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Eine tierische Tradition

Sakkaku Asahina

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Aha, Yuki war also nicht nur ein kleines Lolitapüppchen, sondern auch ein verdammter Waldläufer! Nah, wenn Asahina das doch vorher gewusst hätte, dann hätte sie doch eventuell die unermessliche Güte besessen und ihr bei Gelegenheit direkt einen passenden Bogen mitgebracht! Ein Grinsen bannte sich auf die Gesichtszüge der Sakkaku, als diese aus ihren roten Augen fast schon prüfend und mit unverhohlenem Amüsement das Geschehen beobachtete, dabei keinen Hehl daraus machend, für wie lächerlich und überflüssig sie diese ganze Wildtierjagd hielt. Ein Wildschwein also, nah absolut fantastisch, denn man wusste ja, wie ungefährlich und menschenfreundliche diese aggressiven und territorialen Tiere in der Regel waren und was genau das für die kleine Reisegruppe bedeute würde. Und nicht nur das, offensichtlich war sie mittlerweile Teil einer kleinen Waldelfengemeinschaft auf Wandersausflug, denn anders konnte sie es sich nicht erklären, warum Hisoya dem Beispiel ihrer Kollegin folgte und sich kurzerhand auch in Richtung Erdboden begab, um seinen Senf zur akkurate Spurensuche beizutragen. Nah fantastisch, offensichtlich kannte sich hier jeder Hinz und Kunz besser mit Botanik und Zoologie aus, als sie selbst. Klar, zum Kochen wusste sie schon welche Kräuter man am besten aneinander mischte um den erwünschten Effekt zu erlangen, aber das hieß noch lange nicht, dass sich Miss Genjutsu irgendwo im nirgendwo in den Dreck knien und aus dem Stehgreif entscheiden konnte, was genau hier vor wie vielen Stunden in welcher Geschwindigkeit mal vorbei getrabt war. „Okay, ein Wildschwein also, absolut fantastisch, das wird sicher gut ausgehen.“ Und dann grinste sie in ganz artiger Manier und zeigte Taka anschließend in vorbildlichem Verhalten einen charakteristischen Daumen nach oben, der ihm ganz klar und eindeutig vermittelte, dass ihr der Ausgang seines Mannwerdens in etwa genauso egal war, wie das ganze Schicksal seines ebenso zurückentwickelten und in der Vergangenheit hängenden Dorfes. Takeru-san, der war ihr halbwegs sympathisch, immerhin schien er im Gegensatz zum Rest der Teambesatzung einigermaßen intelligent zu sein und hatte zudem den Anstand, sich wenigstens für das Verhalten seiner Schützlinge ansatzweise zu rechtfertigen. Es mochte ja eine Tatsache sein, dass Yuki es den Jungs nicht so übel nahm und sich von deren Hinterwäldlerdasein entweder bezirzen, oder aber irgendwie beeindrucken ließ, aber Asahina gehörte sicherlich nicht in diese Spate von Menschen und sie würde einen Teufel tun und sich auch nur ansatzweise den hier gebräuchlichen Sitten und Vorstellungen anpassen. Wer war sie denn, Pocahontas? Nicht einmal dreißig Speerlanzen würden sie auch nur in die Nähe eines dieser pelzigen, verflohten Waldbewohners bringen und sie würde auch ganz sicher nicht die kleine Gruppe von Masochisten anfeuern, die sich offensichtlich nicht ganz den Folgen ihrer Taten bewusst war und so tat, als könnte man aus sämtlichem Viehzeug häuserliche Partner machen.
„Wenn ich nun also meine Qualitäten unter Beweis stellen will und das Vieh zähme, bevor Taka-lein auch nur in seine pelzige Nähe gekommen ist, bin ich dann am Ende ein größerer Mann als er?“ Eine rein hypothetische Frage natürlich, die hauptsächlich der Provokation diente und die Absicht hatte, Asahina ein wenig zu amüsieren und doch konnte man ein fast schon diabolisches Interesse in ihren roten Auge erblicken, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und den werten Herrn Priester grinsend anblinzelte. Dieser reagierte wie nicht anders zu erwarten allerdings nur mit wenig Belustigung und stattdessen mit ehrlichem Entsetzen, als er die junge Genin betrachtete und ihr schließlich mit fast schon friedhofstrüber Stimme antwortete. „Falls das passiert, dann wird mein Sohn niemals zu einem vollständigen Mann werden können. Shinobi-san, ich bitte Euch eindringlichst, nicht in dieses Ritual einzugreifen, denn es würde die Ehre meines Sohnes und Sitten meines Heimatdorfes verletzen, was wir nicht einfach so auf uns ruhen lassen würden können.“ Asahinas Lippen kräuselten sich in unverhohlenem Spott, ehe sie ein leises Kichern ausstieß und fast schon belustigt den Kopf zu einer Seite neigte. „Wie unerwartet…“, säuselte sie überaus sarkastisch und gleichzeitig nicht minder liebenswert, ehe sie sich eine verwirrte Haarsträhne aus den Augen strich und ihre Aufmerksamkeit wieder in die Richtung der kleinen Gruppe steuerte. Diese hatte sich unterdessen auf den mentalen Zustand absoluter Nervosität gekämpft und zuckte bei dem kleinsten Geräusch zusammen wie ein Haufen Flöhe, worüber Hina lediglich genervt die Augen verdrehte und dann doch recht interessiert den Erläuterungen in Bezug auf das Kräutergewächs lauschte. Pflanzenkunde war recht interessant, denn im Gegensatz zu Tieren konnte Hina wenigstens in diesem Bereich mit zusätzlichem Wissen etwas anfangen. Wer wusste es schon, vielleicht würde sie in einigen Wochen irgendwann einmal eine wundervolle Areniasuppe kochen und ihrer durchaus geliebten und geschätzten Schwester vorsetzen? Die wäre dann vermutlich wenigstens für ein paar Stunden ruhig gestellt und würde der Sakkaku nicht allein schon mit ihrer bloßen Präsenz auf die Nerven gehen. „Arenia, beruhigende Wirkung, ich habe schon verstanden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es sich wirklich anbieten würde, auf einem derart gefährlichem Ausflug wie diesem ähnliche Mittel zu nehmen.“ Außer man besaß plötzlich das akutes Vergnügen vollkommen high vor einem riesige Wildschwein herum zu stolpern und mit diesem die unendlichen Wunder des orientalischen Stierkampfes in Zeitlupe nachzustellen. Dann jedoch wanderten Hinas Augen zu der bemitleidenswerten Gestalt, die den Namen Taka trug und eine Idee machte sich in ihr breit. „…Andererseits würde es sich sicherlich anbieten, das Ganze unserem tapferen Soldaten zu verabreichen, auf das er seiner überaus wichtigen und alles entscheidenden Aufgabe eher gewachsen sei.“ Taka schenkte ihr den tödlichsten Blick, den Asahina jemals von einer derart bemitleidenswerten Gestalt bekommen hatte, ehe er fast schon hochnäsig und doch nur wenig überzeugend das Kinn in die Luft reckte und zu einer recht pampigen Antwort ansetzte. „Ich bin durchaus in der Lage meiner Aufgabe ohne große Hilfsmittel gerecht zu werden und den Weg des Mannseins zu beschreiten.“ Laber Rababer, der Typ würde wegknicken wie ein Strohhalm im Wind, wenn ihm nicht irgendeine arme Seele in absolutem Mitleid und begleitet von tiefer Hilfsbereitschaft unter die Arme greifen würde.
Nun, das war vorerst tatsächlich nicht unbedingt ihre hauptsächliche Besorgnis, denn viel eher wunderte sie, dass sich seit dem Betreten des Waldes nicht ein einziges Tier gezeigt hatte, wo sie doch eine knappe Stunde vorher bei ihrem kurzem Spaziergang noch von tollwütigen Baumfrettchen angegriffen worden waren. „Okay, keine Ahnung wie es euch geht, aber ich habe ein wirklich ungutes Gefühl bei der Sache…“, murmelte sie in die Richtung ihres Teams, ehe sich ihre Augen wieder auf den Boden richteten, in der offensichtliche Suche nach irgendwelchen Spuren, die auch nur ansatzweise nach Wildschwein aussahen. „Hat noch jemand eine Spur gefunden oder laufen wir nun einfach nach gut Glück und Gefühl in die Richtung, die uns am eheste zusagt?“ Wenn bisher eine der Dorfkartoffeln von ihrem Verhalten und ihren liebenswerten Kommentaren an genervt war, so hatten sie sich bisher beste Mühe gegeben diese Gefühle zu verbergen und Hinas Amüsement wuchs, bei dem Gedanken das Ganze noch ein bisschen länger anstacheln zu können.
 

