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Der rosarote Trainingsplatz

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Der Ninja neben Hoko betete eine Definition wie aus dem Lehrbuch ab. Zwar fehlerfrei, das konnte Hoko beurteilen, aber auch übermäßig lang und theoretisch. Laaaaaaangweilig. Zudem dieser Typ ohnehin ganz und gar nicht Hokos Geschmack traf. Er war weder von Hoko begeistert noch selber sonderlich interessant, was ihn in den Augen des jungen Shinobi zu einem Nebendarsteller machte. Ein wenig erinnerte er Hoko sogar an seine Schwester, aber diesen Gedanken verdrängte er gleich wieder. Das hier war sein, nicht Anekos Gebiet. Und er würde sich mit nichts anderem zufrieden geben.


Als die Lehrerin verlangte, dass er die Elemente „performte“ hatte sie bei Hoko sofort den richtigen Ton angeschlagen. Nichts liebte der Yontatami mehr als das, sich in Szene zu setzen und dabei mit seinem Wissen zu glänzen. Außerdem hatte er ein Gaku Uta speziell für die Elemente einstudiert, das nicht nur ihre Namen sondern auch ihre spezifischen Stärken und Schwächen herausstrich. Andere hätten so eine Eselsbrücke vielleicht peinlich gefunden und höchstens im Kopf rezitiert und nur die gespeicherten Fakten laut wiedergegeben um zu glänzen. Aber nicht Hoko. Anstatt so etwas vorhersehbares und langweiliges zu tun setzte er sich lieber in Szene, wohl auch weil er festgestellt hatte dass so etwas seinen Trainingspartner ärgerte. Und auch wenn er eigentlich durchaus harmonieliebend war, so konnte Hoko doch einiges an Schadenfreude daraus ziehen wenn er seiner Umwelt so richtig auf die Nerven gehen konnte.
“Mhhh... aaaaah“, machte er um seine Stimmbänder zu lockern, ehe er dann gleich in die Vollen ging. “Ladies and Gentlemen, heute performt von The Singing Shinobi Wonder Yontatami Hoko: Die fünf Elemente des Ninjutsu!“ Generös verbeugte er sich vor einem imaginären Publikum und schmetterte seinen Song in die Welt hinaus: “Doton! Suiton! Katon! Fuuton! Raiton! Doton ist die Erde, schlägt Suiton das Wasser, schlägt Katon das Feuer, schlägt Fuuton den Wind schlägt Raiton den Blitz schlägt die Erde! Alles in allem vereint! UUUUH!“ Zwar hatte dieses Lied sich nicht gereimt, aber der Rhythmus ging zweifellos in die Füße und auch wenn Hoko der Einzige war der dem folgte und mittanzte, seinen Enthusiasmus dämpfte das nicht. Alle Müdigkeit war inzwischen von ihm abgefallen und als er seine Choreographie mit einer eleganten Pirouette beendete stand er putzmunter vor der Lehrerin und seinem Mitschüler, die ihn beide etwas verdutzt ansahen. Dass er so weit ging hätte wohl keiner von ihnen erwartet. “Hey, was ist los? Zu müde zum tanzen? Keinen Morgenkaffee gehabt? Mann, das hier ist ein schweres Publikum!“ Hoko seufzte theatralisch, schien sich dann aber doch zu einer Zugabe herabzulassen die er damit begann dass er einen Handstand vollführte. “Man kann die Elemente auch kombinieren doch das ist harte Arbeit! Können auch nur die, die dafür geboren sind. Ganz wenige, aber Mann, das muss 'ne Show sein!“ Damit beendete er seinen Handstand und verbeugte sich, reckte seine beiden Hände in die Luft wobei Zeige- und Mittelfinger ein V bildeten. “Wenn sie das jetzt nicht geflasht hat, dann weiß ich auch nicht. Hoko, mein Lieber, du hast dieses Publikum echt in der Tasche!“
 

Rutako Ingvi

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Sensei Ayaka hatte sich offenbar den richtigen Beruf ausgesucht. Auch, wenn es Ingvi etwas störte, dass sie über seinen Vortrag genau so lachte wie über den lächerlichen Auftritt Hokos, ging sie doch sehr gelassen mit den unterschiedlichen Persönlichkeiten ihrer Schüler um und ging sogar auf beide ein, ließ sie genau das machen, was ihnen am ehesten lag. Das bedeutete zwar, dass er weiterhin den Gesang seines Mitschülers ertragen musste, allerdings war er, wenn auch lächerlich, eben kein schlechter Sänger, also hätte es ihn schlimmer treffen können. Nur leider übernahm sich der Entertainer ein wenig, ging über den Tellerrand hinaus, beschrieb die Vorteile der einzelnen Elemente gegenüber der anderen. Genau das war doch der Grund dafür, dass der Kreis der Elemente immer gleich aussah, also gehörte das zur Aufgabe des Rutako! Aber auch das war noch nicht das schlimmste, die Redundanz innerhalb des Unterrichtes war nicht sein Problem, sondern eher das der Lehrerin. Mit dem Erwähnen seiner fehlenden Bereitschaft, der Performance mit einem Tanz Beifall zu zollen, konnte er auch gut leben, was ihn aufregte, kam erst danach: Der Zusatz bezüglich der Mischelemente.
Die Mundwinkel des Schwarzhaarigen sanken nach unten, seine Augenbrauen zogen sich zusammen, während er Hoko fixierte. Man sah ihm selten an, ob er etwas fühlte, aber jetzt war klar, dass er nicht zufrieden war. „Wenn wir schon dieses Krächzen ertragen müssen, das du Gesang nennst, dann lass doch bitte nur deine Aufgaben raus und lass meine in Ruhe, ja?“, knurrte er wütend, doch bekanntlich war das ja nicht einmal das, was ihn störte, also ging es noch weiter: „Und noch etwas! Denkst du ernsthaft, Mischelemente können nur von Erben erlernt werden? Dann sag ich dir mal was!“ Eine Hand ballte er zur Faust, die andere nutzte er, um auf den Yontatami zu zeigen. Er war gerade wirklich sauer, als hätte man ihn persönlich beleidigt... So erlebte man ihn nur sehr selten. Ein, zweimal mochte Ayaka es schon gesehen haben, aber auch das nur vielleicht, doch gewohnt war es von ihm sicher niemand. „Ich, der große Ingvi Rutako, werde Suiton und Fuuton verbinden, um Hyouton zu erschaffen! Auch wenn es mir nicht in den Genen liegt, ich schaffe das! Bevor es vererbt werden konnte, muss es doch schon jemand geschafft haben, von dem es dann vererbt wurden... und genau das werde ich auch tun! Merk dir diese Worte: Noch ehe ich in diese Weste reingewachsen bin, werde ich das Eis gemeistert haben!“ Möglich, dass er sich da ein wenig zu sehr herein gesteigert hatte, doch Ingvi ließ es nicht zu, dass jemand über seine Ziele herzog! Aber jetzt, wo er seinem Ärger Luft gemacht hatte, konnte er wieder etwas klarer denken. Sein Blick wanderte hinüber zu der Lehrerin, als ihm wieder klar wurde, wo genau er sich gerade befand. Sofort stellte er sich wieder aufrecht hin, senkte seine Arme und räusperte sich, ehe er sich Ayaka erneut zu wand: „Ah, aber zurück zum Thema: Der Kreis der Elemente. Die fünf Elemente Katon, Fuuton, Raiton, Doton und Suiton werden zu Darstellungszwecken meist wie Eckpunkte eines Pentagons aufgereiht, wobei sie im Uhrzeigersinn gelesen immer diese Reihenfolge beibehalten. Diese kann aufgrund der Affinitäten der einzelnen Elemente nicht verändert werden, denn sie gibt nicht nur eine Auflistung, sondern auch einen Vergleich der Effektivität der Elemente untereinander. Nehmen wir als Beispiel einmal Suiton... Geht man von einem Element aus im Uhrzeigersinn um eines weiter, ist dieses dem Ausgangselement unterlegen, so wirkt Suiton also besonders effektiv gegen Katon. Logischerweise gelangt man natürlich zu einem überlegenen Element, wenn man um eins entgegen dem Uhrzeigersinn weitergeht. Doton ist gegen einen Suitonnutzer also die beste Wahl. Die Elemente dieses Kreises sind auch als Hauptelemente bekannt.“ Damit sollte alles gesagt sein, was es dazu zu sagen gab, mehr fiel ihm gerade auch nicht ein. Sein eisiger Blick erhob sich also und er sah Ayaka direkt in die Augen, emotionslos und kühl wie immer. „Wenn ich das richtig verstanden habe, dürfen wir uns jetzt die Köpfe einschlagen, nicht wahr...?
 

