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Die Tunnelforscher I - Die Anreise

Inuzuka Ara

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Nachdenklich blickte der Yagami auf seine Füße, welche sich selbst nur in den Socken noch total eingeengt anfühlten. Er spreizte und bewegte seine Zehen immer wieder, um das Gefühl zurück zu erlangen, doch mit Sicherheit würde das für heute nicht reichen. Zwischendurch nippte er immer wieder mal an seinem Tee und beobachtete seine beiden Kameraden, die noch nicht so zur Ruhe gekommen waren wie er selbst. Das Durchhaltevermögen des Hyuuga war bewundernswert und Yurei schwankte zwischen der Auffassung, dass der Genin einfach noch genug Energie hatte, oder sich nicht die Blöße geben wollte, genauso schnell schlapp zu machen wie die anderen beiden. Zugegebenermaßen war die Einschätzung von Yurei, was diesen Jungen betraf, schon ziemlich festgefahren, weil er sich auf einer so professionellen Ebene befand, dass es schwer war sich was anderes vorzustellen. Der Yagami fand den Hyuuga jedoch nicht unsympathisch deswegen, sondern bewunderte viel mehr, dass er sich so auf seine Arbeit konzentrieren konnte. Kaoru war in der letzten Zeit sehr schweigsam geworden, wenn man die Gesprächigkeit von zuvor betrachtete. Sicher war er auch fertig, doch von den Dreien hatte er am fittesten gewirkt. Aber der Yagami beschloss sich weniger auf die anderen, sondern mehr um seine eigene Ruhe zu kümmern… Dass sich das gleich schlagartig ändern würde, ahnte er in diesem Moment noch nicht. Als er gerade damit anfing sich bequemer hinzusetzen und durchzuatmen, hörte er, dass die anderen beiden in ein Gespräch gelangten. Neugierig wie er war betrachtete er aus dem Augenwinkel den Wortwechsel der beiden. Sie kannten einander schon etwas länger. Vermutlich fiel es ihnen leichter miteinander in Kontakt zu treten… Yurei sollte sich mehr anstrengen! Nach ihrer Verabschiedung und der Feststellung, dass Kaoru ins Bett gehen würde, wollte Yurei sich schon wieder abwenden, wäre da nicht etwas passiert, was er lieber nicht gesehen hätte…
Mit großen Augen beobachtete der Yagami wie die Blicke seines Teamleiters dem Kollegen folgten und die Art und Weise wie sie es taten und seine Mimik sprachen eine Sprache, die Yurei gerade diesem Genin nicht zugetraut hätte. Hatte er halluziniert? Diese ganze Szene zog sich lächerlich lang und Yurei konnte nicht umher einen Moment lang zu glauben, dass das nicht real war. Für den Yagami war dieses Thema kein Tabu. Er hatte dafür mehr Verständnis als die meisten anderen Menschen, aber gerade Ryu? Vielleicht hatte er sich das nur eingebildet… Aber der Glaube daran, dass das nicht echt sein konnte, die Verwirrung und die Müdigkeit zwangen ihn dazu eine seiner obersten Regeln zu brechen… Kurz blickte er auf die Tischplatte vor sich und nur einen kurzen Augenblick der Konzentration später richtete der Yagami seinen Blick für einen kurzen Moment mit strahlend hellblau gefärbten Augen auf den Hyuuga. Tatsache. Rosarot. Daneben ein leichter Hauch von einem Grau, welches sicher vom müden Kaoru gekommen war. Er konnte nicht falsch liegen. Sein Bluterbe war seine Stärke… Als der Junge sich wieder in seine Richtung drehte, wandte er seinen Blick wieder auf die Tischplatte und traute sich erst einige Sekunden später wieder mit den normalen, grünfarbenen Augen auf seinen Tee zu blicken. Das war nicht gut. Yurei wünschte sich, dass er das nie gesehen hätte. Nein. Das würde er sicher nie im Leben ansprechen. Einfach unter den Tisch fallen lassen und tun als wäre nichts gewesen. Wie hatte der das tun können? Er hatte sich doch geschworen das niemals zu benutzen, ohne die Person danach zu fragen. Verdammter Mist. Und jetzt wusste er mehr, als es ihn anging… Er hörte, dass Ryu auf ihn zukam und atmete tief durch. Dann saß er auch schon neben ihm und öffnete die Karte. Ja, sehr gut. Zurück zur Arbeit! Der Yagami warf einen Blick auf die Karte und dachte darüber nach. Richtig! Er konnte ihn sowieso nicht darauf ansprechen. Sein Erbe war doch geheim! Und falls er ihn auf den Blick ansprach, konnte er ja immer noch sagen, dass er nichts sagen würde. Yurei war ein guter Kerl. Er würde niemandem etwas vorwerfen… Schon gar nicht, wenn derjenige nicht die Worte des Yagami einforderte…
 

Hyuuga Ryu

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Die Anspannung im Raum war geradezu greifbar für Ryu ... Er erwartete, dass Yurei einen Kommentar zum Gesehenen abgab und hoffte zugleich das Gegenteil. Je nachdem wie viel sein Teammitglied von seiner unachtsamen Aktion mitbekommen hatte, desto tiefer war er in Schwierigkeiten. Ein derart unüberlegtes und pubertäres Verhalten durfte man vielleicht bei anderen Jugendlichen entschuldigen oder sogar akzeptieren, aber ein Hyuuga musste anders sein. Auch wenn Ryu nur als Klanmitglied zweiter Klasse galt, war auch er ein Teil des Gefüges und mit dafür verantwortlich, seiner Familie in der Öffentlichkeit auf keinen Fall eine Blöße zu geben. Ein bekannter und großer Klan wie der Hyuuga Klan duldete keine Fehltritte und erst recht keine in diese Richtung. Es war schon ein Kampf gewesen, den Respekt seiner Eltern nicht zu verlieren, als er vor ihnen aufgeflogen war, jetzt durfte er nicht auch noch riskieren, dass ein Fremder von seinem Geheimnis Bescheid wusste und dieses womöglich noch ausplauderte. Sein Vater hatte ihm geraten, seine “Abartigkeit” einfach zu ignorieren und zu unterdrücken, so als würde sie irgendwann von selbst verschwinden – und daran hielt sich Ryu für gewöhnlich auch, doch er wusste nicht, ob er das nun unter den Tisch kehren konnte oder nicht. Es war sehr gefährlich für ihn, wenn irgendjemand davon erfuhr und eigentlich konnte er unmöglich weitermachen, ohne Yurei zu bitten, diese Sache für sich zu behalten, damit da keine gigantische Kettenreaktion losgetreten wurde, aber leider war er sich nicht vollkommen sicher, dass der Andere tatsächlich alles gesehen hatte und es auch richtig interpretierte. Wenn er nun um sein Schweigen bat und er es gar nicht bemerkt hatte, könnte er erst recht auf die Idee kommen, ihn zu verpetzen, dann musste er ihn am Ende noch umbringen oder so – und ob er das konnte? Verdammt ... Momentan gab es da eine 50:50 Chance und er befand sich in einer Zwickmühle. Schon lange betrachtete er die Karte nicht mehr richtig, obwohl seine Augen immernoch die braun schraffierten Berge abfuhren und sich in den feinen Tintenlinien zu verlieren versuchten, welche die kürzeste Handelsrouten markierten. Was sollte er nur tun ... Er hatte keine Wahl, musste sich schnell entscheiden, denn gerade stand wirklich alles auf dem Spiel. Er durfte sich niemals wieder eine solche Blamage erlauben. Von nun an würde er noch strenger darauf achten, wie er guckte und vor allem, wo seine Augen landeten ... Selbst, wenn er erschöpft war und sich in Sicherheit wiegte. Als Bunke war man sowieso nie wirklich selbstbestimmt. Alles oder nichts also. “Es wäre nett von dir ... Das von gerade für dich zu behalten.” Seine Stimme war gedehnt und ein wenig krächzend, weil er so nervös war, doch er schaffte es, Yurei dabei entschlossen anzublicken und nur ein klein wenig flehentlich auszusehen. Das hier war wirklich wichtig für Ryu, wichtiger als die Mission gerade, die wahrscheinlich auch bis morgen warten konnte ... Er brauchte jetzt unbedingt eine positive Resonanz – oder einen extrem guten Plan, wie er Yurei unauffällig aus dem Weg räumen konnte. Zum Glück hatte er keine Ahnung, was der mit seinem Bluterbe so alles anzustellen vermochte, sonst wäre er wahrscheinlich schon längst verrückt geworden.
 

Inuzuka Ara

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Es interessierte ihn nicht. Nein, eigentlich hatte Yurei das nicht wissen wollen. Es wäre besser gewesen, hätte er davon rein gar nichts mitbekommen. Der Genin mischte sich nur ungern in solche privaten Dinge ein, aber er hatte es eben getan. Was hatte ihn nur dazu verleitet das Bluterbe zu benutzen? Er hatte sich doch eigentlich vorgenommen das niemals bei freundlich gesinnten Menschen zu tun, wenn sie nicht damit einverstanden war. Und trotzdem hatte er es diesmal getan. Gern würde er sich bei Ryu dafür entschuldigen, dass er überhaupt hingesehen hatte. Es ging ihn einfach so absolut gar nichts an was der Hyuuga für eine sexuelle Orientierung hatte und wem er damit nahe kommen wollte. Aber das konnte er nicht mehr rückgängig machen… Und würde er dem Genin erklären, was seine Augen hatten sehen können, würde dieser sich vermutlich noch weitaus mehr dafür schämen. Also sagte er gar nichts. Das war wohl das Beste. Sicher wollte Ryu auch nicht darüber reden. Ob er wusste, dass Yurei das gesehen hatte? Er hatte sich immerhin zu ihm umgedreht. Aber bisher sagte er nichts dazu. Wahrscheinlich wollte er es unter den Tisch kehren…
Dann trafen den Yagami die Blicke des Jungen. Im ersten Moment nahm er dies gar nicht für voll… Erst als der Hyuuga anfing zu sprechen, wandte der Lockenkopf sich ihm zu und sah ihm in die Augen. Auf der einen Seite wirkten seine Worte total sicher, auf der anderen ein wenig hoffnungsvoll… Was er sagte, brachte Yurei kurz dazu die übliche Fassung zu verlieren. Sein ausdrucksloses Gesicht wirkte einen kurzen Moment lang irritiert und verwirrt. Dann war es schon wieder weg und er wandte sich vom Hyuuga ab und blickte auf die vor ihnen ausgerollte Karte. Der arme Kerl wirkte total nervös und langsam wurde Yurei sich der Sache erst so richtig bewusst. Was er da gesehen hatte, war sicher für den Jungen eines so ehrenhaften Clan nicht so einfach, wie für jeden anderen Jugendlichen. Der Yagami konnte ihn dabei nicht ansehen… Zu unangenehm waren ihm solch persönliche Dinge. Er sah auf seine eigenen Hände, auf das Stück Papier vor sich, runzelte ein wenig die Stirn und sagte dann leise, aber bestimmt: „Keine Sorge. Das geht niemanden etwas an, mit dem du nicht selbst darüber reden willst.“ Er senkte den Kopf ein wenig und fragte sich in Gedanken immer wieder wieso genau er in solche Situationen geriet. Brachte er dem Hyuuga etwa auf diese Art und Weise das Unglück? „Ich verliere kein Wort darüber und werde dich auch nicht anders behandeln als vorher.“ Warum hatte er das nun gesagt? Naja, das eine war ein Versprechen, das dem Hyuuga ein wenig Erleichterung bringen sollte. Immerhin schien er es auf gar keinen Fall zu wollen, dass Yurei etwas davon jemandem erzählte. Das andere hatte er gesagt… Nun ja, der Brünette wusste, dass es viele Menschen gab, die so etwas als merkwürdig oder sogar abartig betrachteten. Mal ganz davon abgesehen, dass für Yurei persönlich jede Art von Körperkontakt abartig war, änderte es nichts daran zu welchem Geschlecht man sich hingezogen fühlte. Das war völlig legitim. Wieso er das ausgesprochen hatte, war ihm nicht ganz bewusst. Vielleicht war es das Letzte, was Ryu dazu hören wollte, aber das war im Moment egal. Jedenfalls nahm der Yagami sich vor nichts weiter dazu zu sagen, wenn sein Gegenüber es nicht von ihm verlangte. Es war ohnehin schon unangenehm genug… Nicht nur für Ryu selbst. Jap, er war wirklich ein guter Kerl, oder etwa nicht?
 

