Hasekura Chinatsu
Genin
Was... was war das gewesen? Chinatsu hatte sich nur knapp auf den Beinen halten können, als ein heftiger Ruck durch den gesamten Schiffskörper ging. Das Mädchen stützte sich an dem nächstliegenden Pokertisch ab, richtete sich auf und sah sich hektisch im Kasino um. Zuerst wanderte ihr Blick zu Kobe, immerhin war er es gewesen, den sie wenige Sekunden zuvor noch mit ihrem Papier hatte einfangen wollen. Auch wenn der braunhaarige Pirat sich hatte befreien können, war die Hasekura froh, ihn daran gehindert zu haben, die Geisel mit seinem Messer zu verletzen. Erst bei genauerem Hinsehen fiel Chinatsu auf, dass es sich bei der älteren Dame tatsächlich um Frau Satoru handelte – und sofort war Chinatsu nochmal doppelt so glücklich. Wenn ausgerechnet eine Bewohnerin Jôseis hier umgekommen wäre, hätte die Verwaltung sicherlich doppelt so viel Ärger gemacht. Frau Satoru kauerte noch immer am Boden und wimmerte, anscheinend nicht schlüssig, ob sie sich freuen, schockiert oder traurig sein sollte. Die Origami-Userin hatte leider keine Zeit, um der alten Dame bei der Entscheidungsfindung zu helfen, denn als ihr Blick Kobe folgte, landete dieser gerade mit einem lauten Knall auf dem Boden und Okami positionierte sich zähnefletschend über seiner menschlichen Beute. Chinatsu blinzelte, ein bisschen fasziniert, wie bedrohlich der süße Ninken wirken konnte, wenn er wollte. Und dann erschien eine weitere Person im Blickfeld der Hasekura, die nur allzu bekannt war: Asami! Aber auch die Inuzuka wirkte ganz anders, als die Hellhaarige sie kannte: Ihr Gesicht war erbost, sie hatte Kobe bei den Haaren gepackt, schien mit ihm zu sprechen. Genaue Worte konnte die Teamleiterin nicht verstehen. Und dann, plötzlich, knallte ihre geballte Faust in das hilflose Gesicht des Piraten. Nicht einmal, nicht zweimal, nicht dreimal... Chinatsu zählte nicht mit. Und kurz fragte sich die 16-Jährige, ob sie selbst auch so unbeherrscht ausgesehen hatte, als sie damals im Hexenkessel wütend und unkontrolliert über die Banditen hergefallen war. Und damals war Raku alleine mit ihr unterwegs gewesen... sie verspürte einen Hauch von Mitleid mit dem Manako von damals. Wo wir schon bei dem Thema waren: Raku! Und Yui! Die Hasekura drehte sich auf dem Absatz um, doch sie bekam nur noch die Rückenansicht ihrer beiden männlichen Kollegen zu sehen. Sie verfolgten Emi, die es geschafft hatte, aus dem Kasino zu entkommen. Und waren da weitere Stimmen draußen zu hören? Die Hasekura überlegte einen Moment, ob sie folgen sollte, machte bereits einen Schritt in besagte Richtung. Doch dann warf sie einen Blick über die Schulter zurück zu Asami und Okami und entschied sich, dass es schlauer war, wenn sie hierbleiben würde. Ein bisschen stolz war Chinatsu schon auf sich, dass sie ihren männlichen Kollegen genug vertraute, um ihnen die Angelegenheit mit der Bande zu überlassen und sich selbst soweit zurücknahm, sich lieber um die Angelegenheiten hier im Kasino zu kümmern. Und Asami zu helfen, die plötzlich schockiert aufsah und verzweifelt den Blickkontakt mit Chinatsu suchte.
