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Ein kleiner See nahe des Farm-Anwesens

Hyuuga Itoe

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Dieser kleine See liegt abseits des belebten Farmhauses und seiner Umgebung. Er wird von Unmengen von Tannen umrandet, welche fast die komplette Sicht versperren. Aus diesem Grund ist es oft der Zufall, der die Leute an dieses utopische Fleckchen ... Wasser führt. Der See selbst hat eine äußerst ruhige Oberfläche, wohl durch die windgeschützte Lage herbeigeführt, welche nur von einer kleinen Insel unterbrochen wird, auf der einige wenige Tannen stehen. Nachts, wenn der Mond hoch oben am Himmel steht, zieht sich ein wunderschönes Glitzern und Funkeln über das Wasser, was die wenigen Menschen, die dies erleben durften, jedes Mal ins Staunen versetzt hatte.

Nachdem Itoe aus dem Farmhaus hinausgetreten war, war sie erst einmal stehen geblieben und hatte sich umgesehen. Doch die Aussicht war nicht die gewesen, die sie sich erhofft hatte, weshalb sie sich auch weiter entfernt hatte und in den Wald spaziert war. Es waren einige Minuten vergangen, Itoe hatte nicht darauf geachtet, als sie das leise Platsch wahrnahm. Dass ausgerechnet ein gerade an Altersschwäche gestorbener Frosch ihr die Richtung zu diesem idyllischen Ort gewiesen hatte indem er sich nicht mehr auf seinem Steinchen hatte halten können, konnte Itoe natürlich nicht wissen. Woher auch? Doch sie hatte das Geräusch des Wassers sofort als solches erkannt und war folglich auch auf den See gestoßen, in dessen Mitte sie nun eine kleine Insel ausmachte. Nicht sonderlich weit vom Ufer entfernt, doch dorthin zu schwimmen hätte man trotzdem als leichte Trainingseinheit ansehen können.
Da sie einfach nur einen schönen Ort zum Nachdenken suchte, schien ihr die Insel wie geschaffen dafür. Ergo zog sich ein leichtes Lächeln über Itoes Gesicht und sie machte sich auf den Weg.

[FLASHBACK]
„Itoe, konzentrier dich doch endlich.“, sagte Masahiro in energischem Ton als sich seine Tochter erhob. Die Haare klebten Itoe im Gesicht und ihre Klamotten waren vollkommen durchnässt. Sie fror, fühlte sich unwohl und alles tat ihr weh. Itoe torkelte leicht, ehe sie wieder einen festen Stand fand und wollte gerade etwas erwidern, als auch schon der nächste Angriff ihres Vaters kam und sie erneut in die eisige Kälte des Sees schickte. Sie trainierten nun schon seit einigen Tagen ununterbrochen auf dem kleinen Gewässe. Erst hatte Masahiro seine Tochter nur gelehrt, auf dem flüssigen Untergrund zu stehen, was diese auch relativ schnell meisterte, doch schon bald war er zu schwereren Sachen übergegangen: das Rennen, Sprünge und schließlich das Kämpfen. Er hatte ihr erklärt, dass es eine Sache wäre, etwas zu können und eine ganz andere, etwas zu beherrschen. Itoes Vater zog bei seinen Erklärungen stets merkwürdige Beispiele zur Hand, doch aus Itoes Sicht machten diese meistens sogar Sinn, wenn man sie einmal verstand. „Wenn du etwas kannst, dann kannst du es, wenn du es musst.“, sagte er. „Wenn du etwas jedoch beherrscht, dann geschieht es unbewusst, du musst dich nicht mehr darauf konzentrieren und kannst wichtigere Dinge nebenher erledigen. Doch bis zu soweit bist, konzentrier dich auf beides. Der Fortschritt wird ganz von alleine kommen, du weißt es. Erinnere dich beispielsweise an deinen ersten Kochversuch. Du hast jeden Schritt einzeln erledigt, immer der Reihe nach, und was war das Ergebnis?“ Ein Lächeln zog sich auf das ermüdete Gesicht Itoes. Ja, ihr erster Kochversuch war wirklich lustig gewesen, wenn man der Geschichte Hisas Glauben schenkte. Itoe selbst konnte sich nicht mehr daran erinnern. „Und schau dir an, wie du dich heute in der Küche machst. Du hast die Abläufe verinnerlicht und machst die Dinge gleichzeitig. Es ist genauso wie unser gemeinsames Training im Hof, nur eine weitere Stufe, die du erlernen musst. Mit dem Unterschied, dass sich anstatt Dreck und Staub nun Wasser unter deinen Füßen befindet. Also, auf ein neues.“, sagte Masahiro und stürmte erneut auf Itoe zu. Die Nacht hatte sich bereits über das Dorf gelegt, doch Vater und Tochter ließen sich von solchen Belanglosigkeiten nicht stören, sie würden erst aufhören, wenn einer der beiden vor Erschöpfung beinahe zusammenbrach. So war es immer gewesen und so wird es auch immer sein. Itoe hoffte, dass sie es eines Tages sein würde, die ihrem Vater den Arm um den Oberkörper legte, ihn aus dem Wasser zog und ihm mit einem liebevollen Lächeln das Handtuch reichte. Doch auch wenn dieser Tag noch weit entfernt lag, war er eine Hürde, die Itoe unbedingt nehmen wollen würde.
[/FLASHBACK]

Als die Hyuuga auf der kleinen Insel angekommen war, verzog sich die Sonne gerade hinter den Baumwipfeln und tauchte die Welt in einen verzaubernden Orangeton. Schon in wenigen Minuten würde sie sich vollkommen verstecken, der leuchtende Mond ihren Platz einnehmen und das Orange würde einem silbrigen Schimmer weichen.
Itoe setzte sich auf einen der großen Steine, die beinahe in einem kleinen Kreis angeordnet waren und blickte verträumt auf das Wasser hinaus. Ein leiser Seufzer verließ ihre geschwungenen Lippen und in diesem Moment wirkten Itoes Augen älter, als sie eigentlich hätten wirken sollen. Zu viel war an diesem Tag passiert, zu viel war ihr klar geworden. Einfach zu viel.
 
H

Himura Saya

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Die Sonne war bereits in den Untiefen die hinter dem Horizont lauerten verschwunden und der Mond hatte die nächtliche Herrschaft über das Firmament übernommen. Saya und Shin hatten bereits nach dem Essen ihre zweite Flasche Sake geöffnet und der flüssige Inhalt dieser war nun auch nicht viel mehr als nur noch wenige Tropfen gewesen. Mit einem bedeutungsvollen Seufzen erhob sich die Frau. Auch wenn sie noch gerne länger wach geblieben wäre, um sich über Gott und die Welt mit ihrem Sensei zu unterhalten, so hatte die letzte Nacht und der heutige Tag doch deutliche Spuren hinterlassen. Nicht jede Nacht musste durchgemacht werden, vor allem nicht mehr in ihrem Alter. Gemütlich schlenderte die Jounin um den Tisch herum, legte dem alten Mann, der nun nicht mehr in seinem Henge da saß, sondern wirklich nur noch der weißhaarige, wenn auch immer hoch hochgewachsene schlanke und vor allem, selbst für sein Alter, gut aussehende Mann , die Hand auf die Schulter und bedankte sich. Sie selbst hatte schon oft genug am eigenen Leib zu spüren bekommen wie es war, einen Menschen zu verlieren. Egal, ob es sich dabei um einen geliebten Menschen handelte, oder um eine kurze Bekanntschaft.
Es kam, wie es hätte kommen müssen, denn die Schwarzhaarige kam nicht weiter, als bis zu der Stelle, an der sich der Korridor teile, in den West- und den Ostflügel. Denn bereits jetzt kamen ihr schnelle Schritte entgegen und im Kerzenschein erkannte man das Gesicht einer besorgen alten Frau. Ihre Sorge ging um eines der Mädchen, denn bei ihrem Kontrollgang durch das Anwesen war ihr aufgefallen, dass die Hyuuga gänzlich fehlte. Zuerst hatte Misako gemeint, sie wäre bei den Jungs, das hätte sie noch verkraftet, zumal die heutige Jugend nicht mehr den Anstand besaß zu warten, bis man verheiratet war. Aber Itoe war verschwunden, verschollen. Misaki machte sich die größten Vorwürfe, dass sie es nicht einmal mehr schaffte, zwei Mädchen im Auge behalten zu können. Tröstend meinte Saya, dass es weniger Schlimm war. Itoe war bereits alt und vor allem auch stark genug um auf sich selbst achten zu können. Nicht umsonst war sie eine Genin. Misaki überhörte alles und fantasierte, dass sich Itoe hinaus geschlichen hatte, um dort ihren heimlichen Verehrer zu treffen. Die Jungend war wirklich verdorben.
Wieder blieb Saya nichts weiter übrig als zu seufzen, und setzte ihren Weg fort, jedoch trugen sie ihre Füße nicht in ihr eigenes Zimmer, sondern in die Küche, wo sie sich noch einen Kaffe hohlen wollte, bevor sie in die Nacht hinaus stapfte um dort das vermeintlich verschollene Kind zu suchen. Misaki war ihr gefolgt, heulte ihr beinahe die Ohren voll, dass sich Itoe mit Sicherheit im Wald verlaufen hatten und nun den Weg nicht mehr zurück finden würde. Im Wald würden auch allerhand Gefahren lauern, mit der ein armes Kind wie sie nicht zu Recht kommen würde. Saya verkniff sich ihr Kommentar, dass etwa so gelautet hätte: „Gegen kleine Frösche oder Fledermäuse kann selbst eine 3 Jährige sich wehren.“ Aber wieder wurde alles einfach nur mit einem genervten Seufzen kommentiert. Falls jemand nun auf die Idee gekommen ist, dass man Misaki einfach widersprechen könnte, so sollte gesagt werden, dass Saya diese Idee bereits einmal gehabt hatte, und wie sie nun einmal war, auch ausgeführt. Nur hatte sie damals zu spüren bekommen, dass ein Schrubber, auch wenn er von einer alten Frau geführt wurde, eine wirklich hohe Durchschlagskraft besitzen konnte.

