Hyuuga Itoe
Active Member
Dieser kleine See liegt abseits des belebten Farmhauses und seiner Umgebung. Er wird von Unmengen von Tannen umrandet, welche fast die komplette Sicht versperren. Aus diesem Grund ist es oft der Zufall, der die Leute an dieses utopische Fleckchen ... Wasser führt. Der See selbst hat eine äußerst ruhige Oberfläche, wohl durch die windgeschützte Lage herbeigeführt, welche nur von einer kleinen Insel unterbrochen wird, auf der einige wenige Tannen stehen. Nachts, wenn der Mond hoch oben am Himmel steht, zieht sich ein wunderschönes Glitzern und Funkeln über das Wasser, was die wenigen Menschen, die dies erleben durften, jedes Mal ins Staunen versetzt hatte.
Nachdem Itoe aus dem Farmhaus hinausgetreten war, war sie erst einmal stehen geblieben und hatte sich umgesehen. Doch die Aussicht war nicht die gewesen, die sie sich erhofft hatte, weshalb sie sich auch weiter entfernt hatte und in den Wald spaziert war. Es waren einige Minuten vergangen, Itoe hatte nicht darauf geachtet, als sie das leise Platsch wahrnahm. Dass ausgerechnet ein gerade an Altersschwäche gestorbener Frosch ihr die Richtung zu diesem idyllischen Ort gewiesen hatte indem er sich nicht mehr auf seinem Steinchen hatte halten können, konnte Itoe natürlich nicht wissen. Woher auch? Doch sie hatte das Geräusch des Wassers sofort als solches erkannt und war folglich auch auf den See gestoßen, in dessen Mitte sie nun eine kleine Insel ausmachte. Nicht sonderlich weit vom Ufer entfernt, doch dorthin zu schwimmen hätte man trotzdem als leichte Trainingseinheit ansehen können.
Da sie einfach nur einen schönen Ort zum Nachdenken suchte, schien ihr die Insel wie geschaffen dafür. Ergo zog sich ein leichtes Lächeln über Itoes Gesicht und sie machte sich auf den Weg.
[FLASHBACK]
„Itoe, konzentrier dich doch endlich.“, sagte Masahiro in energischem Ton als sich seine Tochter erhob. Die Haare klebten Itoe im Gesicht und ihre Klamotten waren vollkommen durchnässt. Sie fror, fühlte sich unwohl und alles tat ihr weh. Itoe torkelte leicht, ehe sie wieder einen festen Stand fand und wollte gerade etwas erwidern, als auch schon der nächste Angriff ihres Vaters kam und sie erneut in die eisige Kälte des Sees schickte. Sie trainierten nun schon seit einigen Tagen ununterbrochen auf dem kleinen Gewässe. Erst hatte Masahiro seine Tochter nur gelehrt, auf dem flüssigen Untergrund zu stehen, was diese auch relativ schnell meisterte, doch schon bald war er zu schwereren Sachen übergegangen: das Rennen, Sprünge und schließlich das Kämpfen. Er hatte ihr erklärt, dass es eine Sache wäre, etwas zu können und eine ganz andere, etwas zu beherrschen. Itoes Vater zog bei seinen Erklärungen stets merkwürdige Beispiele zur Hand, doch aus Itoes Sicht machten diese meistens sogar Sinn, wenn man sie einmal verstand. „Wenn du etwas kannst, dann kannst du es, wenn du es musst.“, sagte er. „Wenn du etwas jedoch beherrscht, dann geschieht es unbewusst, du musst dich nicht mehr darauf konzentrieren und kannst wichtigere Dinge nebenher erledigen. Doch bis zu soweit bist, konzentrier dich auf beides. Der Fortschritt wird ganz von alleine kommen, du weißt es. Erinnere dich beispielsweise an deinen ersten Kochversuch. Du hast jeden Schritt einzeln erledigt, immer der Reihe nach, und was war das Ergebnis?“ Ein Lächeln zog sich auf das ermüdete Gesicht Itoes. Ja, ihr erster Kochversuch war wirklich lustig gewesen, wenn man der Geschichte Hisas Glauben schenkte. Itoe selbst konnte sich nicht mehr daran erinnern. „Und schau dir an, wie du dich heute in der Küche machst. Du hast die Abläufe verinnerlicht und machst die Dinge gleichzeitig. Es ist genauso wie unser gemeinsames Training im Hof, nur eine weitere Stufe, die du erlernen musst. Mit dem Unterschied, dass sich anstatt Dreck und Staub nun Wasser unter deinen Füßen befindet. Also, auf ein neues.“, sagte Masahiro und stürmte erneut auf Itoe zu. Die Nacht hatte sich bereits über das Dorf gelegt, doch Vater und Tochter ließen sich von solchen Belanglosigkeiten nicht stören, sie würden erst aufhören, wenn einer der beiden vor Erschöpfung beinahe zusammenbrach. So war es immer gewesen und so wird es auch immer sein. Itoe hoffte, dass sie es eines Tages sein würde, die ihrem Vater den Arm um den Oberkörper legte, ihn aus dem Wasser zog und ihm mit einem liebevollen Lächeln das Handtuch reichte. Doch auch wenn dieser Tag noch weit entfernt lag, war er eine Hürde, die Itoe unbedingt nehmen wollen würde.
[/FLASHBACK]
Als die Hyuuga auf der kleinen Insel angekommen war, verzog sich die Sonne gerade hinter den Baumwipfeln und tauchte die Welt in einen verzaubernden Orangeton. Schon in wenigen Minuten würde sie sich vollkommen verstecken, der leuchtende Mond ihren Platz einnehmen und das Orange würde einem silbrigen Schimmer weichen.