Hyuuga Ryu

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Auch wenn Yurei nicht gerade die perfekten Worte gefunden hatte, um seine Meinung zu äußern, war der Hyuuga-Junge jetzt deutlich weniger angespannt als zuvor. Ganz konnte er seine Scham und seinen Ärger auf sich selbst noch nicht vergessen, doch immerhin war nun klar, dass der Yagami wirklich kein übler Kerl war. Ryu erwartete eigentlich nur, dass er den Mund hielt und seiner Familie nichts darüber erzählte, doch sein Teamkamerad legte noch einiges drauf, indem er auch noch versicherte, dass er absolut niemanden etwas verraten würde, weil es nur Ryu allein etwas anging und er ihn zudem nicht anders behandeln würde. Das war sehr gut, dennn als Teamleiter hätte es sich sicherlich schwer gestaltet, eine Gruppe anzuführen, die sich vor ihm ekelte ... Ob Yurei tatsächlich so cool war, wie er sagte, oder eher aus Mitleid für ihn handelte, war da erst einmal zweitrangig. Wichtig war vor allem, dass erst einmal niemand etwas von dieser peinlichen Situation erfahren würde, obwohl der Hyuuga natürlich nicht so blöd war, den Anderen da sofort beim Wort zu nehmen. Sicher sein konnte er sich wohl nie und Ryu war durchaus paranoid genug, sich nun zu fühlen, als hätte der Yagami etwas gegen ihn in der Hand, mit dem er ihn wahrscheinlich ernsthaft erpressen könnte. Da er Yurei ja eigentlich noch gar nicht richtig kannte, wusste er auch nicht, dass dieser das vermutlich niemals tun würde. Bisher wusste er fast nichts über ihn, weil es ihn nicht wirklich interessiert hatte, aber jetzt, wo der sein Geheimnis wusste, würde er sich davon überzeugen müssen, dass er ein würdiger Hüter dieser großen Sache war und nicht einfach unter Druck zusammenbrach. Zwar wusste der Genin nicht, wer ihn unter Druck setzen könnte, um eine solche Frage zu stellen, aber möglich war alles und eine gesunde Dosis Verfolgungswahn hatte noch niemandem geschadet, der etwas zu verbergen hatte, was nicht gleich jeder sehen sollte. Mit der Karte zwischen den Armen und den Augen auf der Grenzlinie, die er mit seinen Fingern entlangfuhr, schien er sich erst einige Sekunden auf die Arbeit zu konzentrieren, doch statt das zu tun, was er eigentlich vorhatte, als er nach der Karte gesucht hatte, hob er den Blick wieder und lächelte leicht, ein dankbares Lächeln, was immernoch etwas ungläubig war. Das hier schien viel zu einfach gewesen zu sein, wenn man ihn fragte, und das war immer ein Grund, weiterhin vorsichtig zu bleiben. Auf jeden Fall würde sich Ryu jetzt immer ganz genau nach Beobachtern umsehen, wenn er das Bedürfnis verspürte, seinem Kameraden auf den Hintern zu glotzen ... Oder es einfach lassen. Je nach dem, was sich in der betreffenden Situation dann am besten anbot ... Sein Lächeln wurde kleiner und erstarb dann, als er die Augen wieder auf die Karte lenkte. Bevor er sich entscheiden konnte, welche Frage er wohl am besten stellte, um diskret das Thema zu wechseln und vor dem Schlafen noch etwas Smalltalk zu betreiben, bemerkte er etwas, was ihm im ersten Moment kaum juckte, doch dann fiel ihm etwas Anderes ein ... “Sieh dir das an.” Der Hyuuga rückte ein Stück näher zu dem Yagami und legte ihm dann die Karte vor die Füße, um auf eine Stelle im Wald zu zeigen, auf der ein rotes X markiert war, was man ohne die Legende für die Markierung eines Schatzes hätte halten können, doch stattdessen konnte man am Rand das Datum lesen und etwas, was auf etwa zwanzig Einwohner hinwies. “Hier war ein kleines Dorf oder so verzeichnet, direkt im Wald. Schau, woran der Wald grenzt. Hier wird der Tunnel gebaut.” Mit konzentriertem Blick deutete Ryu auf eine dickere Linie, die Zacken ausbildete und damit eindeutig für einen Berg sprach, auch wenn die Karte hier schon ein wenig älter war als diejenige, die er selbst bei sich trug. “Mein Vater hat mir ein paar der aktuelleren Pläne besorgt, er ist Händler und sponsort mit Anderen dieses Projekt ... also ...” Er nahm seinen Rucksack zur Hand und kramte eine Weile darin herum, bevor er ein etwas zerknittertes Stück Papier hervorzog und es neben der eigentlichen Karte glattstrich. “Das hier ist nach dem Bau des Tunnels. Siehst du das? Dieses Dorf scheint verschwunden zu sein ...Glaubst du, dass das vielleicht etwas mit der Baustelle zutun hat?”Es war jedenfalls ziemlich merkwürdig, dass eine Ansammlung von Häusern einfach so von der Karte verschwand, vor allem so kurz nach dem Bau eines Tunnels, der durch mehr Zulauf durchaus Gewinn für die Einwohner versprechen würde ... Außer natürlich, man hatte sie vertrieben. Und damit hatten sie möglicherweise auch ein Motiv für Drohungen.
 

Inuzuka Ara

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Ob es den Hyuuga wohl beruhigt hätte, wenn er wüsste, was Yurei für ein unfähiger Mensch war? Der Yagami hatte eine Phobie vor Keimen, konnte daher menschliche Berührungen kaum ohne einen Nervenzusammenbruch ertragen und reagierte quasi allergisch darauf, wenn jemand ihm zu nahe kam. Er selbst hatte nie besonders gute oder feste Beziehungen zu Menschen, zumindest nicht solche, die in irgendeiner Art von ihm ausgingen, und besonders gut ausdrücken, konnte er sich selbst auch nicht, weil er immer Probleme damit hatte, dass er seine Emotionen nicht zeigen sollte. Wenn jemand solch augenscheinlich nichtige Sachen also nachvollziehen konnte, dann war er es wohl. Der Yagami hatte nie diese Art von Zuneigung oder Liebe, die Ryu augenscheinlich für bestimmte Männer hegte, empfunden, aber zu seinem eigenen Erstaunen konnte er sich sehr genau in seinen Teamkollegen hinein fühlen. Sicher hatte er nur eine Ahnung, davon, dass es dabei um weit mehr als nur diese Situation an sich ging, aber er konnte sich sehr genau vorstellen, was der Hyuuga fühlte. Scham und Angst… Vermutlich sogar ein wenig Zorn darüber, dass er in diese Situation gelangt war. Ob sich diese Wut gegen ihn selbst oder Yurei richtete, konnte er nicht einschätzen, aber im in der Regel so monotonen Gesicht des Hyuuga hatte man zuvor wie in einem Buch lesen können…
Yurei beobachtete stumm, wie der Hyuuga einen Versuch startete sich auf die Karte zu konzentrieren. Er verfolgte die Bewegungen des Genin genau, bis dieser seinen Kopf hob und dem Lockenkopf ein dankbares Lächeln schenkte. Fast hätte er sich umgedreht und nachgesehen, ob er vielleicht jemand anderen meinte. Dann hatte er es jedoch begriffen. Während das Lächeln des Jungen wieder verblasste, klebte Yurei seinen Blick an die Karte. Das war ihm zu unangenehm… Diese Stille, ein Lächeln, das in diesem Kontext so merkwürdig war. Die ganze Situation war für Yurei anstrengend, aber er bemühte sich. Klar interessierten ihn die Gefühle anderer, doch dieser Yagami war schon immer die Art Mensch gewesen, die seine Nase nur ungern in Angelegenheiten steckte, die lieber unausgesprochen blieben. Und so war es im Moment… Da war es ganz egal wie sehr es ihn interessierte wie Ryu sich fühlte. Das hier ging zu weit. Plötzlich ertönte jedoch die Stimme des jungen Mannes und er rückte näher. Yurei begutachtete genau jede Bewegung des Jungen und betrachtete den Abstand zwischen ihnen. Das war noch genug, wenn er es nicht wagte ihn anzuhusten. Dann gnade ihm Gott! Die Information, die er nun mit seinem Teamkollegen teilte, war jedoch mehr als nur interessant. Ein Dorf in der Nähe der Berge… Und ganz plötzlich, auf der neueren Karte, war es weg. Das schrie doch quasi nach einer Problemlösung, wobei das fast zu klischeehaft war. Sicher hatte auch Ryu diesen Gedanken gefasst und hatte den Yagami deshalb darauf aufmerksam gemacht. Auf die Frage seines Kollegen hin nickte der Genin nur stumm und ließ die Augen noch einmal über die Karten wandern. „Ich kann mir gut vorstellen, dass dies zusammenhängt. Das wäre ein klassisches Motiv, aber…“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Findest du nicht, dass das zu leicht wäre, um wahr zu sein?“ Sie waren beide schlaue Köpfe. Sicher waren sie sich da einig. Yurei sah dahinter schon wieder eine größere Verschwörungstheorie. Vielleicht sollte es ja so aussehen… Möglicherweise sollten sie das ja glauben! Dann seufzte er und rollte mit den grünen Augen. Ach was… Sie würden schon früher oder später sehen was es mit dieser Sache auf sich hatte. Wenn das hier wirklich so eine Aktion wie aus dem Bilderbuch werden würde, freute sich der Genin schon auf seine nächste Mission… Falls er diese noch erlebte. Bei seinem Glück wurde er möglicherweise von einem Stein erschlagen. Er sah noch einmal kurz zu Ryu. „So oder so, wir sollten das unter die Lupe nehmen.“ Aber vielleicht sollten sie vorher schlafen… Der Yagami hatte das Gefühl, dass seine Füße die dreifache Größe angenommen hatten.
 

