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Der Friedhof von Shirogakure

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»Ja, wäre schlimm, wenn man mich für einen Yamanaka halten würde...«, meinte Akeno mit todernstem Gesicht, blieb stehen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Mit einem mal schien er die paar Jahre, die er durch sein Herumtollen stetig verloren hatte, wieder aufgeholt zu haben und wirkte so tief betroffen, als sei er bei der Beerdigung seiner Mutter anwesend. Tatsächlich würde er bei dieser wohl nicht besonders viel heulen, sondern sich eher gut gelaunt über den Kuchen hermachen, denn diese Frau bedeutete ihm nicht viel. Wieso auch, wo er doch schon früh gelernt hatte, dass er sie besser mied, weil sie nicht besonders gut auf ihn zu sprechen war? Vielleicht war seine nicht besonders gute Bindung zu seiner Mutter und sein schon früh verschwundener Vater auch ein Grund dafür, dass er keinerlei Wert darauf legte, dass man erfuhr, dass er diesem Clan angehörte. Er verschwieg nicht aus taktischen Gründen, dass er ein Yamanaka war, es war ihm schlichtweg egal. Für ihn bedeutete das nichts, denn auch wenn er seine gesamte Familie aufgrund des Gedankenverknüpfungsrituals kannte, war sie ihm nicht wirklich wichtig. Manchmal ärgerte es ihn sogar, dass er so stereotyp geworden war, einfach alles an seinem Aussehen nach den Psychiatern schrie... mit Ausnahme seiner geistigen Fähigkeiten und seines generellen Auftretens. Wenn man sich allerdings wieder vor Augen hielt, dass er geistig einfach etwas gestört war und nicht unbedingt aus dem wohlhabenderen Teil des Clans stammte, sodass er keinen Bezug zur Obrigkeit hatte, dann machte das alles schon mehr Sinn. Sicherlich könnte er all das haben, war seine Sensei doch auf der sozialen Leiter deutlich höher gestellt, aber es interessierte ihn alles nicht. Und im Moment hatte er einfach Spaß daran, Mushiro ein wenig auf den Arm zu nehmen. Nicht einmal böse meinte er das, es war einfach nur unterhaltsam, wie es den Rothaarigen zu entrüsten schien, dass er diesem Clan angehören könnte. »Geradezu schrecklich. Stell dir vor, ich würde in anderer Leute Köpfe gucken können und die geheimsten ihrer abgedrehten Fantasien sehen...« Dabei bleckte er die Zähne und grinste den Grünäugigen an, als wisse er ganz genau, woran er gerade dachte. Natürlich hatte er keinen blassen Schimmer, aber man musste sein Gegenüber nicht unbedingt durchschauen, um ihm genau das weiß zu machen. Aber auch diese Gemütsregung glitt recht schnell wieder ins kindliche ab, sodass er den Kopf zurückfallen ließ und sich drehend zurück trudelte, bis ihm irgendwann Gaki die Hand abrupt auf den Mund legte und ihn in der Bewegung stoppte. Immer noch etwas schwindelig verließ ein »Waff foll daf?« seinen Mund, weil nicht mehr an der Pranke seines Mitbewohners vorbei kam. Was das sollte wurde aber auch ohne dessen Worte bald ziemlich klar, denn andere Stimmen übernahmen die Aufklärung für ihn. Oh, waren das etwa die Vandalen? Aufregend...! Der Yamanaka lächelte und formte ein paar Fingerzeichen, um sich dann per Henge zu verwandeln. Nun hielt Gaki einen halb vermoderten, einäugigen, eingefallenen Zombie im Arm, der sich mit einem eingerissenen Nagel an der Schläfe kratzte und sich bewusst wurde, dass die Horrorleidenschaft des Künstlers doch noch einmal zu etwas nütze gewesen war. »Auf geht die wilde Jagd?« , fragte er, nachdem er Gakis Hand von seinem Mund gezogen hatte und einen zur Hälfte fehlenden Kiefer offenbarte. Ach, hatte er dieses Ding nicht toll hingekriegt?
 
