-Zyklop war echt schwer einzuschätzen, was Kampfkraft und Erfahrung angeht und so. Und die Leute, die bei ihm waren… Nicht stark, denke ich, aber halt… viele. Oh Mann, seit wann bin ich so vernünftig?*
Trotz seiner Einsicht folgte Oita seinen Kameraden weiterhin widerwillig durch die Tunnel unter Masaos windschiefer Kirche, welche tatsächlich durch einen groben Durchbruch durch deren dicke Wände mit der Kanalisation von Sôhon verbunden waren. Zumindest diese Zerstörung öffentlichen Eigentums wäre etwas, das die drei Genin der Stadtverwaltung berichten konnten, wenn sie die mal trafen, und was Masao und seine Schergen hoffentlich in ein etwas schlechteres Licht rückte. Beweise für die Morde brauchten sie trotzdem, das hieß Beweise jenseits des Stempels, den Hatsune hoffentlich noch bei sich trug.
*Und um solche Beweise zu besorgen bleibt uns jetzt noch weniger Zeit als vorher. Und warum? Weil ich mir diesen Zettel hab abnehmen lassen und diese Kerle sich wohl jetzt doppelt und dreifach bemühen werden, alle belastenden Dokumente verschwinden zu lassen!*
Die Sache mit den Beweisen war jedoch nicht das einzige Problem, dem sich die Genin gegenübersahen. So leicht es ihnen nämlich gefallen war, in die Kanalisation hineinzufinden, so schwer würde es nun wohl sein, sich dort zu orientieren und wieder herauszufinden.
*Masaos Leute werden sich jedenfalls besser hier auskennen als wir, zumindest waren sie schon öfter hier unten als wir mit unserem einen Ausflug unter Nanakas Federführung.*
„Und jetzt?“, fragte Oita deshalb ungeduldig, als die Dreiergruppe an eine Kreuzung zweier Kanalröhren gelangte. Egal ob geradeaus, links oder rechts – überall war es dunkel, feucht, dreckig und extrem stinkig. Ganz zu schweigen davon, dass auf einmal die Stimmen der Männer, die die Ninja eben noch leicht hinter sich gelassen hatten, auf einmal wieder lauter wurden.
*Klar, dass Yukios Spielzeuge diese Deppen nicht ewig aufhalten! Und so viele Leute, wie wir an den Hacken kleben haben, werden die uns ein paar Kreuzungen lang folgen können, indem sie sich einfach immer wieder aufteilen… In dem Fall sollten wir vielleicht einfach wahllos abhauen und hoffen, dass wir keiner Sackgasse begegnen!*
„Wahllos drauflos laufen“ war allerdings kein Plan, den Oita seiner Teamleiterin Hatsune verkaufen wollte. Entsprechend unsicher schaute der Junge zu dem Mädchen herüber, bevor er den Kopf schüttelte und anfing, sich wie wild umzusehen.
*Verlass dich nicht immer auf deine Kameraden, du Trottel! Irgendwo wird es hier doch einen Hinweis darauf geben, wo es hier rausgeht! Irgendein Zeichen, eingeritzte Symbole, irgendwas…!*
In den dunklen Kanälen etwas Derartiges zu finden war allerdings allein deshalb ungemein schwierig, weil es dort unten eben genau das war: dunkel. Doch sogar als Oita mithilfe eines Jutsus eine kleine Flamme in seiner rechten Hand erschaffen hatte, konnte er wenig mehr sehen als verschleimte Wände, dunkle Gänge und das glitzernde „Wasser“ des Kanals, das träge dahin floss.
*Na klar!*
„Hier lang!“, rief Oita aufgeregt und lief sofort in Fließrichtung des Wassers los.
*In der Kanalisation geht der Mist ja irgendwohin! Und genau dieses Irgendwo ist unser Ticket nach draußen!*
Gedacht, getan. Gemeinsam liefen die drei Genin also einfach dem Wasser nach durch die Kanalisation unter Sôhon. Der Weg, den sie dabei zurücklegten, war lang, und als schließlich dann doch endlich ein Funken Tageslicht in Sicht kam, war Oita doch mehr als ausgelaugt. Ein letztes Hindernis gab es obendrauf…
„Ugh...!“
Das Tageslicht, welches Oita und die Mädchen hoffnungsvoll erblickt hatten, drang durch eine mit rostigen Gitterstäben verschlossene Öffnung. An deren Seite gab es glücklicherweise eine Tür, an der Oita jedoch zunächst erfolglos rüttelte.
*Abgesperrt, war ja klar. Mist drauf, Geduld war gestern!*
Eine kleine Rauchwolke später umfasste Oita den Griff seines Kurzschwerts Muramasamaru so fest er konnte, bevor er die Klinge der Waffe in die Ritze zwischen Türblatt und Türrahmen rammte und hebelte, was das Zeug hielt. Fast im selben Moment stellte sich dann heraus, dass „das Zeug“ recht wenig hielt, da die Tür nahezu widerstandslos aufsprang – vielleicht, weil die Tür gar nicht versperrt, sondern nur festgerostet gewesen war, oder vielleicht, weil Masaos Schergen sich hier schon öfter rumgetrieben und nicht wirklich abgesperrt hatten.
Egal: Die Tür war auf und das Dreierteam Shinobi frei. Neben der Frage, was es nun zu tun galt, wunderte sich Oita so vor allem über eins:
*Wo zum Teufel sind wir denn nun eigentlich gelandet?*
 