Hyuuga Ryu

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Sollte es sich bei ihrer Mission nun tatsächlich um den klischeehaften Racheakt vertriebener Dorfbewohner handeln? Wäre das nich ebenso enttäuschend wie leicht für sie? Nicht, dass sich der Hyuuga nach besonderen Gefahren sehnte, aber er sah das Ganze dann doch ähnlich wie Yurei. Es wirkte einfach zu leicht. Zu flach. Natürlich war es plausibel, dass ein Dorf durch ein größeres Bauvorhaben bedroht wurde und man es im Zuge dessen auf ein unberührtes Areal umsiedelte, doch das war – abgesehen davon, dass jene Leute ihr Zuhause verloren – noch lange nicht immer nur schlecht. Oft wurde furchtbarer Boden an sie weitergegeben, gut beackerbares Land oder fischreiche Gewässer. Man sorgte sich selbstverständlich darum, dass sie ihre Existenzgrundlage nicht verloren, weswegen es eigentlich keine Beweggründe dafür geben sollte, sich an harmlosen Bauleuten zu rächen ... Allerdings war Ryu hier auch sehr parteiisch. Als erfolgreicher Händler war sein Vater natürlich generell auf der Seite der Ökonomie, und was diese in ihren Zahlen und Diagrammen verriet, sprach nur in den höchsten Tönen von solchen Umsiedlungen, wobei das in der Realität aber durchaus anders aussehen konnte. Es fiel ihm dennoch schwer, sich einen plausible Grund einfallen zu lassen, wieso man plötzlich mit Morddrohungen ankommen sollte, wo das Dorf doch schon von der Bildfläche verschwunden war ... Vielleicht war er aber auch einfach zu müde, um sich konzentrieren zu können? Die Sonne war bereits untergegangen und die Erschöpfung saß nach wie vor in seinen Gliedern, auch wenn der Gedanke daran, in den Schlafsaal zu treten, in dem Kaoru bestimmt schon schlief, seinen Magen Saltos schlagen ließ. Er musste sich sehr intensiv auf die Karte konzentrieren, um sich nichts anmerken zu lassen und strich sich dann in einer etwas fahrigen Bewegung eine Strähne seiner Haare hinter sein Ohr. “Hm. Ich verstehe, worauf du hinauswillst. Ich werde darüber nachdenken, aber jetzt ist es schon spät. Du solltest dich hinlegen. Ich komme später nach, muss nur noch eben ...” Irgendwelche geschäftlich aussehenden Dinge mit seiner Karte anstellen, um zu ignorieren, dass er sich einfach noch zu sehr schämte, um sich auf eine Pritsche zu legen und er mit bloßer Willenskraft versuchte, seine Herzschlag zu beruhigen. Ryu hatte keine Ahnung, ob er jemals wieder in der Lage dazu sein würde, sich im selben Raum wie der Yuzuki aufzuhalten, wenn Yurei dabei war, aber er wusste, dass der Schlaf mit jedem Gedanken in diese Richtung sich noch ein kleines Stückchen weiter aus seinem Griff entfernte ... Das hier würde mit Sicherheit eine lange Nacht werden ...
 

Inuzuka Ara

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Diese ganze Mission stand unter keinem guten Stern. Das hatte Yurei eigentlich schon von Anfang an gewusst, denn immerhin wohnte er dieser Mission bei. Dennoch spielte da noch etwas anderes mit. Es war nicht nur das Pech, welches der Yagami unaufhörlich mit sich trug. Hier war noch eine andere Sache im Spiel. Er war hier blind in eine Situation gestolpert, in der er nichts zu suchen hatte und so war er seinen Teamkameraden viel zu nahe getreten. Ob er aus der Sache so schnell wieder herauskommen würde? Yurei bezweifelte, dass es mit diesem einfachen kurzen Gespräch darüber getan war. So etwas stand sicher noch lang im Raum. Auch wenn sie sich gerade über die Mission und deren Umstände unterhielten, war diese unangenehme Atmosphäre immer noch da. Wie man so etwas wieder los wurde, wusste der Yagami nicht…
Wenigstens reagierte Ryu recht verständnisvoll auf die Aussage des Lockenkopfes. Sicher hatten sie zunächst alle beide denselben Gedanken gehabt, dass dieses verschwundene Dorf bestimmt irgendwie mit dieser Geschichte zusammenhing, doch Ryu schien auch den Einwand zu verstehen, dass man es möglicherweise auch nur gut so aussehen lassen könnte. So oder so war es wohl wichtig, dass sie ein Auge auf diese Sache hatten. Es war doch sehr auffällig gewesen und entweder spielte diese Situation möglicherweise jemandem in die Hände oder es war doch so offensichtlich, wie es die beiden Genin nicht glauben konnten…
Noch im selben Atemzug sprach der Hyuuga etwas an, was Yurei bisher völlig ausgeblendet hatte. Hier gab es zwar eine Schlafgelegenheit, die vermutlich besser war, als unter freiem Himmel zu nächtigen, aber da gab es mindestens zwei Dinge, die Yureis Vorfreude ein wenig unterdrückten. Sicher wollte er Ruhe und Schlaf, wären da nicht diese Sachen… Erstens musste Yurei mit zwei anderen Personen in einem Raum schlafen. Das war an sich nicht schlimm, wenn sie den nötigen Abstand zu ihm wahrten, wäre da nicht die unangenehme Tatsache, dass er schlief. In diesem unkontrollierbaren und nicht wachen Zustand hatte Yurei die Situation nicht unter Kontrolle. Der Gedanke daran, dass er im Schlummerland völlig machtlos allen anderen Menschen und Situationen ausgeliefert war, machte ihn krank. Er würde es ja nicht mal merken, würde ihn jemand anfassen! Schon allein der Gedanke daran, ließ dem Yagami einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Dazu kam noch eine Sache. Die Schlafgelegenheiten hier, waren nicht seine heimischen. Auf einem Job hatte er das nie so erleben müssen, denn die gingen nie über Nacht, aber eine Mission… Wieso kam ihm dies nicht eher in den Sinn? Oder hatte er es einfach verdrängt? Es waren auch noch Pritschen… Auf denen an diesem Grenzposten sicher unendlich viele Menschen gelegen und geschlafen hatten. Vielleicht furzten oder sabberten sie im Schlaf. Schon allein der Gedanke reichte, um dem Genin die Kehle zu zuschnüren. Aber wie sollte er das Ryu erklären? Er wollte ihm nicht unbedingt seine Keimphobie unter die Nase reiben… Wo sollte er schlafen? Im Stehen war das wohl unmöglich… Auf einem Stuhl vielleicht? Das war eine gute Idee. Nickend stand er auf und schnappte sich den hölzernen Stuhl an der Lehne, den er zum Fenster in dem Raum verfrachtete. Davor stellte er ihn ab, setzte sich darauf und seufzte kurz leise. Er blickte aus dem Fenster und murmelte leise: „Ich werde hier schlafen. Versuch bitte nicht mich umzustimmen und frag lieber nicht wieso.“ Hoffentlich dachte der Hyuuga nun nicht irgendwie daran, dass er den beiden anderen Herren die Chance geben wollte allein zu sein. Er war zwar ein guter Kerl, aber sicher kein Wingman auf einer Mission! Ihm ging es wirklich nur darum allein und nicht auf diesen verlausten Betten zu schlafen. Der Stuhl war ja schon grenzwertig und nach jeder Berührung in diesem Raum musste er seine Hände desinfizieren… Also musste er warten. Bis Ryu das Zimmer verlassen und das Licht gelöscht hatte. Yurei konnte sich sicherlich Besseres vorstellen, aber sein Zwang herrschte schon lange weit über seine Bequemlichkeit hinaus.
 

Hyuuga Ryu

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Ein kleiner, misstrauischer Teil von Ryu legte sich sofort alle möglichen Szenarien zurecht, die dazu führen konnten, dass sich der Yagami nicht mit ihm in ein Zimmer legen wollte – und keine dieser Möglichkeiten war angenehm. Entweder, er hatte ihn angelogen, hatte doch etwas gegen das, was er beobachtet hatte und sah nun seine Jungfräulichkeit in Gefahr, wenn er sich in der Nähe des Hyuuga schutzlos und ohne Bewusstsein aufhielt – und das wäre sowohl verletzend als auch dumm – oder er war dem Irrglauben erlegen, dass Ryu gerne ein paar private Stunden mit Kaoru verbringen würde. Theoretisch war das durchaus ein Ziel von ihm, aber das war so utopisch und unwahrscheinlich, dass es niemals eintreffen würde. Und wenn doch, sicherlich nicht in einem winzigem Wachhaus, in einem schäbigen Zimmer oder auf einer komischen Pritsche, auf der sicher schon zwanzig Leute gelegen hatten. Der Genin würde doch nicht einfach so übergriffig werden, weder gegenüber von Yurei, von dem er ja gar nichts wollte, noch bei Kaoru, nur weil er seinen Moment gekommen sah. Daher traf es ihn doch, dass der Yagami plötzlich erklärte, er wolle die Nacht hier draußen auf einem unbequemen Stuhl verbringen und seine Aussage, dass er nicht nach einem Grund gefragt werden wollte, verstärkte den Eindruck nur noch, dass etwas nicht in Ordnung war. Da Ryu nicht wissen konnte, worum es sich bei Yureis Problem handelte, gingen seine Gedanken natürlich zur letzten Sache zurück, die vielleicht für Unstimmigkeiten sorgen könnte ... und das war er selbst. Woher sollte er auch wissen, dass der Braunhaarige an einer Keimphobie litt und es ihm Kopfschmerzen bereitete, ein Bett zu bewohnen, auf dem schon andere genächtigt hatten? Für ihn war das auch nicht das Höchste der Gefühle, weil er Sauberkeit gewohnt war und auch schätzte, aber er war da eben nicht so empfindlich. Blöderweise konnte er sich da so gar nicht in den Geist des Anderen hineinversetzen und verurteilte ihn und sich selbst so viel mehr, als er das getan hätte, wenn er einfach zugegeben hätte, was los war. Vielleicht hätte er ihm geraten, das nächste Mal einen Plastikbezug in eine Schriftrolle zu versiegeln, oder eine Decke, die er über fragwürdige Unterlagen ausbreiten konnte, aber gerade konnte er gar nichts tun außer aufstehen, die Karten zusammenrollen und einen Moment zum Anderen zu blicken, ehe er sich wieder sammelte und das Ganze mit dem Stolz überspielte, dem einen Hyuuga schon im Säuglingsalter eingebläut wurde. Wenn man sich in die Windeln gemacht hatte, hatte man gefälligst anmutig dabei auszusehen, und auch der emotionale Ballast, wegen dem Ryu gerade die Hosen voll hatte, würde ihn nicht herunterziehen. Jedenfalls sah er komplett verständnisvoll und unberührt aus, bis er sich umgedreht hatte und den Gang entlang zur Schlafstatt getapst war. Der Dunkelhaarige warf nur einen kurzen Blick auf den schlafenden Kaoru und schaffte es nichtmal, ob seines unschuldigen Gesichtes zu lächeln, ehe er sich auf seine Pritsche legte und der Wand zugedreht die Augen schloss. Wieso mussten diese dummen Dinge eigentlich immer ihm passieren? Durfte er nicht einmal eine normale Mission bekommen, bei der nicht alles schief ging, was schief gehen konnte?
 