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Blondie wusste zumindest, was die Yamanaka konnten, kannte also ihren Clan und konnte somit nicht völlig zurückgeblieben sein... auch wenn sein Verhalten auf das Gegenteil schließen ließ. Es war aber wirklich ein beunruhigender Gedanke, dass jemand wie dieser Typ seine Gedanken lesen oder gar seinen Körper steuern könnte... zu grausam. Er würde den wundervollen Mushiro vollkommen blamieren! In der Zukunft würde er als einer der größten Shinobi aller Zeiten und Kopf des Tochiba Inc. Konzerns sicher nicht auf eine Vergangenheit zurückblicken wollen, in der so ein Affe von seinem Körper Besitz ergriffen hatte. Bei dem Gedanken erschauderte der Rotschopf; alles, nur das nicht.
Glücklicherweise durchbrach Hüne-kun diesen Gedankengang durch sein plötzliches Auftauchen und die Hand, die er auf Blondies Mund legte, was Mushiro ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Es war schön zu sehen, dass jemand der Schwafelei des Jungen ein Ende zu bereiten wusste, außerdem begann nun die eigentliche Arbeit, der eigentliche Dienst, den er für sein geliebtes Shirogakure ausüben durfte. Erst einmal musste er sich in einen Zombie verwandeln. Die waren lang, ekelhaft, schuppig und hatten weder Arme noch Beine... Ach nein, das waren Schlangen. Waren Zombies Pferde mit Flügeln oder Hörnern...? Nein, das war auch etwas anderes. Ah, genau! Zombies waren Fuchsgeister, die mit den Körpern wunderschöner Frauen gesegnet waren! Zwar lag er damit ebenfalls daneben, doch wenigstens schaffte ihm dieser Gedanke ein paar Sekunden lang eine wirklich schöne Vorstellung, bis der Möchtegern-Yamanaka sich einmischte. Er führte selbst ein Henge aus, und wurde zu etwas, das aussah wie eine ekelhafte, verstümmelte, verrottende Leiche. Waren Zombies Leichen...? Ach ja, genau! Wiedererweckte Leichen, die auf Friedhöfen ihr Unwesen trieben und sicher als ziemlich gruselig angesehen wurden von Banausen, die freiwillig Grabsteine zu beschmutzen bereit waren. Na, damit konnte der Tochiba doch etwas anfangen! Blitzschnell schloss er die Fingerzeichen für das Henge, konzentrierte sich und wandelte sein Aussehen um. Er setzte nicht auf den ekelhaften Effekt, auf den der Blondschopf abzielte, dafür war er zu stolz. Nein, er wollte etwas Anspruchsvolleres, etwas Bedrohlicheres! Seine Haut färbte sich leicht grünlich, seine Kleidung wurde zu Fetzen, die aber eindeutig an die Kleidung großer Shinobi erinnerte – immerhin lagen hier einige davon unter der Erde. Sein linkes Auge verlor die Pupille, bekam dafür einige zusätzliche Adern und eine breite Narbe, die quer darüber ging, und seine gepflegten Fingernägel wurden lang, gelblich und eingerissen, während sich seine wunderschöne Haarpracht in Luft auflöste. Auch die Haltung eines Zombies versuchte er nachzuahmen, doch bei seiner Erziehung war das gar nicht leicht. Er schaffte es nur unter Anstrengung, seinen Kopf so weit nach vorne zu beugen, dass man glauben könnte, er habe einen kleinen Buckel, und auch sonst konnte er einfach nicht völlig ohne Eleganz dastehen, geschweige denn Laufen. Aber immerhin, seine Arme vorstrecken und ein kleines bisschen Taumeln war möglich, das musste reichen. Das einzige Problem war vielleicht, dass er mit diesem Jutsu seine Größenklasse nicht verlassen konnte, also stand da nun quasi ein Miniaturzombie. Dennoch ließ er sich davon nicht aufhalten und formte noch schnell die Fingerzeichen für die Kunst der Nebeldiener, bereitete das Chakra vor, wandte das Jutsu aber noch nicht an. „Ich werde mit meinem Jutsu gleich zu einer kleinen Armee... sag mir, wenn du bereit bist, Hüne. Dann lege ich los!“ Ein triumphierendes Lächeln lag auf seinem dank der Verwandlung fahlen, eingefallenen Gesicht; ganz klar, er war die wichtigste Person in diesem Plan!
 
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Das wirklich Gruselige an der Verwandlung zu einem Zombie war, dass Rakugaki sich dabei nicht vorkam, als würde er sich komplett verändern, sondern eher, als würde er eine Maske abziehen und sein wahres Gesicht zeigen. Als würde er sich von innen nach außen stülpen. Tausende Horrorfilme waren schon durch seine Hände gewandert, weil er sich an grausamen Kulissen, Blut und Verderben einfach nicht sattsehen konnte. Nun legte er all sein Wissen in diese Mutation und bewies zugleich, dass er vermutlich mehr als perfekt für diesen Job war. Mushiro hatte ihn einen Hünen genannt, was jetzt natürlich Gold wert war. Furchteinflößend erhob sich eine Gestalt über die beiden hinweg, der die langen schwarzen Haare strähnig im Gesicht hingen, dessen Wangen eingefallen und blass waren. Blutrot strahlten seine Augen unter dem Vorhang seiner Mähe hervor, seine Zähne waren spitz geworden, zugleich hatte seine Haut einen tiefgrünen, modrigen Ton angenommen. Muskulös wölbte sich seiner Brust unter den Fetzen seines Hemdes hervor, ein Arm war zu einer grotesken Masse an Geschwülsten angewachsen, der andere endete in krallenartig abgebrochenen Fingernägeln. Mit einem Lächeln im Gesicht wankte er vorwärts, testete seine Schritte, war schließlich zufrieden mit sich. Umso merkwürdiger war es da, dass seine Stimme ganz normal klang, aber das konnte er leider nicht hengen: “Dann los.” Diese Kinder würde den Schreck ihres Lebens erleben – einen realen Horrorfilm. Wenn das kein Heimspiel für ihn war, den Fürsten der Dunkelheit!
 