Yuudari Yuki

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Sie vermochte es nicht länger ein leises Seufzen auszustoßen. Yuki war erleichtert, dass man ihren Köder geschluckt hatte. Es erschien allen plausibel und für einen kurzen Moment kam ein Anflug von Stolz in der jungen Yuudari auf. Dieser verblasste jedoch sogleich, als Takeru sie lobte. Ihre Wangen färbten sich leicht rot und sie wandte eilig den Blick ab. Es war ihr nach wie vor ausgesprochen unangenehm, wenn man ihr ein Lob aussprach. Gerade weil es unberechtigt war... der Geisterjunge hatte die Spuren auf ein Wildschwein zurückgeführt, Yuki vermochte zwar inzwischen das eine oder andere Waldtier zu skizzieren, doch eine Pfadfinderin war sie nicht. Tatsächlich war sie in der Wildnis ziemlich aufgeschmissen, abgesehen von den Grundkenntnissen, die ihr auf der Akademie mitgegeben worden waren. Sie schluckte und war froh, als Yamada-kun den Mann in ein Gespräch verwickelte. Interessiert lauschte sie ihnen und plötzlich erschien ihr diese ganze Aktion deutlich sinnvoller. Nicht sinnvoll - aber sinnvoller als zuvor. Das Waldschwein war also doppelt so groß wie es natürlicherweise sein sollte...eine Laune der Natur? Die Größe des Tieres entzog sich aufjedenfall dem Einfluss des bösen Geistes. Ganz gleich wie negativ seine Energie auch war, sie konnte keine direkten, körperlichen Einflüsse ausüben. Abgesehen von Übelkeit, Magenkrämpfen, Panikattacken... eben alles was auf die Psyche zurückzuführen war. Aber organisch... leicht biss sie sich auf die Unterlippe und überlegte angestrengt. Die bissigen Kommentare von Asahina überhörte sie einfach um sich nicht ablenken zu lassen. Dass sie nicht besonders angetan von allem hier war, war ja inzwischen allen Anwesenden bekannt. Allerdings ließ sie die Antwort von Takeru doch wieder aufhorchen. Sie schenkte Asahina einen kurzen, strengen Blick aus dem Augenwinkel und hoffte innerlich, dass die Kunoichi nicht an das dachte, was Yuki befürchten musste. Asahina würde doch wohl nicht auf die Idee kommen dem Jungen die Show zu stehlen...?

Genervt rollte sie mit den Augen, als die Sakkaku das Angebot des Priesters direkt wieder nutzte um den nächsten Spruch rauszuhauen. Yuki verbat sich jedoch noch den Mund, sie riss sich zusammen. Es würde ein schlechtes Licht auf Soragakure werfen, wenn sich zwei Kunoichi in einem Zickenkrieg verloren. Abgesehen davon schien das ja schon das Ding von Yamada-kun und der hübschen Teufelin zu sein. Da musste die kleine Schwarzhaarige nicht auch noch mitmischen. Stattdessen wollte sie an ihrem Vorsatz festhalten und sich ganz der Mission widmen. Interessiert trat sie an die Seite ihres Teamkollegen und kniete sich neben ihn. Wenn diese Beeren eine beruhigende Wirkung auf Menschen hatte... "...welche Wirkung haben die Beeren dann auf Tiere?" fragte die junge Genin und warf einen Blick zurück über ihre Schulter um Takerus Antwort aufmerksam zu lauschen: "Durchfall." sagte er trocken und musterte das sonderbare Mädchen skeptisch. "Zuvor haben sie eine starke, einschläfernde Wirkung...doch die Tiere des Waldes sind klug genug die Beeren nicht zu fressen." ergänzte er um der nächsten Frage vorzugreifen. "Hm..." nachdenklich wandte sich das Schleifenmädchen wieder den Beeren zu. Sanft, beinahe zärtlich strichen ihre Finger über die Beeren. Klar, wer will schon so geweckt werden... Tiere waren eben klug. Asahina hatte natürlich Recht, es würde unklug seine Sinne in einem feindlich gesinnten Gebiet zu betäuben. Doch vielleicht würden sie dennoch nützlich sein...später. "Vielleicht können sie uns noch nützlich sein." flüsterte sie leise ihrem Teamkameraden zu, sodass nur er ihre Stimme vernehmen konnte. Aus einer der vielen Taschen ihres Ansô holte sie einen kleinen Behälter hervor um danach behutsam einige der Beeren einzusammeln. Sie war darum bemüht mit ihren Nägeln die Stile abzukneifen, damit die Beeren nicht verletzt wurden. Als sie eine knappe Handvoll gepflückt hatte - was bei ihren kleinen Händen wahrlich nicht viel war, verschloss sie das Behältnis und verstaute es wieder in ihrem schwarzen Umhang. Sie schenkte Yamada-kun ein kurzes, doch ehrlich gemeintes, freundliches Lächeln, ehe sie sich wieder aufrichtete. Sie trug ihm sein Verhalten nicht nach. In diesem Wald würden sie noch manche Gefahren erwarten, da sollten sie sich nicht auch noch gegenseitig an die Gurgel gehen. Leider teilten nicht alle diese Ansicht, wie die zweite Dame im Team wieder anschaulich zu beweisen wusste. Vielleicht würden die Beeren ihren Nutzen noch darin finden die Sakkaku endlich zum Schweigen zu bringen. Geschmeidig erhob sich die Yuudari wieder auf die Beine und trat auf Taka zu. Während ihres kurzen Weges zog sie ihre Zopfbänder leicht nach, ehe sie dem Dorfjungen ein süßes Lächeln schenkte. "Ich folge dir, Taka-kun." sprach sie mit sanfter Stimme. Eine verräterische Röte stahl sich auf die Wangen des Jungen. Der arme Knabe musste hier eine wahre Achterbahn der Gefühle durchmachen angesichts der Shinobi. Er schluckte, nickte und schien wieder bestärkt. "Hier lang." verkündete der Knabe mit leicht zitternder Stimme. Yukis Nacken tat schon beim Anblick seiner Anspannung weh.

