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Gasthaus „Oashisu“

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Gasthaus „Oashisu“
Das Gasthaus "Oashisu" befindet sich im Osten des Reiches und ist nur einen kurzen Marsch von der Grenze zum Reich des Wasserfalls entfernt. Die meisten Leute, die nicht direkt am kleinen Grenzposten nächtigen wollen, der als Unterkunft eher dürftig ausgestattet ist oder keinen Platz mehr bekommen, nächtigen im Gasthaus. Die Familie Shimizu betreibt das Gasthaus, welches aus einem Haupthaus besteht, wo die Familie selbst wohnt und die Gäste in einem Restaurant- und Barbereich mit Speis und Trank versorgt werden, während sie die Seele baumeln lassen. Als Unterkunft dienen zwei kleine Nebenhäuser mit mehreren Zimmern, die insgesamt Platz für bis zu 16 Reisende bieten. Die Einrichtung der Nebenhäuser ist einfach, aber zweckmäßig, während das Haupthaus etwas üppiger ausgestattet ist. Auf dem Grundstück befindet sich außerdem eine Baustelle für ein weiteres Gebäude, welches jedoch noch einge Zeit bis zur Fertigstellung benötigen wird.

Updates: Der Besitzer hat einige prägende Erfahrungen mit den Shinobi aus Soragakure gemacht. Er begegnet diesen seither mit Furcht und hat immer Angst davor, dass diese sein Gasthaus in Schutt und Asche legen, weshalb er versucht alle Fragen nach ihrer Zufriedenheit zu beantworten und besten Service zu liefern.
 
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Womit hatte Isamu das verdient? Erst vor wenigen Tagen hatte er Yamakabe Han in seinen Träumen erneut getroffen. Er hatte sich schon gefragt, ob es diesmal vielleicht nicht mehr als ein Traum sein würde, aber dann hatte sein Bruder ihn kontaktiert. Er hatte den Brief so oft gelesen, dass er ihn mittlerweile auswendig rezitieren konnte. Hallo Isamu-chan, ich habe eine großartige Nachricht für dich. Die Schuppe des Meeresgottes wurde gefunden und unter Berücksichtigung deiner Fortschritte und der Hingabe unseres Vaters wurde beschlossen, dass unsere Familie für die Verwahrung der Schuppe in Frage kommtl! Satoru-sama hat bereits Kontakt zum Kurokage aufgenommen, denn die Schuppe befindet sich im Besitz eines Verbrechers, dem man bereits auf der Spur ist. Deshalb wollen wir nicht auf eigene Faust handeln, sondern mit Soragakure kooperieren, indem die Mission mit einem Yamakabe besetzt wird. Die Abstimmung wird in den nächsten Tagen stattfinden und deine Anwesenheit am Kyogan wird dazu erbeten! Ich freue mich, dass wir uns in dem Zuge auch mal wiedersehen werden. Viele Grüße Yuuki. Die Schuppe des Meeresgottes! Isamu war nicht weit vom Herzinfarkt entfernt gewesen als er den Brief seines Bruders zum ersten Mal gelesen hatte. Selbstverständlich hatte er alle Geschichten über Yamakabe Han gelesen und seine Reise zum Grund des Meeres war eine seiner liebsten. Das Isamu nun die Möglichkeit bekommen würde ein Artefakt seines Idols bei sich zu tragen, war die größte Ehre, die ihm in seinem ganzen Leben je zu Teil wurde. Isamu war sofort zum Hauptquartier des Clans in der Nähe von Iwagakure aufgebrochen, um bei der Abstimmung anwesend zu sein und tatsächlich wurde seine Familie ausgewählt. Isamu konnte die Tränen kaum zurückhalten als er davon hörte und war sehr froh, dass es sein Bruder war, der ihm diese Nachricht überbrachte.

Seitdem hatte Isamu jeden Morgen vor den Toren des Hauptquartiers seine Übungen gemacht und auf einen Brief von der Dorfverwaltung gewartet, um nähere Informationen zu der Mission zu erhalten, die mit einem Artefakt von Yamakabe Han in Verbindung stand. Da der Postbote nur alle paar Tage am Fuß des Kyogan vorbeikam, dauert es ein wenig. Als Isamu den Brief dann schließlich in den Händen hielt, öffnete er diesen motiviert und verinnerlichte ihn ebenfalls. Alles was mit der Schuppe in Verbindung stand, war für ihn von größter Wichtigkeit! Auf die Bitte von Satoru-sama wurde Isamu die Leitung über die Mission übertragen, die darin bestand, einen Städter ausfindig zu machen, der sich nach Iwagakure abgesetzt hatte und seine Aktivitäten zu untersuchen. Unter normalen Umständen wäre eine Missionsleitung etwas, was Isamu immens unter Druck setzten würde, seine gesamte Angst wurde zum aktuellen Zeitpunkt aber noch von seiner Euphorie verdrängt. Ein Artefakt von Yamakabe Han! Der Gedanke lies Isamu gar nicht los. Nachdem er auf seinen letzten beiden Missionen in seinen Augen phänomenal versagt hatte, hatte er ein intensives Training hinter sich. Da er seine Fortschritte schlecht einschätzen konnte, war er sich nicht ganz sicher, wie sehr er sich verbessert hatte, aber irgendwelche Verbesserungen gab es auf jeden Fall. Immerhin hatte sein Clan beschlossen, seine Leistungen zu würdigen. Darüber hinaus beherrschte er nun den lästigen Wandlauf, ein paar neue Ninjutsu, hatte auch seine Fähigkeiten im Nahkampf verbessert und natürlich weiterhin an seiner körperlichen Verfassung gearbeitet. Eigentlich wollte er seine körperliche Abhärtung nach dem Training mit Shunsui erstmal hintenanstellen, aber die letzte Mission hatte ihm gezeigt, dass das keine Option war. Der Weg des Widerstands musste konsequent verfolgt werden und so hatte er sich noch weiter von Steinen überrollen lassen. Ein drittes Mal Scheitern war nun keine Option mehr! Er würde alles aus dem Weg räumen was zwischen ihm und diesem Städter stand und nichts würde ihn von diesem Weg abbringen.

Sein Bruder hatte ihn jedoch ein wenig auf den Boden zurückgeholt und ihn darauf hingewiesen, dass er zumindest den anderen Teilnehmer der Mission kontaktieren sollte:

„Hallo Hayabusa-senpai,

wir sollen gemeinsam einen Städter aufhalten, der Unfug treibt. Außerdem hat er ein Artefakt meines Clans geklaut. Wir treffen uns an einer Kreuzung zwischen dem Grenzposten zum Reich des Wasserfalls und Iwagakure. Dort geht es zum Gasthaus „Oashisu“, wo der Städter zuletzt war.

Viele Grüße
Yamakabe Isamu“


Hayabusa Ray war ein Chuunin und sogar Isamu war klar, dass dieser unter normalen Umständen wohl die erste Wahl für die Leitung der Mission gewesen wäre. Er hatte laut dem Auftrag der Dorfverwaltung sogar schon indirekt gegen den Städter gearbeitet. Ein Artefakt von Yamakabe Han war allerdings alles andere als der Normalfall! „Nur ein Mitglied des Clans kann die Verantwortung tragen. Nur ein Mitglied des Clans kann die Verantwortung tragen.“ Jedenfalls redete Isamu sich das immer wieder ein, während er sich dem vereinbarten Treffpunkt näherte. Da Isamu sich bereits in der Nähe von Iwagakure – und damit Nahe der Grenze zum Reich des Wasserfalls – befand, hatte er aus Effizienzgründen einen Treffpunkt vor Ort ausgewählt. Sein Weg war daher kurz und langsam realisierte er, dass mit dieser Missionsleitung ein ganzer Haufen Entscheidungen einher ging. Da ihm Entscheidungen sehr schwerfielen und er nicht wirklich etwas mit den vorherigen Missionsinformationen anfangen konnte, fiel seine Planung ebenfalls recht simpel aus. Die Spur des Städters verliert sich bei einem Gasthaus hinter der Grenze, also müssen uns die Leute im Gasthaus nur sagen, wohin der Städter gegangen ist, wenn er nicht mehr dort ist. Isamu nickte zufrieden als er an einer Weggabelung zum Stehen kam. Eigentlich konnte nichts schief gehen, wenn sie in der Gaststätte die Informationen bekamen und dafür würde Isamu im Zweifel mit Gewalt sorgen, wenn ihm oder diesem Ray nichts anderes einfiel und er wusste bereits, dass ihm selbst nichts anderes einfallen würde.

Und nun? Da Ray scheinbar noch nicht da war, musste die Zeit mit etwas sinnvollem gefüllt werden und weniges war sinnvoller als körperliche Ertüchdigung. Isamu strich sich also ein wenig Staub von seiner immergleichen Clankleidung und begann mit ein paar Kniebeugen, um sich fit zu halten und auf seinen Partner zu warten.

@Hayabusa Ray
 

Hayabusa Ray

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Eine normale C-Rang Mission wäre mittlerweile keineswegs mehr etwas gewesen, was Ray auf irgendeine Art und Weise wirklich herausgefordert hätte, vor allem nicht dann, wenn er selbst nicht mit der Missionsleitung beauftragt worden war. Aber diese C-Rang Mission war besonders, denn neben dem offensichtlich Ziel der Mission, die Aktivitäten des Städters zu untersuchen, hatte die Dorfverwaltung den Chuunin mit einem weiteren Brief kontaktiert. Dieser war aber nicht direkt an Ray geschickt worden, sondern an das Hauptquartier und so hatte sich Ray vor einigen Tagen im Büro von Osamu Hayabusa, dem Silberfalken einfinden müssen. Unnötig zu sagen, dass Ray überrascht und nervös war, als er die Mitteilung las, die ihn dorthin bestellte und sogar mit einem offiziellen Siegel versehen war. Die Begegnung mit Osamu war dann kürzer als gedacht und das Oberhaupt war außerordentlich freundlich zu Ray, lobte ihn sogar für seine bisherigen Missionseinsätze, offenbar war man zufrieden mit seiner Karriere, was auch der Grund war, warum ausgerechnet er für diese besondere Mission ausgewählt worden war. Er sollte Isamu Yamakabe begleiten die Spur eines Städters zu verfolgen, allerdings nicht als Leiter, was die offensichtlich Wahl gewesen wäre, denn immerhin hatte Ray auch schon die Mission geleitet, die überhaupt auf diesen Städter aufmerksam geworden war. Diesmal sollte er sich der Leitung eines relativ unerfahrenen Genin unterstellen und ausnahmsweise war Osamu mit Informationen nicht zu sparsam gewesen.
"Dieser Städter hat offensichtlich ein Artefakt des Yamakabe Clans geklaut. Deswegen hat Yamakabe Satoru darauf bestanden, dass ein Yamakabe diese Mission anführt. Diesen Wunsch hat die Dorfverwaltung stattgegeben, allerdings haben sie sich auch gewünscht, dass du Ray den jungen Isamue begleitest. Man ist sich wohl nicht sicher, ob dieser Isamu wirklich die Fähigkeiten besitzt zu leiten, daher wollte man ihm keine unerfahrenen Genin unterstellen. Alles weitere findest du in seiner Akte. Diese Informationen sind natürlich streng vertraulich." Mit diesen Worten überreichte Osamu dem jungen Rotschopf zwei Akten. Auf der einen war das Bild eines jungen Glatzköpfigen und die ander enthielt sämtliche Informationen zu dem Städter. Für den Hayabusa war es ein wenig befremdlich seinen eigenen Missionsbericht zu lesen und manches hätte er heute definitiv anders formuliert.
"Und Ray, eine Sache noch. Es ist ein großer Vertrauensbeweis, dass die Dorfverwaltung ausgerechnet unseren Clan dafür ausgewählt hat. Wie du weißt, werden wir noch immer von manchen Shinobis mit Argwohn betrachtet. Die Mission mag zwar nicht schwer sein, aber für den Stand unseres Clans ist sie von außerordentlicher Wichtigkeit. Ich verlasse mich auf dich."

Noch immer war Ray ein bisschen baff. Er hätte nicht erwartet, dass ihm von seinem Clan so viel Vertrauen entgegengebracht wurde. Es war eine seltsame Situation. Ausgerechnet der Clan, der in Vergangenheit so oft mit Argwohn betrachtet worden war, sollte nun den Babysitter für einen anderen Clan zu spielen. Da lastete plötzlich doch jede Menge Verantwortung auf den Schultern des jungen Chuunin und um ihr gerecht zu werden, hatte er sich erstmal sowohl über Isamu, als auch über den Yamakabe Clan ausgiebig informiert und dabei einige interessante Dinge herausgefunden.
Der Yamakabe Clan besaß ebenfalls ein Kekkei Genkai, die sogenannte Stahlhaut, die für verschiedene Jutsu genutzt wurde, sich regenerieren konnte und den Anwender resistent oder sogar immun gegen Klingen machte. Dazu wurde im Clan wohl vor allem der Gründervater, Yamakabe Han von manchen Angehörigen wie ein Heiliger verehrt. Ihm Ehre zu machen war ein großes Thema und das Buch der Perfektion war eine faszinierende Lektüre gewesen. Manche Regeln leuchteten ihm ein, andere beeindruckten ihn und einige verstand er nicht. Wieso zum Beispiel herrschte eine solch große Abneigung gegenüber Klingen in diesem Clan? Vielleicht würde er das noch auf dieser Mission herausfinden.