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Die Hauptperson? Akeno war ja relativ egal, wofür sich Mushiro hielt, aber er hatte eine lustige Idee, der der junge Rothaarige wohl kaum das Wasser reichen konnte. Das, was Zombies in Filmen ja so gruselig wirken ließ, war nicht nur ihr Aussehen, der leere Blick und die schaurigen Geräusche, es war auch ihre Ansteckbarkeit. Biss so ein Zombie erst einmal jemanden, so wurde er ebenfalls zu einem Untoten, der seinerseits Jagd auf Menschen machte... und wenn man den Vandalen erst einmal klar machte, dass sie in solch ein Schlamassel geraten waren, würden sie sicher das einzig sinnvolle tun und die Beine in die Hand nehmen. Also musste man nur vorschützen, dass die Bisse der Zombies infektiös waren, was sich mit der richtigen Kombination aus purer Gewalt, einem guten Timing und gewissen geheimen Clanjutsus durchaus anstellen ließ. Zombieakeno beugte sich also zu Zombiegaki hinüber und näherte den ekeligen Zombiemund dem Zombieohr, um mit noch menschlicher Stimme zu flüstern: »Wenn du einen von denen beißt oder so tust, kann ich ihn den Infizierten spielen lassen...« Das war doch noch viel besser als eine Horde komplett identischer Zombies, oder? Zumindest er fand seine Idee gerade genial, weswegen er sich kurz selbst im Glanze seines Genies sonnte, ehe er den Kopf wieder nach vorne wandte. »Gib mir halt nur ein Zeichen, damit ich mich dann verstecken kann.«, fügte er noch etwas lauter hinzu, weil ihm einfiel, dass er nicht wusste, ob ein Henge auch bei einem bewusstlosen Körper hielt, es aber arg bezweifelte. Daher hielt er es für klüger, sich selbst hinter einem Grabstein in Sicherheit zu bringen, bevor er das Shintenshin no Jutsu anwendete, denn ein Zombie, der sich mit einem Puff in einen blonden Jungen verwandelte, war nicht unbedingt furchteinflößend, zumal ja jeder wusste, dass Ninjas mit seltsamen Fähigkeiten existierten. Zwar nicht direkt, was genau die einzelnen Clans konnten, aber die Fähigkeit, sich zu verwandeln, war ja nicht gerade wenig verbreitet. Bevor er Gaki aber zur Antwort kommen ließ, wankte er auf einmal vor, begleitet von einem kehligen »Grooaaahhhr!« und sah bereits nach wenigen Metern einen Jungen vor sich, der mit einer Sprayflasche, so eine, wie Gaki eine Menge davon besaß, gerade anfangen wollte, einen Grabstein zu beschmieren. Der Gesichtsausdruck, der sich binnen Augenblicken einstellte, war köstlich und glich nicht wenig dem, den Akeno bei manchen von Gakis Filmen machte. Zugegebenerweise, wenn ihn plötzlich ein Zombie attackieren würde, würde er auch nicht ruhig dasitzen bleiben...
 
