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Hafenstadt Sawamito

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Sawamito ist eine der bedeutsamsten Hafenstädte Ame no Kunis. Da das sumpfige Land kaum eine vernünftige Küste besitzt und auch der Grund des hier schwarzgrünen Meeres sich kaum zum Verankern von Fundamenten eignet, haben die Architekten sich bei den inzwischen wiederholten Erweiterungen der Hafenanlage für ein anderes Modell entschieden - der Großteil des Hafens wird aus einem komplizierten Konstrukt aus schwimmenden, durch Ketten und Schlösser miteinander verhakten Pontons aus Stahl und Leichtbeton gebildet, die je nach Erfordernis der Schifffahrtssaison neu miteinander verbunden werden - es ist eine übliche Formulierung vor Ort, dass man hier "Schiffe aller Größen" unterbringen kann, und auch wenn das vollmundig klingt, gibt es bis dato kein Gefährt zu Wasser, das hier nicht irgendwie anlegen könnte.

Neben dem ständig wandelbaren Labyrinth aus Anlegestellen, Kränen und Containerladeplätzen gibt es einen relativ großen, zentralen Abschnitt, der sich nur ein paar mal im Jahr und nach einem kaum durchschaubaren System neu aufstellt - hier sind die größeren Lagerhallen beheimatet, die Nachtlager für die unermüdlichen Seeleute, Bürogebäude, die ein oder andere Mietskaserne - und tatsächlich eine Art Partymeile der besonderen Art, denn immerhin kann sie jedes Jahr in eine komplett neue Anordnung gebracht werden, wenn die Eigentümer und die Hafenverwaltung sich dahingehend mal einig geworden sind!

Daneben gibt es noch einen relativ kleinen Abschnitt des Stadtgebiets auf einigen weiter im Landesinneren gelegenen Hügeln, der konventionelle Fundamente erlaubt und mithilfe der Ame-typischen hohen Türme das Maximum aus dem begrenzten Bauland rausholt, während schmale Brücken und darauf verkehrende Stadtbahnwagen die einzelnen "Festlandviertel" miteinander verbinden. Sawamoto ist groß und ständig beschäftigt - selbst Mitternacht, wenn die Aktivität im Hafen langsam nachlässt und nur die Gaslampen der zentralen Wege weiterbrennen, in den Festlandvierteln herrscht ständige Aktivität, und grelle Neonzeichen weisen den Weg in die besseren Clubs und Bars ein wenig abseits vom sumpfig stinkenden Hafen ...
 

Hayabusa Ray

Chuunin
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Sicherlich war es nicht nötig einen Ausguck zu machen. Ray bezweifelte, dass Piraten sie angreifen würden und selbst wenn irgendwer verrückt genug war sie anzugreifen, dann würde er es schnell bereuen. Immerhin konnte jeder der drei anwesenden Chuunin es mit Dutzenden Piraten aufnehmen. Sofern keine Shinobi unter den Piraten waren, hätte selbst eine gesamte Piratenflotte höchstwarhscheinlich schlechte Karten.
Aber im Gegensatz zu dem anderen Rotschopf war Ray nicht langweilig. Während er seinen scharfen Blick über die verschiedensten Wellen schweifen ließ, war er tief in sich versunken und dachte nach. Es war nicht, es bestimmtes, worüber er nachdachte viel mehr ließ er seine Gedanken auf dem Ozean seiner Seele hin und her treiben. Konnte man diese Art der Introspektion überhaupt noch denken nennen? War es nicht viel eher eine Art fühlen? Aber dieses Wort dafür zu nutzen, fühlte sich ebenfalls nicht richtig an. Vielleicht war es eher eine Art Selbstbetrachtung, es hatte in jedem Fall etwas sehr mediatives, beruhigendes, aber es war schwer in Worte zu fassen, was genau der Hayabusa eigentlich tat. Müsste er es in Worte fassen, würde er vielleicht etwas so rätselhaftes sagen wie 'Ich hab versucht das Sein an sich wahrzunehmen.' oder 'Ich habe die Gefühle meiner Seele gedacht.' Und sicherlich würde Ray dabei ganz wissend lächeln, so wie die alten Hayabusa, die gerne mit solch rätselhaften Sprüchen um sich warfen. Sicherlich konnte man ihnen vorwerfen, dass sie mit solchen Sprüchen die jungen einfach nur ärgern wollten, aber je älter ein Hayabusa wurde, desto mehr begriff er meist, dass manche dieser Sprüche versuchten einen Gemütszustand in Worte zu fassen, der einfach nicht in Worte zu fassen war. Und manche wollten sicherlich auch ein wenig geheimnisvoll rüberkommen.