Aber auch die Lektüre der Akte von Isamu Yamakabe war interessant und der Falkenjunge war überrascht, wie viele Informationen die Dorfverwaltung über ihn hatte. Genaue Berichte über seine ersten Missionen waren darin enthalten, ebenso wie seine Akademieleistungen. So konnte er sich nach und nach ein Bild von seinem Missionsleiter zusammensetzen. Ray ging sogar soweit, dass er seinen Kollegen Kushou Joudan zu dem Jungen befragte, sodass er die überaus wichtig Information bekam, dass Isamu ein absoluter Liebhaber von Karotten war. Ansonsten aber schien er ein überaus faszinierender Charakter zu sein. Er war wohl relativ einfach gestrickt, sofern man seinen Clanhintergrund verstand, was es aber nicht leichter machte mit ihm umzugehen.
"Isamu Yamakabe, glühender Verehrer von Yamakabe Han, leidet unter Selbstunterschätzung, besitzt einen Widerstand, den manche Jounin nicht mal erreichen, dafür sind seine anderen Werte eher durchschnittlich oder unterdurchschnittlich für einen Genin. Seine Stärke liegt im Taijutsu, und es ist fraglich, ob er überhaupt die Fähigkeit besitzt verschiedene Sichtweisen einzunehmen." wiederholte Ray nochmal die wichtigen Daten, während er versteckt in einem Baum auf seinen Missionsleiter wartete. Vor einigen Tagen nämlich war von diesem die Nachricht eingetroffen, wo sich die beiden treffen wollten. Allerdings hatte der Yamakabe weder erwähnt um welche Uhrzeit, noch an welchem Tag sie sich treffen wollten. Ein Lächeln umspielte die Lippen des Hayabusa. Das passte zu dem, was die Akte ihm über den Glatzkopf erzählt hatte. Wieso sollte man sich auch mit so etwas unwichtigem wie einer genauen Zeitangabe herumschlagen. Aber das ganze hatte auch einen Vorteil, denn dadurch konnte er den Isamu beobachten.

Allerdings gab es tatsächlich nicht viel zu beobachten, denn offensichtlich hatte Isamu sich schlichtweg vorgenommen die Zeit mit Training zu verbringen. Kniebeugen, Liegestütze, Burpees, Ausfallschritte, zwischendurch ein wenig Yoga und die Leute, die vorbeikamen und ihn merkwürdig anschauten wurden einfach von ihm ignoriert. Scheinbar war er ganz in seiner Trainingswelt eingetaucht und fest dazu entschlossen der ersten Regel des Buches der Perfektion zu folgen. Kein nervöses Auf und Ablaufen, keine Wutanfälle, stattdessen größtenteils Schweigen. Glücklicherweise hatte Ray sowohl die Akten, als auch einige Bücher mitgenommen und so ließ er den Tag einfach verstreichen. Er hatte nicht vor sich dem Jungen heute zu zeigen. Interessant würde es nur werden, welche Entscheidung er am Abend treffen würde. Ob er realisieren würde, dass er keine Zeitangabe auf seine Einladung geschrieben hatte. Würde er wieder nach Hause gehen. Das war möglich, so weit war sein Clanhaus nicht entfernt, oder aber würde er sich einfach auf den Boden legen und schlafen?

Ray hingegen war in einem relativ nahen Gasthaus abgestiegen, dem letzten Gasthaus vor der Grenze und würde spätabends dorthin zurückkehren, um dann am nächsten Morgen im Morgengrauen an der Kreuzung zu sein, um dort auf den jungen Isamu zu warten. Im Moment aber waren seine Gedanken noch damit beschäftigt zu überlegen, wie er seinem Auftrag gerecht werden konnte. Denn neben dem Auffinden des Städter bestand seine Aufgabe darin herauszufinden, ob Isamu in der Lage war einen alternativen Blickwinkel einzunehmen. Eine essentielle Fähigkeit für einen Shinobi und Leiter, denn oft waren die Dinge nicht so, wie sie schienen. Letzteres war wohl ein weitere Grund, warum er als Hayabusa für diesen Babysitter Job ausgewählt worden war. Denn wenn die Hayabusa eines gut konnten, dann eine Sache aus verschiedenen Blickwinkel zu betrachten. Nur befürchtete Ray, dass er bei Isamu sich durch Granit durchkämpfen musste, um ihm diese Fähigkeit begreiflich zu machen. Also war es wohl nicht verkehrt die Zeit zu nutzen dahingehend Pläne zu schmieden.
@Yamakabe Isamu
 
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Nach Isamus Gesichtspunkten lief der erste Tag seiner Missionsleitung sehr gut für ihn. Andere wären da sicher anderer Meinung, denn Isamu hatte nun einige Stunden am Treffpunkt verbracht, ohne dass Hayabusa Ray – sein Partner für die Mission – aufgetaucht war. Für Isamu ergaben sich daraus aber einige Vorteile. Erstens konnte er den ganzen Tag nutzen, um zu trainieren, was zumindest Yamakabe Han freuen würde und zweitens müsste er keinerlei Entscheidungen treffen, denn er müsste nur daran festhalten, dass er diesen Treffpunkt mit Ray vereinbart hatte. Eine Änderung kam nicht in Frage, denn was würde passieren, wenn Ray in dem Moment kam, wo er ging? Undenkbar! Es würde wahrscheinlich die Mission mehr gefährden als weiter zu warten, denn dann würden sie sich wohlmöglich niemals finden.

Tatsächlich verursachte es zumindest eine kleine Unruhe in ihm einfach abzuwarten, denn immerhin gab es dem Städter Zeit seine Machenschaften fortzuführen und viel schlimmer: seine dreckigen Pfoten länger an der Schuppe des Meeresgottes zu haben. Trotzdem bereitete es ihm nicht genug Unbehagen, um seine eigene Entscheidung noch einmal zu überdenken und eine neue zu treffen. Ganz los ließ ihn die Frage aber nicht, warum der Hayabusa nicht am vereinbarten Treffpunkt eingetroffen war. Gab es vielleicht noch einen anderen Ort in der Welt, der eine exakte Kopie dieses Treffpunkts war? Vielleicht stand der Chuunin an einer ganz anderen Kreuzung? Möglicherweise wurde die Nachricht nach Soragakure auch abgefangen? Vielleicht auch vom Städter, der zurecht Angst vor der Strafe von Yamakabe Han hatte? Es war auch gut möglich, dass Ray auf dem Weg nach Iwagakure verunglückt war, denn der Weg war sicher voller Gefahren. Falls Ray sich vorher nicht über den Weg nach Iwagakure informiert hatte und die direkte Route von Soragakure genommen hatte, war er wohl mit der größten Abscheulichkeit auf der ganzen Landkarte in Kontakt gekommen: Dem Eisenreich. Isamu könnte es gut verstehen, wenn der Hayabusa sich deshalb entschieden hatte umzukehren oder sich eine Auszeit zu nehmen. Isamu lief es schon bei dem Gedanken an ein Reich voller Samurai kalt den Rücken herunter. Widerlich! Während die ersten Theorien noch sehr abwegig waren, erschien ihm die letzte Theorie am wahrscheinlichsten. Er selbst wurde glücklicherweise von klein auf darauf vorbereitet seine Reiseroute so zu planen, dass immer ein ordentlicher Abstand zum Eisenreich bestand. Aufgrund vieler Konflikte in der Vergangenheit, hatte der Clan irgendwann beschlossen den Frevlern einfach komplett aus dem Weg zu gehen.

So trainierte Isamu, während Reisenden an der Kreuzung vorbeikamen, machte sich tatsächlich auch ein klein wenig weitere Gedanken und die Sonne langsam am Horizont herabsank. Nach einigen Stunden Training – welches immer wieder kurz unterbrochen wurde, um die schlimmen Gedanken abzuschütteln, was Ray wohl im Eisenreich gesehen haben mochte – lies Isamu sich an einem Baum nahe der Kreuzung nieder. Wenn er einen Umweg genommen hatte, könnte es sein, dass er mitten in der Nacht die Kreuzung erreichte. Würde Isamu sich eine Unterkunft suchen, bestand erneut das Risiko, dass die beiden Shinobi sich verfehlten. Außerdem – und vielleicht war das der eigentliche Grund – müsste Isamu sich entscheiden, welche die geeignetste Unterkunft war. Daraus folgte, dass Isamu den Erdboden unter dem Baum als sein Bett für heute wählte. Gute Nacht, Yamakabe Han, morgen werde ich vielleicht schon deine Schuppe an mich nehmen!
Am nächsten Morgen war Isamu schon früh wieder auf den Beinen. Schlaf war zweifelsohne ein wichtiger Faktor in seinem Trainingsplan, aber er hatte die letzten Wochen viel Schlaf bekommen. Isamu hatte einen anderen Plan für den Morgen, der auch nicht darin bestand seinen Körper weiter zu stählen, denn diese Trainingssession von gestern lag noch sehr nah. Es war das Training des Geistes was Isamu dazu veranlasste schon kurz vor Sonnenaufgang auf den Beinen zu sein: das Training des Geistes! Isamu breitete eine Schriftrolle vor auf dem Boden aus, leitete ein wenig Chakra hinein und verschwand prompt in einer kleinen Wolke. Kurz darauf stand Isamu mit einer kleinen Staffelei, Pinselset und Farbpalette an der Kreuzung. Während des Trainings hatte er bemerkt, dass man am Horizont, ganz am Ende der steinernen Ebene, noch die Spitze des Kyogan sehen konnte. Bei Sonnenaufgang würde es sicher eine wunderbares Motiv ergeben, welches der Großartigkeit von Yamakabe Han gerecht werden würde. Gleichzeitig wäre Isamu noch besser auf die Strapazen einer Missionsleitung vorbereitet, wenn er in sich ruhte. Wenn alle Missionsleitungen so abliefen, dann könnte er sich wohlmöglich noch daran gewöhnen! „Der Kyogan am Morgen. So werde ich es nennen!“ Dann begann er damit, die Landschaft auf den Karton zu bringen, während der zweite Tag des Wartens heranbrach.

@Hayabusa Ray
 

Hayabusa Ray

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Ray hatte spätabends seinen Spähposten verlassen, um zu dem Gasthaus zurückzukehren. Nachdem er dort mit dem etwas mürrischen Wirt ein paar Worte gewechselte hatte und dazu ein ausgezeichnetes Abendessen verspeist hatte, war er in sein Zimmer gegangen. Dort lag er noch einige Zeit wach auf dem Rücken und während seine Augen die Maserungen im Holz entlangliefen, kreisten seine Gedanken um den kleinen Jungen, seinen Missionsleiter. Das was er diesen Tag gesehen hatte, war in gewisser Weise außerordentlich beeindruckend gewesen. Solch eine Obsession für körperliches Training hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Es war aber mehr als das, denn der junge Yamakabe machte nicht den Eindruck eines Besessenen, sein Training war ruhig, die Augen waren klar und er hatte keinerlei größeren Unruhen wahrgenommen. Zugegeben war Ray auch nicht besonders gut daran die Emotionen anderer Menschen zu lesen, aber dafür konnte er umso genauer die körperlichen Reaktionen beobachten und die gaben ihm in der Regel jede Menge Auskunft.

Es war aber eine andere Frage, über die er noch eine ganze Weile nachgrübelte. Inwieweit war es in Ordnung zu versuchen Isamu aufzuzwingen verschiedene Blickwinkel einzunehmen? War das eigentlich wirklich eine gute Sache? Würde er es wollen? Zumindest bei letztere Frage war ihm klar, dass die Antwort wohl ein entschiedenes Nein war. Isamu befolgte entschlossen die Lehren des Buches der Perfektion. Vielleicht sollte er dort nochmal nachschauen, was Yamakabe Han zu dieser Thematik sagte. Wenn er eine Regel fand, die besagte, dass es gut war verschiedene Blickwinkel einzunehmen, dann hatte er so eine Ahnung, dass es wesentlich leichter war eine Bereitschaft in dem Jungen Krieger diesbezüglich zu wecken. Vielleicht musste er sich dann zwar immer noch durch Granit durchgraben, aber wenigstens wehrte sich dieses Granit dann nicht mehr gegen seine Versuche. Ob es Isamu wohl schmeicheln würde, wenn er wüsste, dass Ray ihn mit Granit verglich?

