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Der Markt der schwimmenden Stadt

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„Zu allererst weiß ich noch ziemlich genau, in welcher Gegend ich den Dieb verloren habe. Es wäre also kein Problem an selbiger Stelle nach Hinweisen zu suchen. Vielleicht entdecken sechs Augen mehr als mein eigenes Augenpaar.“ Vielleicht hatte er doch etwas übersehen, was für ihn nicht besonders erschien. Minashi und Yasu könnten diesen geringen Aspekt vielleicht entlarven und eine neue Wendung für ihre Mission eröffnen.
„Ich wollte mal fragen, was eigentlich eure Fähigkeiten sind, ich habe vorhin so überhastet angefangen, dass ich danach gar nicht gefragt habe. Ich, zum Beispiel, nutze meist Suiton-Ninjutsu und kann mich relativ gut an neue Situationen anpassen und was ist mit euch?“
Gespannt hörte Kisuke Yasu zu, war es doch sicherlich von Vorteil zu wissen, was die anderen Mitglieder des Teams für Fähigkeiten besaßen. „Okey… Minashi ist in der Lage Ninjutsus des Wasserelementes zu nutzen und sich neuen Situationen anzupassen. Müsste eigentlich gut mit meinen Fähigkeiten harmonieren. Yasu hingegen scheint eher den Fähigkeitstypus zu besitzen, der im Kampf eher in der hinteren Reihe steht, das Team unterstützt. Gegen Kinder wird sich sicher aber hoffentlich verteidigen können.“
Seinen Blick hebend stellte Kisuke fest, das er anscheinend am Zuge war seine Fähigkeiten zu erläutern. „Meine Fähigkeiten liegen momentan im Einsatz meiner Geschwindigkeit und Auffassungsgabe. Auch wenn ich ein Kekkei Genkai besitze, offensive Techniken beherrschte ich bisher noch keine. Auf mein Taijutsu könnt ihr euch aber steht’s verlassen.“
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Nachdem seine Teamkollegen geendet hatten, dachte Minashi über ihre Fähigkeiten als Gruppe nach. Kisuke sollte nach vorne, wenn er wirklich zurzeit eher Taijutsunutzer ist, da er, nach eigener Aussage, keine offensiven Ninjutsu beherrscht. Das wäre dann mein Gebiet, da ich auch auf Distanz meine Jutsus benutzen kann. Dann sollte Yasu nach hinten gehen, denn als Supporter muss sie immer bereit sein und außer Gefahr. Da Minashi im Kopf schon die Aufstellung beschlossen hatt, trug er sie den Anderen auch sofort vor, damit jeder auch seine Aufgabe kannte. „Wir sollten losgehen. Nach Kisukes Beschreibung der Verfolgung, hört es sich so an, als hätte er den Dieb bei den Lagerhäusern nahe des Hafens verloren, deshalb sollten wir uns dort mal umsehen.“
Der Beutel, der neben dem Brunnen stand, wurde von Minashi gegriffen und über die Schulter geworfen, danach ging Minashi in Richtung des Hafens davon. In der Hoffnung, dass seine Begleiter ihm folgten, drehte er sich noch einmal zu ihnen um. Während Minashis Blick auf Yasu und Kisuke gerichtet war, bemerkte er nicht, wie er in einen Handelskarren hineinlief. „Kannst du nicht aufpassen wohin du gehst. Es ist gerade ein Schiff mit Waren für Soragakure angekommen und wir sollen die Waren ausliefern, also geh aus dem Weg, Kleiner!“ Die Stimme kam von einem Mann, der auf dem Karren saß und ihn lenkte. Um sich zu entschuldigen verbeugte sich Minashi kurz. Sumimasen, ich werde nächstes Mal besser aufpassen, aber bitte nennen Sie mich nicht Kleiner.“ Der Gesichtsausdruck des Wagenlenkers entspannte sich ein wenig und das fette Gesicht zeigte sogar ein speckiges Lächeln. Der Wagenfahrer war dick und hatte viele Flecken, viele davon sicher vom Essen, auf der Schürze, die er über seinem zerschlissenem Hemd trug. Er drehte seinen massigen Körper nach hinten und signalisierte den Karren hinter ihm, dass es weiter ging. Minashi trat zur Seite, als der Tross, bestehend aus Marktkarren, in Richtung des Turmes weiterrollte. Das Rumpeln der Räder, auf der unebenen und löchrigen Straße Getsurins, war schon nach wenigen Augenblicken in den Geräuschen der Menschenmenge untergegangen und Minashi setzte seinen Weg zum Hafen fort.

--> Lagerhäuser am Hafen
 
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Sumiya Saki

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Mit seinem zappelnden Bündel schleppte sich Minashi auf den Marktplatz und blickte in Richtung des Brunnens, an dem er vor etwa zwei Stunden mit Yasu auf Kisuke gewartet hatte. Sein Gefangener wurde in der frischeren Luft wieder lebendiger und begann wieder sich zu wehren, was Minashi etwas ins Stolpern brachte, da es mit seinem Paket schwieriger war das Gleichgewicht zu halten. Hinter ihm kamen auch Kisuke und Yasu auf den Marktplatz getrottet, wobei sie sich ebenfalls mit ihren Gefangenen abmühten. Das Gebäude der Händlergilde Getsurins erhob sich an der Seite des Platzes, die weiße Fassade glänzte in der Sonne und schien den Markt zu erleuchten. Vor der Tür zur Gilde wartete Minashi auf seine Teamkollegen und dachte über das Gespräch mit Yasu nach, dass er während des Rückweges hatte. Sie ging in ihm nochmals auf ihre Wohnsituation ein, denn sie wusste wirklich nicht wo sie hin sollte, sobald sie aus dem Wohnheim raus musste. Aus diesem Grund hatte Minashi ihr angeboten, dass sie solange, bis sie eine neue Wohnmöglichkeit hatte, bei ihm wohnen konnte. Der Gedanke schien ihm richtig, denn wenn sie als Mitbewohnerin nicht zu ertragen war, konnte er sie immer noch raus werfen. Während er über sein neues Wohnarrangement nachdachte, kamen seine Teamkameraden näher, wobei die Blicke vieler Marktgänger auf ihnen hafteten, da es sehr ungewöhnlich war mit Gefangenen so über einen öffentlichen Platz zu gehen. Minashi hatte schon Angst verhaftet zu werden, doch anscheinend reichten Yasus und sein Stirnband als Erklärung aus, das Stirnband Kisukes war jedoch keine Hilfe, da es niemand sehen konnte, es sei denn, jemand hätte die Fähigkeit durch Kleidung zu sehen. Als seine Teamkameraden Minashi erreichten drückte er die schwere Tür aus dunklem Holz auf und trat in das kühle Innere der Händlergilde. Eigentlich hatte Minashi es sich lebhafter in dem Gebäude vorgestellt, doch das Einzige, das er sehen konnte waren zwei Topfpflanzen und einen Empfangstresen, keine Leute oder andere Möbel. Es schien trostlos und leer zu sein, doch Minashi konnte sich mit der Inneneinrichtung der Gilde nicht weiter beschäftigen, denn er trat an den Tresen und blickte die Empfangsdame freundlich an. Die Frau war etwa sechzig Jahre alt und hatte ihre grauen Haare zu einem strengen Knoten gebunden, es schien als würde ihr Blick Minashi sagen, dass er leise sein solle, obwohl er nicht einmal den Mund geöffnet hatte und sogar sein Gefangener still blieb. „Entschuldigung, ich wollte uns nur anmelden. Wir sind die Shinobi aus Soragakure und haben uns um das Problem mit den Diebstählen gekümm...“ Mitten im Satz wurde Minashi von der Dame am Tresen mit einem zischenden „Pssssst“ unterbrochen. „Sei leise und geh mit deinen Freunden in Raum 103, das ist die Treppe dort hoch dritte Tür auf der linken Seite. Und jetzt geht ihr, aber leise.“ Überrascht und etwas beleidigt schlürfte Minashi zur Treppe und stieg die Stufen hoch, nachdem er so nett von der Empfangsdame heraus quittiert wurde. Vor der Tür mit der Aufschrift 103 blieb er nochmals stehen, klopfte und öffnete die Tür. In dem Raum saß ein dicker Mann in dunklem Anzug hinter einem großen Schreibtisch und musterte die drei jungen Ninjas kritisch, wobei er anscheinend etwas kaute, was bei seiner Statur auch nicht weiter verwunderlich war.
 
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Es war eine Erleichterung für Kisuke, dass sein Gefangener als einziger sein Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hatte. Kein nerviges Gezappel oder irgendwelche Versuche, sich aus den eigenen Fesseln zu befreien und somit flüchten zu können. Zwar mochte es mühsam gewesen sein mit einem sechszehnjährigen Junge über der Schulter einige Treppen hochzusteigen, doch war der Ansporn seine Fracht bald wieder loswerden zu können doch verlockend genug, um diesen Anstieg hinter sich zu bewältigen. Minashi folgend stemmte er sich die Treppen hoch, ehe sie vor einer Tür stehenblieben. Deutlich erkannte er die goldenen Zahlen, die auf der doch recht einfachen Holztür befestigt waren. Ein stumpfes Klopfen, welches von Minashi ausging, der beinahe vorsichtig gegen die Tür hämmerte, drang in seine Ohren, kurz darauf öffnete sich auch schon die Tür und Minashi trat ein. Ohne auch nur einen Moment zu warten folgte Kisuke ihm, hinter ihm spürte er, wie Yasu ihre Gefangenen durch die Tür drängte. Mit geschultem Blick musterte Kisuke den Herren, der vor ihnen saß. Ein großer Schreibtisch stand vor ihm, Papiere, die zu Stapeln sortiert waren, verdeckten große Teile der Oberfläche aus glattem Holz. Die Händlergilde schien gut zu verdienen, wenn sie sich solch hochwertige Möbel leisten könnten.
„Was wollt ihr Kinder hier? Und warum sind die Jungs bei euch gefesselt?“
Kisuke musste ein genervtes Seufzen runterschlucken. Der Typ schien wohl wirklich nicht der hellste Kopf zu sein. „Wenn man mit dieser Intelligenz einen scheinbar so gutbezahlten Posten bekommt sollte ich mir echt überlegen, ob ich mich bei der Händlergilde bewerbe, wenn ich mit meiner Tätigkeit als Ninja eines Tages aufhören möchte.“
Sein Blick wanderte von dem kauenden Mann zu Minashi, welcher den Sachverhalt zu erklären begann. Erst jetzt schien der Typ zu verstehen, dass sie die Ninjas aus Soragakure waren und die Übeltäter festgenommen hatten. „Eigentlich habe ich ja mit… älteren und erfahreneren Shinobis gerechnet. Haben die Leute aus Sora nicht genügend Shinobi zur Verfügung, dass sie nun Grünschnäbel hierherschicken?“
Was glaubte der Typ eigentlich, wer er war? Grünschnäbel? Hatte er erwartet, dass Soragakure erfahrene Genin oder gar Chunin schickt? Wenn ja leidet er anscheinend unter Realitätsverlust! „Es tut uns ausgesprochen Leid, aber wir Grünschnäbel haben für diese Mission anscheinend gereicht. Immerhin haben wir ihnen die Anführer der kriminellen Bande quasi als Geschenk verpackt mitgebracht.“
Seinen Gefangenen auf den Boden legend deutete Kisuke auf die drei Jugendlichen, die glücklicherweise nicht einmal daran dachten nun zu fliehen. Ihr Auftrag war es gewesen den Diebstählen auf den Grund zu gehen und sie haben nun sogar die Köpfe der Bande gefangen nehmen können. War es da nicht egal, dass dies ihre erste Mission war?
Ein kurzes Räuspern brachte Kisukes Aufmerksamkeit zurück zu dem Mann der Gilde. Seine Hand griff gerade in eine Tüte aus welcher er ein Stück getrockneten Speck herausholte und sich sogleich in den Mund schob. Mit schmatzenden Lauten, die Kisuke wohl mehr anwiderten als der Gestank von vergammeltem Fisch aus diesem Lagerhaus, erhob er sich und schritt auf die Gruppe zu. „Na schön. Dann folgt mir bitte in den Keller. Wir wollen eure Gefangenen dort festhalten bis wir über ihre Bestrafung nachgedacht haben.“
Leise seufzend packte Kisuke Takeru und warf ihn wieder über die Schulter. Ein schnarchender Laut entwich aus seiner Kehle, was den jungen Hinketsu doch stark verwunderte. Schlief dieser Typ etwa? Wie konnte man nur schlafen, wenn man mit stinkenden Leinen gefesselt war und wie ein nasser Sack über der Schulter lag? Unbegreiflich!
 