Wie auch immer, als der Hafen sich am Horizont begann abzuzeichnen wurde Ray jedenfalls wieder lebendiger. Er hatte von der sich ständig verändernden Stadt gehört, aber sie tatsächlich zu sehen war ein Erlebnis. Kräne, Anlegestellen, Container, Lagerhallen, schwimmende Inseln, Seile, Pfeiler, Bojen und vieles mehr bildeten ein wildes Chaos, was dem jungen Mann gleich mal ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Konnte man diese Stadt überhaupt als Stadt bezeichnen? War es nicht viel eher ein Kunstwerk? Oder nein, bei so viel Lebendigkeit, glich die Stadt viel eher einem Tier, einem atmenden, denkenden, selbstständig handelnden Wesen. Bestimmt gab es Geschichten über Teile der Stadt, die verschwanden und anderswo wieder auftauchten. Und bestimmt wunderten sich die wenigsten darüber, sondern nahmen es einfach als Teil des Lebens in Sawamito hin. Langsam aber sicher näherte sich ihr Schiff der Hafengegend und mit einem Satz landete Ray geschickt neben Kenta, der mittlerweile damit aufgehört hatte das Schiff anzutreiben. Das war sicherlich besser so, denn durch das Gewirr der Gassen und Anlegestellen zu navigieren schien schon bei langsamer Geschwindigkeit eine Herausforderung zu sein. Ein bisschen aufgeregt war der Shinobi mit den pechschwarzen Augen schon. Immerhin war es seine erste A-Rang Mission und diese war sicherlich nicht ohne Grund so hoch eingestuft. Das heißt es war mit allen zu rechnen. Vielleicht war sogar schon ein Spion auf ihrem eigenen Schiff oder einer der Hafenarbeiter beäugte jedes ankommende Schiff nach Gefahren. Wobei noch waren sie ja nicht im Grenzgebiet und sollten sie hier in Sawamito nicht einfach nur ihren Kontaktmann treffen. "Wo genau treffen wir unseren Kontaktmann?" fragte er leise seinen Kollegen, während er das Anlegemanöver beobachtete. "Und gibt es schon etwas bestimmtes nach dem ich hier ausschauen soll?" Die letztere Frage bezog sich auf Rays Fähigkeiten im Bereich Sensorik bzw. seinen Bunshin. Jetzt war es sicherlich zu auffällig, aber vielleicht hatte Kenta ja tatsächlich schon eine Idee fürs Kundschaften.

@Kinzoku Kenta
 

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Ein wesentlicher Nachteil an einem magischen Schwert als Windmaschine war definitiv, dass einem irgendwann die Arme schwer wurden ... möglicherweise hatten die Erfinder sich dabei nicht unbedingt gedacht, dass man ein Schiff damit antreiben könnte? Kenta war noch nicht so ganz davon überzeugt, dass dieses Artefakt sonderlich gewollt zustande gekommen war - dafür wirkte manches daran doch irgendwie zufällig - aber die Erklärung mit Göttern fand genausowenig seine Zustimmung. Alles schwierig, und die Aufzeichnungen, die man fand, schienen sich auch erstaunlich wenig mit praktischen Fragen wie diesen auseinandersetzen zu wollen - dafür umso längere Genealogien von Leuten, die das Schwert vor dreihundert Jahren vielleicht mal geschwungen hatten, wer brauchte sowas bitte? So oder so, das Teil war steinalt ... aber so alt, dass es damals keine Segelschiffe gegeben hatte? Nah, kaum vorstellbar. Aber vielleicht hätte der Schöpfer sowas für unter der Würde eines Kriegers gehalten? Es müsste dann nur eigentlich einen anderen Zweck haben. So stark, dass er einen gestandenen Mann von den Beinen holte, war der Wind allerdings nicht unbedingt ... Kenta würde vielleicht einfach ein bisschen damit Rumprobieren müssen, bevor er diesen Sinn fand. Ehe sie von Bord gingen, ließ er das Ding jedenfalls erstmal verschwinden - indem er es sich stilecht in den weit geöffneten Mund schob. So viel Lässigkeit musste schon sein. Augenblicke später landete Ray neben ihm. Das Chaos so eines geschäftigen Hafens war auch für Kenta ein spannender Anblick, so viel musste er ja zugeben, selbst wenn das kaum sein erster war ... "Mal in Kirigakure gewesen?" Fragte Kenta anstelle einer direkteren Antwort auf Rays Frage zurück. "Dort haben sie einen modernen und einen alten Hafen ... und keiner von beiden sieht aus wie dieser hier!" Und der heimische Hafen in Getsurin schon gar nicht - der war auch nicht von schlechten Eltern, keine Frage, aber soweit das überhaupt ging, war die felsige Insel mitten im Ozean sogar noch mehr von Platzmangel geprägt als der verschiebliche Hafen hier. Das hier war ... einfallsreich und vielversprechend, clever, und irgendwie bewundernswert. Nicht unbedingt, weil es gut funktionierte - Kenta hatte die Zahlen nicht gesehen - sondern einfach für die Idee ..