Befreit von den Vorwürden, die Misaki letzten Endes auch an Saya gerichtet hatte, streifte die Frau durch die frühe Nacht. Bewaffnet mit einer fein bestickten Decke um die eigenen Schultern und in den Händen noch eine weitere. Ich denke, jeder konnte hier erraten, von wem Saya diese beiden Decken aufgebrummt bekommen hatte. Nicht das es wirklich kalt gewesen war, jedoch gab dieser Umhang einem doch ein wärmendes Gefühl, wenn der kalte Wind mal wieder meinte, auffrischen zu müssen. „Hm, wenn ich Itoe wäre, wo würde ich hingehen?“, fragte sich die Frau und richtete ihren Blick auf den Waldrand. Es war nur wahrscheinlich, dass Itoe diesen Weg gegangen war, jedoch konnte man unmöglich sagen, wohin genau. Ok, es wäre möglich gewesen, nur nicht nach zwei Flaschen Sake und keiner Lust, jemanden zu suchen, wenn man doch genauso gut im Bett liegen könnte und Schlafen. Nun gut, die Suche musste sein, sonst würde der Frau noch eine Nacht abhanden kommen, und so war es wohl gesünder, sich mal wieder auf die suche nach ihrer Lieblings-Vermissten zu machen.
Das heulen eines Wolfes drang durch das schwarze Geäst des Waldes und verstummte genauso schnell wie es gekommen war. Einige Vögel schraken auf, kreischten und auch das ein oder andere Reh, hob den Kopf und war sofort danach verschwunden. Der Mond glitzerte im dunklen Wasser und man konnte fast meinen, dass ein Stück des Himmels auf der Erde lag. Es vergingen nur wenige Herzschläge und eine recht kleine Gestalt trat aus den Baumreihen hervor, an den Rand des Sees. Hier her hatte es also ihren Schützling verschlagen. Ohne ein Wort zu verlieren, oder auch nur ein Geräusch zu verursachen, machte sich die schwarzhaarige Gestalt in ihrem ebenso schwarzen Gewand über den See zu gehen, um zu dem ebenfalls schwarzhaarigen Mädchen zu gehen. Langsam breitete sich eine weiße Decke aus, umhüllte die schmalen Schultern des Mädchens. Saya setzte sich auf einen Stein, blickte ebenfalls auf den See hinaus, beobachtete, wie beim aufkommen eines kleinen Blattes die spiegelartige Oberfläche sich kräuselte. „Es ist schön hier, nicht wahr? Ich finde, ein See in der Nacht hat etwas Magisches an sich. Als hätte der Mond den Platz getauscht.“ Selbst für einen Moment verträumt, beugte sie sich nach vorn, stütze ihren Ellenbogen auf ihrem Knie auf und legte ihre Wange in die Handfläche. Gleich darauf wand sie sich dem Mädchen zu und lächelte warm.
 

Hyuuga Itoe

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Wieviel Zeit verstrichen war, das wusste Itoe nicht. Ihre Gedanken hatten in der vergangenen Zeit keine wirkliche Ruhe gefunden und kreisten um sich selbst, langsam genug um sie zu erkennen, doch zu schnell um sie festzuhalten. Woran das lag, wusste die Hyuuga schnell. In der Vergangenheit war sie stets zu ihrer Cousine gegangen und diese hatte immer ein offenes Ohr gehabt. Genau dieses Ohr fehlte ihr gerade und Itoe seufzte. Was man hat, weiß man wirklich erst, wenn man es vermisst., stellte sie fest und ließ ihren Kopf in den Nacken fallen um zu der Vielzahl von Sternen oben am Himmel hinaufzublicken. Itoe musste an die alte Frau denken, die ihr oft etwas über die verschiedenen Sternbilder erzählt hatte, als Itoe noch jünger gewesen war. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie sich nicht mehr an den Namen der Frau erinnern konnte und im Nachenein wurde ihr klar, wieso sie die alte Frau seit Ewigkeiten nicht mehr getroffen hatte. Sie musste wohl oder übel inzwischen gestorben sein. Das versetzte der Hyuuga einen Stich im Herzen, obwohl sie nicht ganz wusste weshalb. Sie war noch klein gewesen und hatte nicht darüber nachgedacht, ob sie die Frau sehen würde oder wann das sein könnte, es war eben einfach geschehen. Irgendwann gab es einfach kein nächstes Mal und das damals noch so kleine, süße Mädchen machte sich keine Gedanken darüber. Bis heute. Ein wenig ironisch..., dachte Itoe, ...dass mir so etwas gerade jetzt klar wird. Kopfschüttelnd verdrängte sie das runzlige, lächelnde Gesicht aus ihrem Kopf, doch bevor ein neuer ungebetener Gast sich in ihrem Kopf einnisten konnte, schrak Itoe auf.
„Saya-sensei!“, brachte sie in einer leicht erhöhten Tonlage zustande. War ich so sehr in Gedanken gewesen, dass ich nicht einmal bemerkte, wie sich mir jemand näherte? Itoe war überrascht, dass sich ihre Sensei plötzlich zu ihr gesellte, keine Frage, doch wenn sie die Zeit gehabt hätte, sich Gedanken darüber zu machen, was diese von ihr wollen würde, dann wäre bestimmt etwas anderes herausgekommen. Vielleicht ein durchdringender, ernster Blick, der Itoe keine andere Wahl lassen würde als Saya zurück zum Anwesen zu begleiten. Oder eine Stanpauke vor Ort. Jedoch bestimmt kein träumerischer Blick und ein Bezug auf die unbestreitbare Schönheit dieses Orts. So dauerte es auch einige Momente, ehe Itoe sich klar wurde, was sie eigentlich sagen wollte. „Ja. Hier ist es wirklich wunderschön. Er ist auf eine merkwürdige Art nicht Teil dieser Welt, erschien es mir. Das mag vielleicht merkwürdig klingen, aber ich weiß es nicht anders zu beschreiben, gomene. Hier kann man ungestört bleiben... dachte ich zumindest.“, fügte Itoe mit einem unsicheren Lächeln hinzu. Der freundliche Gesichtsausdruck Sayas nahm ihr sofort ein wenig ihrer Nervosität. Itoe griff auf ihre Schultern und zog sich die Decke etwas enger um den Körper. Bisher war es ihr gar nicht aufgefallen, dass es hier etwas kühl war. Das wäre es wohl auch nicht, wenn da nicht dieses flauschige Etwas um sie geschlungen wäre. Darüber musste Itoe kurz Lächeln, wurde danach jedoch wieder ernst. Selbst wenn ihre Sensei Verständnis zeigen würde, änderte das nichts an der Tatsache, dass Itoe einfach verschwunden war, wo sie sich doch hätte ausruhen sollen. „Ich wollte eigentlich nicht weggehen, wissen sie. Aber, ich...“ Ein merkwürdiger Ausdruck trat in Itoes Augen und obwohl sie Saya ansah, sah sie diese nicht. „...brauchte etwas Zeit für mich. Brauchte Abstand. Und den konnte mir mein Zimmer einfach nicht geben. Tut mir Leid, wenn ich ihnen Ärger gemacht habe. Es gibt bestimmt besseres, als einer verzogenen Göre nachts in den Wald zu folgen.“, sagte Itoe mit einem gequält lächelnden Gesichtsausdruck.
Hatte eben die Phase der Selbstkritik begonnen? Eigentlich nicht., sagte sich Itoe. Sie war wahrlich nicht die Sorte von Mensch, für die Selbstmitleid an der Tagesordnung war. Meistens konnte sie auf solche Leute nur herabblicken, ob sie es wollte oder nicht. Aber eine Person, die sich selbst immer tiefer ins Elend zog, hatte es doch eigentlich nicht anders verdient. Nein, Itoe war keine dieser Menschen. Ein wenig Selbstironie, nicht mehr. Oder vielleicht auch eine unterbewusste Bitte nach Widerspruch. Doch war das etwas besseres? Würde man Itoe fragen, wäre es ein ganz klares: Ja. Der Wunsch nach Anerkennung und Toleranz steckt schließlich in jedem Menschen, egal woher er auch kommen mag. [FONT=&quot] [/FONT]
 
