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Das Spa Enoshima

Takeshi Rai

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Irgendwie war es offensichtlich gewesen, dass Kenta noch ein Ass im Ärmel hat. Als wenn seine Metallarme nicht schon lang genug gewesen wären, verlängerte er diese nochmal um ein ganzes Stück. Nun konnte er locker bis zum Netz in der Mitte des Spielfelds greifen. Somit gingen die Chancen der beiden Shiro-Nin gleich gegen Null. Und um dem nochmals hinterherzusetzen, startete der Sora-Nin gleich seinen Gegenangriff, indem er die beiden auszutricksen versuchte. Das gelang ihm auch irgendwie, denn Rai und Takeo sprangen beide gleichzeitig in die Mitte, um den Ball schnellstmöglich wieder auf die andere Seite des Spielfelds zu befördern. Dabei krachten beide ineinander – obwohl da eher Takeo in Rai reinkrachte – und Takeo ging dabei zu Boden. Da der Suna-Nin nicht wirklich viel auf die Waage brachte und auch kein sonderliches Muskelpacket war, hielt der Takeshi tapfer stand und stand nun für kurze Zeit einem 1 gegen 1 entgegen. Bis sich Takeo von diesem Aufprall erholen würde, würde es sicher ein paar Sekunden dauern. In dieser Zeit musste der Kumo-Nin extrem aufpassen, flink sein und seine Konzentration aufs Höchste schrauben. Ein paar schnelle Schlagabtausche konnte er einstecken – dabei vergingen vielleicht drei Sekunden – aber Rai wusste, dass er nicht mehr lange folgen konnte, denn dafür verwirrten ihn die ständigen Flinten dieser ekligen Metalltentakel einfach zu sehr. Aber wer wäre Rai denn, wenn er nicht auch noch ein paar Tricks auf Lager hätte? Binnen einer Sekunde sammelte Rai eine kleine Menge an Chakra in seinem Körper, nur um sie ruckartig wieder freizulassen. (Raiton: Reiki Ryou Seiteki) Dieses Jutsu war zwar eher mehr für Scherze unter Kollegen gedacht, aber seinen Zweck würde es trotzdem erfüllen: Die visuelle Verwirrung von Kenta! Und somit erreichte Rai eine Drosselung des Tempos, was Takeo genügend Zeit verschaffte, sich wieder zu fassen. Zwar traf das Jutsu auch seinen Kollegen, aber diesen Kollateralschaden musste er wohl einstecken können. Dies hatte zur Folge, dass Takeo nun auch ein wenig langsamer war, aber immerhin war dieser Punkt noch nicht verloren und die beiden hatten noch eine gemeinsame Chance das Ding nach Shiro zu holen. Unterdessen konnte Rai es sich nicht verkneifen einen etwas gehässigen Kommentar in Richtung Kenta abzufeuern: „Na, wirst du schon müde? Wie ich sehe hast du gerade eine harte Zeit? Fordern wir dich etwa?“ Das gab ihm etwas von seiner eigenen Medizin zurück, obwohl Rai genau wusste, dass ihn das nur wütend machen würde. Aber wütende Menschen machten wohl eben Fehler und diese Chance ließ sich der gewiefte Takeshi sicher nicht entgehen!
 