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„Bäh...“ Unzufrieden schüttelte Hatsune den Kopf, während sie durch die Kanalisation eilte. So cool Yukios Parade der kleinen Flauschebällchen auch gewesen war, auf diesen Part hätte die Nekoyami definitiv verzichten können! Eventuell war es besser, als sich einem Haufen gewalttätiger Krimineller zu stellen, aber andererseits... stank es hier unten total! „Ich hasse das...“ Und als wäre das nicht genug, waren die Schergen des heiligen Hauses immer noch hinter ihnen her. Sie hatten etwas Abstand gewonnen und so, wie es klang, mussten ihre Feinde sich aufteilen, aber trotzdem hallten ihre Schritte weiter durch die kalten Rohre, in denen sich die drei Shinobi bewegten.
Im Gegensatz zu der Teamleiterin, die gerade eher in ihrem Selbstmitleid versank, zeigte Oita tatsächlich Initiative, erleuchtete den Ort ein wenig und schlug einen Weg ein, den er zwar nicht erklärte, dem Hatsu aber entschieden folgte. Erstaunt und erleichtert zugleich blickte sie hinüber zu dem Gitter, durch das das Licht der Sonne zu ihnen drang. „Oh, Oita! Woher wusstest du... Hey!“ Überrascht blickte sie hinüber zu Yari, der gerade von ihren Armen herab gehüpft war, um durch die Gitterstäbe hinaus in die Freiheit zu huschen. Mit großen Augen blickte sie ihm hinterher, erstaunt, dass ihr Begleiter so plötzlich verschwand, und eilte hinüber zu dem Gitter, um sich daran festzuhalten, einen Arm hinaus zu strecken. „Hey! Yari! Wo willst du hin? Komm zurück!“, rief sie, doch der Kater war schon weg, war in Eile. Ungläubig trat die Nekoyami von dem Gitter zurück, hatte noch nie erlebt, dass Hari-Neko sie zurückließ. Nur das laute, metallische Brechen der aus ihrem Rost gerissenen Tür holte sie zurück in die Gegenwart und ließ sie den Blick hinüber zu ihren Kollegen werfen, die gerade einen neuen Weg frei gemacht hatten. Mit einem frustrierten Stöhnen fasste Hatsune sich wieder. Das hier war echt nicht ihr Tag, aber gemeinsam würden sie das schon irgendwie schaffen.

