Aiyana
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Akademieeinheit: Mizamoto Shima und Aiyana
~ Start ~
Ein abgelegener Bach floss durch den Wald hinter der Akademie. Ein idyllisches, kleines Plätzchen in dem Aiyana sich sehr gerne aufhielt, wenn sie alleine war, oder mit nur wenigen Schülern umgehen musste, war ein kleiner Weiher mit einem alten, umgestürzten Baumstamm an dessen Seite, der oft als Sitzplatz missbraucht wurde. Für größere Gruppen bot dieser Ort keinen Platz, aber für ihr Vorhaben war er Ideal. Es ging um Mizamoto Shima, einen der weniger sozialen Besucher der Akademie – und er würde bald seinen Abschluss machen. Aiyanas nackte Füße gruben sich in den feuchten Moosboden. Der Blick ihrer eisblauen Augen lag träge auf den vereinzelten Schilfhalmen, die aus dem Wasser ragten während sie sich in groben Zügen schon zurechtlegte, was sie mit ihm besprechen wollte. Obwohl sie nicht damit rechnete, dass ihr Ansinnen besonders langer Klärung bedurfte, war sie nicht völlig sicher, ob sie im Anschluss noch Zeit für eine richtige Trainingseinheit hatten.
Neben ihr, lagen einige Steine auf dem Boden, die sie vor Jahren schon kreisförmig angeordnet hatte. Zusammen mit etwas Lehm hatte sie die provisorische Feuerstelle abgedichtet und nutzte sie regelmäßig wenn sie hier war. Jetzt thronte darüber eine Konstruktion, die eine tiefe Schale an Ort und Stelle hielt, damit das Feuer deren Inhalt erwärmen konnte. Wie sie es geschafft hatte, bei diesem Feuchte, kühlen Wetter etwas Entzündbares zu finden und es dann auch noch anzuzünden war erstens ein Indianer- und zweitens ein Ninjageheimnis… das sie gerne lüftete, sollte das irgendwen genug interessieren, um nachzufragen. Schließlich war das teil ihrer Aufgabe an der Akademie. Was aber braute sie dort zusammen? Zusammen mit Wasser ,das direkt aus dem Weiher vor ihren Füßen stammte köchelten dort die Blätter verschiedener Kräuter vor sich hin. Der Geschmack dieses Gebräus war sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber es war wirklich sehr gesund – und all zu schlimm schmeckte es nun wirklich nicht.
Während sie wartete, sank ihr Blick auf ihren kunstvoll verzierten Lederüberwurf hinab, der zwar einerseits aus dickem Leder bestand, aber dennoch hier und dort recht gewagt viel durchblicken ließ. Es saß alles dort, wo es sitzen sollte, also wandte die Lehrerin ihre Aufmerksamkeit bald wieder auf das stille Gewässer zu ihren Füßen, lauschte dem verhaltenen rauschen des Baches, das ihn speiste und an anderer Stelle unauffällig wieder von dort abfloss. Die Natur war wirklich wunderschön. Für einen kurzen Augenblick erlaubte Aiyana sich, ihre anstehende Aufgabe hintenan zu stellen, um ihre Sinne die Idylle aufnehmen zu lassen, als sie spürte, dass sie nicht länger alleine an diesem Weiher war.
‚Das ist er gewiss.‘ Es hätte auch jemand anderer sein können, der da in ihrem Rücken auf der Bildfläche erschienen war, aber hier, an diesen wunderbaren Ort, verirrte sich leider niemand hin, es sei denn sie hatte ihn eingeladen. Langsam wandte sie ihren Kopf zur Seite und strich sich mit der Hand die störende Strähne aus dem Gesicht, um aus dem Augenwinkel zu erkennen, wer da wohl angekommen sein mochte. Zufrieden stellte sie fest, dass der junge Mann, den sie hier hergeholt hatte derjenige war, der diesen Augenblick unterbrochen hatte. Zürnte sie ihm? Nein, denn schließlich tat er nur, was sie von ihm gewollt hatte. Es war schade um den Moment, aber woher hätte er wissen sollen, dass sie gerade in einem Augenblick vollkommenen Glückes geschwebt hatte? Mit einem leisen „Setz dich.“, deutete sie neben sich auf den Baumstamm, der auch sie schon trug. Danach ergriff zwei einen hölzernen, mit Totems verzierte und bunt bemalte Becher und füllte sie mit Kräuterbrühe. Einen davon hielt sie Shima-kun schweigend hin, damit er sich nehmen konnte, wenn er gesetzt hatte und dann … stille. Über zwei Minuten sagte Aiyana nichts, blickte wehmütig aber zufrieden auf die glatte Wasseroberfläche vor sich und hoffte irgendwo tief in ihrem Herzen, dass der Junge das selbe täte.