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Ryu fragte sich, wieso ihm immer die dummen Sachen passierten? So lang Yurei in der Nähe war, hatte dieser eine sehr spezifische Antwort darauf. Der Yagami trug das Unglück mit sich. Es war wie ein Koffer, den er stets hinter sich herzog. Eine normale Mission erschien für den Lockenkopf nicht einmal vorstellbar, doch er kam nicht auf die Gedanken, die Ryu gerade hegte. Yurei war solche Situationen nicht gewohnt und hatte all das hinter sich gelassen, da er glaubte, dass das Thema nun gegessen war. Dass es jedoch so überhand nahm, ahnte der Genin nicht. Nicht einen Moment lang dachte der junge Mann daran, dass man seinen Wunsch in einem anderen Zimmer zu schlafen auf diese Sache hätte beziehen können. Yurei hatte seine eigenen Probleme, die ihn durchaus ständig beschäftigten, aber vermutlich war er so verständnisvoll, dass er gar nicht auf den Gedanken kam, man könne glauben er würde jemanden diskriminieren. Es lag nicht daran, dass Ryu einen gewissen Hang zum selben Geschlecht hatte, sondern daran, dass sich andere Personen mit ihm in einem Raum aufhielten, während er schlief und völlig ungeschützt war. Noch dazu auf einer Matratze, die sicher vor Keimen und Milben nur so triefte und in dem sich der Atem der Jungen sammelte, sodass es morgens nach muffiger, verbrauchter Luft riechen würde. Nein, damit konnte Yurei nicht leben. So sehr er es auch versuchte seinen Zwang während der Mission unter den Tisch zu kehren und sich nicht so auffällig zu verhalten, konnte er diesen riesigen Schritt nicht gehen. Selbst ein Plastikbezug und alles Desinfektionsmittel dieser Welt würde nicht helfen… Yurei machte diese Angst so fertig, dass er kein Auge zubekommen würde.
Er saß ein wenig zittrig und blass auf dem hölzernen Stuhl nahe dem Fenster und wartete schweigsam darauf, dass Ryu den Raum verließ. Dieser ließ nicht lang auf sich warten und richtete sich wortlos auf, um sich in denselben Schlafraum zu bewegen, in dem Kaoru mit Sicherheit schon schlief. Als er das Licht gelöscht hatte und der Genin sicher war, dass sein Teamleiter weit genug weg war, seufzte der Yagami verzweifelt. Das war fast schon wieder zu viel für ihn gewesen. Wie sollte er jemals Chuunin werden, wenn ihn das schon völlig fertig machte? Er versuchte sich bequem auf den harten Holzstuhl zu setzen, stützte die Ellenbogen auf die Knie und auf seine Hände sein Kinn, doch es war immer noch nicht wirklich angenehm. Das würde keine schöne Nacht werden… Es war kühl, unbequem und seine Paranoia ließ ihm keine Ruhe. Lang versuchte er einzuschlafen, doch die Anspannung ließ ihn nur schwer zur Ruhe kommen… Erst nach einigen Stunden schaffte er es letztendlich und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf…
Es war noch nicht einmal wieder hell draußen und Yureis Körper durchzuckte der erste Reiz, der ihn sofort die grünen Augen aufreißen ließ. Ein ungleichmäßiges Geräusch, von nackten Füßen auf dem kalten Flurboden, langsam und offenbar desorientiert. Der Yagami blickte aus dem Fenster und konnte am Horizont noch nicht einmal die ersten Sonnenstrahlen erkennen. Es war eigentlich viel zu früh um aufzustehen. Kaum bewegte er sich ein kleines Stück, spürte er auch schon den Schmerz. Auf einem Stuhl zu schlafen, war nicht wirklich ein Geniestreich des Yagami gewesen. Das nächste Mal vielleicht eher auf dem Boden… Wobei sich auf diesem möglicherweise alle möglichen Keime tummelten. Was sollte er also machen? Mit, für seine Verhältnisse, erstaunlich grimmig verzogenem Gesicht streckte der Brünette sich, wobei es in allen Ecken knackte. Plötzlich hörte er jedoch ein Geräusch, welches ihn inne halten ließ. Es war ein schmerzliches Stöhnen und ein anderes, unverkennbares Geräusch von der Toilette. Diese Kombination war eindeutig. Der Yagami merkte wie seine Handflächen sofort zu schwitzen begannen. Woher kam das? Wie konnte das möglich sein? Er zitterte und erhob sich wankend von dem Stuhl, wo er sich langsam und vorsichtig dem Badezimmer näherte. Kaorus Körpergeräusche machten den Umstand eindeutig: Er war an etwas erkrankt, denn normal war das nicht. Panisch setzte der Yagami einige Schritte rückwärts in Gang und lehnte sich schwer atmend gegen eine Wand. Wo kam das her? Was war die Ursache? War es ansteckend? Sofort versuchte er sich krampfhaft an die Dinge zu erinnern, die der Yuzuki berührt hatte. Doch er hatte ihn nicht genau beobachtet. Yurei wurde schon aus Prinzip übel, wenn er daran dachte sich etwas eingefangen zu haben. Er begann zu zittern, zu schwitzen und er musste sich wirklich festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Dann ging er schon in die Knie, diese typische Haltung für den Jungen. Die Arme über dem Kopf verschränkt und dieser wurde fest an den Körper gepresst. Er schirmte sich ab, von allem um ihn herum… Flüsterte in absoluter Panik unzählige Flüche, versuchte sich selbst zu beruhigen… Doch es brachte nichts… Selbst das normalerweise einigermaßen beruhigende Schaukeln half nichts. Niemand sollte ihm zu nahe kommen, sonst war dem Schreikrampf nur schwer entgegen zu wirken. Das durfte nicht sein… So etwas konnte nicht passieren… Nicht hier, nicht jetzt… Yurei verlor völlig die Nerven.
 

Hyuuga Ryu

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Manche waren der Annahme, dass man besonders gut schlief, wenn man glücklich war und eben weniger angenehm nächtigte, wenn es einem nicht gut ging, weil das Gehirn mit vielen Sorgen zurechtkommen musste. Wahrscheinlich stimmte das wohl insofern, dass man mit negativen Gedanken einfach schwerer einschlief und sich die Nacht selbst verkürzte, so dass man am nächsten Morgen ermüdet und schlecht gelaunt in den Tag startete, immerhin wurde 'zu wenig Schlaf' oft mit 'schlechtem Schlaf' gleichgesetzt. Bei Ryu funktionierte das offenbar total anders. Er war mit Schuldgefühlen ins Bett gegangen, die an ihm genagt hatten wie ein ganzes Rudel an Ratten, doch irgendwann hatte der Schlaf auch ihn übermannt und ihn stundenlang dahingerafft, so dass er kein einziges Mal hochschreckte und wahrscheinlich bis weit über den Sonnenaufgang hinaus geschlafen hätte, wären da nicht plötzlich Geräusche gewesen, die den Jungen geweckt hätten. Normalerweise besaß der Jugendliche einen sehr festen Schlaf, da er ziemlich häufig Attentate seiner kleinen Schwester ignorieren musste, die ihn als Trampolin missbrauchte oder andere spaßige Dinge mit ihm anstellte, wenn er absolut nicht aufstehen wollte, aber er war es auch gewohnt, jeden Tag vor den meisten Menschen aus den Federn zu kriechen, weil als Bunke nun einmal gewisse Pflichten anstanden, die erledigt werden mussten, bevor sich die hochwohlgeborenen Souke aus ihren flauschigen Kissen wälzten, schließlich wollte man, dass seine Übergeordneten erfrischt und ohne Probleme in den Tag starteten. In etwa so sah auch der Teenager gerade aus, als er sich von seiner Pritsche erhob und sich die zusammengeklappte Schulter rieb, die über Nacht in Mitleidenschaft gezogen worden war. Das hier war eine furchtbare Matratze gewesen, abgesehen davon, dass es nicht einmal eine war, und er hatte sich offenbar die ganze Zeit über seine Unterlage gewälzt, weil seine Haare verknotet waren und überall abstanden, so als hätte er ein paar Monate im Dschungel gelebt. Mit einem verschlafenem Torkeln setzte Ryu seine Füße auf den Boden und rückte den Bund seiner Hose zurecht, der ihm fast abhanden gekommen war, ehe er langsam registrierte, dass etwas nicht stimmte. Kaoru lag nicht mehr im Bett, dafür gab es woanders Radau … Mit schiefgelegtem Kopf lauschte er der ganzen Sache und runzelte dann angewidert die Stirn. Igitt. Irgendjemand hatte da extrem lauten … War er davon etwa aufgewacht? Ryu stand sofort auf und hielt sich kurz am Türrahmen fest, schaute sich um und lokalisierte dann die Badezimmertür daran, dass sich an einer nahegelegenen Wand der Yagami abstützte und aussah, als müsste er auch mal dringend dem Prozellangott huldigen. Für einen Moment war der Hyuuga zu perplex, um auf diese Situation zu reagieren, dann rieb er sich die Augen und schüttelte den Kopf. Nein, Yurei sah nicht aus, als hätte er Bauchschmerzen oder so, er sah eher aus, als würde er gleich im Kreis rennen und kreischen … Was war nur passiert? „Was ist hier los?“ Die Frage war wohl berechtigt, schließlich war es noch früh, einer von ihnen war ein Nervenbündel und der Andere … Ryu warf einen kurzen Blick auf Yurei und schritt dann in Richtung der Tür, um dann ohne zu zögern dagegen zu klopfen und die Stirn daran zu lehnen, weil er noch viel zu müde für diesen Quatsch war. „Kaoru-kun?“ Eine gedämpfte Antwort, aber mehr brauchte er nicht. Solange der Genin noch ansprechbar war und weiterhin Geräusche kamen, war zumindest im lebensbedrohlichem Bereich alles in Ordnung. Obwohl Ryu gerade das zwiegespaltene Bedürfnis hatte, ins Bad zu kommen, seine Hand zu halten und sich dessen auch zu vergewissern, wollte er das doch irgendwie nicht, also drehte er sich stattdessen zu dem Yagami um und schaute zu ihm hinab. „Yurei-kun? Hast du auch … Verdauungsprobleme? Mir geht’s gut, aber wenn unser Proviant schlecht ist, sollten wir das wissen. Oh ... Äh ... Es gibt hier bestimmt noch ein Badezimmer – soll ich dich hinbringen?“
 