„Gute Arbeit, Oita!“, rief sie aus und drängte sich an dem Furasaki vorbei, hinein in den Raum dahinter. Er war nicht sehr geräumig, vor Allem wegen großen, mit Rohren besetzten Kesseln, die viel davon erfüllten... Eventuell Teil der Wasserreinigung? Was kurz nach einer Sackgasse aussah, wurde schnell zu einem Hoffnungsschimmer für eine aufgeregt lächelnde Hatsune. „Da! Eine Leiter!“ So wie die, durch die sie am Vortag mit Nanaka hinabgestiegen waren in eben diese Kanalisation. Auf dem gleichen Wege kamen sie auch wieder heraus. Es war schockierend sinnvoll. Hastig kletterte sie die Leiter hinauf bis ganz nach oben, stemmte sich gegen den Kanaldeckel und...
„... ich krieg ihn nicht auf!“
Verzweiflung schlich sich in die Augen des Mädchens, als sie erst mit einem, dann mit beiden Armen so kräftig sie konnte gegen das harte, kalte Metall presste. „Es ist... viel zu schwer...! Warum zur Hölle sah das bei Nanaka so leicht aus...?“ Die Nekoyami gab nicht nach, aber selbst, als sie vor Anstrengung schnaufte, hatte sich noch nichts bewegt. Als wäre das noch genug, hallten einige der Schritte zunehmend näher an ihnen heran. Die Zähne zusammen beißend beeilte sie sich, wieder die Leiter hinab zu klettern, während auch schon einige ihrer Verfolger in der Tür auftauchten. „Da! Da sind sie!“, rief der Vorderste von ihnen und hob einen dünnen Holzstab, dessen Ende mit mehreren rostigen Nägeln besetzt worden war. Keine besonders hochwertige, aber auch keine allzu angenehme Waffe. Hinter ihm traten weitere Personen hervor. Mit aufmerksamen Augen betrachtete die Nekoyami die Gruppe. Der große Kerl mit der Augenbraue war nicht dabei. Ein gutes Zeichen.
„Vier Stück... Das kriegen wir hin“, meinte sie leise, ehe sie frustriert die Zähne zusammen biss. Natürlich wäre es ihr lieber gewesen, für einen Kampf wie diesen Yari an ihrer Seite zu haben. Wo steckte der bloß...?

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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Huuiuiui ... das war eine ganz schön abenteuerliche Geschichte bis hier her! Und Yukio war aufgeregt bis unter die Haarspitzen, während er mit seinen beiden Freunden in die Kanalisation sprintete - während hinter ihnen eine wilde Kakophonie aus Titelmelodien und quietschigen Flauschbällchen tobte und ihnen Zeit verschaffte, in den vielen Gängen abzutauchen! Das war alles schon ganz schön aufregend ... und dunkel. Hmm. Und warum roch es hier eigentlich so seltsam ... "Das hier sind Abwasserkanäle ..." Sagte Yukio, sobald Oita Licht gemacht hatte und sie dem Fluss des Wassers folgten. Das zugegeben ein bisschen stank, aber da hatten sie ja jetzt gerade wirklich andere Probleme! "Die sind unter dem Kanalsystem, das Nanaka uns gezeigt hat ... das ist für Trinkwasser in der Stadt." Oh. Sie mussten Halt machen. Yukio hatte eben schon mitbekommen, dass hinter ihnen wieder ordentliche Unruhe herrschte, und war sich nicht so sicher, ob es eine gute Idee war, jetzt gleich wieder mit diesen Herrschaften zu sprechen - die hatten sicher gar keine Zeit gehabt, sich richtig über Taschenmonster Gedanken zu machen! Einen Moment später hatte Oita aber auch schon die Türe aufbekommen, und sie konnten weiter! Das Licht kam aus den kleinen Löchern in einem Gullideckel, der sich über einem Raum voller Kessel und Rohre erstreckte ... uuh, und eben war auch noch Yari-kun verschwunden? Yukio dachte zwar, dass der Kater bestimmt seine Gründe hatte, aber der Moment wirkte wirklich ein bisschen unschön ... gerade wenn es Hatsune so nervös machte! Einen Moment später fanden sie sich erstmal auf sich allein gestellt wieder.