Leicht schlug sie den Blick nieder, sah auf den Waldboden und stellte überrascht fest, dass da tatsächlich Spuren waren. Taka schien zu wissen was er tat. Ein amüsiertes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und bei dem leisen Schnauben, das sie dabei ausstieß, sah der Junge über die Schulter zu ihr. Beim Anblick ihres Lächelns, das Zuversicht ausstrahlte, errötete er leicht und wandte eilig den Blick wieder nach vorn. Das war wohl auch besser so, bedachte man ihre aktuelle Lage. Die Gruppe hatte sich brav wieder in Bewegung gesetzt und einige Meter hinter sich gebracht ohne dass irgendwas geschah. Yuki hatte sich derweil wieder zurückfallen lassen um sich Taka nicht aufzudrängen. Dieses Ritual sollte seine große Stunde werden, da hatte sie als Fremde nichts an seiner Seite verloren. Sie hatte ihm nur Anfangs symbolisch den Rücken stärken wollen. Nach wie vor war Yuki darum bemüht sowohl die Genin von Soragakure in keinem schlechten Licht erstrahlen zu lassen. Ein Vorhaben, das zum Scheitern verurteilt war. Aus dem Nichts ergriff sie plötzlich die dunkle Präsenz - als hätte sie ihre Krallen ausgefahren und die junge Genin nun im festen Griff. Verängstigt, mit zitternden Irden sah sie in die Richtung, aus der sie die Präsenz wahrnahm. Es geschah innerhalb von Sekunden, als aus dem dichten Gebüsch plötzlich ein Wildschwein hervor stürmte und versuchte die puppenhafte Genin anzugreifen. Im letzten Moment hatte sie sich aus ihrer Schockstarre befreien und zur Seite ausweichen können. Allerdings ausgesprochen unglücklich - denn es war mehr ein zur-Seite-fallen, als ein Ausweichmanöver. Immerhin hatte sie geistesgegenwärtig versucht nicht auf ihrem noch von der Geninprüfung leicht verletzten Arm zu landen. Grundsätzlich ein kluger Gedanke, wäre sie nicht durch die Präsenz derart angespannt, dass sie ausgesprochen unglücklich auf ihrem Handgelenk landete. "AAAAAAH!" Begleitet von einem Schmerzschrei fiel sie auf den Waldboden und hielt sich die schmerzende Hand. Es war nur eine Prellung, doch es schmerzte und trieb ihr die Tränen in die Augen. Das Wildschwein schnaubte, scharte und fixierte die am Boden kauernde Yuudari. Es war von normaler Größe, also nicht Takas vermeintliches Seelentier. Doch eins war klar - dieses Vieh hatte Blut geleckt!
 

Yamada Hisoya

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Manchmal empfand man Reue, nur um sie wenige Augenblicke später wieder verfliegen zu sehen. Dann reflektierte man über sich selbst, fragte sich, wie angemessen das eigene Verhalten war und ob man damit manche Situationen selbst provozierte. Und während man das tat, erkannte man, dass es zwei Seiten der Medaille gab. Dass man im Recht und Unrecht war. Im Recht, weil Hisoya in Anbetracht von Asahinas Verhalten deutlich wurde, dass er hätte sagen können, was er wollte - sie blieb ein verblendetes, mindestens genauso selbstgerechtes Miststück, das in Momenten wie diesen mit Arroganz und Unprofessionalität glänzte. "Die Unbeliebten sterben zuerst?", wiederholte er trocken und ruhig, "Aufgespießt von einer wütenden Horde Jäger, bei einem als Trophäe an der Wand hängend, weil man nicht weiß, wann man den Mund halten sollte." Im Unrecht hingegen, weil er Yuki zu früh verurteilt hatte. Es war fast schon süß, mit was für einer Selbstverständlichkeit sie erwartete, dass ein blinder Junge ihr Lächeln erkannte. Nicht mehr als das kleine Ausatmen, das mit diesem einherging, wies auf seine Ehrlichkeit hin. Ähnlich ging sie mit Taka um, dem sie kurzzeitig dabei helfen konnte, wieder zu echtem Selbstvertrauen zu finden - nicht dem, das er der Gruppe vorzuspielen versuchte. Diese Fähigkeit beeindruckte den Yamada, war in seinen Augen jedoch vergeudete Mühe. Ungeachtet der leichten Sympathie, die er gerade gegenüber der Yuudari entwickelte, hielt er das gesamte Ritual, die Sitten und Traditionen dieses Stammes oder vielmehr diese lächerliche Religion für puren Hochmut. Und Selbstbewusstsein würde Taka nicht helfen, seinen Speer zu tragen, guter Zuspruch würde nicht plötzlich magisch seine Hand führen. Wenn nicht ein Wunder geschähe, wäre dieser bemitleidenswerte Junge zum Tod verdammt. Als wäre das nicht genug gewesen, schien ausgerechnet dieses Wunder nun ferner als je zuvor. Hisoya flüsterte, als er zu den beiden Mädchen sprach. "Wenn wir ihm helfen, zerstören wir... seinen Traum? Wenn wir es nicht tun, nehmen wir ihm das Leben. Das Dorf wird uns so oder so als Schuldige sehen." Kurz versank er in Gedanken, dieses Problem konnten sie seiner Meinung nach nicht in der Gruppe lösen. "Das hier ist keine Demokratie. Wenn das Wildschwein angreift, können wir keine Debatte führen, Wahlurnen aufstellen und ein Referendum starten. Jemand von euch muss Akanes Platz einnehmen." Denn wie auch sonst konnte man sich besser aus der Verantwortung ziehen...