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Inuzuka Ara

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Was sollte er nur tun? Der Yagami war in eine absolute Schockstarre verfallen und bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Er hielt krampfhaft seinen Lockenkopf fest, fuhr sich mit den Händen immer wieder energisch und verkrampft durch die Haare und sagte zu sich selbst beruhigende Worte, die noch weniger Wert zu haben schienen, als er erwartet hatte. Es brachte nichts. Er konnte so viel reden wie er wollte, Kaoru konnte er immer noch hören. Und was das bedeutete, stand quasi außer Frage. In seinem Kopf spielten sich unzählige Szenarien ab, was Kaoru alles berührt oder mit seinen Keimen bestreut hätte haben können. Der Gedanke daran allein ließ das Gesicht, abgesehen von seinen tiefen Augenringen, kreidebleich erscheinen. Zitternd hockte er zusammenkauernd am Boden und hatte das Gefühl, dass er gleich sein Bewusstsein verlieren könnte. Plötzlich ertönte die Stimme des Hyuuga im Raum, welcher sich unausgeschlafen darüber erkundigte was hier nicht stimmte. Yureis weit aufgerissenen, grünen Augen fixierten den Shinobi über seine Knie hinweg hin und blickten ihn ratlos an. Wie konnte er das in Frage stellen? War es nicht zu erkennen? Er hörte ihm zu Ende zu, blickte ihn noch immer wie erstarrt an, wobei sein Zittern deutlich machte, dass er noch am Leben war. „W-W-Was hier los ist?!“, fuhr er ihn entnervt an. „D-D-Das ist d-doch offensichtlich!“ … Er blickte Ryu an als ginge es hier um Leben und Tod. „K-K-Komm mir n-n-nicht zu nahe! Bitte…“ Höflich, aber das riss so eine recht gemeine Aussage nicht unbedingt heraus. Wenn er den Meter Sicherheitsabstand brauchte, dann jetzt. Er hatte Ryu bei seinen letzten Worten sogar ein wenig angeschrien. Ob der Hyuuga nun begriff warum es Yurei so unangenehm war mit jemand anderem in einem Raum zu schlafen? Auf seine Frage hin reagierte er mit einem leichten, verkrampften Kopfschütteln. „D-D-Das ist nur eine Frage der Z-Zeit.“, erklärte er auf seine Frage hin, ob er ähnliche Probleme hatte. In Yureis Gedanken spielten sich immer wieder die Szenarien ab, wie es ihn oder Ryu erwischen konnte. Ein schlimmer Gedanke… Krank sein, war fast schlimmer als sterben. „E-Er ist krank… S-Seine Keime… Überall…“ Yurei blickte sich paranoid im Raum um und landete bei seinen Händen. Diese starrte er an, als würde er darüber nachdenken sie abzuhacken. Wäre dies eine mögliche Alternative, würde er sich vermutlich nicht mehr zurückhalten. Leider konnte er nicht mal den Anblick seines eigenen Blutes ertragen, ohne zu einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Auch wenn man es sich nicht vorstellen kann: Das hier war noch harmlos. Er war ziemlich erleichtert, dass er nicht in diesem Schlafraum war… Aber Ryu war dort gewesen. Und selbst, wenn er nicht erkrankte, war er eine Gefahr… Ein möglicher Überträger. Nein, noch dachte er nicht daran ihn aus dem Weg zu schaffen. Wie gesagt: Blut war schlimmer als Brechdurchfall. „W-W-Was soll ich machen?“, flüsterte er zu sich selbst und schielte zu seiner Hose, die er tatsächlich nicht trug im Moment. Wie konnte er so nachlässig sein? Jeder Schritt dorthin könnte seinen Tod bedeuten! Ja, das was Kaoru da tat, hörte sich wirklich nach nichts anderem an. Aber da war eine Schriftrolle… Mit Desinfektionsmittel… Er könnte Ryu danach fragen, aber dann würde er es anfassen … Nein. Wie ein Zombie erhob sich der Yagami stocksteif und machte langsame, unsichere Schritte in Richtung seiner Hose. Mit einem panischen Gesichtsausdruck – ja selbst Yurei konnte mal eine Emotion zeigen, wenn er Todesangst hatte – zog er eine Schriftrolle hervor und entsiegelte massenhaft Desinfektionsmittel. Er öffnete eine Flasche und hielt sie in der Hand. Was er damit nun tun würde? In dem Zustand würde es wohl niemanden wundern, wenn er sich das über den Kopf kippte, oder?
 

Hyuuga Ryu

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Die Dorfverwaltung von Soragakure hatte folgendem Team die Aufgabe übertragen, unschuldige Bauarbeiter mit ihrem Fachwissen und ihrer Kompetenz zu beschützen: Yuzuki Kaoru, damit beschäftigt, im genau richtigem Zeitpunkt krank zu werden und die begleitenden Symptome in voller Lautstärke zu durchleben, Yagami Yurei, passiv-aggressiv, zu einem kleinen Paket verschnürt und drauf und dran, sich in Desinfektionsmittel zu rollen, und Hyuuga Ryu, der von dieser Situation völlig überfordert war und keine Ahnung hatte, wie er reagieren sollte. Was war in einem solchem Fall die richtige Entscheidung, die ein Teamleiter treffen konnte? Da war zum Beispiel der Braunhaarige, der so friedlich und lieb auf ihn gewirkt hatte, doch statt ihn zu unterstützen hatte der offensichtlich eine Panikattacke, schließlich brüllte er gerade wegen einer ganz einfachen Frage herum, was Ryu dezent sauer machte. Normalerweise ließ er sich nur von Menschen ankeifen, für die er angstvollen Respekt empfand, die ihm wichtig waren oder die der oberen Kaste seines Clans angehörten, von einem einfachem Typen, der gerade ausflippte, weil jemand Probleme mit der Verdauung hatte, musste er sich das sicherlich nicht bieten lassen. Der Zusammengekauerte mochte psychisch labil sein, aber er war ein Hyuuga und als solcher hatte man einen Stolz zu verteidigen, den er nicht einfach so in den Schmutz ziehen lassen würde. Was war das überhaupt für eine Reaktion? Wer von ihnen verhielt sich gerade absolut unprofessionell?! Ryu runzelte die Stirn, während Yurei durch die Gegend robbte und nach seiner Hose suchte. Das hier erinnerte an ein Clownstheater und hatte nicht mehr viel von einer Mission, für die sie strenggenommen sogar ausgebildet waren. “Was du machen sollst?”, fragte er schließlich, um die Frage des Anderen aufzugreifen, die eher leise und sich selbst gestellt worden zu sein schien, und seine Stimme klang nicht mehr so gewollt freundlich wie sonst, sondern schneidend und mitleidslos. Natürlich verstand er, wenn jemand Angst vor Keimen hatte, aber es gab immer eine Grenze und abgesehen davon war Ryu nun einmal nicht der Typ für kuschelige Aufmunterungen, das hatte vielleicht bei einer Rosahaarigen geklappt, aber ein junger Mann hatte sich da gefälligst zusammenzureißen. “Du solltest dich wie ein Shinobi verhalten und nicht wie ein kleines Kind. Deinem Kameraden geht es schlecht und du hast nichts Besseres zu tun, als herumzukriechen und in Panik auszubrechen? Stell dir vor, wir befänden uns in einer Kampfsituation – mit deinem kindischem Verhalten hättest du uns alle in Gefahr gebracht!” Er hatte die Stimme nicht erhoben, aber der Ton seiner Worte und die abweisende Haltung sagten wohl alles aus, was auch ein wutentbranntes Geschreie übermittelt hätte, vielleicht sogar ein wenig giftiger. “Wenn du nicht lernst, dich zusammenzureißen, werden Leute deinetwegen verletzt. Ich dachte, du wolltest das vermeiden, oder war dein Gerede über deine letzte Mission nur heiße Luft? Ich werde in Kaorus Proviant nach einer Ursache für diese Probleme suchen und wenn ich zurückkomme, erwarte ich, dass du aufrecht stehst und mir deine Hilfe anbietest oder aus dem Weg gehst. Sollte ich dich immernoch in dieser lächerlichen Position vorfinden, sehe ich mich gezwungen, dich nach Hause zu schicken, denn dann bist du offensichtlich nicht bereit, diesen Beruf auszuüben und mein Leben anvertraut zu bekommen.” Ohne noch einmal über seine Schulter zu gucken – und mit einem ganzen Batzen Wut im Bauch, der aber wahrscheinlich nicht auf Kaorus Weg hinauswandern würde – schritt er zurück zum Zimmer und kniete sich vor das Bett des Schwarzhaarigen, um nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen. Wenn er sich gut fühlte und auch Yurei bis auf seinen psychotischen Anfall ganz in Ordung war, musste es irgendetwas sein, was durch den Körper des Yuzuki gewandert war. Vielleicht waren seine Onigiri ja schlecht oder so ... Soweit er wusste, machte er die selbst. Oder er hatte auf ihrer Wanderung im Wald eine Beere gegessen, die sich als schwer verdaulich herausstellte ... Wie auch immer, er würde die Wurzel des Bösen finden, sie vernichten und dann dafür sorgen, dass der Kranke mit einem Tee und einem Spuckeimer ins Bett kam. Mit oder ohne die Hilfe des Yagami.
 

Inuzuka Ara

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Mit der geöffneten Flasche Desinfektionsmittel in der Hand versuchte der Yagami sich zu beruhigen. Der strenge, fast ätzende Geruch dieser Flüssigkeit brachte den Puls des Genin wieder etwas herunter und während er sich Hände und Arme noch immer deutlich verkrampft damit säuberte, normalisierte sich der Gesichtsausdruck des Jungen wieder. Er kam weg von seiner Panik, die ihm von den Augen abzulesen war, wieder hin zu der ausdruckslosen Maske, die er sonst im Gesicht trug. Yurei wusste, dass er für seine Zwänge nichts konnte. Niemand hasste es mehr als er von anderen deswegen mit komischen Blicken oder bösartigen Worten gestraft zu werden. Seine Macken an sich konnte er jedoch recht gut leiden und genau da lag das Problem. Yurei wusste genau, dass es für die Gesellschaft und für seinen Beruf nicht das Beste war so zu sein, wie er eben war. Nicht mit Veränderungen im Tagesablauf umgehen zu können, bei der kleinsten Näherung oder einem möglichen Krankheitsausbruch die Nerven zu verlieren… Das war alles nicht das Zeichen eines guten Shinobis. Aber Yurei wusste auch, dass er dies noch lange nicht war. Und er kämpfte schon so gut dagegen an, wie es ihm nur möglich war. So schaffte er es mittlerweile erstaunlich schnell sich wieder zu beruhigen, wenn man das mit früheren Situationen verglich. Aber wer konnte schon seine Fortschritte sehen, abgesehen von jemandem, der wusste wie krank der Yagami wirklich war?
Es traf ihn schwer was Ryu zu ihm sagte. Nach allem was er über den Hyuuga gedacht hatte, waren solche Worte das letzte gewesen, was er von ihm erwartet hatte. Ganz rational versuchte der Brünette das Verhalten seines Teamleiters zu begründen, doch in der Situation fiel es selbst ihm schwer objektiv zu urteilen. Er bemühte sich wirklich sich diese Worte nicht so anzunehmen, um nichts Falsches zu sagen… Doch dann kam er an einem Punkt an, an dem es nicht mehr tragbar war. Ryu wurde zu persönlich für Yurei… Zu jemandem, den er nicht kannte und er gut zu ihm gewesen war… Er schloss die Flasche mit dem Desinfektionsmittel und stellte sie auf dem Fensterbrett ab. Er folgte Ryu und blieb im Rahmen der Zimmertür stehen. Noch immer hatte er keine richtige Körperspannung und war kreidebleich, aber der Rest von ihm verriet nichts über seine Gedanken. „Es ist mir egal wer du bist oder für wen du dich hältst, aber es nicht dein Recht mit den Gefühlen anderer Menschen so umzugehen.“, sagte der Yagami und blickte sein Gegenüber mit den leeren, grünen Augen an. Er wusste sehr wohl, dass er sich gegenüber den Hyuuga ordentlich zu verhalten hatte, aber dieses Recht hatte sich der junge Ryu gerade mit diesem Verhalten verspielt. Selbst wenn er dafür bestraft wurde, war Yurei das in diesem Moment ziemlich egal. „Was weißt du schon über mich? Woher willst du wissen, wie ich in welcher Situation reagieren würde? Bist du so von deiner eigenen Professionalität eingenommen, dass du die Fehler anderer nicht einmal in einer einzigen Situation tolerieren kannst? Wenn ich mal so ein Teamleiter werde wie du, wenn ich mich wie ein richtiger Shinobi verhalte, dann tue ich das lieber nicht.“ Er schüttelte enttäuscht den Kopf. Eine psychische Krankheit war wohl weniger menschlich als die Sache, mit der Kaoru sich gerade quälte. Natürlich fühlte sich Yurei schlecht genug deswegen. Als wäre ihm nicht bewusst, dass er sich gegenüber dem Dunkelhaarigen schrecklich verhielt. Aber das noch von jemandem unter die Nase gerieben zu bekommen, der ihm so viel Verständnis vorgeheuchelt hatte, war nagte selbst an dem Yagami mit seiner normalerweise starken emotionalen Stabilität sehr. Er ließ nicht viel an sich heran, doch gerade auf seiner zweiten Mission, die ihm schon so viele Jahre unendlich viele Sorgen gemacht hatte, war das wie ein Stich ins Herz. „Ich habe jegliches Verhalten von dir vollends akzeptiert und das ist der Dank dafür? Ich dachte, dass ich dir vertrauen könnte, nachdem ich gesehen habe, dass selbst jemand wie du mit seinen Problemen zu kämpfen hat… Aber dass du mich, nach allem was ich euch erzählt habe, einfach nach Hause schicken willst, ist wirklich das Letzte. Nie im Leben würde ich es mir wagen so über jemanden zu urteilen.“ Genug von ihm als Mensch. Dazu hatte er mehr als genug gesagt. Immerhin sollte er ein paar Worte an seinen Teamleiter richten. Er verbeugte sich vor Ryu. „Es tut mir schrecklich Leid, dass ich eine Keimphobie habe und Kaoru nicht helfen kann. An seiner Situation trage ich keine Schuld und ich kann es ihm auch nicht abnehmen. Du kannst das verurteilen wie du möchtest, mich anschreien, schlagen oder von mir aus nach Hause schicken, aber es wird daran nichts ändern. … Und ich möchte wetten, dass sowohl du als auch er Fehler habt, die ihr nicht überwinden könnt. Das macht mich sicher nicht zu einem schlechten Shinobi. Ich tue mein Bestes auf meiner ersten richtigen Mission seit Jahren, um diese Sache zu meistern und würde lieber sterben, als zu zulassen, dass noch einmal jemand wegen mir verletzt wird!“ Nun hatte er doch zu viel gesagt. Am liebsten hätte er dem Hyuuga den Hals umgedreht, damit er vergessen würde, was er zu ihm gesagt hatte. Es war ohnehin nicht mehr wichtig. Hoffentlich sah er ihn einfach nie wieder. Dann wandte er sich ab und ging in den Vorraum, in dem er geschlafen hatte, um aufzuräumen, bevor sie sich auf den Weg machten. Wohin auch immer… Würde Ryu ihn nun nach Hause schicken, so wüsste Yurei nicht, ob er es noch einmal wagen könnte zu versuchen auf eine Mission zu gehen… Sollte das enden, bevor es überhaupt angefangen hatte? War all sein hoch angepriesenes Potential nicht wert? All das Training für nichts gewesen? Ganz egal was er sehen und spüren konnte, welche Genjutsu er wirken und wie er in die Köpfe von Menschen blicken konnte… Er würde nur im absoluten Ausnahmezustand damit zurechtkommen jemanden zu berühren oder Blut in seiner Nähe zu sehen… Und das hier war weiß Gott keiner… Aber wenigstens hatten ihn diese verletzenden Worte von Ryu etwas von seiner Panik abgebracht. Obwohl er sie bisher eher herunterschluckte, weil er zu stolz war es gerade zu zeigen. Es quälte ihn natürlich immer noch.
 