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Sano Kosuke

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Sie war den Jungen gefolgt, hatte sich ebenfalls nicht sehr darüber gefreut wie man sie begrüßt hatte und was der dicke, Saftsack von einem Speckbauch sich heraus nahm, als er über ihre Eignung für diese Mission sprach. Ihre zwei Gefangenen waren brav mit ihr gekommen, was wohl an dem Kunai lag, welches sie in der Hand führte. Ihr Gesicht verkrampfte sich leicht, als der Herr sich erhob, Frost legte sich über ihre Augen und ihr Gesicht erstarrte. „Na schön. Dann folgt mir bitte in den Keller. Wir wollen eure Gefangenen dort festhalten bis wir über ihre Bestrafung nachgedacht haben.“ Irgendwas in ihr hegte den Wunsch die Jungen frei zu lassen, nur um zu sehen, wie er damit klar kam, wahrscheinlich gar nicht, selbst der kleine Junge würde ihm spielend entwischen. Während sie die Treppen wieder hinab gingen hoffte sind innerlich, er würde das Gleichgewicht verlieren und vorn über kippen und die Treppe hinunter hopsen wie ein Gummiball. Leider war gerade keine gute Fee in der Nähe um ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
Bei jedem Schritt dieses Kolosses bebte die Treppe ein wenig und Yasu hoffte inständig, dass sie dem Gewicht doch standhalten möge. Die Kellertreppe war zum Glück aus Stein und zitterte demnach nicht so wie ihre Vorgängerin. Unten fanden sich dann hinter schweren Holztüren etwa vier Zellen. Mühsam suchte der Dicke mit seinen Wurstfingern nach dem richtigen Schlüssel. Zwischen seinen Zähnen ein Stück Speck haltend während ihm die Tüte irgendwann auf den Boden fiel. Dafür jedoch bekam er den richtigen Schlüssel zu fassen mit welchem er eine Zelle öffnete. „Da rein“, quetschte er heraus und Yasu wurde leicht flau im Magen als sie sah, wie er seinen Speck vom Boden aufsammelte und in seinen Mund stopfte.
Dabei spannte seine Kleidung gefährlich, als würde sie bald reißen und den Anblick wollte sie sich sicher nicht antun. Schnell schob sie ihre Jungen vor in die Zelle.
Als sie sich umdrehte um wieder hinaus zu gehen gab es ein knackendes und reißendes Geräusch. Kurz zuckte ihre Braue und dann stellte sie sich an die Wand neben der Tür und starrte an die Decke. Das Schlimmste war eingetreten, um seinen geliebten Speck zu essen, hatte er sich so weit vorgebeugt, dass seine Hose nachgegeben hatte und nun den Blick auf die eben so strapazierte Unterwäsche freigab. Zum zweiten Mal auf dieser Mission hätte sie schreien können, doch sie versuchte sich einfach auf einen Punkt an der Decke zu konzentrieren bis die anderen Zwei fertig waren.
 

Sumiya Saki

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Kauend führte der dicke Händler die Gruppe durch die Katakomben des Gebäudes, was Minashi verwunderte, denn Getsurin war doch direkt auf dem Meer gebaut, wie konnte da ein Gebäude einen Keller haben, doch Minashi konnte nicht darüber nachdenken. Der überaus korpulente Händler fummelte gerade mit seinen Schlüsseln herum, als seine Tüte mit Speckschwarten zu Boden fiel. Er ließ sie jedoch erst mal liegen und öffnete die Tür des Raumes, in dem sie die Gefangenen deponieren sollten, doch als die Gruppe in den Raum getreten war und ihre Lasten abgelegt hatte, hörte Minashi hinter sich wie Stoff zerriss und er konnte sich schon denken, welcher Stoff gerissen war. Der Blick von Yasu, wie er an die Decke schweifte, machte klar, dass wirklich die Hose des Händlers gerissen war und Minashi konnte, obwohl er es nicht einmal sah, ein Lachen kaum unterdrücken. Gut, dass ich es nicht sehe. Mit einer schnellen Bewegung schob Minashi seinen Gefangenen ein die Ecke und verließ nach seinen Teamkollegen den kleinen, dunklen Raum, wobei er es vermied, der Hose seines Gegenüber noch einen Blick zu schenken. „Arrigato, wir werden jetzt wieder nach Soragakure zurückkehren, wenn Sie die Mission als beendet ansehen.“ „Nein, ich habe keine weitere Aufgabe für euch, ihr habt eure Aufgabe erledigt und das sogar sehr schnell, also müsst ihr nichts mehr tun. Doch falls ihr in Sora anmerken könntet, dass es nett wäre nächstes Mal erfahrenere Shinobi zu schicken, wäre ich euch sehr verbunden.“ Verblüfft, dass der Händler noch immer seine Meinung, sie seien zu unerfahren für eine Bande kleiner Diebe, vertrat, verabschiedete sich Minashi kurz und verließ mit den Anderen das Gebäude der Händlergilde. Als er den Sonnenschein auf der Haut spürte entspannte sich Minashi etwas und er beobachtete den Markt, der jetzt zur Mittagszeit mehr, als nur überfüllt war. In dem Gedränge schob sich Minashi zu dem Brunnen durch und besetzte für sich und seine Teamkollegen eine gerade leer gewordene Bank. Nachdem sich seine Teamkollegen ebenfalls auf der Bank platziert hatten, richtete er das Wort an die beiden. „Nun, dann sind wir jetzt wohl fertig mit der Mission. Dann sollten wir uns jetzt wohl verabschieden, Yasu-chan, du weißt, wo meine Wohnung ist und du kannst gerne einziehen, aber wenn du dich daneben benimmst, bist du raus, verstanden. Kisuke-kun, vielleicht trifft man sich wieder, bei einer Mission oder einfach mal in der Stadt. Ich werde jetzt in Soragakure die Mission als abgeschlossen abgeben und nach Hause gehen, daher seid ihr hiermit entlassen und könnt machen, was ihr sonst so den Tag über macht.“ Nach diesen Worten, Minashi war sich nicht sicher wie viel davon in der Geräuschkulisse die Ohren seiner Teamkameraden erreicht hatte, stand er auf und verbeugte sich nochmals zum Abschied. Danach quetschte sich Minashi durch die Menschenmenge und steuerte dabei den Turm an um Soragakure zu erreichen. Am Lift angekommen blickte er noch einmal zurück und dachte über die letzten Stunden nach, seine erste Mission, es kribbelte immer noch, obwohl es bald vorbei war.

[OOC: Wenn ihr noch einen Abschlusspost oder so machen wollt, könnt ihr das machen. Offizielles Ende der Mission ist aber hier.]
 
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Yuudari Umiko

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Oh ja, heute würde bestimmt ein toller Tag werden. Der große Nakamura war voller Tatendrang, denn der junge Amenin wusste, dass heute etwas ganz Besonderes anstand. Grade am Wochenende war der Markt in Getsurin richtig gut besucht, weswegen sich grade dann die schönsten Märkte dort finden ließen. Am heutigen Tag war ein Markt, der Moritaka absolut reizte, denn es ging um Kunst in jede erdenkliche Richtung. Nicht nur, dass er da sein liebster Hobby mit drin hatte, nein, dazu gehörte auch noch seine Familie, denn ihre Origamikünste waren auf solchen Märkten eine ganz spezielle Attraktion. Das Origamibluterbe war ja der größte Stolz der Familie Nakamura und auch der Takahashi Familie, weswegen Familienmitglieder mit dem Erbe auf solchen Märkten häufig zu sehen waren. Natürlich konnte man dort nicht irgendwelche Geheimtechniken bestaunen, aber kleine Schaukämpfe waren schon zu sehen, auch wenn er sich hierbei um absolut einfache Kinderjutsu handelte. Wenn er da so stand und beobachtete wie seine geliebte Familie das so wunderschöne Bluterbe darstellte… wollte er immer am liebsten sterben, weil er das nie können würde. Dennoch war Moritaka nicht davon abzubringen dort aufzuschlagen, denn es gab neben den Künsten seiner Familie noch viele andere Dinge zu sehen. Beispielsweise gab es richtige Künstler, die wunderschöne Bilder ausstellten oder man konnte sie gar kaufen. Moritaka war nicht dort um etwas zu kaufen, sondern um alles zu bestaunen. Außerdem gab es auch Musiker, was ja auch ein kleines Hobby des blonden Jungen war. Also gab es da einfach unendlich viele Dinge zu sehen, bei denen dem Nakamura das Herz aufging! …
Allerdings war es auf einem Markt voll und da waren viele Menschen und Moritaka bekam dies grade wieder zu spüren, während er sich in einer Ecke des Stands versteckte, an dem seine Familie einige Tricks vorführte und besonders schöne oder schwierige Origamifiguren verkaufte. Seine Familie bestand fast nur aus Künstlern, weswegen man sich eben so seine Brötchen verdienen musste. Ohje… So viele Blicke, die den jungen Nakamura nicht einmal trafen, aber ihm trotzdem immer wieder das Herz in die Hose rutschen ließen. Was wenn ihn jemand auf das Erbe ansprach? Dann wurde sicher schnell klar, dass er hier der Versager war. Leise seufzend faltete der Junge eine kleine Figur und legte sie dann wieder bei Seite. Er konnte das genau so gut, wenn nicht sogar manchmal fast besser als sein großer Bruder, aber dennoch hatte er eben nicht das Erbe. Das Leben konnte so unfair sein… Plötzlich spürte der große Junge einen Schlag auf seinen Rücken zwischen seine Schulterblätter. „Yo, Mori!“, sagte sein großer Bruder grinsend, während der Jüngere grade fast an einem Hustenanfall erstickte. Haru vergaß irgendwie gern mal, dass Moritaka nicht so stark war wie er, auch wenn dieser wesentlich größer war. „Noboru kommt gleich und dann wollen wir kämpfen. Wie sieht’s aus, machst du diesmal auch irgendwann mit? Oder fürchtest du schon wieder zu verlieren?“ Ja, natürlich Haru. Frag nur den Jungen ohne Bluterbe, ober die Techniken vorführte… Moritaka hatte ihm so oft erklärt, dass das nicht gut wäre, eben weil er das nicht drauf hatte und für einen ganz normalen und vor allem noch tollpatschigen Ninja interessierte sich eh keiner. „N-Nein Haru, ich werde lieber zusehen.“, erklärte er verlegen und schaute einen Moment lang zu seiner Mutter, welche mit seiner kleinen Schwester recht einfache Figuren formte. Ja, sogar die Jüngste der Familie beherrschte die Erbetechniken schon. Ein Seufzen ging über die Lippen des blonden Jungen, während der Ältere nur mit den Schultern zuckte. „Man, du bist echt ne Memme. So wird nie ein Mann aus dir Mori!“ Als ob da noch was zu retten war. Er war groß, dürr und absolut ungeschickt… Scheinbar etwas beleidigt wandte der Brüder sich ab und begrüßte den Cousin der beiden Jungen. Sofort begannen sie scherzhaft zu rangeln, wie Jungs eben so sind. Auch wenn Moritakas Bruder älter und schon Chuunin war, verstanden die beiden sich gut und schienen noch relativ ausgeglichen zu sein. Sekunden später rief die Tante von Moritaka die Shinobi zu sich, damit sich eine kleine Darstellung der einfachen Techniken gaben. Für die Jungen war das ganz normal und bei den Zuschauern kam es besonders bei der jüngeren Generation gut an. Sie schienen es zu mögen, wenn man sie dabei beobachtete, wie sie kämpften. Moritaka könnte das sicher nie… Während die beiden Genin begannen sich öffentlich zu rangeln, stand Moritaka am Rand, gegen eine Mauer gelehnt und beobachtete die beiden, wobei er in Gedanken versunken eine kleine Papierfigur bastelte. Alle anderen in seiner Familie hatten ein solches Glück und er stand da irgendwie total außen vor. Dennoch war er nicht schlecht drauf grade, denn hinter sich hörte er angenehme Musik, während er sah, wie sein großer Bruder sich in viele kleine Papierblätter aufzulösen schien. Wenn er das nur auch könnte… Einige Zuschauer sammelten sich neugierig und beobachteten die humorvolle Rangelei der blonden Jungen. Das war ziemlich typisch fand Moritaka, denn grade seine Familienmitglieder sahen sich zum Großteil eher als Künstler an, als als Ninja. Schon irgendwie lächelnd blickte der Junge in die Menge und vergaß scheinbar völlig die vielen Blicke um sich herum…
 