Irgendwann glitt der Falkenjunge dann doch in einen wohligen Schlummer über und obwohl er relativ früh aufstand und noch vor dem Frühstück das Gasthaus verließ, war er nicht in der Lage den Yamakabe zu überraschen. Für einen Moment hatte er sich den Plan zurecht gelegt wie ein übergroßer Vogel vor seinem Gesicht zu hocken und ihn zu überraschen, aber als er dann am Treffpunkt ankam, war der Genin natürlich schon auf den Beinen. Wahrscheinlich wäre es tatsächlich ungewöhnlicher gewesen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre, weswegen es den Rotschopf nicht wirklich in Staunen versetzte. Was ihn hingegen erstaunte war die Staffelei, die der Junge aufgestellt hatte. Er wirkte ganz in seiner Malerei versunken und tatsächlich war das Bild, was er da fabrizierte gar nicht mal schlecht. Ray selbst war kein großer Kunstliebhaber und die meisten Bilder lösten nicht wirklich etwas in ihm aus. Seine scharfen Augen waren hier sogar ein Nachteil, denn sie ermöglichten es ihm viele kleine Details und Unperfektheiten zu entdecken, die einem normalen Betrachter gar nicht auffielen. Das ganze erschwerte es den meisten Hayabusa einen Schritt zurückzutreten und das Gesamtkunstwerk zu betrachten. Nichtsdestotrotz war zu erkennen, dass Isamu den Kyogan malte und die meisten Winkel hatte er sogar einigermaßen korrekt hinbekommen. Gut einige Details hatte er entweder nicht gemalt oder gar nicht gesehen, trotzdem war es ganz ansehnlich. Und vielleicht hatte er diese Details auch gar nicht einfangen können. Manchmal war es für Ray schwierig abzuschätzen, wie viel andere eigentlich sehen konnten.

Für einige Minuten blieb der Hayabusa einfach stehen, genoß den Sonnenaufgang und beobachtete die ruhigen Bewegungen des Isamu und dabei kam ihn eine Idee. Isamu war offensichtlich ein Künstler und dazu noch ein Landschaftskünstler. Er versuchte daher ein ganz bestimmtes Bild einzufangen, indem er einen ganz bestimmten Blickwinkel einnahm. Sein Bild zeigte manche Dinge und manche Dinge nicht, weil er es war, der es zeichnete. Ein anderer Künstler würde andere Dinge zeichnen. Ray legte kurz den Kopf schief, während er über diese Analogie nachdachte. Vielleicht konnte er so Isamu das Konzept von verschiedenen Blickwinkeln begreiflich machen, vielleicht war das eine Sprache, die er verstand. Aber erstmal war anderes wichtig, nämlich das Frühstück und so zog Ray einige Karotten aus einer seiner Beintaschen und während er die letzten Meter zurücklegte, ließ er diese herzhaft knacken. Selbstverständlich hatte er auch ein paar Karotten für Isamu mit dabei, natürlich nicht ganz uneigennützig, denn ausnahmsweise war es ihm tatsächlich wichtig, dass er sich mit diesem Jungen gut verstand. Nocheinmal knackte es laut, als Ray von seiner Karotte abbiss und dann ergriff er das Wort. "Du musst Yamakabe Isamu sein. Mitglied des Yamakabe Clans und wie ich hörte ein glühender Nachfolger von Yamakabe Han." begrüßte er mit freundlicher Stimme den Jungen. Wie auch gestern war Ray mit seinem Missionsoutfit bekleidet, hatte einige Beintaschen angelegt und den Bogen auf seinen Rücken gespannt. Was dachte Isamu eigentlich über Pfeil und Bogen? Klingen verabscheute der Clan zwar, aber technisch gesehen war Pfeile keine Klingenwaffen, wenngleich ihre Spitzen ebenfalls aus Eisen gemacht waren. Zu gerne hätte er gewusst, ob dem Haarlosen dazu etwas durch seinen Kopf ging.
 
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Strich für Strich, stellte Isamu sein Kunstwerk fertig, während die Sonne am Horizont immer weiter hinauf wanderte. Die Entspannung, die er durch die Malerei erlangte, war wirklich einmalig. So einmalig, dass er schon vergaß, dass er eigentlich im Begriff war sich auf eine Mission vorzubereiten, die eigentlich bereits seit einem Tag begonnen hatte. Ob wohl auch Yamakabe Han dahintersteckte, dass er die Malerei zum Training des Geistes für sich entdeckt hatte? Wahrscheinlich! Danke, Han! Deshalb würde Han ihm wahrscheinlich zustimmen, dass die Mission hervorragend gestartet war. Kein Wunder, dass es erst das laute Knacken einer Karotte war, was ihn darauf aufmerksam machte, dass jemand direkt hinter ihm stand.

Wer ist das?
Das war Isamus erster Impuls als er den Jungen betrachtete, der sogleich das Wort ergriff als Isamu von ihm Kenntnis genommen hatte. Ein großgewachsener Junge mit feuerrotem Haar stand vor ihm. Vielleicht ein Reisender? Seine Ausrüstung sprach dafür, denn sie schien wetterfest und gemütlich. Zusätzlich war er mit einigen Taschen ausgerüstet und... Bevor Isamu seinen Gegenüber weiter inspizieren konnte, blieb sein Blick an einem Detail auf dem Rücken des Jungen hängen. Ein Bogen. Ein Bogen gehörte zu den Waffen, die Isamu immer wieder an seine Grenzen brachten. Für sich allein war gegen einen Bogen nichts einzuwenden – sogar einige Yamakabe waren begabte Bogenschützen. Munition und Intention waren hier die entscheidenden Faktoren und beide waren auf den ersten Blick nicht immer zu erkennen. Ein Bogen konnte nicht nur spitze Pfeile verschießen und auch wenn es besser war, wenn er das nicht tat, hieß ein spitzer Pfeil mit Klingen noch nicht, dass er zum Kämpfen benutzt wurde, auch wenn das sehr wahrscheinlich war. Deswegen würde Isamu in die Begegnung erstmal neutral starten, auch wenn er zugeben musste, dass es ihm schwer viel.

„Ganz richtig. Ich bin ein stolzer Krieger des Yamakabe-Clans. Gut, dass du schon von uns gehört hast!“ Es war wahrscheinlich das erste Mal, dass Isamu den Satz in dieser Form aussprechen konnte. Es freute ihn, dass seine Arbeit inzwischen dafür gesorgt hatte, dass der Clan bekannter wurde. Dieser Junge schien sogar explizit von Isamu gehört zu haben. Offensichtlich erzählte man sich schon davon, dass er der Avatar des Yamakabe Han war! Vielleicht ein Fan? In diesem Fall sollte Isamu sich wohl um soziale Konventionen bemühen, denn ein Fan war überaus hilfreich, um den guten Ruf der Yamakabe weiterzuverbreiten. Was würde man von einem Yamakabe – nein, sogar explizit von Isamu erwarten, wenn man ein Fan war? Vielleicht ein wenig Zuspruch? Ein Geschenk? Einen Tipp? Isamu musste nur wenige Sekunden über diese Fragen nachdenken, bevor ihm klar wurde, dass es nur einen einzigen Weg gab, um der Entscheidung aus dem Weg zu gehen: Einfach alle drei Möglichkeiten wählen! Die Fragen an sich waren für Isamu nämlich sehr leicht zu beantworten. „Wie ich sehe esst ihr Karotten. Ich selbst tue das auch gerne, denn das ist ein sehr gutes Mittel auf dem Weg zur Perfektion! Nur weiter so.“ Isamu nickte euphorisch und auch die Antwort auf seine nächste Frage fand sich schon in Reichweite. „Da ihr ein Freund des Clans zu seinen scheint, würde ich euch gerne dieses Gemälde schenken, um euch auf eurem Weg zu bekräftigen. Es heißt Der Kyogan am Morgen.Für die letzte Frage blätterte Isamu in seinem Kopf schnell das Buch der Perfektion durch, denn selbstverständlich konnte er es mittlerweile komplett auswendig. Er musterte den jungen Mann genau und überlegte sich welche Regel er nun am besten rezitieren konnte. Für Yamakabe Han wollte er diese Entscheidung treffen, auch wenn es dafür sorgte, dass sein Kopf langsam rot anlief. Schlussendlich löste er den Knoten, indem er einige imaginäre Würfel durch seinen Schädel rollen ließ. Regel 32! „Ihr seht aus wie ein sportlicher Mensch aus. Ihr solltet euch aber auch darauf konzentrieren im Wasser und in der Luft standhaft zu sein. Der Boden ist nicht immer da, um euch zu helfen! Die Luft ist zweifelsohne schwierig, aber ich bin mir sicher, dass ihr es schaffen könnt, wenn ihr fest daran glaubt. Es ist vielleicht ein langer weg - ich habe selbst noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden - aber es ist wichtig.“ Es war das erste Mal, dass Isamu einem Fan begegnete, aber er hatte den Eindruck, dass er die Situation gut gemeistert hatte. Um das ganze abzurunden, griff er zu einer sozialen List, an der er sich nun schon einige Male versucht hatte: Ein freundliches Lächeln. Leider hatte er sich noch kein Stück verbessert und diese Geste produzierte bei ihm immer noch merkwürdig verzogene Gesichtszüge, die eher abschreckten als einluden. Hoffentlich war der Reisende zufrieden mit ihrem aufeinandertreffen, denn da Isamu sich nicht viel mehr als den Namen seines Missionspartners angeschaut hatte, wusste er nicht das dieser gerade vor ihm stand. Läuft doch super, Han, oder?

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Hayabusa Ray

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Ray konnte sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen, als er Isamus Reaktionen auf sich selbst bemerkte. Nicht im Traum kam dem Rotschopf der Gedanke, dass der glühender Anhänger Hans ihn für einen Fan halten konnte und ganz sicherlich hatte er nicht damit gerechnet ein Geschenk zu erhalten. Dankend nickte er diesbezüglich und scheinbar schien auch die Tatsache, dass er Karotten aß ihm Sympathiepunkte einzubringen. Richtig zum Grinsen aber brachte ihn Isamu erst, als er Regel 32 (Sei auch standhaft, wenn du nicht mit beiden Beinen auf dem Boden stehst. Erde, Wasser, Luft. Mache dir alle Elemente zu eigen.) zitierte und ausgerechnet die Luft als schwierig empfand. Für Isamu mochte das stimmen, aber für Ray, den Falkenjungen und Sturmliebhaber war die Luft sein Elemente. Sein ganzer Kampfstil war darauf ausgelegt, dass die Luft für ihn nach Belieben Balken besaß von denen er sich abstoßen konnte und auch wenn er sein Ziel, ein Bezwinger der Lüfte zu sein, noch nicht erreicht hatte, kam er mit diesem Element außerordentlich gut klar. //Sollte ich ihm eine Kostprobe geben.// überlegte Ray und im nächsten Moment wurde dieser Gedanke zu einem festen Entschluss, nämlich in dem Moment, als Isamu meinte, dass er noch keine zufriedenstellende Lösung dafür gefunden hatte.

Das missglückte Lächeln des Yamakabes nahm Ray schon gar nicht mehr wahr, denn in diesem Moment ging so etwas wie eine kleine Transformation durch seinen Körper. Die Mundwinkel zu einem raubtierhaften Lächeln verzogen, strahlte der Junge von jetzt auf gleich die Aura eines Jägers aus. Allerdings war das nicht direkt gegen Isamu gerichtet, sodass dieser ihn hoffentlich nicht als Gefahr für sich selbst wahrnahm, jedenfalls sofern er gut genug darin war solche Feinheiten zu unterscheiden. "Danke für deinen Hinweis, aber ich glaube ich habe was die Luft angeht eine einigermaßen akzeptable Lösung gefunden." Der Falkenjunge grinste nocheinmal und dann formte er mit Lichtgeschwindigkeiten die nötigen Fingerzeichen für sein Windsurfen. Aus dem Stand sprang er nun etwa 10 Meter in die Luft, dann, als ob er sich an einer Wand abstoßen würde, flog er nach rechts, nur um im nächsten Moment wieder nach vorne zu schießen, um dann mit dem Kopf nach unten zu schießen, dann wieder nach oben und noch ein paar mal mehr im Zickzack hin und her, als ob er sich immer wieder an unsichtbaren Balken abstieß, ehe er abrupt stehen blieb und sanft wie ein Engel zu Boden sank. Ray war sehr zufrieden mit dieser Demonstration seiner akrobatischen Künste. Lange hatte er gebraucht, bis er diverse Jutsu, seine Clanfähigkeiten aus dem Rücken Fuutonchakra entlassen zu können und die trainierten Akrobatikfähigkeiten zu dieser Art sich zu bewegen kombiniert hatte, doch mittlerweile beherrschte er diese Art sich fortzubewegen nahezu perfekt. In Kombination mit seinem Geschick im Umgang mit Shuriken, Kunai und Bogen konnte er seinen Gegner so mühelos direkt aus dem toten Winkel attackieren.

