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Drei lange Tage und zwei kurze Nächte...

Sakaida Mai

Chuunin
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Gerade als Mai dachte, sie hätte wenigstens einen kleinen Fortschritt erreicht, blieb Seikô einfach stehen und weigerte sich weiter zu gehen. Ehe Mai was sagen konnte, kam Ryo schon zu ihnen. Und das erhoffte Ausbleiben der Bemerkungen war mit dem ‚Neandertaler’ bereits vergessen. Seikô fing wie immer an zu streiten. Als Mai den Boten spielen sollte, murmelte sie bloß: „Vergiss es..“ Sonst blieb sie still. Die Lust war ihr schon lange vergangen. Es wäre bestimmt eine schöne Mission geworden, wenn sie ein anderes Kind dabei gehabt hätten. Nachdem komischen Ständchen dass Seikô ihnen darbot, wand sich Ryo fragend an Akane. Diese schien sich wie so oft vor einem schrecklichen Ausfall zu schützen. Also war Mai die Nächste, bei der er Rat suchte.


Was soll ich da noch machen..?“ Sie blickte Seikô an, diese verschränkte noch immer beleidigt die Arme. „Du gehst wirklich keinen Schritt?“ Sie schüttelte nur den Kopf. „Verlangst du etwa, dass du getragen wirst?“ Das Mädchen überlegte kurz, dann wand sie sich Mai zu. „Nur, wenn du oder die Bohnenstange es machen!“ Schon klar, Ryo durfte ihr nicht zu nahe kommen. „Das ist doch dämlich! Stell dich nicht so an!“ Seikô blickte wieder zur Seite. „Ach weißt du was, dann schrei dir doch die Seele aus dem Leib!“, sagte Mai streng, packte Seikô am Handgelenk und zog sie hinter sich her. Sie gingen an Ryo vorbei und hinter Akane her. „Ich warne dich, lass sofort los!“ Zum Glück konnte Seikô sich nicht wehren, da Mai, obwohl sie selbst nur ein halbes Hemd war, doch noch etwas mehr Kraft hatte. Und da sie die Kleine ignorierte, begann sie auch zu schreien. Mitten unter diesen Schreien lachte Mai sie an: „Du erinnerst mich an meine Cousine, als sie noch zwei oder drei Jahre war! Die hat sich auf den Boden geschmissen und man musste sie dann genauso hinter sich her ziehen!“ Und auch wenn es ihr schwer fiel, das Geschrei zu ertragen, gab Mai sich mühe so gelassen wie möglich zu bleiben.
Als nach einer endlos scheinenden Ewigkeit das Gebrüll leiser wurde und Mai das Handgelenk immer wechselte, aus Angst ihr dann doch weh zu tun, wurde die Lage entspannter. Zwar nervte es sie allmählich doch sehr, dass sie eine Zwölfjährige wie ein Kleinkind hinter sich herschleifen musste, aber immerhin ging es im selben Tempo wie zuvor voran. Mit heiserer Stimme klagte Seikô: „Kannst du mich jetzt mal in Ruhe lassen?“ Mai blickte fragend zu den beiden anderen. Sie war nicht sicher, ob sie so einfach nachgeben sollte. Aber im Grunde konnte man das Mädchen sowieso nicht mehr retten, sie würde wohl immer so eine Zicke bleiben. „Kommt drauf an, ob du dich zusammen reißen kannst.“ Seikô wollte sie anschreien, aber sie konnte bloß noch flüstern: „Du bist nicht meine Mutter!“ Mai lachte wieder: „Jaa zum Glück, nicht wahr?“ Seikô blickte sie giftig an, aber immerhin war ein bisschen Ratlosigkeit in dem Blick. „Lass meine Hand los! ..bitte.“ Diese Chance würde die blauhaarige Konoichi ihr geben, vielleicht würde sie bis zum Abend ja mitgehen. Außerdem konnte sie ja nicht mehr viel sagen, da sie vor lauter Geschrei ganz heiser war und fast keine Stimme mehr hatte.

Die Reise ging also weiter. Vielleicht hatten sie es ja sogar geschafft, wieder ein bisschen Zeit aufzuholen. Aber das wusste Mai nicht. Sie hatte von der Route wenig Ahnung. Plötzlich tippte sie jemand an. „Mein Hals kratzt!“, ächzte Seikô. Mai überlegte kurz. „Tut mir Leid, aber ich hab nichts dagegen dabei.“ Tja, selbst Schuld. Eigentlich war es Mai wirklich völlig egal, aber sie wollte ihr gegenüber nicht gleich wieder pampig werden. Irgendwie tat es ihr aber Leid, dass sie Seikô wie einen Hund hinter sich her zerren musste. „Ich habe ihr bestimmt wehgetan.“ Es wurde Mai richtig unwohl. Sie griff nach seikôs Hand und blickte sie an. Nur eine leichte Rötung war zu erkennen, mehr nicht. „Ähm.. hat es sehr wehgetan?“, fragte Mai zögerlich. Seikô zog nur ihre Hand wieder zu sich und gab ihr keine Antwort. Sie ging nur stur gerade aus. „Ohje..“ Hoffentlich würde es nicht noch mal herausgefordert werden, solche Maßnahmen zu ergreifen. Die unverletzten aber rötlichen Handgelenke alleine sorgten bei Mai schon für Unbehagen. Das schlechte Gewissen machte sich breit, und sie lief stumm neben den anderen her.
 
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Matsuo Ryoichi

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Mit großen Augen blickte Ryoichi Mai hinterher, die soeben, Seikô hinter sich herzerrend, an ihm und Akane vorbeigerauscht war. Seikô tobte und zeterte was das zeug hielt aber das schien die resolute blauhaarige Schönheit nicht im Mindesten zu kümmern. Ryo tauschte noch einen frohen Blick mit der Hiragana aus bevor sich beide daran machten hinterherzukommen, dieses relativ schnelle Tempo musste man ausnutzen solange es vorhielt. Anscheinend war die richtige Vorgehensweise, Seikô einfach zu allem mehr oder weniger zu zwingen anstatt sie zu ignorieren....sonst ständen sie vielleicht immer noch hier.

„Endlich kommen wir mal voran!“

Sie kamen wirklich gut voran aber trotzdem konnte sich der Chuunin nicht entspannen. Irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas an ihrer Umgebung. Sie hätten durch mehrere Dörfer kommen sollen aber stattdessen war um sie herum nur grünes Niemandsland und Bäume. Ryo rang dieses Unwohlsein noch einige Meilen nieder aber dann beruf er eine weitere Pause ein um erneute die Karte zu Rate zu ziehen. Alle, allen voran Seikô, waren dankbar für die kurze Rast. Das Mädchen schien ihre vorherige Härte verloren zu haben und krächzte herzzerreißend von ihrem Hals und schien zumindest ein paar Tränen im Auge zu haben als ob ihr letztes Stündlein geschlagen hätte.

„Komisches Kind.“

Befand Ryo für sich und holte die Karte aus seinem Rucksack und breitete sie wieder mal vor sich aus um mit dem Finger die farbige, hubbelige Linie ihrer Reiseroute nachzufahren. Nein, da stimmte alles. Sie waren bis jetzt noch nicht vom Weg abgewichen. Aber trotzdem kamen sie irgendwie nicht voran, Otafuku Gai hätte zumindest mal im Blickfeld zu sehen seihen müssen. Nachdenklich faltete er die Karte zusammen und machte sich daran sie wieder in seinem Rucksack zu verstauen.

„...hubbelig?“

Ryoichi hielt plötzlich mitten in der Bewegung inne und klatschte die Karte, nachdem er auf einmal ein paar Hauttöne bleicher geworden war wieder auf den Boden. Fast schon fanatisch kratzte und rubbelte er auf ihrer Route und legte so nach und nach die Linien darunter frei.

„..ak?!...dieser TeufeL!“

„Seikôôôôôôôôôôôôôôôôôôôôôôôô!“

Wütend schrie er auf, sein Kragen war nun endgültig geplatzt und die Karte musste drunter leiden. Die zeriss er nämlich in Ermangelung anderer Ziele in viele kleine Teile.

***10 Minuten später***

Der immer noch brodelnde Ryo kittete die Karte provisorisch mit Tesa zusammen.

„Wir sind komplett falsch...“

Sie sah zwar nicht toll aus aber man konnte wieder ungefähr erkennen wo es hinging, wo es wirklich hinging.

„Unsere...Seikô hat an unserer Strecke rumgespielt...“

Seikô musste seine Markierungen übermalt haben und durch ihre eigenen ersetzt haben, welche sie nicht nach Otafuku brachten sondern davon weg. Wäre er nicht so unglaublich sauer gewesen hätte er vielleicht zugegeben dass sie wirklich begabt genug für eine Eliteschule war aber dazu musste man erst mal auch eine besuchen und nicht alles daran setzten nicht anzukommen! Wann hatte sie das bloß gemacht?