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Heute war wieder ein besonderer Tag, wieso fragte man sich jetzt? Nun ja, Susumu hatte eigentlich wie immer seinen Kimono an, die Geta an den Füßen, aber heute war etwas anders. Um seinen Hals hing eine lange lederne Schürze, wie sie normalerweise von Schmieden getragen wird. Es war wieder einmal so weit. Getsurins Marktplatz war erfüllt von regem Leben und strömenden Menschenmengen und alle wollten nur eines sehen, Kunst. Die nächste Frage ist nun, was macht ein Hobbyschmied auf einer solchen Veranstaltung? Der Kinzoku war schon vor einem Jahr dort gewesen, als Besucher natürlich und hatte sich alle möglichen Dinge angesehen. Es gab an diesem einen Tag im Jahr scheinbar alles, was man sich denken konnte. Er hatte Maler gesehen, Musiker, auch war er hin und wieder auf Origamikünstler gestoßen aber er hatte kaum jemand gesehen, der sich dem Metall angenommen hatte. Er wollte das ändern und zeigen, dass sich, genauso wie es sein entfernter Verwandter Kamui tat, mit Metall doch sehr viel schaffen lies. Also hatte er sich einen Stand gesichert und seinen kleinen Ofen dort aufgestellt und nun war er dort auf dem Marktplatz von Geturin. Das Metall lag bereits in der Esse und er hatte beschlossen, sich die Zeit mit ein wenig Musik zu vertreiben. Seine Geige lehnte neben ihm an der Standwand und der Bogen daneben. Schnell hatte er es in die nur allzu vertraute Haltung gebracht, in der sich das Holz an sein Kinn schmiegte. Den Bogen noch angesetzt und seiner musikalischen Darbietung stand nichts mehr im Wege. Sanft ließ Susumu den Bogen über die Saiten des Instrumentes gleiten, während er mit seinen Fingern deren Länge veränderte. Es war ein schnelles Lied, nachdem er nicht wirklich die Zeit hatte, etwas Längeres zu spielen. Ob er ein Publikum hatte, konnte der Shinobi nicht erkennen, denn sein Blick war immer noch auf das glühend heiße Feuer im Inneren der Esse gerichtet. Das Metall musste genau die richtige Temperatur bekommen, sonst würde er es nicht bearbeiten können. Fast wie automatisch spielten seine Finger das Lied vor sich hin, während sein Kopf mit der Farbe des glühenden Eisens beschäftigt war. Den Lärm der vorbeiziehenden Menschen bemerkte er nicht wirklich, denn es gab Wichtigeres zu tun. Und als es endlich so weit war, zog er mit der Zange das Stück glühenden Metalls heraus. Mit akribischer Genauigkeit wurde es dann geformt. Anfangs nur Grob, der Hammer ging mit harten Schlägen immer wieder auf den Block nieder. Dann kam wieder die Esse und dann wieder der Hammer, ein sich ständig wiederholender Prozess. Bis aus dem Metallblock nun eine vierseitige Pyramide geworden war. Erst jetzt bemerkte er, dass sich einige Personen interessiert an seinen Stand gestellt hatten, um ihm bei seiner Arbeit zuzusehen. Vielleicht hatte sie ja das Violinenspiel gelockt. Jetzt allerdings kam der für den Künstler wesentlich interessantere Teil. Er begann mit einem kleinen Meißel und einem noch kleineren Hämmerchen, das Teil mit Gravuren zu übersehen. Dabei war immer noch das kleine Schmunzeln auf seinen Lippen. Er liebte was er gerade tat, das konnte man merken, nicht nur an dem kleinen Lächeln, sondern an der Genauigkeit und Vorsicht, mit der sich der Kinzoku an seine Schöpfung heranwagte. Aber schlussendlich war es doch irgendwann fertig. Einen Pyramide, deren Deckel man öffnen konnte und im inneren Platz für kleinere Dinge war. Schweigend betrachtete der Genin sein Werk. Jede Seite hatte nun ihre eigenen kleinen Gravuren. Es waren Symbole, die er in einem Buch gesehen hatte. Er war sich ihrer Bedeutung nicht ganz klar, aber die frei erfundenen und tatsächlich existierenden Formen bildeten einen durchgehenden Text um jede Seite.
Nun musste er nur jemanden finden, dem er das Ding schenken konnte. „Entschuldigung, würden sie mich bitte hinauslassen?“, fragte er die Leute die seinen Stand belagert hatten. Er wollte schließlich auch sehen, was die anderen hier zu zeigen hatten. Bevor er ging, holte er noch eine Kiste heraus, in der einige Werke waren, die er zuvor gemacht hatte. „Bitte, nehmen Sie sich was Ihnen gefällt.“, sagte er, immer noch das Schmunzeln im Gesicht.

Erst nachdem er eine Stunde über den Marktplatz gelaufen war, hatte er entdeckt, was er eigentlich sehen wollte. Es gab hier jedes Jahr eine Darbietung von Origamikünstlern. Leider hatte er sie letztes Jahr versäumt, aber das würde ihm in diesem nicht passieren. Zugegeben es war zwar etwas für eher jüngere Zuschauer, aber er fand es trotzdem unterhaltsam. Der Hobbyschmied konnte beobachten, wie sich einer der Darbietenden langsam in weißes Papier aufzulösen begann. Lächelnd beobachtete der Genin das Schauspiel aber nicht nur er, vor ihm stand ein kleiner Junge, der nicht einmal halb so groß war wie er und quiekend lachte. So viel Spaß muss man erst einmal haben. Er ließ seinen Blick ein wenig herumwandern, vielleicht gab es ja noch eine Attraktion zu sehen. Was er aber stattdessen entdeckte, war ein Blondschopf, der sich in einer Ecke des Origamistandes verkrochen hatte. Sonderlich motiviert sah er ja nicht aus, vielleicht war er ja der perfekte Empfänger für sein kleines Werk. Lächelnd ging er auf den Jungen zu der wohl schätzungsweise gleich groß, wie er war. „Ehm, Hallo ich habe die Show gesehen und ich finde sie ziemlich gut. Machst du da auch etwas?“ Dabei deutete Susumu dorthin, wo gerade eben noch die Vorführung war. „Naja, ich hab etwas für dich, es ist zwar nicht viel, aber ich habe nach jemandem gesucht dem ich es schenken kann. Mein Name ist übrigens Susumu.“ Die Wahrheit hörte sich selbst in den Ohren des Kinzoku irgendwie seltsam an, aber es war noch immer die Wahrheit. Unsicher streckte er dem Anderen die kleine Pyramide entgegen. Zugegeben Susumu war ein wenig nervös, denn er hoffte, dass der Junge sein Geschenk doch annehmen würde. Vielleicht mochte er die Kiste ja aber auch nicht und würde ablehnen. Schweigend biss sich Susumu auf die Zunge und wartete darauf, dass der Blondschopf etwas tat.
 

Yuudari Umiko

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Noch immer war der junge Moritaka gefesselt von den Vorführungen seiner Familienmitglieder. Natürlich war das nicht das erste Mal, dass der Nakamura die Techniken seiner Familie gesehen hatte, aber es war doch irgendwie immer wieder selten und faszinierend, wenn er sah, dass sie es nicht nur zum Kämpfen, sondern auch irgendwie künstlerisch oder gar spielerisch benutzen. Die Bewegungen der beiden Älteren waren nicht so abgehackt, anstrengend oder gar herausfordernd, sondern viel mehr schien jede Technik auf die andere aufzubauen und das ganze fließend und harmonierend ineinander überzugehen. Manchmal hatte der junge Nakamura das Gefühl, dass er doch ganz zufrieden mit dem war, was er konnte. Immerhin hatte der Junge ja einiges im Genjutsubereich drauf und auch sein Ninjutsu war für sein Alter gar nicht so schlecht. Dennoch war es irgendwie trotzdem nicht grade angenehm zu sehen, was sein Bruder vor allem so drauf hatte, denn es machte ihn schon ziemlich neidisch. Wenn der Ältere auf Moritaka herumhackte, zofften sie sich mittlerweile manchmal sogar so sehr, dass der große Blondschopf seinen Bruder in ein Genjutsu steckte, nur um ihn zur Ruhe zu bringen. Natürlich hatten seine Künste also auch einen gewissen Vorteil, aber sie sahen lange nicht so wunderschön aus…
Nach einer Weile hörte Moritaka dann plötzlich etwas, was ihn aus seinen verträumten Gedanken geholt hatte. Ja fast hatte der Junge sich für einen Moment vorgestellt, wie es wohl aussehen würde, wenn er dort oben stünde. Wenn die Massen ihn so gebannt anstarrten und bejubelten. Das würde gar nicht funktionieren! Aber das war ja erst mal egal, denn darum ging es grade nicht. Der Nakamura wollte einfach nur genau das können, was seine Familienmitglieder auch drauf hatten und schon die Vorstellung, dass er dies eines Tages beherrschte, brachte sein Herz zum höher schlagen. Aber es lag einfach nicht in seinem Blut… Da hörte der Junge einige Schritte zwischen dem Jubel, die immer näher auf ihn zukamen. Erschrocken riss er den Kopf hoch und blickte einen jungen Mann mit langen, lilafarbenen Haaren an. Er war minimal größer als der junge Moritaka, was relativ selten war, aber er schien doch etwas kräftiger als er zu sein. Nicht dass das eine Kunst war, denn der Fremde schien auch nicht grade muskulös, aber im Vergleich zum zerbrechlichen Moritaka war wohl Vieles kräftig. Ohje, wieso kam denn der Junge auf ihn zu? Hatte Mori irgendetwas gemacht? Warum wurde man auf ihn aufmerksam? Der Blonde spürte die Blicke des Jungen quasi auf seiner Haut brennen. Er hasste diese Momente wirklich, also wenn jemand auf ihn zukam und er nicht wusste wieso. Außerdem starrten sie ihn so unbewusst immer so an. Das war grausam für den Nakamura, denn das machte ihn panisch vor Angst. Es war nun einmal so, dass Menschen bei einer ersten Begegnung ihr Gegenüber musterten und auch mal länger ansahen, aber es war so schrecklich. Deswegen ging Moritaka in der Begrüßung schon meist dazu über andere aufzufordern ihn bitte nicht anzusehen. Viele reagierten darauf komisch, taten es aber schlussendlich… Andere jedoch schienen es sogar zu genießen, wenn der schlaksige Körper des Jungen zu zittern und schwitzen begann… Und noch während er grade seine alltäglichen Panikattacken schob, wie immer wenn ihn jemand direkt ansprach, hörte er die Stimme des Fremden, wie sie an sein Gehör appellierte seinen Worten doch zu lauschen. Also los Mori, gib dir Mühe! Und direkt traf den Jungen ein Schlag ins Gesicht… Konnte er das auch? Würde er dann hier so blöd rumstehen und sich fast in die Hose machen, nur weil ihn jemand ansprach? … „H-Hallo.“, erwiderte der Nakamura mit leiser, zittriger Stimme, sodass sie im Wirrwarr des Platzes fast unterzugehen schien. „N-Nein, d-das i-ist m-m-meine Fa-Familie, a-aber i-ich k-k-kann d-das n-nicht…“, sagte er in recht monotonem Ton, während seine Hände sich verkrampft in den Hosentaschen vergruben und er mit dem Blick nervös in der Gegend herumblickte, scheinbar auf der Suche nach einem Fixpunkt, der ihn beruhigte. Aber überall hier waren nur Menschen und eben diese brachten das zarte Herz nur noch mehr zum Hämmern. Und nun ein Ausdruck in Moritakas Gesicht, den man nicht alle Tage zu sehen bekam: Weit aufgerissene Augen, welche auf das Objekt in den Händen des Kinzoku starrten, eine heruntergeklappte Kinnlade und ein Ausdruck in den Augen, welcher kurz und knapp ein Wort ausdrückte: HÄ?! Wieso kam einfach so ein fremder, junger Mann auf ihn zu und bot ihm ein Geschenk an? Machte man das hier so? Dann hatte er ja die ganze Zeit etwas falsch gemacht! Susumu war sein Name, aber dennoch: HÄÄÄ?! Wieso das denn? Egal, Moritaka musste solche Dinge einfach wie ein Mann verkraften! Wie ein Mann… Ihm fehlten nur ein hübsches Paar Brüste und er wäre eine wunderschöne Frau… Verdammt, er musste sich zusammenreißen. Zittrig nahm er das Geschenk aus den Händen des Kinzoku, wobei die schlanken, grazilen Finger so vorsichtig waren, dass er fast wirkte, als wäre es zu schwer für ihn anzuheben. „D-Danke Susumu-san…“, stammelte er leise, während die Wangen des Blonden sich rötlich färbten. „M-Mein N-N-Name i-ist Nakamura M-Moritaka… F-Freut mich…“, brachte er recht verlegen heraus. In dem Moment wurde ihm bewusst, wenn er etwas geschenkt bekam, er wusste nicht mal was das war, aber egal, dann musste er etwas zurückschenken. Aber was hatte er zu bieten? Hastig holte er ein paar kleine Blätter Papier heraus und begann schnell mit den dürren Fingern zu falten. Er war wirklich geschickt was das anging, aber im Gegensatz zu seinen Familienmitgliedern musste er eben alles per Hand und nicht mittels Chakra machen. Die meisten Anleitungen hatte er im Kopf, da seine Mutter ihm so Vieles darüber beigebracht hatte… Nach wenigen Minuten hielt der Nakamura einen kleinen Drachen aus Papier in der Hand. Es gab viele verschiedene Arten von Drachen, die man falten konnte, aber Moritaka entschied sich bewusst für einen etwas großen, dicken Drachen. Stolz auf sein kleines Werk musste er etwas lächeln und streckte die Handfläche aus, auf der der Drache saß, mit den Worten: „H-Hier b-bitteschön!“ Er wurde schon wieder etwas verlegen und dachte nach, wie er Susumu seine Angst am besten beibringen sollte… Naja, nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen, auch wenn es ihn schon mehr genug nervös machte…
 