"Na was sagst du zu meiner Lösung?" meinte der Chuunin grinsend, während er einige Schritte auf Isamu zu machte. "Ich bin übrigens Ray Hayabusa, Chuunin aus Soragakure und für diese Mission dir unterstellt." Vielleicht wäre an dieser Stelle eine Verbeugung angebracht gewesen, aber für derlei diplomatische Feinheiten fehlte ihm das Fingerspitzengefühl. "Übrigens habe ich in dem Buch hier..." Ray zog das Buch der Perfektion aus einer seiner Taschen. "gelesen, dass ihr Yamakabe nicht wirklich ein Faible für Klingen habt und sie im Kampf nicht tragt. Nun ist es so, dass ich zwar keine Schwerter nutze, aber ich vermute mal Kunai, Shuriken und Pfeile zählen für euch auch als Klingenwaffen." Ray machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. "Nun ist es so. Ich respektiere deinen Clan und in diesem Buch stehen einige echt interessante und weise Dinge drin. Aber mir ist leider nicht die Zähigkeit bzw. Widerstandsfähigkeit eines Yamakabe gegeben, daher habe ich einen anderen, eigenen Kampfstil entwickelt und dieser beinhaltet auch das Einsetzen von Klingen. Aber ich würde dir die Wahl lassen. Wenn du als Missionsleiter verlangst, dass ich für den Dauer der Mission keine Klingen einsetzen soll, dann werde ich das nicht tun, aber dann sei dir bewusst, dass das Risiko, dass wir den Städter fangen können geringer ist, weil ich dann nicht mein volles Kampfpotential aussschöpfen kann." Ehrlich gesagt glaubte Ray zwar nicht, dass es für das Gelingen der Mission wirklich einen großen Unterschied machte, ob er seine Klingen einsetzte oder nicht, aber das musste Isamu ja nicht wissen. Dem Falkenjungen ging es im Moment darum Isamu vor eine Entscheidung zu treffen. Unter Umständen war das für den Glatzköpfigen sogar eine Grundsatzentscheidung für jede Mission, die er in Zukunft leiten würde. In jedem Fall war seine Antwort in diesem Moment sehr entscheidend für seine weiteren Karriere als Shinobi. Denn ein Missionsleiter, der seinen Teilnehmern verbot ihr volles Kampfpotential auszuschöpfen war in mancherlei Hinsicht sicherlich nicht tragbar. In diesem Moment war es jedenfalls nicht zu übersehen, dass es hinter der Schädeldecke des Jungen anfing zu rattern. "Und immerhin erlaubt Regel 7.12 aus eurem Buch doch auch, dass Außenstehende Klingen führen dürfen." fügte Ray noch hinzu und tatsächlich würde Isamu, wenn er in den Beispielen im Anhang fand einige Situationen finden, wo Yamakabe es Außenstehenden erlaubten Klingen zu führen und einzusetzen, zum Beispiel in einem Missionskontext oder um jemand anderen aus einer lebensbedrohlichen Situation zu retten oder wenn dadurch andere Regeln erfüllt werden konnten. Jedenfalls hatte Ray es so verstanden. Aber um den ganzen noch eines draufzusetzen zitierte Ray noch eine weitere Regel des Buches der Perfektion. "Und laut Regel 82 ist es ja außerordentlich ratsam sich mit standhaften Verbündeten zu umgeben. Etwas, was ich sehr, sehr weise finde. Nun Isamu Yamakabe ich kann dir versichern, dass ich dir ein standhafter Verbündeter sein werde, obwohl ich Klingen benutze und sicherlich nicht in dem Sinn standhaft bin, wie du es vielleicht auf den ersten Blick verstehst. Mein Element ist die Luft, daher weiche ich Angriffen lieber aus, konzentriere mich darauf erst gar nicht getroffen zu werden und meine Feinde nicht mit Zähigkeit zu zermürben, sondern durch gezielte Angriffe auszuschlaten. Aber ich verspreche dir, dass du dich bei dieser Mission zu 100% auf mich verlassen kannst und ich standhaft an deiner Seite stehen werde, um euer Clanartefakt zurückzuholen." Und mit dieser Rede verschränkte Ray seine Arme vor der Brust und wartete gespannt auf die Antwort des Jungen. Sicherlich hatte er ihm gerade einiges zum Nachdenken gegeben und es war nicht unwahrscheinlich, dass Isamu davon überrascht war, wie gut Ray sich im Buch der Perfektion auskannte. Tatsächlich hatte Ray sich noch so einige Regeln markiert, die ihm unter Umständen im Umgang mit Isamu hilfreich sein konnten.

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Isamu hatte damit gerechnet, dass der Reisende sich demütig bei ihm bedankte, aber was dann geschah, hatte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Isamu hatte schon immer eine grobe Vorstellung davon gehabt, wie er die ultimative Standhaftigkeit im Wasser erlangen konnte. Er war dem Wasser nie fern gewesen und hatte schon einige Clanmitglieder gesehen, die die Fähigkeiten des Clans nutzten, um das Terrain zu meistern. Zusätzlich gab es genug Aufzeichnungen über Yamakabe Han, wie er das Element meisterte. Die Schuppe des Meeresgottes, nach derer Isamu gerade suchte, war sogar ein Teil davon. Die Meisterung der Luft war hingegen selten und nur sehr schwammig beschrieben. Es war offensichtlich schwieriger, weshalb er noch keinen Yamakabe gesehen hatte, der dies geschafft hatte oder zumindest keinen, der es offen zur Schau stellte. Jetzt schien sich die Lösung für diese Herausforderung direkt vor seinen Augen zu präsentieren. Hast du ihn geschickt, Han? Der Rotschopf bewegte sich so mühelos durch die Luft, wie ein Fisch sich durch das Wasser bewegte. Fasziniert beobachtete Isamu das Schauspiel und hatte seinen Entschluss schon gefasst: Das muss ich lernen. Das war die Lösung, nach der er gesucht hatte: Fuuton. Es wirkte so naheliegend, aber bisher hatte Isamu das Windelement – und eigentlich auch Ninjutsu generell – immer verschmäht. Es schien in seinen Augen das unwürdigste der Elemente für einen Yamakabe zu sein. Es hatte von allen Elementen die am wenigsten Feste Form in Isamus Augen und wirkte so gar nicht widerstandsfähig auf ihn. Vielleicht musste er seinen Blick auf das Element nochmal überdenken? „Eine exzellente Lösung. Ich will das lernen.“, bekundete Isamu sogleich und nickte entschlossen. Etwas enttäuschend war dann die Auflösung, dass es sich bei seinem gegenüber nicht um einen Fan handelte, sondern seinen Missionspartner: Hayabusa Ray. Aber konnte er nicht auch beides sein?

Isamus Mund öffnete sich ein wenig als Ray eine Ausgabe vom Buch der Perfektion aus seiner Tasche zog, schloss ihn dann schnell wieder als dieser mit seinen Ausführungen fortfuhr. Ray hatte offensichtlich als Außenstehender das Buch der Perfektion gelesen. Er hatte sich sogar damit beschäftigt und versucht einzelne Regeln zu interpretieren. Zusammen mit der beeindruckenden Vorstellung seiner Fuutonkünste, hatte Isamu kurz überlegt, ob Ray das Potential hatte Jirokou Shusui von Platz 1 seiner 82er-Liste zu verstoßen. Der Fakt, dass Isamu selbst zu den Hardlinern des Clans zählte, machte diese Spitzenposition zumindest vorerst zunichte. Beseelt vom Geist des Yamakabe Han verhärteten sich Isamus Gesichtszüge und er setzte – ungewöhnlicherweise – zu einer Rede an.

„Hayabusa-kun.“ Seine Anrede hatte sich automatisch verändert, da sein Respekt vor dem Ranghöheren durch die Ausführungen ein wenig gesunken war, auch wenn er ihn gleichzeitig dafür schätzte, Zeit in den Yamakabe-Clan investiert zu haben. „Du kannst kämpfen, wie du willst.“ Isamu musste niemals nachschlagen, was im Buch der Perfektion stand. Er kannte die Beispiele, die Ray ansprach, interpretierte sie aber anders. Es stimmte, dass Außenstehende in Extremsituationen Klingen nutzen durften, ohne dafür bestraft zu werden, allerdings machte es das nicht zu einer guten Sache. Es waren keine Menschen, die auch nur ansatzweise für den Weg der Perfektion geeignet waren. Es waren schwache Leute, die – zumindest in Isamus Augen – lediglich aus Mitleid Klingen nutzen durften, da sie eh verloren waren. Für ihn waren diese Situationen allerdings schwierig nachzuvollziehen, da er lieber sterben würde, als seine Hand an eine Klinge zu legen. „Du musst selbst entscheiden, ob du einer dieser Außenstehenden sein willst.“ Ein wenig ehrliche Trauer spiegelte sich in seinem Blick wider, denn Isamu hätte gerne jemand neuen weit oben auf seiner Liste hinzugefügt. Warum war es so schwierig Leute zu finden, die sich nicht der scheußlichen Versuchung einer Klinge hingaben? „Kunai, Shuriken, Pfeile. Das sind nicht die Quellen deiner Kraft. Es sind Blockaden für deinen Fortschritt. Wenn du von vornhinein ohne diese Dinger trainiert hättest, würden sich dich jetzt auch nicht einschränken.“ Wenn man Isamu kannte, war es fast schon merkwürdig ihn so reden zu hören, aber wenn es um die Verteidigung und Interpretation der Clanideale ging, fiel es ihm leicht die richtigen Worte zu finden. „Du wirst niemals die Möglichkeit haben an die Spitze zu kommen, denn an einem wahren Yamakabe würdest du mit diesen Werkzeugen nie vorbeikommen. Diese jämmerlichen Dinger geben dir ein falsches Gefühl von Sicherheit. Zweifelsohne ist Regel 82 wichtig, aber diese Verbündeten müssen auch den richtigen Weg einschlagen. Du hast Potenzial, aber Klingen werfen dich auf diesem Weg nur zurück. Ich bete, dass du das irgendwann erkennen wirst.“ Es machte fast den Eindruck als würde Isamu eine predigt halten oder einem frisch Verurteilten ein paar Hinweise mitgeben, bevor dieser eine lebenslange Haft antrat. „Dein Kampfstil würde auch völlig ohne Klingen funktionieren.“ Fügte Isamu noch hinzu, denn irgendwie hatte er das Gefühl, dass Hayabusa Ray noch nicht verloren war. Er drehte sich um, nahm das Bild vom Kyogan und reichte es Ray. Seine Entscheidung würde er jetzt nicht mehr rückgängig machen. „Vielleicht erinnert es dich in den richtigen Momenten daran.“ Dann nahm Isamus Gesicht wieder entspanntere Züge an.

Es war wie, als ob ein Schalter umgelegt wurde und der predigende Geist von Yamakabe Han seinen Körper verlassen hatte, als Isamu sich wieder der Mission widmete, an die Ray ihn freundlicherweise erinnert hatte. „Nun. Dann können wir jetzt zu diesem Gasthaus gehen und die Besitzer fragen, wo der Städter ist oder hast du noch weitere Fragen zum Buch der Perfektion?“ Damit hatte er auch bereits die gesamte Missionsplanung auf den Punkt gebracht, die er betrieben hatte. Deshalb brauchte es in seinen Augen auch keine weitere Missionsbesprechung.

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Das Ray schon in seinen ersten Sekunden es nicht durch seine Worte, sondern durch seine kleine akrobatische Einlage es geschafft hatte den Blick des Yamakabe zu weiten, bzw. erste Samen für ein Überdenken des Fuuton-Element geschaffen hatte, war ihm gar nicht bewusst. "Tja, ich fürchte das wird für euch nochmal schwieriger, als für mich. Ich habe mir einige Besonderheiten meines Clans zu nutzen gemacht, um diese Fertigkeit zu erlenen." dämpfte er ein wenig den Eifer des Jungen, der sich davon aber wohl nicht aufhalten lassen würde. Naja, vielleicht konnte er ihm tatsächlich ein wenig beibringen, eine gute Beziehung zu ihm aufbauen, seinen Blick mehr verstehen und ihm helfen einen anderen Blick auf die Welt zu werfen. Ray wusste es zwar noch nicht, aber in gewisser Hinsicht war er ebenso in seiner Weltsicht gefangen, wie Isamu. Während dieser allerdings eine sehr konservative Sicht seines Clanes vertrat, die sich eben vor allem in einer vehementen Ablehnung gegenüber Klingen zeigte, so war Ray ebenfalls davon überzeugt, dass seine liberalere Ansicht diesbezüglich besser war und vor allem, dass es immer besser war eine Angelegenheit aus mehreren Perspektiven zu betrachten. In seinen Augen war es das höchste überhaupt mehr als einen Standpunkt einnehmen zu können. Das auch das ein ebenso fester Überzeugungssatz war, wie Isamus Klingenabneigung war ihm dabei nicht wirklich bewusst.

Und zunächst einmal würde ihm das auch nicht bewusst werden, denn in diesem Moment geschah etwas seltsames mit dem Jungen. Er wirkte plötzlich um Jahrzehnte älter, seine Augen nicht wie die eines kleinen Jungen, sondern wie die eines reifen, weisen alten Mannes. Ray war überrascht von dieser Wandlung und die Predigt, die er jetzt bekam, stimmte ihn tatsächlich nachdenklich. Er verstand immer noch nicht, warum Klingen so unwürdig waren, aber er begriff, dass es bei dem Weg um Perfektion für die Yamakabe um weit mehr ging. Und tatsächlich begann Ray zu überlegen, ob es stimmte, was Isamu oder der Geist von Han durch ihn zu ihm sagte.
So nickte Ray nachdenklich erstmal nur, als Isamu seine Predigt beendete und wieder zurückschaltete in die Rolle des Missionsleiter. Auf die Frage nach weiteren Fragen schüttelte der Falkenjunge erstmal den Kopf. "Gerade nicht, ich muss ein wenig nachdenken, ehe ich weiter frage." meinte der Junge und folgte Isamu, dessen anfänglicher Missionsplan darin bestand das Gasthaus aufzusuchen, wo der Städter zuletzt gewesen war. Das war soweit der erste logische Schritt, blieb nur die Frage, was er machen würde, wenn dieser Schritt eine Sackgasse war.