Ayaka

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Mal wieder hatte Ayaka mit ihrer Herangehensweise ins Schwarze getroffen. War sie nicht eine unglaublich begnadete Lehrerin? Mit einem freundlichen Gesicht beobachtete die junggebliebene Ausbilderin, wie ihre Schüler ihre neue Aufgabe annahmen. Tatsächlich schienen sie beide sich darauf einlassen und auch den Wink mit dem Zaunpfahl hatten sie hoffentlich verstanden. Selbst wenn nicht, Ayaka in ihrer lehrenden Tätigkeit zu ermüden, war ziemlich schwer. Die Lehrerin hatte viel Spaß an ihrem Beruf und auch ziemlich viel Elan, darum war es schwer sie aus der Fassung zu bringen. Dementsprechend würde sie sich auch noch zehn Mal wiederholen, falls die Jungen es nicht begreifen wollten… Ayaka war da ziemlich schmerzfrei, auch wenn die Methoden dann weniger freundlich gewählt werden würden.
So hatte sie den beiden Jungen also jeweils eine Aufgabe bekommen und die Lehrerin war gespannt, wie sie diese rüberbringen würden. Zunächst war da Hoko, welcher ja ohnehin performen sollte. Diese Aufgabe hatte sie ihm nicht grundlos gegeben und natürlich war der etwas spezielle Junge sofort darauf angesprungen. Was er sagte, stimmte sogar. Auch singen konnte Hoko, aber das hatten sie ihm ja alle beide schon eingestanden. Was ihr ein wenig missfiel, war das Hoko zu viel vorneweg nahm, was eigentlich bei dem anderen Schüler hätte kommen sollen. Zwar passte es zu seiner Performance, aber Ayaka mochte es nicht, wenn jemand etwas ausplauderte, was nicht seine Aufgabe war. Schüler hatten grundsätzlich meist das Bedürfnis sich zu beweisen und waren dementsprechend enttäuscht, wenn sie die Chance dazu nicht wirklich bekamen. Dennoch machte die junggebliebene Lehrerin gute Miene zum bösen Spiel und applaudierte dem Yontatami begeistert. Auf die Frage hin, warum sie denn nicht tanzte, deutete die Frau auf ihre Füße, an denen ziemlich hohe, pinkfarbene Highh Heels klebten und sagte freundlich: „Entschuldige, aber meine Schuhe würden einen schwungvollen Tanz nicht vertragen.“ Diese Entschuldigung musste man doch gelten lassen. Immerhin war das geliebte Schuhwerk doch das Heiligste einer Frau!
Daraufhin meldete der Rutako sich zu Wort und es kam genau das, was Ayaka erwartet hatte. Er war beleidigt, weil Hoko ihm die Arbeit weggenommen hatte, doch deswegen gleich so grantig zu sein, war auch unangebracht. Dass was Hoko zu den Mischerben angebracht hatte, war aber ebenso richtig. Aber Moment, was sagte Ingvi da? Er würde auch ohne das Erbe Eis nutzen können? Da war er aber schon ziemlich naiv, wenn er das glaubte… Ayaka war nicht ganz sicher, ob es so gut wäre seine Seifenblase platzen zu lassen… Auf der anderen Seite sollte er nicht ewig einem falschen Ideal nachlaufen. Natürlich konnte der Rutako auch noch ausführlicher etwas zum verlangten Stoff sagen. Auch damit hatte die Lehrerin gerechnet, denn er war ein typischer Auswendiglerner aus dem Buch…
Die Lehrerin gab ein leises Seufzen am Ende des Vortrags von sich und schenkte dem Jungen ein Nicken zum Lächeln, welches ihm ihre Anerkennung hoffentlich klarmachte. Nun streckte sie sich einmal, stellte beide Füße nebeneinander vor den Stein und verschränkte die Hände vor der Brust. Und plötzlich sollte die Lehrerin aus den Augen der Schüler verschwunden sein. Mit einem Lehrer konnten eben kleine Akademieschüleraugen nicht mithalten. Was sie danach von Ayaka zu spüren bekommen bekamen, war ein leicht schmerzhafter Schnippser auf den Hinterkopf. „Teamwork meine Herren!“, ermahnte die Frau mit drohender Tonlage. „Für einen Shinobi ist nichts wichtiger als sein Team und das müsst ihr noch lernen. Da ist es auch ganz egal, ob ihr die Leute mögt, die euch begleiten!“ Sie fuhr fort, während sie zwischen den beiden Jungen hindurch schritt. „Ingvi-kun, sei nicht so unfreundlich gegenüber deinem Kameraden! Außerdem ist dein Wunsch nach einem Erbe, welches du nicht hast nicht besonders gewinnversprechend… Nimm es mir nicht übel, aber als gut gemeinter Rat: Versuch nicht das zu beherrschen, was dir nicht liegt, sondern das was dir liegt zu verbessern.“ Sie wandte sich von ihm ab und blickte den Yontatami an. „Hoko-kun, es freut mich sehr, dass du so ehrgeizig bist, aber wenn du anderen Schülern die Aufgabe wegnimmst, dann ehrt dich das weniger, als du vielleicht denkst. Du siehst ja wie dein Kamerad darauf reagiert…“ Die Lehrerin stellte sich vor die beiden Schüler und seufzte.
„Ich glaube ihr beide braucht eine ganz andere Lektion als ich geplant hatte…“ Sie stockte und blickte sich um. Wenn sie die beiden nun tatsächlich sich gegenseitig die Köpfe einschlagen ließ, um die Ninjutsuhandhabung auszubauen, dann würde sie den Hass nur schüren. Also musste sie vom Unterrichtsplan abweichen… „Seht ihr den großen Baum da? Ich schätze er ist so… vier oder fünf Meter hoch… Ich möchte, dass ihr mit eine Blüte von der Spitze holt. Wie ihr das anstellt, ist mir egal… Aber ihr solltet vielleicht wirklich das Wort Teamwork beherzigen, denn ich bezweifle, dass ihr allein weit kommen werdet!“ Mit diesen Worten machte die Lehrerin sich auf den Weg zum Baum und wartete darauf, dass die Jungen folgten… Na da war sie ja mal gespannt… Und schummeln war nicht drin! Der Baum hatte nämlich nur Blüten an der Baumkrone!
 
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Egal was Hoko tat, seinen Trainingskumpanen schien er nicht wirklich von sich einnehmen zu können. Jetzt behauptete er auch noch allen Ernstes, Hoko könne nicht singen! ER! Und dann auch noch dieser Vortrag über den „großen Ingvi Rutako“. Es war nicht auszuhalten. “Nichts für ungut, Alter, aber komm' mal runter von deinem hohen Ross. Sei mal ein bisschen bescheidener!“ Der Ironie darüber dass ausgerechnet ER das sagte schien Hoko sich nicht wirklich bewusst zu sein, seine Stimme jedenfalls klang vollkommen ernst. “Und wenn du so viel Theorie paukst wird das nie was. Das ist als wenn du fünfhundert Stellungen im Shogi auswendig lernst und dann mach' ich die fünfhunderterste. Wer zu viel lernt, der wird unflexibel.“ Diese Worte waren Hokos innerste Überzeugung und bisher war er damit gut gefahren. Klar, man musste einige Dinge eben wissen, aber wenn man es so exakt und theoretisch wie dieser Bursche machte, dann machte es doch überhaupt keinen Spaß. Und war überdies noch vollkommen nutzlos. Naja, das war nicht seine Sorge.


„Seht ihr den großen Baum da? Ich schätze er ist so… vier oder fünf Meter hoch… Ich möchte, dass ihr mit eine Blüte von der Spitze holt. Wie ihr das anstellt, ist mir egal… Aber ihr solltet vielleicht wirklich das Wort Teamwork beherzigen, denn ich bezweifle, dass ihr allein weit kommen werdet!“ Den Rest von Ayaka-Senseis Vortrag hatte Hoko zwar gehört, ihm aber nicht besonders viel Beachtung geschenkt. Das Lob nahm er gerne zur Kenntnis, aber die Kritik an sich... Nun, sie war Lehrerin, also widersprach er ihr nicht, aber wer nicht wusste wie AWESOME Hoko war, der hatte auch nicht verdient dass man sich ihm gegenüber nett verhielt. Und außerdem: Was konnte er dafür dass sein Lernlied eben sowohl die Elemente wie auch deren Komposition zueinander beinhaltete? Das auszulassen wäre eine Beschneidung seiner künstlerischen Freiheit gewesen, jawohl! Gerade blähte Hoko die Backen wie ein trotziger Frosch, als Ayaka-Sensei ihn mit diesen Worten in eine andere Stimmung riss. Sie bezweifelte also dass er ohne diesen Kunstbanausen weit kommen würde, ja? Na das würde er mal sehen! Dieser Baum war vielleicht hoch, aber Hoko hatte sein Seil nicht nur dafür um damit Gegner zu fesseln oder hübsche Knoten zu machen. Wenn man es richtig einsetzte, dann war ein Seil ein Universalwerkzeug, das hatte auch sein Opa immer wieder gesagt. Und wenn der alte Shinobi etwas von sich gab, dann war das für Hoko ein Gesetz. “Unterschätze keinen Mann mit einem GOAL! Ich zeig's euch allen! Woooooo~!“ Noch bevor Ayaka oder Ingvi irgendetwas sagen konnten stürmte Hoko in der typischen Ninja-Art auf den Baum zu, die Arme pfeilartig nach hinten deutend und den Oberkörper nach vorne gebeugt. Als er noch etwa drei Schritte von dem Baum entfernt war löste er das Seil von seiner Schulter und warf dieses so um den Baumstamm dass er die eine Hälfte in der rechten, die andere in der linken Hand hielt, dann sprang er mit den Füßen zuerst gegen den Baum. Das Seil formte nun eine Art U, dessen Enden von Hoko gepackt wurden und hielt den jungen Shinobi somit obwohl er senkrecht daran entlangspazierte am Baum. “Wir sehen uns obeeeen~. Oh yeah!“ Die ersten paar Schritte waren für Hoko tatsächlich wie ein Spaziergang, doch dann kamen ihm die Äste in den Weg. In einem davon, den ersten Ausläufern der Baumkrone, verhedderte sich sein Seil und er musste schweren Herzens aufgeben, so jedenfalls kam er nicht weiter. Klar, er hätte sein Seil fallen lassen und ohne es weiter klettern können, die Baumkrone war dafür dicht genug. Aber es war eine elementare Regel der Yontatami, dass sie ihr Seil niemals, unter garkeinen Umständen zurück ließen. Und alle Möglichkeiten das Seil jetzt zu lösen, sich am Baum entlang zu hangeln und es dabei mitzunehmen waren zu riskant. So ging es nicht. Wie ein Feuerwehrmann an der Stange rutschte Hoko wieder herunter, summte dabei ein aggressives Lied und stapfte mit dem Fuß rhythmisch auf den Boden. “So geht es nicht, so geht es nicht.. was also tun? Wie wird Hoko sich aus dieser Lage befreien? Kann er es schaffen?“ Natürlich waren das rhetorische Fragen, denn er würde hundertprozentig einen Weg finden. Er war immerhin Hoko Yontatami, The Singing Shinobi Wonder. “Denk nach, Wunderjunge, denk nach. So einfach lässt sich Hoko Yontatami nicht ausstechen. Du bist das Genie dieses Jahrgangs, verdammt, zeig ein wenig Geist!“ Und den zeigte Hoko auch, denn schon nach einigen Sekunden konzentriertem Nachdenkens schnippte er mit den Fingern. “BINGOOO~!“


Es war eine dieser Szenen, die normalerweise mit dramatischer Musik und Chören untermalt wurden. Leider beherrschte Hoko die Technik des mehrstimmigen Gesangs nicht und hätte ohnehin keine Zeit dafür gefunden. Er musste sich konzentrieren. In schneller Abfolge formte er einige Fingerzeichen, wobei er einen oder zwei Schritt zurück sprang, dann legte er seine Hand auf den Boden. “Doton: Doryū Jōheki“ Ein Rumpeln ging durch den Boden und zwischen Hoko und dem Baum erhob sich ein etwa ein Meter hoher und zwei Meter breiter Huckel im Boden. Es dauerte knapp zwei Sekunden bis er vollständig da war, aber Hoko schien trotzdem zufrieden. “Alright!“ Munter pfeifend stieg er auf den Berg, nur um festzustellen dass sein Seil, selbst wenn er es als Lasso warf, nicht an die Äste herankam. “Verdammt!“
 