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Es war doch sehr erstaunend, dass der Blondschopf sich überhaupt auf das Fest gewagt hatte. Als er antwortete, war es irgendwie offensichtlich, das er sich einfach unwohl fühlte. Seine Stimme war zittrig, leise und er sprach stockend, ja fast gezwungen. Armer Kerl. Seine Überraschung über das Geschenk war noch offensichtlicher als seine Probleme mit der momentanen Situation. Susumu war jetzt fast genauso verwirrt, wie der kleine Künstler vor ihm. Aber durch dieses Verhalten nur umso mehr darin bestätigt, das er die richtige Person für sein Geschenk gefunden hatte. Aber das wirklich Interessante war, dass er meinte, nicht die Gabe seiner Familie zu besitzen. Vorsichtig, ja fast schon in ehrfürchtiger Art schien er die kleine Schatulle anzunehmen. Susumu musste lächeln, der Junge war wohl eine Klasse für sich, vielleicht nicht gerade der mutigste der hier auf dem Fest herumlief, aber auf jeden Fall jemand, der seine Arbeit zu schätzen wusste. Vielleicht war es genau das wofür Susumu einen Riecher hatte, für Leute, die Kunst mochten und sie nicht nur der Prestige wegen kauften. Gerne hätte er dem Blondschopf gesagt, dass er sicher auch dazu in der Lage wäre, wie seine Verwandten Papier nach seinem Willen zu manipulieren, aber gerade das erschien dem Shinobi, als er noch einmal darüber nachdachte wie eine höhnische Beleidigung. Nein, beleidigen wollte der Kinzoku tatsächlich niemanden, zumindest nicht diesen Jungen. Er hatte das Gefühl, das der Arme schon genug Probleme hatte, zumindest so wie er sich verhielt konnte man das annehmen. Und dann verriet ihm Moritaka auch noch seinen Namen. Moritaka, ein guter Name. „Mich auch“, antwortete Susumu mit einer leicht angedeuteten Verbeugung und einem zugegeben, etwas zynischen Lächeln.Es war mehr ein kleines Hochziehen eines Mundwinkels, aber wer würde das schon bemerken. Aber dieser Ausdruck musste bald einem ehrlichen Interesse platz machen. Der Nakamura hatte einige Blätter Papier herausgeholt und begann nun diese zu falten. So zittrig seine Finger gewesen waren, so präzise und geschickt waren sie jetzt. Das Papier schien sich fast von selbst zu falten und Susumu beobachtet das Schauspiel fasziniert. Er hatte zwar schon hin und wieder fertige Origamikunstwerke gesehen, aber bei der Entstehung eines solchen war er noch nie dabei gewesen. Nach einigen Minuten war aus dem Papier ein kleiner Drache entstanden. Naja, ein zugegeben etwas fetter Drache, aber Übergewicht konnte für ein schuppiges Monstrum nur gut sein, wer wusste schon, wann es etwas zu fressen bekommen würde. Jetzt reichte ihm der Schöpfer des Werkes diesen Drachen und seine stockende Stimme machte ihm klar, das er für Susumu bestimmt war. Irgendwie war sich der Kinzoku nicht sicher was passieren würde, wenn er das Papierkonstrukt in die Hand nahm, vielleicht würde es ja in seinen Händen zerknittern. Vorsichtig hob er den Drachen von der Handfläche des Blondschopfes. Wie sollte er ihn denn am besten transportieren, immerhin hatte er nicht vor, ein Geschenk zu beschädigen oder gar zu zerstören. Schlussendlich gab es nur eine Methode sich dem Drachen mitzunehmen, er zog eine der Schriftrollen, die er immer dabei hatte aus dem Kimono, und versiegelte das Papierreptil darin. Dass er sich jetzt als Ninja geoutet hatte war ihm eigentlich ziemlich egal, aber immerhin würde der Drache so heil bei ihm zuhause ankommen. Sofern er nicht bald umziehen würde. „Danke, der wird einen guten Platz bekommen." Der Hobbyschmied hielt kurz inne, bevor er weitersprach. "Wieso meinst du, nicht das Gleiche zu können wie deine Familie? Du hast es doch gerade gezeigt. Ich meine auf welche Art du dem Papier seine Form gibst ist ja vollkommen egal, solange du magst was du tust merkt man das.“ Was er sagte, meinte er der Kinzoku ausnahmsweise sogar ernst, dass Moritaka Probleme damit hatte nicht das gleiche zu können wie seine Familie war verständlich, wenn auch unnötig. „Willst du was lernen? Dann zeige ich dir, wie du so eine machen kannst.“ Dabei zeigte er auf die kleine Schatulle. „Dann kannst du etwas, das deine Familie nicht kann.“
 

Yuudari Umiko

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Eigentlich war das ein ziemlich berechtigter Gedanke. Es war tatsächlich sehr verwunderlich, dass ein junger Mensch, der unter einer schrecklichen Phobie litt, sich an einen solchen Ort wagte, aber Moritaka war trotz seiner Ängste nicht unbedingt feige. Das war eine Fehleinschätzung des Jungen, welche viele Menschen hatten, wenn sie ihn kennenlernten. Der große, dürre Kerl in der viel zu großen Kleidung, wirkte oftmals auf andere wie ein ängstliches Weichei und das nur aufgrund seines Auftretens. Dieses war aber doch eigentlich nur wegen seiner Phobie so ängstlich, nervös und feige. Moritaka hatte zwar viele Sorgen, ein mickriges Selbstbewusstsein und große Angst im Umgang mit anderen Menschen, aber eines war er definitiv nicht und das war feige. Wenn es darauf ankam oder in Stresssituationen war es meist der Nakamura der den meisten Mut zusammenbrachte und einen klaren Kopf behielt. Wäre er nicht mit seinen Ängsten so gehemmt, wäre er sicher der coolste Typ der Welt: Mori eben, nicht Moritaka. Aber das war es nicht, warum man ihn eigentlich nicht feige nennen konnte, denn er zeigte dies ja nach außen hin nicht so sehr, wenn es nicht darauf ankam. Moritaka sprach gern mit anderen Leuten, beschäftigte sich mit denen und soziale Kontakte waren ihm auch wichtig, wenn er also so feige war, warum stellte er sich dann seiner Angst? Das musste man ihm schon ziemlich hoch anrechnen…
Ja, der großgewachsene, dürre Nakamura war seiner Angst eigentlich schon relativ gut gewachsen. Immerhin waren es schon solch kleine Momente, welche ihn an den Rand seines Verstandes brachten, in denen er seiner Angst, aus reiner Höflichkeit, direkt ins Auge blickte. War er nicht ein guter Kerl? Er wollte sein Gegenüber auch nicht gleich nur wegen seiner Panik vergraulen, denn er schien hier einen netten Kerl vor sich zu haben. Auch wenn sich in seinem Kopf schon wieder schreckliche Szenarien abspielten, nur weil sein Gegenüber ihn betrachtete. Es machte ihn schon wieder so schrecklich nervös, dass er zu zittern und schwitzen begann. Seine komplexen Gedanken waren es, die ihm immer wieder das Leben schwer machten. Er dachte in kürzester Zeit so viele Dinge, die sich immer tiefer ineinander verstrickten und im Großen und Ganzen schnell eine Verschwörungstheorie zurechtlegten, die ihn aus den Latschen kippen ließ. Langsam musste er etwas tun, irgendwas sagen, denn das Gewicht der Blicke schien über seinem Kopf einzubrechen und ihn wie ein tonnenschwerer Amboss zu erschlagen. Atmen Moritaka, atmen nicht vergessen! Zittrig streckte er noch immer den Drachen seinem Gegenüber entgegen, während dieser auch seine Freude klarmachte, den Nakamura kennenzulernen. Es war ein höflicher Kerl, das musste man ihm lassen. Außerdem schenkte er wildfremden Menschen irgendwelche Dinge, das war auch etwas, das man nicht oft erlebte. War er etwas naiv oder einfach nur übermäßig gutmütig? Egal was es war, es gefiel Moritaka, denn das beruhigte ihn irgendwie. Allerdings nicht mehr genug, denn nun bekam er weiche Knie. In dem Moment nahm Susumu schon den pummligen Drachen von der Handfläche des Nakamura. Er schien ziemlich vorsichtig zu sein, als würde der Drache gleich zu Staub zerfallen. Origami war schon sehr fragil, aber nicht so sehr, dass es einen solch vorsichtigen Umgang nötig hatte. Moritaka hatte in seinem Leben so viel Papier angefasst, gefaltet und zerknüllt, dass er dessen Konsistenz und Stäke sehr gut einzuschätzen wusste… Da zog der Junge schon eine Schriftrolle und versiegelte den Drachen in dieser. Oh, also ein Shinobi? Na wer hätte das Gedacht! Sicher auch ein Soranin, naja, andere gab es hier ja kaum, oder? Der Dank des Jungen fühlte sich für Moritaka fast etwas überwältigend an. So etwas erlebte er selten und es füllte sein Herz mit Stolz, trotzdem er das Erbe nicht beherrschte, wusste man sein Kunst zu schätzen. Dann kam aber eine Frage, die den Nakamura nervös stimmte. Was er sagte, war richtig und Moritaka wusste, dass er dieselben Figuren formen konnte, wie jedes andere Mitglied seiner Familie, doch konnte er es nicht für den Kampf nutzen oder sich in Papier auflösen, wie alle anderen es mit demselben Blut taten, welches er inne trug. Mori lächelte total schüchtern und sprach dann recht leise, diesmal auch viel ernster und sicherer als zuvor: „Natürlich kann ich dasselbe wie sie, aber es liegt mir nicht so im Blut wie ihnen. Ich werde niemals damit kämpfen können, sondern immer nur an der Seite stehen und die Figuren basteln, die sie alle als Kleinkind mit Chakra schon formen konnten.“ Fast schon etwas melancholisch war seine Laune umgeschwungen und für einen Moment hatte er vergessen, dass er hier nicht allein war. Alle Ängste schienen kurz verflogen, während er auf die Schatulle des Jungen blickte. Als ihm dies wieder bewusst wurde, kratzte er sich verlegen am Hinterkopf und schmunzelte. „A-Aber das ist halb so wild, denn ich bin auch Shinobi und kann dafür andere Dinge besser als sie.“, erklärte mit einem unsicheren Lächeln. Grade noch so gerettet, huh? Die Frage seines Gegenübers war ziemlich freundlich und der Nakamura deutete eine Verbeugung an, um seine Dankbarkeit deutlich zu machen. „D-Danke, aber handwerkliche Tätigkeiten l-liegen mir nicht besonders gut… M-Mein Bruder s-sagt immer, d-dass meine Finger zu zerbrechlich für so etwas s-sind.“ Nun lächelte er schon wieder etwas freundlicher, während ihm wieder bewusster wurde, dass der Junge in anschaute. Nervös schwenkten die Augen des Jungen hin und her, bevor er verlegen verkündete: „E-Ehm Su-Susumu-san? K-Könntest du, w-wenn es dir nichts ausmacht, d-darauf achten m-mich nicht anzusehen? Davor fürchte ich mich…“ Ohje, das klang immer wieder dumm, sogar in seinem Kopf. Mal sehen ob der Kinzoku das verstehen konnte. Nachvollziehen konnte dies nämlich niemand…
 