H

Himura Saya

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Weiter lächelnd wendete sich Saya wieder dem See zu, als Itoe anfing zu sprechen. Nicht dass Saya wirklich etwas besseres zu tun gehabt hätte, wie beispielsweise schlafen oder ähnliches, dennoch saß sie nun hier bei einem ihrer Genin. Kurz musste sie sich ihre eigenen Gedanken machen, ob es eigentlich in jedem Team etwas ähnliches gab, wie es ihr immer passierte. In ihrem ersten Team gab es Yuto, der sogar zu ihrem Mitbewohner geworden war. Nun gab es Itoe, die mit absoluter Sicherheit nicht auch noch zu ihr ziehen würde, aber sich eine scheinbar ähnliche Beziehung anbahnte, wie zu den rothaarigen Jungen. Nachdem Itoe meinte sich entschuldigen zu müssen, holte die Jounin einmal tief Luft, versuchte böse zu schauen, doch beinahe im nächsten Augenblick lachte sie wieder auf. “Ach Itoe, weißt du, wenn mich das Leben etwas gelehrt hat, dann dass jeder hin und wieder etwas Abstand braucht. Aber das mit dem “Verzogene Göre” das hast du gesagt.” Ein freches Lächeln zog sich über ihre Lippen, wobei die Betunung in diesem Satz eindeutig auf dem du lag. “Na ja, egal. Und selbst wenn ich etwas besseres zu tun hätte, dann wäre mir es dennoch wichtiger nach dir zu sehen. Nicht um dir vor Augen zu halten, was du so wie so schon weißt, sondern einfach nur um mir sicher zu sein, dass es dir gut geht. Und wenn es etwas gibt, was ich für dich tun kann, und sei es einfach nur, der Zuhörer zu sein, oder sich in Frieden zu lassen, dann kannst du es sagen. Ich bin nicht die Art von Sensei, die ihre Schützlinge einfach von einer Mission zur nächsten schleust, auch wenn du das vielleicht gern so hättest. Ich möchte wissen was euch bedrückt, möchte für euch da sein, wenn es sonst niemand ist. Für mich war früher als ich selbst noch ein Genin war, das Team etwas wie eine Ersatzfamilie. Ich habe so viele Stunden mit ihnen verbracht, dass es bestimmt schon mehr geworden waren, wie ich sie mit meiner wirklichen Familie verbracht hatte. Und so etwas schweißt zusammen, zumal meine Sensei damals auch etwas wie meine beste Freundin war. Glaub jetzt ja nicht, das ich deine beste Freundin werden will, ich denke, die wirst du in Konoha bestimmt haben." Lachte Saya auf. "Aber ich meine, wenn wir unterwegs sind, kannst du auf alle Fälle immer kommen, wenn dir etwas auf dem Herzen liegt.” Schon beinahe erschöpft vom Reden senkte die Frau die Augenlieder. Wao, so viel hatte sie wirklich seit langem nicht mehr geredet. Saya musste für sich selbst überlegen, ob sie in den letzten Jahren überhaupt einmal so viele zusammenhängende Sätze zusammen gebracht hatte. Zumal sich dabei wohl auch etwas Unsinn befunden hatte, was aber egal war. Es war hier und jetzt egal gewesen, was sie da von sich gegeben hatte, solange es helfen würde, dass sich Itoe danach wieder besser fühlen würde.

Wieder kehrte Stille ein, stille die Saya selbst etwas zum nachdenken brachte. Nur das leise gelegentliche Rauschen der Blätter über ihnen verriet, dass es doch noch Geräusche in diesem Wald gab. Eine Eule verkündete, dass sie gerade Beute geschlagen hatte und ein kleiner Tropfen prallte auf die Wasseroberfläche. Der Ton eines aufkommenden Tropfens hallte in dem Kopf der Schwarzhaarigen wieder. Doch dieses mal war es nicht ein Wassertropfen, der sich vor ihren geistigen Auge mit einer großen Lache vereinte, sonder ein Blutstropfen, der sich zu seinen vielen Artgenossen auf einem steinernen Boden gesellte. Ja, es war sehr viel Blut geflossen, und immer noch verfolgten die Bilder aus Kirigakure die Frau. Monate hatte sie damit verbracht, diese Bilder aus ihrem Gedächnis zu löschen, ohne Erfolg. Inzwischen ließ sie diese einfach zu, denn die Kraft sich dagegen zu wehren, hatte sie schon lange nicht mehr. Was brachte es auch, denn die Erinnerungen waren einfach zu hartnäckig gewesen. Zusammen mit diesen Erinnerungen wogen Ältere an die Oberfläche. Wieder gepaart mit blutigen Klingen. Einst hatte sie eingesehen, dass es nichts brachte, all diese Erinnerungen zu verdrängen, oder auslöschen zu wollen. Sie waren ein Teil von ihr, hatten das aus ihr gemacht, was sie war. Das einzige was man machen konnte, war die Erinnerungen zu zulassen, sich mit ihnen zu arrangieren und niemals zu vergessen. Nun gibt es bestimmt den ein oder anderen, der sich an dieser Stelle fragt, was dies alles mit der jetzigen Situation zu tun hat, und genau das ist es eben. Alles hat mit dem zu tun was man ist, und selbst die winzigsten Belanglosigkeiten, die einem im Hirn rumschwirren, haben für jeden einzelnen etwas anderes zu bedeuten. Für den einen sind es eben nur Belanglosigkeiten, die außen vor gelassen werden, für die anderen ist es genau das, was sie ausmacht. Andere hingegen sind die gute Mischung aus beidem, und so ist es wohl auch Saya. Für sie sind viele der Kleinigkeiten die sie im Laufe eines Tages oder einer Nacht beschäftigen wirklich Belanglos und können abgestempelt werden, andere hingegen, wie diese Erinnerungen und die Tatsache, dass sie genau diese schrecklichen Bilder in sich zu ließ, machten aus ihr die Frau die sie nun einmal war. Auf der anderen Seite war es einfach etwas, über was die Jounin nachsinnte, bis sie von neuem die Stimme ihres Schützlings vernahm, die sie aus ihren Gedanken zurück holte und die Aufmerksamkeit auf ein neues auf Itoe richtete.
 

Hyuuga Itoe

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Sie hatte also auch ihre Phasen? Oder haben ihre früheren Genin sie das gelehrt?, fragte sich Itoe und musste lächeln, als Saya zu dem „verzogenen Gören“-Teil kam. Würde mich wirklich interessieren, was genau mit ihrem früheren Team geschehen ist. Tödliche Unfälle sollten ja in der Regel nicht an der Tagesordnung sein. Ich stelle es mir unglaublich schwer vor, jemanden zu verlieren für den man verantwortlich war. Wie sie damit wohl zurecht kommt? Ich bezweifle, dass ich das so einfach könnte. Doch was weiß ich denn schon? Außerdem ist das sicherlich nicht ihr Lieblingsthema, wenn sie damit abgeschlossen hat, dann sollte es nicht aufgewühlt werden. Also ist es wohl an mir, meiner Neugierde endlich einmal Einhalt zu gebieten., beschloss Itoe und lauschte weiter den Worten ihrer Sensei.
Bei deren Worten veränderte sich Itoes Gesichtsausdruck leicht: der Mund entspannte sich und die Augen wurden ein wenig nachdenklicher. In diesem Moment wurde der Hyuuga klar, dass sie wahrlich Glück mit ihrer Sensei hatte, denn sie zweifelte es stark an, dass die meisten Jounin sich so sehr um ihre Schützlinge sorgten. Auch wenn dies natürlich ihr Beruf war. Itoe hatte einfach den Eindruck, dass die Fürsorge der kleingewachsenen Frau nichts mit Pflichtbewusstsein zu tun hatte, es kam anscheinend von Innen. Und Itoe glaubte nicht, dass sie sich so stark irrte, denn im Einschätzen von anderen Leuten hatte sie schon immer ein Talent gehabt. Mehr oder weniger., dachte Itoe und richtete ihren Blick auf den glitzernden See, während sie sich eine Antwort parat legte.
„Soviel Nettigkeit habe ich eigentlich gar nicht verdient.“, begann sie, hielt ihren Blick aber immer noch auf die Spiegelung des Mondes gerichtet. „Jedoch, wenn sie es mir schon anbieten, dann nehme ich die Möglichkeit zu reden gerne wahr. Danke.“ Nun schwenkte Itoes Kopf leicht und ihrer Sensei wurde ein dankbarer Blick zuteil. Genau sagen, weshalb Itoe nun über all das reden wollte, was sie alleine nicht zu klären imstande war, konnte sie nicht. Vielleicht, weil die Fürsorge ernst gemeint und ihr diese Frau sympathisch war. Oder lag es nur an der nicht vorhandenen Gegenwart einer anderen Person, die Itoe vorgezogen hätte? Sie wusste es einfach nicht und unter Umständen war das auch ganz gut so.
Nun betastete Itoe sanft den Schnitt auf ihrer Backe. Die Berührung schmerzte allerdings leicht, weshalb sie dies schnell wieder unterließ. „Heute ist mir nach meinem Geschmack einfach zu viel passiert, wissen sie? Oder besser gesagt: Mir ist zuviel durch den Kopf gegangen, habe mir zu viele Gedanken gemacht. Es war... der erste wirkliche Kampf den ich je ausgefochten habe und er hat mir einiges in den Kopf gelegt. Ein Gedankengang führte zum nächsten und am Ende befand ich mich im Chaos... befinde mich im Chaos.
In der Akademie wurde einem immer und immer wieder gesagt, dass Shinobi ihr Leben auf jeder Mission aufs Spiel setzten. Kleine,
enthusiastische Schüler behaupten mit geschwellter Brust, dass sie ihr Leben ohne zu zögern für das Dorf geben würden... doch sie haben keine Ahnung, was sie da von sich geben. Man hört es immer wieder aufs neue, dass Menschen die Familie haben nicht mehr nach Hause kommen. Doch obwohl man es hört, realisiert man es nicht. Man denkt nicht darüber nach, dass man selbst irgendwann einer der vielen Namen auf Konohas Gedenkstein sein könnte oder... sein wird. Man geht davon aus, dass schon alles gut werden wird. Hmpf... Wie gesagt, jeder Shinobi weiß es eigentlich, doch wahrlich zu sehen, dass es genau so ist wie es einem erzählt wurde, das ist wie ein Schlag ins Gesicht.

Der Schnitt in meinem Gesicht, auch wenn er wohl keine Spuren hinterlassen wird, ich werde mich wahrscheinlich immer an ihn erinnern. Es waren nur einige Zentimeter, wissen sie. Einige Zentimeter zwischen Leben und Tod. Wie kann so etwas großes von solchen Kleinigkeiten abhängen? Hätte ich nur den Bruchteil einer Sekunde später reagiert, würde ich hier nicht mehr sitzen.“, erklärte Itoe und machte eine kurze Verschnaufspause, ehe sie fortfuhr.
„Mein Vater hat etwas zu mir gesagt, am Tag meiner Ernennung zum Genin, einige Stunden nach der Prüfung. Er sagte zu mir, dass ich nun nicht länger ein Kind sei. Dass dieses Ding um meinen Hals mich zur Frau mache. Heute wurde mir klar, dass er gelogen hat. Wie kann man seine Kindheit hinter sich lassen, wenn man sich nicht im Klaren darüber ist, was leben eigentlich bedeutet?
Die Zeit, in der das Leben einer Kunoichi das beste ist, was jemandem widerfahren kann... hm, die ist für mich wohl vorbei. Jetzt wird mir auf jeder Mission klar sein, dass es jederzeit vorbei sein kann, das Leben. Es mag melodramatisch klingen, sicherlich, doch es ist doch eigentlich nichts anderes als das, oder? Wie kommen sie denn damit klar? Wie sind sie mit dieser Erfahrung umgegangen? Muss ich lernen damit zu leben oder... verdrängt man das mit der Zeit, bis es einem wieder vors Gesicht gehalten wird?“
, fragte Itoe mit hochgezogenen Augenbrauen, doch hinter der neugierigen Mine sah man deutlich die Hoffnung auf Rat und ein wenig der Angst, die Itoe bei dem Gedanken, alles was sie hatte, verlieren zu können, heimgesucht hatte. Es war ein weit verbreitetes Phänomen, dass Leute stärker wirkten als es in echt der Fall war, Itoe war letztendlich also auch nichts anderes als all die anderen Menschen auch.
 