Hyuuga Ryu

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Ryu mochte in dieser Situation schnell wie der Böse wirken, der den Bogen überspannt und Yureis Gefühle verletzt hatte, doch das machte ihn nicht automatisch zu einem schlechtem Missionsleiter. Vielleicht war es die noch frühe Morgenstunde oder die Lage, die jeden überfordert hätte, dass er etwas forscher gewesen war, als er sich normalerweise gab, allerdings hatte seine Aussage daher nicht weniger Wahrheitsgehalt. Der Hyuuga hatte Probleme damit, wenn man sich schwach und lächerlich gab und damit einfach so durchkam, was wohl an einer tiefsitzenden Eifersucht lag. Ihm wurde es nicht erlaubt sich auch nur ansatzweise daneben zu benehmen, wieso sollte jemand Anderes also das Recht besitzen, Schwäche zu zeigen? Ryu hatte ein Problem mit herumspritzenden Gefühlen und es interessierte ihn auch nicht, dass er sich bei dem Yagami unbeliebt gemacht hatte, weil er seine Reaktion darauf nach wie vor für kindisch hielt. Er war es gewesen, der sich auf den Boden gekauert hatte, weil Kaoru Probleme hatte, und weil man ihn darauf angesprochen hatte, wie bescheuert er sich verhielt, musste er sich aufregen und seine Fähigkeiten in Frage stellen. Für den Schwarzhaarigen war das Trotz vom Feinsten und er würde sich auch von nichts Anderem überzeugen lassen, weswegen er für Yurei gerade nicht mehr Aufmerksamkeit erübrigen konnte, als nötig war, um nicht so zu wirken, als würde er ihn nun auch noch ignorieren. Er lauschte dem Anderen, wie er seinen Monolog hielt, und kramte währenddessen durch Kaorus Gepäck, ließ sich aber nicht anmerken, dass er seine Tat irgendwie bereute oder es ihn anderweitig berührte, was geschehen war. Wahrscheinlich hatte Yurei einfach noch nie mit Jemanden zutun gehabt, der ihn nicht in Watte packte, aber wieso sollte er das tun? Weil er sein Geheimnis kannte? Auch Ryu wusste nun über die Angst des Anderen Bescheid, und selbst wenn sich der Yagami spontan entschied, Gerüchte über ihn zu streuen, so konnte er das nun mit gleicher Münze zurückzahlen, obwohl er das natürlich nicht tun würde, sofern man ihn nicht zwang. Er wollte dem Braunhaar nichts Böses, er hielt ihn einfach für kritikunfähig und kindisch, aber er kannte genug Menschen dieser Art, um über einer solchen Sache zu stehen. Natürlich fühlte er sich nicht gut dabei, dass er ihn auf diese Weise wachgerüttelt hatte, aber vielleicht war es der schnellste Weg gewesen, weil niemand ahnen konnte, wann er aus seiner Panikattacke erwachte. Manchmal war es besser, wenn man sich über etwas aufregen konnte und solange Yurei diese Mission ernstnahm, war es ihm egal, ob dieser ihn mochte oder nicht. Mit vorsichtiger Bewegung öffnete er die Lunchbox des Yuzuki und schnüffelte daran, konnte allerdings keine faulen Gerüche wahrnehmen ... Stattdessen erklang plötzlich die Klospülung, was den Genin dazu brachte, aufzuspringen und zum Badezimmer zu eilen, wo er einen Blick auf Kaoru erhaschte, den er ohne viel Federlesen unterm Bürzel nahm und mit sich ins Schlafzimmer schleifte.

Nach einer etwas längeren Diskussion kam Ryu einen Moment aus dem Zimmer, vollständig bekleidet und mit offenbar gekämmten Haaren, die zu einem losen Pferdeschwanz gebunden waren, stellte seinen Rucksack ab und warf Yurei einen flüchtigen Blick zu, ohne auf irgendetwas des vorher Gesagten einzugehen. „Kaoru-kun ist nicht krank, aber er fühlt sich noch immer nicht gut. Ich glaube nicht, dass sich das innerhalb ein paar Stunden bessert, also werden wir ihm nicht die Tortur einer Wanderung aufbürden. Er bleibt hier, bis es ihm wieder besser geht und wir beginnen unsere Suche nach den Drohenden am Tunnel selbst. Mach dich fertig.“ Sein Kopf zog sich wieder zurück und er begab sich auf dem Weg in das Badezimmer, um seinem Körper die Hygiene zu verabreichen, die er verdiente, auch wenn er dazu beide Fenster aufmachen musste ...
 

Inuzuka Ara

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In seinem ganzen Leben war Yurei noch nicht so einer ignoranten Person begegnet. Es war ihm egal mit welchem Hintergrund oder Gedanken er gerade das tat, was er machte, aber für den Yagami war ein solches Verhalten inakzeptabel. Nicht, weil er nicht so akzeptiert wurde. Er wusste sehr wohl, dass sein Problem eine große Sache war und verstand, dass das nicht jeder verstehen oder gutheißen würde. Der Yagami bemühte sich etwas dagegen zu tun, machte aber gern seine Position klar, damit man am Ende miteinander arbeiten konnte. Man sagte doch auch keinem weinerlichen Anfänger, der Angst vorm Kämpfen hatte, dass er sich nicht so haben sollte, sondern zeigte ihm gegenüber etwas Kompromissbereitschaft… Oder sah Yurei das falsch? Vermutlich war er einfach zu nett. Es war eben nicht immer gut von sich selbst auf andere zu schließen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn er sich von unberechenbaren Menschen fernhielt. Das war eine ziemlich schmerzhafte Erfahrung für ihn gewesen. Der Yagami war es gewohnt seine Gefühle verschlossen zu halten, wenn es nicht zwingend notwendig war darüber zu diskutieren und genau so hatte er gerade empfunden. Allerdings stieß dies nicht auf besonders viel Verständnis. Stattdessen wurde er nicht nur damit gestraft, dass Ryu darauf nicht reagierte, sondern er schien seine Worte komplett zu ignorieren und weiter zu machen. Der Yagami war nicht oft wütend, aber das gerade löste einen ziemlich großen Zorn in ihm aus. Dass das möglicherweise an der Herkunft des Hyuuga lag, dass er mit solchen Situationen nicht umgehen konnte, weil in dieser Familie alles so pseudoprofessionell ablief, bedachte er dabei nicht. So gut kannte er sie dann auch nicht. Er schluckte seinen Zorn und all die anderen Dinge, die ihn gerade bewegt hatten herunter, wobei dies im Vergleich zu sonst sehr schwer fiel. Es einfach unter den Tisch zu kehren war… Man konnte wirklich nur scheiße dazu sagen.
Stattdessen wandte sich Ryu an Kaoru, der aus dem Bad kam und Yurei räumte das Feld. Er ging aus dem Raum und blieb ausdrucks- und regungslos davor stehen. Was sollte er damit anfangen? Das wusste er nicht. Er setzte sich in Bewegung, um sich einfach etwas anzuziehen, bis Ryu so weit war, dass sie weitermachen konnten. Alles andere schien für den Hyuuga ohnehin nicht wirklich zu zählen. Yurei hatte das Gefühl, dass es Ryu auch nur interessierte, wie krank Kaoru war, da dieser deshalb nicht an der Mission teilnehmen konnte… Obwohl es möglicherweise auch mit seiner Neigung ihm gegenüber zusammenhing. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen. Stumm machte er sich komplett zurecht… Der Yagami war vorbereitet und konnte jegliche, nötige Hygienemaßnahmen auch komplett ohne Badezimmer vollziehen. Nicht weiter nachfragen, ist besser so. Er setzte sich zurück auf seinen Stuhl und blieb schweigsam dort sitzen, während er wartend aus dem Fenster starrte. Nachdem Ryu mit Kaoru fertig diskutiert hatte, ließ er sich wieder einmal blicken und gab die Anweisung, dass Yurei sich fertig für den Aufbruch machen sollte. Dass er dies war, verschwieg er und nickte einfach, um sein Verständnis zu verdeutlichen. So blieb er stumm auf seinem Allerwertesten sitzen und wartete die Zeit ab, bis sie losgehen konnten. Alles andere war vorbereitet… Fehlte nur noch der glorreiche Teamleiter.
 