Rutako Ingvi

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Die Reaktion der Lehrerin auf den Traum Ingvis tat dieser mit einem einfachen „Pah!“ ab, zeigte, dass er sich nicht so einfach von seinen Zielen abbringen ließ. Ein echter Shinobi konnte ja auch nicht einfach aufgeben, nur weil etwas schwierig war. Selbst die schwerste Mission musste zu Ende gebracht werden, auf welchem Wege auch immer, da konnte man nicht einfach heulen und aufgeben, nur weil ein paar Personen sagten, es sei unmöglich.
Dass er sich mit Hoko nicht prügeln durfte, war nicht wirklich eine Überraschung, immerhin lag es sicher nicht im Ermessen der Lehrer, dass ihre Schüler sich gegenseitig zerfleischten, doch die kleine Prüfung, die sie stattdessen bekamen, brachte ein Lächeln auf das Gesicht des Rutako. Für einen Shinobi war diese Aufgabe doch eine Leichtigkeit – alles, was man zu tun brauchte, war, mit dem Wandlauf den Baum hinauf zu wandern und die Blüte zu pflücken. Als wundervoll trainiertes Genie, das er nun einmal war, wusste Ingvi natürlich genauestens, wie das Kinobori funktionierte – theoretisch. Unglücklicherweise hatte er die praktische Anwendung noch nicht gemeistert, weshalb er sich diese Übung nicht so einfach machen konnte, also musste er sich einen anderen Weg überlegen. Zuerst einmal würde er dieses Problem theoretisch angehen, dieser Yontatami konnte sich gern erstmal allein daran probieren – der hatte ohne die Hilfe des großen Ingvi eh keine Chance. Seine Idee mit dem Seil würde bei seinem Muskeltonus wohl kaum aufgehen...
Also, zurück zu der Aufgabe. Es müsste möglich sein, die gesuchte Blüte mithilfe eines Kunai vom Baum zu trennen, zumindest wenn man ein Kunai dabei hätte, doch natürlich trug ein noch-nicht-Ninja so etwas nicht einfach mit sich. Alternativ konnte Ingvi natürlich auch sein eines Suiton-Jutsu verwenden, um sich selbst Kunai zu erschaffen, nur stand sein Chakrapegel noch nicht so hoch, dass er einfach zehn, zwanzig davon erzeugen konnte, und bei seinem Geschick würde es bestimmt zu viele Versuche brauchen, um einen Erfolg zu verbuchen, und im schlimmsten Fall würde er die Blüte damit sogar zerfetzen – das Risiko konnte man nicht eingehen. Mit dem Jutsu, das er vor ein paar Wochen gemeistert hatte, dem Shunshin no Jutsu, würde er an dieser Stelle auch nichts ausrichten können, also musste er sich etwas anderes überlegen. Hoko dabei zuzusehen, wie er versuchte, die Äste mit seinem Lasso zu erwischen, war ganz unterhaltsam, half aber nicht wirklich. Wichtiger war es jetzt, den Baum selbst zu inspizieren, auch wenn er das aus ein paar Metern Entfernung zu tun hatte. Der Stamm sah nicht zu fest aus, er war wahrscheinlich etwas weicher, also müsste man doch... „Aha!“ Mit ein paar flinken Fingerzeichen machte er sich bereit, fokussierte sein Chakra, brachte Wasser in seinen Mund... „Mizu naífu no Jutsu!“ Er spie es aus, ließ das Wasser zu einem Kunai werden, und wiederholte diesen Vorgang noch ein paar Mal, bis er die Erschöpfung spürte, die das Aufwenden von Chakra mit sich führte. Am Ende war er im Besitz von fünf falschen Kunai. Sie waren noch nicht perfekt, trotz maximaler Konzentration waren die Spitzen noch ein wenig stumpf und die Enden leicht verformt, und er fühlte sich viel zu ausgelaugt für die paar Wasserwaffen, doch für den Zweck sollte es genügen. Der ach so tolle Sänger schien langsam zu kapieren, dass er alleine nicht weit kam, also machte der Rutako sich bereit. Stellte sich vor dem Baum auf und stieß ein Kunai in den Baum hinein, ein Stück darüber das nächste, weiter oben ein drittes und das vierte schaffte er auch noch, obwohl er sich etwas strecken musste. Das fünfte konnte er vom Boden aus nicht hineinstecken, doch wenn er die ersten vier erklettert hatte, könnte er es von dort aus anbringen und problemlos an die Äste herankommen; das hier war die improvisierte Trittleiter, die er überall erschaffen konnte! Also machte er sich an den Anstieg, stellte einen Fuß auf die unterste Stufe und drückte sich hoch – und sofort brach das Wasserkunai heraus. Schnell ergriff er die nächsten beiden, doch auch diese brachen einfach und ließen ihn unsanft auf den Boden fallen. Genervt stand er auf, stellte sich auf den kleinen Hügel, den Hoko bereitgestellt hatte, und schätzte die Entfernung ab, versuchte sich sogar daran, den niedrigsten Ast im Sprung zu erwischen, doch es reichte einfach nicht. Verdammt, es fehlte so wenig, höchstens ein halber Meter... „Halber Meter?“ Er blickte kurz zu dem kleinen Entertainer. Natürlich konnte Ingvi es schaffen, er brauchte nur eine neue Idee und würde dann ganz leicht an die Spitze gelangen – aber das wollte Ayaka wahrscheinlich überhaupt nicht sehen. Im Gegenteil, die Lehrerin wäre wahrscheinlich eher unzufrieden, wenn einer der beiden es ohne die Hilfe des anderen schaffte. Also würde er ja wohl besser beurteilt werden als sein Trainingspartner, wenn er zuerst Teamwork vorschlug. Also hielt er seine Hände vor, wie bei einer Räuberleiter, um sich bereit zu machen, dem halben Meter hinauf zu helfen zum niedrigsten Ast, dann blickte er ihn an. „Na komm schon, Hoko. Ich helfe dir da hoch, dann kannst du die Blüte holen und gewinnst die Sache hier. Du dafst dabei sogar singen, wenn du möchtest...“ Das war nett, oder? So sagte man das, wenn man nett sein wollte, richtig? Ingvi schätzte es jedenfalls... Als wahrer Sieger würde er hiermit hervorgehen.


(OoC: Es tut mir so leid! Es ging wirklich nicht früher...)
 
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Ayaka

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Natürlich passierte genau das, was Ayaka erwartet hatte. Die beiden Jungen dachten, dass die junggebliebene Lehrerin von ihnen eine Art Wettkampf erwartete. Wer es zuerst schaffte, der wurde geehrt. Doch was wäre daran eine großartige Teamworkaufgabe? Sie hatte doch so deutlich gemacht worauf es ankam. Also warum sollte sie gerade so etwas verlangen? Die Jungen waren wirklich noch sehr grün hinter den Ohren. Ayaka hatte einmal gelesen, dass Pubertierende, gerade in der Anfangsphase, einen Egozentrismus an den Tag legten, der nur im Alter von zwei bis vier Jahren übertroffen werden konnte… Genau das präsentierten ihr Hoko und Ingvi auch sehr gut. Sie wollten sich beide beweisen, zeigen wer der Bessere und Stärkere ist. Nur vor wem eigentlich? Vor Ayaka? Einer Lehrerin zu beweisen, dass man besser als ein anderer war, war ziemlich zwecklos. Immerhin hatte die in den vielen Jahren ihrer Arbeit so einige Akademieschüler gesehen. Von scheinbar aussichtslosen Versagern, die es eines Tages doch schafften, über Kinder die es schon fast viel zur früh durch die Akademiezeit schafften, war wirklich alles dabei gewesen. Also vor Ayaka mussten sie sich nicht beweisen… Es war auch generell vermutlich eher das Wetteifern unter den beiden. Wahrscheinlich gerade weil sie sich nicht leiden konnten, spornte sie dies an. Es war vermutlich auch nicht einmal wirklich schlecht einen Rivalen zu haben, aber manchmal musste man eben auch dann Hand in Hand arbeiten.
Sie versuchten es, jämmerlich. Alle beide versuchten mit den wenigen ihnen zur Verfügung stehenden Techniken den Baum zu erklimmen, um eine Blüte zu holen. Falsch gedacht meine Herren. Selbst wenn sie es so geschafft hätten, wäre es Ayaka nichts wert gewesen. Warum? Die Jungen hatten nicht gut zugehört… Nachdem Ingvi es versucht hatte, schien ihm aber ein Geistesblitz zu kommen. Er hatte also schon einmal ansatzweise begriffen worum es geht. Teamwork bedeutete nicht, dass sie es allein machen sollten. Da war er drauf gekommen… Das er aber nun versuchte den Samariter zu spielen, zauberte der Lehrerin mit dem knalligen Haaren ein fieses Lächeln auf die Lippen. „Aber, aber Ingvi-kun… Es geht hier nicht darum den Helden zu spielen, okay?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte abschätzend zur Spitze des Baumes. Wie hoch er wohl genau war? „Habe ich jemals gesagt, dass es hier um gewinnen oder verlieren geht? Ich sagte, dass ich möchte, dass ihr mir eine Blüte holt und damit meinte ich jeden von euch. Also will ich am Ende in den Patschehändchen von euch beiden jeweils eine hübsche Blüte sehen und ich will auch, dass sie von der Hand gepflückt wurde, in der ich sie sehe. Wie dem auch sei… Weitermachen!“ Nun war sie mal gespannt, wie und ob das überhaupt funktionieren würde…

[Ooc: Ihr dürft nun posten, bis ihr das Ziel erreicht habt oder eben aufgebt... Was ich mal nicht hoffen will! Jedes Mal einen Post zu schreiben, wie Ayaka euch beobachtet, wäre ein bisschen sinnlos. *g*]
 
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Teamwork wollte Ayaka-Sensei also sehen? Nun gut, Hoko war keiner der sich dem Publikum verschloss. Ein echter Star hörte auf das, was seine Fans wollten, das war nur zu klar. Außerdem schien Ingvi nun endlich begriffen zu haben dass er Hoko brauchte, der leicht ironische Unterton entging dem jungen Sänger dabei. Ebenso die Tatsache, dass dieser mit ihm redete wie mit einem kleinen Kind. Wenn es nicht zu offensichtlich war ignorierte Hoko diese Dinge ganz einfach. "Alles klar! Hier kommt Hoko! Wuuuhuuuu~!" Der Ton den er jetzt traf und sogar im Laufen hielt war nicht nur beachtlich hoch sondern auch ausgesprochen nervig, er hätte Fensterscheiben zum Klirren und Eis zum brechen gebracht, aber glücklicherweise befanden sich keine so zerbrechlichen Gegenstände in der Nähe. "JUMP!" Erstaunlich willig sprang er auf die Hände von Ingvi, die dieser immer noch zu einer Räuberleiter geformt hatte und packte den niedrigsten greifbaren Ast. Flink wie ein Affe kletterte er weiter und pflückte schließlich eine der Blumen, die er wie eine Siegestrophäe emporhielt. "Boom! Die Show beginnt! Die ganze Halle schwimmt im Bass!" Das stimmte zwar nicht, aber das war eben Kunst - das Publikum musste nicht wirklich kapieren was dabei abging. Viel wichtiger war es, dass es applaudierte. Leider tat es Hoko diesen Gefallen nicht und so beschränkte er sich darauf wieder herunter zu klettern und sich kopfüber von dem niedrigsten Ast herabbaumelnd zu Ingvi zu begeben. "Hey, Bro! Komm' hoch und hol dir deine Blume! Ein Star vergisst nie wem er Dank schuldet. Oh yeah!" Dabei hielt er Ingvi die Hände hin, in der linken hielt er nach wie vor seine Blume.
 