„...wir sind weit ab vom Schlag und erden zu drastischen Mitteln greifen müssen!“

Bestimmt als er weg war um die Karte aus dem Lager zu holen....aber er hatte Mai und Akane doch gesagt auf sie acht zu geben? Was hatten die zwei bloß gemacht? Egal, sinnloser Ärger spaltete nur die Gruppe und das konnten sie sich nicht erlauben, jetzt schon gar nicht mehr. Alle waren geschockt von der Tatsache dass sie falsch gelaufen waren, am meisten wohl Ryo. Es tat schon sehr weh von dieser kleinen Nervensäge so an der Nase herumgeführt zu werden. Er kam sich vor wie der letzte Hornochse.

„Ich schwöre wenn Seikô jetzt irgendwas sagt, rast ich aus!“

Doch diese schien auch kleinlaut zu sein, wusste sie vielleicht selber dass sie nun endlich übertrieben hatte? Egal, das rettete sich nicht vor dem Blick den Ryo ihr zuwarf. Der Chuunin atmete noch einmal tief aus bevor er sich an die zwei Kunoichi wandte.

„Wir haben keine Chance die Strecke noch rechzeitig in unserem derzeitigen Tempo zu schaffen. Seikô ist einfach zu langsam. Deswegen werden wir sie tragen. Da sie mich ja partout nicht leiden kann. Akane, bitte nimm Seikô auf deinen Rücken. Wir werden so schnell machen wie nötig und die Wege verlassen. Wenn wir von hier aus quer durch den Wald sprinten kommen wir wieder auf die richtige Straße!“

Die schwach protestierende Seikô hatte keine Chance gegen die drei wild entschlossenen Shinobi und war schon bald mit einigen Seilen als Haltegurte an dem Rücken der Akane befestigt. Etwas behindernd wirkte sie zwar immer noch aber sie hatten ihr möglichstes getan.

„Ok, Los!“

Mit der wahren Reisegeschwindigkeit von Shinobi waren sie verschwunden und sprangen von Ast zu Ast. Seikô schrie bei manchen halsbrecherischen Sprüngen der Hiragane und Ryo hoffte still und heimlich dass dem Mädchen schlecht werden würde. So ging es bis zum Abend ohne weitere Pause, ein wahrer Gewaltmarsch aber sie hatten es geschafft und waren wieder auf der richtigen Strecke. Müde und abgekämpft stellten sie die Zelte auf und aßen noch etwas. Keiner sprach, vor Allem nicht mit Seikô und alles was Ryo noch zustande brachte war die Wachen einzuteilen. Da Mai die letzte Nacht durchgeschlafen hatte meldete sie sich freiwillig für eine lange nacht und Ryo lächelte sie dankbar müde an. Während Akane und Seikô schon in ihr Zelt krochen blieb Ryo noch draußen bei Mai und unterhielt sich mit ihr beim obligatorischen Feuer.

„Danke Mai! Dass du die Wache übernimmst, weist gar nicht wie viel mir das bedeutet haha ich kipp fast aus den Latschen!“

Der Junge legte ihr die Hand auf die Schulter und genoss die kurze Berührung, nahm sie aber aufgrund seiner Schüchternheit in Bezug auf Mädchen bald wieder weg.

„Ähm auch vorhin als du Seikô einfach mitgezogen hast, wirklich klasse! Wie wärs ähm wenn wir uns mal in Shiro treffen und was trinken oder essen gehen oder so. dann lad ich dich ein dafür dass du ähm hier so gute Arbeit machst!“

Nach einer Weile legte auch er sich dankbar schlafen und versank in den traumlsoen Schlaf eines Erschöpften.
 
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Alle Achtung. Hätt ich ihr nicht zugetraut. Dachte Akane als Mai mit Seikô im Schlepptau an ihnen vorbei rauschte. Sie war froh endlich wieder voranzukommen, auch wenn das Gezeter und Gejammer von dem kleinen Mädchen ziemlich nervig war. Doch diese Freude und der „Frieden“ hielten nicht lange an.
Nach einer Weile entschloss sich Ryo dazu, noch einmal eine Pause einzulegen um etwas auf der Karte zu überprüfen. Während dieser sich also mit der Karte beschäftigte, kramte die Hiragana ihre Flasche aus ihrem Rucksack heraus und trank etwas von dem Gott sei Dank immer noch kühlen Wasser, welches sie genau wie Mai noch kurz vorm Verlassen des Rastplatzes neu aufgefüllt hatte.
Plötzlich hörte das Mädchen einen wutentbrannten Schrei, der von Ryoichi kam und dabei bekam es einen Schrecken, sodass es sich am Wasser verschluckte und erst mal etwas rumhustete. Als Akane ihren Hustenanfall wieder im Griff hatte, wandte sie sich zu dem Chuunin um, der die Karte in tausende von kleinen zerriss.

***10 Minuten später***

Nachdem Ryo die Karte provisorisch mit Tesafilm wieder einigermaßen zusammengeflickt hatte, richtete er das Wort an die beiden Kunoichi. Akane war nicht gerade begeistert davon zu hören, dass sie die ganze Zeit einer falschen Route gefolgt waren. Und das nur weil Seikô ihnen mal wieder eins auswischen wollte. Die Hiragana warf dem Mädchen einen bösen Blick zu, aber als sie dann hörte, dass sie diesen kleinen Teufel auch noch tragen sollte, richtete sie ihren vernichtenden Blick auf Ryoichi.
Was denkt der Typ denn, wer ich bin!? Soll Mai dieses Biest doch tragen! Aber nein! Seine geliebte Mai doch nicht! Das könnte ja viel zu anstrengend für sie sein! Fluchte Akane innerlich, während Seikô von Mai und Ryo an ihrem Rücken festgebunden wurde.
Auf Ryos Befehl ging es dann mit ihrer richtigen Geschwindigkeit weiter. Das Geschrei Seikôs an Akanes Ohr nervte sie und sie hoffte nicht, dass dem Mädchen schlecht wurde. „Kotz mir bloß nicht in den Nacken!“ warnte die Hiragana das kleine Mädchen und hoffte, dass sie es bald wieder los wurde.
Als die Gruppe dann endlich wieder auf dem richtigen Weg war und sie einen geeigneten Platz für die Nacht gefunden hatten, machte Akane das kleine Mädchen sofort von sich los und genoss die zurückerlangte Freiheit. Danach musste sie sich erst mal noch etwas dehnen um ein paar Teile ihres Körpers, die beim Laufen eingeschlafen waren, wieder zu wecken.
Als sie mit ihren Dehnübungen fertig war, setzte sie sich noch eine Weile zu Mai und Ryo ans Feuer, aß noch etwas und meldete sich dann für die zweite Schicht an -mit der Begründung eh nicht viel Schlaf zu bekommen-, bevor sie zusammen mit Seikô ins Zelt kroch und in ihren Schlafsack schlüpfte. Auch wenn die Hiragana wusste, dass sie wieder kaum Schlaf bekommen würde, schloss sie ihre Augen und versuchte wenigstens ein bisschen zu schlafen.
 

Sakaida Mai

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Noch immer in ihren Gedanken verloren brachte Mai, wie auch die anderen, die mittlerweile müßige Reise hinter sich. Erst als Ryo zu einer weiteren Pause aufrief, wachte sie aus ihrem Tagtraum auf. Sie hockte sich geschafft hin und seufzte erst einmal. Dann kramte sie in ihrem Rucksack herum und griff hocherfreut etwas zu Essen daraus. Dem Lunchpaket widmete sie dann ihre ganze Aufmerksamkeit.
Plötzlich riss Ryo die Karte, die er eben erst wieder zusammengefaltet hatte, wieder raus und blickte erschrocken hinein. Mai sah ihm verwirrt zu als er, mit fast schon beängstigend energischen Blick, auf dem Papier herum werkelte. Sie fuhr zusammen als er aufschrie und Seikô mit mörderischem Blick fixierte. Akane erging es wohl auch nicht besser, sie hatte sich vor Schreck übel am Wasser verschluckt.

