Aktuelles

E6 - Waldstück

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war neblig und für ein normales Auge nichts zu sehen. Aber Shiro, der war unter Beobachtung. Strengster Beobachtung. Er wäre ein Idiot gewesen, wenn er nur herumgestanden wäre und auf sein Ende gewartet hätte, keine Frage. Und da wir alle wissen, dass der Junge kein Idiot war, setzte auch er sich in Bewegung. Seine Gründe konnte die Hyuuga zwar nur erahnen, aber vermutlich suchte er ein Ende des Nebels. Einen Ort, an dem er sein Augenlicht wieder gewann. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun, Itoe setzte ihm natürlich nach. Und wer aufmerksam gelesen hat, der weiß... laut Plan würde Shiro gleich von einer Explosion oder einem Kunai erwischt werden, der Kampf war gelaufen und Itoe um eine Plakette reicher. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das wäre vielleicht auch so gelaufen, wenn da nicht... „Ryo?!“, fuhr es Itoe durch den Kopf, die rein aus Gewohnheit die Umgebung im Auge behalten hatte. Als er von der Druckwelle geschubst worden war, hatte er sich noch knapp in ihrem Radius befunden. Knapp, aber er war da gewesen. Und jetzt? Weg. Kein Ryo. War der Holzkopf etwa in die falsche Richtung gepaddelt, weil er auf Grund des Nebels nichts mehr gesehen hatte? Oder war er gar... Bewusstlos? Ein Stich zuckte durch die Brust des Mädchens. Ertrank ihr Freund da gerade? Durch diese Gedanken vollkommen aus dem Kreislauf gebracht, entfernte sich Junichiro immer weiter – und Itoe erkannte erschreckt: Die Zeit für ein Kunai war abgelaufen. Sie hatte die Gelegenheit verpasst. Und warum das? Weil ihr Partner womöglich gerade den Löffel abgab. Itoe zögerte nicht (besonders) lange, ehe sie den Kopf drehte und das Meer absuchte. Je weiter ihr Blick sich vom Ufer entfernte, desto unruhiger wurde sie. Hin und her, für eine Sekunde schaute sie sogar unter Wasser nach, wobei sie feststellen musste, dass sie dort nicht wirklich viel erkannte. Panik erfasste sie und Shiro war vergessen. Wen interessierte denn schon so eine blöde Plakette, wenn ein Freund in Gefahr war? Itoe war manchmal etwas kaltherzig, das wusste sie selbst, aber Freunde waren wichtiger als ein Punkt. Ein Glück, dass sie hier nicht mehr von der Sorte im Examen hatte, ansonsten würde es ihr ja... wie Ryo gehen. Gewissensbisse wegen Tsy durchzuckten sie kurz, ehe sie weiter in Richtung Meer rannte und den Genin endlich fand. Er war weiter vom Ufer entfernt als sie angenommen hatte, aber wenigstens atmete er noch und versuchte gegen die Strömung an zuschwimmen. Apropos... Strömung? Wieso wurde er eigentlich hin fort gezogen? Und noch wichtiger? Wieso stand der Depp nicht einfach auf und bewegte seinen Arsch wieder an Land? Die Antwort, dass er keinen Wasserlauf beherrschte... tja, darauf kam die Hyuuga nicht, war diese Vorstellung doch eindeutig zu weit her geholt (…)[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Fakt