Rutako Ingvi

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Den Helden spielen?“, fragte der Rutako Ayaka arglos, kaum dass Hoko sich auf den Baum geschwungen hatte. „Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wovon sie sprechen... ich hielt es einfach nur für besser, ihm zu helfen.“ Seine blauen Augen strahlten vollkommene Unschuld aus, während er sich innerlich ärgerte, dass sie ihn durchschaut hatte. Hoko dagegen glaubte wohl noch immer, dass Ingvi ihm tatsächlich positiv gesonnen war, und in diesem Moment war das wohl die beste Möglichkeit. Mit seinem Seil konnte er Ingvi sicher einen guten, sicheren Weg nach oben eröffnen, und so würde auch dieser seine Blüte pflücken können; diese Prüfung wäre schneller vorbei, als sie angefangen hatte. Zumindest war das sein Plan. Der Yontatami zeigte zwar durchaus guten Willen, aber so richtig nachgedacht hatte er dabei wohl nicht. Er wollte ihm zwar nach oben helfen, das aber höchstpersönlich, mit seinen eigenen Armen, und den Händen, in denen sich immer noch seine Blüte befand. Ihn jetzt zurecht zu stutzen wäre aber wohl eher negativ, deshalb versuchte Ingvi, freundlich zu bleiben. „Hey, Hoko, nettes Angebot, aber denk mal nach. Bist du echt stark genug, mich da hoch zu holen? Ich meine, ich bin nicht so leicht, und ich will nicht, dass du runter fällst und dich vielleicht noch verletzt... Stell dir vor, du beißt dir die Zunge ab und könntest nie mehr singen. Außerdem hast du immer noch die Blüte in der Hand, die würde bestimmt kaputt gehen, und das will ich dir nicht antun. Bind doch das Seil fest und lass es runter, dann klettere ich schnell daran hoch und wir bringen das hier zu Ende. Wäre das nicht ein fantastischer Abschluss für einen großen Entertainer?“ Na, wenn das jetzt nicht funktionierte... An den Sänger im Yontatami zu appellieren konnte gar nicht schiefgehen. Es gab keinen Zweifel daran, dass er ein sehr stolzer Junge war, dem sein Gesang das wichtigste war, es reichte also vollkommen, wenn man vorgab, seine Singstimme schonen zu wollen, um ihn zur Vernunft zu berufen. Und einen heroischen Auftritt konnte er sicher ebenfalls nicht so einfach ausschlagen...
 
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"Wow, nimmt der Kerl am Ende noch Vernunft an?" Das war Hokos zugegeben nicht sehr schmeichelhafter Gedanke als sein Mitschüler plötzlich diesen Ton anschlug. Natürlich hätte er sich zugetraut ihn auch so hoch zu hieven, ein Ninja lernte immerhin recht früh, schwere Lasten zu heben die für einen normalen Menschen unbezwingbar schienen. Trotzdem hatte das was der andere Shinobi sagte Hand und Fuß, denn Vorsicht war immer besser als Nachsicht, das hatte auch sein Großvater immer gesagt. Und so nahm es wohl kaum Wunder, dass Hoko nickte und sich die gepflückte Blume kurzerhand in die Haare steckte, wie ein Aloa-Girl am Strand. Nur auf den Bikini verzichtete er lieber, auch wenn er sich sicher war, dass ihm so etwas gut stehen würde. Natürlich, er war ein STAR, ihm stand alles. "Alles klar! Seilaction a la Yontatami, kommt sofort!" Schon hatte er das Seil von der Schulter gelassen und überraschend schnell um den Ast von dem er baumelte geknotet. Zwar war Hoko noch weit davon entfernt, die Meisterschaft der anderne Yontatami in dieser Disziplin zu erreichen, aber er war immer noch einer von ihnen und mit Seilen machte ihnen niemand etwas vor. Der Knoten saß gut, sicher und fest und das in einer Zeit in der die meisten normalen Menschen und selbst viele Ninja sich nicht einmal die Schuhe richtig zubinden konnten. Dass Hoko dabei auch noch kopfüber hing erhöhte wohl nur den Verdienst. "Vorher geh' ich aber runter, Bro. Ein guter Yontatami weiß immer wo sein Seil ist!" Gesagt getan rutschte Hoko auch schon das Seil herunter wie eine Feuerwehrstange und nickte seinem Mitschüler dann aufmunternd zu. "Dann rauf mit dir und hol' dir deine Blüte, mann!" Trotz dieser aufmunternden Geste mochte auffallen, dass er sein Seil immer noch am unteren Ende gepackt hielt und bereit zu sein schien, es zu ziehen. Dabei dachte er weniger daran Ingvi noch eine Falle zu stellen, wer Hokos Gesang positiv kommentierte war immerhin ein Freund, sondern es war ein Reflex ähnlich dem Schließen der Augen bei plötzlichen Bewegungen auf einen zu. Ein Yontatami ließ sein Seil erst dann los wenn er entweder keine Verwendung dafür hatte oder wenn er tot war, denn ohne ihre Seile waren die Fesselkünstler nicht einmal halb so gefährlich. Dieses Seil war quasi ein Teil von ihm und selbst das innigste Vertrauen zu Ingvi hätte es nicht erlaubt diesen Teil von ihm einfach so los zu lassen.
 

Rutako Ingvi

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So sah das Ganze schon viel besser aus! Sobald man wusste, wie man mit jemandem umzugehen hatte, war es viel einfacher, an sein Ziel zu kommen. Zugegebenermaßen war es irgendwie besser, mit dem Yontatami an einem Strang zu ziehen, anstatt ihn gegen sich aufzubringen... Es stimmte wohl, was die Ausbilder immer wieder gesagt hatten: Ein gutes Arbeitsklima innerhalb eines Teams sei einer der wichtigsten Aspekte für einen Shinobi. Man konnte nicht davon ausgehen, dass jeder so einfach gestrickt war wie Hoko, dessen Gesang man nur loben musste, Ingvi sollte den Leuten in Zukunft wahrscheinlich etwas höflicher gegenübertreten, bis er wusste, wie man an sie herankam. Ob das wohl die Lektion war, die Ayaka ihnen hatte beibringen wollen...? Naja, so oder so war es jetzt, wie Hoko wohl sagen würde, Showtime! Der Yontatami hängte flink das Seil auf – überraschend flink, damit schien er sich auszukennen –, kam herunter und erlaubte Ingvi großzügiger Weise, an dem Utensil hinauf zu klettern, um an die Blüte zu gelangen. Ein Angebot, dass dieser natürlich nicht ausschlug; kaum gab es grünes Licht, ergriffen des Schwarzhaarigen Hände auch schon das Seil. Diese Kletterei, bei der vor allem die Kraft in den Armen gefragt war, beherrschte er gut, shinobilike, wenn man so wollte, daher war er sehr schnell bei dem verknoteten Ast angekommen und kam auch relativ schnell weiter. Er war etwas vorsichtig hier oben, denn auch, wenn die Äste dicht waren, wollte er einen ungeplanten Fall nicht riskieren, stieg dennoch weiter hinauf, bis er endlich die Spitze erreicht hatte. Das große Ziel. Die Krone, das Heim der Blüten. Eines Tages würde er sicher genügend Kraft in den Beinen haben, um wie ein richtiger Ninja einfach nur einen Sprung zu benötigen, der ihn problemlos die paar Meter in die Höhe katapultieren konnte, doch zurzeit war das ein Wunschtraum und irgendwie... irgendwie erfüllte es ihn mit Stolz, dass er es wenigstens so geschafft hatte, sie zu holen. Ja, er hatte Hilfe gebraucht. Ja, er hatte ein Sprungbrett für einen kleineren Jungen dargestellt. Ja, er war beim Versuch einmal auf dem Hosenboden gelandet. Aber er hatte das Ziel erreicht. Sanft ergriff er eine der Blüten, zog sie ab von dem Holz, darauf achtend, dass sie nicht gleich kaputt ging. Sie hatte einen sehr hellen Rotton, vielleicht ging es sogar ins Pinke über, und noch immer glitzerte ein wenig Tau auf ihr, glitzerte in der Sonne und bannte für einen Moment lang den Blick des Rutako, ehe der sich wieder fing und an den Abstieg machte. Vom tiefsten Ast konnte er einfach herab springen, dann blickte er lächelnd Hoko an. „Wir haben's geschafft, du awesome Hoko-Meter“, rief er, hielt dem anderen die Faust hin – ein Fist Bum war sicher eher etwas für einen Entertainer wie den Kleinen, als ein einfaches Händeschütteln. Außerdem minimierte es den Körperkontakt, obwohl es im Ganzen die Erfolgsstimmung auszudrücken vermochte... ja, diese Geste war jetzt wohl die richtige.
 
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Zu Hokos größter Überraschung nahm Ingvi doch noch einen versöhnlichen Ton an. Er sprach nicht nur mit ihm wie mit einem Partner, er bot ihm sogar eine Fist-Bump an. Ein Angebot, welches Hoko natürlich nicht ausschlug. Schon prallte seine Faust gegen die seines Partners, die andere wurde mit einem Victory-Zeichen in die Luft gerissen. Und auch wenn er sich nicht viel anders benahm als vorher, innerlich hatte sich Hoko heute ein klein wenig verändert. Egal wie seltsam oder unkooperativ jemand erschien, wenn man nur auf sich selbst beharrte, dann würde man es nicht weit bringen. Ein Shinobi zu sein, das hieß in einem Team zu arbeiten und man musste nicht immer jede Glanzleistung alleine vollbringen. Nur eben manchmal. "Jetzt sind wir ein Team! Ein Team in der Schlacht! Hoko und Ingvi, das Dream Team! Oh yeah!" Mehr Zusammenarbeit hin oder her, diese rockig-angeberische Attitüde musste einfach sein. Sie gehörte zu Hoko wie der Donner zum Gewitter und war meistens auch ähnlich laut.