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Kenta lachte laut auf, als seine beiden Gegner kurzerhand zusammenstießen. Es war das Lachen das Takeo bereits kannte. Hell, klingend und lebhaft - viel zu lebhaft, wenn man den Kinzoku sonst doch eher als ziemlich kalt empfand, aber er klang tatsächlich ein bisschen wie ein Kind. Ein Kind das überaus glücklich darüber war, dass sich da jemand wehgetan hatte, und den armen Kerl ungehemmt auslachte. Unschuldig? Höchstens in dem Sinne dass er sich gar nicht vorstellen könnte, was daran denn falsch sein sollte!
Kentas gute Laune hieß allerdings nicht, dass er seine Offensive darüber vergaß. Er machte Rai gehörigen Druck, jetzt wo der alleine war, aber es wurde deutlich dass er ihn so rasch nicht an die Wand spielen würde ... zwar konnte er den Kumo-nin ziemlich sicher irgendwann austricksen, aber nicht bevor Takeo zurück war. Und so drosselte er seine Kräfte, bevor er sich zu sehr verausgabte - die körperliche Kondition war hier tatsächlich Kentas Schwachpunkt, Chakra hatte er noch zur Genüge. Sein Rückzieher hing also gar nicht mit Rais kleiner Ninjutsu zusammen, auch wenn der das wohl dachte ... nun, gut. Sollte er! "Aaaaw. Sprich weiter, Rai-kun! Deine Gutgläubigkeit ist ZU niedlich." Spielte Kenta mühelos wie unverändert gut gelaunt zurück, und schien irgendwie .. so gar nicht wütend zu werden, während die Gestalt ihres Spiels sich langsam wieder veränderte, jetzt wo Takeo wieder auf die Beine kam. Kenta spielte die Bälle ziemlich dicht am Netz, sodass seine Kontrahenten nicht in die Tiefe des Raums rennen mussten, wirkte aber weiterhin ziemlich unberührt von ihrer Überzahl oder Rais frechen Worten. Gut, er wirkte so ziemlich nie berührt von anderen Menschen ...

Umso größer wohl die Überraschung, als sich etwas glattes und sehr hartes unvermittelt um Rais Knöchel schlang, als ein dann doch weit zurückgespielter Ball ihn gerade zu einem Ausfallschritt an die Seite zwang, und ihn prompt zum Sturz brachte. Eine silberne Metallranke (Kinzoku Makihige) ... Normalerweise wäre es wohl eng geworden den Blauhaarigen mit der Jutsu einzufangen, das musste Kenta zugeben, aber da Rais Aufmerksamkeit auf den Ball gebunden war und er bestimmen konnte wo der andere hinlief, konnte er das gut ausgleichen. Noch während Rai fiel, schlängelte das Metall sich weiter um seinen Körper, zurrte seine Beine zusammen und umwickelte zuletzt die Arme. Es war nicht gerade eine lehrbuchmäßige Position aus der Knotenfibel, in der Rai da geendet war, aber das aluminiumartige Material war zu stark um es einfach zu verbiegen - und Kenta war so umsichtig gewesen, Rais linken Arm auf den Rücken zu binden, während er den rechten zumindest bis zum Ellenbogen seitlich fixiert hatte - für Fingerzeichen würde der Junge sich ganz schön verrenken müssen. Irgendwo hinter dem Kumonin klickerte der Ball über die Fliesen und verschwand im Saunadunst.
Kenta schnalzte mit der Zunge. "Zwei zu eins. Ich gewinne." stellte er zufrieden fest. "Sorry, Rai-kun, aber wir scheinen uns ja entschieden zu haben dass Ninjutsu fair sind." Er drehte sich wie beiläufig zu Takeo um, während er Stück für Stück seine Tischtennisschläger auf dem Tisch ablegte und ihn milde anlächelte. "Wie sag ich das am besten... " überlegte er, während er hinter dem Tisch hervor trat - jetzt konnte man auch den Pool aus gerade noch flüssigem Metall erkennen, der sich um seine Füße über den Boden unter dem Tisch ausgebreitet und die Ranke produziert hatte (Kinzoku Men). Jetzt hinterließen nur Kentas nackte Füße noch ein paar silbrige Kleckse, wo sie auf dem Boden aufkamen, dann lehnte der Kinzoku sich an die Kante von Takeos Tischseite. Die Metalltentakeln an seinem Körper wiegten sich lässig zu den Seiten wie der Schwanz einer gut unterhaltenen Katze - eine davon schlug unvermittelt zur Seite aus und zog das Stromkabel aus dem Recorder, sodass die letzten Worte des Sängers leise verhallten.
I love the sound when you come undoooone ...