Das Gespräch wurde jäh unterbrochen, als das laute Grunzen eines Schweines ertönte. Hisoya hatte mitbekommen, wie es auf die junge Kunoichi zugestürmt war, doch im Moment der Entscheidung verblieb er wie der Rest des Teams als stummer Zuschauer. Erst der schmerzerfüllte Schrei löste eine Reaktion aus, fuhr ihm schrill durch Mark und Bein - das gleichzeitige Geräusch des sich verdrehenden Handgelenks ließ ihn schaudern. Angesichts des lauten Pegels, der in seinen Ohren schmerzte, zuckte er kurz zusammen, dann ging es schnell. Asahina hätte den fordernden Blick der Stammeskrieger erkannt, Hisoya hingegen fiel lediglich ihr Schweigen auf. Sie waren Ninja, und als solche konnten sie keine Hilfe erwarten. Wenn ein Team von drei ausgebildeten Mördern nicht mit einem Wildschwein fertig wurde, welchen Nutzen hatten sie dann überhaupt? Notgedrungen wanderten seine Hände in die kleinen Beutel seines Gürtels, zogen mehrere Shuriken heraus. Hisoya konnte sich auf sein Gehör verlassen, im Angesicht seines mangelnden Geschicks brachte ihm aber auch das nichts. Zuerst sprang er ein kleines Stück zurück, um Abstand zu gewinnen, dann entfachte sich ein kleiner Hagel vor dem wilden Tier. Fünf Shuriken vergruben sich im Boden, drei bohrten sich in dessen dicke Haut. Das Schwein grunzte laut auf, ihm entwich ein widerlicher Schrei. "Oh Scheiße..." Das Vieh war wütend. So wütend, dass es von Yuki abließ, die Hinterpfote kurz in der Erde vergrub und sich dann auf den Blinden stürzte. Im letzten Moment tätigte der Junge einen Schritt zur Seite, das rechte Bein bereits wieder auf dem Boden, als sich der Kopf des Tieres in sein linkes rammte. Auf dem Absatz wurde Hisoya mitgerissen und fiel zu Boden. "Verdammt...", keuchte er auf, sich das linke Bein haltend, bevor das Schwein bereits zum nächsten Angriff ansetzte. Mit Mühe rollte er sich liegend zur Seite, sodass das Tier an ihm vorbeistürmte und erst kurz hinter Yuki zum Stehen kann. Gerade wollte sie sich trotz der Schmerzen aufrichten, als das wilde Tier sich über ihr aufrichtete und die Hufen so zu ihren Seiten vergrub, dass es sie gefangen hielt. Hisoya sprang auf, auf das Wildschwein zu, rechts von ihm an seinem Kopf stehen bleibend. Dann fühlten sich die folgenden Sekunden wie ewig an. Aus seinem Beutel zückte er mit seiner linken Hand ein Kunai hervor. Im ersten Moment fühlte es sich erhaben an, dann realisierte Hisoya, dass er über Leben und Tod richtete. Ihm wurde warm, das Adrenalin schoss durch seine Venen, als sich sein Arm um den Nacken des Wildschweins legte. Wo war der Unterschied zwischen einem Eichhörnchen und einem Wildschwein? War es, dass das Eichhörnchen klein und das Wildschwein groß war? Es gab keinen... Leben war Leben, und dennoch war es für Hisoya ein bedrückendes Gefühl, nun eines zu beenden. Er spürte den warmen Körper des Tieres unter sich. Obwohl es ihn töten wollte, hatte er Mitleid mit ihm. Er wollte es schnell machen...

Nur funktionierte das so nicht. Nur war ein Angriff auf die Kehle das grausamste, was man tun konnte. Woher hätte er das wissen sollen? Seine Ausbildung zum Mediziner war längst noch nicht beendet, doch wie man einen Gegner möglichst milde oder schmerzhaft tötete, das lehrte nur die Erfahrung. Hisoya blieb das Herz stehen, als sein Kunai die Kehle des Wildschweins öffnete. Ein Schwall von Blut spritzte in alle Richtungen, ergoss sich über Yuki, einzelne Spritzer trafen Asahina und auch sein Bein saugte sich leicht voll. Doch das war nicht das Schlimmste. Denn dann quoll es heraus, langsam und mit einem Gestank, als liege eine Wolke voller Eisen in der Luft. Das Wildschwein schrie panisch auf, stellte sich auf seine Hinterpfoten und warf Hisoya ruckartig nach hinten. Unter dem Schock landete er auf dem Boden, erst mit dem Rücken, dann den Hinterkopf.
Ein leises Piepen erfüllte die Umgebung. Alles war ausgeblendet.
Ein lauter Herzschlag.​
Dann, surreal und leer, das qualvolle Geschrei eines Wildschweins, das wie ein Mastvieh zur Schlachtbank gebracht wurde.​
Ein weiterer Herzschlag.​
Es war leise. Hisoya sah nichts. Er hörte nichts. Er war wahrlich blind.​
Nicht sein eigenes Herz.​

Das Herz eines sterbenden Tiers. Das langsam schlagende, ruhige... leblose Herz eines Tieres, das um sein Leben rang. Hisoya richtete sich auf, die Hand als Stütze nutzend. In dieser Finsternis ließ er sich leiten. Von einem Geräusch, das ihn zittern ließ. Ein Geräusch, das Gänsehaut bereitete. Langsam tastete er sich voran. Er taumelte. Seine Hände griffen an den Hinterkopf, öffneten die Schleife seiner Augenbinde. Es lag locker in seiner Hand. Dann kniete er sich vor dem armen Wesen hin. In seinem Versuch, seinem Mörder zu entkommen, war das Schwein mit letzter Kraft geflohen, in seiner Panik und Schwäche gegen einen Baum geknallt und zusammengebrochen. Unter Qual röchelte es und nahm seine letzten Atemzüge zu sich. Es litt. Es litt wegen Hisoya. Es war seine Schuld, weil er nicht wusste, was er getan hatte. Weil er dachte, man könnte einem Lebewesen auf diese Art einen schmerzlosen Tod bereiten. Seine nackten Finger glitten über den Bauch des bemitleidenswerten Tieres, wanderten bis zu seinem Herzen hoch. Dort spürte er das immer langsamer schlagende Herz, es drang durch dessen Haut. An diese Stelle drückte er die Augenbinde, zusammengefaltet, um ihren Nutzen besser zu erfüllen. Er ignorierte das Ringen nach Überleben, die letzten zum Scheitern verdammten Versuche. Die kraftlosen Tritte mit den Hufen ließ er über sich ergehen. Schlimmer war nur das Wehklagen. Dieses Tier konnte nicht gerettet werden. Nur erlöst. Von seinem Leiden. Das Kunai setzte auf dem dünnen Stoff der Augenbinde an, dann durchbohrte es das Herz. Langsam saugte sich die Augenbinde voll. Und Hisoya keuchte erschöpft auf...
 