"Zwei Blumen für die schönste Dame auf dem Platz! Ein ganzer Strauß wäre wohl angemessener, aber was solls!" Die belustigt dreinblickende Ayaka bekam von Hoko die Blume ins Haar gesteckt, wofür dieser sich allerdings ein wenig recken musste. Dann zeigte er ihr sein patentiertes Haifischgrinsen und formte diesmal mit beiden Händen das Victory-Zeichen. Wenn sie ihn jetzt noch ein wenig bejubeln würde dann wäre der Tag perfekt. Ein neuer Freund, eine wichtige Lektion und der Jubel des Publikums, so musste das Leben als Shinobi sein. Langsam keimte auch in Hokos Innerem die Hoffnung, dass er als Shinobi eine ziemlich vernünftige Figur abgeben würde. Diese kleinen Zweifel ziepten in ihm noch ab und zu aber er lernte langsam, mit ihnen umzugehen. Wenn er kein Shinobi werden sollte dann würde ihm das Ayaka-Sensei schon sagen. Oder jemand anderes, der mehr Ahnung hatte. Und dann würde Hoko darauf pfeifen und trotzdem einer werden, genau so wie es sein Großvater damals getan hatte. Ein leichter Windstoß kam auf und fegte eine hartnäckige Wolke hinweg, sodass nun die Strahlen der Sonne auf die Erde trafen. Es war schön am Leben zu sein!
 

Ayaka

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Neugierig und gespannt stand Ayaka da und beobachtete die beiden Jungen. Sie war gespannt, ob die beiden Akademieschüler so fix waren, dass sie nun begreifen würden, was sie zu tun hatten. Eigentlich hatte die Lehrerin es ja ziemlich eindeutig und unmissverständlich dargestellt und sie war sicher, dass die Beiden eigentlich schon am Anfang ahnten, dass es auf Teamwork hinauslaufen würde. Ayaka war keine strenge Lehrerin, aber wenn eine Lektion erteilt werden musste, dann zögerte sie eben auch nicht… So beobachtete sie die beiden hoffentlich baldigen Genin gespannt, wie sie sich gegenseitig auf die Sprünge halfen. Mit Ingvis Hilfe schaffte es der flinke Entertaine recht schnell in die Höhe aufzusteigen. Tatsächlich war er sogar nicht ganz so unbegabt, auch was das Klettern anging, schien man dem Sänger wenig vormachen zu können. Ayaka kicherte leise, als sie beobachtete, wie der junge Mann sich eine Blume ins Haar steckte. Als die beiden wieder argumentierten, zuckte sie nur mit den Schultern, bis der Yontatami dann sogar so edel war eines seiner Seile in die Hände seines neuen Teampartners zu legen… Am Ende schaffte es natürlich auch der andere kleine Shinobi an seine Blume zu kommen, mit ein wenig Hilfe, sodass sie sich, wie die Lehrerin es gewollt hatte, gegenseitig unter die Arme gegriffen hatten, um das Ziel zu erreichen. Genau das war nämlich sehr wichtig, wenn man ein Shinobi war! Sie wartete ab, ob die Jungen heil wieder unten ankamen und blickte in die stolzen Gesichter. Jeglicher Groll, den die beiden gegenüber dem anderen hatten, schien nun wie völlig weggeblasen. Ayaka war nicht nur Hobbypädagogin… Sie wusste, dass es unweigerlich zu einem verbesserten Wir-Gefühl und heiterer Stimmung führte, wenn man ein Ziel erreichte und das vor allem Hand in Hand. Die Lehrerin lächelte und applaudierte den beiden Herren, als diese sich vor ihr positionierten. „Wunderbar. Und wie man sieht: Es geht ja doch!“ Als Hoko sich streckte, um ihr die Blume anzustecken, blickte sie die beiden an. Ein paar Worte wären vielleicht gar nicht mal so unpassend… „Wisst ihr Jungs, genau das macht ein Team aus. Hand in Hand ans Ziel zu kommen, egal ob man den anderen riechen kann oder nicht. Es ist nicht wichtig, ob einem jemand besonders sympathisch ist, denn zusammenarbeiten kann man auch so oder so manchmal… Und hin und wieder muss man nur den inneren Schweinehund überwinden, um zu erkennen, dass das Gegenüber gar nicht so grausig ist, wie man auf den ersten Blick gedacht hat.“ Sie legte eine kurze Pause ein und seufzte theatralisch. „Wenn ihr mal groß seid und ein Team anführt, denkt daran, wenn die kleinen Genin sich in die Haare kriegen!“ Sie wollte noch weitersprechen, aber plötzlich wurde die Lehrerin von einem momentan eher störenden Geräusch unterbrochen. Irritiert wandte sie sich um. „Was? Jetzt schon?“ Ein skeptischer Blick traf ihre Uhr, als laut hallend die Schulglocke erklang. Da hatte sie nicht mal ansatzweise ihr Stundenziel erreicht, aber was soll’s: So lang Hoko und Ingvi etwas gelernt hatten, hatte es sich ja gelohnt. „Beeilt euch Jungs, der Tag ist noch lang nicht zu Ende!“, sagte sie amüsiert und winkte ihnen zu… Mal sehen ob ihr Lernerfolg tatsächlich auf Dauer war… Ayaka hoffte es.

Unterricht beendet.
 

Fushigi

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Wie fast immer war es auch heute wieder der Fall, dass sich die Lehrkraft des heutigen Unterrichts zuerst auf dem von ihr gewählten Platz befand. Es war früh am Morgen, um nicht zu sagen, dass es sich um die erste Stunde handelte, und auch eine Fushigi kam nicht umhin, ein wenig Müdigkeit mit sich zu bringen und kurz zu gähnen. Aufgrund ihrer Professionalität würde sie das selbstredend nicht vor den Schülern machen, aber noch war sie ja alleine und konnte somit machen, was sie wollte. Ob sie sich vielleicht schon einmal aufwärmen sollte? Nein, das machte die Weißhaarige grundsätzlich mit ihren Schülern zusammen. Damit wollte sie ein etwas familiäreres Verhältnis schaffen, sodass die Akademisten sie eher als eine von ihnen anerkennen und nicht als einen Todfeind, den die jungen Leute in den meisten Fällen aus einem Lehrer machten.

Leider Gottes war es nicht nur sehr früh, sondern auch relativ kalt. Es handelte sich zwar um keine Minusgrade und mit einem Pullover ließ es sich durchaus aushalten, dennoch machte der kalte Wind der Weißhaarigen schon ein wenig zu schaffen. So als Frau hatte man es aber auch nicht einfach, was das Kälteempfinden anging. In solchen Momenten wünschte sie sich immer einen Mann an ihrer Seite, der sich zärtlich an sie kuschelte und sie wärmte, aber irgendwie bot der Markt kein gutes Material. Sie war einfach eine Frau, die den meisten zu sehr mit beiden Beinen im Leben stand. Wieso auch immer das ein Problem darstellte. Man sollte doch froh sein, wenn man jemanden als Partner hat, der weiß, was er will. Doch das alles ist jetzt nebensächlich. Fushigi war auf der Arbeit und sollte sich infolgedessen auch auf diese konzentrieren. Sie hatte zukünftige Shinobi auszubilden, konnte sich keine Fehler erlauben - zumal diese auch das Leben des jeweiligen Schülers kosten könnten. Also musste sie immer bei der Sache sein.
So war es jetzt an ihr, auf besagte Schüler zu warten. Für heute hatte sie auch mal wieder etwas ganz Besonders geplant. Eigentlich war sie ja kein Fan von Gewalt und somit auch keiner von Kämpfen innerhalb der Akademie, aber es half ja alles nichts, richtig? Deswegen war es ihre Obliegenheit, diese wenigstens so zu gestalten, dass alle daran Spaß haben könnten. Wie ging das besser als mit einem Royal Rumble? Schließlich mussten sie dabei auch ein wenig mitdenken, da sie gegen mehr als nur einen Feind zu bestehen hätten.
Auf jeden Fall war Fushigi gespannt, was sie heute so zu bieten bekäme, da sich die heutigen Schüler im Abschlussjahr befanden und kurz vor ihrer Geninprüfung standen. Die Messlatte war also hoch angesetzt.
 
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(Hier der Link zu Mushiros ursprünglicher Bewerbung; das sind seine Fähigkeiten auf der Akademie.)

„Gääähn... ich will aber nicht... lass mich schlafen, Onee-chan...“

„Ach, bist du noch müde?“, meinte sie kichernd, während sie sich über Mushiro lehnte und einen sanften Kuss auf seiner Wange platzierte. 'Sie' war dabei eine junge Blondine, nicht größer als er selbst, aber schön warm und kuschlig, mit einer leicht überdurchschnittlichen Menge an Masse, sodass er weder irgendwelche Rippen gegen seinen zarten Körper stoßen spürte, noch Angst hatte, erdrückt zu werden; außerdem hatte das bisschen Extra ihr gewisse Vorzüge verpasst, für die sie eigentlich noch zu jung war. Und wie sie ihm verfallen war... hach, sie war einfach ein wundervolles Mädchen... „Soll Onee-chan dir Frühstück machen? Wir könnten zusammen essen, dann bringe ich dich zur Akademie, und jeder wird sehen, dass wir zusammen sind... klingt das nicht gut?“

„Das könnte helfen...“, murmelte der Tochiba verschlafen, während sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen abzeichnete... dieses verschwand allerdings relativ schnell wieder, als er plötzlich eine Stimme hörte: „Was könnte helfen? Wovon träumst du schon wieder, Tochibaka?“ Er schreckte hoch, stieß dabei die Decke von sich und sprang auf – das war sehr leicht, wenn man allein im Bett lag. „K-Kazuko!“, meinte er überrascht und grinste sie peinlich überrascht an. „Was machst du denn hier? Um diese Zeit...“ Energisch packte das Mädchen ihn am Handgelenk, schleifte ihn in Richtung seines Badezimmers und stieß ihn hinein. „Mach dich fertig, die Akademie fängt bald an... Ich will nicht, dass du sitzenbleibst und dann in meiner Klasse landest. Das wäre einfach seltsam...“
Einige Minuten später war der Junge dann bereit, auch wenn sein Hemd etwas schief saß, und Kazuko seufzte. „Du bist einen Jahrgang höher als ich, und trotzdem muss ich dich dauernd zur Akademie bringen... naja, wir müssen beide hin, also geht das wohl.“ Dann lächelte sie sanft und warf ihm eine braune Papiertüte zu. „Hier, hab dir ein kleines Frühstück gemacht. Und jetzt komm, Tochibaka!“