Aber bis dahin mussten die beiden Shinobi erstmal eine ganze Strecke wandern, eine Zeit, die die beiden zunächst schweigend miteinander verbrachten, denn der Junge mit seinen strengen Regeln hatte Ray zum Nachdenken gebracht. Waren Klingen nur die Waffen von Schwächeren? Ehrlich gesagt hatte der Hayabusa nie darüber nachgedacht, was er in einem Kampf benutzte. Da er im Umgang mit Shuriken, Kunai sowie Pfeil und Bogen einfach außerordentlich geschickt war, hatte es sich wie von selbst ergeben, dass er diese Waffen gewählt hatte. Er fand es aber auch einfach sehr praktisch und hatte nicht im Traum darüber nachgedacht, dass irgendetwas an den Waffen verwerflich war. Es waren Mordwerkzeuge und wenn jemand allein aus dieser Hinsicht sie ablehnte, dass hätte er verstanden, aber sie abzulehnen, weil sie ein falsches Gefühl von Sicherheit gaben. Das Verstand Ray nicht, denn er baute seine Sicherheit nicht auf seine Klingen auf, oder vielleicht doch?

So marschierten die beiden durch das Reich der Erde und schon kurz nach der Grenze begannen mehr und mehr Steine das Bild der Landschaft zu bestimmen. Kurz erinnerte sich Ray an eine seine ersten Missionen, die ihn in das Reich der Steine geführt hatte. Auch dort hatten Felsen, Steine, Gebirge und ähnliches das Landschaftsbild bestimmt. Es war ein rauher Anblick, für manche sicherlich trostlos, doch Ray konnte der wilden Rauheit der Steine tatsächlich etwas abgewinnen. Jedenfalls solange er sich selbst unter freiem Himmel befand und nicht durch irgendwelche engen Höhlen kriechen musste. Als dann das Gasthaus sich schon in der Ferne von der Landschaft abzuheben begann, richtete Ray noch ein weiteres Mal das Wort an den Genin. "Ich werde auf jeden Fall weiter darüber nachdenken und ich habe tatsächlich noch einige Fragen. Ich verstehe diese Ablehnung gegenüber Klingen immer noch nicht. Und du sagtest vorhin auch, dass Außenstehende den Weg der Perfektion gehen können. Aber wenn sie keine Yamakabe sind, ist dann das Ziel des Weges nicht völlig unerreichbar für sie? Was wenn dein Talent nicht darin liegt widerstandsfähig zu sein sondern darin geschickt, schnell oder gut in gewissen Elementen zu sein? Und auch eure Stahlhaut ist für einen nicht Außenstehenden einfach nicht möglich zu erlangen, egal wie sehr er eurem Weg folgt. In gewisser Hinsicht trainiert ihr Yamakabe die Stärken, die euch in die Wiege gelegt worden sind. Mir als Hayabusa sind andere Stärken in die Wiege gelegt. Selbst ein junger Yamakabe würde nie so scharf sehen können, wie ein alter, halbblinder Hayabusa. Und wenn jetzt jemandem ein außerordentliches Geschick mit Klingen in die Wiege gelegt ist, warum ist es für diesen so verwerflich in diesem Geschick Perfektion zu finden? Aber vielleicht sind das Fragen für ein andermal. In jedem Fall werde ich auf dieser Mission meine Klingen nicht nutzen."
Das waren die Fragen, die den Hayabusa umtrieben, er war sich nicht sicher, ob Isamu sich diesen gestellt hatte, oder ob er darauf antworten würde, jetzt wo auch für ihn das kleine Gasthaus sichtbar wurde. Zweifellos waren für Ray weitaus mehr Details, wie die Baustelle, die abgebrochenen Schindeln und die Holzverzierungen sichtbar, aber das sie in Kürze ihren vorläufigen Zielort erreicht haben, war offensichtlich. Jetzt war es spannend, wie Isamu vorgehen würde. So wie der Rotschopf ihn kennengelernt hatte, würde er sicherlich einfach durch die Tür marschieren und den Aufenthaltsort des Städters verlangen. Die Frage war nur, ob das auch so funktionieren würde.
 
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Isamu war beruhigt, dass Ray keine weiteren Fragen hatte. So konnten sie einfach seiner Entscheidung für die Mission folgen und im Gasthaus nach dem Städter fragen. Wenn dieser Plan funktionierte, dann müsste er sich keinerlei weitere Gedanken machen. Isamu machte sich also auf den Weg und ging davon aus, dass Ray ihm einfach folgte. So hatte Isamu es jedenfalls immer beobachtet und auch selbst getan, wenn er Teilnehmer einer Mission war. Einfach in Reichweite sein, um etwaige Befehle des Missionsleiters anzunehmen – die sich heute wahrscheinlich in Grenzen halten würden. Normalerweise war dies auch der unangenehme Zeitpunkt, wo der Missionsleiter die Teilnehmer in ein Gespräch verwickelte. Da Isamu nun das Kommando hatte, würde Ray auch dieser Teil erspart werden. Schweigsam führte Isamu das Zweigespann also an, was Ray schonmal einen Vorgeschmack auf den Rest der Mission geben würde, bis das Gasthaus in Sicht kam. Wenn es nach Isamu gegangen wäre, hätte er dTas Schweigen nicht gebrochen, bis sie den Besitzer des Gasthauses ausgefragt hätten, doch Ray hatte offensichtlich weiter über die Worte des kleinen Mannes nachgedacht. Es freute Isamu sehr, denn das bedeutete, dass er die Botschaft des Clans nicht nur an Ray weiterverbreitet hatte. Es bestand eine gute Chance, dass Ray sich auch mit anderen über die Lehren von Yamakabe Han austauschen würde, wenn es ihn jetzt schon derartig beschäftigte. Damit würde sich die Bekanntheit des Clans verbreiten. Auch wenn Isamu sich also vor Gesprächen fürchtete, sah er es als seine Pflicht an, das Gespräch an dieser Stelle fortzuführen, bevor sie das Gasthaus betraten.

Erneut schien es fast so als würde eine andere Person durch Isamu sprechen, als er sich an Ray wandte. „Hayabusa-senpai.“ Die Tatsache, dass Ray sich Ray so intensiv mit den Lehren der Yamakabe beschäftigte, hatte Isamu dazu veranlasst seine Anrede wieder anzupassen. Technisch gesehen war er schließlich sein Vorgesetzter. „Das ist doch genau das Problem. Dein Denken schränkt dich ein. Wenn du von vornherein sagst, dass es unmöglich für dich ist die Perfektion zu erreichen, dann wundert es mich nicht, dass du zu Klingen greifst, weil es der leichtere Weg scheint. Natürlich ist die Perfektion für einen Yamakabe leichter zu erreichen, denn schließlich sind wir die auserwählten Erben von Yamakabe Han. Das heißt aber nicht, dass es für jemanden unmöglich ist, der unser Bluterbe nicht in sich trägt.“ Das Buch der Perfektion adressierte die Yamakabe zwar direkt, aber nirgendwo stand geschrieben, dass Außenstehende die Perfektion nicht anstreben konnten. „Du hast dir die Besonderheiten deines Clans zur nutze gemacht, um die Luft zu meistern. Trotzdem werde auch ich die Luft meistern. Das ist alternativlos, denn ich werde die Perfektion erreichen. Ich brauche dafür nicht die Kraft deines Clans und auf keinen Fall brauche ich eine Klinge, um dieses Ziel zu erreichen.“ Isamu war so vertieft in die Lehren seines Clans, dass er nichts von der Umgebung mitbekam, die sein Teamkollege so eingehend musterte. Für seine Missionsplanungen hatten diese Details jedoch keine Relevanz, denn in seiner Vorstellung würde er alles was er brauchte dadurch bekommen, dass er die Betreiber des Gasthauses nach dem Städter fragte. „Geschick mit der Klinge bringt keine Perfektion und Geschick mit der Klinge wird niemandem in die Wiege gelegt. Wenn du mit Geschick gesegnet bist, dann kannst du alles mit deinen Händen tun. Jeder soll seine Talente nutzen. Die Kunst ist es, die Talente sinnvoll zu nutzen. Du musst keine Klinge in die Hand nehmen.“ Isamu kam im gleichen Moment zum Stehen als er seinen Satz beendete. Sie hatten die Tür des Gasthauses erreicht und Isamu war wieder ganz der Alte. „Freut mich, wenn du zur Einsicht kommst.“

Da bereits alle Entscheidungen getroffen waren und das Vorgehen besprochen wurde, stieß Isamu ohne zu zögern die Tür des Haupthauses auf. Vor Isamu eröffnete sich ein großer Raum mit verschiedenen, stilvollen Sitzgelegenheiten und Tischen, sowie einer Theke. Das Gasthaus war zu dieser Zeit nicht sonderlich gut besucht, sodass lediglich zwei Gäste direkt an der Bar platz genommen hatten, hinter der ein älterer Mann mit kreisenden Bewegungen einige Gläser polierte. Das muss der Besitzer sein. Zielstrebig schritt Isamu auf die Bar zu und streckte seinen Arm in Richtung des Mannes aus. „Hallo du! Wir sind Shinobi aus Soragakure und wollen einen Städter zur Rechenschaft ziehen! Wo ist er?“

Sofort bedachten die beiden Gäste an der Bar Isamu mit einem Schulterblick – Silberblick traf es wohl auch ganz gut, denn die beiden schienen schon seit gestern Abend an der Bar zu sitzen, was Isamu allerdings nicht bemerkte -. während der Wirt seine Arbeit gestoppt hatte und Isamu mit offenem Mund anstarrte. Es dauerte einen Moment, bis er den Mund wieder schloss. „Hallo meine Herren. Shimizu Nobu mein Name. Ihr scheint mir etwas erschöpft zu sein, also setzt euch doch erstmal und trinkt etwas. Ich erinnere mich an keinen Städter, aber vielleicht kann ich euch etwas anderes Gutes tun?“ Er war inzwischen über den ersten Schock nach Isamus Ansprache hinweggekommen und hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt. Isamu stellte die Antwort des Wirts allerdings vor einige Probleme, denn er hatte ihm nicht einfach gesagt, wo der Städter ist, wie Isamu es geplant hatte. Vorsichtig schaute er über seine Schulter zu Ray. „Hayabusa-senpai. Ich glaube wir müssen die Informationen aus ihm rausprügeln.“, flüsterte Isamu. Das war definitiv der einzige Weg. Eine andere Idee hatte Isamu nicht.

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Interessiert hörte der Rotschopf dem Glatzköpfigen zu, der offensichtlich immer dann, wenn er über seinen Clan sprach wie von einem anderen Geist beseelt war. Beseelt war ein gutes Wort um diesen Zustand zu beschreiben fand Ray und tatsächlich war Isamu außerordentlich überzeugt von der Richtigkeit seiner Ansichten. Und tatsächlich wischte er die Bedenken des Hayabusa mit dem einfachen Argument weg, dass es einfach nur schwerer für einen Außenstehenden war und nicht unmöglich. Da schienen die beiden Shinobi tatsächlich von verschiedenen Grundansichten auszugehen. Ob das wohl dem Yamakabe bewusst war? Wahrscheinlich nicht. "Ich glaube ich verstehe noch nicht genau, was ihr unter Perfektion versteht? Beziehungsweise gebrauche ich diesen Begriff anders, denn ich würde sagen Perfektion bezieht sich auf ein bestimmtes Gebiet. Jemand kann Perfektion im Schwimmen, im Tanzen, im Schwertkampf oder eben im Abhärten erreichen. Wer entscheidet welche Perfektion die beste ist? Und ist Perfektion überhaupt erreichbar? Doch das ist vielleicht eine Frage für ein andermal. Aber bei einer anderen Sache bin ich mir sehr sicher. Du wirst meinen Kampfstil in der Luft nie meistern werden." Das war vielleicht hart zu sagen, aber Ray war eben auch absolut überzeugt davon, dass er in diesem Gebiet nicht von jemanden der nicht ein Hayabusa war kopiert werden konnte. Denn essentiell für diesen Kampfstil und diese Beherrschung der Luft war die Kontrolle des Chakraastoßes durch seine Rückennarben. Ohne diese waren viele der Bewegungen nicht ausführbar. "Und ich sage dir noch was. An dem Tag an dem du die Luft auf diese Art und Weise meisterst, werde ich jeder Klinge für den Rest meines Lebens abschwören." fügte der Hayabusa noch mit einem Lächeln hinzu. Ein Teil von ihm wollte Isamu tatsächlich dazu bringen diesen Weg auszuprobieren und ihn gewissermaßen scheitern sehen, in der Hoffnung, dass er verstand, dass manche Wege für manche Menschen unmöglich zu gehen waren.