Sakkaku Asahina

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Asahina hatte mittlerweile genau den Punkt erreicht, den sie mit ihrem Verhalten im Prinzip ohnehin die ganze Zeit schon über angepeilt hatte, denn ihre Teamkameraden waren offensichtlich mehr als genervt von ihr und das erweckte eine gewisse Freude in ihrem tiefsten Inneren. Allein schon bei Hisoyas Worten konnte sich die Sakkaku ein fast schon diebisches Grinsen nicht vergleichen, ehe sie sich ein Stück vorbeugte und in einigem Abstand zu seinem Ohr zu flüstern begann. „Der Unterschied zwischen dir und mir, mein lieber Hisoya, ist, dass ich für meinen Teil die wundervolle Möglichkeit habe, meinen Arsch in einer solchen Situation zu retten“, zischelte sie, Hebis geliebter Schlange nicht ganz unähnlich, ehe sie sich wieder aufrichtete und von einem strahlenden Lächeln begleitet ihr Haar zurückwarf. Man konnte Hina sicherlich nicht als guten Menschen bezeichnen, sie war auf der anderen Seite jedoch auch niemand, der an Kritik ihrer Person gegenüber in irgendeiner Weise interessiert war und stattdessen viel lieber ihr eigenes Ding und ihre eigenen Interessen durchzog. Lediglich Oto-sama war wichtig genug, um in ihrem Ranking überhaupt irgendein Gewicht zu besitzen und als die Sakkaku das letzte Mal geschaut hatte, war es dem Yamada noch nicht gelungen, diese Position zu übernehmen. Dementsprechend uninteressiert zeigte sie sich auch an seinen Worten, bis er schließlich ein Thema ansprach, dass die Alarmglöckchen im Kopf der Sakkaku ringen ließ und sie kurz in die Versuchung brachte, ein lautes Lachen auszustoßen. Hielt Hisoya sie wirklich für so doof, dass sie sich die Verantwortung über ein Team und eine Mission aufhalsen lassen würde, die ohnehin zum Scheitern verurteilt war? Gerade wollte die junge Dame zu einer Antwort ansetzen, die sich in jedem Fall gewaschen hätte, als plötzlich ein Geräusch die gesprächige Atmosphäre durchbrach und die Genjutsuka in ihrer Bewegung verharren ließ. Das Blut in ihren Gliedern gefror zu Eis und mit einem Mal konnte die Kunoichi nichts anderes mehr wahrnehmen, als den penetrant hämmernden Puls ihres eigenen Herzens in den Kanälen ihrer Ohren. Ihre Augen sahen Dinge, die sich so schnell abspielten, dass sie für einen winzigen Augenblick nicht genau wusste, wie genau sie zu reagieren hatte, dann brachen ihre Reflexe mit voller Wucht über ihr herein. Während Hisoya noch damit beschäftigt war, das Wildschwein zu attackieren und gleichzeitig Yukis Leben zu retten, packte die Sakkaku Taka und einen seiner Freunde am Kragen, um sie mit einer ruckartigen Bewegung und ohne jegliche Rücksicht auf Verluste aus der Gefahren Zone zu zerren und gleichzeitig anzuranzen, dass sie doch nach Möglichkeit ein bisschen mehr als bloße Wegesranddeko darstellen sollten und das Shinobieteam doch wenigstens nicht bei der Arbeit behindern mögen. Dann riss sie drei Kunai aus ihrer Tasche und wandte die Augen zurück zu ihrem blinden Teamkollegen, welcher gerade offensichtlich in Kontakt mit den fleischigen Wundern der Tierwelt kam. Für den Augenblick konnte die Sakkaku nur zusehen, wie der Genin sein Werk vollbrachte und das Blut in alle Himmelsrichtungen davon spritzte, dann hatte sie erneut einige Schritte gemacht, um ihren offensichtlich entsetzten und erschöpften Teamkameraden von Hinten zu stützen und auch ihn einige Schritte von seinem Opfer wegzuzerren, denkbar uninteressiert daran, was genau er von der plötzlichen Nähe ihrerseits hielt. „Du Idiot, musstest du dich auf solche Art und Weise schmutzig zu machen?“, brummte das Mädchen, nur halbherzig bösartig und viel mehr damit beschäftigt, den Jungen von oben bis unten abzusuchen, in der offensichtlichen Suche nach irgendwelchen Verletzungen oder anderen Spuren der Auseinandersetzung. „Du bist voller Blut…“, murmelte sie fast schon zähneknirschend, ehe sie die Stirn runzelte, die rechte Hand hob und Hisoya einmal kräftig zwischen die beiden Augen schnipste. „Aufwachen, mein Freund, du kannst dir später Gedanken darüber machen, was genau gerade passiert ist, jetzt brauchen wir dich erst einmal wieder voll einsatzfähig. Du hast drei Minuten dich zu beruhigen, ich gehe in der Zeit gerade nach Yuki schauen. Tiefes atmen hilft, versuch dich zu sammeln, zur Not schmiede Chakra oder etwas in der Art. Irgendwas, das dir dabei hilft, dich abzulenken und deine Aufmerksamkeit anderswo zu konzentrieren.“ Denn momentan bezweifelte die Kunoichi noch, dass er überhaupt ein Wort von dem hörte, was sie ihm gerade erzählte. Viel mehr schien der Yamada in hektischer Trance gefallen, ein Zustand, der überhaupt nicht zu dem zuvor so berechnenden und teilweise recht arroganten Teamkameraden passte.
Leider war Asahina nicht der Mensch, welchen der Genin nun vermutlich in dieser Situation gebraucht hätte. Sie hatte keine schönen Worte zu bieten, keine Beruhigungen oder anderweitige Floskeln, keinerlei Möglichkeit, diese Situation für ihn weniger schrecklich und grausam zu machen. Er hatte getötet, vermutlich zum ersten Mal, und Asahina konnte nichts tun, um diese Situation ungeschehen zu machen. Ein Seufzen verließ die Lippen der Sakkaku, dann raffte sie sich aus ihrer gebückten Haltung auf und überquerte die letzten Meter zu Yuki, um anschließend auch sie genauer zu mustern. „Bist du verletzt, tut dir irgendetwas weh?“ So am Boden wirkte die zierliche Lolitapuppe noch verletzlicher und zerbrechlicher als sonst, ein Umstand, der Asahina erneut bewusst machte, wie kurzweilig und grausam das Leben eines Shinobi zum Teil sein konnte. „Kannst du aufstehen oder brauchst du Hilfe? Wenn du irgendwo Schmerzen hast, dann spiel am besten nicht die Heldin, denn je eher wir das Problem finden, umso früher bist du wieder voll einsatzbereit.“ Wahre Worte, die aus Hinas Mund wohl seltsam besorgt und empathisch wirkten, jedoch keine prominente Emotion enthielten. Erst als Takas Vater das Wort ergriff, konnte man so etwas wie Zorn über das Gesicht der Kunoichi huschen sehen. „Wir sollten weiterlaufen, sicher kann dieser Zwischenfall eine Gruppe von Shinobis nicht derartig aus der Bahn geworfen habe-..“ Noch bevor er diesen Satz zu Ende gesprochen hatte, war Asahina ihm mit einem fast schon tödlich kalten „Ruhe“ ins Wort gefallen. „Meine Leute haben ihr Leben dafür riskiert, dass ihr Sohn und seine Gruppe weiter laufen können, während diese nichts weiter getan haben, als nutzlos bei Seite zu stehen und dabei zu zu sehen, wie Hisoya ein Wildschwein mit einem bloßen Kunai auseinandernimmt. Sie haben sich eine Pause verdient und ich werde einen Teufel tun, sie jetzt sofort wieder nach ihrem Wunsch in Bewegung zu zwingen, klar soweit?“ Hatte sie gerade unbewusst in gemilderter Art und Weise den Hebi Ton angeschlagen und gleichzeitig fast schon aus Reflex die zuvor so abgelehnte Position Akanes übernommen? Verdammt noch mal, Asahina war wahrhaftig am Ende.
 