In der Akademie angekommen, musste der Tochiba sich allerdings erst einmal etwas orientieren... was genau hatte er in der ersten Stunde noch gleich? Ein eidetisches Gedächtnis konnte dabei helfen, sich solche Informationen wieder vor Augen zu führen; ach richtig, Sport. Er musste zum Sportplatz. Gähnend begab er sich dorthin und zog seine Jacke etwas enger um seine Schultern, wenn er müde war, dann war er einfach noch anfälliger für Kälte als sonst. Kaum angekommen, entdeckte er auch schon, dass er der erste Schüler heute war... warum hatte Kazuko dann solche Eile geschoben? Ach ja, richtig, sie hatte ja selbst Unterricht... eine der negativen Angewohnheiten des Mädchens war, dass sie ein bisschen eine Streberin war, aber naja, als Hyuuga musste sie gewisse Ergebnisse erzielen und das fiel normalen Menschen eben nicht ganz so leicht wie jemandem, der Dinge nur einmal sehen oder lesen musste... Dafür hatte er jetzt seinen Nemesis vor sich: Sport! Noch dazu Sport mit dieser Fushigi... „Bah... dass das Weib noch als Frau durchgeht... so ein Verbrechen wider die Natur. Wieso nur unterstützt Shirogakure so eine Verkrüppelung von Schönheit...?“ Ja, er war wieder mal toll gelaunt. Und müde. Üble Kombination.
Dennoch trat er auf den Platz, setzte ein engelsgleiches Gesicht auf, meldete sich und rief geradezu melodisch und mit Freude in der Stimme: „Fushigi-sensei~ Tochiba Mushiro ist anwesend!“
 
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( Hier findet ihr Himis ursprüngliche Bewerbung mit seinen Fähigkeiten zur Akademiezeit :) )

Mit einem leichten Grinsen saß Himitsu am reich gedeckten Frühstückstisch und widmete sich genüsslich seiner Tasse Tee und seinem Teller voller kleiner Reisbällchen mit Sojasoße. Warum er zu so früher Stunde so gute Laune hatte ? Nun, zum einen machte ihm das frühe Aufstehen schon lange nichts mehr aus, denn bereits vor dem Eintritt in die Akademie wurde er bei Zeiten aus den Federn geworfen, um bei diversen Aufgaben in der Schmiede seines Vaters zu helfen und zum anderen war heute der erste Tag der Woche! Was das bedeutete ? Die ersten Stunden dieses Tages in der Akademie bestanden aus Sport mit Fushigi! Sport war für Himitsu schon immer einer der interessanteren Lehrstunden gewesen. Er war nicht der Lerntyp, der sich gerne Stunden lang über Bücher wälzte. Die Praxis brachte ihn nach seiner Meinung viel mehr bei, das war auch in der Schmiedekunst so. Außerdem musste man auch wissen, dass Fushigi einer der Lehrkräfte war, die einen in der Regel besonders forderte, was kurz vor der Abschlussprüfung der Akademie eine besonders willkommene Eigenschaft war. Der junge Kajiya konnte kaum erwarten, was sich das Schreckgespenst heute wieder einfallen hat lassen, um sie auf die Knie zu zwingen. "Himiiii! Hallo, schläfst du noch?" Der Blauschopf bemerkte wie eine kleine zierliche Hand vor seinem Gesicht rumwedelte, die er wohl schon länger gedankenversunken angestarrt haben musste. Sein Blick folgte nun den ebenso zierlichen Arm, über die Schulter zu den strahlend blauen Augen seiner kleinen Schwester Aiko, die neben ihm saß und ihn breit angrinste. Mit Stolz konnte er behaupten, dass seine kleine Schwester zu den schönsten Mädchen gehörte, die durch die Straßen des Dorfes rannten und klug war sie auch noch. Es war wirklich ein Jammer, dass sie kein Shinobi werden wollte und es Vorzog ein ruhiges Leben zu Hause zu führen. "Hey Träumerchen, hast du mal gesehen, wie spät es ist?" Einen Moment lang starrten sich Himitsu und seine Schwester doof grinsend an. Die Zeit?...Die Zeit! Schockiert spuckte Himitsu die Ladung Tee, die sich zwischen seinen aufgeblähten Backen befand in das Gesicht seiner Schwester. Schnell sprang er vom Stuhl auf, stopfte sich zwei Reisbällchen in den Mund und nahm die Tasche, die neben ihm auf den Boden lag, während sich sein Schwester leicht wütend die nassen Haare aus dem Gesicht strich. "Dud mia leid Aicho, ich machschs wieder gut. Verschprochen!", sagte er dabei mampfend und mittlerweile nur noch mit dem Kopf in Raum reinsehend, während der Rest seines Körpers bereits außer Haus war. Er sah gerade noch, wie seine Schwester seufzend ihren Kopf auf ihrer Hand ablegte und mit den Fingern der anderen Hand angespannt auf den Tisch rumtapste, bevor er die Tür zuknallte und los rannte.

Puh, das ging ja nochmal gut. Er hatte es rechtzeitig zum Trainingsplatz geschafft. Naja, bei den Abkürzungen durch die Gärten seiner Nachbarn war das wohl auch kein Wunder. Ob Mr. Sabaki ihn das mit dem Blumentopf übel nehmen würde ? Aber wahrscheinlich fiel das mal wieder auf seine streunerische Katze zurück, die sowieso immer mal wieder was zerstörte. Egal, jetzt galt es sich um andere Dinge Sorgen zu machen, nämlich welche Teufelei sich Fushigi heute ausgedacht hatte. Mit vorsichtigen Schritten bewegte er sich durch das Gras auf seine Lehrerin und den ollen Jungen mit den roten Haaren zu. Damn, die alte Fushigi ist wirklich ein Monster. Das musste man wohl immer wieder denken, wenn man vor ihr stand. Ihre Arme hätten wohl Beine geben sollen. Genauer betrachtet war es aber ihr ganzer Körper, der so garnicht dem einer Frau ähnelte. Dabei müsste sie, wenn es nach ihrem Inneren ginge, die wohl schönste Frau der gesamten Welt sein, denn sie war wirklich ein herzensguter Mensch. "Kajiya Himitsu ist anwesend und bereit für den Unterricht. Es freut mich mit ihnen trainieren zu dürfen Sensei Fushigi", sagte er grinsend und verbeugte sich. Danach wandte er sich zu dem anderen Schüler, der recht zierlich wirkte, was aber in Fushigis Nähe nicht wunderlich war und reichte ihm grinsend die Hand. "Hey!" Leicht fröstelnd zog Himitsu mit der anderen Hand sein Weste zu. Die zwei eiskalten Metallbarren in seiner Taschen, stellten sich dabei als äußerst unangenehm heraus, als sie seine Haut durch den Stoff zu berühren schienen. "Etwas frisch nicht wahr?"
 
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Dokúiki Yukio

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Wie jeden Morgen hatte Yukio auch an diesem Tag wie selbstverständlich die Dusche angesteuert, ohne groß darüber nachzudenken, was er eigentlich genau tat. So fand er sich wenige Augenblicke später mit der Hand am Wasserhahn der Dusche wieder, ehe ihm bewusst wurde, was heute auf dem Lehrplan stand.
[FONT=&quot]„[/FONT]Sport…bei Fushigi[FONT=&quot]“[/FONT], seufzte er. [FONT=&quot]„[/FONT]Eigentlich könnte ich mir das Duschen sparen.[FONT=&quot]“[/FONT]
Trotzdem drehte er kurzerhand das Wasser auf und schauderte. Ein Schwall eiskalten Wassers ergoss sich über ihn, ehe die Temperatur zuerst allmählich und dann sehr plötzlich stieg. Sobald er die von ihm gewünschte Temperatur – irgendetwas zwischen heiß und extrem heiß – eingestellt hatte, drehte er sich mit einem zufriedenen Nicken um und begann zu singen, während er sich ausgiebig wusch.
Eine dreiviertel Stunde später saß Kio frisch geduscht und angezogen am Esstisch und betrachtete sein Frühstück: Brot, Marmelade, Butter, Gurken, zwei Eier und etwas Käse, dazu Orangensaft.

[FONT=&quot]„[/FONT]Na dann, guten Hunger![FONT=&quot]“[/FONT], sagte er zu sich selbst, nahm sich eine Scheibe von dem Brot und begann sie sich mit Butter zu beschmieren und dann Käse und Gurken darauf zu verteilen. Während er aß blickte Kio sich mal wieder im Zimmer um. Neben der Tür, zu der er mit dem Rücken saß, stand ein kleiner Schrank, in dem er seine Lebensmittel aufbewahrte. Dann kam die Küchenzeile, in deren Spüle sich noch das Geschirr von gestern stapelte. Der Küchenzeile gegenüber an der Wand stand der Tisch an dem Yukio gerade saß und an der Wand der Tür gegenüber befand sich ein großes Fenster durch das man direkt auf einen großen Baum schaute.
Obwohl ich jetzt schon einige Zeit hier lebe, ist es immernoch merkwürdig aus dem Fenster zu schauen und auf Bäume zu blicken, dachte er bei sich. Sein Blick wanderte weiter durch den Raum und streifte die Uhr, die neben dem Fenster an der Wand hing.
Zeit, sich fertig zu machen, um herauszufinden, was Fushigi heute wieder für ihre Schüler bereithält. Und eines wusste Kio mit ziemlicher Gewissheit, eine Pause würde wohl nicht dabei sein.
Es vergingen nochmal einige Minuten, bis er sich schließlich ganz dazu durchgerungen hatte, aufzustehen, aber schließlich räumte er den Tisch leer griff sich seinen gelben dicken Pulli und trat hinaus ins Freie, wo ihm ein frischer Wind ins Gesicht blies.

Am Trainingsplatz angekommen musste er feststellen, dass er der Letzte war. In einiger Entfernung gewahrte er drei Personen, von denen die Mittlere zweifelsfrei Fushigi sein musste. Sie war größer als die Anderen zwei Gestalten und man konnte auch von weitem sehr gut die Muskeln erkennen.
Gegen Fushigi muss ich ja erst recht wie ein Strich in der Landschaft wirken.
Yukio konnte das Grinsen, dass sich unweigerlich auf sein Gesicht stahl nicht unterdrücken. So ging er mit großen Schritten auf die kleine Gruppe zu.

[FONT=&quot]„[/FONT]Sensei Fushigi, ich bin bereit.[FONT=&quot]“[/FONT] Immernoch grinsend deutete er eine Verbeugung an und wand sich dann ab, um seine beiden Mitschüler zu begrüßen. Er reichte zuerst dem Jungen mit den hellblauen Haaren zu seiner Linken die Hand und begrüßte ihn mit einem fröhlichen: [FONT=&quot]„[/FONT]Hallo![FONT=&quot]“[/FONT], bevor er dasselbe auch mit dem Jungen zu seiner Rechten tat, wobei er überraschend feststellte, dass er tatsächlich größer war, als sein Gegenüber mit den roten Haaren
[FONT=&quot]„[/FONT]Dann bin ich mal gespannt, was sie sich für heute ausgedacht haben![FONT=&quot] [/FONT]Jetzt schaute Yukio wieder zu Fushigi, die keine zwei Schritte vor ihnen stand und ihre Schüler aufmerksam ansah.
 
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Fushigi

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(Hier Fushigis ursprüngliches Aussehen; mit ihrer Schwester zusammen.)