Als die Karte, die Ryo in seiner Wut gekillt hatte, endlich wieder halbwegs zu identifizieren war und er sich ein wenig beruhigt hatte, wurden Mai und Akane aufgeklärt. Mai's Verdacht wurde bestätigt. „Was soll das? Warum hast du das gemacht?“, fuhr Mai Seikô an. Aber sie bekam, wie erwartet, keine Antwort. Aber verwunderlich war die Beschämte Fassade von dem Mädchen auf alle Fälle.
Also wurde die Strategie erneut geändert: Akane und Mai wurden Seikôs Esel. Das Mädchen mit den schwarzen Haaren hatte als erste das Vergnügen, die Kleine herumzutragen. Der böse Blick von Akane in Ryo’s Richtung war ihr nicht entgangen, weshalb sie schuldbewusst den Kopf einzog.
Und somit taten die drei jungen Shinobi alles daran, so schnell wie möglich auf den rechten Weg zurückzukommen und die vorprogrammierte Verspätung in Otafuku Gai noch etwas zu mindern.
Die Zeit verging bis der Abend schließlich über die vier hereingebrochen war. Das Lager war schnell wieder aufgerichtet und alle saßen um das Feuer herum. Bis auf das leise knistern war nichts zu hören. Allmählich verabschiedeten sich die beiden anderen Mädchen ins Zelt. Darauf musste Mai heute lange warten. Aber immerhin war sie froh darüber, sich für ihre große Mütze Schlaf vom Vortag revanchieren zu können. Auch Ryo schien sich darüber zu freuen. Nicht nur, dass er es bestätigte, man sah es ihm auch an. Mai winkte lächelnd ab. „Kein Thema, ist ja auch nur fair.“ Sie genoss den Moment der Zweisamkeit und den Anblick der Flammen, bis sie etwas auf ihrer Schulter spürte. Eben so schnell wie Mai sich umwandte, war die Berührung auch wieder verschwunden. Als sie aber sah, dass es Ryo gewesen war, bekam sie richtig Gänsehaut. Überrascht und mit roten Wangen blickte sie ihn an. „Ähm auch vorhin als du Seikô einfach mitgezogen hast, wirklich klasse! Wie wärs ähm wenn wir uns mal in Shiro treffen und was trinken oder essen gehen oder so. dann lad ich dich ein dafür dass du ähm hier so gute Arbeit machst!“ Ein glückliches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ähm.. Ja gerne.. Also wirklich gerne!“ Sie war über eigene Verlegenheit überrascht, sonst stockte sie nicht rum oder konnte mehr sagen. Das lag wohl an der aufsteigenden Freude, die es ihr schwer machte still zu sitzen oder sich eben normal auszudrücken. Eine schüchterne Stille breitete sich aus, bis Ryo dann auch schlafen ging. Sie blickte ihm nach, bis er im Zelt verschwunden war. Danach überließ sie sich ihren peinlich kitschigen Gedanken und blickte wieder ins Feuer.
Keine Viertelstunde später stöhnte sie genervt und richtete sich auf. „Gott, ist das langweilig!“ Und die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Um sie herum war es absolut ruhig. Mai versuchte sich immer mit anderen Aktivitäten, die leise und unauffällig waren, die Zeit zu vertreiben. Nach etwa zwei Stunden hockte sie sich wieder zum Feuer und schürte, wie die ganze Zeit schon, nach.

Auf einmal verspürte sie das unangenehme Gefühl einer vollen Blase. „Na toll..“, flüsterte sie. Nervös blickte sie sich um. Kein Anzeichen von Leben, weder in den Zelten noch in der Umgebung. Sie richtete sich auf und entfernte sich zwei Meter vom Lager. Keine Minute später eilte sie wieder zurück und erblickte die geöffnete Zeltwand der Mädchen. Es durchfuhr sie von oben bis unten. Ihr erster Gedanke war Akane, aber eher um sich zu beruhigen. Sie schlich zum Zelt und blickte rein: Lange schwarze Haare und ein leerer Schlafsack. Mai wich erschrocken einige Schritte zurück, als wäre gerade ein Springclown auf sie zugerast. „Vielleicht musste sie ja auch bloß mal für kleine Mädchen..“, versuchte sie sich zu beruhigen. Mai horchte angestrengt in die Gegend. Nichts war zu hören. Aufgebracht suchte sie einen schmalen Umkreis des Lagers ab, aber Seikô war nirgends zu entdecken. Sie reagierte auch nicht auf Mai’s gedämpfte Rufe ihres Namens.. oder auf ihre Drohungen. Mit einem Puls von über 200 raste sie zurück zu den Zelten. „Das gibts nicht! Sie muss gewartet haben bis ich kurz weg war! Das hat sie doch geplant! Es kann nicht sein, dass sie rein zufällig verschwindet, als ich keine Minute und nur einen Katzensprung weit weg bin!“ Als erstes stoppte sie vor Ryo’s Zelt. Sie öffnete es und blickte mit der Hand halb vor den Augen rein. Als sie sah, dass es nichts zum Sehen gab was sie nichts anginge begann sie an ihm zu rütteln. Aber so wie’s aussah hatte er noch keine Lust aufzustehen. Seelenruhig blieb er liegen und rührte sich nicht. Also zog Mai ihm unsanft die Decke weg. Er fuhr hoch und blickte sie verdattert an. „Seikô ist verschwunden!“, zischte sie. Ohne zu zögern machte sie sich noch daran, Akane zu wecken. Mit nervösen Händen zerrte sie an dem Schlafsack des Mädchens. Akane reagierte schneller und setzte sich auf. „Seikô ist weg!“, wiederholte sich Mai. Warum flüsterte sie überhaupt noch? Es waren doch alle wach.
Sie begab sich nach draußen und wartete am Feuer auf die beiden anderen. Ihr graute es jetzt schon vor den Vorwürfen, auch wenn sie wusste, dass Seikô nur auf den Moment gewartet hatte. Ansonsten hätte sich die Kleine wohl kaum so unglaublich lautlos bewegt. Aber wenn Mai nun anfangen würde, sich zu rechtfertigen, würde sie wohl noch unglaubwürdiger wirken. Sie schluckte den Ärger runter und versuchte zur Ruhe zu kommen, so weit konnte Seikô noch nicht sein, hoffentlich.
 
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Matsuo Ryoichi

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Ryoichi schlief ruhig und ungestört bis er plötzlich hoch schreckte, gerade eben hatte er ihm Traum auf einmal eine Bewegung ausgemacht. Kaum in der dunklen Realität seines Zeltes angekommen hörte er auch schon Mai`s Stimme, die im zuzischte dass Seikô verschwunden sei. Der Junge konnte nicht anders als das Mädchen ungläubig anzustarren, träumte er etwa noch immer. Doch Mai`s Gesicht verschwand so schnell es gekommen war und der Chuunin konnte hören wie nebenan Akane ebenso unsanft wie plötzlich geweckt wurde.

„Uaaaah...doch kein Traum.“

Immer noch halb abwesend zwang sich Ryo zum aufstehen. Alles was von Mais Botschaft an sein Hirn gelangt war, war dass etwas sehr schlimmes passiert war. Sein Körper reagierte nun darauf indem er sich stolpernd aber schnell in seine Uniform zwängte und danach nach draußen hastete. Mai wartete schon auf die Beiden und klärte sie erneut auf, Seikô war weg!

„Scheiße!“

Ryo wusste gar nicht mehr wo ihm der Kopf stand und ging nervös im Kreis herum während er sich das Hirn zermaterte was nun zu tun sei.

„VerdamtverdamtverDAMMT! So eine Scheiße! Was machen wir jetzt?! Wir müssen sie unbedingt finden!!!“

Er zwang seine Gedanken weg von der Strafe die ihnen blühte wenn dem Mädchen irgendetwas zustoßen würde und versuchte einen Plan zu formulieren.

„Gut..egal...teilen wir uns auf. Jeder in eine Himmelsrichtung. Ich denke nicht dass wir in Richtung Otafuku Gai suchen brauchen, da wollte sie eh nicht hin.“

Fahrig kramte er aus einer der vielen Taschen seiner Weste zwei kugelförmige Rauchbomben hervor, wovon jeder der beiden Kunoichi eine bekam.

„Hier, benutzt die wenn ihr sie findet, der Rest von uns schließt dann zu demjenigen auf! Wir dürfen keine Zeit verlieren, wer weiß wie weit sie schon gekommen ist! Los!“

Mit diesen Worten trennten sich die drei Ninja und jeder von Ihnen jagte alleine durch den nächtlichen Wald. Ryo versuchte so schnell wie möglich zu machen ohne dabei etwas zu übersehen aber bei dieser Dunkelheit und seiner Gemütslage war dies etwas schwer. Die ganze Zeit über konnte er nicht anders als sich selbst und die Gruppe zu verfluchen wie sie doch so dämlich sein konnten sich so hinters Licht führen zu lassen. Jetzt waren sie kurz vor ihrem Ziel gegen die Wand gefahren...und dass nachdem sie es so lange mit diesem Monster ausgehalten hatten. Ryoichi verzweifelte zusehends als alle seine Bemühungen nicht fruchteten, Seikô konnte er hier nicht finden. Hier gab es nichts außer Gestrüpp und Dreck. Wütend über die eigene Niederlage blieb er kurz stehen und schlug einmal gegen einen nahen Baum, als ob das etwas ändern würde.

„...versagt....sie werden uns rausschmeißen....“

Plötzlich ging ein Ruck durch ihn, hatte er da etwa das wohlbekannte Husten einer Rauchgranate gehört. Sofort fuhren seine Augen die Baumkronen ab, ob er nicht eine der verräterischen Rauchschwaden erblicken konnte.