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Kaum gab der große, düstere Kerl, der zwischen den kleineren Zombies ziemlich stark herausstechen würde, das Stichwort, entfesselte Mushiro das Kasumi Juusha no Jutsu und stand gleich darauf zwischen vierzehn weiteren Versionen seines verwandelten Selbst. Natürlich sahen die jetzt alle gleich aus, doch das hier war ein Friedhof und kein Stadium, das von allen Seiten hell erleuchtet war – bei dieser Düsternis und seinem grünen Teint würde doch niemand Details ausmachen können, und das würden sie auch für den Grund halten, aus dem sie sich so ähnlich sahen. Wenn sie überhaupt noch fähig waren, halbwegs klar zu denken, während sie von diesen unglaublich grausamen Kreaturen angefallen wurden, die sich zusammen mit dem Tochiba auch noch ein grässliches Äußeres verschafft hatten. Ein wenig seltsam war aber das, was Blondie sagte. Er würde jemanden den Infizierten spielen lassen, und dafür musste er sich verstecken...? Klang nach einem Genjutsu. Wollte er einem von ihnen vorgaukeln, er sei ein Zombie, oder ihm bestimmte Bewegungen aufzwingen? Aber warum musste er sich dann verstecken? Ach ja, logisch: Ein Zombie, der Fingerzeichen machte, würde ziemlich seltsam wirken, und er wollte ihren Trick nicht auffliegen lassen. „Wow... so ein Genjutsu beherrscht er? Das ist... beeindruckend. Ich hätte gewettet, der Typ ist ein blutiger Anfänger, nichts weiter...“ Das war das erste, was ihm dazu in den Sinn kam, doch so konnte er es natürlich nicht stehen lassen. Kurz schüttelte der Tochiba den Kopf, verbannte jegliche Bewunderung daraus und ließ gleich einen düsteren Ausdruck auf seinem Gesicht erscheinen – aber nicht, um die Wirkung des Zombies zu steigern. Nein, das zeigte gerade gut seine tatsächlichen Emotionen: „Verdammt, warum beherrscht der Idiot so ein Genjutsu und ich nicht? Hm, wahrscheinlich ist er auf der Straße aufgewachsen und hat das einfach lernen müssen, sonst wäre er jetzt tot. Er hat wahrscheinlich nicht einmal eine Ahnung, wie er das überhaupt macht, er tut das einfach aus Instinkt. Das ist nur irgendein Dummkopf, der pures Glück hatte...“ Ja, das ergab doch gleich viel mehr Sinn. Nun, wo das geklärt war, konnte das Spektakel auch beginnen. Den ersten Schritt tat Blondie, er ging zu auf einen der Jugendlichen, der bereits ganz dreist damit beginnen wollte, einen Grabstein zu besprühen! Diesen Vandalen gehörte wirklich eine Lektion erteilt! Schwankend bewegte sich nun auch die kleine Armee vorwärts, nicht zu schnell, damit auch ja niemand sehen konnte, dass sie alle gleich aussahen. Sie stellten langsamere Zombies dar, während die beiden größeren die Front für sich beanspruchen durften – der Schwarzhaarige konnte ja einfach durch die kleinen Zombies hindurch laufen, und für den Fall, dass er das nicht kapierte, hatte der Tochiba genügend Platz zwischen seinen Klonen gelassen, dass er sich einen Weg bahnen könnte, ohne einen zu berühren. Für die Schmutzfinken musste es so aussehen, als bahne sich eine ganze Reihe Untoter ihren Weg zu ihnen, und ein paar Mal knurrte der Rotschopf auch oder stöhnte, um dem ganzen eine passende Geräuschkulisse hinzuzufügen. Na, das musste doch funktionieren...
 
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Nein, Rakugaki würde mit Sicherheit nicht einfach durch die Armee von Mushiro laufen, das würde nämlich alles wieder zerstören, wofür sie sich gerade solche Mühe gaben. Akeno hingegen würde er wahrscheinlich durchaus den Gefallen tun, einen von den anderen zu beißen, oder zumindest so zu tun, dafür hatte er ja auch perfekt spitze Zähne. Wankend wie die anderen bahnte er sich also seinen Weg vorwärts, weidete sich an den schreckensgeweiteten Gesichtern der Vandalen und stieß ein diabolisches Lachen aus, was durchaus aus einen seiner Lieblingsfilme stammen konnte. Er hatte gar nicht gewusst, dass er das konnte, ulkig. Und so nützlich, weil ein verfolgter Jugendlicher instant einen spitzen Schrei ausstieß und gegen einen Grabstein knallte, um direkt auf dem Hintern zu landen. Ausgezeichnet, nun konnte er zu ihm aufschließen ... Ein Seitenblick auf Akeno, mit dem er sich vergewisserte, dass der Kleinere sich möglichst bald hinter einen der größeren Steine verstecken konnte, dann preschte er vorwärts, kehlig brüllend. Diese Typen würden ihr blaues Wunder erleben, dafür, dass sie etwas taten, was zumindest der Sprayer nicht unbedingt verurteilte, aber das machte nichts. Anderen einen gewaltigen Schrecken einzujagen war immer spaßig... Und nun: Biss! Hoffentlich effektiv genug.
 