H

Himura Saya

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Hatte es sich die Jounin doch richtig gedacht, dass es nicht die Arroganz oder etwas derartiges gewesen war, was das Mädchen geleitet hatte, sondern schlichte Angst und Verwirrung. Nun hatte sie zum ersten mal am eigenen Leib zu spüren bekommen, was es bedeutete ein Shinobi zu sein. Gut, solche Übergriffe, kamen seltener vor, und irgendwann würde man einen Banditen belächeln, der versuchte einen zu überfallen. Aber da gab es nicht nur diese Gefahren, sondern auch die, anderer Shinobi, die eine viel Größere darstellte. Aufmerksam lauschte sie jedem Wort, das den Mund des Hyuuga-Mädchnes verlies und ein warmes, verständiges Lächeln breitete sich auf den Zügen der Frau aus. Wie oft war sie selbst in so einer Lage gewesen, wie oft hatte sie selbst darüber nachgedacht, ob es besser wäre, es schlicht und ergreifend zu verdrängen, oder ihre Erinnerungen an Geschehenes zu akzeptieren und mit dem damit verbundenen Schmerz zu leben. Nachdem Itoe die Frage an das Ende gelegt hatte, wie sie selbst am besten mit so etwas umgehen sollte, legte Saya ihr eine Hand leicht auf die Schulter. Eigentlich müsste Itoe es für sich selbst entscheiden, aber die Schwarzhaarige würde versuchen, dem Mädchen einen winzigen Schups in die Richtige Richtung zu geben. “Weißt du, es gibt drei Arten wie man mit solchen Dingen umgehen kann. Die eine wäre alles was man Erlebt hat zu verdrängen, so lange, bis einen auf irgend eine Art die Vergangenheit wieder einholt und man daran zerbricht. Es gibt nicht nur einen einzigen Shinobi, der im Alter dem schieren Wahnsinn, oder dem Alkohol verfallen ist. Dann gibt es noch diejenigen, die sich gegen alles abschirmen. Aus ihnen sind Roboter geworden, die keine Emotionen mehr empfinden wollen, oder auch können. Sie sind einfach nur noch leere menschliche Hüllen, die von einem Auftrag zum nächsten eilen, ohne das es Interessiert was diese Dinge überhaupt mit sich bringen. Und dann gibt es noch Menschen, die genau wissen was auf die zu kommt. Die akzeptiert haben, das manche schreckliche Erinnerung ihren Weg kennzeichnet und dass sie selbst zu so einer werden können. Solche Menschen leben vor allem im hier und heute und versuchen das beste daraus zu machen.” Kurz musste Saya in sich selbst hineinhören. Sicherlich beinahe wäre sie zu einem Menschen geworden, der sich von allem Leben abgewendet hätte, einer der an seinem gewählten Weg zerbrochen wäre, ein anderes mal, hätte sie auch den Weg eines emotionslosen Monsters wählen können. Aber es gab immer jemanden an ihrer Seite, der sie vor so einem Weg bewahrt hatte und für diese Menschen war sie sehr dankbar. “Ich denke, ich bin einer der Menschen, der akzeptiert hat, dass sein Leben in jeder Sekunde vorbei sein kann. Gut, nicht dass ich dem Tod das ein oder andere Mal von der Schippe gesprungen wäre. Dieser Weg, ist vielleicht nicht der Einfachste, jedoch der, mit dem man Überleben kann. Das Leben an sich, egal ob es nun von einem Shinobi ist, oder von einem anderen Menschen, es kann immer von einer Sekunde auf die andere vorbei sein, und wenn du den alten Shin ansiehst, dann kann auch das eines Shinobis lang sein.” Nun nahm sie wieder ihre Hand zu sich, und legte sie über die andere auf ihrem Schoß zusammen.

Nach einer kurzen Pause, in der die beiden weiblichen Mitglieder des Teams ruhig dasaßen, nicht nur den nächtlichen Klängen des Waldes lauschten, dem Mond in seinem schwarzem Spiegel betrachteten, sondern auch ihren eigenen Gedanken nachgingen, war es von neuem Saya, die das Wort ergriff. “Du hattest erwähnt, dass dir dein Vater gesagt hätte, du wärst nun eine Frau. Ganz unrecht hat er nicht, und ich weiß auch nicht genau, wie sich die Regeln in der Hinsicht in eurem Clan verhalten. Aber mein Vater hat einst gesagt “Auch wenn du einmal eine Frau wirst, so darfst du nie vergessen ein Kind zu sein.”. Saya versuchte die tiefe Stimme ihres Vater dabei zu imitieren, was ihr nicht so recht gelang und sie selbst über ihren missglückten Versuch kurz lachen musste, sprach aber dann in ihrer normalen Tonlage weiter. “Heute nach über 10 Jahren glaube zu wissen was er damit gemeint hat. Als Kind hat man seine Freiheiten, kann selbst über die kleinsten Dinge lachen, hat keine Verantwortungen. Und genau dieses Gefühl sollte man sich bewahren. Aber na ja, ich komme aus einer kleinen Familie, hab keine Ahnung wie es ist, in einem großen und vor allem so hoch angesehenen Clan zu entstammen. Es könnte sein, das es bei euch ganz anders ist. Wobei, selbst dann könnte diese Weißheit eines Verstorbenen gelten.” Hatte sie eben zu viel gesagt? Itoe musste sich gerade damit auseinander setzen, dass sie selbst nur wenige Zentimeter vom Tod entfernt gewesen war, und nun erzählte Saya ihr Weißheiten eines Toten. Nicht nur dass, sondern sie konnte ihr Plappermaul nicht halten, und band dem Mädchen auf die Nase, dass dieser bereits Verstorben war. Nun gut, vielleicht hatte sie den letzten Satz auch überhört, und zur Not konnte man noch sagen, er sei eines natürlichen Todes gestorben, oder einer Krankheit. Auch wenn die Frau nicht gerne log, hin und wieder gab es schon eine kleine Notlüge in ihrem Leben. Da Saya nicht gerade die Gläubigste aller Erdenbewohner war, machte sie sich auch keine Gedanken darüber, ob ihr diese kleinen Lügen einmal nach ihrem Ableben vorgehalten werden. Wenn sie kurz darüber nachdachte, auch wenn, die konnte sich zu jeder einzelnen Rechtfertigen. Egal, es war nicht etwas, dass in dieser Nacht zu überdenken war, das in Sayas Kopf keinen Platz hatte, nicht mal den kleinsten Spalt fand um sich länger als einen winzigen Bruchteil einer Sekunde daran fest zu klammern.
 

Hyuuga Itoe

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Der Hintergedanke, dass Itoe hier gerade mit ihrer Sensei redete und nicht mit jemand anderem war inzwischen in unendliche Tiefen abgetaucht. Deshalb wunderte Itoe sich nicht sonderlich, beziehungsweise machte sich keine Gedanken darüber, dass Saya ihr ihre Hand auf die Schulter legte. Die Berührung nahm noch etwas mehr der Unsicherheit.
Mit einem Lächeln auf den Lippen verfolgte Itoe jede Bewegung Sayas Munds und lauschte Aufmerksam den drei verschiedenen Arten Shinobi, wie ihre Sensei es ausdrückte. Zwar hatte sie es nicht direkt so ausgedrückt, doch Itoe war sich nun sicher, dass sich jeder Shinobi auf eine der drei Möglichkeiten versteifen musste. Oder gab es noch mehr? Itoe dachte kurz darüber nach, doch ihr viel auf Anhieb nichts ein. Aus den Worten Sayas konnte die Hyuuga deutlich heraushören, was diese von all dem hielt, so war deren Erklärung ihrer selbst ein wenig unnötig, aber andererseits konnte Itoe nun behaupten, dass sie sich sicher darüber war, was für eine Art Mensch ihre Sensei war. Oder konnte sie überhaupt anhand einer Verarbeitungsmethode auf den Charakter eines Menschen schließen? Die Antwort fiel dem Mädchen leicht: Ja, sie konnte. Es war merkwürdig, doch meinte Itoe, die Frau neben ihr trotz der nicht vorhandenen Informationen nun besser zu kennen. Es war mehr Gefühl als Verstand, doch genauso oft wie das Gefühl einen trog, entsprach es der Wahrheit. Oder glich ihr zumindest wie ein Haar dem anderen.
Nun blickte Itoe hinaus auf den See und versank in ihrer Gedankenwelt.
Wenn das die drei Möglichkeiten sind, muss mich mich wohl oder übel entscheiden. Hmpf, ich glaube, ein Mensch kann sich in diesem Fall gar nicht richtig entscheiden, dafür ist es zu spät. Genaugenommen... ist das wohl auch nur eins der vielen Probleme, die im Leben auf einen warten. Wie man mit den vorhergegangenen umgegangen ist, nimmt einem diese Entscheidung wohl ab. Man hat sie weit im Voraus getroffen. Manchmal glaube ich wirklich, das Leben ist ein Zyniker.