Dann aber war es an der Zeit das Gasthaus zu betreten und während Isamu ohne nach links oder rechts zu schauen auf die Theke, ließ Ray seine scharfen Augen über die Einrichtigung gleiten. Und schon bei dieser ersten Begutachtung fiel ihm auf, dass die Innenausstattung ausgesprochen neu wirkte, so als ob sie erst kürzlich erworben worden war. Das Gasthaus war überraschend edel ausgestattet und die Goldapplikationen an den Verzierungen an den Wänden schienen absolut echt zu sein. Ein lautloses Pfeifen kam dem Rotschopf über die Lippen. Offensichtlich hatte hier jemand Geld, eine Menge Geld, wenn man bedachte, dass auch draußen die Bauarbeiten im vollen Gange waren.

Wie Ray nicht anders erwartet hatte, fiel Isamu gleich mit der Tür ins Haus. Direkter konnte man nicht sein und natürlich entging es dem Rotschopf nicht, wie sich die Augen des Wirtes weiteten und Schock sich auf seinem Gesicht ausbreitete. Ray grinste. Egal was er jetzt sagte, es war garantiert nicht die Wahrheit und tatsächlich wechselte der Wirt schnell das Thema und fragte nach ihren Getränkewünschen, auf die wiederum Isamu nicht einging, sondern stattdessen dem Rotschopf seinen weiteren Plan mitteilte, der darin bestand die Informationen aus dem Wirt herauszuprügeln. "Lass uns nichts überstürzen." flüsterte Ray mit einem Lächeln zurück und zum Wirt gewandt meinte er. "Schade, sie hätten uns sehr damit weitergeholfen, aber dann bringen sie uns erstmal einfach zwei Bier." Der Wirt nickte, schien aber etwas irrtiert und misstrauisch dem ungleichen Pärchen gegenüber zu sein, was er sich hinter seiner freundlichen Fassade natürlich nicht anmerken ließ.

Währenddessen bugsierte Ray Isamu in eine ruhige Ecke, wo die beiden Shinobi erstmal über ihr weiteres Vorgehen beraten konnten. Doch statt mit seinen Ideen um sich zu werfen, wie es seine Art war, beschloss der Rotschopf seiner eigentlich Mission nachzukommen und Isamu herauszufordern ein wenig flexibler zu denken. "Ok, du willst doch die Luft meistern oder?" fragte er im Flüsterton den Jungen, der daraufhin nickte. "Dann musst du eines Wissen. Luft ist unberechenbar, flexibel, anpassungsfähig. Sie sucht sich ihren Weg durch die kleinsten Ritzen. Das betrifft aber nicht nur den Kampfstil, sondern auch das Denken. Um die Luft zu meistern muss dein Denken flexibler werden." dozierte Ray fast schon. Ehrlich gesagt waren diese Gedanken gerade ziemlich aus der Luft gegriffen, aber ganz Philosoph umarmte Ray diese Idee und schon während der ersten Sätze merkte er, wie gut dieser Vergleich war. Tatsächlich war sein eigenes flexibles Denken tiefer Bestandteil seines unberechenbaren Kampfstiles. Wer die Luft meistern wollte, musste selbst zu Luft werden. "Wer die Luft meistern will, muss nicht nur sein Chakra dahingehend formen, sondern muss selbst wie Luft werden." gab der Rotschopf diesen Gedanken nun auch laut Raum. "Natürlich könnten wir die Informationen aus dem Wirt herausprügeln, aber was wäre, wenn er unschuldig ist und den Städter tatsächlich nicht kennt. Er könnte die Wahrheit sagen und wenn wir ihn zu Unrecht verprügeln, wäre das ein ehrenvolles Verhalten, welches Yamakabe Han gutheißen würde?" Tatsächlich wusste Ray nicht, ob dem so wäre, aber so wie er Yamakabe Han aus den Lehren des Buches der Perfektion kennengelernt hatte, schien er ein Mann zu sein, der für die Schwachen einstand und viel Wert auf ehrenvolles und tugendhaftes Verhalten lag. Jemanden zu verprügeln und vor allem einen unschuldigen zu verprügeln, war bestimmt nicht in seinem Sinne. "Also Isamu versuchen wir mal darin alternative Lösungen zu finden. Wir wissen nicht, ob der Wirt die Wahrheit sagt. Was für Möglichkeiten gibt es, Hinweise zu finden, die uns dabei helfen könnten, mehr über die Situation herauszufinden?"
Ray war sich nicht sicher, ob seine Frage wirklich gut formuliert war, aber da der Wirt mit den zwei Bier kam, beendete er erstmal seine kleine Ansprache und ließ Isamu denken. Die Frage war nur, was ging gerade hinter der glatten Stirn des Jungen vor. Arbeitete sie auf Hochtouren oder war ein Kurzschluss eingetreten. Im Moment schien beides ungefähr gleich wahrscheinlich zu sein, wobei wahrscheinlich war der Kurzschluss wahrscheinlicher. In jedem Fall war Ray gespannt auf die Antwort.
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Ja. Was war die Perfektion? Eine Frage, die selbst viele Yamakabe umtrieb und nicht immer ganz einheitlich im Clan beantwortet wurde. Sie sorgte selbst dort für Diskussionen und wahrscheinlich schwierig mit einem Neuling der Lehren näher zu bringen. Zumal Isamu seit seiner Geburt die Lehren verinnerlichte und wenig Verständnis für die Sicht von Außenstehenden hatte. Die Perfektion war ein Zustand des Körpers und des Geistes, den bisher nur wohl nur Yakakabe Han erreicht hatte. Der Zustand der vollkommenen Abhärtung war für die Yamakabe sicher ein großer Teil davon, am niemand zweifelte daran, dass auch ein bestimmter Zustand des Geistes notwendig war, um das letzte Stadium – die Perfektion – zu erreichen. Auch wenn Ray die Diskussion komplett auf später verschieben wollte, konnte Isamu keine offenen Fragen über den Clan bestehen lassen und musste darüber hinaus einige Ungeheuerlichkeiten ausräumen, die er aus den Aussagen des Falkenjungen herauslas. „Die Perfektion ist ein Zustand von Körper und Geist, die sich im Einklang befinden und Yamakabe Han hat die Perfektion erreicht.“ Eine ungewöhnliche Strenge fand sich in Isamus Stimme, die den Eindruck erwecken konnte, dass er sich persönlich angegriffen fühlte. „Außerdem hast du nicht zu entscheiden, ob ich die Luft meistere. Das werde ich.“ Weiterhin fand sich die Strenge in seiner Stimme, doch seine Mimik hatte sich die ganze Zeit über nicht wirklich verändert, sodass es schwer war herauszulesen wie Isamu die Aussagen wirklich aufgenommen hatte. Für ihn war es eine Mischung aus Verwirrung, da er nicht verstand, wie Ray zu dem Schluss kam, dass Isamu die Luft nicht meistern würde und tatsächlich ein wenig Trotz, da seinem Idol – Yamakabe Han – durch Ray eine Leistung abgesprochen wurde. Jedenfalls kam diese Botschaft bei Isamu an. Da sie nur noch wenige Schritte vom Gasthaus entfernt waren, war die Diskussion an dieser Stelle vorerst beendet, aber Isamu hatte die Idee entwickelt, dass Hayabusa Ray ein wertvoller Akteur bei Verbreitung der Lehren von Yamakabe Han sein würde. Einem weiteren Gespräch würde er sich ungewöhnlicherweise also wahrscheinlich nicht verschließen.

Die Geschehnisse innerhalb der Bar schienen für Ray nicht zur gleichen Schlussfolgerung zu führen zu der Isamu gekommen war. Da Isamu sich aber immer freute, wenn jemand anderes das Kommando übernahm, widersprach er auch nicht, als Ray Zurückhaltung empfahl. Da Isamu sofort ein wenig in den Modus des Gefolgsmanns schaltete, widersprach ebenfalls nicht, als Ray zwei Bier bestellte, denn immerhin konnte das einem höheren Plan dienen, den Isamu nicht verstand. Trinken würde er das Bier allerdings nicht, denn welchen Vorteil würde das für sein Training bieten? Keinen! Diesmal ging er also auch nicht voran, sondern folgte Ray an einen Tisch und wartete dann darauf, dass dieser seinen Plan präsentierte. Innerlich hatte Isamu innerhalb weniger Momente die komplette Kontrolle der Mission an Ray abgegeben, doch dieser schien andere Pläne zu haben und konfrontierte ihn mit Worten und Fragen. Da diese nur teilweise mit den Lehren seines Clans zu tun hatten, fiel es ihm ungleich schwerer damit umzugehen.
„Ich werde die Luft meistern, ja.“ Isamu verstand immer noch nicht ganz, warum Ray an dieser Tatsache zweifelte. Über die restlichen Aussagen musste der kleine Mann dann aber erstmal nachdenken, denn er nickte zwar höflich, verstand aber nicht wirklich, was der neu designierte Missionsleiter ihm sagen wollte. Flexibles Denken? Die Luft werden? Was sollte das heißen? Wie sollte ihm das in der jetzigen Situation helfen? Oder ging es hier um eine spezifische Technik? Konnte Ray sich etwa in Luft verwandeln? Wollte er sich vielleicht in eine riesige Windböe verwandeln und das ganze Gasthaus wegpusten, damit sie an die Informationen über den Städter kamen? Wenn dieser sich im Gasthaus versteckte, würden sie ihn so auf jeden Fall sehr schnell finden. Aber wie sollte Isamu das so schnell schaffen, wenn er doch kein Fuuton beherrschte? Bevor Isamu zu einem Ergebnis kam, was wahrscheinlich noch mehrere Minuten, Stunden oder Jahre in Anspruch genommen hätte, machte Ray bereits das nächste Fass auf, welches Isamus Gedankenströme beanspruchte. Würde Yamakabe Han das gutheißen? Eine verständliche Frage für den Großteil der Bevölkerung, die bei Isamu jedoch auf völliges Unverständnis traf. Was sollte Yamakabe Han dagegen haben? Recht und Unrecht spielten so gut wie keine Rolle in den Lehren von Yamakabe Han. Regel 15 und 28 etablierten ein Konzept der Nächstenliebe, aber Gewalt zur Lösung eines Problems war für Isamu eine naheliegende Lösung, wenn es keine Alternativen gab, und die gab es selten, wenn es darum ging, dass Isamu die Alternativen finden sollte, was Ray wohl gerade von ihm erwartete. Ohne also den Hauch einer Ahnung davon zu haben, was Ray mit seinen ganzen Aussagen bezwecken wollte, formulierte er eine Antwort, die aufzeigte, wie verschieden die Denkweisen der beiden Shinobi waren. „Da ich noch kein Fuuton beherrsche, kann ich mich nicht in Luft verwandeln und das Gasthaus wegblasen. Yamakabe Han hat aber sicher kein Problem damit, wenn wir die Antwort aus dem Wirt herausprügeln. Entschuldigen können wir uns ja trotzdem.“ Isamu wusste, dass es oft zum guten Ton gehörte sich zu entschuldigen, auch wenn er eher der Ansicht war, dass der Wirt sich entschuldigen musste, wenn er zu schwach sein würde und offensichtlich weit ab vom Weg der Perfektion wandelte. Da er seinen Teamleiter allerdings nicht enttäuschen wollte, lenkte er seine gesamten mentalen Ressourcen auf die Generierung einer Alternative und tatsächlich schaffte er es zwei kurze Ideen zu generieren. „Wir können natürlich auch erstmal damit drohen ihn zu verprügeln. Oder wir randalieren im Gasthaus. Das hab ich mal bei ein paar Kindern gesehen und es schien eine erfolgreiche Strategie zu sein.“ Mit großen, fragenden Augen schaute er seinen Gegenüber an, während er sich an Fetzen aus seiner Mission mit Ikari Jun erinnerte. Sie belegte immer noch einen guten Platz auf seiner 82er-Liste. Vielleicht sollte er seinen Vater demnächst fragen, was er machen könnte, um sie als standhafte Verbündetete zu gewinnen.

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Hayabusa Ray

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Es war spannend zu beobachten, wie schnell sich die Rollen von Ray und Isamu getauscht hatten. Eigentlich war doch der kleine Glatzköpfige der Missionsleiter, aber innerhalb weniger Wimpernschläge hatte er die gesamte Kontrolle in die Hände des Rotschopfes gelegt. Das war natürlich nicht gut, wenn es darum ging eine Missionsleitung zu behalten. Was würde das erst bedeuten, wenn er es auf einer Mission mit einem widerspenstigen Teammitglied zu tun bekam, welches immer wieder andere Ideen einbrachte, diese aber mit Charisma und Nachdruck vertrat. Würde es für so eine Person nicht ein leichtes sein die Kontrolle dem Yamakabe zu entreißen. Natürlich gab es verschiedene Leitungsstile und ein guter Leiter machte selten einen Alleingang und hörte auf die Ratschläge seiner Kollegen, aber schlussendlich traf er die Entscheidungen. Deswegen war er ja der Leiter, deswegen trug er die Verantwortung und deswegen war er derjenige, der am Ende zur Rechenschaft gezogen wurde über den Ausgang der Mission.

