Ikari Jun
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In der Weite fehlte jeder Schemen, dunkle Wolken tauchten das Grün in ein Meer aus Schatten. Ein willkommenes Wetter für Gemüt und Training, das schon eine Weile in Gange war und bereits an den Kräften zehrte. Durch zufällige Umstände fielen die täglichen Übungen für ein paar Tage aus und das hatte für den Körper Juns negative Konsequenzen. Sie konnte sich schließlich nicht nur auf ihre Medikamente verlassen und darauf hoffen, der Knochenfluch wäre damit auf ewig eingedämmt. So einfach war das leider nicht. Außerdem war sie kein Fan davon, sich ständig mit Tabletten vollzustopfen, die ihren Geist benebeln konnten, wenn sie auch nur eine zu viel einnahm. Und da ihr Körper ziemlich unberechenbar war, wusste Jun auch nicht immer, wie viele sie zu sich nehmen durfte, ohne in eben jenen Zustand zu geraten. Aber weil sich die Ikari sowieso für körperliche Aktivitäten begeisterte, war die ganze Sache an sich normalerweise nicht so tragisch, wie man vielleicht annahm. Heute allerdings war das Training wie erwähnt ein sehr kräftezehrendes Unterfangen, also mehr als nötig. Der Wachstum der Knochen hatte mindestens 3 Jahre Zeit, in vollen Umfang zu gedeihen, war Jun doch sehr jung und nicht ausgewachsen. Manchmal fürchtete sie die Zukunft, da sie natürlich nicht wusste, wie der Körper noch 'ausarten' könnte. Möglicherweise war ihre Trainingsmethode nicht ausreichend genug. Möglicherweise ging sie die Sache ganz falsch an. Möglicherweise gab es besondere Tricks, die das Leben mit dem Fluch viel angenehmer gestalten könnten. Möglicherweise ... Hin und wieder wünschte sich Jun mit jemandem zu reden, der dasselbe Problem hatte und mehr darüber wusste. Ob es überhaupt jemand anderen gab?
Sie schleppte sich mühsam durch das Dickicht und trat auf eine kleine Lichtung, die den Himmel freigab. Den Kopf in den Nacken legend, schloss Jun die Augen und genoss den kühlen Regen, den sie dankbar auf das verschwitzte Gesicht prasseln ließ. Schließlich fröstelte sie und rieb über die nackten Arme - den Mantel hatte sie vorsorglich zu Hause gelassen, mit dem Gedanken, ihn nicht zu brauchen. War wohl nicht so schlau, was solls. Das schwarze, schlichte Shirt sog bald gierig die Nässe auf und es wurde kälter. Nein, das war echt nicht schlau. Gerade als sie den Zopf erneuern wollte und die Arme anhob, schossen ihr gleich zwei Schmerzen durch den Körper und zuckte heftig zusammen. Einer durch den linken Arm, der andere durch das rechte Bein. Großartig, nicht mal bis sie in den eigenen acht Wänden war, konnte er warten. Jun ließ sich auf das linke Knie fallen und grinste grimmig. War klar, dass es genau diese Körperteile traf, zumindest das konnte sie einigermaßen einschätzen. Der linke Arm war ein wenig schwächer als der andere, also hatte sie ihn mal mehr beansprucht. Das rechte Bein war zwar ein wenig stärker als das andere, aber musste auch deutlich mehr aushalten. Wie erwartet, drückten in beiden Teilen die Knochen langsam nach oben - ein sehr schlechtes Zeichen. "Scheiße.", zischte sie zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor und merkte erst jetzt, wie geschwächt sie eigentlich war. Das hieß, Jun konnte sowieso nicht gewinnen, ob sie wollte oder nicht. Plötzlich und wie aus dem Nichts manifestierte sich blitzschnell - wieder einmal - jemand neben sie und stützte sie sofort. "Aua, verdammte Scheiße, nicht ... Argh." Durch die hastige Stütze stieß die Person versehentlich zu sehr gegen den rebellierenden Unterarm und Jun drückte sie mühsam von sich. Zwischen zwei tiefen Atemzügen blickte sie auf. Gold traf auf Schwarz. Sie schmunzelte angestrengt. "Du." Wer auch sonst. Dann widmete sie sich wieder ihrem Körper, der mittlerweile kleine Wölbungen am Arm und Oberschenkel zeigte. Jun fummelte hektisch mit der anderen Hand an der Beintasche, holte zwei Tablettendosen hervor, ließ sie fallen und wegrollen. "Typisch.", ein leises, verzweifeltes Lachen. Kaya um Hilfe bitten? Nein ... Die Situation war so schon unangenehm genug. Also zog sich Jun quasi hinterher und streckte die Hand danach aus. "Es ist zu spät, die Alte zu holen oder mich dort hinzuschleppen.", meinte sie noch. Und der Anblick war erst der Anfang.