Itoe setzte sich auf einen der großen Steine, die beinahe in einem kleinen Kreis angeordnet waren und blickte verträumt auf das Wasser hinaus. Ein leiser Seufzer verließ ihre geschwungenen Lippen und in diesem Moment wirkten Itoes Augen älter, als sie eigentlich hätten wirken sollen. Zu viel war an diesem Tag passiert, zu viel war ihr klar geworden. Einfach zu viel.
Nachdem Itoe aus dem Farmhaus hinausgetreten war, war sie erst einmal stehen geblieben und hatte sich umgesehen. Doch die Aussicht war nicht die gewesen, die sie sich erhofft hatte, weshalb sie sich auch weiter entfernt hatte und in den Wald spaziert war. Es waren einige Minuten vergangen, Itoe hatte nicht darauf geachtet, als sie das leise Platsch wahrnahm. Dass ausgerechnet ein gerade an Altersschwäche gestorbener Frosch ihr die Richtung zu diesem idyllischen Ort gewiesen hatte indem er sich nicht mehr auf seinem Steinchen hatte halten können, konnte Itoe natürlich nicht wissen. Woher auch? Doch sie hatte das Geräusch des Wassers sofort als solches erkannt und war folglich auch auf den See gestoßen, in dessen Mitte sie nun eine kleine Insel ausmachte. Nicht sonderlich weit vom Ufer entfernt, doch dorthin zu schwimmen hätte man trotzdem als leichte Trainingseinheit ansehen können.
Da sie einfach nur einen schönen Ort zum Nachdenken suchte, schien ihr die Insel wie geschaffen dafür. Ergo zog sich ein leichtes Lächeln über Itoes Gesicht und sie machte sich auf den Weg.
[FLASHBACK]
„Itoe, konzentrier dich doch endlich.“, sagte Masahiro in energischem Ton als sich seine Tochter erhob. Die Haare klebten Itoe im Gesicht und ihre Klamotten waren vollkommen durchnässt. Sie fror, fühlte sich unwohl und alles tat ihr weh. Itoe torkelte leicht, ehe sie wieder einen festen Stand fand und wollte gerade etwas erwidern, als auch schon der nächste Angriff ihres Vaters kam und sie erneut in die eisige Kälte des Sees schickte. Sie trainierten nun schon seit einigen Tagen ununterbrochen auf dem kleinen Gewässe. Erst hatte Masahiro seine Tochter nur gelehrt, auf dem flüssigen Untergrund zu stehen, was diese auch relativ schnell meisterte, doch schon bald war er zu schwereren Sachen übergegangen: das Rennen, Sprünge und schließlich das Kämpfen. Er hatte ihr erklärt, dass es eine Sache wäre, etwas zu können und eine ganz andere, etwas zu beherrschen. Itoes Vater zog bei seinen Erklärungen stets merkwürdige Beispiele zur Hand, doch aus Itoes Sicht machten diese meistens sogar Sinn, wenn man sie einmal verstand. „Wenn du etwas kannst, dann kannst du es, wenn du es musst.“, sagte er. „Wenn du etwas jedoch beherrscht, dann geschieht es unbewusst, du musst dich nicht mehr darauf konzentrieren und kannst wichtigere Dinge nebenher erledigen. Doch bis zu soweit bist, konzentrier dich auf beides. Der Fortschritt wird ganz von alleine kommen, du weißt es. Erinnere dich beispielsweise an deinen ersten Kochversuch. Du hast jeden Schritt einzeln erledigt, immer der Reihe nach, und was war das Ergebnis?“ Ein Lächeln zog sich auf das ermüdete Gesicht Itoes. Ja, ihr erster Kochversuch war wirklich lustig gewesen, wenn man der Geschichte Hisas Glauben schenkte. Itoe selbst konnte sich nicht mehr daran erinnern. „Und schau dir an, wie du dich heute in der Küche machst. Du hast die Abläufe verinnerlicht und machst die Dinge gleichzeitig. Es ist genauso wie unser gemeinsames Training im Hof, nur eine weitere Stufe, die du erlernen musst. Mit dem Unterschied, dass sich anstatt Dreck und Staub nun Wasser unter deinen Füßen befindet. Also, auf ein neues.“, sagte Masahiro und stürmte erneut auf Itoe zu. Die Nacht hatte sich bereits über das Dorf gelegt, doch Vater und Tochter ließen sich von solchen Belanglosigkeiten nicht stören, sie würden erst aufhören, wenn einer der beiden vor Erschöpfung beinahe zusammenbrach. So war es immer gewesen und so wird es auch immer sein. Itoe hoffte, dass sie es eines Tages sein würde, die ihrem Vater den Arm um den Oberkörper legte, ihn aus dem Wasser zog und ihm mit einem liebevollen Lächeln das Handtuch reichte. Doch auch wenn dieser Tag noch weit entfernt lag, war er eine Hürde, die Itoe unbedingt nehmen wollen würde.
[/FLASHBACK]
Als die Hyuuga auf der kleinen Insel angekommen war, verzog sich die Sonne gerade hinter den Baumwipfeln und tauchte die Welt in einen verzaubernden Orangeton. Schon in wenigen Minuten würde sie sich vollkommen verstecken, der leuchtende Mond ihren Platz einnehmen und das Orange würde einem silbrigen Schimmer weichen.
Itoe setzte sich auf einen der großen Steine, die beinahe in einem kleinen Kreis angeordnet waren und blickte verträumt auf das Wasser hinaus. Ein leiser Seufzer verließ ihre geschwungenen Lippen und in diesem Moment wirkten Itoes Augen älter, als sie eigentlich hätten wirken sollen. Zu viel war an diesem Tag passiert, zu viel war ihr klar geworden. Einfach zu viel.