„Kami: Kusari“, sprach die Hellhaarige aus, nachdem sie die nötigen Fingerzeichen geformt hatte und auf Asami, Okami und den blutigen Kobe zugegangen war. Die Papierblätter, die der Pirat zuvor von sich geschüttelt hatte und die teilweise noch immer das am Boden liegende Messer von ihm umhüllt hatten, erwachten erneut zum Leben. Das Papier erhob sich in die Luft, sauste auf Kobe zu und rollten sich zuerst um seine Fußgelenke. Weiter Blätter flogen heran, schlangen sich um die Handgelenke des Piraten und zerrten diese auf seinen Rücken, um sie dort zu fixieren. Kobe stöhnte vor Schmerzen, was erst abebbte, als ein letztes Papierblatt sich auf seinen geöffneten Mund klebte und ihn zum Schweigen brachte. „Ihr könnt von ihm runtergehen. Der kann nicht mehr abhauen.“ Chinatsu winkte grinsend ab, blieb vor Asami und ihrem Ninken stehen. Als sie der Aufforderung nachgekommen waren, grübelte das Mädchen kurz, hockte sich dann vor Kobe und hievte ihn nach oben, um ihn zumindest in eine sitzende Position gelehnt gegen die Kasinowand zu bringen. Viel dagegen tun konnte Kobe nicht, weshalb er es über sich ergehen ließ. Das Blut aus seiner Nase hatte mittlerweile schon das zuvor weiße Papierblatt auf seinem Mund teilweise rot gefärbt und auch eines seiner Augen wirkte zugeschwollen. Aber er atmete und war bei Bewusstsein - so einigermaßen. „Den hast du ja ordentlich vermöbelt, Asami“, fasste die Genin trocken zusammen, musterte das Gesicht des Piraten noch ein wenig genauer, anstatt die Inuzuka oder den Ninken anzusehen. Ein paar Sekunden später stand Chinatsu wieder auf, drehte sich zu Asami um, die scheinbar noch immer schockiert darüber war, wie schlimm sie den Piraten zugerichtet hatte. Rechnete sie mit einer Standpauke? Ohne Vorwarnung machte die Hasekura einen Schritt nach vorne, breitete die Arme aus. Sie umschloss Asami in einer freudigen Umarmung und drückte die Rothaarige fest an sich. „Ich bin so froh, dass es dir gutgeht!“ Es war pure Erleichterung, die man aus dem Ton der sonst so sorglosen Chinatsu heraushören konnte. Der Anblick der betäubten Inuzuka auf Deck hatte die Teamleiterin nachdenklich werden lassen, sie hatte sich Gedanken darüber gemacht, nicht genug Verantwortung übernommen zu haben. Verantwortung... etwas, worin Chinatsu sowieso nicht gut war. Dass Asami hier war, zeigte aber, dass sie sich einigermaßen erholt hatte. Und das beruhigte die 16-Jährige ungemein. Sie löste sich von der rothaarigen Kollegin, hielt sie allerdings weiter an den Schultern fest und schenkte ihr ein breites Grinsen. „Ihr habt uns echt gerettet!“, ergänzte sie voller Inbrunst ihre Aussage und sah dabei auch mit einem Seitenblick zu Okami. „Da dachte ich schon, wir müssen diesem dummen Raubzug einfach tatenlos zusehen und WUSCH, macht Okami hier ordentlich Stress.“ Die 16-Jährige kicherte amüsiert. „Einen besseren Einsatz hätte es gar nicht geben können. Ihr habt keine Ahnung wie...“ Oh. Plötzlich war es Chinatsu doch ein bisschen unangenehm, sie löste die Hände von Asamis Schultern und kratzte sich an der Wange, während der Blick ihrer gelben Äuglein sich ein wenig abwandte. Sie räusperte sich: „Ähm. Wie... Wie dankbar ich euch bin.“ Der Satz war deutlich leiser und auch einen Hauch unsicherer als sonst ausgesprochen worden. Aber es war angemessen, oder? Immerhin war es das, was Chinatsu in diesem Moment tief in ihrem Herzen so verspürte. Vorsichtig sah das Mädchen zurück zu der Inuzuka, in diesem Moment öffnete sich erneut die Tür Richtung Deck. Die Origami-Userin schreckte auf, machte sich sofort bereit, um auf den nächsten Angriff zu reagieren. Doch in der Tür standen... Yui und Raku. Der Schwarzhaarige stützte den Manako, der noch immer ziemlich benommen aussah. Aber auch ihnen... ging es gut. Den Umständen entsprechend. Die Hasekura machte einen Schritt auf sie zu, die Augen geweitet. Da waren keine Piraten hinter ihnen. Das war ein gutes Zeichen, oder? „Was ist passiert? Habt ihr sie besiegt?!“ Und auch, wenn Chinatsu es in diesem Augenblick nicht mitbekam, so hoben sich auch die Köpfe der Gäste und Bediensteten, die bisher noch verunsichert und ängstlich auf dem Boden gekauert hatten. Alle hielten sie die Luft an: Gespannt auf die Nachricht der hereinkommenden Männer. Waren sie in Sicherheit?