Hyuuga Ryu

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Erstaunlich, wie verschieden die Perspektive von zwei Menschen sein konnte, nur weil sie vollkommen andere Erfahrungen gemacht hatten. Für den Hyuuga war Versagen inakzeptabel, da er nie irgendetwas Gegensätzliches erfahren hatte. Alle Regeln in seinem Leben bauten auf das Fundament, dass man für Fehltritte mit ernsthaften Konsequenzen rechnen musste: Man tanzte aus der Reihe und wurde dafür nicht gelobt oder angehört, sondern mit allen Mitteln wieder zurechtgebogen. Natürlich hatte auch er rebelliert und sich aufgelehnt, doch eine Reihe von unangenehmen Erinnerungen und Schmerzen hatten ihm aufgezeigt, dass es leichter war, sich seiner Gussform anzupassen und sich mit Meißel und Hammer bearbeiten zu lassen, als auf eine Illusion von Selbstbestimmung zu hoffen, die sich ohnehin niemals erfüllen würde. Ein keimphobischer Junge mit emotionalen Ausbrüchen würde seine perfekte, logische Weltanschauung nicht einfach verändern. Yurei war verletzt, weil er ihm die Wahrheit an den Kopf geworfen hatte. Möglicherweise hatte er sich etwas am Ton vergriffen, aber das konnte jedem passieren. Für seine Worte würde er sich nicht entschuldigen. Halb heulend herumzusitzen, nur weil jemand Verdauungsprobleme hatte war nicht angemessen ... Auch wenn er nur ungerne so gemein gewesen war. Doch was dachte er da? Natürlich war er das gerne. Es war doch die größte Freude am Teamleiterwesen, unfähige Leute zusammenzufalten, oder nicht? An diesen Hohlbirnen konnte er schließlich seinen Frust auslassen, das machten doch auch die mächtigen Shinobi so, wenn sie vor andere kuschen mussten. Hackordnung nannte man das wohl ... Das war eben der Lauf der Dinge. Auf Fehlverhalten folgte Strafe, auf eine lächerliche Aktion folgte Spott und auf emotionales Austicken folgte eine Zurechtweisung. Wieso sollte es ihn interessieren, ob man ihn dann für einen arroganten Arsch hielt, wo er doch nur seinen Job erledigte ... Ja ... Wieso. Der Jugendliche bemerkte erst jetzt, dass er den Wasserhahn im Badezimmer die ganze Zeit angelassen hatte und hielt nun die blassen Hände darunter, zu einer Schale geformt. Ein oder zweimal spritzte er sich das erfrischende Nass ins Gesicht, um sein pochendes Herz und seine zitternde Atmung zu beruhigen, und betrachtete sich dann mit geröteten Wangen im Spiegel. Sein Blick glitt automatisch zu seinen Augen und er runzelte die Stirn, wie um sich über sein Aussehen zu beschweren, was auch bitter nötig war. Seine Haare waren verwuschelt, seine Züge sahen aus, als habe er etwas geraucht und seine Hände bibberten so sehr, dass er sich am Spülbecken festhalten musste, um nichts kaputtzuschlagen. Er war nicht wütend auf de Yagami, selbst wenn er das im ersten Moment glaubte ... Er war eindeutig wütend auf sich selbst. Da hatte er einmal die Gelegenheit gehabt, einen Freund zu finden, einen netten, hilfsbereiten Shinobi kennenzulernen, der sein Geheimnis erfahren hatte und ihn dennoch als Menschen akzeptiert hatte und was machte er? Er führte sich wie immer wie ein Riesenarsch auf. Vielleicht konnte man alles wieder einrenken, wenn man sich nun umfassend bei ihm entschuldigte und sein Verhalten erklärte, doch das würde der Hyuuga niemals tun, da er für solche Schwächezeugnisse einfach zu stolz war. Also würde alles beim Alten bleiben, mit dem Unterschied, dass er es verbockt hatte und jetzt wohl ewig auf der Hassliste des Anderen stehen würde. Was ihn definitiv nicht so sehr belasten sollte ... Verdammt. Ryu seufzte und band seinen Pferdeschwanz neu, rieb sich über die Tätowierung auf seiner Stirn und trat wenig später mit entschlossenem Schritt aus der Badezimmertür. Ein paar Tritte weiter und er hatte die Tasche umgeschnallt, dann ging es auch schon ab durch die Tür hinaus in den Morgen, der viel zu früh und viel zu schlecht angefangen hatte, um diesen bescheidenen Tag auch nur im Entferntesten retten zu können.
 

Inuzuka Ara

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Während er auf dem Stuhl saß und auf den Hyuuga wartet, wurde Yurei ein Bedürfnis bewusst, dass er gerade gern verdrängen wollte. Der Genin schluckte und blickte auf seine erneut zittrigen Hände. Verdammt… Er musste auf Toilette. Und davon gab es nur diese Eine, die Kaoru zuvor besetzt hatte. Das konnte er doch nicht. Aber er musste dringender, als er gedacht hatte. Bisher hatten die großen Emotionen es offenbar verdrängt. Wäre er wie jeder andere Mann, würde er wohl sagen, dass er einfach draußen an einen Baum pinkelte, aber schon der Gedanke daran machte ihn krank. Eine weitere Szene konnte er sich nicht erlauben. Er hatte einen dicken Kloß im Hals, den er einfach herunterschluckte. Dann blickte er zur Badezimmertür, welche noch verschlossen war, weil Ryu sich darin aufhielt. In seinem Kopf wurde es wieder nebelig und angespannt. Da musste er nun durch. Das würde er irgendwie schaffen. Krampfhaft sprach er sich selbst Mut zu. Er musste ja nichts anfassen und selbst wenn, konnte er sich desinfizieren. Kein Problem. Außerdem war Ryu zuvor drin gewesen und der kam sicher auch problemlos wieder heraus. Als der Genin das Badezimmer verließ, stand Yurei stocksteif auf und lief angespannt zur Tür. Mit seinem Ellenbogen öffnete er die Tür und schloss sie mit dem Handgelenk, bemüht nichts mit seinen Fingern zu berühren. Danach wusch er sich sofort die Hände und brachte das hinter sich was zwingend notwendig war. Zittrig desinfizierte er fast alles im Raum, seine Hände und Arme… Am liebsten hätte er sich in Desinfektionsmittel gebadet, aber seine Mutter hatte ihm des Öfteren klargemacht, dass das unmöglich war. Seufzend stand er vor dem Spiegel und sah sich an. Wie er in der Situation empfinden sollte, wusste er nicht. Es war ihm schrecklich unangenehm, dass all dies so gelaufen war. Am liebsten würde er das was er wusste rückgängig machen und seine eigene Scham verbergen. Aber für all das war es zu spät. Nachdenklich zog er an den Locken, die ihm im Gesicht hangen und sah sich selbst in die Augen. Noch dazu hatte er etwas getan, was er nie erzählen könnte, weil es verboten war. Es lastete auf ihm sein Bluterbe ungefragt benutzt zu haben. Er kam sich dann immer vor wie ein Betrüger, denn er sah Dinge, die ihn nichts angingen. Seine Fähigkeiten auf einen Gegner anzuwenden, war eine Sache, aber sie auf einen Verbündeten zu lenken, war eine Art Verrat. Erneut seufzte er und blickte in seine grünen Augen. Wie fühlte er sich? Es war schwer einzuordnen, weshalb er die für ihn einfachste Methode wählte, ohne lang darüber nachzudenken.
Als sich seine Augen in das leuchtende Blau umfärbten, wurde er fast erschlagen von den Emotionen in diesem Raum. Erschrocken schrak er ein Stück zurück und lehnte sich an die Wand. Woher kam das? So starke Emotionen? Die hätte er hier niemandem zuordnen können. Der ganze, winzige Raum färbte sich in einem düsteren Rot, welches sich mit einem wenig dunklerer Farbe gemischt hatte, die er gerade schwer genau einschätzen konnte. Er musste einige Male Luft holen, bevor er wieder klarer sah. Das war ein Wutausbruch… Der kam sicher nicht vom halbtoten Kaoru… Aber so wütend hatte Ryu nicht ausgesehen… Er hätte ihn eher als weiß eingeschätzt. Ja, Disziplin und Sachlichkeit standen ihm. Jedoch herrschte hier eine solche Wut vor, dass es Yurei wirklich verwunderte, dass er diese so nach hinten schieben konnte, sodass es sogar dem Yagami entgangen war. Doch es waren nicht nur Zorn und Wut, sondern auch etwas Dunkleres. Es ging nicht soweit, dass man es als Melancholie bezeichnen konnte… Nein, das waren Unsicherheit und Zweifel… So selbstsicher war er in seiner Position als Teamleiter wohl doch nicht. Im Gegenteil, er schien zu bereuen…
Yurei musste leise lachen. Ja, an diesem Punkt konnte er es nicht unterdrücken. Wie konnte jemand, der so trainiert darauf war, davon ausgehen, dass die Äußerlichkeiten zählten? Es war so gut wie nie so, wie es schien. Das musste an seiner eigenen Ungehaltenheit gelegen haben… Er war auch ziemlich wütend gewesen. Jetzt wo er sich auf sein eigenes Spiegelbild konzentrierte, wurde dies für ihn erst wirklich deutlich. Ein Yagami, der sich von seinen Gefühlen leiten ließ… Lächerlich. Allerdings veränderte es sich schlagartig… Unsicherheit, Sympathie, Treue… Verdammt. Yurei hatte ein schlechtes Gewissen. Im Gegensatz zu Ryu hielt der Yagami nicht viel von unnötigem Stolz. Ganz egal was passiert war… Er musste etwas unternehmen… Sicher hatte er schon wieder betrogen, aber vielleicht war es diesmal nötig gewesen? Nein, es war ja nicht mal Absicht gewesen! Damit konnte keiner rechnen! Das blaue Leuchten verschwand und er öffnete die Badezimmertür um sich zu Ryu zu gesellen, der offenbar schon auf ihn wartete.
Der Genin ging durch die Tür und stellte sich unmittelbar neben Ryu. Schlagartig und ein wenig robotermäßig verbeugte der Yagami sich tief vor seinem Teamleiter. „Hyu-…“ Dann stockte er. Nein, er wollte zu ihm nicht als Teamkollege, sondern zu ihm als Menschen sprechen. Sein Nachname reduzierte ihn irgendwie auf seinen Clan… Zumindest fühlte Yurei sich dann immer so. „Ryu-san… Ich bitte dich, wirklich, vielmals um Entschuldigung für mein schreckliches Verhalten.“ Dass er dabei immer noch so einen nichtssagenden Gesichtsausdruck hatte, half dabei wohl nicht gerade. Mist. Er kam wieder nach oben und blickte dem Hyuuga entschlossen in die Augen. „Du hattest Recht. Mein Verhalten bei der Panikattacke war lächerlich… Als Yagami solche Gefühle zu zeigen, ist unverzeihlich…“, erklärte er und man konnte tatsächlich Reue in seinem Gesicht erkennen. „Ich werde alles mögliche versuchen, um mich nicht erneut so zu verhalten. Und entschuldige bitte, dass ich dich so angefahren habe… Es war nur…“ Verdammt. Das war selbst ohne die Sache mit dem Stolz schwer. Yurei war es nicht gewohnt über seine Gefühle zu sprechen. Eigentlich war es eher so, dass man ihm eintrichterte genau dies nicht zu tun… Um das wieder hinzubiegen, war das wohl notwendig… Mit einem sehr unsicheren Gesichtsausdruck fuhr er sich mit der Hand über den Nacken. „… Das was du über meine letzte Mission gesagt hast, hat mich… verletzt.“ Dies zu sagen, war ihm unfassbar unangenehm und das war zur Abwechslung sogar nicht zu übersehen. Er musste sich richtig bemühen, damit sein Gesicht nicht rot anlief, weil es so peinlich für ihn war über seine eigenen Emotionen zu sprechen. „Aber eine Sache war mein ernst.“, begann er und wirkte wieder zuversichtlicher. Diese Peinlichkeit zu vergessen, lag ja auch in seinem Interesse. „Ich würde lieber draufgehen als zuzulassen, dass wegen mir jemand verletzt wird oder auch nur in Gefahr gerät.“ Dass er damit im Moment mit jemandem nur Ryu meinte, war wohl ziemlich deutlich. Da war es ganz egal wie wütend er war, Yurei konnte nicht einmal den Gedanken verkraften, dass jemandem etwas Ähnliches wie Seishin passierte. Er würde sich bemühen, damit er nicht erneut etwas zu bereuen hatte… Die große Frage war nun, ob seine Worte wirklich angebracht gewesen waren. Yurei glaubte, dass dies seine letzte Chance für eine Versöhnung war, deshalb hatte er sich auch bemüht es so ernst wie möglich rüberzubringen… Ob das funktionieren konnte?
 