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Kaum hatte er etwas erhalten, das er einigermaßen als Zeichen des Künstlers interpretieren konnte, torkelte Zombieakeno mit gemäßigter Geschwindigkeit von den anderen Untoten weg und schlüpfte hinter den nächsten Grabstein, der ihn auch ausreichend verdeckte. Gerade noch so über den Rand spähend, verfolgte er Gakis Bewegungen und legte die verwandelten Monsterpranken in einer fensterartigen Geste zusammen, während er Chakra konzentrierte und den Jungen anvisierte, den der Sprayer angriff. In dem Moment, in dem er sich anschickte, ihn zu beißen - oder so zu tun, das reichte ja vollkommen, blickte Akeno durch seine Hände, direkt auf das zukünftige Opfer der beiden und wandte das Shintenshin no Jutsu an, das Jutsu seines Clans schlechthin. Wie immer fühlte es sich seltsam an, seinen Körper loszulassen. Manches Mal hatte er sich gefragt, ob sich sterben wohl so anfühlte, kurze Zeit über dem eigenen Körper zu schweben und dann in gerader Linie auf das Ziel zuzuschweben, in moderatem Schritttempo. Er spürte nicht, dass sein Körper hinter ihm zusammenbrach, wusste es aber, weil er nicht stark genug war, seinen Geist nur teilweise zu transferieren. Miyuki konnte das, das hatte er beobachten können, aber sie konnte noch ganz andere Kunststücke, die er viel unglaublicher fand. Da zeterte die besessene Person noch, aber ihr Körper bewegte sich trotzdem nach dem Willen der Jounin, das waren Fähigkeiten, die noch so weit außerhalb seines Radius lagen, aber die er vielleicht irgendwann einmal erreichen konnte. Miyuki zufolge zwar nicht in den nächsten paar Jahren, aber vielleicht besserte sich sein Geisteszustand ja ein wenig und er würde schneller lernen können. Wer wusste das schon! Als er in den Körper des Jungen eintrat, brauchte er wie immer ein paar Sekunden, um sich zurecht zu finden, als würde sein Geist erst einmal alle Maschinen und Programme durchchecken, um sich mit ihnen zu verbinden, bevor er die Rolle eines Menschen übernahm, der gerade wohl Todesängste ausstand. »Ahhhh... er hat mich gebissen!«, schrie er und versuchte die fremde Stimme auch schön panisch klingen zu lassen, während er sich wand und sich von Gaki losriss, um die Beine in die Hand zu nehmen und mit den anderen Vandalen das weite zu suchen. Die hatten wohl schon von Mushiros Zombiearmee, die er übrigens nicht von schlechten Eltern fand, solche Angst bekommen, dass sie sich zur Flucht aufgemacht hatten. Keiner hatte auch nur an einen Kampf gedacht.
Mit schnell hämmerndem Puls und heftigem Atmen lehnten die Vandalen einige knappe Sekunden später ungefähr hundert Meter entfernt hinter einem großen Grabstein und versuchten wieder ein wenig zu Atem zu kommen. Keiner von ihnen war der geborene Marathonläufer und außerdem wähnten sie sich hier erst einmal in Sicherheit, denn die Zombies waren nicht besonders schnell gewesen. Dennoch, Zombies! Wie unglaublich sich das anhörte, fast schon zu surreal, um wahr zu sein! Einer der Jungs machte einen merklich unsicheren Kommentar. Akeno rieb sich den offenbar schmerzenden Arm. Einer der Vandalen fragte vorsichtig, ob es ihm gut gehe. Der junge Mann, den Akeno übernommen hatte, fasste sich an die Stirn, sackte gegen den Grabstein und nickte träge mit dem Kopf, in der Bewegung immer langsamer werdend, bis er kurz komplett erstarrte, um in der nächsten, schnellen Bewegung und einem abgrundtiefem Stöhnen aufzufahren, die Augen seltsam leer, die Zähne gefletscht und nach dem nächsten Jungvandalen biss, der ihm mit einem mädchenhaften Schrei auswich und irgendetwas von wegen "Echte Zombies! Ansteckungsgefahr!" rief, um danach mit seinen Kumpanen in einem Tempo davon zu rasen, das man ihm gar nicht zugetraut hätte. Erst, nachdem sie über die Mauer des Friedhofs verschwunden waren, kehrte Akeno, immer noch im Körper des Jungens, um, und ging den anderen Untoten entgegen. »Die hätten wir erledigt...«, meinte er mit einem Gähnen und blickte danach Gaki an. »Die Frage ist nur, was machen wir mit dem hier?« Dabei deutete er auf seine Brust und zog ein fragendes Gesicht.
 