„Mist, ich muss höher!“

 
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Akane schlief ruhig und friedlich. Endlich konnte sie mal wieder richtig gut schlafen und das tat sehr gut. Es war so entspannend…doch dann wurde sie „brutal“ aus dem schönen Schlaf gerissen. Sofort richtete sich die Hiragana auf und sah in Mai‘s erschrockenes Gesicht. Dieser kleine Teufel Seikô war doch tatsächlich verschwunden. Schnell schlüpfte die Kunoichi aus ihrem Schlafsack und griff sich ihren Mantel, während Mai wieder aus dem Zelt verschwand. Akane folgte dem Mädchen und zog den schwarzen Mantel über. Es stellte sich heraus das Ryoichi auf dieselbe Weise aus dem Schlaf gerissen wurde und sich nun auch hastig zu den anderen gesellte.
Der Junge und die Hiragana wurden noch einmal über das Verschwinden des kleinen Mädchens aufgeklärt und alle überlegten, wie sie nun vorgehen sollten. Man hat nicht einen ruhigen Moment mit diesem Balg! Die Mission sollte eigentlich B-Rang sein, so anstrengend, wie dieses Kind ist! Nach diesen aufgebrachten Gedanken war Ryo der erste der etwas Sinnvolles von sich gab. „Gut…egal...teilen wir uns auf. Jeder in eine Himmelsrichtung. Ich denke nicht, dass wir in Richtung Otafuku Gai suchen brauchen, da wollte sie eh nicht hin.“
Es wäre wahrscheinlich wirklich das Beste sich aufzuteilen und getrennt zu suchen da hatte der Chuunin schon recht. Aber wäre es nicht möglich, dass Seikô gerade deshalb in Richtung Otafuku Gai abgehauen ist, weil die Ninja es nicht erwarteten? Dieses Kind war schließlich sehr unberechenbar…Aber auch egal, das würde sich ja bald herausstellen.
Akane nahm die Rauchbombe, die Ryoichi ihr gab und verschwand dann, wie die anderen im Wald. Na schön, Seikô! Wo bist du?! Dachte die Hiragana als sie das Okazegan aktivierte. Sie war zwar noch nicht so gut wie ihr Bruder Ryu oder ihr Cousin Kayros im Umgang mit dem Kekkei Genkai, aber da es im Moment ziemlich windstill war, hatte selbst sie gute Chancen das kleine Mädchen zu finden. So sah sich Akane also gespannt um, bis sie Anomalien erkannte die sich von denen der reglosen Bäume unterschieden. Das Mädchen legte noch einen Zahn zu und als sie näher kam, war sie sich ganz sicher, das war Seikô! Aber irgendetwas stimmte nicht…
Da Akane nun wusste, wohin sie musste, ließ sie ihre Augen sich nun wieder normalisieren. Jetzt war ihre Sicht zwar etwas verschwommen, aber damit musste sie nun leben. Als die Hiragana dann endlich bei Seikô angekommen war und sich ihre Sicht wieder verschärft hatte, erkannte sie was geschehen war. Das kleine Mädchen hatte anscheinend nicht auf den Weg geachtet und war in einem großen Sumpf gelandet. Die Kleine schrie um Hilfe und ruderte mit ihren Armen. Sie war so in Panik, dass sie nicht einmal gemerkt hatte, wie Akane gekommen war. Die Kunoichi stand auf einem Felsvorsprung vor dem Sumpf und noch bevor sie sich nach irgendetwas umsah um die Kleine herauszuziehen, warf sie die Rauchbombe, die sie von dem Chuunin erhalten hatte mit voller Wucht auf den steinigen Boden. Es hätte ja nicht viel gebracht sie auf das weiche Moos oder den schlammigen Boden zu werfen.
Als der Rauch aufstieg, ging die Hiragana an eine Stelle, von der aus Seikô sie besser sehen konnte. Dann rief sie ihr zu: „Seikô, du musst ganz ruhig bleiben! Die anderen sind auch gleich da und dann holen wir dich in Null-Komma-Nichts daraus!“, sie wusste zwar, dass es in so einer Situation wahrscheinlich nichts bringen würde gut auf das Mädchen einzureden, aber was sollte sie sonst tun? Während Akane sich nun nach einem behelfsmäßigen Seil umsah, da sie ihres in ihrem Rucksack im Lager hat liegen lassen -wer hätte denn auch mit so etwas gerechnet-, wurde sie von Seikô angemotzt. „Hey! Was stehst du da so blöd rum?! Hilf mir gefälligst! Siehst du nicht, dass ich gleich draufgehe?! Schwing deinen Arsch hierher und rette mich!“
 

Sakaida Mai

Chuunin
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Als die beiden anderen Shinobi sich auch beim Feuer befanden, konnte Mai keinem von ihnen in die Augen blicken. Egal ob sie redete oder schwieg und zuhörte, der Blick war auf den Boden gerichtet. Egal wie gerissen Seikô auch war, egal wenn jemand anders das Gleiche passiert wäre: Mai war diejenige, die darauf hätte acht geben sollen.
Im matten Licht des Feuers erkannte sie die hastigen und ungerichteten Schritte von Ryo.
Und während sich Mai noch das Hirn zermaterte sprach er seinen Notfallplan aus. Sie sollten sich aufteilen und getrennt nach ihr suchen. Das war wohl die schnellste und effektivste Lösung.

Mai nahm die Rauchbombe entgegen und wand sich in die Richtung, in der sie suchen sollte. Sie setzte gerade zum Rennen an, als sie inne hielt und erst noch etwas Raiton-Chakra in ihren Handflächen sammelte. Die kleinen Lichter würden wenigstens halbwegs Sicht ermöglichen und einen Aufprall gegen einen Baumstamm verhindern. Und somit war sie auf sich gestellt. Das flinke Mädchen durchkämmte jeden Winkel, den sie betrat, doppelt und dreifach. Auf keinen Fall wollte sie Seikô auch noch damit durchkommen lassen. Mai empfand mehr Wut auf sie, als dass sie sich sorgte, auch wenn es egoistisch war. Ständig verwischte es ihr die Sicht. „Reiß sich zusammen, sonst siehst du noch weniger!“, mahnte sie sich selbst und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Das Ganze war wirklich zum Verrückt werden. Allein nach dem Mädchen zu suchen schien Mai nicht genug. Sollte man nach ihr rufen? Das wäre gut, wenn sie in Schwierigkeiten wäre. Aber andererseits könnte sie sich auch unwohl gefühlt haben und wollte weg von ihnen, dann würde Seikô bestimmt nicht antworten und nur weiter weg rennen. Also wäre es besser, so still wie möglich zu suchen. Aber selbst bei dieser Methode fände man bestimmt einen Haken. Was war nun das Beste?
Zwischen dem Gestrüpp und den Wipfeln, je nach dem wo Mai nach dem Ausreißer suchte, nahm sie in der Ferne eine kaum erkennbare Rauchwolke wahr. Sie hielt eine Hand nach vorne um die neblige Umgebung besser zu sehen. Sie bildete sich das jedenfalls nicht ein. Mit einem Funken Hoffnung raste sie zu der Gegend. Anscheinend hatte jemand Seikô gefunden. Nun musste sie nur noch hoffen, dass sie wohlauf war.

Kurz bevor Mai den Ort des Geschehens erreicht hatte, hörte sie Seikô schon wieder nörgeln. „Naja, solange sie was zum Aussetzen hat, muss es ihr ja blendend gehen..“ Als die blauhaarige neben Akane erschien, musterte sie erst mal die Situation: Seikô steckt im Sumpf fest. Mai fielen tausende Sätze ein, die beleidigend, belehrend und schadenfroh waren, aber dafür war nun keine Zeit. Die Kleine schien wirklich Angst zu haben. Mittlerweile war Ryo auch angekommen. „Sie muss endlich aufhören sich zu bewegen, sonst sinkt sie noch schneller ein..“, murmelte Mai zu sich selbst. Irgendetwas mussten sie finden, um sie rauszuholen. So schwer konnte das nicht zu finden sein. „Würde mein Reiki Ryou Seiteki etwas verfeinerter sein, könnte ich sie, unerlaubter Weise, lähmen. Dann würde sie endlich still halten.“ Als erstes dachte Mai an ein Seil, aber das wäre natürlich zu einfach, deshalb hatte auch keiner von ihnen eins dabei. Aber sie waren ringsherum von Wald umgeben. „Wir bräuchten einen langen, halbwegs biegsamen Ast!“ Mit einem Kunai oder so dürfte das kein Problem sein, allerdings musste man erst mal so einen Ast finden und ihn auch noch absägen. Mai’s Gedanken wurden unterbrochen. „Was seid ihr für bescheuerte Ninjas! Tut gefälligst was!“ Am liebsten hätte Mai zurückgeschnauzt, aber das hielt sie angesichts der Tatsache, dass Seikô wegen ihr in den Schwierigkeiten steckte, für sehr unangebracht. „Versuch einfach dich ruhig zu halten!“, rief sie dem Mädchen zu. Mit Hilfe der kleinen Lichtquellen an ihren Händen suchte Mai nach etwas Brauchbaren. Sie bemerkte selbst, wie sie die Situation nicht mit dem nötigen Ernst betrachtete. Das lag wohl daran, dass Seikô trotz eigentlicher Not immer noch ausfallend war. Als könnte man sich um jemanden wie sie gar nicht sorgen. Aber das war auch Nebensache, Hauptsache war, dass ihr nichts zustieß. Seit die drei um Seikô versammelt waren, war kaum Zeit vergangen. Mai blickte zu ihren Teamkollegen. Allmählich sollten sich die drei einig werden und sich was einfallen lassen. Ein verstohlener Blick von Mai fiel auf Ryo’s Bo, aber wer weiß ob der lang genug war oder ob der Junge überhaupt einwilligen würde.
 