"Wie fühlt sich das eigentlich an, Takeo ... ich bin wirklich neugierig."
Fragte Kenta halblaut, fast hauchend, während eine Metalltentakel spielerisch das Brustbein seines Gegenübers berührte. Aus der Nähe betrachtet konnte man erstmals sehen dass sie eigentlich ziemlich scharf waren. "Ich habe noch nie jemanden gehasst. Nicht wirklich." Eröffnete Kenta. Vier weitere Tentakel näherten sich Takeos Armen - sie berührten ihn nicht, aber kommunizierten sehr deutlich dass sie zupacken könnten, sobald es eine heftige Bewegung gab. Noch spielten sie hier nur ein sehr aus dem Ruder gelaufenes Tischtennismatch, aber - wie viel Eskalation traute er Kenta zu? "Es gibt genug Menschen die mir lästig sind, aber ... so richtig gehasst habe ich noch nie jemanden. Ich werde immer nur gehasst. Nettes Gefühl." Er grinste. "Ist es für dich auch so schön wie für mich?"

@Takeshi Rai @Dokúiki Takeo
 

Dokuiki Takeo

Chuunin
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Wie bereits erwartet, wurden Takeos Fall und sein Aufstehen von einem dreckigen Lachen begleitet. Immerhin war ihr Gegner Kinzoku Kenta und dieser lies bekanntermaßen keine Gelegenheit aus, um sich am Schaden anderer Wesen zu erfreuen. Jetzt war jedoch nicht die Zeit, um sich erneut darüber aufzuregen, denn Takeo hatte den Anspruch an sich selbst, dieses Match zumindest ordentlich zu einem Abschluss zu bringen auch wenn er die Chance auf einen Sieg nicht mehr sah. Kurz bevor er wieder ins Match einstieg, nutzte Rai ein kleines Jutsu, um Takeo ein wenig mehr Zeit zu verschaffen. Grundsätzlich eine gute Idee und jeder normale Gegner hätte das wahrscheinlich durchgehen lassen, denn immerhin nutzte Kenta selbst ein Jutsu im Match. Takeo war jedoch sofort klar, dass der aggressive Rotschopf dieses Jutsu als eine offene Herausforderung sehen würde, sodass Takeo seine Sinne schärfte, als er selber die Folgen des Jutsus verkraftet hatte und ins Match zurückfand. Die Frage war nicht, ob Kenta zurückschlug, sondern nur wann Kenta zurückschlug.

„Lass gut sein, Rai.“, flüsterte Takeo, während er einen Ball zurückspielte. „Das ist nicht der Typ, den man provozieren will. Vergiss nicht, dass er ein Chuunin der anderen Fraktion ist und dazu wahrscheinlich noch einer der niederträchtigsten.“ Wieder spielte Takeo einen Ball zurück. Warum war das eigentlich so einfach? Er konzentrierte sich wieder voll aufs Spiel und tatsächlich war Kentas Spielweise deutlich weniger aggressiv als vor zuvor. Eine Folge von Rais Jutsu? Wahrscheinlich nicht. Es hatte seinen Effekt gehabt, um Takeo wieder zurück ins Spiel zu bringen, aber wenn Takeo sich davon schon erholt hatte, dann auch Kenta. Zwar wurde dieser deutlich direkter getroffen, aber Takeo war schlau genug, um zu wissen, dass dieser auch der überlegene Shinobi war. Gleich ist es soweit… Was hat er- Ein lauter Knall verhinderte, dass Takeo den Gedanken zu Ende bringen konnte. Das Match war vorbei. Rai lag auf dem Boden. Kenta schaute zufrieden. Sieg für Sora.