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Würde Mushiro nicht nur die Namen der angesehenen Clans innerhalb des Shiro-Verbundes kennen, sondern hätte sich auch nur minimal mit ihren Fähigkeiten beschäftigt, so wäre es sicher keine Unmöglichkeit gewesen zu erfahren, dass die Yamanaka in den Geist ihrer Opponenten eindringen konnten – schon gar nicht für einen Konoha-Nin, der streng genommen von einer Yamanaka abstammte. Dennoch hatte der Tochiba wenig Ahnung von diesem Clan und so ziemlich gar keine von ihrem Hiden, und daher war dieser Tag auch der erste, an dem er das Shintenshin no Jutsu zu sehen bekam. Während er also weiterhin die Hintergrundkulissen spielte, beobachtete er den blonden Jungen, wie er sich hinter dem Grabstein versteckte und ein sehr seltsames Fingerzeichen machte, eines wie Mushiro es noch nie gesehen hatte. Kurz darauf brach der Zombie zusammen, verpuffte und ließ einen blonden Jungen liegen an dem Platz, an dem er zuvor gewesen war – hatte er etwa das Bewusstsein verloren? Oder gehörte das etwa mit zu dem Jutsu, das er eben hatte anwenden wollen? Wenn er den Verstand des anderen komplett kontrollieren würde, dann müsste das natürlich einiges an Konzentration kosten – vielleicht zu viel, um seinen einzigen Körper auch noch steuern zu können, sodass dieser schwach und wehrlos in sich zusammenfiel. Zweifellos ein mächtiges Genjutsu, aber zur gleichen Zeit war es auch ziemlich riskant. Wahrscheinlich war das der Grund, warum er sich immer mit diesem Hünen abgab, der war für ihn wohl so eine Art Wachhund oder ein Bodyguard.
So oder so, Blondie schien seine Rolle wirklich gut zu spielen, denn es dauerte nicht lange, bis die Vandalen lautstark das Weite zu suchen begannen und dabei ihren armen, infizierten Freund einfach zurückließen. Dieser kehrte seelenruhig zu den anderen beiden Shinobi zurück, woraufhin Mushiro sowohl sein Henge, als auch seine Doppelgänger auflöste. Jetzt, wo diese schändlichen Grabsteinbeschmutzer den wohl verdienten Schock erlitten und sich vom Friedhof entfernt hatten, war es nicht länger nötig, diese Farce aufrecht zu erhalten. „Also... dieses...“ Zögerlich sprach der Tochiba den Blondschopf an, wurde leicht rot und drehte den Kopf weg von ihm. „Dieses Jutsu ist ziemlich cool, okay?“ Für ein Kompliment war der Tonfall, in dem das ausgesprochen wurde, wohl ein bisschen zu wütend, doch es missfiel dem Jungen einfach sehr, andere Jungen zu loben oder gar ihre Fähigkeiten auf seinem Spezialgebiet zu würdigen. Natürlich wäre die gesamte Situation völlig anders gewesen, wäre Akeno ein hübsches Mädchen mit langem, blonden Haar und wunderschönen, tiefen, blauen Augen... doch das war er nun einmal nicht. Außer sauer zu werden blieb ihm einfach keine andere Wahl. Die Frage des Körpertauschenden holte ihn dann allerdings wieder ein bisschen hervor und ließ ihn nachdenklich werden: „Hm... wenn wir ihn außer Gefecht setzen, würdest du das wohl spüren, oder?“, fragte er, denn bisher war das die einzige Idee, die ihm in den Sinn kam. Was er nicht vergessen hatte, war allerdings das Gespräch von zuvor: Als sie über die Yamanaka geredet hatten und er etwas über die Köpfe anderer Leute gesagt hatte, hinein gucken können... Das Jutsu von eben... war das etwa eine Yamanaka-Kunst? Konnte es sein, dass dieser Verrückte tatsächlich zu diesem famosen Clan gehörte und nicht nur so aussah? Nein, nein, nein... das war einfach unmöglich! Man sah Mushiro aber wahrscheinlich an, dass ihn sein Gedanke gerade ein wenig schockte – hoffentlich konnte Blondie sie nicht wirklich lesen.
 
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Akeno sah fast niedlich aus, wie sein Gesicht sich gegen Rakugakis Brust drückte. Das Kindliche darin, welches in vielen Situationen von weit geöffneten, strahlend blauen Augen in die Welt hinausgetragen wurde, sah viel friedlicher aus, wenn er schlief oder - wie in diesem Falle - bewusstlos war. Keine Grimassen, kein wildes Herumgehüpfe, nur ein kleiner Junge, der in seinen Armen lag und mit den Füßen ab und an gegen seine Knie patschte. Der Sprayer hatte ihn sofort aufgehoben, nachdem sich dessen Geist verflüchtigt hatte und trug ihn jetzt, obwohl er sich dazu ganz schön hatte überwinden müssen. Allerdings war es nicht halb so schlimm, wenn er nicht da war, das galt eigentlich gar nicht als Berührung, sondern war vielmehr das Hinterherschleppen einer zugegeben recht fleischigen Tasche und darin verstand er sich ja prima. Theoretisch hätte es ihn auch nicht sonderlich gejuckt, wenn er dem Übriggebliebenen einfach so die Faust durch das Gesicht gezogen hätte, aber er würde Akeno nicht ausknocken, auch wenn sich das Jutsu damit ziemlich sicher auflöste, im Schlaf konnte er es ja auch nicht aufrechterhalten. Allerdings widerstrebte ihm der Schmerz, weil er recht genau wusste, wie es sich anfühlte ausgeknockt zu werden und das nicht einmal im Ansatz spaßig war. Deswegen blieb er auch etwas unschlüssig stehen, ließ sich durch Mushiros beinahe ärgerliches Kompliment zu einem leichten Lächeln hinreißen und meinte dann achselzuckend: "Bring'n wir ihn zur Hütte, dann hebst du das Jutsu auf. Wenn wir den Typ abliefern, kriegen wir vielleicht 'was extra." Und das konnten sie auch gebrauchen, seine Hose hatte nämlich über dem Knie einen weiteren Riss, was sie langsam aber sicher untragbar machte. Und für Kleidung UND Essen fehlte ihnen momentan etwas der Zaster. Da mussten sie wohl noch ein paar Mal jobben gehen...Diesmal hoffentlich in trauter Zweisamkeit. Auch wenn Mushiro nützlich gewesen war - Rakugaki war einfach nicht für neue Freunde zu haben. Das war einfach Pech.
 