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Normalerweise hatte Susumu auf diesen Festen immer einige Bekanntschaften gemacht und normalerweise waren es Leute, die dich für seine Werke interessierten. Aber nicht auf eine gesunde Art und Weise, sondern auf eine gierige. Es hatte schon manch einer versucht ihm einen Vertrag anzubieten, oder ihn dazu zu bringen etwas Bestimmtes herzustellen. So sehr er manchmal versucht war, einigen von ihnen ihren Wunsch zu erfüllen, musst er doch jedes Mal ablehnen, als sie ihm Geld dafür anboten. Aber heute war ihm das noch nicht passiert, eine sehr schöne Tatsache, aber auch irgendwie schlecht. Dann Susumu bemühte sich gerade mit dem Jungen vor ihm so freundlich wie möglich umzugehen. Die Höflichkeit war zwar etwas vollkommen normales in Susumus täglichem Umfeld, aber er war normalerweise nicht so zurückhaltend wie jetzt. Zugegeben, das schüchterne Verhalten von Moritaka vereinfachte es ihm stark, nicht zu abstoßend zu reagieren.
Manch einer hätte den Origamikünstler wohl als Memme bezeichnet und momentan verhielt der sich auch nicht gerade wie jemand, der sehr viel Selbstvertrauen hatte, aber genau aus diesem Grund war Susumu ja hier. Vielleicht wollte er Moritaka helfen, so genau wusste er das auch nicht, schließlich hatten nur die Wenigsten Hilfe nötig. Eigentlich wollte er einfach nur ein wenig mit dem Jungen vor ihm plaudern, vielleicht zeigte sich ja eine andere Seite an ihm, vielleicht hatte sein Verhalten ja einen Grund, wer wusste das schon genau. Susumu erwartete sich jetzt nicht wirklich eine Erleuchtung oder, dass Mori ihm etwas Weltbewegendes erzählen würde, aber vielleicht konnte er ihn ja einfach ein wenig besser kennenlernen. Aus seiner Akademiezeit hatte er nicht wirklich viele Freunde mitgenommen, die meisten von ihnen hatten jetzt ihre eigenen Aufgaben oder waren anderen Orten zugewiesen worden. Der Gedanke war ihm immer noch nicht wirklich angenehm und deshalb verdrängte er ihn für den Moment, auch wenn er wieder zurückkommen würde und der Kinzoku sich damit später befassen musste. Es war ehrlich gesagt, überrascht, als Moritaka ihm auf einmal erklärte, dass er nicht mit dem Papier, das er faltete, kämpfen können würde. Es musste sicher unangenehm sein, sich ständig mit seiner eigenen Schwäche konfrontiert zu sehen. Ein wenig Ablenkung konnte in diesem Fall sicher nicht schaden. „Vielleicht nicht, aber dafür steckt in deiner Arbeit wesentlich mehr Anstrengung. Wenn du mich fragst, ist der Wert des Ergebnisses nur so groß, wie die Arbeit die in ihr steckt.“ Zugegeben der Spruch war geklaut, aber er war auch irgendwie war. Sein Onkel hatte das einmal gesagt und Susumu hatte nicht sofort verstanden, was er damit gemeint hatte. Erst als er mit dem Schmieden begonnen hatte, war ihm klar geworden, was diese Worte wirklich bedeuteten. Die Tatsache, das Moritaka Shinobi war, kam nicht sonderlich überraschend, nachdem er schon vorhin angedeutet hatte, dass er mit seinem Papier kämpfen wolle. Aber es war gut es bestätigt zu wissen, man traf nur selten einen Ninja auf der Straße und es war immer wieder erfrischend sich mit seinesgleichen zu unterhalten. Kurz musste er sich auf die Zunge beißen, um nicht zu sagen, „Ja was kannst du denn besser.“ -immerhin konnte er dem Blondschopf nicht noch mehr Probleme machen. Sie waren hier auf einem Fest und der Sinn eines Festes war es ja, Spaß zu haben. Als Moritaka seine Einladung ihm ein wenig sein Handwerk zu zeigen ablehnte, zog Susumu kurz eine Augenbraue hoch, fand sich aber dann doch damit ab. Er seufzte leicht und antwortete dann, „Ist schon okay, es ist auch nicht etwas für jeden. Aber ähm, kannst du mir vielleicht zeigen, wie man einen Kranich faltet.“ Er hatte es nie gelernt, aber die Geschichte, dass einem ein Wunsch erfüllt würde, wenn er tausend Kraniche faltete war ihm immer noch im Gedächtnis geblieben, nicht das er daran glauben würde. Sein Blick wanderten etwas verlegen herum, denn immerhin war der Kranich so ziemlich das Einfachste, was man mir Papier falten konnte, aber er hatte noch nie einen gefaltet und wusste auch nicht wie. Mehrere Kraniche aus Metall standen schon im Zimmer des Genin, aber das Papieräquivalent hatte noch nie seinen Platz in seinem Zimmer gefunden. Als Moritaka seine Stimme erhob dachte er zunächst er würde ihn vielleicht auslachen, oder ihm sagen, dass er nicht einmal das könne, aber es war etwas gänzlich anderes. Mori wollte nicht, dass er ihn ansah, und dass er sich davor fürchtete. Rein aus Höflichkeit musste sich Susumu zurückhalten um nicht in Lachen ausbrechen. So etwas hatte er noch nie gehört. In diesem Moment schossen ihm gleich mehrere Kommentare wie, da gewinnt der Spruch jemanden mit einem Blick umbringen ganz neue Bedeutung, durch den Kopf. Vermutlich spiegelt sich sein Kampf zwischen Ernst und beinahe Gelächter in seinem Gesicht wieder, aber dagegen konnte er nichts machen. Ein kurzes Prusten kam über seine Lippen und eine einzelne Träne rollte aus seinem Augenwinkel, während er sich den Bauch hielt, denn der konnte es fast nicht mehr aushalten, nicht zu lachen. Reiß dich zusammen. Das war die Stimme seines Onkels in seinem Kopf. „Gomen gomen, ich habe so etwas einfach nur noch nie gehört und du musst selber zugeben, dass es ziemlich lächerlich klingt, wenn man so etwas sagt.“ Brachte Susumu hervor, als er sich beruhigt hatte und sich die Träne aus dem Augenwinkel gewischt hatte. „Okay, wenn du es so willst, versuche ich nicht dich anzustarren.“ Fast als müsse er beweisen wie lachhaft die Erklärung warum er Mori nicht ansehen sollte war, sah er jetzt einfach hinter dem anderen Shinobi in die Wand. Vielleicht konnte er ja ein Loch in die Holzwand brennen.
 

Yuudari Umiko

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Und schon wieder dieser unglaublich lange und peinliche Moment, mit dem der junge Nakamura bei jeder ersten Begegnung und Unterhaltung konfrontiert war. Er hatte schon viele Reaktionen auf diese Worte gehört. Die einen lachten, die anderen wurden wütend, weil sie dachten er würde sie verarschen wollen, dann gab es noch einige die peinlich berührt waren und er hatte es erstaunlicherweise sogar einmal erlebt, dass jemand diese Tatsache so interessant fand, dass er Moritaka so lang darüber ausfragte, bis dieser vor Scham in Tränen ausbrach. Rückblickend war es sogar für den Nakamura selbst schwer nachzuvollziehen wann diese Angst eigentlich begonnen und wo sie ihren Ursprung hatte, doch wenn all diese Gedanken durch seinen Kopf schwirrten, war es auch sehr schwer sich auf irgendwas zu konzentrieren. Moritaka dachte immer und zu jeder Zeit unglaublich viel nach. Die Gedanken in seinem Kopf zogen so schnell durch, dass sie kaum zu Ende geführt, geschweige denn erklärt werden konnten. Meistens waren es Fragen, Reaktionen und Deutungen von Dingen, die andere Menschen taten. Moritaka war schon immer ein sehr aufmerksamer und raffinierter Junge und dadurch, dass er als Kind lange Zeit so gut wie gar nicht mit Menschen sprach, die nicht zu seiner Familie gehörten, war er wirklich sehr kleinlich, was das anging. Er spielte immer eher eine passive Beobachterrolle, meldete sich selten zu Wort und selbst bei solchen Kleinigkeiten rollte er jedes Wort mindestens zehnmal über die Zunge, bis er es wirklich schaffte das winzige, gestotterte Wörtchen hervorzubringen. Im Vergleich zu früher war Moritaka viel erträglicher geworden, in seiner Kindheit war es nämlich sogar oft so, dass er zu dem Stottern noch zu Hyperventilieren anfing und ihn dann absolut kein Mensch mehr verstand. Eigentlich grenzte seine momentane Leistung schon an eine riesige Selbstbeherrschung, wenn man bedachte, dass er wirklich die kleinsten Bewegungen und Regungen vollkommen klar wahrnahm und zu analysieren versuchte. Natürlich war das zu viel für seinen Kopf… Gab es überhaupt ein Hirn, das so viele irrelevante Kleinigkeiten wahrzunehmen versuchte? Deswegen fiel dem Jungen schon immer alles viel leichter, wenn man ihn nicht ansah. So dachte er nur halb so viel nach, zerbrach sich nicht den Kopf über Blicke oder so etwas. Außerdem war es das Überschlagen seiner Gedanken gemischt mit Paranoia, welche ihn immer wieder dazu brachte in Panik auszubrechen, wenn Menschen ihn länger als wenige Sekunden anstarrten. Was für eine labile Persönlichkeit, huh?
Aber niemand konnte das so verstehen wie er, selbst wenn er es ausschweifend und genau erklären würde. Keine könnte das jemals nachvollziehen. Erstrecht nicht diejenigen, die sich nur vor ganz normalen Dingen, wie beispielsweise vor Verletzungen oder dem Tod, fürchteten. Menschen mit komischen Ängsten konnten komische Ängste schon eher nachvollziehen, aber Moritaka war noch nie in seinem jemanden mit derselben Angst begegnet, so häufig kam sie nun mal auch nicht vor. Ob ein solcher Mensch das verstehen könnte? Die meisten versuchten es ja nicht mal… Und was war mit Susumu? Bisher war der Junge ein sehr freundlicher Kerl gewesen, welcher von sich aus auf den Nakamura zuging, wobei er sich bei diesem Gedanken schon wieder den Kopf darüber zerbrach, wieso man genau auf ihn zuging. Sah er einsam aus? Wirkte er hilflos? Wollte man ihn ärgern? Und nur solche Dinge gingen dem Jungen durch den Kopf, aber Susumu wirkte bisher nicht so, als würde er dem Nakamura irgendetwas zu Leide tun wollen, sonst hätte er schon lange etwas gesagt. Immerhin war es nicht seine Angst, die seine Unsicherheit ausstrahlt. Moritaka war ein wandelnder, labbriger Klumpen vollgestopft mit Unsicherheit, Angst und Nervosität, was er ganz eindeutig auch ausstrahlte. Das sah man an jedem Stück des Jungen… Der Blick, die Haltung, die Klamotten und, und, und… Er war schon ein ziemlich armes Würstchen… Aber gut, dass es dennoch Menschen gab, die auf ihn zukämen, sonst würde er sich noch mehr von der Menge weg isolieren. Und erneut bewies der Kinzoku, dass er einen ziemlich guten Kern hatte. Immerhin schien er Moritaka mit seinen Worten trösten zu wollen. Der unsichere Shinobi musste sofort etwas schmunzeln. In seiner Arbeit steckte also mehr, als in der der anderen? Das würde er seinem Bruder mal zu gern unter die Nase reiben, immerhin war dieser fest davon überzeugt, dass Moritaka nur zu blöd für das Erbe war und es noch entdecken musste, weswegen er ihn immer damit triezte, dass er sich nur mehr bemühen müsste und so weiter. Dabei war für den Nakamura schon lang klar, dass es da keine Hoffnung gab. Aber er war auch ohne dieses Erbe stark genug! Zumindest würde er das mal werden, hoffte er…
Kurz darauf sprach der Junge ihn darauf an, dass er es okay war, wenn er nichts mit Handwerk zu tun haben wollte, war wohl auch wirklich besser so. Im Gegensatz zu dem Kinzoku, welcher von Natur aus ein Talent dafür hatte, hatte Moritaka das nicht. Seine Hände waren schmal und zerbrechlich und schon am Papier schnitt er sich manchmal die Finger auf. Man sollte sich mal vorstellen, wie das wohl aussähe, wenn Moritaka einen Hammer in die Hand bekäme. Er wurde ihn wahrscheinlich sofort fallen lassen, weil er diesen nicht einmal hochhalten kann und sich dabei die Hand zerquetschen… Armer Kerl. Als er nach dem Kranich fragte, musste Moritaka lächeln. Der Kranich war seine Lieblingsfigur, weil ihm diese sein Vater gezeigt hatte. Da hatte der Kinzoku eine gute Wahl getroffen. Doch bevor es soweit war, dass Moritaka ihm dies zeigen konnte, kam noch etwas dazwischen… Ein leises Prusten verriet eindeutig, auf was der Kinzoku reagierte. Ein zittriges, verlegenes Lächeln bildete sich auf den Lippen des Nakamura. Nur keine Panik kriegen, dann wird schon alles gut. Moritaka blickte nicht auf, den Gesichtsausdruck hatte er oft genug gesehen. Es machte ihn immer unglaublich verlegen, wenn sie so darauf reagierten. Eine Reaktion war aber erstaunlich locker, auch wenn er ihm wahrscheinlich gar nicht richtig glaubte, aber das kannte der Junge schon. „Danke.“, sagte er sehr knapp und wandte den Blick kurz auf seine Füße, um nachzudenken. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und stammelte etwas eingeschüchtert: „K-Kein Pro-Problem… D-Das höre ich ö-öfter…“ Etwas beklemmt verschränkte er die Arme vor der schmächtigen Brust. „W-Weißt du wie viele lächerliche Ä-Ängste es eigentlich gibt?“, begann er um vom Thema abzulenken. „A-Also m-manche Leute fürchten sich vor Insekten, Mäusen, der Dunkelheit oder so-sogar vor ihrem ei-eigenen Schatten o-oder vorm Sprechen. S-So etwas i-ist leider ziemlich real.“ Seufzend zog er ein Blatt Papier aus der Tasche und streckte es ihm entgegen. „W-Wenn man damit u-umzugehen weiß, i-ist es ganz er-erträglich.“ Nachdem er dem Kinzoku ein Blatt Papier gegeben hatte, nahm er sich selbst eins, um es vorzuzeigen. „S-Sieh auf m-meine Hände.“, wenn er etwas vormachte, machte es ihm gar nichts aus, wenn ihn jemand ansah, denn da machte es Sinn und außerdem gab es nichts, was der Nakamura besser beherrschte. „D-Der Kranich i-ist sehr einfach, sogar schon K-Kleinkinder können i-ihn lernen.“ Relativ langsam machte er die Figur vor und blickte auf Susumus Hände. „V-Verstanden?“ Er war nicht gut darin etwas zu erklären, aber Vormachen müsste okay sein, oder? Wenn nicht hatte er genug Papier, um es noch locker zwanzig Mal zu machen. Moritaka hatte in seinem Leben bestimmt schon mehr als tausend von den Dingern gebastelt…
 