Gerade jedenfalls war Isamu nicht mehr in der Rolle des Leiters, eher in der eines Schülers und wenn Ray gewollt hätte, hätte er sicherlich jetzt lenken können und unter anderen Umständen hätte er das vielleicht auch getan. Aber im Moment war seine Aufgabe ihn dazu zu bringen flexibler zu denken, alternative Blickwinkel einzunehmen, mehrere verschiedene Wege zu betrachten und auch wenn Isamu nun verschiedene Vorschläge brachte, im Grunde waren sie alle gleich. Verprügeln, drohen oder randalieren. In gewisser Hinsicht aber war dieses stringente und direkte Denken des Yamakabes faszinierend. Es war so ziemlich das genau Gegenteil von dem flexiblen, anpassungsfähigen und alle Seiten betrachtenden Denkens des Rotschopfes. Während Ray ein Problem mit unterschiedlichen Methoden und von verschiedenen Seiten betrachtete und einen ganzen Werkzeugkasten hatte, um verschiedene Ideen und Möglichkeiten zu entwickeln, so schien es für Isamu nur eine einzelne Möglichkeit zu geben: Mit dem Kopf durch die Wand und jeder der im Weg steht wird aus dem Weg geräumt. Man könnte es fast schon primitiv nennen und auf den ersten Blick wirkte es sicher auch, aber vielleicht steckte auch mehr dahinter und vielleicht würde Ray das auf dieser Mission ja noch herausfinden.

"Ok, deine Optionen wären als Verprügeln, drohen und dann verprügeln oder randalieren und wenn das nicht klappt verprügeln." fasste Ray Isamus Denkprozess zusammen. Um ihn nicht weiter zu verwirren war er auf seine erste Aussage nicht weiter eingegangen. Aber es war interessant, dass in seinem Denken Yamakabe Han bestimmt kein Problem damit hatte die Antwort aus dem Wirt herauszuprügeln. "Im Grunde schlägst du also Folter vor." Ray wusste nicht, ob Folter bei den Yamakabe verpöhnt war, aber eigentlich war das im Moment auch egal, denn Folter war zwar eine legitime Methode, besaß aber mehrere Schwäche und die größte davon war, dass einem Geständnis, welches unter Folter abgelegt worden, nicht zu trauen war. Denn woher sollte man wissen, ob derjenige wirklich die Wahrheit sagte. "Du bist der Missionsleiter, also wenn du dich für dieses Vorgehen entscheidest, dann können wir es gerne tun. Aber ich gebe folgendes zu bedenken: Woher weißt du, ob der Wirt die Wahrheit sagst, wenn du ihn verprügelst. Sagen wir, er weiß tatsächlich etwas über den Städter und wohin dieser aufgebrochen ist. Wir verprügeln ihn und nachdem er eine ganze Weile durchgehalten hat, sagt er uns der Städter ist in die nächste Stadt aufgebrochen. Woher willst du wissen, ob diese Information wahr ist und er uns nicht in die völlig falsche Richtung geschickt hat? Oder ob ihn vielleicht der Städter bewusst diese falsche Information gegeben hat, um mögliche Verfolger auf eine falsche Fährte zu locken? Oder vielleicht weiß er tatsächlich nichts, aber weil wir ihm solche Schmerzen zufügen und ihm versprechen, dass wir aufhören werden, wenn er uns sagt, wo der Städter ist, sagt er uns einfach irgendetwas, denkt sich quasi etwas aus. Auf jeden Fall wissen wir zu keinem Zeitpunkt, ob wir der Information, die wir aufgrund von Gewalt erhalten wahr ist."
Ray machte ein Pause und trank einen kleinen Schluck von dem Bier. Tatsächlich schmeckte es gar nicht mal so schlecht, sogar ziemlich gut, wenn man Bier mochte, was aber im Fall des Hayabusa nicht zutraf, weswegen er ein wenig das Gesicht verzog. Aber es war besser das Bier zu trinken, als es komplett stehen zu lassen, das wäre zu auffällig und tatsächlich blickte der Wirt immer wieder aus den Augenwinkeln zu den beiden rüber. Ein guter Menschenkenner hätte die Schweißperlen auf seiner Stirn, das nervöse Zucken der Finger und die Intensität mit der er die Gläser polierte ganz richtig als Zeichen von Nervösität gedeutet. Nur war Ray leider kein außergewöhnlich guter Menschenkenner, sodass ihm diese Schlussfolgerung verwehrt blieb und er seinen Blick wieder Isamu zuwandte, der sicherlich die Zeit gebraucht hatte, um Rays kleinen Monolog zu verarbeiten.

"Also. Du bist der Missionsleiter, wie entscheidest du dich?" stellte Ray den kleinen Jungen vor seine nächste große Herausforderung. "Verprügeln, aber du weißt nicht, ob du die Wahrheit bekommst. Oder vielleicht gibt es ja doch eine andere Möglichkeit weitere Informationen zu erlangen, die uns dabei helfen die Aussagen des Wirtes zu überprüfen, sollten wir ihn verprügeln. Vielleicht kann man ja wen anders fragen, oder anderswie herumschnüffeln." Im Grunde waren das schon zwei alternative Lösungsvorschläge, die Ray hier mit einem Wind des Zaunpfahles präsentierte. Die Frage war nur, ob sich Isamu auf eine von den beiden einließ oder es doch darauf hinauslief den Wirt zu verprügeln. Man durfte gespannt sein.

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Isamu nickte zustimmend als Ray seine Handlungsvorschläge zusammenfasste und diese auf Folter reduzierte, denn für seine Verhältnisse hatte er eine Meisterleistung vollbracht. In seinen Augen gab es jetzt nur noch die Hürde Ray dazu zu bringen, eine der Varianten auszuwählen. Dieser war scheinbar aber noch nicht der Meinung, dass sie an einem Punkt angekommen waren, an dem sie zur Tat übergehen konnten. Isamu selbst verstand das nicht, der er hatte wie verlangt Lösungswege vorgebracht, was weit darüber hinaus ging, was er eigentlich an Planung leisten wollte. Worauf will er hinaus? Allein das Isamu sich diese Frage stellte, konnte Ray aber wahrscheinlich schon als Erfolg verbuchen. Das hieß aber nicht, dass es über diese Frage hinaus gehen würde, denn der Redeschwall, der dann aus dem Falkenjungen herausbrach, überstieg Isamus Kapazitäten dann doch bei weitem. Ich bin der Missionsleiter… Der Umstand, dass Ray diese Tatsache so sehr betonte, verhieß für Isamu nichts Gutes, denn er hatte hoffnungsvoll bereits mit dem Thema abgeschlossen. Die Wahrheit? Eine falsche Fährte? Eine falsche Information? Einfach irgendwas? Der Chuunin warf so viele Fragen auf und Isamu wusste nicht was er damit erreichen wollte. Warum sollte er uns anlügen? Lügen war eine rhetorische Flucht. Das genaue Gegenteil von Standhaftigkeit. In Isamus Welt logen nur die Schwachen und wenn der Wirt log, dann war es Isamus heilige Pflicht ihm zu helfen aus dieser ehrlosen Situation zu entkommen. Eine Tracht Prügel würde da sicher helfen.

Isamu erhob sich langsam von seinem Sitzplatz als Ray seinen Monolog beendet hatte und fixierte den Wirt an der Theke, der die kreisenden Bewegungen am immer gleichen Glas beschleunigte. „Ich bin der Missionsleiter.“, flüsterte Isamu, denn Ray hatte es noch ein zweites Mal betont, was Isamu nicht gefiel und sehr unter Druck setzte. „Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit…“, flüsterte er weiter, ohne jemals seinen manischen Blick vom Wirt abzuwenden, der immer noch das gleiche Glas polierte. Noch mehr Möglichkeiten?! Für Isamu fühlte es sich gerade so an als würde Ray mehr Möglichkeiten in seinem Kopf sehen, als Isamu selbst in seinem ganzen Leben bisher getroffen hatte. „Ich habe eine Entscheidung getroffen.“ Er griff in seine Tasche und schlug mit einem lauten Krachen eine Schriftrolle auf den Tisch. Die Männer an der Theke zuckten zusammen und der Wirt ließ das glänzende Glas zu Boden fallen. Es schien ihn zumindest aus seiner ängstlichen Trance zu entlassen, die Isamu bisher nicht bemerkt hatte, denn er begann sofort damit sich bei den Gästen an der Theke zu entschuldigen und sich um die Splitter zu kümmern. Isamus Blick heftete dabei weiterhin an dem Mann. Ja. Er hatte seine Entscheidung bereits vor Tagen getroffen und würde diese jetzt einfach durchsetzen. Er griff nach seinem Bierkrug und schob ihn knarzend an den Rand des Tisches. „Er wird uns schon sagen, wo der Städter ist.“ Als der Wirt die Splitter weggeräumt hatte, schien ihm seine zwei Gäste wieder einzufallen. Er war sichtlich darüber erschrocken, dass Isamu ihn immer noch anschaute, während er langsam seine Schriftrolle ausrollte. Natürlich wusste Isamu weiterhin nicht, wie das Verhalten des Mannes zu deuten war. Als Isamu seine Fingerzeichen formte und seinen Bo aus der Schriftrolle entsiegelte, schien es den Wirt in eine Schockstarre zu versetzen. Wahrscheinlich konnte er sich nur ein Szenario ausmalen, was Isamu mit einem Kampfstab vorhatte, wusste aber nicht was er tun sollte, falls dieses Szenario wirklich eintraf. Isamu griff nach seinem Bo – nicht in der Mitte wie üblich, sondern weiter am Rand – und hielt ihn wie einen Baseballschläger, während den vollen Bierkrug anvisierte. Der Wirt öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, wusste aber scheinbar selbst nicht, welche Worte das unvermeidbare jetzt noch verhindern konnten. Isamu holte aus und…

Mit einem lauten rumsen wurde die Tür zum Lokal aufgestoßen. Ein junges Mädchen in einem luftigen Sommerkleid tänzelte in den Gastraum und zog die Aufmerksamkeit des Wirtes und Isamus gleichermaßen auf sich. „Kimiko!“, entfuhr es dem Wirt und ein Menschenkenner – der heute nicht Teil der Mission war – könnte eine Mischung aus Schreck und Freude in seiner Stimme finden. „Guten Morgen, Vater!“ Sie setzte ihre Route durch den Gastraum fort und fiel schließlich Nobu um den Hals. „Wann machen die Bauerbeiter denn auf der Baustelle weiter? Ich dachte sie wollten jeden Tag unermüdlich arbeiten, dass mein neues Zuhause schnell fertig ist.“ Sie setzte ein bezauberndes Lächeln auf und kuschelte sich an ihren Vater. Isamu schaute indessen kurz zu Ray. Ihm war in diesem Gastraum schon eindeutig zu viel passiert und das musste ein Ende haben, damit er endlich erfuhr, wo der Städter und die Schuppe sich versteckt hatten. „Wen anders… Wir können auch seine Tochter bedrohen.“, sagte er kurz, bevor er seine Kraft entfesselte und den Bierkrug in Richtung der Theke abfeuerte, wo es nahe dem Wir an der Wand zerschellen sollte.

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Hayabusa Ray

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Ganz genau beobachtete der Falkenjunge seinen Missionsleiter und selbst für ihn war es ersichtlich, wie die Gedankenmaschinerei des glatzköpfigen Jungen mit der komischen Bemalung versuchte zu begreifen, was Ray ihm begreiflich machen wollte. Allerdings erkannte der Hayabusa in diesem Moment auch einen ihm wohlbekannten Blick. Die Augen des Yamakabe schienen auf einen Punkt in einer weiten Ferne gerichtet zu sein und wirkten fast schon ein wenig leer. Der Mund war leicht geöffnet und selbst die Haltung verriet, dass hier jemand mit seiner Gehirnakrobatik an einen Endpunkt kam. Das war ein sehr kritischer Moment und fast schon ein wenig besorgt beobachtete Ray ganz genau, was jetzt passierte. War er zu weit gegangen? Hatte er Isamu zu sehr gefordert? Würde es einen Kurzschluss geben? Sollte es einen Kurzschluss geben, was würde dann passieren?

Aber jetzt war es zu spät für einen Rückzieher, die Gedankenprozesse waren in Gang gesetzt und nicht mehr zu stoppen, auch wenn der fix auf den Wirt gerichtete Blick des Genin nichts Gutes verhieß. Und so machte sich auch Ray bereit einzugreifen, falls Isamu nun wie wahnsinnig um sich schlagen würde, ihm alle Sicherungen durchbrennen würden oder sonst etwas in dieser Richtung passieren sollte. Daher bekam er auch gar nicht mit, wie der Wirt selbst immer nervöser wurde und die Shinobi mit einem sorgenvollen Blick musterte, während er das Bierglas in seiner Hand schon zum 10ten Mal polierte. Eine seltsame, angespannte Stille hatte den Schankraum ergriffen, die kurz darauf von einem lauten Rumsen gebrochen und durch das Auftreten der Wirtstochter aufgehellt wurde nur um gleich darauf zurückzukehren. Denn das aufhellende Gemüt der Tochter hatte keine Chance gegen die übermächtige Stille, die alle Beteiligten ergriff, als der Bierkrug mit einem lauten Scheppern an der Wand zerschellte und sämtliche Aufmerksamkeit auf Isamu lenkte. Dieser wirkte in diesem Moment trotz seiner geringen Größe überaus bedrohlich, ja fast schon furchteinflößend. Die kleine Kimiko klammerte sich noch stärker an ihren Vater, die Gäste schluckten und gaben alles dafür sich quasi unsichtbar zu machen, während der Wirtshausbesitzer nun so verängstigt dreinschaute, dass selbst ein Nicht-Menschenkenner die Furcht in seinen Augen erkennen konnte.