Aber gut - das war vielleicht nicht der Moment, sich in Faszination für die Technik zu verlieren. Ray hatte nach Instruktion gefragt, und die sollte er kriegen. "Wir haben einen Treffpunkt. Er ist in der besseren Gegend auf dem Festland ... also dem nicht matschigen Land." Bemerkte er mit einem Nicken zu den hohen Turmanlagen. Warum genau Ray hier großartig spähen wollte, war Kenta noch nicht klar - immerhin reisten sie extra über ein drittes Land in ihre Zielregion ein, um NICHT aufzufallen - aber ... vielleicht hatte er ja gar nicht mal so Unrecht. Sie waren angeheuert worden, obwohl das Land eigene Shinobi hatte, und er hatte selbst gesagt - wahrscheinlich hieß das, dass man denen nicht vollauf vertraute. Wäre gar nicht so unrealistisch, einen wichtigen Hafen wie diesen hier zu überwachen. "Vor allem solltest du besser in deiner Rolle sein, wenn wir von Bord gehen." bemerkte Kenta leise - ein Händler und Geschäftserbe würde immerhin nicht großartig rumklettern. "Ansonsten versuch nach einem von uns zu suchen. Jemand der sich so bewegt wie wir - nicht unbedingt wie du, sondern wie ein Shinobi - und uns beobachtet. Wenn hier draußen jemand nach uns Ausschau hält, dann ein Kollege aus Kusa." murmelte er, so lange sie noch unter sich waren, und bemühte sich seinerseits schon mal um eine affektierte Haltung. "Ich hoffe, wir sind nicht so lange in diesem Chaos unterwegs ... wenigstens übernachten wir auf festem Boden." Bemerkte er zu Ray, und beäugte den mit der lang duldsamen Miene eines älteren Verwandten, der auf den Störenfried aufpassen musste. "Hast du deine Buchung überhaupt noch? Zum Glück hab ich die Daten rausgeschrieben ..." Tssk-end zückte er einen Block und reichte Ray einen Zettel mit der Adresse. Seine Abenteuerlust konnte er ja vielleicht damit stillen, das Straßensystem in dieser chaotischen Stadt zu verstehen?