„Kami: Kusari“, sprach die Hellhaarige aus, nachdem sie die nötigen Fingerzeichen geformt hatte und auf Asami, Okami und den blutigen Kobe zugegangen war. Die Papierblätter, die der Pirat zuvor von sich geschüttelt hatte und die teilweise noch immer das am Boden liegende Messer von ihm umhüllt hatten, erwachten erneut zum Leben. Das Papier erhob sich in die Luft, sauste auf Kobe zu und rollten sich zuerst um seine Fußgelenke. Weiter Blätter flogen heran, schlangen sich um die Handgelenke des Piraten und zerrten diese auf seinen Rücken, um sie dort zu fixieren. Kobe stöhnte vor Schmerzen, was erst abebbte, als ein letztes Papierblatt sich auf seinen geöffneten Mund klebte und ihn zum Schweigen brachte. „Ihr könnt von ihm runtergehen. Der kann nicht mehr abhauen.“ Chinatsu winkte grinsend ab, blieb vor Asami und ihrem Ninken stehen. Als sie der Aufforderung nachgekommen waren, grübelte das Mädchen kurz, hockte sich dann vor Kobe und hievte ihn nach oben, um ihn zumindest in eine sitzende Position gelehnt gegen die Kasinowand zu bringen. Viel dagegen tun konnte Kobe nicht, weshalb er es über sich ergehen ließ. Das Blut aus seiner Nase hatte mittlerweile schon das zuvor weiße Papierblatt auf seinem Mund teilweise rot gefärbt und auch eines seiner Augen wirkte zugeschwollen. Aber er atmete und war bei Bewusstsein - so einigermaßen. „Den hast du ja ordentlich vermöbelt, Asami“, fasste die Genin trocken zusammen, musterte das Gesicht des Piraten noch ein wenig genauer, anstatt die Inuzuka oder den Ninken anzusehen. Ein paar Sekunden später stand Chinatsu wieder auf, drehte sich zu Asami um, die scheinbar noch immer schockiert darüber war, wie schlimm sie den Piraten zugerichtet hatte. Rechnete sie mit einer Standpauke? Ohne Vorwarnung machte die Hasekura einen Schritt nach vorne, breitete die Arme aus. Sie umschloss Asami in einer freudigen Umarmung und drückte die Rothaarige fest an sich. „Ich bin so froh, dass es dir gutgeht!“ Es war pure Erleichterung, die man aus dem Ton der sonst so sorglosen Chinatsu heraushören konnte. Der Anblick der betäubten Inuzuka auf Deck hatte die Teamleiterin nachdenklich werden lassen, sie hatte sich Gedanken darüber gemacht, nicht genug Verantwortung übernommen zu haben. Verantwortung... etwas, worin Chinatsu sowieso nicht gut war. Dass Asami hier war, zeigte aber, dass sie sich einigermaßen erholt hatte. Und das beruhigte die 16-Jährige ungemein. Sie löste sich von der rothaarigen Kollegin, hielt sie allerdings weiter an den Schultern fest und schenkte ihr ein breites Grinsen. „Ihr habt uns echt gerettet!“, ergänzte sie voller Inbrunst ihre Aussage und sah dabei auch mit einem Seitenblick zu Okami. „Da dachte ich schon, wir müssen diesem dummen Raubzug einfach tatenlos zusehen und WUSCH, macht Okami hier ordentlich Stress.“ Die 16-Jährige kicherte amüsiert. „Einen besseren Einsatz hätte es gar nicht geben können. Ihr habt keine Ahnung wie...“ Oh. Plötzlich war es Chinatsu doch ein bisschen unangenehm, sie löste die Hände von Asamis Schultern und kratzte sich an der Wange, während der Blick ihrer gelben Äuglein sich ein wenig abwandte. Sie räusperte sich: „Ähm. Wie... Wie dankbar ich euch bin.“ Der Satz war deutlich leiser und auch einen Hauch unsicherer als sonst ausgesprochen worden. Aber es war angemessen, oder? Immerhin war es das, was Chinatsu in diesem Moment tief in ihrem Herzen so verspürte. Vorsichtig sah das Mädchen zurück zu der Inuzuka, in diesem Moment öffnete sich erneut die Tür Richtung Deck. Die Origami-Userin schreckte auf, machte sich sofort bereit, um auf den nächsten Angriff zu reagieren. Doch in der Tür standen... Yui und Raku. Der Schwarzhaarige stützte den Manako, der noch immer ziemlich benommen aussah. Aber auch ihnen... ging es gut. Den Umständen entsprechend. Die Hasekura machte einen Schritt auf sie zu, die Augen geweitet. Da waren keine Piraten hinter ihnen. Das war ein gutes Zeichen, oder? „Was ist passiert? Habt ihr sie besiegt?!“ Und auch, wenn Chinatsu es in diesem Augenblick nicht mitbekam, so hoben sich auch die Köpfe der Gäste und Bediensteten, die bisher noch verunsichert und ängstlich auf dem Boden gekauert hatten. Alle hielten sie die Luft an: Gespannt auf die Nachricht der hereinkommenden Männer. Waren sie in Sicherheit?