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Nachdem er sich von dem beinahe Lachanfall erholt hatte, musste er sich fast dafür schämen, den Jungen fast ausgelacht zu haben. Immerhin konnte er ja nichts für seine Angst. Manchmal waren Ängste schließlich vollkommen unbegründet. Er selbst hatte bis jetzt noch nichts gefunden, von dem er wirklich Angst hatte. Er hatte vor sehr vielen Dingen Respekt, aber richtige Angst war ihm noch nie wirklich untergekommen. Irgendwie hatte er es bis jetzt geschafft sich mit sehr vielen Dingen einfach auseinanderzusetzen und sie zu akzeptieren. Es brachte schlussendlich nichts, sich vor etwas zu fürchten, das einem Schaden konnte, schließlich konnte einen jederzeit so ziemlich alles verletzten. Aber deswegen lief man auch nicht paranoid durchs Leben, wenn etwas passierte, dann sollte es wohl so sein. Es wunderte ihn nicht, das Moritaka dieselbe Reaktion öfter bekam. Schließlich klang es vollkommen komisch, wenn jemand einem sagte, dass man nicht angesehen werden will. Normalerweise ist es genau das Gegenteil, und man möchte Aufmerksamkeit haben, anstatt ignoriert zu werden. Aber er respektierte den Wunsch des Nakamura, auch wenn er ihn nicht verstand. Als Moritaka ihn aufforderte seinen Händen zu folgen tat er das während er versuchte die Bewegungen des Jungen so gut es ging zu imitieren. Aber man konnte eindeutig feststellen, dass er wesentlich schlechter darin war als der ängstliche Genin. Er versuchte einfach so gut er konnte seinen eigenen Vogel aus dem Papier zu zaubern aber schlussendlich hatte er einen Kranich in den Händen. Er war nicht schön, aber immerhin sah er aus wie ein Vogel, auch wenn er nicht annähernd an den Vogel des Nakamura herankam. „Ja ich glaube das muss ich noch ein paar Mal probieren, bevor er schön aussieht.“ Er starrte auf den Vogel, der wohl nicht flugfähig war, immerhin war ein Flügel wesentlich größer als der Andere und der Kopf schien einen viel zu langen Schnabel zu haben. „Wie es aussieht, bin ich wohl auch eher ein Kleinkind“, meinte Susumu mit einem leichten Schmunzeln. „Ich glaube ich weiß, wie man ihn macht, aber ich glaube verkrüppelte Kraniche zählen nicht.“ Damit meinte er die Legende, dass man für tausend Kraniche einen Wunsch freihatte. Aber er ging einfach einmal davon aus, dass Moritaka dieses Märchen kannte. „Danke, dass du mir gezeigt hast, wie ich einen Kranich falten kann.“ Irgendwie wusste er jetzt nicht so wirklich, was er sagen sollte, immerhin hatten die beiden nicht viel gemeinsam, außer dass sie Ninja waren. Ach ja da war ja was. Irgendwie war er sich nicht sicher, ob er sich mit Moritaka darüber unterhalten sollte, schließlich wollte er nicht wirklich in seiner Freizeit über die Arbeit sprechen, dazu hatte er später genug Zeit. „Machst du auch noch was anderes, ich meine außer, naja-“ Er deutete auf die Vorstellung. „Ich meine ich arbeite gelegentlich auch an meiner Form.“ Dabei zeigte er auf das Schwert an seiner Seite. „Das hilft mir, wenn ich mich einmal nicht konzentrieren kann. Vielleicht hilft es dir ein wenig mit deiner Angst fertig zu werden. Kampfkunst ist ein hervorragender Weg Selbstvertrauen aufzubauen.“
 

Yuudari Umiko

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Ja, Moritaka war es wirklich gewohnt, wenn Menschen mit seiner Angst nicht umgehen konnten. Aber wenn das sein einziges Problem wäre, dann würde es ihm das Leben schon wesentlich leichter machen. Das größere Problem an seine Angst war, dass die meisten Menschen, ähnlich wie Susumu, diese absolut nicht nachvollziehen oder verstehen konnten und deswegen große Schwierigkeiten damit hatten, eine solche Sache ernst zu nehmen. Deswegen strengte Moritaka sich immer an, seine Angst so seriös und sicher rüberzubringen, wie es ihm möglich war, damit man seinen Worten Glauben schenkte. Er hatte sich schon sehr verbessert, was das anging, denn früher hatte er schon große Probleme damit überhaupt mit Menschen zu sprechen und rang lang damit überhaupt zu erzählen, was nicht mit ihm stimmte. Dass er es heute schaffte dies zuzugeben, ohne dabei in Tränen auszubrechen, bewies schon einiges an Willensstärke in dem schmächtigen Körper, auch wenn er davon ganz eindeutig noch um einiges mehr gebrauchen konnte. Irrationale Ängste waren immer eine große Last für einen Menschen… Eine rationale Angst konnte man sehr einfach besiegen. Hatte man Angst vor Feuer, so konnte man diese Löschen, und auch wenn man sich die Finger verbrannte, konnte man all dies mit einer gehören Portion Mut und Selbstvertrauen hinter sich bringen. Hatte man Ängste, wie die von Moritaka, so brauchte es um einiges mehr Arbeit und da vor allem an sich selbst und nicht an irgendwelchen Dingen oder Gegenständen. Immerhin war es sein Problem, dass er Angst vor Blicken oder vor Frauen hatte, weil seine Paranoia ihm keine Ruhe ließ. So musste er einfach an sich selbst arbeiten, Erfahrungen sammeln und damit umgehen lernen, um damit immer besser zurecht zu kommen. Wenn sein ganzes Leben eben immer so einfach uns sorglos gewesen war, hatte eben auch er sein ganz individuelles Päckchen zu tragen, so wie jeder Mensch seins hatte… Wenn es nichts gab, worum man sich sorgen musste, dann machte man sich etwas um Sorgen zu haben… Menschen waren schon ziemlich dumme Wesen…
Doch in seiner Entwicklung war der blonde Junge doch schon erstaunlich weit gekommen, weswegen er es mittlerweile doch sehr gut verkraften konnte, wenn ihm die verschiedensten Reaktionen begegneten. Immerhin war Susumu ganz eindeutig kein schlechter Kerl und er schien sich auch für den dürren Nakamura ernsthaft zu interessieren, denn sonst würde er nicht versuchen so zu verbergen, dass es ihn amüsierte oder würde nicht so viel hinterfragen. Moritaka war sich bewusst, dass all dies nicht böse gemeint war, weswegen er das mit einem zerbrechlichen Lächeln hinnehmen konnte. Auch wenn er sicher seine Vorurteile hatte, die hatte ja leider jeder Mensch, schien er dennoch darüber hinwegblicken zu wollen, was ihn für Mori sehr sympathisch machte. Gespannt beobachtete der Blonde, wie der Kinzoku versuchte die Falttechnik nachzumachen. Erstaunlich war, dass er es zu Stande brauchte, ohne großartig noch einmal nachzufragen. Damit war er schon einmal besser, als die meisten, denen er es beigebracht hatte. Am Ende hielt er den knittrigen kleinen Kranich in seinen Händen. Auch wenn Susumu selbst ihn nicht als schön erachtete, fand Moritaka grad den Kranich immer besonders hübsch, weil er daran eine sehr positive Erinnerung knüpfte. Lächelnd nahm er die Aussage des Kinzoku hin und nickte freundlich. „K-Keine Sorge, i-ich habe schon g-ganz a-andere erste V-Versuche gesehen. D-Das sieht s-schon g-gut aus!“, sagte er leise und in einem sehr ehrlichen Ton. Dem Gesicht von Moritaka würde man sicherlich keine Lüge zutrauen… Bei der folgenden Aussage des Jungen begann der Nakamura zu kichern. Sofort schüttelte er den Kopf. „N-Nein… D-Die tun s-sich damit v-viel schwerer.“, sagte er lächelnd und winkte grinsend ab, als Susumu erklärte, dass ein verkrüppelter Kranich nicht zählen würde. Die ersten Versuche waren eben niemals perfekt… So wie Susumu kein Feingefühl für das Papier hatte, konnte Moritaka sich mit einem Hammer zweifelsohne nur selbst erschlagen. „D-Dafür k-kannst du sicher b-besser handwerklich a-arbeiten a-als ich. G-Grobmotorisch b-bin ich ein V-Versager.“ Dies unterstrich er damit, dass er seine schmalen Hände vorzeigte, an denen die Finger schon so wirkten, als würden sie bei einem kräftigen Windstoß einfach abfallen. Erst später fiel ihm auf, dass er die Legende mit den tausend Kranichen meinte und blickte kurz auf. „O-Oh! I-Ich habe leider i-irgendwann aufgehört z-zu zählen…“, sagte er und lächelte etwas verlegen, während er sich am Hinterkopf kratzte. Schade, wahrscheinlich hatte Moritaka seinen Wunsch schon lang verpennt…
Die folgende Frage des Kinzoku machte Moritaka nachdenklich… Er machte Vieles, aber konnte nichts ordentlich. Als Shinobi war er ja eher ein Genjutsuka, davon konnte man nichts Schönes zeigen oder darstellen, wie beim Bluterbe seiner Familie. „N-Normalerweise b-bin ich eher N-Nin- und G-Genjutsuka, d-deswegen g-gibt es n-nicht so v-viele Talente, d-die ich zeigen k-könnte…“, aber plötzlich stockte er, als er merkte, dass ihm etwas entgangen war. Er öffnete seine Jacke ein Stück und zog einen länglichen, metallenen Gegenstand hervor, der hübsch im Sonnenlicht glitzerte. „I-Ich k-kann a-aber auch recht g-gut Piccolo Flöte s-spielen.“, erkannte er stolz und zeigte sie dem Kinzoku. „M-Magst du M-Musik?“ Da hatte er doch genau den Richtigen gefragt, nicht? Auch wenn er das natürlich nicht wusste…
 
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Moritaka war zwar in Susumu Augen nicht gerade das Selbstbewusstsein in Person, der Kinzoku war sich sicher, dass er einfach nur Probleme hatte, mit anderen umzugehen und deshalb so unsicher war. Vielleicht brauchte er nur jemanden, mit dem er normal reden konnte und mit dem er einen einfachen unkomplizierten Umgang pflegen konnte. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt diese Person sein konnte und schlussendlich war es nicht seine Entscheidung. Er mochte seinen neuen Bekannten zwar, aber es lag nicht an ihm irgendwann würde der Origami Künstler selbst jemanden finden und das war vielleicht auch besser so. Seine Angst war zugegeben etwas eigenartig und auch ein wenig belustigend, aber schlussendlich war es genau das, eine Angst. Mit Ängsten konnte man umgehen sie bezwingen und an ihnen wachsen und wenn Moritaka jemals seine Angst überwinden würde wäre er sicher viel größer als er ohnehin schon war. Irgendwie wollte Susumu schon wissen wie sich Moritaka entwickeln würde, wenn er erst einmal seine Furcht überwunden hatte. Schmunzelnd betrachtete er den knittrigen Vogel in seinen Händen und er war sich nicht wirklich sicher, ob er die Reise nach hause überleben würde. Genau wie bei dem kleinen Drachen, versiegelte er ihn. Heute war wohl ein intensiver Tag für Versiegelungen. Kein Wunder, Susumu war, wenn es um Papier ging, so unerfahren wie eine Neugeborenes, dass man ins Wasser geworfen hätte und gesagt hätte es solle schwimmen. Es war ein interessantes Material und man konnte viel mehr damit Machen als nur darauf schreiben, oder seine Gegenstände darin verschwinden lassen. Das man daraus Kunstwerke zaubern konnte war ihm bewusst gewesen, aber dass es so „einfach“ war, hätte er sich nie gedacht. Es war anders als Metall. Papier schien ihm immer gleich zu sein, es änderte sich nicht viel, wenn man es bearbeitete, es blieb immer noch das gleiche Stück Papier, egal wie oft man es faltete, es schnitt oder riss. Metall war da anders, es lebte und es änderte sich immer, während man daran arbeitete. Die Hitze, die es ausstrahlte, wenn man es direkt aus der Esse holte, war ein ganz eigenes Gefühl, genau wie das Abkühlen, wenn man spürte, wie sich das Metall im Wasserbad förmlich erschrak und zusammenzog oder sich im Ölbad entspannte und langsam zur Ruhe kam. Moritaka hatte recht, im Umgang durfte man nicht zimperlich sein, es war eigentlich jedes Stück ein Kampf, der eigene Hammer gegen das Metall. Der Wille des Schmieds gegen den des Barrens. Irgendwie hatte Susumu trotzdem die Vermutung, dass sich Moritaka ganz gut machen würde. Es gab auch kleinere Dinge, die zu tun waren und die dem Endprodukt seine wahre Schönheit gaben. Gravuren, Muster und Formen wurden nicht grob mit dem Hammer in das Metall geschlagen, sondern in feiner Arbeit eingemeißelt oder eingraviert.
Susum war schon etwas stolz über das Lob, das ihm der Nakamura zuteilwerden lies. Eigentlich hatte er sich erwartet, dass es wesentlich schlimmer sein würde. Und die Überraschung war, schlussendlich doch, dass Moritaka Humor zu haben schien und Susumu musste sogar lachen, als er meinte, dass sich Kleinkinder doch viel schwerer tun würden. „Glaub mir mein Handwerk, ist nur grob, man muss zwar erst hart arbeiten um die Form, die man möchte zu bekommen, aber schlussendlich sind es die kleinen Arbeiten, die sie perfekt machen.“ Aber er musste zugeben dass Moris Hände nicht so aussahen, als währen sie für den Hammer geschaffen, aber das waren seine auch nicht. Schmunzelnd zeigte er dem Jungen seine Hände, die nicht so viel anders waren. Auch sie waren feingliedrig und die Finger lang, auch wenn sie doch etwas robuster aussahen und man erkennen konnte, dass er wohl öfter Blasen an hatte. Das der blonde Junge aufgehört hatte zu zählen wunderte Susumu nicht wirklich immerhin hatte er sicher mehr Kraniche in seinem Legen gefertigt, als Susumu Schläge auf ein Stück Metall hatte regnen lassen. Als Moritaka dann eine Piccolo Flöte aus seinem Ärmel zog war Susumu entzückt. Seine Augen leuchteten, als er das Instrument sah. Er hatte einen anderen Musiker gefunden, der nicht wie die Narren auf diesem Fest seine Kunst für sich behielt. „Ob ich Musik mag?“ Was jetzt kam, hätte man eigentlich am Leuchten in Susumus Augen erkennen können. „Ich liebe Musik. Ich selbst spiele Geige!“ Gerade wollte er zu seinem Stand laufen und das Instrument holen, als ihm klar wurde, dass er vielleicht sagen sollte, was er tun würde. „Ich hole nur schnell meine Violine, ich bin gleich wieder da“, sagte er schnell und seinen Wörter überschlugen sich ein wenig, bevor er davonstürzte und zu seinem Laden lief. Schnell griff er sich das Instrument und den Bogen, als er dort war, und machte sich auch schon auf den Weg zurück. Hier zeigte er dem Nakamura das Instrument aus schwarzem Holz. „Ich habe sie von meinem Onkel bekommen. Seitdem ist sie mein wertvollster Besitz. Wollen wir ein wenig Spielen?“
 