Es dauerte natürlich nicht lange und Fushigi wurde durch die fröhliche Erscheinung des ersten Schülers von der eher weniger tollen morgendlichen Kälte abgelenkt. Am liebsten hätte sie dem Toshiba nun den Kopf getätschelt - der war einfach so unheimlich knuffig, fast wie ein ein kleiner Stoffteddy. Da das aber irgendwie erniedrigend war, entschied sie sich für die total erwachsenere und gescheitere Variante: "Guten Morgen, Mushiro-Bärchen. Freut mich, dass du deinen Weg hierhergefunden hast!" Sie freute sich tatsächlich, denn je mehr sie waren, umso mehr hätte sie zu tun. Da sie ihren Job liebte, hatte sie folglich auch keine Probleme mit Extraarbeit - die volle Klasse kam ihr also ganz gelegen. "Wie kommt's eigentlich zu deiner guten Laune? Gut geschlafen?", fragte sie an den Rothaarigen gewandt, um ein wenig Small Talk zu führen. Auch wie es ihren Babys privat ging, interessierte sie sehr und sie hoffte inständig, dass sie ihr sagten, wenn sie etwas bedrückte. Fushigi würde sich schon um das entstandene Übel kümmern.
Als Zweiter im Bunde präsentierte sich der blauhaarige Kajiya. Auch ihn hätte die großgewachsene Frau am liebsten durchgeknuddelt, aber da sie hier ebenfalls wieder Professionalität wahren musste, musste sie sich zusammenreißen und ihre Frau stehen! "Mich freut es ebenso, mit euch trainieren zu dürfen, Himitsu-Schatz. Noch dazu ist es mir eine überaus große Ehre, schließlich werden wir nicht mehr oft die Chance haben, uns zu sehen." Sie mochte es nicht, Abschlussklassen zu unterrichten. Dass sie die Schüler nach Beenden ihrer Akademielaufbahn nicht mehr sehen würde, stimmte die Lehrerin immer wieder traurig. Am liebsten würde würde sie sie für immer um sich haben. Alle auf einmal. Und weiter trainieren, nur damit sie die Kleinen nicht verlor.
"Das ist wunderbar, Yukio-Schnuckelchen! Wenn der Rest der Klasse da ist, können wir auch gleich anfangen!", entgegnete sie dem weißhaarigen Jungen mit einem freundlichen Lächeln als Begrüßung und beobachtete die drei Geninanwärter. Auch Yukio.. Er war so niedlich! Wie ein hilfloses Kätzchen, das gerne eine Schüssel Milch und ein paar Streicheleinheiten hätte. Doch leider konnte sie ihm heute nur mit ein paar Sportstunden aushelfen, welche doch hoffentlich für bessere Kondition und all den Kram sorgen würden! "Oh, bin ich auch, hehe.", antwortete sie, als ihr gesagt wurde, dass man gespannt darauf sei, was sie sich für heute ausgedacht habe. Es war das erste Mal, dass Fushigi etwas in diesem Format machen würde. Deswegen hoffte sie auch inständig, dass es nicht allzu schlecht bei den Akademisten ankäme und sie wenigstens ein bisschen Spaß hätten.
Im Laufe der Zeit kamen dann auch die restlichen zehn Schüler der Klasse auf den Trainingsplatz und versammelten sich um die Lehrkraft herum. Ihnen allen ist das unangenehme Wetter nicht entgangen, weswegen die Weißhaarige es ganz kurz machen und zum Punkt kommen wollte. Mithilfe ihrer allseits bekannten Pfeife verschaffte sie sich die Aufmerksamkeit der angehenden Shinobi, um ihr heutiges Anliegen darzulegen. "So, meine Rasselbande. Wie ich sehe, sind wir heute vollzählig, richtig?" Zumindest würde ihr auffallen, sollte jemand fehlen. "Dann sag ich euch direkt, was ich heute mit euch vorhabe: Zuerst beginnen wir wieder mit drei Runden Einlaufen und anschließend... Habe ich eine Überraschung für euch! Denn heute... werden mal mehr als nur zwei Leute gegeneinander kämpfen!" Welchen Wert das hatte, musste sie ja hoffentlich nicht erwähnen, oder? Also sagte sie nichts weiter dazu und drehte sich direkt in die Richtung, in die sie gleich rennen würden. "Immer mir nach!", sagte sie, ehe sie in einem für die Schüler angenehmen Tempo losrannte. Dann wollen wir mal sehen, wo das alles noch hinführt.
 
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Mushiro-Bärchen... Mushiro-Bärchen! Ach, wie er diese Spitznamen hasste! Er war doch nicht irgendein kleiner Junge, den man einfach so herabstufen konnte, er war der große Tochiba Mushiro! Und wie sollte er den Weg hierher bitte nicht finden? Er hatte nicht nur ein eidetisches Gedächtnis, er kam auch seit drei Jahren hierher! Er würde die Akademie mit verbundenen Augen finden! Gern hätte er ihr seine Meinung gesagt, aber nein, sie war Lehrerin, er konnte nur dastehen und dümmlich lächeln. So nervig! Immerhin erkannte sie seinen Status ein wenig an, indem sie ihn nach seinem Wohlbefinden fragte... „Gut geschlafen?“, murmelte er und kicherte leicht, als er daran dachte, wie Kazuko heute morgen in seinem Zimmer aufgetaucht war. „Eher gut aufgewacht, Fushigi-sensei!“
Dann kam dieser blauhaarige Typ mit dem unheimlich dämlichen Tattoo – Himitsu, so hieß er. Ein Kajiya, der eigentlich Respekt verdiente, aber... nein! Nein, nein, nein! Mushiro kannte seinen Klassenkameraden gut genug, um zu wissen, dass der keinen Respekt von ihm kriegen würde! Das war einfach ein fürchterlich einfach gestrickter Typ, für den die Welt nur aus Zuckerwatte zu bestehen schien. Idiot! „Etwas frisch, nicht wahr?“, äffte Mushiro ihn in Gedanken nach und blickte auf die Hand, die ihm dargereicht wurde, mit einem Ausdruck, der geradezu schrie Nimm das dreckige Ding weg von mir, ich werd dir nicht die Hand geben! So eine Nervensäge! Wusste der Typ nicht, wo sein Platz war? „Wenn dir kalt ist, zieh dich richtig an“, meinte der Rotschopf kühl, zupfte an seiner Jacke und wandte sich ab. Sollte der doch mit sich selbst sprechen, wenn er unbedingt was sagen wollte! Oder mit diesem Ding, das die Schule als Frau verkaufte.
Als nächstes kam Yukio... Dokúiki Yukio. Ein wenig naiv, aber doch nicht ganz so schlimm wie der Kajiya, und auch nicht so aufdringlich. Dass er etwas größer war, störte Mushiro durchaus, aber dennoch war er so freundlich, ihm die Hand zu geben und ein leises „Hallo“ zu verschenken.

Die Sportstunde begann mit etwas, das einer der Gründe war, warum Mushiro dieses Fach hasste: Sport! Nein, es traf ihn nicht überraschend, aber dennoch nervte es ihm. Er hatte eine coole Jacke, die farblich zu den Jacken seines Vaters, seiner Mutter und seines Großvaters passte – ihm war nicht kalt. Warum sollte er sich aufwärmen? Das machte das Tragen einer Jacke überflüssig! Aber Fushigi ließ da nicht groß mit sich reden, und sie nahm auch kein Geld dafür, ihn während ihren Stunden ausruhen zu lassen und dafür mit guten Noten zu entlohnen – er hatte es einmal probiert, und sie war stahlhart geblieben. Bestechlichkeit war vielleicht keine gute Eigenschaft, aber sie machte das Leben für Leute wie ihn, die das Geld dafür hatten, so viel einfacher!
Aber nein, das ging nicht. Er musste, wie der Rest der Klasse auch, hinter der Frau herrennen über den nervigen Sportplatz. Mushiro mochte es nicht, zwischen all diesen Leuten herzulaufen, aber das musste er zum Glück auch nicht lange. Das Tempo von Fushigi war für die Schüler angenehm? Jedenfalls nicht für alle Schüler. Der Tochiba fiel schon recht bald zurück, dabei gab er sich wirklich Mühe! Auch, wenn er die Hälfte der Strecke gerade geschafft hatte, als der Rest schon eine volle Runde gedreht hatte, hatte er sich ein ganzes Stück mehr angestrengt als sie, trotz der eisigen Temperaturen rann ihm der Schweiß über die Stirn und klebte seine roten Haare daran fest, was ziemlich unangenehm war. Die machten alle eine bessere Figur als er... das konnte er nicht zulassen! Er gab sich noch einmal einen Ruck, rannte extra schnell, gelangte an sein Maximum... und Fushigi spazierte quasi an ihm vorbei, der Rest der Klasse ganz lässig hinterher. Das war genug... erschöpft schleppte sich der Junge von der Laufstrecke und ließ sich auf den Rücken fallen, wo er schwer atmend liegen blieb. Verflucht... nur ein paar Meter noch, und er hätte eine Runde geschafft! „Dämlicher Sport...“
 
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Warum denn ausgerechnet Himitsu-Schatz? Wollte sie ihn demütigen oder hielt sie ihn wirklich noch für so kindlich und unreif. Er war bald ein Shinobi verdammt und das war auch gut so. Dennoch würde er Fushigi mit ihrer manchmal zu herzlichen Art wohl schon bald vermissen. Immerhin werden ihre Lehren ihn ein Leben lang begleiten und dafür sollte er ihr dankbar sein. Das leichte Grinsen bei diesem Gedanken wurde jedoch rasch zerstört und stattdessen durch eine erschrockenen und ungläubigen Blick ersetzt, als der rothaarige Zwerg mit einem angeekelten Blick seine Hand zurückwies. Darauf gab er noch einen überflüssigen Kommentar ab und wandte sich dann von ihm ab. Ein böser Fehler, denn man musste wissen, dass Himitsu ein sehr emotionaler Mensch war. Genauso freundlich und herzlich wie er sein konnte, konnte er auch hassen und verabscheuen. Zurückweisungen vertrug er daher nur sehr sehr schlecht. Abgesehen davon, was dachte dieser arrogante Pimpf eigentlich wer er war? Himitsu war ein Kajiya und er, er war ein nichts, ein Möchtegernmucker. Er sollte überglücklich sein, dass jemand ehrenhaftes wie er, jemanden wie ihm die Hand anbot. Zugegeben, der Kleine war vielleicht etwas schlauer als er, immerhin war der Rotschopf ihn aus dem Unterricht nicht völlig unbekannt. Diese Aktion von ihm war jedoch ganz schön dumm von ihm gewesen. Wahrscheinlich war sein Gehirn mittlerweile so dick, dass es Verstopfung bekam und hin und wieder bullshit loswerden musste, aber nicht mit ihm, nicht mit Kajiya Himitsu! Das würde er auf jeden Fall noch bereuen. Nun kam Yukio dazu, ein Junge mit dem der Kajiya bisher noch nicht so viel zu tun hatte, obwohl er immer einen netten Eindruck gemach hatte. Auch heute bestätigte er diesen Eindruck, indem er ihm die Hand anbot und ihm endlich das ersehnte fröhliche "Hallo" schenkte, auf das er bisher vergebens gewartet hatte. Mit einem breiten Grinsen erwiderte der Blauschopf die Geste seines Gegenübers und warf danach etwas relaxter beide Hände über den Kopf. "Hallo, freut mich, dass du heute auch dabei bist" Danach widmete sich der nette Akadmist auch dem Tochiba, wobei er aber wohl wenig Erfolg haben würde. Himitsu hätte ihn wohl besser vor diesem eitlen Pfau warnen sollen, aber er sollte selbst seine Erfahrungen mit ihm machen. Es passierte, was passieren sollte: Yukio gab Mushiro die Hand und...bekam eine...Begrüßung zurück! Und das sogar mit einem "Hallo"! "So ein dummer Idiot!", knurrte Himitsu in sich hinein und funkelte wütend die kleinwüchsigen Tomate an. Himitsu sah rot. Er konnte sich gerade noch beherrschen, bis die restlichen Schüler angekommen waren und der Unterricht endlich in Form von ein paar Laufrunden beginnen konnte. Ein anschließender Kampf mit mehreren Gegnern würde dann bestimmt durchaus spannend werden und er hoffte, ja er betete gerade zu, dass er mit diesem doofen Mushiro zusammen kommen würde, um ihn eine Lektion in Respekt erteilen zu können.