Noch ein wenig erschrocken erfasste Takeo die Situation. Kenta hatte Rai mit einem Tentakel aus Metall umschlungen und handlungsunfähig gemacht. Er musste das Jutsu während des Spiels gewirkt haben und kontrolliert haben. Er war wirklich nicht umsonst ein Chuunin. Er schüttelte den Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf Kenta, der sein kleines Siegesplädoyer hielt. Seine Worte waren Takeo jedoch relativ egal, denn er wäre nicht so dumm, jetzt eine Diskussion über die Fairness von Jutsus in diesem Tischtennismatch zu eröffnen. Takeo hatte den Impuls Rai aufzuhelfen, doch blieb er an Ort und Stelle als Kenta die Musik ausschaltete und auf ihn zu kam. Er widerstand dem Impuls, denn er wollte jetzt alles andere als diesem Mann den Rücken zuwenden. Aufmerksam lauschte er jetzt den Worten des Soras und versuchte jede Bewegung zu beobachten, was im Angesicht dieser abscheulichen Metallarme nicht gerade die leichteste Übung war. Er versuchte ruhig zu bleiben, aber konnte sicher nicht verbergen, dass er ein gesundes Maß an Respekt vor den Tentakeln hatte, die sich jetzt gefährlich nahe an seinem Körper befanden. Würde Kenta es jetzt eskalieren lassen? Takeo wusste, dass er ohne Rai hatte. Er atmete einmal ruhig auf und setzte dann zu seiner Antwort an. „Weißt du Kenta? Am Anfang war es wirklich purer Hass. Es war schlimm für mich, denn ich bin nicht gerade der Mensch, der anderen Menschen mit Abscheu gegenübertritt. Die schiere Abscheu, die ich einige Zeit lang dir gegenüber empfand, war überwältigend für mich.“ Er machte eine kurze Pause und machte dann einen kleinen Schritt auf Kenta zu, sodass der Metalltentakel auf seiner Brust, leicht in diesen Einschnitt und ein wenig Blut zum Vorschein kam. Eine Aktion die mutiger wirkte als sie war, denn Takeo war sich einfach nur bewusst, dass er eh keine Chance hatte zu fliehen und Kenta ihn kriegen würde, wenn er das wirklich wollte. Er baute also darauf, dass er es erstmal nicht wollte. „Aber ich muss dir danken. Die Konfrontation mit einem Wesen wie dir hat etwas in mir bewegt. Ich dachte erst, dass es mich zu Boden ringt, aber wie sich herausstellte, hat es mich stark gemacht. Ich glaube fester an meine Ideale als je zuvor und nach und nach hat sich Mitleid zum Hass gesellt. Mitleid für deine traurige Existenz und ich frage mich was es war, dass dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist. Es tut mir wirklich leid.“ Ja, das ganze war sehr dramatisch, doch auch Kenta mochte diese filmische Inszenierung, weshalb Takeo sich dazu entschloss, heute auch diese Rhetorik zu wählen. „Aber jetzt genug davon. Wir sind hier in einem Wellness-Resort und ich habe Feierabend. Gehen wir lieber wieder nach draußen und genießen den restlichen Tag, oder nicht?“ Er hoffte, dass das auch Kentas Intention war… und wenn nicht: Rai? Hilf mir?