Ich werde also genauso weiterleben wie vorher. Wieso bin ich darauf nicht selbst gekommen? Wohl weil ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Manchmal müssen eben andere für einen denken. Der Mensch als Gehirnwesen. Hmpf, lächerlich. Das zeigt mal wieder, wie weit Theorie und Praxis auseinander liegen.

Dass Saya als nächstes Thema auf den Hyuuga Clan schwenkte war gleichermaßen unglücklich wie glücklich. Zum einen rief es Itoe Ärger über Konoha wieder in den Kopf, zum anderen hätte sie selbst es niemals zur Sprache gebracht, doch nun blieb ihr nichts anderes übrig. Würde sie erst einmal ein wenig darüber erzählen, wie es in ihrer Familie zuging, würde sie wieder keine Grenzen ziehen können und dann würde das eine zum anderen führen. Das kannte Itoe nur zur Genüge. Dennoch entschloss sie sich dafür, Rede und Antwort zu stehen. Kurz driftete ihre Neugierde natürlich zu Sayas gestorbenem Vater ab, doch war dies etwas, was sie wirklich nichts anging. Nunja, klar, das war für die kleine Kunoichi noch nie ein unüberwindbares Hindernis gewesen. Jedoch zwang sie sich, diese Fragen auf einen anderen Zeitpunkt zu verschieben.
„Wissen sie, es gibt so viele Regeln... und doch keine. Man könnte sagen, der Hyuuga Clan ist wie jeder andere auch, doch wäre das gelogen. Man könnte sagen, der Hyuuga Clan wäre etwas vollkommen anderes und besonderes, doch wäre auch das gelogen. Wir sind nur das, was andere in uns sehen, wie alles andere auch. Natürlich gibt es andere Werte innerhalb des Clans, jedoch sind sie nicht so sehr verschieden von all den anderen Familien, die viel auf sich halten. Doch mit einem haben sie Recht, Sensei. Das Sprichwort... es wäre vielleicht schwierig, es wirklich auszuleben. Ich wurde stets zu Verantwortungsbewusstsein erzogen. Besonders als Kind. Mein Vater war streng, doch verstehen sie mich nicht falsch, grundsätzlich bin ich glücklich, das zu sein, was ich bin. Wäre es anders, wäre wohl auch gewaltig viel schief gelaufen in meiner Kindheit. Ach, ich schweife mal wieder ab.“, gestand Itoe mit einem Kopfschütteln. „Ich glaube, dass es schwer ist, Kindheit und Erwachsenwerden zu verbinden. Wie kann man sich die Freuden der Kindheit die sie genannt haben, mit dem Leben einer Kunoichi verknüpfen? Wie soll man ein vorbildlicher Ninja werden, wenn man das Kind in sich behalten soll? Denn sämtliche Freuden der Kindheit stützen sich doch auf Unwissenheit und Ignoranz, so hart das jetzt klingen mag. Doch so sehe ich das. Können wir verantworten, unsere Fähigkeiten als Shinobi aufgrund unseres Egoismus’ nicht zur Vollkommenheit zu verfeinern? Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Mag natürlich auch sein, dass ich in meinem Übereifer viel zuviel hineininterpretiere oder einfach nur Schwachsinn rede. Wäre ja nicht das erste Mal.“, stellte Itoe mit einem Grinsen fest und schwieg nun einige Sekunden. „Ich glaube, ich muss mich für meinen Monolog entschuldigen. Ich komme immer von einem Thema zum nächsten und wenn ich dabei noch versehentlich versuche philosophisch zu werden nimmt das ganze abstrakte Bahnen an. Wirklich ein Graus.“ Nun lachte Itoe einige Male still in sich hinein und sah ihrer Sensei in die Augen, die ein wenig erschlagen wirkte. Das würde wohl noch ein langer Abend werden, sollte Saya der jungen Hyuuga noch einiges an Gesprächsstoff vor die Füße werfen.

[out: Ich bin echt nicht zufrieden o_O Ich glaub, ich hab wirklich hier und dort Schwachsinn geredet, aber das schiebe ich einfach mal auf Itoes Unwissenheit *hust*]
 
H

Himura Saya

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Aufmerksam hörte die Jounin ihrem Schützling zu, wobei die Grenzen zwischen Lehrer und Schüler hier eindeutig verwischen. Es schien eher dass sich hier zwei Freunde, oder wenigstens Bekannte gegenüber saßen und einiges zu besprechen hatten. Während Itoe über ihren Clan sprach, war es Saya, die sich so einige Gedanken darüber machte, was sie hörte. Auch wenn das Mädchen erst 13 Jahre alt war, so wusste sie doch bereits recht gut über das Leben bescheid. Sie wusste, das es äußerst schwer war, sich das Gefühl der Kindheit eigen zu machen, jedoch nie zu vergessen, dass man als Kunoichi eine hohe Verantwortung trug. Das mit dem Schwachsinn am Ende überhörte sie, konnte sich ein Schmunzeln dennoch nicht verkneifen. Teenager zu sein, war wirklich eine schwere Angelegenheit, daran erinnerte sich die 24 Jährige wage, es war einfach schon zu lange her gewesen.
“Du musst dich für nichts entschuldigen, Itoe. Ich habe ja gesagt, ich bin hie rum die zu zuhören, und wenn du von einem Thema zum anderen springst, so ist es mir auch recht. Es ist nicht so, dass immer und über all wie ein Kind handeln sollst, oder gar denken. Du solltest natürlich das Leben einer Kunoichi führen, mit allem was dazu gehört, vor allem dir aber der Verantwortung bewusst sein, die du trägst. Und genau das, glaube ich, weißt du bereits. Aber es gibt eben Momente, in denen du auch wieder das Kind, der Mensch sein darfst, der die meiste Zeit tief in deinem Innersten verborgen liegt. Ich denke, wenn die Zeit gekommen ist, wirst du verstehen was ich meine. Wirst wissen, wie du mit dem Kind in dir, dass du dir bewahrt hast umgehen sollst.” Saya sog die Nachtluft tief ein, lies das kühle Element sich in ihren Lungen ausbreiten und atmete dann leise wieder aus. Unweigerlich musste sie sich dabei auch strecken wobei kaum hörbar ihre Knochen knacksten. Oh je, sie wurde wohl doch langsam alt. Aber etwas brachte dieses befreiende Gefühl auch mit sich, die Müdigkeit, die sich in ihr versucht hatte breit zu machen und die kleinen Anstrengungen des vergangenen Tages waren wie weggeblasen, fürs erste auf jeden Fall. Nun hatte die Jounin wieder ihre gesamte Konzentration für ihre Schülerin, oder eher, für ihre kleinen und mittleren Problemchen.

Ein lauer Wind verfing sich in den Haaren der Frau, befreite sich und legte die schwarzen Strähnen wieder glatt auf die Decke, die sich um die Schultern der Jounin schmiegten. Wenn es sich die Schwarzhaarige so richtig überlegte, so konnte sie mit ihrem nächsten Satz dem ganzen hier ein Ende machen, und sich ihrer wohlverdienten Nachtruhe widmen, aber auf der anderen Seite schien es so, als würde dem Mädchen neben ihr noch so viel auf der Seele brennen, das herausgelassen werden wollte, dass sich Saya auf eine lange Nacht einstellen konnte. Bildlich konnte sie sich bereits vorstellen, wie sie morgen den Weg bis zu den Weiden hinter sich brachte. Ein Zombie würde wahrscheinlich noch besser aussehen, als sie, die zwei Tage keinen, bis kaum schlaf bekommen hatte. Das hatte sie sich aber ganz und alleine selbst zu zuschreiben und damit musste sie nun auch leben. Wenn sich Saya noch einmal kurz die vergangenen Worte ansah, so viel ihr etwas auf, Itoe meinte, sie wollte ihre Fähigkeiten zur Perfektion verfeinern. Gut, viele dachten so, auch in jüngeren Jahrgängen, aber etwas in der Stimme des Mädchens hatte der Frau verraten, dass da mehr dahinter zu stecken schien, als es der Anfang verlauten mochte. Nachdem Saya sich kurz von ihrer Gesprächspartnerin abgewendet hatte, legte sich ihr verständiger und warmer Blick wieder auf das Mädchen. “Was mich interessieren würde, wie stellst du es dir eigentlich vor deine Fähigkeiten zu perfektionieren? Bedeutet das für sich einfach nur alle Techniken zu lernen, die dein Clan hergibt, oder willst du für dich die Möglichkeiten heraussuchen, wie du mit einem Kekke Genkai am besten klar kommst.” War dies der richtige Anstoß gewesen, um das Mädchen in ihrem Gedankengang auf die richtige Bahn zu manövrieren? Wer wusste das schon, vor allem weil Saya eines mit Sicherheit sagen konnte, dass Itoes Kopf gerade ein Chaos war, voll gestopft mit wirren Gedankenwindungen. Gut, selbst ein Blinder mit dem Krückstock konnte das sehen, oder doch eher hören. Denn wenn auch wenn sie die junge Hyuuga noch nicht sehr lange kannte, so konnte sie doch behaupten, es war nicht üblich, dass sie von einem Gedanken zum nächsten sprang. Wenigstens hatten die beiden Frauen es geschafft, bereits einen kleinen Teil dieses wirren Kneuls zu lösen, jetzt musste nur noch der Rest entwirrt werden. Aber immerhin hatte sich Itoe ihre Selbstironie bewart, was das ganze interessanter, war es das Wort das sie wirklich gerade gesucht hatte, egal, gestaltete.