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Yuudari Yuki

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Die folgenden Ereignisse spielten sich wie in Zeitlupe ab. Gleichzeitig war der Yuudari als hätte sie ihren Körper verlassen und würde von außen auf die Situation blicken. Sie sah, wie hilflos sie war, wie sehr der Schmerz sie in seinen festen Krallen geschlossen hielt. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren, während Schwindel ihren Geist durchdrang. Sie konnte nicht aufgeben. Nicht jetzt. Sie konnte sich nicht einfach ihrem Schmerz hingeben und sich aus der Verantwortung ziehen. Sie war eine verdammte Genin, sie hatte so sehr dafür gekämpft heute hier zu sein! Als Yuudari trug sie die Pflicht ihre Teamkameraden vor den Gefahren zu schützen, die in der Geisterwelt lungerten. Dieses Wildschwein war zweifelsohne von der bösen Präsenz auf sie gehetzt worden...ob er um ihre Fähigkeiten wusste? Ja. Das schien der Fall zu sein. Und nun hatte er versucht sie aus dem Weg zu räumen, in dem er ihr ein unschuldiges Tier auf den Hals geschickt hatte. Diese Erkenntnis traf sie wie ein Blitz und förderte nur ihre Trance. Sie lag dort, hielt sich den schmerzenden Arm und starrte hinauf in die Augen des Wildschweines, das über ihr thronte und bereit war dem Drängen der Präsenz nachzugeben um endlich von dieser befreit zu werden. Tränen schossen der Yuudari in die Augen und sie schloss die Lider. "Es tut mir leid..." raunte sie leise dem Tier entgegen, ihre Tränen wurden zu schmalen Flüssen, die ihre Wangen hinab perlten. Sie dachte nicht einmal daran, dass ihr Leben in ernsthafter Gefahr war - sie war ganz bei dem armen Tier, ehe sie plötzlich die ersten, warmen Tropfen auf ihrer blassen Haut spürte. Gefolgt von einem gewaltigen Schwall, der ihr die Luft raubte. Geschockt öffneten sich ihre Augen, die rote Iris zitterte fassungslos. Sie sah nicht zu dem klaffenden Schnitt, das um sein Leben quiekendes Tier - taub von seinem Schrei lag ihr Blick auf ihrem Teamkameraden. Fassungslos. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass er ihr Leben gerettet hatte. Er...hatte für sie getötet. Die Tränen flossen weiter, während Hisoya von dem Wildschwein abgestoßen wurde und das arme Tier im Lebenskampf davon stürmte. Yuki blieb am Boden liegen, langsam löste sich ihre Hand von ihrem schmerzenden Arm...dank der vorherigen Verletzung in der Prüfung und jetzt dem geschundenen Handgelenk, würde sie ihren rechten Arm erstmal nicht mehr gebrauchen können. Langsam erhob sie ihren Oberkörper, setzte sich aufrecht und zischte kurz vor Schmerz auf, als sie ihren Arm ungünstig bewegt und damit ihr Handgelenk belastet hatte. Doch das war mit Abstand gerade das kleinste Übel...sie sah dem Yamada zu und der Anblick schmerzte sie ausgesprochen. Von Schuldgefühlen geplagt war sie bewegungsunfähig. Die junge Yuudari sah zu wie Asahina sich um ihren Teamkameraden kümmerte und ihre Schuld wuchs. Als sich die Sakkaku nun an sie wendete und nach ihrer Verletzung fragte, öffnete Yuki zögernd den Mund. Sie wollte ihr antworten, ihr wenigstens etwas Sorge nehmen - doch dann wurde ihr das noch unausgesprochene Wort von Takeru abgeschnitten. Auf seine Worte hin senkte sie beschämt das Kinn gen Brust.


Es waren Asahinas Worte, die sie das Haupt wieder heben ließ. Mit zitternden Irden sah sie zu der Älteren auf. Ihre Leute... Yuki sah aus dem Augenwinkel zu ihrem Teamkameraden und schluckte. Es war ihre Schuld, dass er soweit hatte gehen müssen...sie würde sich bei ihm bedanken...zu einer anderen Zeit. Irgendwie musste sie sich für sein Opfer revanchieren, auch wenn sie noch nicht wusste wie. Wieder schluckte sie schwer und schloss kurz die Augen um tief ein und aus zu atmen. Es lag ihr auf der Zunge sich zu entschuldigen, doch verwehrte sie sich dessen. Eine Entschuldigung würde sie noch schwächer erscheinen lassen. Anstatt dem inneren Drang nachzugeben, fasste sie sich ein Herz und erhob sich vorsichtig wieder auf die Beine. "Ich werde meinen rechten Arm schönen müssen." sprach sie ruhig. Yuki war selbst überrascht, wie gefasst ihre Stimme war. Behutsam nickte sie Asahina zu, während sie wieder eine stolze, aufrechte Haltung eingenommen hatte. Lediglich das Blut auf ihrem Ansô, das man dank dessen Schwärze kaum erkannte und das Blut in ihrem Gesicht zeichneten sie noch von den Ereignissen. Das und ihr rechter Arm, der ruhig an ihrer Seite hinab hing. "Ich übernehme die Verantwortung." erklärte sie und sah ihrer Teamkollegin entschlossen in die Augen, ehe sie aus dem Augenwinkel zu ihrem Retter sah. "Gehen wir." verkündete die junge Yuudari und nickte ihm zu. Die Schuld, die sie ihm gegenüber verspürte vermochte in dieser Situation nicht ausreichend Worte oder Taten zu finden. Alles woran die Yuudari denken konnte, war der Umstand, wie gefährlich die bösartige Präsenz für ihre Gruppe war. Sie war ihnen explizit feindlich gesinnt und nur Yuki wusste von ihrer Existenz. Sie würde die Verantwortung übernehmen und nicht zulassen, dass noch jemand in Gefahr geriet. Weder sollte ein weiterer Waldbewohner geopfert werden, noch sollte jemand wieder für sie töten müssen. Sie schloss die Augen und konzentrierte ihr Chakra. Als sich ihre Lider wieder hoben, offenbarte sich ihr Shinshin Seki. Dieser Geist hatte ihnen den Krieg erklärt...und Yuki war bereit diese Herausforderung anzunehmen. Sie würde den Wert der Yuudari beweisen. Zu ihrer Enttäuschung hatte sich die Präsenz zurückgezogen, doch der Junge war dort. Die Schwarzhaarige war so aufgewühlt, dass sie ihn nicht einmal gespürt hatte. Er stand vor dem Baum, sah hinab zu dem toten Wildschwein und war sichtlich erschüttert. Als er den Kopf hob und zu seiner Verbündeten sah, bedurfte es keine Worte mehr - er würde an ihrer Seite bleiben und helfen diesem grausamen Spiel ein Ende zu bereiten. Sie tauschten entschlossene, vor Wut züngelnde Blicke aus, ehe sich die Lolita abwandte und wieder die Richtung einschlug, die sie zuvor angepeilt hatten... ob sie das Seelentier finden würden und ob Taka das Ritual bestehen würde, war für Yuki nicht länger von Bedeutung. Dieser Geist...musste aufgehalten werden. Es durfte nicht noch mehr Opfer geben.
 