Hyuuga Ryu

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Zum x-ten (und sicherlich nicht letztem) Mal an diesem Tag stand Hyuuga Ryu neben seinem Missionskameraden und starrte ihn mit einer Mischung aus Entsetzen, Bestürzung und unverhohlener Faszination an. Dieser junge Mann hatte ihn innerhalb weniger Stunden dazu gebracht, dass er sich vor ihm outete, ihn zusammenfaltete, sich von ihm zusammenfalten ließ, sich schuldig fühlte und jetzt auch noch vollkommen sprachlos war. All das waren Dinge, die ihm noch nie zuvor in so kurzer Zeit passiert waren – manche davon noch nie. Der Genin wusste nicht, wie er auf diese herzlichen Worte reagieren sollte, die genau das sagten, was er hören wollte. Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel? Zuerst war er ein mieser Teamleiter und dann war er plötzlich im Recht? Hatte er ihn im Bad gehört oder war er soetwas wie ein Hellseher? Fragen über Fragen, die er gerne stellen würde, doch stattdessen stand er einfach nur da und schaute in die ehrlichen Augen des Anderen, als würde er irgendeine Pointe erwarten, doch statt einer Entschärfung der ganzen Angelegenheit wurde es immer persönlicher und unangenehmer, wie eine Sitzung im Beichtstuhl. Ryu erfuhr, welche Folgen seine Aussagen gehabt hatten und was sie in dem Anderen bewirkt hatten, obwohl das Wissen darum es nicht unbedingt leichter machte, mit seiner Entscheidung zu leben. Yurei entschuldigte sich zwar, doch damit verursachte er genau das Gegenteil. Niemals hätte der Genin für möglich gehalten, dass dies einmal passieren würde, doch er hatte jetzt eindeutig ein schlechtes Gewissen, so hart gewesen zu sein. Wahrscheinlich hatte er sich wirklich wie ein Arsch aufgeführt, so dass der Yagami jetzt versuchte alles zu retten, was noch zu retten war. Besonders sein Hinweis auf seinen Clan traf den Hyuuga hart, denn damit konnte er sich sehr gut identifizieren. Er wusste, wie es sich anfühlte, wenn man für seine Menschlichkeit verachtet wurde und einem der Stolz seiner Ahnen wie ein Betonblock im Nacken saß. Gefühle zu zeigen, das war für manche Familien keine natürliche Sache, sondern Luxus, den man sich trotz allem Geld der Welt nicht oft leisten durfte. Der Schwarzhaarige hatte das dringende Bedürfnis, Yurei die Hand auf die Schulter zu legen, doch er beherrschte sich und lehnte sich stattdessen mit dem Arm an den Türrahmen in seiner Nähe, was der Sache wohl nahe genug kam. Nachdem der Lockenschopf fertig gesprochen hatte, schaute er ihm fest in die Augen, um klarzustellen, dass er das ernst meinte und nicht nur machte, weil man auf so eine Explosion irgendetwas antworten musste. „Ich wollte nicht, dass du dich meinetwegen schlecht fühlst. Meine Erziehung hat mir eingebläut, dass Emotionen dich schwach machen und du ausgelacht wirst, wenn du dich nicht beherrschen kannst. Aber ... Vielleicht ist es für einen Yagami peinlich, sich so gehen zu lassen, aber Gefühle definieren unsere Persönlichkeit, deshalb sollten wir uns nicht dafür schämen, was uns bewegt. Es stand mir nicht zu, dich für deine Ängste zu verspotten und es tut mir Leid, dass ich so intolerant war.“ Er schluckte, immerhin waren diese Aussagen nicht gerade das, was man einen fröhlichen Plausch nannte, doch er war froh, dass er diese Sachen überhaupt einmal aussprechen durfte, weswegen die Dankbarkeit diesmal stärker als sein Stolz war. „Lass uns auf dieser Mission nicht als Yagami und Hyuuga arbeiten, sondern als Yurei und Ryu, okay? Also, Yurei-kun – bist du bereit für einen Waldspaziergang?“
 

Inuzuka Ara

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Eine Art Hellseher… Ja, diese blauen Augen waren ein Segen und ein Fluch zugleich. Yurei liebte die Menschen, ihre Emotionen, die Vielfalt an Gefühlen und die emotionalen Ausbrüche… Er beobachtete es gern, befasste sich mit unheimlicher Freude mit all diesen Dingen, denn für ihn waren sie oft so abwesend. Dennoch war es ein unangenehmes Gefühl jemandem in die Seele zu blicken, ohne ihn davor gefragt zu haben. Sicher, zu gern würde er es zugeben, sich dafür entschuldigen… Doch das war ausgeschlossen. Abgesehen davon, dass der Hyuuga nur noch wütender auf den Yagami werden würde, war es einfach nicht erlaubt darüber zu sprechen. Als Shinobi aus diesem Clan mit diesem Erbe, war es ihm einfach verboten auch nur ein einziges Wort über das zu verlieren, was er sehen kann. Die Strafen dafür wollte er sich nicht vorstellen… Was für ein gruseliger Gedanke, dass man ihm sein Erbe nehmen könnte… Dann würde wohl alles Licht, welches er sehen konnte, in einer ewigen Dunkelheit verschwinden…
Umso unangenehmer war dann der tiefe, entschlossene Blick der weißen Augen, welcher Yurei direkt traf. Es war wie ein Schlag in die Magengegend. Er fühlte sich ertappt, obwohl er wusste, dass man davon nichts ahnen konnte. Niemand käme auf die Idee, dass man quasi die innersten Gefühle eines Menschen einfach sehen konnte. Was Ryu dann sagte, zeigte doch, wie viel Empathie ein Hyuuga haben konnte. Der Yagami hatte bereits eine junge Hyuuga kennengelernt. Auf der einen Seite war sie unnahbar gewesen und doch sehr verständnisvoll gegenüber anderen. Das was der junge Shinobi sagte, öffnete in Yureis Kopf viele Theorien… Dieser Clan aus Konohagakure schien seine Kinder sehr streng zu erziehen, ganz anders, als der Yagami es selbst kannte. Sicher hatte er auch viele Regeln erlernt, auf dessen Beachtung großer Wert gelegt wurde, doch die Yagami bestraften nur wenige Dinge wirklich hart. Sie gingen viel auf das Verständnis und die Emotionen ihrer Kinder ein, während sie ihnen beibrachten diese zu verbergen. Erst wenn man alt genug ist und es gemeistert hat seine eigenen Gefühle zu verbergen, wurde man belächelt, wenn man die Nerven verlor. Sie waren eben doch auch nur Menschen. Dennoch hatten sie ihn sicher viel einfühlsamer gelehrt, als es ein Hyuugasprössling ertragen musste… Schon diese Wortwahl… Schwäche und Spott… Das war lächerlich. Die Yagami verbargen dies viel mehr, weil sie wussten, was Gefühle für Auswirkungen hatten… Aus falschem Stolz heraus, war das doch albern, oder? Dennoch war dieser Hyuuga der Zweite, dem Yurei begegnete, der darüber hinwegsehen konnte, wenn es ihn selbst nicht betraf. Es war ihm sicher schwergefallen dies zu sagen und das wusste Yurei zu schätzen. Er nickte stumm, als Zeichen dafür, dass sie sich da einig waren. Man brauchte nicht mehr viele Worte, denn das würde die Situation nur noch unangenehmer machen. Der Vorschlag des Hyuuga war dann doch erstaunlich. Das war etwas, was Yurei vermutlich nicht so hätte sagen können. Unfassbar, dass jemand, der so streng erzogen wurde, so etwas aussprechen konnte. Das war ziemlich bewundernswert, so empathisch in dieser Situation zu reagieren. „Hai, Ryu-kun.“, antwortete er auch entschlossen und ernst. Selbst Yurei fiel es schwer jemanden so persönlich anzusprechen, aber es war der Situation doch sehr entsprechend. Irgendwie auch angenehm… Ein Waldspaziergang also. Naja, nun wo sie sich verstanden, konnte doch bei der Mission nicht mehr viel schiefgehen, oder?
 

Hyuuga Ryu

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Bevor er Yurei kennen gelernt hatte, wäre Ryu niemals auf die Idee gekommen, jemand vollkommen Fremdes so vertraulich zu behandeln, doch alles verschob sich, wenn der Gesprächspartner aus irgendeinem Grund hinter das tiefste Geheimnis kam, das man hütete. Normalerweise hatte der Hyuuga einen sehr kühlen Ruf bei seinen Missionsteilnehmern, weil er Emotionen nun einmal immer hinten anstellte und sich lediglich von seinem Pflichtbewusstsein leiten ließ. Nun hatte er aber das Problem, dass er seine Gefühle nicht verbergen konnte – und das war Neuland für ihn. Ryu war zwar dazu in der Lage, durch alle Schichten und jeden Fels zu linsen, solange dieser nicht durch Chakra verstärkt war, doch in das Innenleben einer Person zu gucken vermochte er eben nur auf rein biologischer Ebene. Ein Hyuuga konnte die Chakrabahnen eines Gegners attackieren, aber er wusste nicht, ob dieser gerade Wut, Trauer oder Furcht empfand. Natürlich brauchte man allgemein keinen Röntgenblick, um empathisch zu wirken, doch für jemanden, der emotional so verkrüppelt wie der Schwarzhaarige war, konnte man gar nicht genug Hilfsmittel anschleppen. Er wusste nicht ganz, ob Yurei sein Angebot nur angenommen hatte, um nicht unhöflich zu wirken oder ehrlich erleichtert über die Entwicklung der Dinge war, aber er nahm sich vor, von nun an nur noch positive Dinge über den Lockenschopf anzunehmen, weil ihn das vor Bauchschmerzen bewahrte und half, die kleinen Schwächen des Anderen zu überdecken. Er würde sich einmal von Bakterien fernhalten und ihn nicht mehr darauf ansprechen, sollte er erneut eine Panikattacke erleiden, sondern ihm beistehen, wie man das als guter Anführer tat. Langsam bemerkte Ryu, dass ein Teamleiter nicht nur dafür sorgen musste, dass alle ordentliche Arbeit leisteten … Man musste auch für seine Kollegen da sein, wenn sie Hilfe brauchten und kam nur voran, wenn man sich auf jeden Einzelnen einstellte. Es war falsch gewesen, Yurei wegen einer Sache zu verurteilen und er schämte sich deshalb, weswegen er diesen Fehler sicher nicht noch einmal machen würde. Nachdem sie diese Differenzen geklärt hatten, konnten sie auch endlich aufbrechen. Alles, was sich ihnen in den Weg stellen konnte, waren die Gefahren, die von ihrem Auftrag selbst ausgingen – damit hatten sie es endlich geschafft, sich auf das Hauptziel ihrer Mission zu konzentrieren! Hatte ja nur eine Übernachtung und gefühlte Monate des Gefühlsaustausch gebraucht …

tbc: Die Tunnelforscher II - Auf heißer Spur
 
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