[out: WAAAHHH ... ein Minipost >.< ... egal, musst damit leben]
 

Hyuuga Itoe

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Der plötzliche Windhauch lies Itoe frösteln, sodass diese die Decke noch ein wenig enger um ihre Schultern zog. Mit einem Seitenblick auf die sprechende Saya stellte Itoe fest, dass diese nicht mehr ganz frisch aussah. Sie war müde. Ein kurzer Gewissensbiss durchzuckte die Hyuuga, denn sie war es, die Saya vom wohltuenden Schlaf abhielt. Jedoch hatte sie selbst gesagt, dass sie hier wäre um ihr zuzuhören. Freiwillig. Wenn man ein Privileg besitzt, dann darf man es auch ausnutzen., dachte Itoe und beruhigte damit ihr Schlechtes Gewissen ein wenig.
„Ob ich das irgendwann begreife, wird wohl nur die Zeit zeigen, hm? Vielleicht ist das Kind in mir auch schon lange tot, wenn die Zeit des Verstehens gekommen ist.“, sagte Itoe und blickte auf das schwarze Wasser hinaus.

[Flashback]
„Nee-chan, komm schon.“, rief ein Mädchen, welche ganz offensichtlich das Blut des Hyuuga Clans in sich trug.
„Aber Haruko-san, Ka-san macht sich bestimmt schon Sorgen...“, rief Itoe dem Mädchen zu, das aber nur kurz winkte und dann mit einem Lachen in den See sprang. Itoe stand am Rande des Wassers und man konnte auf dem jungen Gesicht deutlich erkennen, dass Verantwortungsbewusstsein und der Wille nach Spaß eine epische Schlacht um die Herrschaft über Itoes Handlungen ausfochten. Spätestens als die kleine Hyuuga sich neben ihrer Cousine ins Wasser warf, war klar, wer den Kampf gewonnen hatte.
[/Flashback]

Bei dieser Erinnerung umspielte ein Lächeln Itoes Lippen. Wie sehr sich die Charakter der beiden Mädchen doch verändert hatten. Da wurde der Hyuuga eines klar: Solange wie sie die Erinnerungen an ihre Kindheit am leben hielt, solange würde auch das Kind in ihr am Leben bleiben. Dieser Gedanke erfreute Itoe ein wenig, warum und weshalb vermochte sie nicht zu sagen, es war einfach nur ein erwärmendes Gefühl in dieser kalten Nacht.
Eigentlich hatte Itoe damit gerechnet, dass sie selbst wieder das Wort ergreifen müsste um das Gespräch am Laufen zu halten, denn sie wusste, dass niemand Lust auf ein Gespräch hatte, während er mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte. Doch als nun Saya anfing zu sprechen, verwarf Itoe diesen Gedanken. Vielleicht ist sie ja doch nicht so müde und ich habe mich geirrt., dachte sie und lauschte den Worten ihrer Sensei. Der Themawechsel überraschte sie nicht im geringsten, denn zum einen war das vorherige abgeschlossen und zum anderen war diese Überlegung nur allzu verständlich, empfand Itoe. Sie selbst hätte sich schließlich auch für die Hintergründe interessiert.
Itoe antwortete nicht sofort, sondern dachte kurz über ihre Antwort nach. Sie musste sich selbst kurz klarmachen, wie sie darüber dachte, denn diese Denkweise hatte sich in den letzten Jahren im Laufe der Zeit geändert, stellte sie fest.
„Ich denke, dass das Verlangen nach möglichst vielen Techniken, möglichst viel Können... so etwas sind die Wünsche eines Akademieschülers. Bei mir war es nicht anders. Ich kam jeden Tag nach Hause, begierig auf das Training mit meinem Vater. Habe ihn jeden Abend gefragt, wie denn mein Fortschritt sei, wann er mir etwas neues beibringen würde... Früher war auch noch der Wunsch da, Erwartungen gerecht zu werden, die an einen gestellt wurden. Damit meine ich nicht nur meine Familie, sondern ganz Konoha. Zwar bezeichnet man den Hyuuga Clan immer als bewundernswert und so weiter, jedoch habe ich manchmal den Anschein, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht. Andere betrachten einen mit Argwohn, die anderen sehen nicht dich selbst, sondern nur deine Zugehörigkeit. Kennen sie das Gefühl, wenn ihnen jemand in die Augen sieht, sie aber nicht sieht? Ach, was rede ich da, woher sollten sie dieses Gefühl kennen. Doch wie gesagt, das ist die Denkweise eines Akademieschülers. Es ist nicht so, dass ich mich nicht mehr auf das Training freue oder mir eine neue Technik kein Lächeln mehr aufs Gesicht zaubern würde, nur die Hintergründe haben sich geändert. Die Fähigkeiten eines Shinobi sind für mich nicht mehr die Anzahl der verschiedenen Jutsus, das Können nicht mehr die Zahl der Feinde, die er in den Staub geschickt hat. Viel wichtiger ist doch die Art, wie er Entscheidungen trifft. Welche er trifft. Wissen sie, ich will einfach nur in der Lage sein, meine Tugenden verteidigen zu können, egal wann, egal wo. Am schönsten wäre es selbstverständlich, wenn ich dafür keine einzige Technik meines Clans brauchen würde, jedoch wissen wir wohl beide, dass dies nur Wunschdenken ist. Also setze ich alles daran mich zu verbessern, nicht nur auf physischem Wege. Verstehen sie?“, fragte Itoe, suchte aber nicht den Augenkontakt ihrer Sensei, denn ein weiterer Themensprung war an der Reihe. Hinfort von den glorreichen Wünschen, zu einem sehr viel bodenständigeren Ansatz.
Mit einem leisen Lachen fing Itoe wieder an zu sprechen. „Tut mir... ach, ich sollte mich ja nicht mehr entschuldigen. Also tut es mir wohl... nicht Leid. Naja, was auch immer... auf jeden Fall musste ich gerade wieder an den ... an die Auseinandersetzung von vorhin denken. Ich... habe sie nur gewonnen, weil Hyuuga Masahiro und Hyuuga Hisa meine Eltern sind. Hätte ich diese Augen nicht, wärs das gewesen. Ich weiß nicht recht, ob ich mich darüber freuen soll, dass ich dieses Geschenk mehr oder weniger in die Wiege gelegt bekommen habe, oder weiter darüber Nachdenken soll, was wohl geschehen wäre, wenn ich andere Eltern hätte. ... Die Überlegung ist unsinnig, oder? Ich bin was ich bin und soll es akzeptieren, hm? Ach, das zeigt wohl nur mal wieder das WirrWarr im Kopf eines dreizehnjährigen Mädchens. Ich mach mir einfach zu viele Gedanken. Ich bräuchte mal einen Topf in den ich einfach alles reinschmeißen könnte, was ich in meinem Kopf nicht haben will. Unsinnige Überlegungen? Rein damit. Informationen, die wirklich niemand braucht? Rein damit. ...Ich fang schon wieder an zu plappern.“, gestand Itoe mit einem Grinsen und schloss die Augen um in die Nacht hineinzuhorchen und fragte sich dabei, was eigentlich ihre Teamkollegen gerade taten. Schlafen natürlich, was sonst?
 
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Himura Saya

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Als das Hyuuga-Mädchen fragte ob Saya nicht auch wisse wie es wäre, wenn jemand einen ansah, aber nicht das sah, was man eigentlich war, so konnte sie die Frage nur mit ja beantworten. Vielleicht war es nicht genauso wie bei ihr, aber Saya wusste ganz genau, wie es war, als jemand gesehen zu werden, der man nicht war. Einfach nur angesehen zu werden mit dem Hintergedanken, man sei nur ein armes Weisenkind, und nicht ein wahres Mitglied der Familie der man nun angehörte. Aber ihre eigenen Erinnerungen gehörten nicht hier her. Und da Itoe nicht wissen konnte, was für kleinere und größere Tragödien sich im Leben der Frau bereits abgespielt hat, nahm sie es ihr auch nicht besonders übel, dass sie sofort darauf meinte, dass sie nicht wissen konnte, wie es war, nicht gesehen zu werden. Zur letzen Frage des Mädchens, reichte wohl ein einfaches Nicken, dass eigentlich fast sofort von einem leisen Lachen abgelöst wurde, das durch die Entschuldigung, oder wohl eher durch die nicht Entschuldigung von Itoe ausgelöst worden war. Es machte wirklich Spaß sich mit dem Mädchen hier zu unterhalten, warum, war wohl eindeutig. Denn auch wenn die beiden etwas über einem Jahrzehnt auseinander lagen, so war Itoe doch für ihr alter bereits sehr Reif und somit kam es Saya bald vor, wie ein Gespräch unter gleichaltrigen. Wobei man auch dazu sagen musste, dass sich Saya nicht immer ihres Alters entsprechend fühlte, und somit auch nicht unbedingt so verhielt, und dachte.

Auch wenn es einmal kurz schien, dass dieses Gespräch sterben würde, so wollte es Saya dennoch nicht. Auch wenn die Müdigkeit sie beinahe zu erschlagen drohte, so wollte sie doch jetzt noch nicht zurück zum Anwesen. Hier am See war es beinahe so, als würde das alles was sie bedrückte in weite Ferne rücken. Ein erleichtertes Seufzen verließ ihre Lippen und ihre Worte knüpften beinahe nahtlos an die des Mädchens an. “Es macht doch nichts wenn du das Plappern anfängst. Es könnte sogar gut sein, wenn du einfach mal allen Gedanken freien Lauf lässt. Wobei der Gedanken daran, dass man einfach mal alle unnötigen Gedanken in einen Topf wirft gar keine so schlechte Idee ist.”, schmunzelte sie. “Nehmen wir zum Beispiel diesen See hier, wir könnten all die Gedanken dort in seinen dunklen undurchsichtigen Tiefen versenken, die uns Belasten.” Leicht beugte sich die Jounin nach vorn, hob zwei kleine Kieselsteine auf und warf einen dem Mädchen zu. Den anderen behielt sie, warf ihn in das schwarze Gewässer, worauf hin sich die spiegelglatte Oberfläche kräuselte und das Bild des Mondes verschwimmen ließ. “Jeder Kiesel den du wirfst, ist ein Gedanke der dich bedrückt, oder ein Gedanke der dir unsinnig erscheint. Damit kannst du dich frei machen und Platz schaffen, für neue Gedanken, die dir im Augenblick vielleicht wichtiger erscheinen. Vielleicht etwas wie, was wird mich morgen erwarten, oder wie stehe ich zum Team. Denn mit den Gedanken an Gestern machst du dich nur selbst fertig. Denke daran, was geschehen ist, ist geschehen. Rückgängig kannst du es nicht machen. Du bist Hyuuga Itoe, das kann dir keiner nehmen, und darauf solltest du stolz sein und dir nicht überlegen, was wäre, wenn ich nicht ich wäre.” Damit wand sich die Frau nun wieder dem See zu, die kleinen Wellen, die der Aufprall des Steinchens verursacht hatte, waren längst vergangen, welchen Gedanken mit dem Stein verbunden hatte, das wusste nun nur noch der See alleine.