war jedoch, dass irgend etwas nicht stimmte. Und was machte dieses Mädchen? Es vergaß ihren Gegner, der sah sie ja eh nicht und war vermutlich froh, heil aus dem Nebel herausgekommen zu sein, und spielte Jesus. Da flog sie nun also über das Wasser und war binnen weniger Sekunden bei dem Jungen. Der Seegang war gar nicht mal so läppisch wie sie angenommen hatte, daher musste sie immer stärker balancieren um nicht im Wasser zu landen, was aber so oder so geschehen würde. Erst wollte Itoe Ryo aufs Wasser zerren, dann fiel ihr aber ein, dass der Typ keinen Wasserlauf beherrschte. Zweite Möglichkeit war, den Jungen zu schultern und an Land zu schleppen. Aus offensichtlichen Gründen wurde diese Idee jedoch nicht einmal im Ansatz in die Tat umgesetzt. Möglichkeit drei, die sich im Endeffekt als genauso nützlich wie ein elfter Zeh herausstellte, war folgende: Wasserlauf wurde deaktiviert, Itoe plumpste ins Wasser und krallte sich Ryos Arm. Ursprünglich wollte sie mit ihm gemeinsam gegen die Strömung anschwimmen. Doch auch dieser Plan blieb auf der Strecke, denn die Hyuuga merkte sofort als sie ins Wasser eingetaucht war, was da für Kräfte an ihr und Ryo zogen. Wasser schwappte ihr ins Gesicht, ihr Kopf wurde kurz untergetaucht und sie schluckte das salzige Zeug. Hustend kam sie wieder an die Oberfläche und wollte aus reiner Panik wieder auf das Wasser... nur um fest zu stellen, dass das nicht mehr möglich war. Kaum hatte sie ihr Chakra unter Kontrolle gebracht und wollte sich gerade hoch ziehen, kam eine neue Welle und tauchte sie wieder anstandslos unter. Dieses Vorhaben war zum Scheitern verurteilt, also gab sie es einfach auf. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe kannte sich nicht mit Strömungen, den Gezeiten oder gar dem Meer selbst aus, nicht einmal so ein bisschen. Daher wusste sie nicht, dass man in einer Bucht verhältnismäßig sicher war und die Gefahr, aufs offene Meer hinaus zu treiben, eine ziemlich geringe war. Einzig das Beobachten des Ufers – noch immer geschluckt vom Nebel – beruhigte sie ein wenig. Sie bewegten sich nicht einfach nur... weg, sie bewegten sich auch ein wenig seitwärts. Und ein weit geworfener Blick verriet dem Mädchen, dass sich dort wieder Küste befand. Erleichtert notierte sich Itoe, dass sie hier vermutlich nicht sterben würden. Also konnte sie sich – patschnass, genervt und jetzt schon etwas ausgelaugt – an Ryo wenden. „Wieso zum Henker beherrscht du keinen Wasserlauf?!“, warf sie ihm zwischen einer kleinen Welle entgegen, die ihr ihre Haare nur noch unkontrollierter ins Gesicht klatschte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Immer wieder tauchte Itoes Kopf unter Wasser und sie schluckte etwas davon, während die beiden in Richtung Land trieben. [/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif][out: Schade, Juni, aber wir beenden den Kampf sicherlich irgendwann x)][/FONT]
 