"Keine Angst!" Aus Yukios Sicht war das noch lange kein Grund, nervös zu werden! Immerhin waren sie zu dritt und hatten schon wilde Tiere überstanden! "Yari hat bestimmt einen Plan!" Und so lange würden sie es hier auch aushalten! Zugegeben ... er hatte nicht mehr wirklich das Chakra übrig, um viel zu machen, nachdem er eben schon die vielen Klone von seinem kleinen Plüschfreund herbeigerufen hatte ... ein bisschen schade war es schon, dass die nicht so lange funktioniert hatten. Er konnte auch ein bisschen Taijutsu, aber vielleicht war es besser, er probierte was anderes! "Bleibt bitte einfach hier stehen ...!" wisperte Yukio, während er schnell seine Chakrareserven zusammenkratzte und die Leute aus dem Haus anguckte. Das musste jetzt gut werden!, dachte er, während er die Handsiegel machte - das führte natürlich prompt dazu, dass der Vordermann seinen Stab mit den Nägeln kreisen lies und losstürmte. Yukio patschte gerade in dem Moment entschlossen seine Hand gegen die nächste Mauer und schob das Chakra in den Untergrund. Danach würde nicht mehr viel gehen! Aber er hatte so eine gute Idee ... er musste kurz suchen, bis er unter den alten, glitschigen Ziegelsteinen die Erde gefunden hatte, aber da war sie - und dann war es nur noch ein bisschen Schieben und Rutschen, und tadaa! "Geschafft!" rief er.

Aber was hatte Yukio geschafft? Erstmal schien er vor allem ziemlich blass um die Nase geworden zu sein, was bei seinem ohnehin recht aristokratischen Teint ziemlich verrückt war, aber er wirkte trotzdem zufrieden und machte keine Anstalten, wegzurennen oder hinter Oita oder Hatsune in Deckung zu gehen - auch, als die vier Typen auf sie zurannten. Als die schweren Stiefel der Schläger kurz vor ihnen auf den Boden trafen, bröckelten die Ziegel plötzlich rings um sie weg - und der Mann mit dem Nagelstab purzelte in das aufgetauchte Loch, dicht gefolgt von dem, der direkt hinter ihm gelaufen war! (Doton: Kansei) Gut ... das war kein voller Erfolg - einer war schlicht zu langsam gewesen, um ins Loch zu fallen, und der dritte Mann war zurückgesprungen und taumelte einen Moment auf dem Rand, schien sich aber zu fangen. Sie könnten hinten über eine Brücke gehen oder einfach springen und über die andere Seite des Gangs um den Abwasserkanal kommen. Trotzdem - Yukio grinste zufrieden zu Hatsune und Oita, ehe er sich mit einem leisen Seufzen zu Boden gleiten ließ. "Heh ..." Das war anstrengend gewesen! Mit Yukio brauchte man im weiteren Kampf wohl nicht zu rechnen ...