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Matsuo Ryoichi

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Als der Chuunin den Ort des Geschehens erreichte war der Rest seines Teams schon vor Ort. Schon während er sich näherte beschlich ihn ein ungutes Gefühl über die ganze Sache, das Gelände wurde immer matschiger und unsicherer...schon bald musste auch er aufpassen wo er hintrat und begab sich lieber auf die Äste als das Risiko einzugehen irgendwo einzusinken. Mai und Akane waren damit beschäftigt Seikô zuzurufen dass sie ruhig bleiben sollte. Ryoichi landete neben den beiden Mädchen und betrachtete mit sorgenvollen Blick Seikô, die bereits ein gefährliches Stück weiter eingesunken war. Das resultierte darin, dass ihre Hilferufe vehementer und verzweifelter wurden.

„...will sie den hier draufgehen?“

Er zermaterte sich förmlich seine Gehirnwindungen während er versuchte die Situation so genau wie möglich einzuschätzen. Seikô war, natürlich außer Armeslänge, in einen Sumpf gefallen. Wie und warum sie jedoch da hinein geraten war blieb ein Rätsel für den jungen Chuunin. In ihrer Nähe hing ein Ast über dem großen Sumpfloch. Hatte sie etwa versucht dort hinzuspringen und war abgerutscht? Nein, dafür befand sich der Ast zu weit vom festen grund entfernt. Selbst Seikô konnte unmöglich so dämlich gewesen sein... Seine Augen wanderten etwas höher und bemerkten mehrere Äste dieser Sorte, vielleicht hatte das Mädchen sie wie er benutzt um den Sumpf zu umgehen und war dann abgerutscht. Das würde auch erklären wie sie in die Mitte dieses gottverlassenen Schlammlochs kam.

Ryo seufzte nicht zum ersten Mal an diesem Abend und massierte seine Augenbrauen, was sollten sie nur tun? Er bemerkte Mais blick auf sich und wusste erst nicht wie er ihn deuten sollte, bevor ihm seine Bedeutung plötzlich klar wurde. Hastig nahm er seinen Bo vom Rücken und hob ihn in die Luft, während er Mai anblickte.

„Meinst du den? Sag nächstes Mal was sonst komm ich vielleicht nicht drauf!“

Ryoichi legte sich an den Rand des Loches und hob den Kampfstab aber die stinkende masse in Richtung Seikô. Sie streckte ihm ihre Arme entgegen, erreichte den Bo aber nicht...noch immer fehlte ein guter halber Meter.

„Verdammt!“

Ein Luftblase bahnte sich unter Seikô den Weg nach oben und platzte gluggernd neben dem Mädchen, die kreischend ein Stück tiefer einsackte.

„Scheiße! Sie sinkt schneller!“

Ohne zu überlegen rannte Ryo mit Hilfe des Baumlaufs auf einen der Äste und Sprang über Seikô, um sich liegend am Ast festzuklammern und den Bo runter zu halten. Auch hier fehlten nun wenig Zentimeter während sich das zu Tode erschreckte Mädchen verzweifelt streckte. Da der Ast schon bedrohlich knackte ging Ryo den Baumstamm entlang nach unten auf die Sumpfoberfläche zu und setzte prüfend einen Fuß auf den Matsch.

„Hm, irgendwie anders als Wasser aber ich denke ich könnte es schaffen...“

Vorsichtig schritt er über die Oberfläche auf Seikô zu und ergriff ihre Hand.


„Puh Seikô, ganz ruhig. Einsinken wirst du nicht mehr. Ich ziehe dich jetzt raus!“

Zuerst langsam, dann stärker zog Ryoichi an ihrer Hand und hörte auch nicht auf als sie anfing vor schmerzen zu schreien. Doch es tat sich nichts großartiges, das Mädchen steckte bombenfest.

„Ah, wenn ich weitermache reiß ich ihr höchstens einen Arm aus!...“

Die Sumpfoberfläche brodelte wieder und mehre Blasen platzten an der Oberfläche. Die Oberflächenspannung änderte sich so abrupt dass sich Ryo fast eingesunken wäre. Schwer atmend blickte er zu seinen zwei Teammitgliedern.

„Holt ein Seil oder improvisiert etwas mit dem wir sie rausziehen können! Schnell!“

Er selbst ging vorsichtig zurück zu Seikô und hielt sie weiter oben während er ihr gut zuredet und sie ermahnte ruhig zu bleiben. Die Kleine war so aufgelöst dass sie alle seine Worte nur unter Rotz und Tränen abnickte während sie sich an seine Hand klammerte als wäre sie ihr letzter Grashalm....sterben wollte sie wohl doch nicht.
 
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Akane beobachtete interessiert Ryos Versuche Seikô aus dem Sumpf zu holen. Sie selbst beherrschte noch nicht den Baumlauf und an den Wasserlauf war gar nicht erst zu denken. Obwohl sie eine ganz gute Kontrolle über ihr Chakra hatte. So gut war sie dann doch noch nicht. Aber wofür wäre Ryoichi auch Chuunin, wenn er nicht mal diese Techniken beherrschte.
Nachdem der Junge es aufgegeben hatte, die Kleine mit seinem Bo daraus zuziehen. Ging er vorsichtig über die Sumpfoberfläche zu dem Mädchen hin und versuchte sie so herauszuziehen. Doch mehr als Schmerzensschreie von Seiten Seikôs erreichte er dadurch nicht. Schließlich wandte er sich seinen Teammitgliedern zu und befahl ihnen ein Seil zu holen oder zu improvisieren um das kleine Mädchen aus dem Sumpf zu befreien.
Die Hiragana überlegte kurz und wandte sich dann an Mai. „Wir brauchen auf jeden Fall etwas, wodran sie sich festhalten kann!“ Mai nickte. „Ja, so wie an Ryos Bo!“ „Genau…Und wenn wir uns nun einen stabilen Ast runterholen und…“ „Und das Seil an ihn binden…“ „Dann können wir sie ganz einfach rausziehen!“ Die Mädchen waren sich einig. So richtig einig. Und dabei kam es eher selten vor, dass Akane mit jemandem genau derselben Meinung war. Aber auch egal. In so einer Situation waren Meinungsverschiedenheiten auch höchst unpraktisch.
Also schickte Akane Mai los um das Seil zu holen und sie selbst würde in der Zeit einen geeigneten Ast von einem der Bäume runterholen. Zu erst einmal musste sie aber einen solchen finden, was sich aber nicht all zu schwierig gestaltete, da sie sich ja in einem Wald befanden. Schnell hatte die Hiragana einen passenden Ast gefunden und kletterte geschickt an dem zugehörigen Baumstamm hoch. Oben angekommen setzte sich Akane auf einen der Äste, holte ein Kunai heraus und begann ihr späteres Hilfsmittel abzuhacken. Und mit einem so kleinen Messer, wie einem Kunai war das gar nicht so leicht. Es wäre wesentlich einfacher könnte Akane ein Katana führen, aber nein! Sie musste sich ja unbedingt mehr auf Ninjutsu konzentrieren und selbst darin war sie im Vergleich zu anderen Genin noch ein Anfänger.
Als die Hiragana dann endlich durch war und der Ast zu Boden fiel, sprang sie von dem Baum wieder runter und musste auch nicht lange auf Mai warten.
 

Sakaida Mai

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Obwohl Mai nichts weiter sagte und auch sicherlich keine telepatischen Kräfte hatte, zückte Ryo den Bo. Erst dachte sie, es handelte sich um das typische zwei Seelen ein Gedanke Muster, aber er hatte anscheinend weiter Gedacht, als Mai es erwartet oder beabsichtigt hätte. Seinen Hinweis ließ sie frustriert über sich ergehen. Womöglich hatte sie den Gedanken, dass der Bo helfen konnte, gleich wieder verworfen. Sie war immer noch niedergeschlagen, weil sie bei der Wache Mist gebaut hatte. Aber jetzt war es egal, er würde wahrscheinlich denken sie sei Hirntot.
Der Junge versuchte bereits sein Glück. Wie erwartet war die Waffe vom Rand aus zu kurz. Neben Seikô platze eine, von dicker Flüssigkeit umringte Blase, worauf Seikô schreiend ein ganzes Stück kleiner wurde. Mai zuckte heftig zusammen. Sie schnallte endlich, in welcher enormen Gefahr sich ihr Schützling befand. Sie rannte bis zum Äußersten Rand des Ufers, wo sie gerade noch den Fuß heben konnte ohne selbst einzusinken. Über Seikô taumelte erneut der Holzstab von Ryo, aber auch daraus wurde nichts. Hastig verließ er den maroden Ast, auf dem er sich befand. Da er als einziger den Wasserlauf beherrschte, schleppte er sich zu ihr. Auch sie auf direktem Wege raus holen zu wollen, funktionierte nicht. Er appellierte an seine Teamkollegen.