Das Lied der Nacht wurde durch das leise Schlagen von Flügeln unterbrochen, kurz darauf folgte ein bekannte Krächzen. Es war Suzu, die sich von ihrem Schlafplatz aus auf gemacht hatte, ihre verschollen geglaubte Herrin zu suchen. Nun hatte sie diese endlich wieder gefunden und setze sich freudig auf den ihr dargebotenen Arm. Dabei gab sich auch darauf, dass ich ihre Krallen nicht zu sehr in das Fleisch der Frau bohrten, wobei diese es schon beinahe gewohnt war, so lange wie die beiden bereits zusammen reisten. Neugierig wurde erst Saya gemustert, dann schweifte der Blick ab zu Itoe, die ebenfalls neugierig gemustert wurde. Ein leises und zufrieden wirkendes Krächzen, das sich eher anhörte wie ein Glucksen gab bekannt, dass sich Suzu nun zu der Frauenrunde gesellt hatte, und erst wieder gehen würde, wenn auch die beiden Menschen-Frauen sich dazu enschlossen hätten, ihre nächtliche Unterhaltung zu beenden und zurück zum Anwesen zu kehren. Ohne darauf zu achten, ob jemand sprach oder auch nicht, was dem Vogel eh egal war, da er ein Wort verstand, widmete sich die Krähendame dem Putzen ihres Gefieders, dass durch unglückliche aber nicht weiter erwähnenswerte Umstände durcheinander gebracht worden war.
Mit dem Auftraten ihrer Gefährtin machte sich auch die Jounin so den ein oder anderen Gedanken darüber, was sich wohl gerade auf dem Anwesen abspielte. Wenn sie Misaki richtig einschätze, so würde diese wohl die ganze Nacht in der Küche darauf warten, das winzigste Geräusch zu hören, das bestätigte, dass sich Saya und die verloren gegangene Genin wieder sicher zurück im Haus befanden. Aber da gab es ja auch noch die anderen drei Genin, und auch wenn es wohl ei einem schlichten hoffen blieb, so glimmte dieses kleine Licht dafür, dass alle drei seelenruhig in ihren Betten schliefen. Denn morgen war ein weiterer Tag und die Anstrengung, vor allem die Ausdauer die man brauchte, um eine ganze Horde Schafte zu scheren war nicht zu unterschätzen. Darüber konnte sie wirklich ein Lied singen. Und damit folg der nächste kleine Stein der Frau, der genau diesen Gedanken zum Grund des Sees zog.
 

Hyuuga Itoe

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Itoe war äußerst überrascht, von ihrer Sensei Bestätigung zu empfangen, was ihre Topf-Idee anging. Obwohl, wenn ich darüber nachdenke hat wohl jeder Mensch, sei er noch so alt und erfahren, seine ganz persönlichen Sorgen und unerwünschte Gedanken. Aus welchem Grund auch sollte sich das im Laufe der Zeit ändern? Bis es schließlich gänzlich versiegt... Das Eintauschen des Topfes gegen den See zauberte Itoe ein Lächeln auf ihr im Mondlicht leicht schimmerndes Gesicht. Ja, ein See ist wohl doch besser. Töpfe sind zu klein. Überrascht fing das Mädchen den ihr zugeworfenen Kieselstein auf und beobachtete gespannt wie ihre Sensei den ihren im See versenkte. Welchen Gedanken sie wohl über Bord geworfen hat?, fragte Itoe sich und lauschte daraufhin den Worten Sayas.
„Ich weiß nicht, Sensei. Der Ansatz hört sich traumhaft an, aber ist es klug, die Gedanken an Gestern in den Tiefen dieses Sees zu begraben? Erinnerungen, Erfahrungen, so schmerzhaft sie auch sein mögen, irgendwann braucht man sie vielleicht noch einmal. Das verstehe sogar ich. Wie sonst könnte man daraus lernen? Und ich persönlich hege nicht den Wunsch, jedes Mal auf den Grund dieses Sees zu tauchen, wenn ich über Vergangenes nachdenken möchte, das ich im Laufe einer Laune weggeworfen habe. Hm... ich nehme das alles zu wortglauberisch, fällt mir gerade auf.“, sagte Itoe und warf ihren Kieselstein schwungvoll auf das Wasser. Mit einem Lächeln bemerkte sie, dass er einige Zentimeter weiter geflogen war, als der Sayas. ... Nein, das Kind in ihr würde wohl noch eine ganze Weile dort bleiben, ob sie wollte oder nicht. Aber ihre Gedanken wurden schnell wieder ernst und sie musste darüber nachdenken, was Saya gesagt hatte. Was erwartet mich morgen eigentlich? Ich habe mir wirklich noch keine Gedanken gemacht. Aber welche Gedanken sollte ich mir schon über Schafe machen?, dachte Itoe, aber die Antwort lag auf der Hand. Sie meinte das wohl auf die Allgemeinheit bezogen. Morgen ist wichtiger als Gestern. Nunja, da hat sie wohl recht.
„Sie liegen richtig, ich hab mir wirklich noch keine Gedanken darüber gemacht. Besonders über die Teamsituation... wenn ich jetzt darüber nachdenke, weiß ich nicht recht was ich davon halten soll. Gaishi-kun ist die Verschwiegenheit in Person, so erscheint es mir. Viel schlimmer aber ist das, was sich gerade zwischen Turtel-chan und Täubchen-kun abspielt. Mir ist das erst gar nicht aufgefallen, aber diese kindischen Gesichten beim Essen... meinen sie, diese Bindung wird die beiden im kommenden stärken oder eher schwächen, indem sie für Unaufmerksamkeit und Gefühlsduselei sorgt? Ich bin wirklich gespannt, ob sie das alles unter einen Hut kriegen werden. Ganz davon zu schweigen was passiert, wenn das in die Hose geht. Der Gedanke ist beängstigend.“, stellte Itoe fest und ihr Gesicht nahm einen entsetzten Ausdruck an, als sie daran dachte, wie Kyo ihren Teamkollegen bis auf die Innereien ausweidete. Nun schwieg Itoe vor sich hin, ehe sie einen Kieselstein aufhob und die Gedärme hinfort schleuderte.

Als die Krähe Suzu sich herabsenkte und zu den beiden Kunoichi gesellte, musste Itoe an die erste Begegnung des Team Saya denken. Mit Graus erinnerte sie sich an die Gemeinheiten, mit denen sie um sich geworfen hatte, verdrängte dies jedoch schnell wieder. Diesesmal ohne die Hilfe eines Kieselsteins. Als der Blickkontakt zwischen Suzu und Itoe sich in die Länge zog, dachte Itoe wieder daran wie merkwürdig ihr dieser Vogel erschien. Sie hatte natürlich von den ganzen Vögeln gewusst, die Briefe austrugen. Ein Vogelfrühwarnsystem war ihr jedoch neu und der Inuzuka Clan erschien in ihrer Assoziationskette. Gleich darauf fiel Itoe allerdings auf, wie sinnlos dieser Vergleich war. Während bei den Inuzukas das komplette Leben um ihre Begleiter drehte, war Suzu nur ein erstaunlich schlauer und gut trainierter Vogel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Nun schweiften Itoes Gedanken wieder ab. Aus dem Vogel wurde erneut das erste Zusammentreffen der Genin, die erste Prüfung. Der Aufbruch zu dieser ersten Mission... Itoe ließ alles Revue passieren, stockte jedoch abrupt in ihrem Gedankengang, als sie an die ehemaligen Genin Sayas denken musste. Sie hatte sich zwar nicht nur einmal vorgenommen, dieses Thema ruhen zu lassen, doch Neugierde war immer noch ein essentieller Teil Itoes. Und wenn dies hier nicht ein passender Augenblick war, würde wohl nie einer kommen.
„Saya-sensei? Darf ich sie was fragen? Hm... doofe Frage, hab ich ja schon. Ach, ich komm einfach zum Punkt... Was... was ist nun eigentlich mit ihrem vorherigen Team passiert?“ Als die Frage im Raum stand, wusste Itoe nicht recht ob sie nun einen Fehler begangen hatte, der die freundschaftliche Stimmung die sich in der letzten Stunde aufgebaut hatte, ruiniert hatte, oder ob sich ihre Sensei bereit erklärte, eine Antwort auf diese vielleicht zu persönliche Frage zu geben.
 