@Furasaki Oita @Nekoyami Hatsune
 
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„Njaargh!“
Oitas Kampfschrei war mehr ein Kampfkreischen, doch nach den großen Augen zu urteilen, mit denen die vier Angreifer den Jungen anschauten, verfehlte die Geste ihren Zweck nicht – im Gegenteil.
*Langsam reicht’s aber auch wirklich! Erst haben wir uns von diesen Blödmännern einschüchtern lassen müssen, dann jagt man uns durch diese dreckige Kanalisation, und jetzt kommen auch noch diese vier Hampelmänner und glauben, drei ausgebildete Ninjas mit einem kleinen Stöckchen einschüchtern zu können!*
Ja, so langsam hatte der Junge die Nase wirklich voll, weshalb er andererseits beinahe dankbar dafür war, dass Hatsune – ganz das Mädchen, das sie wohl doch war – den Kanaldeckel nicht hochgekriegt hatte und die Shinobi sich so doch noch handfest um ihre Verfolger kümmern mussten. „Handfest“ nahm Oita dabei übrigens äußerst wörtlich, da er sich direkt mit erhobenen Fäusten und besagtem Kampfschrei auf die heranrückenden Männer stürzte…
…nur um genauso von Yukios kleiner Fallgrube überrascht zu werden wie die hinteren beiden Kerle. Im Gegensatz zu den vorderen wiederum schaffte es Oita gerade so, dem Loch, das sich plötzlich unter ihnen auftat, in letzter Sekunde auszuweichen, indem er gedankenlos einfach darüber hinweg hüpfte.
Was unter anderen Umständen durchaus geplant, abgestimmt und sogar cool hätte aussehen können, endete dabei in einer kleinen, ungewollten Showeinlage, da der glitschige Boden der Kanalisation eine anmutige Landung nahezu unmöglich machte. Wie eine zappelnde Bowlingkugel rutschte Oita so am Ende seines Sprungs in die beiden übrigen Angreifer hinein und riss sie mit seinem Körpergewicht von den Füßen.
Was folgte war zunächst ein heilloses Gewusel aus Schlägen, Tritten und sogar Bissen, in dem Oita seine ausgemachte Taijutsu-Überlegenheit leider kaum ausspielen konnte. Nichtsdestoweniger schaffte es der Junge irgendwann, zumindest einen der beiden Kerle mit einem glücklichen Tritt gegen dessen Kinn auszuknocken, woraufhin sein letzter mehr oder weniger kampffähiger Partner und Oita sich erstmal voneinander trennten und schwer atmend gegenüberstellten.
*So weit… Egh… So gut…*
„Gut“ war vermutlich etwas übertrieben. So wie Yukio auch hatte Oita der bisherige Tag ganz schön geschlaucht, und dieses techniklose Gerangel eben hatte dem wiederum die Krone aufgesetzt. Anders als sein Kollege hatte Oita zwar noch einiges an Chakra übrig, doch in der feuchten, stinkigen Kanalisation mit Feuerbällen um sich zu schmeißen erschien dem Furasaki keine ganz so tolle Idee. Vielleicht sollte er sich am Ende dieser Mission doch endlich mal eine Scheibe von seinem Yuudari-Kollegen abschneiden und sein Doton-Training etwas begeisterter angehen?
*Nachsicht ist 20/20, wie es so schön heißt. Also doch noch mal prügeln, hm? Yukio wird schließlich keine große Hilfe mehr sein, und Hatsune…*
Gute Frage. Rüttelte das Mädchen immer noch vergeblich an dem ach so schweren Kanaldeckel, oder schickte sich Madame doch vielleicht an, ihren beiden Kollegen im Kampf beizustehen? Wenigstens ihr Haustier könnte doch diesen einen, übrigen Knilch mit seinen Krallen beharken…
Halt, Moment, wie war das? Das kleine Vieh war noch immer wie vom Erdboden verschluckt? *Dafür hätte sich diese Fellkugel aber auch echt nen besseren Zeitpunkt suchen können! Wenn ich die erwische..!*
 