Mai’s Kopf rauchte. Irgendetwas musste ihnen doch einfallen. Vor allem Sie hatte wieder etwas gut zu machen. Akane wand sich ihr zu. Dass sie ein Seil brauchten, war die eine Sache. Plötzlich war es so, als hätten beide Konoichi denselben Gedankenblitz gehabt. Was sie absprachen ging so locker vom Hocker, dass es schon fast Filmreif war. Mai eilte zurück zum Lager und durchsuchte die Sachen nach einem Seil. Als sie das Objekt der Begierde in der Hand hielt, raste sie so schnell sie konnte zurück zu Seikô. Mai wunderte sich schon über sich selbst, wie schnell das ging. Das lag wohl am Adrenalin. Zur großen Erleichterung hatte Akane bereits einen perfekten Ast gefunden. Er war dick und stabil genug, dass Seikô sich daran festklammern konnte. Zugleich war er nicht allzu schwer. „Super, jetzt müssen wir nur noch das Seil daran fest binden!“ Jede Konoichi übernahm eine Seite, worauf sie Ryo bitten mussten Seikô ihre Erfindung zu bringen. Schließlich konnte nur er zu ihr gelangen. Das Prinzip war um Grunde ganz einfach: Seikô sollte sich am Aste festhalten, was kein Problem sein sollte und Mai und Akane konnten sie aufgrund der zweiseitigen Kraftaufwendung leichter rausziehen. Aber in der Theorie ist es meist einfacher als in der Praxis. Leicht würde es nicht werden. Da mussten die drei schon enorme Kraft aufwenden, um das Mädchen hoch zu kriegen. Aber immerhin tat man ihr damit nicht weh und sie konnte sich gut daran festklammern. Die beiden Mädchen packten das Seil so nah wie möglich am Ast, um mehr Wirkung zu erzielen. Ryo machte es ihnen leichter, in dem er das Holz direkt anhob. So würden sie wenigstens halbwegs nach oben ziehen statt geradeaus. Im Grunde ging die ganze Aktion sehr schleppend voran, nur wenn eine weitere Blase platze und ein kleiner Luftraum entstand, konnten sie Seikô ein sichtbares Stück nach oben ziehen. Aber was sollten sie auch mehr von dem improvisierten Rettungsmaschinendings erwarten. Nachdem die Mädchen schon ziemlich verausgabt waren und ihre Hände Wund waren, war Seikô immerhin schon bis zur Hüfte frei. „Es ist zwar zum Kotzen, aber es geht voran!“ Mai biss die Zähne zusammen und strengte sich an. Auch Akane schien nicht mehr so viel Kraft zu haben.

Nach einer weiteren Ewigkeit und ein paar platzenden Blasen schlupfte Seikô’s Körper mit einem Sauggeräusch nach oben zu Ryo. Erleichtert atmete Mai aus. „Ich dachte schon, das würde nie enden!“, sagte sie zu Akane. Geschafft warf sie das Seil von sich und ließ sich auf den Boden plumpsen. „Gott sei Dank ist das vorbei.“, seufzte sie. Erst als sich ihr Puls normalisiert hatte und sie wieder normal schnaufen konnte, spürte sie, wie ihre Hände brannten. Sie hob sie vor ihr Gesicht und begutachtete die wunden und teilweise blutigen Stellen. „Blödes Seil..“ Wenn sie wieder im Lager waren, musste sie sich erst einmal darum kümmern. Als Ryo, zusammen mit Seikô wieder zu ihnen stieß, heulte das Mädchen immer noch. Irgendwie tat sie Mai Leid, weshalb die Wut erst mal verflogen war. Die Blauhaarige stand auf, ging zu ihr und strich ihr tröstend über die Haare. Von oben bis unten war sie voll mit Schlamm. Mai war nur froh, dass der Kleinen nichts weiter passiert war. Und die Lektion konnte ihr ja auch nicht schaden. Schließlich war und wird diese Nacht für keinen der drei erholsam.
 
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Matsuo Ryoichi

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In einem ständigen Rennen gegen die Zeit improvisierten Akane und Mai einen behelfsmäßige Konstruktion in der Form von einem stabilem Ast und einem daran festgebundenem Seil, mit der sie Seikô nach einem schier endlosen Zeitraum endlich aus ihrem schlammigen Grab befreiten. Das Mädchen kam schweratmend und von Kopf bis Fuß verdreckt auf dem festen Grund zur Ruhe und hustete sich, unterbrochen von kurzen Heulkrämpfen, die Seele aus dem Leib. Ryoichi selbst war erleichtert wie noch nie, obwohl die Gruppe sich noch bis vor Kurzem bis aufs Blut mit Seikô gestritten hatte war dies nun Alles vergessen. Er wollte sie einfach nicht sterben sehen und das hatte nichts mit der Strafe dafür zuhause in Shirogakure zu tun. Er mochte Seikô nicht aber er würde sie nicht verrecken lassen!

„Puh das ist ja gerade noch mal gut gegangen...!“

Mit weichen Augen schaute er hinunter auf das schluchzende, dreckige Wrack, das von Seikô noch geblieben war, und ging schlussendlich neben ihr in die Hocke um ihr fürsorglich die Hand auf die Schulter zu legen.

„Schhhhhh... Seikô...alles gut, wir haben dich da rausgezogen. Keine Angst mehr....“

Seikô sagte immer noch nichts, sondern starrte jeden der drei Shinobi mit tränenverquollenen Augen und bibbernden Lippen an. Mai war inzwischen ebenfalls an seiner Seite und strich Seikô beruhigend durch ihre Haare, der Ryo gerade aufgeholfen hatte.

„Kannst du gehen?“

Fragte Ryo ihre Schutzbefohlene mit besorgten Blicken und nahm das zögerliche Kopfschütteln als Antwort um das Mädchen auf den Rücken zu nehmen und zum Lager zu tragen. Die totenbleiche Seikô protestierte nicht und lies alles widerstandslos über sich ergehen. Ryo drehte den Kopf halb nach hinten und murmelte ihr ein paar beruhigende Worte zu.

„Wir bringen dich zurück zum Lager, dort kannst du dich aufwärmen!“

Den Kopf wieder nach Vorne gewandt, sprach er nun wieder mit Mai und Akane.

„Also los! Zurück zum Lager!“

Kurze Zeit später saßen Alle um ein prasselndes Feuer, obwohl der letzte Morgen ihrer Reise bereits angebrochen war. Seikô war in eine Decke gehüllt und wärmt ihre kalten Knochen während ihre Kleidung über Stöcke gespannt trocknete. In den Händen hielt sie eine dampfende Schale Tee, die sie immer wieder gierig zu den blauen Lippen führte. Die drei Ninja redeten immer noch nicht mit ihr, scheinbar wollte ihr jeder die Gelegenheit geben sich zu sammeln. Ryo selbst wusste nicht so Recht wie es weitergehen sollte. Sollten sie einfach so weitermachen wie bisher und das Mädchen abliefern als ob nichts geschehen wäre? Kein Fluchtversuch? Kein Beinahetod?

„D-danke..“

Ryo blickte überrascht von seinen Gedanken auf und betrachtete Seikô, die mit schuldzerfressener Miene in ihre Teeschale starrte bevor sie weitersprach.

„Danke dass ihr mich gerettet habt....danke das ihr es überhaupt so lange mit mir ausgehalten habt...Ich..ich find euch auch gar nicht so doof, es war nur..es war nur..“

Sie stockte kurz, offensichtlich bereiteten ihr diese Worte Probleme und kamen nicht freiwillig über ihr Lippen. Bewegt kniff sie ihre Augen zusammen und drehte den Kopf ab, um niemanden ansehen zu müssen.

„ich wollte nicht nach Otafuku und auf diese blöde Schule....ich bin in Shiro zuhause und jetzt sollte ich plötzlich umziehen und immer der Beste sein so wie meine Eltern. Das pack ich aber nicht und will es auch gar nicht. Ich will Leben und nicht immer die perfekte Seikô sein...“

Sie wand sich wieder nach Vorne um und blickte jedem von Ihnen eindringlich und entschuldigend in die Augen.

„....Ich dachte wenn ich euch genug nerve brecht ihr vielleicht die ganze Aktion ab. Es hat nichts gebracht da bin ich immer härter geworden und habs wohl auch manchmal übertrieben.....tut mir Leid wegen der Karte Ryo...und wegen dem Chili Akane...und deinen Zöpfen Mai...“

„Manchmal ja?“

Der Chuunin dachte sich seinen Teil, sagte aber nichts. Seltsamerweise verspürte er im Moment keinen Ärger...er war nur gespannt was sie als Nächstes sagen würde. Ihm gegenüber schluckte Seikô erneut bevor sie fortfuhr.