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Yuudari Umiko

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Was Moritaka auszeichnete, war eigentlich immer sein großes und vor allem gutes Herz gewesen. Er war wirklich ein guter Junge, dem eine gute Erziehung zu teil geworden war. Behütet wie ein rohes Ei war er aufgewachsen und wurde nur durch Liebe und ein großes Gemeinschaftsgefühl geprägt worden. Sein Leben lang war dem Jungen vermittelt worden, dass man jeden Menschen gleich gut und respektvoll behandeln muss, dass alle Menschen gleich und perfekt sind und dass man niemandem Schlechtes tun sollte, wenn einem nur Gutes wiederfahren sollte. Um ehrlich zu sein, war das Glauben an das Gute in jedem Menschen in ihm sehr groß. Deswegen war er auch der Typ, der nie aus der Haut fuhr, wenn man ihn beschimpfte, verhaute oder triezte, bis ihm die Tränen kamen. Natürlich verletzte ihn dies, doch nie würde ihm in dem Sinn kommen, einem Menschen Ähnliches zu tun, so lang es nur um ihn ging. Klar sah dies anders aus, wenn es sich dabei um Menschen handelte, die er mochte oder schätzte, denn wenn andere Menschen schlecht behandelt worden, so sah er es als seine Pflicht an ihnen beizustehen, aber auch nur dann. Also war er wie gesagt sehr großherzig, gutmütig und vor allem auch sehr naiv, konnte man nun mal nur so sagen. Seine Unsicherheiten bezogen sich nur auf sich selbst und eher weniger auf die Menschen, die ihm tatsächlich gegenüber standen. Wohl deswegen schätzte und mochte er den Kinzoku schon nach so kurzer Zeit. Er hatte wahrlich ein gutes Herz und verurteilte Moritaka nicht direkt, nur wegen seiner Ängste, auch wenn er es natürlich auch, wie die meisten, nicht nachvollziehen konnte. Für den Nakamura war es schon eine große Beruhigung, wenn man das überhaupt akzeptierte und sich weiterhin mit ihm beschäftigte…
Nachdem der Blonde erklärt hatte, dass ihm solch körperliche Arbeiten wie das Schlagen und Bearbeiten von Metall nicht lagen, reagierte Susumu irgendwie gar nicht so, wie er erwartet hatte. Schon zuvor hatte man eindeutig bemerkt, dass er sein Handwerk sehr ehrte und liebte, als wäre es sein größter Schatz. Doch erst jetzt merkte man es richtig, als er versuchte Moritaka klar zu machen, dass es die Feinheiten waren, die sein Werk perfekt machten. Der Blonde musste sofort lächeln und reagierte absolut instinktiv auf die Worte des Jungen: „Das klingt viel schöner, als ich vermutet hätte.“ Dass er dabei nicht stotterte, lag daran, dass er dies aus dem Bauch heraus gesagt hatte, während die warmen Worte des Jungen durch seine Gedanken gingen. Ja doch, es passte perfekt zu dem Shinobi. Die Arbeit mit dem Metall schien seine Passion zu sein, das hörte man schon allein am Klang seiner Stimmte, wenn er darüber sprach. Und kurz darauf, obwohl er es nicht einmal geahnt hatte, hatte der zierliche Nakamura noch einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Zwar konnte er das Glitzern in den Augen des jungen Mannes nicht sehen, da er diese nicht erblicken konnte, doch sah er, wie er die Flöte ansah. Wo er eben noch gedacht hätte, dass Metall seine größte Leidenschaft war, war es doch eher dieses Thema, das wie „Musik in seinen Ohren“ erklang. Er schien erneut richtig belebt. Moritaka musste lächeln, als er sofort so enthusiastisch reagierte und hastig, mit einer knappen Erklärung, davon stürmte, um seine Geige zu holen. Ohja, eine Geige hatte einen wahrhaft schönen Klang… Es dauerte nicht lang, so sehr war der Kinzoku in Eile gewesen, da hatte er seine Geige geholt und stand begeistert vor dem jungen Nakamura. Lächelnd betrachtete Moritaka das dunkle Holz. „Geigen k-klingen w-wirklich schön.“, sagte er offensichtlich erfreut, während er das Instrument ansah. Als er Kinzoku fragte, ob sie nicht gemeinsam spielen wollten, hätte er am liebsten begeistert zugestimmt, doch genau in dem Moment, als seine Frage verklungen war, wehte plötzlich ein Blatt Papier vor Moritakas Nase und fing seine Aufmerksamkeit. „Ani?“, brachte er hervor, ehe im nur Sekunden darauf wesentlich mehr Blätter auftauchten, um die beiden herum wehten und neben Moritaka zu eine Art Säule wurden. Kurz darauf stand neben den beiden Genin Nakamura Haru, Moritakas kleinerer, großer Bruder. Er legte mit einem coolen Lächeln auf den Lippen, seine Hand auf die Schulter des Bruders, als er dann plötzlich etwas erschrocken den jungen Mann vor dem Blondschopf entsetzte. „Yo! Ich bin Haru, Moris Bruder. Freut mich!“, fasste er sich kurz und winkte ihm zu. Haru war so ziemlich das komplette Gegenteil von Moritaka. Klein, kräftig und ganz offensichtlich sehr selbstbewusst. Da stand er nun neben dem größeren Bruder und blickte ihn sehr ernst an. Er wirkte aber auch ziemlich seriös in seinen traditionellen Trachten und mit dem hübschen Zierfächer in der Hand. Es war klar, dass er direkt von den Auftritten kam… „Was ist den Aniki?“, fragte Moritaka seinen Bruder und machte dabei ein nicht ganz so erfreutes Gesicht. Wenn Haru kam, dann wollte er irgendwas. Aber Moritaka wollte nun mit Susumu spielen, da wollte er nicht mal seinem Bruder helfen. „Tut mir Leid, dass ich euch stören muss, aber du musst unbedingt was für mich tun Mori!“ Hatte er es nicht gesagt? „Was denn?“ Haru legte die Hände zusammen und verbeugte sich vor dem Größeren. Er sah aus, als würde es ihm wirklich leid tun die beiden zu stören, doch er flehte dennoch nach der Hilfe seines Bruders. „Kanade ist abgehauen. Ich schätze sie hat Lampenfieber, weil sie nachher ihren ersten richtigen Auftritt hat… Ich würde sie ja selbst suchen und zurückbringen, aber ich muss gleich wieder auf die Bühne…“ Moritaka fuhr sich irritiert durch das blonde Haar. Wieso war seine Schwester denn nun wieder weggelaufen? Da er für seine Schwester die wichtigste Bezugsperson war, neben der Mutter natürlich, hatte er kaum eine andere Wahl. „Ich kümmer mich darum.“, sagte er trocken und seufzte leise. Sein Bruder strahlte vor Freude und rannte wieder davon. „Danke, das mache ich wieder gut, versprochen Mori-Nii-chan!“ Etwas enttäuscht steckte er die Flöte weg und sah verlegen auf seine Schuhe hinab. „T-Tut mir L-Leid, a-aber das müssen w-wir wohl a-auf ein anderes M-Mal ver-verschieben. Ich m-muss n-nun meine Schwester ei-einsammeln.“, erklärte er Susumu und verbeugte sich vor ihm. Dennoch lächelte er am Ende noch einmal. „I-Ich hoffe m-man sieht sich d-demnächst wieder, Susumu-san. D-Diesen M-Markt gibt es j-ja öfter!“ Mit diesen Worten machte sich der große Blonde davon. Seine Schwester durfte sich danach sein Gejammer anhören. Alles ihre Schuld!
 
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Missionsbeginn: (D-Rang) Flucht im Schwarzlicht: Wo ist Waido?
(Jirokou Shunsui (Leiter), Furasaki Oita & Nishizawa Ryouta)​

Jetzt war es also endlich soweit. Ryoutas erste Mission stand an. Seitdem er den Zettel mit allerlei Informationen erhalten hatte, war er von einer Unruhe gepackt, wie er sie vorher noch nicht kannte. Gedanken flatterten durch seinen Kopf wie ein Schwarm Fliegen. Was, wenn seine Teamkameraden ihn nicht mochten? Oder wenn er direkt beim ersten Mal versagte? Würden alle wieder sicher zurück kommen? Doch trotz all der Zweifel und Sorgen, ein kleines Fünkchen Vorfreude saß auch tief in seiner Brust, schließlich war dies seine erste Chance, sich zu beweisen.
Früh am Morgen, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, saß der Pinkhaarige bereits senkrecht in seinem Bett - um genau zu sein tat er dies schon seit einigen Stunden. Viel geschlafen hatte er die Nacht nicht, das machten seine dunklen Augenringe mehr als deutlich. Er war einfach zu aufgeregt! Einige Male hatte er versucht, etwas Sinnvolles zu tun, wenn er schon nicht schlafen konnte, aber er war einfach zu abgelenkt. Seine Emotionen übermannten ihn jedes mal und zogen seine Gedanken zurück zu der anstehenden Mission. Jetzt klingelte zumindest der Wecker und er wusste, es konnte nun endlich losgehen.
Wie immer hatte er am Vorabend alles ordentlich zurecht gemacht, sodass sein Morgenritual nun schnell von Statten ging: Die bereitgelegten Klamotten (schwarze Hose und Unterhemd, darüber ein hellgraues Langarmshirt und ein dunkler Umgang) und Ledertasche waren schnell angezogen, das Frühstück, welches bereits zubereitet im Kühlschrank stand, wurde in wenigen Happen herunter geschluckt und schließlich hatte jede Katze ihr Schälchen noch einmal mit Trockenfutter befüllt bekommen. Das war es. Nun kam der Moment der Wahrheit, er musste los. Sein Herz hüpfte ihm bis in den Hals aber trotzdem überwand er seinen inneren Schweinehund und verließ das Haus.
Auf dem Weg zum Treffpunkt - der Markt in Getsurin - fummelte er immer wieder an seiner Brille herum, rückte sie unnötig oft zurecht und fuhr sich durch die Haare. Irgendwie musste er seine Unruhe ja loswerden. Glücklicherweise war es nicht allzu weit und so hatte er sein Ziel relativ schnell erreicht. Stand and Stand reihten sich schwimmend vor ihm aneinander, die Verkäufer warben bereits lautstark obwohl noch nicht viel los war. Auch der 17-Jährige wurde immer wieder angesprochen, winkte jedoch jedes mal panisch ab und versuchte umso mehr, sich erst einmal in Luft aufzulösen. Um möglichst abgelenkt zu wirken, hatte er noch einmal seinen Missionszettel herausgezogen und studierte diesen konzentriert. Er war auf jeden Fall richtig, nun musste er nurnoch seine Partner finden. Apropos Partner ... er hatte ja ihre Namen, aber absolut keine Ahnung, wie sie aussahen! Wie sollte er sie bloß erkennen, wenn er ihnen begegnete? Jirokou Shunsui, Furasaki Oita ... Der Kirinin ließ sich die Namen durch den Kopf gehen, aber so sehr er sich auch anstrengte, ein wirkliches Bild wollte ihm bei den zwei Namen einfach nicht erscheinen. Was nun? Seine Augen suchten die Umgebung nervös ab, doch einen wirklichen Anhaltspunkt konnte er nicht entdecken. Vielleicht sollte er einfach hier am Eingang stehen bleiben und hoffen, dass sie ihn finden würden? Aber sie wussten doch genauso wenig, wie er aussah, oder? Schließlich war das hier seine erste Mission... Einige Male atmete der Jungspund tief durch um seine rasenden Gedanken zu entschleunigen. Es brachte doch nichts, sich bereits jetzt verrückt zu machen. Die Mission hatte noch nicht einmal richtig begonnen und er war bereits dabei, den ersten kleinen Nervenzusammenbruch zu haben! Mal wieder schob er seine Brille mit dem Zeigefinger wieder nach oben und seufzte kräftig. Rein logisch gedacht war es eindeutig die beste Idee, einfach hier zu warten, bis ihn jemand abholte. Über den Markt zu irren und zu hoffen, dass man zufällig den Richtigen über den Weg lief, schien nicht sehr vielversprechend. Noch einige weitere Male schnaufte er tief durch, dann hatte sich sein Puls langsam wieder ein wenig herunter gefahren. Er würde einfach hier warten, ganz geduldig und ohne weitere Verrücktmacherei, das würde schon klappen. Ja, so würde er es machen. "Wird schon schiefgehen...!" murmelte er zu sich selbst, während sein Blick jeden scannte, der an ihm vorbei lief. Bisher konnte er jedoch noch niemanden entdecken, der auch nur annähernd nach Shinobi aussah.
Womit der frisch ernannte Genin jedoch nicht gerechnet hatte, war, dass sich plötzlich jemand von der Seite näherte. Er zuckte leicht zusammen und blickte mit großen Augen in das Paar seines Gegenübers. "Oh, äh, hi...?" Mal wieder hatte der Jungspund absolut keine Ahnung, was er sagen sollte. Vielleicht vorstellen? "Ich bin Nishizawa Ryouta" Er hob seine Mundwinkel zu einem höflichen Lächeln. "Ich bin äh wegen der Mission hier ... du auch?" Fragend zog er seine Augenbrauen zusammen und blinzelte den Fremden fragend an. Hoffentlich lag er richtig und er quatschte nicht gerade einen vollkommen zufälligen Fußgänger einfach so zu!