Ishimaru Junichiro

New Member
Beiträge
213
Größe
1,80m
Alles war perfekt gelaufen, Ryo wurde durch die Explosion ins Meer geschleudert und die kleine Hyuuga stand vollkommen alleine da. Doch selbst ein perfekter Plan oder ein perfekter Kampfverlauf hatte immer noch Überraschungen zu liefern. Ebenso, wie es hier gerade geschah, während sich der Nebel des Kirigakure no Jutsus verbreitete. Wer konnte auch ahnen, dass Itoe eine solche Technik beherrschte, die ihr einen klaren Vorteil verschaffte. Wohl niemand. Genauso wie Shiro es nicht gewusst hatte und nun vor einem Problem stand, dessen Lösung sich ihm noch nicht offenbarte. Der Nebel der nun die Küste vereinnahmte, war undurchdringlich, zu mindestens für jemanden wie den Ishimaru, Itoe als Angehörige des Hyuuga-Clans würde dieser Nebel vor kein Problem stellen. Sie würde ihr Doujutsu aktivieren, sein Chakra erkennen und angreifen, so zu mindestens hätte es der Genin gemacht, wenn er an ihrer Stelle gewesen wäre. Aber was sollte Shiro tun? Blindlinks angreifen kam nicht in Frage, dass wusste der Ishimaru selbst und weglaufen, war eine Option die er nicht bevorzugte, doch wohl die einzige Möglichkeit war, um ungehindert zu entkommen. Doch war ein solches Vorgehen nicht zu offensichtlich, würde Itoe nicht sofort reagieren und ihn hinterrücks attackieren, so wie er selbst es getan hatte? Eine gute und berechtigte Frage, auf deren Antwort wir gespannt sein durften. Es war entschieden, auch wenn es dem Genin nicht in den Kram passte, sich so aus einem Kampf zurückzuziehen. Es war nicht seine Art und genau das war es, was ihn innerlich noch wütender machte. Shiro ärgerte sich über sich selbst, dass er nicht eher reagiert hatte und die Hyuuga angegriffen hatte. Doch an dieser Tatsache ließ sich nichts ändern, zu mindestens jetzt nicht mehr. Aber egal, denn es gab noch eine weitere Variante, die man bedenken musste, was wenn Ryo plötzlich in diesem Nebel auftauchen würde? Der Ishimaru hätte keine Chance mehr, keine auf die Plaketten seiner Kontrahenten und auch nicht darauf, seine eigene zu verteidigen. Es blieb letztendlich also doch nur die Variante des Rückzuges aus diesem Nebel, auch auf die Gefahr hin ohne Verteidigung attackiert zu werden. Doch je mehr er lief, desto deutlicher wurde, dass er gar nicht angegriffen wurde. Hieß das am Ende vielleicht, dass die Hyuuga geflohen war? Nein das konnte nicht sein, dafür war sie nicht der Typ. Aber warum gab es dann keinen Angriff? Vielleicht hatte es etwas mit Ryo zutun, denn dies war die einzige Möglichkeit, warum Itoe nicht angegriffen hatte. Doch dieser Nebel machte es nicht einfach etwas zu sehen, von hören reden wir lieber erst gar nicht da außer den rauschenden Wellen nichts zu vernehmen war. Diese Tatsache beunruhigte ihn, zweifellos doch konnte er sich mit ihr nicht aufhalten und lief weiter. Wieviel Zeit verging bis sich der Nebel auflockerte und letztendlich gänzlich verschwand wusste der Ishimaru nicht. Eines wurde jedoch klar als der Strand wieder sichtbar wurde, seine Kontrahenten waren verschwunden, ob sie nun geflohen waren oder nicht, es spielte keine Rolle. Sie waren weg und das war der entscheidende Punkt und somit, war seine Plakette zwar gerettet, doch hatte Shiro eine Chance vergeben, die sich vielleicht nicht so schnell wieder ergeben würde, Plaketten von anderen Teilnehmern zu ergattern.

Nach dem Kampf und dem verschwinden Itoes und Ryos, entschied sich Junichiro die Nacht am Strand zu verbringen. So oder so, konnte er es nicht riskieren bei Nacht durch den Wald zu wandern und außerdem waren seine Klamotten durchnässt bis auf die letzte Faser. Einen kurzen Aufenthalt im Wald gab es dennoch, während sich der Chuunin-Anwärter etwas zu essen und Holz für ein kleines Lagerfeuer beschaffte. Nach seiner Mahlzeit und einigen Überlegungen die er noch anstellte, streifte der Genin sein Sachen von seinem Körper und hang sie an einer kleinen Konstruktion aus drei Ästen auf, um sie am Feuer zu trocknen. Was der kommende Tag bringen sollte, war eigentlich klar sein Ziel und vielleicht noch die ein oder andere Plakette mehr, doch dies würde man wohl alles erst noch sehen, denn man konnte ja nie wissen wer einem nicht alles über den Weg lief oder zur vermeidlichen Hilfe eilte.
 
Oben