„....nachdem die Reiseänderung nicht geklappt hat und wir wieder auf Kurs waren musste ich weglaufen....Den Rest kennt ihr ja...Danke!“

Seikô blickte schuldbewusst zu Mai und senkte ihren Blick ein wenig, sie wusste sehr wohl wie schlimm es für die Kunoichi gewesen sein musste dass sie gerade auf ihrer Wache entwischt war. Da nun die Katze aus dem Sack war herrschte vorerst Still über der prasselnden Feuerstelle. Ryoichi lies Seikô nicht aus den Augen.

„Dass ist es also die ganze Zeit gewesen...“

Tja, was sagte man am Besten zu einem Menschen der sich gerade so vor einem geöffnet hatte? Ryo wusste nicht Recht und fuhr sich mit der Hand über den Hinterkopf.

„...Hauptsache dir ist nichts passiert Seikô, der Rest ist unwichtig und vergessen. ...Falls es dich aufmuntert. So wie du uns entwischt bist und mit all deinen Streichen hast du das Zeug für eine herausragende Kunoichi!“

Obwohl immer noch traurig blickte ihn Seikô trotzdem mit einem schüchternem Lächeln an.
 
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Zusammen mit Mai zog Akane das kleine Mädchen aus dem Sumpf. Und das stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Die beiden Kunoichi mussten sich dabei ziemlich verausgaben, aber nach einer gefühlten Ewigkeit hatten sie es dann endlich geschafft und Seikô war aus dem Sumpf befreit.
Die Hiragana ließ erschöpft das Seil fallen und lehnte sich an den nächstbesten Baum. Niemals hätte sie gedacht, dass das ganze selbst zu dritt so anstrengend werden würde. Aber wenigstens war Akane schlauer als das blauhaarige Mädchen gewesen, denn sie hatte kurz bevor sie die Rettungsaktion gestartet hatten noch schnell ein paar dünne, schwarze Handschuh übergestreift. So war sie von den Schürfwunden, wie sie sich an den Händen Mai’s befanden, verschont geblieben. Was aber nicht gleich bedeutete, dass sie keine schmerzenden Hände hatte. Im Gegenteil, trotzdem die Hiragana sich die Mühe gemacht hatte, das Schlimmste durch die Handschuhe zu verhindern, musste sie nach abstreifen der schwarzen Kleidungsstücke feststellen, dass das Seil auch bei ihr tiefe Abdrücke hinterlassen hatte. Aber gut, da konnte man halt nichts machen.
Und statt sich weiter um ihre Hände zu kümmern, beobachtete Akane wie sich Ryo und Mai um Seikô versammelten um sie zu trösten. Nach einer Weile beschloss das Mädchen sich zu den anderen zu gesellen. Sagte und tat aber nichts um die Kleine aufzuheitern. Wieso sollte sie auch, schließlich hatte Seikô sich das alles selbst zu zuschreiben.
Die Hiragana beobachtete lediglich das Geschehen und folgte den anderen dann, als es zurück zum Lager ging. Dort angekommen ging sie kurz ins Zelt, kramte ein kleines Täschchen aus ihrem Rucksack und gab es dann Mai mit der Bemerkung, dass es für ihre Hände sei. Danach setzte sie sich zu Ryoichi und Seikô ans Feuer, wo sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Flammen schenkte, bis Seikô das Wort ergriff.
Die Worte, die da aus dem Mund des kleinen Mädchens kamen, waren das letzte mit dem Akane gerechnet hätte, aber anscheinend meinte die Kleine das wirklich ernst. Mit Reue entschuldigte sich Seikô für alles, was sie getan hatte und bedankte sich für ihre Rettung.
Da die Kunoichi nicht damit gerechnet hatte, wusste sie auch nicht so recht, was sie sagen sollte, deshalb schwieg sie weiter und nickte nur zustimmend, als der Chuunin sagte, dass sie das Zeug zur Kunoichi hatte.
 

Sakaida Mai

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Mit Seikô mehr oder weniger wohlbehalten im Schlepptau machten sich die vier auf den Weg zurück ins Lager. Mai schnappte sich ihre Wasserflasche und säuberte ihre Hände ein Stück abseits von den anderen, die am Feuer saßen. „Uaah, das brennt wie verrückt!“ Das kalte Wasser spülte alles Weg. Und ohne den Dreck und dem vertrockneten Blut sahen ihre Hände nur noch halb so schlimm aus. Plötzlich kam Akane auf sie zu und hielt ihr mit unbeholfenem Gesichtsausdruck etwas hin. Mai griff zu und begutachtete den kleinen Beutel und grinste Akane dankend an. „Wer hätte gedacht, dass sie so nett sein kann? Muss ihr ganz schön schwer fallen!“ Mai sah die Hiraganga aus einem völlig anderen Blickwinkel. Sie mochte sie eigentlich. Sofort kramte der Blauschopf eine Salbe raus und schmierte sich diese mit verzerrtem Gesicht auf die Wunden. Sie hörte Seikô’s Entschuldigung nur nebenbei an.
Als das Mädchen jedoch den Grund nannte, warum es sich so aufgeführt hatte, spürte Mai tiefstes Mitleid mit ihr. Es war schon fast erschreckend für Mai, wie sehr sie sich plötzlich mit dem Mädchen verbunden sah. Wahrscheinlich konnte keiner Seikô’s Gedanken und Sorgen so sehr nachvollziehen wie sie. Einerseits verspürte Mai das Bedürfnis, ihr zu helfen, aber andererseits wusste sie nicht, ob ihr Ratschlag sich negativ auf die Mission auswirken würde. Am besten sie redete nicht weiter darüber.

Das blauhaarige Mädchen erhob sich und gesellte sich zu den anderen, während sie verträumt mit ihren Haaren spielte. Die persönliche Entschuldigung für ihre Haare winkte Mai nur mit einem: „Sie sind ja noch dran.“ ab. Sie konnte dem kleinen Teufel gar nicht mehr böse sein, schließlich waren sie so was wie Leidensgenossen.
Als die Teeschlürferin ihre Ansprache mit einem letzten Danke beendete, war es an ihnen, etwas zu sagen. Und Mai stimmte Ryo zu: „Auf jeden Fall! Tritt deinen aufgeblasenen Schulkameraden ruhig ordentlich in den Hintern!
Die Nacht war eigentlich schon vorbei und ans schlafen konnte wohl keiner mehr denken. Alleine um endgültig zur Ruhe zu kommen brauchten die vier noch Zeit. Wie lange würden sie dann schlafen? Also beschlossen sie, weiter zu ziehen und dafür die Pause etwas zu verlängern. Mit etwas Glück würden sie es dann noch pünktlich nach Otafuku Gai schaffen, da sie früher aufbrachen als geplant. Die Zeit verging und die Schritte wurden quälender. Allmählich machte sich die durchzechte Nacht bemerkbar. Jeder einzelne Schritt, den Mai setzte, führte zu einem drückenden Schmerz auf der Fußsohle. Seufzend blickte sie in den Himmel. Die Wolken zogen sich zusammen und verdeckten mit ihrem dunkeln Haupt die Sonne. Es sah verdächtig nach Regen aus. Wenn es jetzt noch schütten würde, dann wäre dies der perfekte letzte Tag für eine anstrengende, Nerven reibende Mission.
Langsam fielen die ersten Tropfen vom Himmel. Mai blickte erneut nach oben. „Naja, solangs’ nicht mehr wird..“ Wie auch die anderen, ignorierte sie das leichte Nieseln, schließlich war es trotzdem noch relativ warm. Außerdem machte das etwas wacher. Allerdings schien ihnen das Glück nicht hold zu sein, da es kurz darauf anfing wie aus Eimern zu schütten. Mai rief ihren Teamkollegen zwischen dem Rauschen zu: „Was soll’s! Ein Gewitter oder ein Sturm wären schlimmer!“ Würde man nach den ungeschriebenen Gesetzen gehen, dann war es jetzt Pflicht des Wetters, noch eins drauf zu setzen. Aber das würde dann zu verrückt werden. Die Gruppe stellte sich unter einen dicht gewachsenen Baum am Wegrand, welcher als Schutz genügen sollte. „Normalerweise dauert so ein Schauer sowieso nicht lange.“ Die Baumkrone mit ihren zahlreichen Blättern erfüllte ihren Zweck zur Zufriedenheit aller. Und um die Zeit des Wartens wenigstens Sinnvoll zu nutzen, machten die Shinobi eine kleine Pause. Mai hatte sich am Lager bereits gedacht, dass Seikô nun aufblühen würde. Und sie behielt Recht.
Das Mädchen redete und redete, es machte ihr sichtlich Freude sich nun nicht mehr verstellen zu müssen. Nach kurzer Zeit wussten die drei anderen alles über sie. Ihre ganze Lebensgeschichte und jedes Detail. Die Ohren von Mai klingelten bereits, aber immerhin erzählte Seikô keinen Mist mehr.
Der Regen hörte allmählich auf und die Gruppe machte sich bereit zum Aufbruch. „Wartet! Wollen wir nicht noch ein bisschen länger Pause machen?“, fragte Seikô schon fast flehend. Mai lächelte sie mitleidig an und murmelte ihr Scherzhaft zu: „Deine Absichten sind unlauter.“ Mit jedem Schritt waren die Shinobi glücklicher, bald hatte die Reise ein Ende. Seikô hingegen wurde wieder still. Man merkte ihr richtig an, dass sie nicht nach Otafuku Gai wollte.
 