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Immerhin... Wie nicht anders zu erwarten, hatten drei ausgebildete Shinobi gegenüber ein paar Normalsterblichen nicht allzu viel zu befürchten. Yukio konnte gleich die Hälfte ihrer Feinde mit einer Fallgrube ausschalten und Oita griff mit einer sehr... unkonventionellen Technik den Rest an, schaffte es sogar, einen davon auszuschalten. Mit dem zweiten schien er etwas mehr zu kämpfen zu haben, aber auch der Furasaki war ja nicht allein. Mit einem entschlossenen Sprung setzte auch Hatsune über das Loch im Boden hinweg und landete, anders als ihr Kollege, mit einer geschickten Drehung, die das rutschige Gestein unter ihren Füßen ausnutzte, um neben dem Feind schlitternd zum Stehen zu kommen. Sich unter einem seiner Schläge schlug sie ihm ihre spitzen Fingernägel direkt in die Magengegend und hinterließ ein paar große Kratzer auf seinem Bauch, ehe sie seitlich an ihm vorbei tänzelte, sich mit einer geübten Drehung hinter seinen Rücken bewegte. Schnell schlug sie ihre Nägel auch dort hinein, kratzte einmal in einem großen Halbkreis hinab, ehe sie noch eine gerade Linie nach oben hinzufügte und den armen Mann zum Jaulen brachte. Naja, selbst schuld.
„Oita, jetzt!“, rief sie ihrem Kollegen zu, während sie selbst zur Seite trat. Den aus dem Gleichgewicht gebrachten Mann konnte der Furasaki nun einfach mit einem Schlag oder einem Tritt ins Wasser stoßen. Nachdem er platschend hineingefallen war, atmete Hatsu erleichtert auf... nur, damit sich ihr kurz darauf wieder die Nackenhaare aufstellen konnten. „Habt ihr das gehört?“, rief eine raue Stimme aus und plötzlich eilte eine ganze Gruppe zu ihnen hinüber. Die Zähne zusammenbeißend ballte Hatsune die Hände zu Fäusten, saugte dann aber scharf die Luft ein. Warum tat das weh? Ein Blick hinab auf ihre Finger erschütterte das, was von ihrem Selbstbewusstsein noch übrig war.

„O-oh nein... Ich habe mir einen Nagel abgebrochen!“

So konnte sie nicht weiterkämpfen... aber es gab auch keinen Fluchtweg! Unsicher zog die Nekoyami ihren Begleiter mit sich zurück in den Raum, in dem Yukio noch auf die beiden wartete, und warf die Tür hinter ihnen zu, aber das würde niemanden lange aufhalten. Und da, wie erwartet wurde die Tür kurz darauf wieder aufgezogen und eine ganze Gruppe Halbstarker stand vor den Dreien. Hatsunes Augen wurden feucht. War das das Ende für ihre große Karriere...?
„... Was?“
Ihr Blick hob sich in Richtung des Gullideckels, an dem es plötzlich... kratzte? Es hielt nur ein paar Sekunden an, hörte dann auf, doch Momente später wurde der Deckel angehoben und Licht strahlte hinunter zu der Genin-Truppe. „Wer ist da unten?“, ertönte eine metallische, schwer definierbare Stimme, die in dem stinkenden Gang widerhallte. Eine, die Hatsune bekannt vorkam. Momente später rutschte auch schon eine große Figur die Leiter herunter, wandte sich den Shinobi zu. „Nanaka!“ Der schwere Anzug war unverkennbar, genauso wenig die selbstsichere, aber entspannte Ausstrahlung der Figur, die gerade vortrat. „Habe ich euch nicht gesagt, dass niemand ohne Begleitung der Kanalwache hier runter darf?“, fragte die verzerrte Stimme, während der Helm kurz die drei Genin, dann die Schläger in der Tür fixierte. „Das gilt auch für euch!“
„Verdammt, es ist Nanaka“, drang ein Raunen durch die Rauchbolge, die sich schnell umdrehten und Reißaus nahmen. Der Kanalpolizist stemmte die Hände in die Hüften, schüttelte den Kopf, während er sich den Genin zuwandte. „Was stellt ihr nur für einen Unsinn an. Das müssen wir gleich in Ruhe besprechen“, tadelte er entschieden und deutete auf die Leiter. „Hoch mit euch, los. Ihr habt Glück, dass der kleine Kerl mich so schnell hergeführt hat.“ „Kleiner Kerl?“ Überrascht blickte Hatsune auf in Richtung des Deckels, und ein erleichtertes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. „Meeoooww!“, rief der braune Kater aus, ehe er auch schon in die Arme seines Frauchens sprang, die ihn glücklich kuschelte. „Yari! Da bist du ja!“, rief sie fröhlich aus, rieb ihre Stirn an seinem süßen Köpfchen. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht... Du bist wirklich ein Held, Yari!“