Sie schleppte sich mühsam durch das Dickicht und trat auf eine kleine Lichtung, die den Himmel freigab. Den Kopf in den Nacken legend, schloss Jun die Augen und genoss den kühlen Regen, den sie dankbar auf das verschwitzte Gesicht prasseln ließ. Schließlich fröstelte sie und rieb über die nackten Arme - den Mantel hatte sie vorsorglich zu Hause gelassen, mit dem Gedanken, ihn nicht zu brauchen. War wohl nicht so schlau, was solls. Das schwarze, schlichte Shirt sog bald gierig die Nässe auf und es wurde kälter. Nein, das war echt nicht schlau. Gerade als sie den Zopf erneuern wollte und die Arme anhob, schossen ihr gleich zwei Schmerzen durch den Körper und zuckte heftig zusammen. Einer durch den linken Arm, der andere durch das rechte Bein. Großartig, nicht mal bis sie in den eigenen acht Wänden war, konnte er warten. Jun ließ sich auf das linke Knie fallen und grinste grimmig. War klar, dass es genau diese Körperteile traf, zumindest das konnte sie einigermaßen einschätzen. Der linke Arm war ein wenig schwächer als der andere, also hatte sie ihn mal mehr beansprucht. Das rechte Bein war zwar ein wenig stärker als das andere, aber musste auch deutlich mehr aushalten. Wie erwartet, drückten in beiden Teilen die Knochen langsam nach oben - ein sehr schlechtes Zeichen. "Scheiße.", zischte sie zwischen den zusammengepressten Zähnen hervor und merkte erst jetzt, wie geschwächt sie eigentlich war. Das hieß, Jun konnte sowieso nicht gewinnen, ob sie wollte oder nicht. Plötzlich und wie aus dem Nichts manifestierte sich blitzschnell - wieder einmal - jemand neben sie und stützte sie sofort. "Aua, verdammte Scheiße, nicht ... Argh." Durch die hastige Stütze stieß die Person versehentlich zu sehr gegen den rebellierenden Unterarm und Jun drückte sie mühsam von sich. Zwischen zwei tiefen Atemzügen blickte sie auf. Gold traf auf Schwarz. Sie schmunzelte angestrengt. "Du." Wer auch sonst. Dann widmete sie sich wieder ihrem Körper, der mittlerweile kleine Wölbungen am Arm und Oberschenkel zeigte. Jun fummelte hektisch mit der anderen Hand an der Beintasche, holte zwei Tablettendosen hervor, ließ sie fallen und wegrollen. "Typisch.", ein leises, verzweifeltes Lachen. Kaya um Hilfe bitten? Nein ... Die Situation war so schon unangenehm genug. Also zog sich Jun quasi hinterher und streckte die Hand danach aus. "Es ist zu spät, die Alte zu holen oder mich dort hinzuschleppen.", meinte sie noch. Und der Anblick war erst der Anfang.