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Matsuo Ryoichi

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Müde und ausgezehrt brachen die vier Weggefährten ihr Lager ab und machten sich unausgeruht an die letzte Etappe ihrer Reise. Es war schon kurz vor Mittag und die Sonne stand hoch hinter den behäbig heranziehenden Wolken. Seikô blühte nun unter den müden Shinobi richtig auf und begann ohne Pause von sich zu erzählen und die drei Ninja über ihren Beruf auszuquetschen. Da sie sich gerade Vorne bei Mai und Akane aufhielt schloss Ryoichi die müden Augen ein wenig und genoss das leichte Kribbeln, dass der einsetzende Nieselregen auf seiner Hau verursachte während er den zu ihn herüberdringenden Worten lauschte.

„Sagt mal, wie lange seid ihr schon Genin? Habt ihr schon viele gefährliche Missionen erlebt? Habt ihr schon jemand getötet?“

Der Chuunin grinste in sich hinein, wie schön es doch war mit einer fröhlichen Seikô zu reisen. Fast könnte man sagen dass der gescheiterte Fluchtversuch ein Glücksfall für diese Mission gewesen war... Auch er hatte ihren bohrenden Fragen Rede und Antwort zu stehen und versuchte so gut es ging ohne ein Gähnen von seiner Chuunin Prüfung zu erzählen als die Gruppe gerade wegen Platzregen unter einem Baum Rast machte.

„Nun, eigentlich dürfte ich dir ja nichts davon erzählen...das ist alles ziemlich geheim!“

„Ach komm schon Ryoichi, ich behalts auch für mich! Versprochen!“

Das war natürlich gelogen, eigentlich gab der Chuunin sogar richtig gerne mit der bestanden Prüfung an aber wenn man angebettelt wurde erzählte es sich doch gleich doppelt so angenehm oder? In Seikôs felhende Augen grinsend tat er so als müsste er die Erinnerung aus einem der dunkelsten Winkel seines Hirns hervorkramen und massierte sich die Stirn.

„Mal sehen...uns hat man damals auf eine Insel mitten im Wasserreich gebracht. War das erste mal dass ich Shinobi aus Soragakure gesehen habe...Waren ein paar ziemlich üble Gesellen dabei, unter Anderem ein Vampir und ein kleiner Kampfzwerg der Bäume ausreißen konnte!“

„Wow, die hängt mir ja wirklich voll an den Lippen. Ob ich noch ein wenig auftragen soll?“

„Auf jeden Fall hatte jeder Teilnehmer so etwas wie eine Karte mit einer Nummer drauf. Man selbst bekam eine dieser Karten und eine Nummer die man kriegen musste....sein Ziel sozusagen.“

„Und hast du es geschafft?“

„Haha nein, eigentlich wurden wir von einer Prüferin überrascht die mich und zwei andere Shinobi ausgenockt hatte als wir uns gerade an die Gurgel wollten. Sie nahm uns unsere Karten ab und wir haben sie uns zurück erkämpft!“

„Wow. Hoffentlich komm ich auch mal bis zur Chuuninprüfung!"



„Bestimmt, du hast das Zeug dazu!“

Der Regen lies nach und so langsam konnten sie weiterziehen. Seikô quängelte nach einer längeren Pause aber die war nun mal nicht drin.



Die Sonne senkte sich schon dem Horizont entgegen als sie, viel zu spät, die beeindruckenden Stadtmauern Otafuku Gais erblickten. Eine Woge der Erleichterung ging durch die Gruppe und selbst Seikô schien erleichtert, obwohl sie traurig war dass sie sich so bald schon wieder trennen mussten. Je näher sie kamen desto größer und massiver wurden die Mauern samt Burg dahinter und Ryoichi kam sich so richtig klein vor. Vor den großen Toren warteten schon zwei Menschen auf sie, Seikôs besorgte Eltern. Sofort als sie in reichweite waren fielen sie dem Mädchen um den Hals und bedeckten es mit Küssen während die Shinobi vergleichsweise dumm dastanden. Ryoichi schaute kurz hoch zur Sonne um sich die Verspätung zu bestätigen.

„Oje, Mittags hätten wir da sein sollen und jetzt ist Sonnenuntergang...“

Seikôs Eltern waren zunächst entsetzt über das verschmutzte und abgekämpfte aussehen ihrer Tochter aber diese manövrierte die drei Shinobi aus der Klemme indem sie erklärte sie hätte so lange gequengelt bis unterwegs trainiert worden wäre. Nach kurzem Schock erleichtert warf Ryoichi dem Mädchen einen dankbaren Blick zu und schüttelte die Hände der nun deutlich zufriedener wirkenden Eltern. Bald verabschiedete sich das Dreiergespann und lies die Ninja am Tor zurück. Ryo schaute der Familie hinterher und wandte sich dann an sein Team.

„Na, dann wollen wir mal machen das wir zurückkommen!“


*Mission abgeschlossen!*

OT: Jeder noch 1 Post und dann haben wirs =P
 
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Endlich mal wieder Regen! Dieser ewige Sonnenschein war ja kaum zu ertragen! Dachte Akane zufrieden, als es anfing kühle Tropfen vom Himmel zu regnen. Sie verstand nicht, was andere so gegen den Regen hatte. Er war doch ganz angenehm, vor allem nach einer so anstrengenden Nacht, wie der gestrigen. Seikô schien auch viel fröhlicher zu sein und quatschte wild drauf los, was das Mädchen auf die Dauer ziemlich nervte.
Mit der Zeit wurde das Prasseln immer stärker und die Gruppe sah sich gezwungen unter einem Baum Schutz zu suchen. Die Hiragana hätte zwar noch länger durch den Regen laufen können, war aber auch nicht unzufrieden darüber mal eine kleine Pause einzulegen und etwas zwischen die Beißer zu kriegen.
Als es dann langsam aufhörte zu regnen, setzte sich die Gruppe wieder in Bewegung unter kleinen Protesten Seikôs, diese wollte ja schließlich, wie sich letzte Nacht rausgestellt hat nicht nach Otafuku.
Aber dann -mit einiger Verspätung- kamen sie endlich in Otafuku Gai an, wo die Eltern des kleinen Mädchens schon sehnlichst auf sie warteten. Sie waren nicht gerade begeistert davon, dass ihre Tochter so schmutzig und ausgelaugt war. Aber bevor die Ninja etwas von dem Zorn der Eltern zu spüren bekommen konnten, manövrierte sie Seikô geschickt da raus.
Und nach einem kurzen Abschied war es dann für die drei soweit. Es ging endlich nach Hause! Und trotzdem alle drei schon ziemlich fertig waren, kamen sie doch recht schnell voran. Sie waren sichtlich glücklich damit, endlich wieder in ihr Dorf zurückkehren zu können. Selbst Akane, die sonst so abweisend war, ließ sich auf einen kleinen Plausch mit Mai ein.
 

Sakaida Mai

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Sie hatten also ihr Ziel erreicht. „Endlich, endlich, endlich!!“ Mai freute sich wie ein kleines Kind, dass es bald wieder ab nach Hause ging. So sehr es ihr auch gefallen hatte, ein richtiges Bett und eine Dusche waren jetzt Gold wert. Auf die Eltern von Seikô war Mai besonders gespannt. Ob sie ihren Eltern ähneln würden? Die Wiedersehensfreude der kleinen Familie war groß, selbst das kleine Mädchen schien sich zu freuen, obwohl sie zuvor noch gesagt hatte, dass sie gar nicht nach Otafuku Gai wollte.
Der Abschied ging Mai dann doch ziemlich ans Herz, aber sie übertönte das mit einem Lächeln. „Pass gut auf dich auf, bestimmt sieht man sich mal wieder!“ Als Seikô mit ihrer hübschen Mutter und dem, für sein alter gut aussehenden, Vater hinter den Toren verschwand, machten sich die drei Shinobi auf den lang ersehnten Heimweg.

Ohne den Klotz am Bein, der ihnen die Reise in so vieler Hinsicht erschwert hatte, ging es unglaublich schnell voran. Und jetzt wo Seikô nicht mehr dabei war, übernahm Mai wieder das Reden ohne Punkt und Komma. Und diesmal war es nicht nur Ryo, der sich am Gespräch beteiligt hatte, auch Akane redete zur großen Überraschung der beiden mit. Die blauhaarige Konoichi war mittlerweile richtig froh, trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, dass sie Akane kennen gelernt hatte. Mal sehen was sich so ergab, wenn die drei wieder in Shirogakure waren.
 
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