„Mizamoto-kun“, begann sie schließlich langsam und leise mit ihrer tiefen, charismatischen Stimme, „ich sehe in deiner Zukunft große Probleme.“ Ihre Herangehensweise war direkt, aber dafür war sie auch bekannt. Außerdem stand der junge Mann kurz vor dem Abschluss, daher war schlicht nicht mehr die Zeit, Probleme sanft mit einer Indianerfeder herauszuarbeiten. Würde er nicht direkt neben ihr sitzen, hätte er nur geringe Chancen, ihre leise Stimme zu verstehen, als sie weiter sprach: „Du stehst vor der Abschlussprüfung. Du hast die Kenntnisse und die Fähigkeiten, sie zu bestehen. Aber ich mache mir Sorgen um das, was danach kommt. Du wirst Aufgaben zu erfüllen haben, zusammen mit anderen Menschen und dem wirst du dich nicht entziehen können. Während deiner Akademielaufbahn habe ich nicht bemerkt, das du dich anstrengst, an deiner Zurückhaltung zu arbeiten – wenn du ein Ninja bist, kannst du dich nicht länger vor den Anderen in deiner Gruppe zurückziehen. Von dir wird erwartet, dass du deinen Beitrag leistest und mit deine Kollegen zusammenarbeitest, dass du dich einbringst. Ich weiß nicht, ob du dazu in der Lage bist. Wie stellst du dir deine Zukunft vor?“ Aiyana klang dabei nicht vorwurfsvoll oder abwertend, im Gegenteil. Wie die Personifizierung der Neutralität hatte sie heruntergebetet, was sie von ihm wollte. Sollte er sich ruhig Zeit lassen, ihr eine ausreichende Antwort zu kredenzen – sie mochte es sehr gerne, wenn Dinge still und harmonisch funktionierten, anstatt lieblos und überhastet abgehakt zu werden.
In aller Ruhe schlossen sich ihre Augen, führte sie ihren Becher zum Mund und trank einen ersten Schluck ‚Sanfter als gewöhnlich‘ die Indianerfrau setzte ihr Getränk bald wieder ab und betrachtete erneut den Weiher. Zufrieden hob sich ihr Mundwinkel für den kürzesten aller Momente, ehe ihre klaren, blauen Augen den Jungen fanden, denn dessen genaue Reaktion auf ihre Einleitung wollte sie unbedingt sehen wollte.
~ Start ~
Ein abgelegener Bach floss durch den Wald hinter der Akademie. Ein idyllisches, kleines Plätzchen in dem Aiyana sich sehr gerne aufhielt, wenn sie alleine war, oder mit nur wenigen Schülern umgehen musste, war ein kleiner Weiher mit einem alten, umgestürzten Baumstamm an dessen Seite, der oft als Sitzplatz missbraucht wurde. Für größere Gruppen bot dieser Ort keinen Platz, aber für ihr Vorhaben war er Ideal. Es ging um Mizamoto Shima, einen der weniger sozialen Besucher der Akademie – und er würde bald seinen Abschluss machen. Aiyanas nackte Füße gruben sich in den feuchten Moosboden. Der Blick ihrer eisblauen Augen lag träge auf den vereinzelten Schilfhalmen, die aus dem Wasser ragten während sie sich in groben Zügen schon zurechtlegte, was sie mit ihm besprechen wollte. Obwohl sie nicht damit rechnete, dass ihr Ansinnen besonders langer Klärung bedurfte, war sie nicht völlig sicher, ob sie im Anschluss noch Zeit für eine richtige Trainingseinheit hatten.
Neben ihr, lagen einige Steine auf dem Boden, die sie vor Jahren schon kreisförmig angeordnet hatte. Zusammen mit etwas Lehm hatte sie die provisorische Feuerstelle abgedichtet und nutzte sie regelmäßig wenn sie hier war. Jetzt thronte darüber eine Konstruktion, die eine tiefe Schale an Ort und Stelle hielt, damit das Feuer deren Inhalt erwärmen konnte. Wie sie es geschafft hatte, bei diesem Feuchte, kühlen Wetter etwas Entzündbares zu finden und es dann auch noch anzuzünden war erstens ein Indianer- und zweitens ein Ninjageheimnis… das sie gerne lüftete, sollte das irgendwen genug interessieren, um nachzufragen. Schließlich war das teil ihrer Aufgabe an der Akademie. Was aber braute sie dort zusammen? Zusammen mit Wasser ,das direkt aus dem Weiher vor ihren Füßen stammte köchelten dort die Blätter verschiedener Kräuter vor sich hin. Der Geschmack dieses Gebräus war sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber es war wirklich sehr gesund – und all zu schlimm schmeckte es nun wirklich nicht.