Sakkaku Asahina

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Asahina beobachtete aufmerksam, wie Yuki in den nächsten Sekunden den verbliebenen Rest ihres Mutes zusammenkratzte und sich wieder auf die Beine kämpfte, offensichtlich der festen Überzeugung, diese Mission zu Ende zu bringen und sich als vollständiges Mitglied des Teams zu beweisen. Die Sakkaku ließ ihre blutroten Augen über die schlanke und zierliche Erscheinung des Mädchens wandern, wollte gerade den Mund öffnen, um das Wort an sie zu richten, als sie in ihrer Bewegung und ihrem Gedanken erstarrte und aus schmalen, fast schon neugierigen Augen die Verwandlung beobachtete, welche den Augen der Yuudari wiederfuhr. Asahina gehörte zum Sakkaku Clan, was als Trägerin ihres Bluterbes und Hoffnung ihres Vaters dafür prädestiniert gewesen, möglichst viel über die Bluterbe der Welt zu erfahren und politisches Wissen in Massen anzuhäufen und doch fand sie sich mit einem Rätsel konfrontiert, als sie die sich wandelnden Augen ihrer Teamkameradin beobachtete. Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Sakkaku aus, als sie sich gleich einer Schlange an Taka und seinen Freunden vorbeischlich und listig ihre Beute beobachtete, dass so tapfere und liebenswerte Mädchen, dass doch eigentlich nur für Gerechtigkeit kämpfen wollte und nun hilflos in die Fänge des Löwen geraten war. Ein Bluterbe bedeutete Macht und Asahina war jemand, der sich für solche Dinge mehr als interessierte und entsprechend ihr weiteres Vorgehen strukturierte und plante. »Was für hübsche Augen du hast..«, schnurrte Madame Sakkaku schon fast, ehe sie ihren Blick zurück auf dem jämmerlichen Rest der Gruppe warf und diesen mit einer einzigen Handbewegung wieder in Bewegung setzend, ihre Konzentration allerdings noch immer auf Yuki ruhend. »Was genau kannst du damit machen, mh?« Ihr unverhohlenes Interesse mochte auf die anderen ein wenig gruselig wirken und die Sakkaku bemerkte, dass gerade Taka und seine Gruppe sie fast schon nervös und verstört aus dem Augenwinkel beobachteten, als fürchteten sie, dass Madame sich nicht beherrschen könne und sie schnappend anfallen würde. Keine so unwahrscheinliche Möglichkeit, wie man sich sicher denken konnte, wenn man Hina ein bisschen länger kannte, denn die Sakkaku besaß ein sehr impulsives und wechselhaftes Temperament, welches ihr des Öfteren in die Quere kam. Momentan jedoch lag ihr Fokus auf Yuki, welche sie mit offensichtlicher Neugier betrachtete und erst von dieser Aufgabe abgelenkt wurde, als Taka sie von der Seite anrempelte, um an ihr vorbeizukommen und weiter seiner Aufgabe des Spurenlesens nachzukommen. Die Genin stieß einen undamenhaften Fluch aus, dann starrte sie in finsterer Abneigung auf den Hinterkopf des schmächtigen Jungen, die Lippen zu einem missgünstigen Ausdruck verzogen. »Unnützer Junge«, knurrte sie verachtend, dann jedoch verstummte sie im Angesicht der plötzlichen Aufregung Takas, welcher offensichtlich etwas gefunden hatte, dass ihn vor lauter Vorfreude und Begeisterung gar erzittern ließ. »Das hier sind frische Wildschweinspuren eines mächtigen Keilers…«, begann er zögerlich, die Augen in blanker Panik geweitet und der Atem ein unsicheres Flattern in seiner Brust.
Asahinas Schritte verlangsamten sich, ehe sie wieder zum Stehen kam und den Kleineren aus verächtigen Augen anblinzelte. »Dann haben wir dein Tierchen ja fast gefunden, wir sollten uns nur noch einen anderen Platz zu suchen, auf dem du ihn bekämpfst, denn hier im dichten Wald könnte sich das als recht schwierig erweisen. Gibt es irgendwelche Lichtungen in unmittelbarer Nähe, auf welche man das Vieh lotzen könnte?« Irgendwer musste hier ja mal einen rationalen Gedanken fassen und dem armen Typen so eine halbwegs akzeptable Chance verschaffen, dass hier noch zu schaffen. Taka war im nahen Angesicht eines echten Kampfes plötzlich erblasst wie eine Leiche und das Zittern, welches zuvor nur seine Glieder erfüllt hatte, schien nun seinen ganzen Körper zu erfassen, als er aus Schrecken erweiteten Augen zu der Sakkaku hochblinzelte, welche aus ihren Blutiriden mitleidlos zurückstarrte. Fast war sie dazu geneigt, einen Hauch von Mitgefühl zu empfinden, doch dafür hatte dieser Auftrag ihr selbst und ihren Kameraden bereits jetzt schon zu viel abverlangt, um sich mit den Verursachern dieser Problematik überhaupt in irgendeiner Weise näher auseinanderzusetzen. Sie hatten sich frei dazu entschieden diese Lebensart und Weise zu beginne, entsprechend sah Hina wenig Grund, sich ihnen gegenüber empfänglich zu schreiben. Stattdessen näherte sie sich Yuki, welche etwas abseits stand und neigte den Kopf, um der Dunkelhaarigen ins Ohr zu flüstern. »Wenn wir uns nicht schnell etwas einfallen lassen und das Tier finden, bevor wir uns einen echten Plan überlegt haben, wird Taka sterben wie eine lächerliche Kakerlake. Irgendeine Idee, wie wir dieses unschöne und doch scheinbar unausweichliche Ende des Auftrages verhindern können?« Denn momentan war selbst Madame Sakkaku mit ihrem Latein recht am Ende.
 

Yuudari Yuki

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Die Entscheidung des schwarzhaarigen Mädchens war gefallen. Die Bitte der netten Oma aus dem Dorf würde warten müssen, es stand mehr auf dem Spiel als der Erfolg dieser...Tradition. Ihr ursprüngliches Missionsziel hingegen war mit der Herkulesaufgabe der Yuudari kompatibel. Wenn die bösartige Präsenz gestoppt werden würde, würden sich auch die Tiere des Waldes wieder artgerecht verhalten. Sie würden sich beruhigen und von ihrem Peiniger erlöst sein, der sie gegen die Dorfbewohner - und deren Besucher - anstachelte. Von Innen biss sie sich leicht auf die Wange. Das weiche Fleisch schmiegte sich zwischen ihre unnachgiebigen Zähne ohne zu schmerzen. Dieser Gedanke entsprach nicht ganz der Wahrheit, im Endeffekt würden sie auch dem Jungen bei seiner Manneswerdung helfen, in dem die Waldtiere wieder zur Ruhe kamen. Langsam lösten sich ihre Zähne, als es plötzlich die stechend roten Augen ihrer Kollegin waren, die sie fixierten. Eine Gänsehaut schlich sich über ihr blasses Körperkleid, während sie dem Blick der Sakkaku nicht auswich. Im Gegenteil, sie hielt ihm entschlossen stand. Auch ihre Worte, die unverkennbar etwas Provozierendes an sich hatten, erreichten ihre Ohren. Doch Yuki gab keine Antwort darauf. Als die Brünette kurz den Blick abwandte um nach dem Rest der Gruppe zu sehen, atmete die Schleifenliebhaberin leise vor Erleichterung aus. Eine kurze Verschnaufpause, denn kurz darauf trafen sich ihre Blick erneut. Doch auch auf die darauffolgende, direkte Nachfrage reagierte das Mädchen nur mit ausdrucksloser Miene - schweigend. Diesen Zustand hielt sie, bis Taka ihre Teamkollegin anrempelte. Innerlich dankte sie dem ungeschickten Jungen und wandte sich ab um einer erneuten Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Ihr Ziel war das kürzlich verstorbene Wildschwein und der Geisterjunge. Die Gebote ihrer Familie waren deutlich, sie durfte die Geheimnisse des Clans nicht an Dritte weitergeben. Das schloss natürlich auch die Wirkungsweise des Shinshin Seki ein. Takeru, der Vater von Taka, musterte die schwarz gekleidete Kunoichi skeptisch. Besonders beim Anblick ihrer Augen schien er nervös zu werden. Ein Umstand, den sie bemerkte, doch auf den sie nun keine Rücksicht nehmen konnte. Sie würde den Teufel tun und nun einen Vortrag über Dojutsu halten. Sie mied direkten Augenkontakt und war dankbar, als die Aufmerksamkeit von Allen auf Taka gelenkt wurde.