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Himura Saya

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Saya sah Itoe an, was in ihrem Kopf gerade vor sich ging, war ihr selbst nicht ganz bewusst, denn die Frage nach ihrem alten Team kam wirklich etwas überraschend. Nach ein paar Augenblicken, in denen sie das Mädchen einfach nur angesehen hatte aber doch wieder nicht, wand sie den Blick gänzlich ab. Mit einer leichten Bewegung ihres Arms deutete sie dem Vogel an, dass dieser sich einen anderen Sitzplatz suchen sollte, der schneller gefunden war, als demjenigen wohl lieb war. Denn bereits zwei Flügelschläge nachdem sich die Krähe erhoben hatte, landete sie bereits wieder, nur diese mal war es Itoes Schulter, die als geeigneter Sitzplatz gewählt wurde. Noch während sich Suzu ihren neuen Sitzplatz gewählt hatte, hob die schwarzhaarige Frau einen flachen Kiesel auf. Langsam erhob sie sich, holte weit aus, und lies den kleinen Stein übers Wasser flitzen. Bereits nach dem dritten Aufprall auf der Wasseroberfläche hatte er die Mitte des Sees überquert und als er nach zwei weiteren Sprüngen doch in das dunkle Nichts zu verschwinden schien, gab Saya einen Ton von sich. Es war kein Seufzen, es war kein lachen, es war etwas dazwischen, das sich so traurig anhörte, wie die Tatsache, dass Saya immer noch nicht sagen konnte, was so genau in dieser einen Nacht geschehen war. Es half aber alles nichts, denn selbst wenn sie nun alles leugnen würde, selbst wenn sie verschweigen würde, dass der ein oder andere aus ihrem Team verstorben war, so änderte es nichts an der Tatsache dass es wirklich so war. Sie konnte versuchen, es zu verdrängen, doch war es etwas, dass immer wieder an die Oberfläche kam, etwas, was sie nie vergessen konnte, oder auch nicht wollte. “Du hast Recht, es gibt einige Dinge im Leben, die lassen sich nicht einfach vergessen, oder an einen Stein binden, und über Bord werfen. Eine diese Erinnerungen betrifft mein Team. Nicht das unsere Konstellation von beginn an unter einem guten Stern gestanden hätte, das wahrlich nicht, aber dennoch haben wir es geschafft. Wir verbrachten einige Jahre zusammen und wenn ich sage, dass alle drei, Shai, Yuto und Iwari bereit waren, die Chuunin-Prüfung zu bestehen, so hat das etwas zu bedeuten.” Kurz unterbrach sie sich selbst, um sich das Gruppenbild ins Gedächtnis zu rufen, dass sie geschossen hatten, kurz bevor sie nach Kirigakure aufgebrochen waren. Sie alle vier hatten an dem Tag wirklich viel gelacht und die Wiederkehr von Shai, auch wenn sie dort bereits ein paar Tage vergangen war, ausgiebig gefeiert. Den Blick weit in die Ferne gerichtet, nicht in die Dunkelheit die sich zwischen den Baumreihen ausbreitete, sondern in eine Ferne, die sich weit dahinter befand. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie weiter sprach. “Unsere letzte Mission brachte uns zusammen mit einem anderen Team nach Kiri, irgend ein altes Clanhaus war es. Bei einem Kampf, gegen einen Gegner, den ich nicht vermag zu beschreiben, wurden wir alle getrennt. Damals dachte ich, das es keiner Überlebt hatte, dachte, ich wäre die einzige gewesen, die es mit Glück aus dieser Tragödie geschafft hatte. Wobei ein Teil von mir dort mit dem anderen gestorben ist. Erst etwa ein halbes Jahr später hatte ich nicht nur die physische Kraft, sondern auch die psychische um zurück nach Konoha zu kommen. Dort erfuhr ich, dass meine beiden Jungs ebenfalls das Glück hatte, mit dem Leben davon zu kommen. Wobei ich nicht wirklich weiß ob man wirklich von Glück sprechen kann, wenn man so etwas erlebt hat.” Gefasst, dass sie es wirklich geschafft hat, über dieses Thema zu reden, wand sie ihren Kopf und sah Itoe an. Ihre Augen glitzerten, jedoch konnte sie die Tränen verbergen, die sich freikämpfen wollten.

Langsam aber sicher hatte sich der Mond auf seiner Laufbahn fortbewegt. Der Abendstern war nur noch ein kleines glitzern das über dem Horizont schwebte. Man konnte sagen, in den Stunden, in denen die beiden Frauen hier am See gesessen hatten, war bereits sehr viel geschehen. Itoe hatte über ihre Probleme gesprochen und Saya hatte endlich geschafft, einzusehen, dass es nichts brachte, eine solche Vergangenheit ewig geheim zu halten. Dass es einfach nur anstrengend war. Auch wenn es etwas merkwürdig anmutete, dass eine Jounin eine ihrer Schülerinnen so etwas anvertraute, so glaubte Saya in diesem Augenblick, dass es das richtige war. Frei von jeglicher Last, die sie in dieser Nacht einfach dem See übergeben hatte, fand sie zu ihrem alten Lachen wieder. “Gomene, Itoe-chan.”, sang sie beinahe. “Ich wollte eigentlich niemanden mit dieser Erinnerung belasten. Wollte nicht, dass ihr euch Sorgen machen müsst, dass euch etwas ähnliches widerfahren könnte, vor allem nicht nach dem Übergriff heute. Aber etwas in mir, wohl das junge Ich, das niemals still sein will, hat einfach die Oberhand gewonnen und es dir erzählt. Aber eins kann ich dir sagen, ich möchte so etwas nie wieder erleben und deswegen werde ich wenn es sein muss, mein eigenes Leben geben, um euch vier zu beschützen. Vielleicht verstehst du jetzt ein bisschen besser, warum es mir heute Mittag wichtig war, dass ihr in meiner Nähe bleibt.” Von einer Sekunde auf die Andere hatte Saya diesen Gemütswechsel vorgenommen, aber das war nun einmal sie, und damit musste man leben, oder man ließ es. Als die Frau nun vor dem Mädchen stand, streckte sie ihr die Hand hin um damit zu zeigen, dass die Frau dem Mädchen beim aufstehen helfen wollte. “Na komm, ich denke bevor Misako noch einen Herzkasper bekommt, weil wir beide überhaupt nicht mehr zurück kommen, wollen wir uns mal wieder auf den Rückweg machen. Außerdem glaube ich, dass uns mindestens noch ein heißer Tee erwartet.” Warm und fröhlich Lachte sie, zog das Mädchen mit einem Ruck auf die Beine. Den Rückweg nutzte Saya dazu, selbst mal etwas zu ihrer jetzigen Teamsituation zu sagen. Denn ihr waren die Geschichten beim Abendessen nicht ganz entgangen, und so teilte sie auf jeden Fall die Ansichten von Itoe, dass es auf jeden Fall schwer werden würde, wenn sich die beiden mal in die Haare bekommen würden. Aber es gab ein tolles Mittel gegen solche Spannungen, denn wer würde sich noch nach einem auspowernden Training streiten wollten. Geschweige denn, andere Sachen anstellen. So schmiedeten die beiden Nachtwanderer ihre ganz eigenen Pläne und das ein oder andere Lachen hallte durch den Wald, bevor dieser wieder seinem gewohnten Nachtruhe nachgehen konnte, und zwei dampfende Tassen Tee in der Küche des Farm-Anwesens verschwunden waren.
 

Hyuuga Itoe

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Ein leiser und verdammt peinlicher Aufschrei erfolgte, als Suzu sich auf ihrem neuen Sitzplatz niederließ. Eines war sicher: Der Vogel würde für Itoe immer ein Mysterium bleiben. Dachte sie zumindest in diesem Augenblick. Sie ignorierte die Bewegungen auf ihrer Schulter jedoch, um aufmerksam den Handlungen ihrer Sensei zu folgen. Hatte Itoe sie an etwas erinnert, was sie eigentlich vergessen wollte? Doch sie hatte selbst gesagt... dass sie einer derjenigen Menschen war, die solche Dinge akzeptierten. Als Saya zu sprechen begann, wurden Itoes Augen immer größer und größer. Nicht glaubend, was sie da gerade hörte. So etwas... muss hart sein. Zu glauben, dass sein komplettes Team getötet wurde... es wundert mich nicht, dass sie ein halbes Jahr für die Rückreise brauchte. Und dieses Mädchen, Shai, sie ist wirklicht... tot? ... Aber... Nun begann Itoe sich zu erinnern. An die vorhergehende Antwort, die Saya zu diesem Thema gegeben hatte, vor vielen Stunden. Sie hat gesagt, es wären mehrere tödliche Unfälle gewesen. Oder irre ich mich da? Nein, ganz sicher. Also hat sie noch mehr Genin verloren? Das ist schrecklich. Nun wusste die junge Hyuuga nicht, was sie sagen sollte. Also schwieg sie. Für eine ganze Weile.
In dieser Zeit wurde noch einmal die Schönheit der Nacht bewundert, das schwarze Wasser begutachtet. An diesem Abend war viel Geschehen. Sowohl physische Erfahrungen, wie auch zwischenmenschliche hatten sich in Itoes Kopf eingenistet, doch eine Erkenntnis fehlte noch, die jedoch sogleich kam. Nämlich als Saya sich tatsächlich entschuldigte. Schlagartig wurde Itoe klar, was es für die Frau bedeutet haben musste, als Itoe sich von den anderen getrennt hatte. Es musste nicht nur Ärger über einen nicht befolgten Befehl gewesen sein, sondern auch Angst. Angst, dass sich etwas wiederholen könnte, was sich nie, nie wieder wiederholen sollte. „Ich glaube, es ist nicht an ihnen, sich zu entschuldigen, Sensei. Wenn ich gewusst hätte...“ Itoe stockte. Was sollte das? Woher hätte sie wissen sollen... Nun seufzte das Mädchen. „Gomene, Saya-sensei. Ich werde in Zukunft auf sie hören. Zumindest, sollte ihre Bitte nicht gegen irgendetwas verstoßen, was mir wichtig ist. Das verspreche ich ihnen.“ Nun ergriff Itoe die ihr dargebotene Hand. Kurz überlegte sie, ob sie die eben erhaltenen Informationen ihren Teamkollegen mitteilen sollte, verwarf den Gedanken jedoch so schnell wieder, wie er gekommen war. Dies war nichts, worüber sie sprechen durfte.
Mit der Hoffnung, neben dem warmen Tee auch noch ein wenig Schlag zu bekommen, bevor es morgen wieder an die Arbeit ging, machten sich die beiden Frauen auf zum Farmhaus. Itoe lächelte.

tbc -> Farmhaus

[out: Ein viel zu kurzer Post, für so ein ernstes Thema... aber irgendwie wollte es einfach nicht :/ - Ich danke für das Gespräch, Gabü-hime <3]
 
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