Während sie wartete, sank ihr Blick auf ihren kunstvoll verzierten Lederüberwurf hinab, der zwar einerseits aus dickem Leder bestand, aber dennoch hier und dort recht gewagt viel durchblicken ließ. Es saß alles dort, wo es sitzen sollte, also wandte die Lehrerin ihre Aufmerksamkeit bald wieder auf das stille Gewässer zu ihren Füßen, lauschte dem verhaltenen rauschen des Baches, das ihn speiste und an anderer Stelle unauffällig wieder von dort abfloss. Die Natur war wirklich wunderschön. Für einen kurzen Augenblick erlaubte Aiyana sich, ihre anstehende Aufgabe hintenan zu stellen, um ihre Sinne die Idylle aufnehmen zu lassen, als sie spürte, dass sie nicht länger alleine an diesem Weiher war.
‚Das ist er gewiss.‘ Es hätte auch jemand anderer sein können, der da in ihrem Rücken auf der Bildfläche erschienen war, aber hier, an diesen wunderbaren Ort, verirrte sich leider niemand hin, es sei denn sie hatte ihn eingeladen. Langsam wandte sie ihren Kopf zur Seite und strich sich mit der Hand die störende Strähne aus dem Gesicht, um aus dem Augenwinkel zu erkennen, wer da wohl angekommen sein mochte. Zufrieden stellte sie fest, dass der junge Mann, den sie hier hergeholt hatte derjenige war, der diesen Augenblick unterbrochen hatte. Zürnte sie ihm? Nein, denn schließlich tat er nur, was sie von ihm gewollt hatte. Es war schade um den Moment, aber woher hätte er wissen sollen, dass sie gerade in einem Augenblick vollkommenen Glückes geschwebt hatte? Mit einem leisen „Setz dich.“, deutete sie neben sich auf den Baumstamm, der auch sie schon trug. Danach ergriff zwei einen hölzernen, mit Totems verzierte und bunt bemalte Becher und füllte sie mit Kräuterbrühe. Einen davon hielt sie Shima-kun schweigend hin, damit er sich nehmen konnte, wenn er gesetzt hatte und dann … stille. Über zwei Minuten sagte Aiyana nichts, blickte wehmütig aber zufrieden auf die glatte Wasseroberfläche vor sich und hoffte irgendwo tief in ihrem Herzen, dass der Junge das selbe täte.
„Mizamoto-kun“, begann sie schließlich langsam und leise mit ihrer tiefen, charismatischen Stimme, „ich sehe in deiner Zukunft große Probleme.“ Ihre Herangehensweise war direkt, aber dafür war sie auch bekannt. Außerdem stand der junge Mann kurz vor dem Abschluss, daher war schlicht nicht mehr die Zeit, Probleme sanft mit einer Indianerfeder herauszuarbeiten. Würde er nicht direkt neben ihr sitzen, hätte er nur geringe Chancen, ihre leise Stimme zu verstehen, als sie weiter sprach: „Du stehst vor der Abschlussprüfung. Du hast die Kenntnisse und die Fähigkeiten, sie zu bestehen. Aber ich mache mir Sorgen um das, was danach kommt. Du wirst Aufgaben zu erfüllen haben, zusammen mit anderen Menschen und dem wirst du dich nicht entziehen können. Während deiner Akademielaufbahn habe ich nicht bemerkt, das du dich anstrengst, an deiner Zurückhaltung zu arbeiten – wenn du ein Ninja bist, kannst du dich nicht länger vor den Anderen in deiner Gruppe zurückziehen. Von dir wird erwartet, dass du deinen Beitrag leistest und mit deine Kollegen zusammenarbeitest, dass du dich einbringst. Ich weiß nicht, ob du dazu in der Lage bist. Wie stellst du dir deine Zukunft vor?“ Aiyana klang dabei nicht vorwurfsvoll oder abwertend, im Gegenteil. Wie die Personifizierung der Neutralität hatte sie heruntergebetet, was sie von ihm wollte. Sollte er sich ruhig Zeit lassen, ihr eine ausreichende Antwort zu kredenzen – sie mochte es sehr gerne, wenn Dinge still und harmonisch funktionierten, anstatt lieblos und überhastet abgehakt zu werden.
In aller Ruhe schlossen sich ihre Augen, führte sie ihren Becher zum Mund und trank einen ersten Schluck ‚Sanfter als gewöhnlich‘ die Indianerfrau setzte ihr Getränk bald wieder ab und betrachtete erneut den Weiher. Zufrieden hob sich ihr Mundwinkel für den kürzesten aller Momente, ehe ihre klaren, blauen Augen den Jungen fanden, denn dessen genaue Reaktion auf ihre Einleitung wollte sie unbedingt sehen wollte.
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