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Yukio wünschte wirklich, er könnte mehr für die anderen tun ... aber es war nichts mehr zu wollen, was das anging, er hatte einfach keine Kraft mehr in den Gliedern. Aber er konnte Oita und Hatsune noch zugucken! Und sie anfeuern! Also ... innerlich wenigstens, für lautes Rufen und jubilierende Gesten war ihm im Moment doch ein bisschen zu schwindelig. Auch wenn er sich innerlich danach fühlte, es schien doch gut zu laufen! Also so nach dem, was er hörte ... dann war es einen Moment still, dann hörte er viele Schritte - und oh nein, Hatsu-nee-chan war verletzt? Als Yukio gleich darauf Gesellschaft bekam, wirkte sogar er ein wenig besorgt, während Hatsune die Tür zuwarf, und machte ein paar langsame Schritte weg vom Eingang. "Ihr braucht keine Angst haben ..." Erklärte Yukio schwach, aber bestimmt, und schaute den anderen beiden jeweils kurz in die Augen. "Wenn wir sterben, bleiben wir trotzdem Freunde! Oder?"

Aber - so weit, diese Entscheidung treffen zu müssen, kam es nicht, weil Momente später der Gulli angehoben wurde und eine sehr vertraute Stimme erklang. Vertraut nicht nur für das kleine Team, denn ihre Gegner machten ganz unerwartet plötzlich Platz ... Nanaka schien hier einigen Respekt zu haben, denn gleich darauf waren die Herrschaften wieder weg - und dafür war jemand anders wieder da. "Awww, Yari! Ich wusste, du hast einen Plan." Bekräftigte Yukio, und schaute nachdenklich auf die Leiter. Er wollte Nanaka natürlich nicht warten lassen ... "Oita-kun? Magst du mich auf der Leiter sichern ...?" Fragte er, und kramte in seinen Siebensachen bereits nach einem Seil, das er sich umbinden konnte. "Ich möchte doch nicht runterfallen, jetzt wo wir gerade in Sicherheit sind." Erklärte er lächelnd, und hielt Oita fragend das lockere Ende des Seils hin.

Der eigentliche Aufstieg lief dann zwar von Yukios Seite langsam und mit einer langen Atempause in der Mitte ab, blieb aber zum Glück unfallfrei ... "Huuuh." Seufzte er oben, und stolperte kurz, hielt sich aber erfolgreich an Oitas Schulter fest, bis die Beinchen wieder mitspielen wollten. "Entschuldigung ... ich hab mich ein bisschen verausgabt als ich dieses Loch gemacht habe, Nanaka-san." Erklärte er. "Aber ... wir wollten gar nicht in den Kanal. Jemand hat uns ein bisschen in die Irre gefühlt, als wir einer Spur gefolgt sind." So viel konnte er schon einmal erklären, oder? Sie waren hier an einem ziemlich abgelegen wirkenden Hinterhof in einer recht ungeputzten herausgekommen - und auch die Gebäude sahen aus, als könnte mal jemand mit einem Lineal vorbeikommen und gucken, ob auch wirklich alles gerade war - Yukio hatte da so vom Draufgucken seine Zweifel, aber vielleicht lag es auch an seinem Chakramangel. "Können wir auf eine Station oder so gehen ...? Ich glaube es wäre gut, wenn ich sitzen könnte." Fragte er vorsichtig, und suchte in seinem Gepäck nach einem Päckchen zuckrigem Saft. Das klang gerade nach genau dem richtigen Getränk.

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