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Akeno - beziehungsweise der Junge, den er übernommen hatte - musste verhalten grinsen, als Mushiro verkündete, sein Jutsu sei cool gewesen. Nicht, weil er nun in irgendeiner Form stolz auf sich, das Universum oder seinen Clan gewesen wäre, sondern einfach aus dem Grunde, dass der Rothaarige bei dieser Eröffnung aussah, als könne er sich die Zunge ab- und in eine Zitrone beißen, weil es ihn so ärgerte. Dass Mushiro von seinen eigenen Fähigkeiten wohl ziemlich überzeugt war, war ihm ja schon vorher aufgefallen, aber in diesem Zusammenhang war das sehr unterhaltsam. »Danke danke.«, meinte er, immer noch leicht grinsend, aber kommentierte nicht weiter. Wenn er eine Plaudertasche gewesen wäre, hätte er noch fallen gelassen, wie das Jutsu hieß, dass es ein Ninjutsu war und am besten noch, wie man es ausführte, doch das ging ihn leider nichts an, schlimmer noch, es unterlag der Geheimhaltung seines Clans, was immerhin eine Sache war, die Miyuki ihm ausreichend eingetrichtert hatte. Diese Jutsus waren irgendwann von genialen Shinobi erfunden worden und nun das wichtigste Erbe des Clans, neben einigen Besitztümern und ähnlichem. Rein theoretisch könnte sie wohl jeder erlernen, aber genau deshalb wurde ihre Funktionsweise ja nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Nicht einmal seinem Mitbewohner würde er beibringen, wie man sich in den Kopf anderer Menschen schmuggelte, dabei war er wohl die Person, die ihm noch am nähesten stand. Mit diesen Gedanken sollte er sich allerdings nicht allzu lange aufhalten, denn sie hatten immer noch das Problem, dass er in diesem Körper feststeckte und wie Mushiro schon richtig vermutet hatte, verletzt werden würde, wenn man diesen Kerl einfach k.o. schlug. Immerhin steckte sein Geist in diesem Körper, sodass die Verbindung zwischen dem schlaffen, puppenartigen Blondchen in Gakis Armen und ihm dafür sorgen würde, dass sein Körper dieselben Verletzungen wie dieser Leihkörper erlitt. Eine eingeschlagene Nase war also nicht unbedingt als gute Idee zu bezeichnen. Zudem... »Das kommt drauf an, was genau unser Ziel war: Wenn wir den Jungen einfach ausknocken, so wird er irgendwann seinen Kumpanen erklären, dass er zwar weg, aber kein Zombie war. Da ist die Alternative, ihn auszuliefern, vielleicht besser...«, überlegte er laut und kratzte sich am Hinterkopf. Schließlich nickte er zweimal und verschränkte die Finger miteinander, konzentrierte sich kurz und ließ den Geist des Jungens los. Wenige Millisekunden später, wurden zwei blaue Augen aufgeschlagen und er wurschtelte sich aus dem Griff seines Mitbewohners hinaus. »Na bitte, dann müssen wir ihn nur noch zu... wem eigentlich... bringen.«, meinte er, als er wieder auf dem Boden stand und blickte zu dem Jungen, dessen Geist langsam wieder in seinem Körper Kontrolle fasste. Mit entschlossenem Blick machte der Blonde zwei Schritte nach vorne und umfasste das Handgelenk des Jungvandalen, sodass er auch nicht mehr abhauen konnte.

Ooc: Ihr beiden jeweils noch einen Post, dann Sense?
 