@Jirokou Shunsui @Furasaki Oita
 
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Ein bisschen wirkte Oita ja schon wie irgendein abgehalfterter Landstreicher, so wie er an diesem Morgen durch den Markt der Hafenstadt Getsurin streifte. Sein schwarzes Haar stand ihm in noch schlimmeren Zotteln vom Kopf als sonst; seine Kleidung, üblicherweise eine fast ordentliche Kombination aus Hemd, Hose und Sandalen, beschränkte sich auf einen dreckigen, orangefarbenen Overall; und sein Gesicht, nun, das war kaum mehr als eine müde Mischung pechschwarzer Augenringe, einer kränklich-roten Nase und einem Paar schmaler, spröder Lippen.
Zur Erklärung: Vor ein paar Tagen hatte Oita wieder einmal ein Brief der Dorfleitung von Sora erreicht, die ihm freundlich mitteilen ließ, dass seine Dienste für eine Mission benötigt wurden. So weit, so in Ordnung. Dass sich Oita allerdings noch am selben Tag irgendwo eine fiese Grippe eingefangen hatte, die er seitdem mit sich herumschleppte, war ein reichlich unschöner Zufall. Husten, Schnupfen, Durchfall, Fieber… genau darin hatten Oitas Tage seit Ankunft des Briefs bestanden.
Doch warum war ausgerechnet der faule Genin dann trotzdem auf den Beinen, ja sogar schnurstracks auf dem Weg in Richtung besagter Mission?
Trotz. Reiner, unverhohlener Trotz.
*Punkt eins: Schon wieder so ein Theaterding? Hab ich mich auf dem Schiff und in diesem Ryokan nicht schon genug zum Affen machen müssen? Dann Punkt zwei: Was zum Geier soll bitteschön ein Schwarzlichttheater sein? Und Punkt drei: Shunsui? Ich meine, echt jetzt? Mensch, Leute, kapiert es doch – der Kerl bringt mir kein Glück!*
So sehr Oita diese drei Punkte auch tatsächlich auf den Senkel gingen, war es doch eigentlich ein viertes Detail der Mission, das ihn an diesem Morgen aus dem Haus getrieben hatte. Immerhin sollten Shunsui, er und noch so ein Kerl nämlich einen entflohenen Sträfling dingfest machen, und in der Hinsicht hatte Oita mit sich selbst noch eine kleine Rechnung offen.
„Blöde Fabrik… blöde Verbrecher… blöde Siegel…“
Mehr oder weniger leise grummelnd und immer wieder in seinen Ärmel hustend und prustend schlurfte Oita also durch den Markt von Getsurin. Soras oder Shunsuis Hinweise bezüglich des Team-Treffpunkts waren reichlich ungenau, vor allem wenn man sich anschaute, wie groß und chaotisch der hiesige Markt war. Dem Genin blieb also kaum etwas anderes übrig, als nach seinem blonden Anführer Ausschau zu halten, denn immerhin kam Oita der Name des dritten Teilnehmers der heutigen Mission nicht bekannt vor.
*Irgendwas… Irgendwas mit Nishishi oder so…* „Hatschi!“ *Kann nur hoffen, dass der was taugt…*
Während die anderen Marktbesucher Oita deshalb Blicke zuwarfen, weil er noch immer reichlich unordentlich daherkam und gerne vergaß, sich die Hand vor den Mund zu halten, wenn er nieste, schaute sich der Knabe aufmerksam um, ob sich der andere Kerl nicht doch auch finden ließ. Tatsächlich erspähte sein trüber Blick fünf Stände weiter sogar eine ziemlich auffällige Person, die so aussah, als würde sie auf den Osterhasen oder das Christkind warten.
*Ist das…? Halt, nein, vergiss es.*
In jenem Augenblick suchte der/die/das nämlich schon die Aufmerksamkeit von jemand anderem, einem jungen Mädchen, soweit Oita es aus der Distanz erkennen konnte. So schnell, wie sich die allerdings verzog, schien der vermeintliche Anmachspruch der pinkhaarigen Knalltüte nicht sonderlich gut angekommen zu sein.
Oita wollte sich gerade mit einem hämischen Grinsen abwenden, als ein verdächtiger Lichtreflex ihm in die Augen stach. *Mistige Sonne, Mist!* Irgendwas im Gesicht der schmalen Type hatte ihn geblendet. Eine Brille vielleicht, oder doch ein Stirnband?
*Ugh, fragen kostet nichts.*
In seiner ganzen, verrotzten Schönheit zerrte sich Oita die wenigen Meter zu dem Fremden und verschaffte sich erstmal einen langen, neugierigen Blick.
*Größer als ich: Minuspunkt. Älter auch? Denke schon. Aber ein Kerl is das schon, oder? Entweder das, oder die hat obenrum einfach richtig Pech. Zumindest die Haare haben was. Schimmern ja heller als das Meer hier. Ansonsten… joa, war wohl doch ne Brille, die mich geblendet hat. Was nicht heißt, dass der Mensch kein Ninja ist. Trägt ja nich jeder sein Stirnband so offen herum.*
Oita selbst hatte seins lustlos an eine der Schlaufen gebunden, durch die man seinen Overall sonst mit einem Gürtel zusätzlich um die Hüfte fixieren konnte. Genau auf dieses Stirnband zeigte der Knabe auch, als er fertig damit war, sein Gegenüber zu taxieren.
„Mor’n“, näselte Oita schließlich zur Begrüßung. „Mission?“
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
An diesem Morgen war Shunsui schon sehr früh wach gewesen, denn es galt sich einer neuen Mission anzunehmen. Dabei spielte Nervosität jedoch keine Rolle, denn dieser Auftrag hatte nichts wirklich an sich, dass Grund für Nervosität oder Unruhe waren. Es galt einen ausgebrochenen Häftling in Kirigakure zu finden, der sich in das Schwarzlichttheater des Dorfes geflüchtet hatte. Dass es sich dabei um einen gewalttätigen, aber doch normalen Menschen handelte, war der Grund, warum der Jirokou tiefentspannt war. Informationen über die Mission sowie die Akten der Teilnehmer waren über seinen Schreibtisch verstreut. Hätte jemand den Blick darüber schweifen lassen, so wären ihm direkt drei Bilder ins Auge gesprungen. Nummer eins war der gemeine Häftling. Untersetzt, unrasiert, blutiger Blick, ein üblicher Schläger eben. Wahrscheinlich IQ so hoch wie die Zimmertemperatur. Interessanter waren da schon Bild Nummer zwei und drei. Während Nummer zwei einen spitzbübischen, schwarzhaarigen Jungen zeigte, war die Person auf Nummer drei deutlich älter. Nishizawa Ryouta lautete der Name, darunter befanden sich noch einige Fakten zur Person. Rein äußerlich gesehen machte er auch einen durchaus femininen oder gar androgynen Eindruck, aber es handelte sich um einen jungen Mann. Frischgekürter Genin, der die Ehre hatte, seine erste Mission unter dem Kommando des falschen Brillenträgers auszuführen. Nur weil sie jedoch beide eine Brille trugen, bedeutete das nicht wirklich Sympathiepunkte für ihn. Beim Anderen handelte es sich um Furasaki Oita, jenen Genin, mit welchem Shunsui erst letztens diesen seltsamen Hausputzauftrag beim alten Miyago durchgeführt hatten. Das versprach mal wieder eine interessante Mission zu werden, möglicherweise erfuhr er ja dieses Mal mehr über die Fähigkeiten des Furasaki.

Soeben war Shunsui von seinem morgendlichen Rundgang – wenn man mehrere Runden um Soragakure in bahnbrechendem Tempo Jogging nennen konnte – zurückgekehrt, trank seinen Kaffee und ließ die goldenen Seelenspiegel nochmal über seine Notizen und die Akten wandern. Schließlich trank er aus, packte die Sachen zusammen und begab sich in seiner üblichen Montur zum Treffpunkt nach Getsurin. Mit Cardigan, Hemd und Krawatte wirkte der Blondschopf jedoch mehr auf dem Weg zu einer Finanzvorlesung als zum Aufbruch einer Mission. Aber nun ja, die Kleidung hatte durchaus ihren Nutzen, denn so schnell erkannte ihn keiner als Shinobi, was ebenfalls seine Vorteile hatte. Es stimmte schon, dass Shunsui keinesfalls nervös hinsichtlich des Auftrags war, aber es wäre ein trügerischer Fehlschluss zu denken, dass er komplett entspannt war. Doch was war die Ursache dieser Unruhe? Die simple Mission wohl nicht, immerhin konnte er auf eine Reihe abgeschlossener und gefährlicher Missionen zurückblicken. Es ging vielmehr um ihr Ziel: Kirigakure. Beim letzten Besuch war er um Haaresbreite dem Tod entkommen. Damals war er noch in der Rolle seines Alter Egos gewesen, sodass er sich auch nicht entsprechend frei hatte bewegen können. Aber nun hinderte ihn nichts mehr daran, weshalb er mit dem Gedanken hatte, ein gewisses Häuschen im Wald in der Nähe von Kirigakure aufzusuchen. *Aber darum kann ich mir später noch Gedanken machen.*, dachte sich der junge Mann, als er sich im Marktplatz von Getsurin einfand und hier auf seine beiden Teamkollegen für diese Mission wartete. Es sollte auch nicht lange dauern, ehe er Ryouta erblickte. Hochgewachsen, mit pinkfarbenem Haar und einer markanten Brille, stand er da und sprach plötzlich eine junge Frau an, die sich jedoch ganz schnell wieder entfernte. Alles klar, so einen hatte er hier vor sich.

Langsam schlenderte der Jirokou zum Nishizawa herüber und versuchte ihn bereits aus der Entfernung einzuschätzen. Er war ein Stück größer als Shunsui, aber durchaus schmaler gebaut. Sein erster Gedanke wäre gewesen, dass er hier den Prototypen eines Genjutsuka oder Ninjutsuka vor sich hatte, denn er traute dem jungen Mann auf den ersten Blick nicht wirklich zu, auch körperlich in guter Verfassung zu sein. Aber er konnte sich ja auch irren. Indes war auch der Dritte im Bunde aufgetaucht und sogar vor Shunsui bereits zu Ryouta aufgeschlossen: Auch Oita hatte sich eingefunden. „Ihr beiden kennt euch also schon?“, gab es zunächst statt einer Begrüßung von ihm zu hören. „Morgen Oita, wieder mal zusammen unterwegs, was?“ Hätte er nur gewusst, dass sich der Junge nicht halb so sehr freute den Blondschopf zu sehen, wie andersherum. „Ich bin Jirokou Shunsui, der Leiter der heutigen Mission.“, stellte er sich schließlich dem Größeren vor und begutachtete ihn aus der Nähe durch seine falschen Gläser. „Wie ihr bereits aus dem zugeschickten Briefing wisst, müssen wir einen ausgebrochenen Häftling wieder einfangen, der sich im Schwarzlichttheater des Dorfes verschanzt hat. Jegliche Bemühungen ihn zu finden oder herauszulocken, sind leider fehlgeschlagen. Da er als gewaltbereit beschrieben wird, ist eine Eskalation oder Konfrontation nicht auszuschließen. Ich mache mir da keine Sorgen, aber falls wir getrennt werden sollten, wäre es doch nützlich zu wissen, dass ihr den Häftling auch alleine überwältigen könnt. Wie steht es denn um eure Fähigkeiten?“, beendete Shunsui schließlich seinen Roman und schaute von Ryouta und Oita … und musste bei Letzterem stutzen. Stirnrunzelnd begutachtete er den schwarzhaarigen Jungen einige Sekunden lang, ehe er schließlich fragte: „Sag mal Oita...“, begann der Jirokou. „...bist du etwa krank zur Mission erschienen?“ War Shunsui ernsthaft am Zustand des Anderen interessiert und besorgt? Natürlich nicht. Interessierte es ihn, dass die Kampfkraft des Teams darunter litt? Schon eher. Würde er Oita mehr als nur die Leviten lesen, falls er selbst krank wurde? Definitiv!

@Nishizawa Ryouta @Furasaki Oita
 
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