@Takeshi Rai @Kinzoku Kenta
 

Takeshi Rai

Chuunin
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Nun, Rai musste wohl oder übel zugeben, dass er auf Takeo hätte hören sollen. Es war nur seiner Einbildung, seinen Gegner vielleicht ein wenig aus der Konzentration gebracht zu haben, zu verdanken, dass er sich jetzt ein wenig siegessicherer gefühlt hatte. Es war ein Fehler zu glauben, seinen Gegner wirklich zu kennen, obwohl das seine erste Begegnung mit ihm gewesen war. Da war es doch ein wenig töricht gewesen, die Ratschläge von Takeo zu ignorieren, aber er konnte es sich einfach nicht nehmen lassen, diesen Rotschopf herauszufordern. Und das ging schief. Zuerst dachte sich der Takeshi wirklich, dass sein kleines Jutsu etwas gebracht hatte, da der Kinzoku auf einmal etwas langsamer wurde und weniger aggressiv wurde. Somit war es für die beiden Shinobi aus Shiro leichter mit seinen Tentakeln mitzuhalten. Aber es sollte sich herausstellen, dass der Gegner nur damit beschäftigt war, ein weiteres Jutsu gegen Rai einzusetzen. Und so wollte der Takeshi gerade einen noch nie dagewesenen Schwung ausholen, der wahrscheinlich das Spiel entschieden hätte, aber plötzlich wurde er von irgendetwas zu Boden gerungen. Ehe er sich versah, befand er sich in einer Wickelattacke, die seinen kompletten Körper mit einem dieser Metaltentakeln umwickelte. Er rang noch darum, seine Hände nicht irgendwie zu verrenken, aber auch das gelang diesem Monstrum und so kam es, dass der Takeshi sich in einer Position widerfand, in der er sich alleine nicht wieder aus dieser Lage befreien konnte. Zum Glück war sein Gesicht nicht von dieser Attacke getroffen worden und er bekam noch Luft – das war ja schon etwas. Und so kam es, dass er bei dieser filmreichen Inszenierung nur zusehen konnte, was ihm aber irgendwann zu blöd wurde. Es war schon irgendwie spannend anzusehen, aber auf so viel Drama hatte er in diesem Moment überhaupt keine Lust, denn schließlich wollte er sich endlich wieder frei bewegen können! Deshalb unterbrach er kurzerhand diesen Actionthriller und rief Kenta zu sich: „Ich weiß ja nicht, wann DU entschieden hattest, dass Jutsus fair wären, aber hol mich hier raus und wir regeln das vor der Tür! Ich hab echt keinen Bock drauf, dass du hier so eine Scheiße abziehst und mit unsauberen Tricks spielst. Und das ist eine Sache zwischen dir und mir, also lass Takeo da aus dem Spiel.“ Natürlich war es ihm aufgefallen, dass Takeo blutete und ihm war auch aufgefallen, dass Takeo einen abgrundtiefen Hass gegen diese Person schob. Und schön langsam begann auch in Rai ein Hass zu brodeln, der ihn zu solchen Aussagen hinreißen ließ. Auch wusste der Takeshi, dass es diesen Typen nur in seiner Sache bestärken würde, wenn er jetzt solche Faxen machte. Aber da kam leider wieder sein ungehaltenes Temperament zu Tage, welches er eigentlich geglaubt hatte abgelegt zu haben. Nun blieb ihm allerdings nichts anderes übrig als zu warten, bis Kenta sich dazu entschlossen hatte sein süffisantes Lächeln abzulegen und ihn zu befreien.
 

Kinzoku Kenta

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Takeo war vorsichtig, aber nicht panisch ... ja, er war eben nicht dumm. Hatte Kenta ihm auch nie vorgeworfen, und er hörte ihm durchaus mit ehrlichem Interesse zu. Erst als der Blondschopf einen demonstrativen Schritt in die wartende Tentakel machte, lachte Kenta kurz und schnaubend. "Es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Masochismus, Takeo-chan." Bemerkte er trocken, ehe er ihn weitersprechen ließ. Auch wenn er das rückblickend vielleicht nicht hätte machen sollen, denn was dann kam war ... öde. Klischeehaft. Gut, was hatte er auch erwartet? Helden waren nicht dafür bekannt dass ihre dramatischen Ansprachen Sinn ergaben, wenn man nüchtern drüber nachdachte. Oder ... sonderlich auf die tatsächlichen Umstände bezogen waren. Kenta gähnte demonstrativ und winkte auf die Frage nach dem restlichen Tag ab. "Denkst du wirklich, ich hatte vor euch wehzutun?" Er rollte nur mit den Augen, als wäre es offensichtlich, dass er dann deutlich schärfer geschossen hätte, und wandte sich Rai zu, der zumindest auf den ganzen Unfug mit dem Mitleid verzichtete und Kenta daher weitaus ehrlicher vorkam.