Sie spürten den Blick des großen Mannes auf ihrem Hinterkopf, versuchte ihn jedoch zu ignorieren und fixierte den Leichnam des Keilers. Noch vor wenigen Augenblicken hatte sie sich von ihm abgewandt, entschlossen etwas zu unternehmen, doch während des Blickduells mit ihrer Teamkollegin war ihr bewusst geworden, dass dies der falsche Weg war. Zum einen musste sie die Verantwortung übernehmen und durfte sich nicht einfach von dem Tier abwenden, das wegen ihr gestorben war, zum anderen...wurde ihr klar, dass sie die Hilfe des Geisterjungen brauchte. Am Rande bekam die niedliche Gothic-Lolita mit wie ihre Kameradin ihrem Ruf wieder alle Ehre machte und Taka damit daran erinnerte, dass diese Tradition aus mehr bestand als Spurensuchen. Er musste sich seinem vermeintlichen Seelentier stellen...keine angenehme Aufgabe. Bei dem Gedanken daran zog sich Yukis Magen schmerzhaft zusammen und veranlasste sie dazu leicht das Gesicht zu verziehen. Der Gedanke der Sakkaku war schon richtig...aber sie mussten sich jetzt um etwas anderes kümmern. Ihre Aufmerksamkeit musste einem anderen Ziel dienen...doch wie sollte Yuki dies vermitteln? Sie durfte ihr Team nicht in ihr Wissen einweihen, ihnen nicht von ihrem Verdacht berichten. Sie schluckte und ihr Magen schien sich zu einem gewaltigen Knoten zu verformen. "Es ist schwer eine Yuudari zu sein..." schossen ihr die Worte ihrer Ausbilderin durch den Kopf. Ein Gefühl von Verzweiflung keimte in ihr auf, als auch ihre folgenden Worte ihren Weg zurück in das Gedächtnis der Schwarzhaarigen fanden: "...aber ich weiß, dass du es schaffen wirst, Yuki-chan." Ihre Körperhaltung, die leicht eingesackt war, richtete sich wieder auf und ein leichtes Schmunzeln lag urplötzlich auf ihren Lippen. Sie wusste zwar noch nicht wie, aber sie würde es schaffen. Sie würde sich beweisen und ihr Team würde diese Mission bestehen. Erhobenen Hauptes stellte sie sich der ungewöhnlich freundlichen Asahina und lauschte ihren Worten, während sie den Geisterjungen vor sich fixierte. Als ihre Stimme verklang, schloss Yuki kurz die Augen. Sie ließ sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen, doch ihre Entscheidung stand fest. Sie konnte keine Rücksicht auf den Jungen nehmen... ihr Blick huschte über seine Begleiter. Er war nicht allein und selbst wenn, er hatte sich freiwillig in diese Gefahr begeben. "Darauf können wir jetzt keine Rücksicht mehr nehmen." antwortete sie leise, nur so laut, das Asahina-chan sie hören konnte. Ihre Augen verengten sich leicht, als sie einen kleinen Geist erkannte. Er war schwach und glich mehr einem formlosen Leuchten. Bald würde er vermutlich verblassen. Vermutlich handelte es sich um die Überreste eines alten Geistes, der endlich seinen Frieden finden konnte und nun langsam dieser Welt entglitt. Doch einen letzten Dienst würde dieser Geist noch leisten müssen. Wieder hallten ihr die Worte ihrer Ausbilderin durch die Gedanken: "Du kannst nicht immer alle retten.", während sie ihre linke Hand auf eine Tasche ihres Mantels legte und die Augen schloss um sich darauf zu konzentrieren. Sie nutzte ihr Burakku no Majikku: Kikan um eines ihrer Chamäleon-Senbon zu beschwören. Im nächsten Atemzug - sie atmete tief in ihren Bauch ein - warf sie den Chamäleon-Senbon um den winzigen Geist an Takas Rücken zu heften. Sie nutzte ihr Onibi no Henshin um ihn zu markieren. Auf diese Weise würden sie ihn wieder finden, wenn sich ihre Wege trennten. Taka zuckte erschrocken zusammen, als ihn der Senbon traf. Allerdings glich der Schmerz eher einem Insektenstich und er kratzte sich verwirrt den Rücken - zum Glück ein kleines Stück unterhalb der eigentlichen Einstichstelle. Zum Glück war der Junge zu sehr mit den Worten der braunhaarigen Kunoichi beschäftigt und beriet sich nun mit seinen Begleitern über ihr weiteres Vorgehen.

Ein Umstand, den Yuki zu nutzen gedachte. "So finden wir ihn wieder." sprach sie an ihre Partnerin gewandt und ließ die Sakkaku damit stehen, in der Hoffnung, dass diese ihr empört folgen würde und kniete sich neben den Keiler. Die Schuld fraß sich in ihre Gedanken, ihre Knochen, ihr Fleisch und sie schluckte schwer. Mit gesenkten Lidern schloss sie die Augen des Tieres und wandte sich mit gedämpfter Stimme an den Geisterjungen: "Bitte hilf uns ihn zu finden. Wir müssen ihn aufhalten." Mit "ihn" meinte sie den bösen Geist und sie hoffte, dass der Junge ihre Worte verstand. "Für die Tiere dieses Waldes...und für dein Dorf." bat sie ihn. In ihrer gewählten Haltung und den sanften, leisen Worten schien es nach außen hin, als würde sie für das Tier beten. Zumindest hoffte sie so ihre Worte an den Geisterjungen verschleiern zu können. Immerhin konnte sie nicht frei mit ihm sprechen, sie war schließlich die Einzige, die ihn sehen konnte. Sie deutete ihren Teamkameraden mit einem Nicken an, das sie näher kommen sollten. Als die drei zusammen standen, sprach sie leise zu ihnen: "Ich habe eine Vermutung, was mit den Tieren des Waldes geschehen ist..." begann sie mit gedämpfter Stimme und sah zwischen den beiden hin und her, die wie Feuer und Eis in Person wirkten. Ihre Stimme war noch immer gedeckt gehalten, doch nun etwas lauter und deutlicher als zuvor. "...ich muss Euch bitten mir zu vertrauen." Sie schluckte ob ihrer Nervosität wegen. Würde der Geisterjunge ihnen helfen? Zu zweit hatten sie eine größere Chance die bösartige Präsenz zu finden. Und wie würden ihre Teamkollegen reagieren? Würden die beiden ihr folgen, obwohl sie sie nicht ins Vertrauen ziehen durfte? Sie erhob sich und bemühte sich um ein sicheres Auftreten, obwohl ihr ausgesprochen mulmig zumute war. "Wir müssen gehen."
 
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