Himitsu trappte nur wenige Meter hinter Fushigi her. Das Laufen kam ihm gerade recht, denn ihm war kalt und mit jedem Schritt konnte er die aufsteigende Wärme spüren, die sein Körper produzierte. Das Geheimnis beim Laufen lag nicht nur in der Ausdauer, sondern viel mehr in der Technik. Die Position der Arme, die Bewegung, die Atmung und sogar die Schuhe spielten eine mindestens genauso entscheidende Rolle. Himitsus Haltung war gut, die Arme leicht angewinkelt und sich bewegend, unterstützten sie seine gleichmäßige Atmung. Nur die leicht abgenutzten Schuhe hätten besser sein können. Sie boten ihm Schutz vor Nässe und Kälte, sorgten für eine gute Standhaftigkeit und würden ihn sicher weit tragen, waren aber für längere Sprints nicht ausgelegt. Ursprünglich wollte Himitsu sich ja sowieso zurückfallen lassen, um den Schnösel ein Bein zu stellen, aber tatsächlich war er so miserable, dass es keine Gelegenheit dazu gab. Er schaffte nicht einmal die erste Runde. Sport war da wohl eher Himitsus Sache. Auch wenn er kein Supersportler war, eine Runde war auf jeden Fall drin. Noch ein paar Meter und es war geschafft, die erste Runde war vorüber. Auf zur Zweiten! Aber nicht nur das, er wollte erster sein. Himitsu begann regelrecht zu sprinten und überholte seine Mitschüler, bis er ganz dicht hinter Fushigi war. Im nachhinein war das wohl keine gute Idee, denn der Sprint hatte ihn aus seinem Laufrhythmus gebracht und ihn viel Kraft gekostet. Er spürte, wie seine Atmung schwerer wurde und er immer mehr Luft einziehen musste. Schweißperlen bildeten sich und rannen langsam seine Stirn hinunter, und der Wind...ja wo war der denn? Tatsächlich war Fushigi so breit, dass hinter ihr vollkommene Windstille herrschte. Dabei könnte der Kajiya doch jetzt frischen Wind sehr gut gebrauchen und so ließ er sich wieder zurückfallen, dachte er zumindest, um sich seinen Stolz zu wahren. Tatsächlich konnte er aber einfach sein Tempo nicht mehr halten und wurde überholt. Bis über die zweite Runde quälte sich Himtsu am Schluss der Herde nach vorne. Seine Atmung war nun absolut unausgeglichen und sein Körper funktionierte nicht mehr so richtig, wie er wollte. Immer wieder machte er einen Ausfallschritt oder schwenkte unkontrolliert zur Seite. Doch er durfte nicht aufgeben, nur noch ein paar Meter, dann hatte er es geschafft. Er war kurz davor, da war es, das Ziel! Plötzlich stolperte der Kajiya in seinem Übereifer wenige Meter vor dem Ziel und überschlug sich einmal, ehe er sich keuchend auf dem Boden wieder fand. Mit aller Kraft schleifte er sich robbend vorwärts, bis er mit seiner ausgestreckten Hand das Ziel berührte und erledigt zusammenbrach. Mission complete! Da konnte das Bübchen mit den roten Haaren mal sehen, was Ehrgeiz bedeutete.
 
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Dokúiki Yukio

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Ihm entging der Blick, den Himitsu in seine Richtung warf keineswegs. Verstohlen schaute Kio erst ihn und dann wieder, dieses Mal allerdings genauer, Tochiba an. Aber es änderte nichts, Tochiba war und ist immer noch ein Junge. Er hätte Himitsus Blick verstanden, wenn er hier dem schönsten Mädchen der Akademie die Hand gereicht hätte, aber Tochiba?
Als er noch einmal prüfend in Himitsus Richtung blickte, begriff Kio, dass der Blick nicht ihm, sondern dem rotehaarigen Jungen galt, was bei ihm nur noch mehr für Verwunderung sorgte. Er wollte gerade eine entsprechende Frage stellen, als Fushigis Stimme seine Gedanken durchschnitt.
„…Yukio-Schnuckelchen! Wenn der Rest der Klasse da ist, können wir auch gleich anfangen!“
Ja, ja, man hätte sich schon ernsthafte Sorgen um Fushigi machen müssen, wenn sie die Akademisten nicht mit Kosenamen angesprochen hätte, die…naja sehr unüblich sind. Der Dokúiki hatte sich in den letzten Jahren so an die Spitznamen gewöhnt, dass es ihn gar nicht mehr störte. Zeit, Himitsu nochmal auf seinen wütenden Blick anzusprechen, fand er nicht mehr, da kurz darauf die restlichen Schüler eintrafen.

Ihre Lehrerin fackelte nicht lange und rannte gleich nach einer kurzen Ansprache los und Yukio voll motiviert hinterher.
Laufen war eines der Dinge, die dem weißhaarigen Jungen keine Schwierigkeiten bereiteten, sofern es sich um kurze Strecken handelte. Bei längeren Distanzen bekam der Dokúiki so seine Probleme, weswegen er es vorzog, die Runden in einem gemächlichen Tempo ein wenig weiter hinten im Feld zurückzulegen. Ohnehin war er fest davon überzeugt, dass er es nicht schaffen würde, direkt hinter Fushigi herzulaufen. Nach der ersten Runde sah er den Kajiya an sich vorbeiziehen und zu ihrer Lehrerin aufschließen, von Tochiba war allerdings nichts mehr zu sehen. Den Grund dafür sah er eine halbe Runde später, als die Gruppe an einem heftig atmenden Körper vorbeilief, der im Gras lag und unverwechselbar zu Tochiba gehören musste.
„Vollkommen überanstrengt“, diagnostizierte Yukio kurz und konzentrierte sich dann wieder aufs Laufen. Mittlerweile machten sich bei ihm die ersten Seitenstiche bemerkbar und er hatte Mühe, sich auf eine gleichmäßige ruhige Atmung zu konzentrieren. Ein Blick in die Runde zeigte ihm, dass es seinen Mitschülern ähnlich erging.
Reiß dich zusammen! Er sah Himitsu wieder näher kommen, was ihn neu Anspornte. Die Freude, den Jungen wieder überholt zu haben, hielt allerdings nicht lange an, da rauschte er auch schon wieder an Yukio vorbei. Dabei machte er jedoch keine so gute Figur. Immer wieder sah es beinahe so aus, als ob er gleich der Länge nach hinschlagen würde, fing sich aber jedes Mal im letzten Moment wieder und rannte unbeirrt weiter. Das Schauspiel lenkte Yukio von seinen Seitenstichen ab und machte ihm gleichzeitig das Laufen ein wenig leichter.
Kurz vor dem Ziel geschah dann das, was Kio schon die ganze Zeit erwartet hatte: In einer recht grotesk anmutenden Rolle überschlug sich Himitsu und landete Bäuchlings auf dem Boden. Mit ausgestreckter Hand robbte der Kajiya dann das letzte Stück bis zum Ziel vorwärts und blieb liegen.
Beinahe wäre Yukio, als er seinerseits im Ziel ankam, über den am Boden liegenden Jungen gestolpert, so sehr fesselte ihn der Anblick. Ob er selbst auch so viel Ehrgeiz besaß, wusste er nicht, aber er war schon ein wenig beeindruckt über den Einsatz, den Himitsu gezeigt hatte.

„Ist alles in Ordnung?“ Mit einem prüfenden Blick vergewisserte sich Kio, dass Himitsu die Anstrengung nicht doch zu viel war, kniete sich kurz neben ihm hin und berührte seine Schulter. Erleichtert stellte er fest, dass Himitsu bei bester Gesundheit war, wenn man einmal davon absah, dass er wohl keine vierte Runde würde laufen können.
„Deine Rolle sah ziemlich abenteuerlich aus. So etwas sieht man hier nicht alle Tage. Soll ich dir aufhelfen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, streckte Yukio seine Hand aus. Mittlerweile hatte auch der Rest der Truppe das Ziel erreicht und stand mit den Händen auf die Knie gebeugt da oder saß gleich ganz auf dem Boden. Einzig Fushigi wirkte nicht im Mindesten so, als hätte sie gerade drei Runden zurückgelegt, sondern eher, als wäre sie soeben vom Frühstückstisch aufgestanden und zur Tür gegangen. In einiger Entfernung konnte Kio ein rotes Büschel zwischen dem Grün des Grases ausmachen.
„Tochiba hat sich anscheinend immer noch nicht vom Fleck bewegt“, sagte er, während er nach wie vor die Hand nach Himitsu austreckte und darauf wartete, dass er reagieren würde.
„Was war das eigentlich für ein Blick, den du ihm vorhin zugeworfen hast? Man hätte schon fast Angst haben müssen, dass du ihn gleich auf der Stelle in vier Teile zerlegen würdest.“, fügte Kio fast beiläufig noch hinzu und schaute wieder auf den Jungen hinunter. Jetzt würde Fushigi ihnen sicherlich eine kurze Pause gönnen. Immerhin sah es nicht so aus, als ob irgendjemand von ihnen, Yukio eingeschlossen, mit vollem Einsatz kämpfen könnte. Das würde ihm genug Zeit geben, dem Zwist zwischen den Jungen auf die Spur zu kommen.
Ja, manchmal bist du neugierig. Aber schlechte Stimmung ist nicht gut für die Zusammenarbeit!
 
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