"Ach ... ich glaube du verstehst mich hier gaaanz falsch, Rai-kun."
Kenta beugte sich über Rai, betrachtete ihn einen Moment nur schweigend, und schüttelte dann lächelnd den Kopf. "Ein Bild für die Götter, wirklich ... Jammer dass ich meine Kamera nicht hier habe ... oh, versteh das nicht abwertend, Rai! Du siehst nackt besser aus als die meisten Leute angezogen. Aber was ich eigentlich sagen wollte - ich habe überhaupt nichts gegen dich. Ich freue mich ernsthaft, mal einen anderen Raitonshi getroffen zu haben! Wir waren einfach auf zwei gegenüberstehenden Seiten eines Matches, und wir haben beide alles gegeben um zu gewinnen. Du versuchst mich zu übervorteilen, ich ebenso mit dir. Kein Grund bitter zu sein, nur weil einer von uns erfolgreich war. Wenn es hier etwas zu klären gab, dann zwischen Takeo und mir, und ich hab die Antwort bekommen die ich wollte. Nicht unbedingt die, auf die ich gehofft habe ..." Er seufzte übertrieben. Sah so aus als hätte Takeo sein Rückgrat vor allem dadurch stabilisiert, dass er Selbstgerechtigkeit eingeflochten hatte ... naja, war besser als gar nichts. Jetzt war er zwar immer noch lästig, hatte sich aber von akuten Zahnschmerzen auf ein dumpfes, irritierendes Pochen hinter den Schläfen reduziert.

"Aber man darf auch nicht zu viel erwarten. Was uns beide angeht - von meiner Seite gibt es da nichts zu klären. Wir können uns ja gern mal zum Sparring verabreden wenn du magst! Ich bin sicher wir hätten viel voneinander zu lernen. Aber für den Rest dieses Abends habe ich andere Pläne ... und wir sollten dann vielleicht einen Ort wählen bei dem niemand Schadenersatz für verschreckte Touristen einfordert." Kenta zwinkerte. "Deal?" Deal. "Wunderbar! Dann bitte nur eeeinen Moment ..." Der Kinzoku ging zurück zu seiner Metallpfütze, setzte einen Fuß auf die silberne Fläche, und konzentrierte sich kurz. Das starre Metall um Rai begann langsam zu zittern, dann bog es sich Schlinge um Schlinge wieder von ihm los, wurde in eine neue, ineinandergeballte Form gezerrt - und riss ratschend von der größeren Fläche ab, um wie eine silberne Wüstenrose über den Holzboden zu kullern. das restliche Metall faltete sich stückweise wieder zu einem recht kompakten Würfel zusammen - für mehr hatte Kenta gerade nicht die künstlerische Inspiration, und ohnehin fand er Metall an (oder in) Menschen deutlich ästhetischer als wenn es für sich in der Gegend herumstand. Die Tentakel von seinem Rücken flocht er noch mit in den Ball, dann hatte er seine Aufräumarbeit erstmal erledigt.

"Na bitte. Wenn ihr zwei mich jetzt entschuldigt ... ich habe meinen Gastgeber schmählich vernachlässigt." Kenta verneigte sich andeutungswiese - so wie man sich vor Leuten verneigte die man im Rang übertraf - hob das Metallknäuel auf und nickte. "Den Würfel hol ich morgen früh ab, Takeo - das Material lässt sich noch gut verwerten, aber ich muss noch eine passende Tasche dafür finden. Sayonara!"