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Vielleicht glauben diese Vandalen ja, er hätte seine Zeit als Zombie einfach vergessen...“ Das war Mushiros Gedanke zu Blondies lautem Denken, aber er sagte es nicht. So ein Vielleicht würde hier nicht produktiv sein, die Idee, den Jungen auszuliefern, war wesentlich sicherer, als auf ein Vielleicht zu hoffen, und er wollte nicht unbedingt unnötig Atem verschwenden. Er hatte ja eben schon etwas gesagt, das er lieber nicht gesagt hätte, und das undefinierbare Grinsen des anderen Jungen sorgte nicht dafür, dass er sich damit besser fühlte. Sie würden also jetzt zusammen losziehen und diesen Jungen beim Friedhofswärter abgeben, der dann nach seinem Ermessen vorgehen durfte. Vielleicht würde er diesen Grabschänder ja ordentlich züchtigen... verdient hätte er es!
„In Ordnung! Also rüber mit ihm zum Wärter, dann sind wir hier auch fertig!“, stieß Mushiro aus im Brustton der Überzeugung und grinste den Jugendlichen frech an, dessen Körper Blondie inzwischen verlassen hatte. „Na, du Idiot?“, zischte er ihn an. „Dachtest du, es würde Spaß machen, das Gedenken an die Leute zu verschandeln, die unserem Dorf Ruhm gebracht haben? Ja? Da siehst du, was ihr Vandalen von diesem Mist habt!“ Der Rotschopf war wirklich wütend, und zwar aus genau dem Grund, den er eben benannt hatte. Was auch immer diese Leute toll daran fanden, ehemalige Shinobi zu entehren, sie sollten es von jetzt an lieber lassen, sonst würde er irgendwann mal wiederkommen müssen und ihnen wirklich zeigen, was für eine Strafe sie dafür zu erwarten hatten. Heute musste er sich allerdings darauf beschränken, den Vorschlägen seiner Kollegen zu folgen und den Jungen zu ihrem Klienten zu bringen, natürlich weiterhin in der Hoffnung, dass er für seine Taten schön leiden würde. Es war recht dunkel gerade, doch trotzdem war es leicht, die gesuchte Hütte zu finden. Viel störender war die kalte Luft, die den gesamten Friedhof überdeckte, und die Müdigkeit, an der der Tochiba gerade litt. Er war wirklich unzufrieden, so hatte er sich die Arbeit für sein Dorf nicht unbedingt vorgestellt, aber wenigstens konnte er diesen Job beenden in dem Wissen, wirklich etwas für Shirogakure geleistet zu haben. Ein müdes Lächeln fand sich auf seinem Gesicht wieder, während er seinen Partnern zum Friedhofswärter folgte.


OoC: Bin mit Sense einverstanden.
 
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Zum Glück hüpfte Akeno ganz alleine von seinen Armen auf die Erde, sonst hätte Rakugaki ihn vermutlich abgeworfen, denn ein lebendiger bester Freund war ja schon wieder zu viel bewusster Körperkontakt für ihn. Dafür war es jedoch umso erheiternder, wie sich die anderen darum bemühten, den Vandalen, dem das Ganze nicht einmal halb so sehr wie ihnen zu gefallen schien, abzuführen. Mushiro setzte sogar noch eins drauf und beschimpfte den armen Kerl nach allen Regeln der Kunst. Der Sprayer musste ein Schnauben unterdrücken. Der Rothaarige hatte vermutlich keine Ahnung vom Nervenkitzel einer solchen Tat, sonst würde er das nicht so vehement verurteilen. Rakugaki selbst nutzte seine Shinobifertigkeiten ja des Öfteren dazu, sich an entlegene Orte zu begeben, die er dann bekritzeln und beschmieren konnte, wie er lustig war. Nicht einmal Akeno wusste von allen seinen nächtlichen Vandalierungsaktionen, und das war auch gut so. Zwar lebte er den Namen Rakugaki, den einige Klatschblätter ihm wegen seiner Schmierereien gegeben hatten, doch es wäre verhängnisvoll für seine Karierre, wenn der Blonde in einer seiner besonders geschwätzigen Launen zufällig seinen vollen Namen benutzte. 'Gaki' war ja schon verdächtig genug, ließ sich aber aushalten, da es ja von Ryakuga nicht so weit entfernt war. Andernfalls würde er wohl jetzt in diese Friedhofshütte geschubst werden, von einem dunkelhaarigen Hünen, der dies mit einem „Hier ist einer der Typen“ und einem Tritt in dessen Kreuz erledigte. Gerne hätte er sich nun umgedreht und wäre gegangen, um die Nacht auf diesem Friedhof zu genießen, doch stattdessen war er gezwungen, hinterherzukommen und sich für seine Auslieferung bezahlen zu lassen. Das Geld war ziemlich mickrig, aber es würde sie vermutlich für den Rest der Woche ernähren können, deshalb war er zufrieden damit und gab dem kleinen Blonden sogar ein Scheinchen davon ab. Normalerweise war zwar der Größere dafür verantwortlich, aber dank Akenos großartiger Idee hatten sie diesen Job so schnell erledigen können, da war so eine neue Stoffbahn für eine seiner Puppen schon drin. „Gute Nacht“, meinte er deshalb, erstaunlich höflich in Mushiros Richtung, um auch dessen Einsatz zumindest rudimentär zu würdigen und trat dann in die Nacht hinaus. Ein dunkler Schatten, der, den Kragen gegen den kühlen Nachtwind hochgestellt, perfekt in diese düstere Kulisse passte.
 
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