In diesem Moment beschloss Ray seine Taktik zu ändern. Isamu hatte seine Entscheidung getroffen. Für den Augenblick war es dem philosophischen Teil von Ray nicht möglich weiter in den Granitschädel einzudringen, also war es Zeit für einen anderen Teil von Ray herauszukommen. Wie ein geölter Blitz schoß der Rotschopf durch den totenstillen Saal und landete geschickt direkt auf der Theke nur Zentimeter von dem Wirt entfernt. Nichts von seinem philosophischen Verhalten war noch zu erkennen. In diesem Moment versprühte Ray die ganze Macht seiner Raubtieraura und wie erwartet, explodierte das Angstlevel des Wirtes förmlich, der nun anfing am ganzen Leib zu zittern. Was ehrlich gesagt auch völlig verständlich war. Auf ihn mussten die beiden Shinobi in diesem Moment wie zwei Psychopathen wirken, vollkommen unberechenbar.

"Lügen darf man nicht sagen." kam es fast schon schneidend aus dem Mund des Rotschopfes und die spitzen Raubtierzähne setzten dem psychopathischen Eindruck noch einen oben drauf. "Also: Wo ist der Städter... und solltest du noch einmal..." Das letzte Wort musste Ray nicht einmal mehr sagen, denn in diesem Moment brach der Wirt mental völlig zusammen, während er körperlich in die Knie sackte. "Ich gestehe, ich gestehe alles." stammelte er nun mit weinerlicher Stimme. "Ja es stimmt, ich habe gelogen, ich habe mein ganzes Leben immer gelogen. Mein Bier gestreckt, wenn es knapp war habe ich Sägespäne in die Semmelklöße gemischt, meine Frau habe ich betrogen, aber nur einmal und den Städter habe ich auch getroffen. Er hat mir viel Geld geboten, dass ich nichts sage und da konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Wir brauchen das Geld, für die Renovierung und für Kimiko, ich war kurz vor der Pleite. Bitte schlagt mich nicht. Ich werde alles beichten." Nun breitete sich auch in den Augen der anderen Schankraumbesucher Entsetzen aus, wohl aus ganz unterschiedlichen Gründen. "Wo ist der Städter?" kam die nächste messerscharfe Frage. "Das weiß ich nicht, wirklich nicht. Er hat sich nach einer uralten Minenstadt erkundigt, keine Ahnung wieso. Da geht niemand hin und man erzählt sich allerlei Gerüchte von Schätzen, Geistern, Räuberbanden, Monstern und anderem. Es soll ein düsterer Ort sein, geheimnisvoll, aber gefährlich." stammelte der Wirt. "Sonst noch was, was wir wissen sollten?" "Nein, das ist alles, bitte bitte tut mir nichts und schlagt mich nicht und verratet dem Städter nicht, das ich ihn verraten habe." Nun ging der Tonfall des Wirtes schon fast in ein Wimmern über. "Alles klar, warum nicht gleich so. Vielen Dank." erwiderte Ray und verwandelte sich dabei zurück in eine freundliche Version, während er dem Wirt das Köpfchen tätschelte. "War doch gar nicht so schwer." Dann sprang er von der Theke und wendete sich Isamu zu. "Also, falls der Wirt nicht lügt, was ich unter den gegebenen Umständen für unwahrscheinlich halte, ist der Wirt in einer unheimlichen, uralten Minenstadt untergekommen. Was tun wir?" Eigentlich war es ja sonnenklar, dass sie nun zur Stadt aufbrechen sollten, aber Isamu war der Missionsleiter und Ray hatte kein Interesse daran ihn aus dieser Pflicht zu entlassen und überließ ihm diese erneute Entscheidung.
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Der Krug explodierte an der Wand, was die gewünschte Wirkung nicht verfehlte. Isamu behielt seinen apathischen Blick bei und schwang sich den Bo auf die Schulter. Bevor er seine offensichtliche Frage in Richtung des Wirtes schreien konnte, übernahm sein vogelartiger Begleiter überraschenderweise wieder die Kontrolle – so deutete Isamu jedenfalls die Situation. Er flog kaum sichtbar für das menschliche Auge durch den Schanksaal und landete direkt vor dem Wirt auf dem Tresen. Beeindruckend. Es war die Leichtigkeit mit der Ray sich durch den Raum bewegte, die ihn die Strapazen dieser Mission kurz vergessen ließ. Es sah genau nach den Fähigkeiten aus die Isamu brauchen würde, um die Lehren von Han zu erfüllen.

Anstatt den Wirt anzuschreien, spazierte er also langsam in Richtung der anderen anwesenden Personen und lauschte seinem Missionsleiter – ja, diese Position hatte Ray sich mit seiner Initiative wieder erkämpft – denn vielleicht konnte er noch etwas lernen. Die bisherige Mission hatte ihm zumindest gezeigt, dass Ray bemüht war ihm etwas beizubringen, auch wenn er immer noch nicht genau wusste, was das war. Scheinbar würde er auch jetzt nicht herausfinden was das war, denn die gemeinsame Vorstellung von Ray und Isamu hatte den Wirt und alle anderen derart in Angst und Schrecken versetzt, dass dieser sein Innerstes ausschüttete, bevor Isamu das Geschehen auch nur erreicht hatte. Betrug. Betrug. Geld. Rays Charakter schien völlig verändert. Der Falkenjunge presste den Wirt aus wie eine Zitrone, deren Saft Isamu sich nach einem guten Training in ein Glas Wasser drückte. Kein Saft durfte in der Zitrusfrucht verbleiben, denn sie musste effektiv genutzt werden. Minenstadt. Schätze. Geister. Räuberbanden. Monster. Geheimnisvoll. Isamu konnte förmlich hören, dass der Wirt wie ein leerer Wasserhahn tropfte als Ray seinen Charakter wieder änderte. War er etwa nebenberuflich Schauspieler? Das musste es sein. Doch immer, wenn Isamu wieder Bewunderung für seinen Partner aufbaute, machte er diese mit einer einzigen Aussage wieder zu Nichte. Eine einzige Frage reichte aus, um ihn zu zerstören.

„…Was tun wir?“ Wieder überlies Ray ihm die Verantwortung, anstatt eine Entscheidung zu treffen. Musste Isamu das wirklich tun? Auf dem Papier war er zwar der Missionsleiter, aber Ray alle Teilnehmer der Mission waren sich sicher einig, dass Ray besser geeignet war. Da es in einer Abstimmung aber offensichtlich eins zu eins stehen würde, wer die Entscheidung zu treffen hatte, würde diese Aufgabe wohl beim offiziellen Missionsleiter verbleiben und in dem Fall gab es für Isamu nur eine richtige Entscheidung, die mit wenig Planung einher ging. „Wir werden folgendes machen…“ Für Ray wäre es also sicher überraschend, dass Isamu diesmal nicht lang überlegte. „Wir marschieren in die Minenstadt, werden alle vermöbeln die wir dort finden und dann nach Hause gehen.“ Wenn der Städter in der Minenstadt war, dann war auch die Schuppe des Meeresgottes dort und es würde keine Gnade für den geben, der sie unrechtmäßig an sich genommen hatte. „Los geht’s.“ Er drehte sich noch kurz zu den anderen Anwesenden, denn er hatte gelernt, dass man sich immer verabschiedete, wenn man ein Etablissement verließ. „Danke. Seien sie bessere Menschen.“ Dann verließ er das Gebäude, denn er konnte die Aura von Yamakabe Han fast schon spüren so nah war er ihr.

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Ray grinste nur, als er von dem ausgeklügelten Plan erfuhr, den Isamu sich zurecht gelegt hatte. Einfach reinmarschieren und alles kurz und klein hauen, was einem über den Weg läuft. Für diese Mission und die Gegner, die sie antrafen war das sicherlich kein schlechter Plan, aber es war schon interessant, dass der Glatzkopf keinen Moment darüber nachdachte, dass dort möglicherweise eine Falle auf sie wartete. Isamu war wirklich durch und durch berechenbar und sollte sich das nicht ändern als General völlig ungeeignet. Denn sobald diese Berechenbarkeit bekannt war, war es für jeden halbwegs begabten Strategen ein leichtes sie auszunutzen und ihn und die Truppen, die er kommandierte in eine Falle nach der anderen zu locken.

Aber vielleicht war ja wirklich noch nicht alles verloren, denn offensichtlich versuchte der Yamakabe ja zu begreifen, dass Ray ihm versuchte etwas beizubringen, auch wenn er noch nicht begriffen hatte, worum es sich dabei handelte. Aber der Weg zur Minenstadt bot ja vielleicht noch die ein oder andere Gelegenheit dazu und nachdem sich die beiden Shinobi von den völlig verängstigten Menschen in der Herberger verabschiedet hatten, hatten sie ja noch ein wenig Zeit zum Nachdenken, bevor sie auf die Minenstadt trafen und die Zeit wollte Ray versuchen zu nutzen.

"Also Isamu, ich habe absolut nichts gegen deinen Plan und ich bin mir ziemlich sicher, dass er funktionieren wird, aber auch nur, weil es sich bei unserem Gegner um jemanden handelt, der uns und unseren Fähigkeiten unterlegen ist. Von daher können wir es gerne so machen, aber ich möchte mit dir mal ein Gedankenexperiment versuchen." eröffnete Ray das Gespräch, während sie höher und höher in das Gebirge hinaufstiegen.
"Ein Gedankenexperiment ist übrigens so etwas wie eine Simulation. Man stellt sich in Gedanken eine Situation vor und überlegt dann, wie man am besten reagieren kann." erklärte er den Begriff, denn bei Isamu war er sich absolut nicht sicher, ob er mit diesem Begriff und dieser Praxis vertraut war. "Vielleicht mag es dir lächerlich erscheinen, aber es ist quasi eine Möglichkeit den Geist zu trainieren und sich mental auf Überraschungen vorzubereiten." Schnell durchforstete Ray das, was er vom Buch der Perfektion behalten hatte. Gab es nicht irgendwo eine Regel, die ihm half Isamu zu motivieren sich auf so ein Gedankenexperiment einzulassen? Natürlich gab es Regel 1 und 13, die auch das Training des Geistes empfahlen, aber er war sich nicht sicher, ob das ausreichte, um Isamu zu überzeugen. Allerdings fiel Ray keine konkrete Regel ein, daher entschloss er sich einen anderen Ansatz zu wählen. "Ich meine in dem Buch der Perfektion dreht es sich doch stark darum zu trainieren, den Weg der Perfektion zu gehen. Und Training ist ja im Grunde nichts anderes als Vorbereitung auf den Ernstfall. Gibt es da nicht so eine Regel, die davon spricht, dass es gut ist immer vorbereitet zu sein?" Hoffentlich gab es diese Regel, aber da Isamu ihm zumindest nicht widersprach, nahm Ray das als Zuspruch auf.

"Also versuch dir mal vorzustellen, wir haben es mit einem Gegner zu tun, der unglaublich stark ist, stark genug um selbst deine Abwehr zu durchdringen und lass uns davon ausgehen, dass dieser Gegner weiß, dass wir kommen. Noch dazu ist er ein Betrüger, Lügner und nicht daran interessiert ehrlich und fair zu kämpfen. Was würde er also tun?" Eigentlich war es offensichtlich, dass die Antwort darauf war: eine Falle aufstellen bzw. einen Hinterhalt legen, aber Ray war sich nicht sicher, ob Isamu darauf kommen würde, ob es überhaupt möglich war an so etwas wie einen Hinterhalt zu denken. Ray war versucht noch einen drauf zu legen und Isamu davon zu berichten, dass er selbst über erhebliche Sensorik-Fähigkeiten besaß, die es ihm erlaubten ohne Problem die Position und Anzahl möglicher Gegner auszumachen, das er ein Jutsu besaß, mit dem er sich unsichtbar machen konnte oder einen Doppelgänger erschaffen konnte, um für sie zu spionieren, aber er befürchtete, dass all diese Optionen Isamu überfordern würden, also hielt er sie erstmal zurück und wartete einfach ab, während die gedanklichen Räder im Kopf von Isamu nun sicher auf Hochtouren liefen, um das Gedankenexperiment zu bewältigen, was Ray ihm gestellt hatte. Es blieb abzuwarten, ob sie zu einem Ergebnis kamen oder einfach nur heiß laufen würden.

@Yamakabe Isamu
 
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