@Dokúiki Takeo @Takeshi Rai
 

Dokuiki Takeo

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Takeo lachte auf Kentas Bemerkung kurz ungläubig auf und schüttelte den Kopf. Er war sich nicht sicher, ob Kenta scherzte oder die Eigen und Fremdwahrnehmung hier einfach nur sehr weit auseinander gingen. Takeo wusste zwar, dass es grundsätzlich dumm von Kenta wäre hier einen Kampf anzuzetteln. Aber er war nicht bereit sich auf Logik zu verlassen, wenn er einem Mann gegenüber stand, der in seinen Augen ein Psychopath war und das bei jedem Treffen aufs Neue bewies. Deshalb atmete er auch beruhigt aus, als Kenta sich von ihm wandte. Denn es fühlte sich zumindest so an, als ob er einer Gefahr entgangen wäre.
Mit etwas Abstand betrachtete er nun, wie Kenta seine Spiele mit Rai weiter trieb. Zu der geforderten Konfrontation würde es heute glücklicherweise nicht kommen. Kenta schien mehr daran interessiert zu sein, Rai klar zu machen, dass er ein Mensch wie jeder andere war. Takeo wusste, dass das eine dreiste Lüge war, und hoffte, dass Rai diese mittlerweile auch enttarnen konnte. Kenta hatte in einem Punkt aber recht: Das war eine Sache zwischen Takeo und ihm. Vielleicht war es besser für Rai, wenn er nicht das gleiche durchmachen musste wie Takeo. Darauf hatte Takeo jetzt jedoch keinen Einfluss mehr. Es war eine Entscheidung, die Rai selbst treffen musste. Takeo räumte währenddessen die Musikanlage weg und hob den Metallwürfel auf. Er betrachtete ihn eine Weile interessiert. Er musste zugeben, dass die Kontrolle die Kenta über dieses Material hatte, schon sehr beachtlich war. Ein weiterer Grund, sich in acht zu nehmen. "Ich lasse ihn am Empfang für dich zurücklegen. Ansonsten kriegst du ihn bei unserer nächsten Begegnung. Mich beschleicht das Gefühl, dass wir uns heute nicht zum letzten Mal gesehen haben." Das wäre zwar schön, aber wenn er hier schon auf Kenta traf, hatte das Schicksal wahrscheinlich noch ein bisschen mehr für die beiden vorgesehen.

Als Kenta den Saunabereich verlassen hatte, gesellte Takeo sich wieder zu Rai und klopfte diesem auf die Schulter. "Ich hoffe dieser Typ bekommt irgendwann die Quittung für sein Verhalten. Das ist wahrscheinlich das Einzige, was ihn noch ändern könnte." Dann schnappte er sich die Schläger und den Ball und räumte beides in die Tasche, die Kenta sich geholt hatte. Es würde morgen eh an ihm sein, den Raum wieder auf Vordermann zu bringen. Warum also nicht jetzt schon damit anfangen? "Ich weiß nicht wie es bei dir aussieht, aber ich habe genug für heute. Es tut mir leid, aber eine Begegnung mit Kenta ist für mich immernoch sehr nervenaufreibend." Er lachte und kratzte sich am Kopf. Dann wühlte er in seinem eigenen Beutel und drückte Rai zwei Coupons in die Hand. "War schön dich wiederzusehen. Ich hoffe wir können uns demnächst nochmal in einer ruhigeren Atmosphäre unterhalten. Wenn du heute noch Zeit hast, kriegst du damit zwei Spezialmassagen aufs Haus. Ein paar darf ich an Gäste verteilen und dir gebe ich sie gerne." Dann machte er sich auf dem Weg zur Tür, wandte sich aber noch einmal um. "Wenn es doch mal zu einer kämpferischen Auseinandersetzung mit Kenta kommt, würde es mich freuen, Seite an Seite mit dir zu kämpfen. Dann zeigen wir ihm, wo der Hammer hängt." Er warf Rai noch ein seichtes Grinsen zu, dann lieferte den Würfel und die Sportsachen im Eingangsbereich ab, bevor er sich auf sein Zimmer begab, um ein wenig Ruhe zu haben.
 
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