@Hayabusa Ray @Tetsuya Daisuke
 

Hayabusa Ray

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Stimmt die Rolle, hätte Kenta ihn nicht daran erinnert, dann hätte Ray bei dem faszinierenden Anblick des Hafens fast vergessen können, dass sie ja abgesprochen hatten, dass er einen reichen, etwas exzentrischen Schmuckhändlersohn spielen sollte. Etwas sehnsüchtig blickte er hinauf auf die schwindelerregenden Türme und die zahlreichen Seile, Plattformen, Türmchen und Erker, die einen ganz wunderbaren Anblick boten und geradezu danach schrien erkundet zu werden. Wie spaßig wäre es gewesen sich in die Lüfte zu wschwingen und sich auf akrobatische Art und Weise durch diese Gassen zu bewegen. Und dort auf der hohen Turmspitze wäre ein idealer Ausgangspunkt gewesen, um mit seinem Sensorikjutsu die Gegend zu erkunden. Es herrschte zwar ein ziemliches Gedränge in der Hafenstadt, aber nichtsdestotrotz müsste es ihm möglich sein mit diesem Jutsu zielgenau Shinobi von nicht Shinobi unterscheiden zu können. Andererseits vielleicht war es gar nicht so unauffällig, wenn er sein Jutsu aussand und vielleicht würde er sich gerade dadurch selbst als Shinobi erkenntlich zeigen. Sicherlich gab es Methoden, um zu bemerken, wenn ein Sensorikjutsu mit einem in Kontakt trat und da ihre oberste Priorität war nicht aufzufallen und sie auch unter Tarnung anreisten und so, war es vielleicht besser das Jutsu nicht einzusetzen. So viele vielleichts.

"Kenta, ich könnte, während wir durch Sawamito laufen auch meine Fühler ausstrecken. Es ist ja eher wahrscheinlich, dass feindliche Spione Shinobi sind und die könnte ich damit erkennen. Andererseits weiß ich nicht, ob wir die Kapazitäten hätten jeder einzelnen Chakraspur nachzugehen." erwiderte er auf Kenta, dessen affektierte Haltung er nicht wirklich registrierte. War es eigentlich seltsam, dass er als Schmuckhändler selbst so gar keinen Schmuck trug? Das war der nächste Gedanke der ihm durch den Kopf schoß, noch während er auf eine Antwort seines Vorgesetzten bezüglich des Einsatzes seiner Sensorikfähigkeiten wartete, aber an dieser Tatsache konnte er gerade nicht wirklich etwas ändern. Vielleicht sollte er sich lieber eine gute Ausrede dafür einfallen lassen, warum er keinen Schmuck trug, wo er doch Schmuckhändlersohn war. Galt es als exzentrisch, wenn ein Schmuckhändlersohn keinen eigenen Schmuck trug? Vielleicht konnte er ja einfach behaupten, dass nur der beste Schmuck es wert war, dass er ihn schmücken durfte und dieser beste Schmuck natürlich sicher verwahrt werden musste und daher nur zum polieren aus seinem Safe herausgenommen wurde. Das war zwar in seinen Augen völlig sinnlos, aber klang irgendwie nach der exzentrischen Aussage eines reichen Schnösels, der es sich leisten konnte teuren Schmuck einfach wegzusperren. Tatsächlich gab es da den so ein oder anderen Kunden seiner Mutter, die genau dieses Verhalten an den Tag legten.

Jetzt aber galt es erstmal das Straßensystem dieser chaotischen sich ständig verändernden Stadt zu verstehen und das war eine Herausforderung der ganz eigenen Art. Zwar besaß er noch die Buchung und hatte sie sicher verstaut, aber die Straßenbeschreibung, die er sich damals rausgesucht hatte, war vollkommen hinfällig, da sie völlig veraltet war und die Stadt seitdem bestimmt schon einige Male umgebaut worden war. Normalerweise hätte Ray sich jetzt einfach in die Lüfte geschwungen und mit seinen scharfen Augen von oben die Stadt abgesucht, aber das wäre wohl in diesem Augenblick viel zu auffällig gewesen und so stand er neben Kenta und Tetsuya relativ planlos im Hafenbereich. Er war dankbar für Tetsuya, der ihnen dank seiner Größe und dem schweren Zweihänder etwas Luft zum Atmen verschaffte. "Schau mal Kenta, da hinten scheint es so etwas wie eine Informationstafel zu geben." machte er nun aber seinen Missionskollegen auf eine Stelle am Hafen aufmerksam, die eine Art schwarzes Brett darstellte. Dort war das Gedränge zwar nicht unbedingt kleiner, aber die zahlreichen Schilder und Zettel erweckten den Eindruck, als ob dort ein guter erster Ort wäre, um mit ihrer Orientierung zu beginnen. Und wenn das nicht funktionieren würde, konnten sie ja noch immer einfach erstmal Richtung Festland laufen, denn immerhin war ihr Treffpunkt dort und so schwer konnte es ja schließlich nicht sein dorthin zu gelangen oder etwa doch?
@Kinzoku Kenta
 

Kinzoku Kenta

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Kenta selbst stellte sich die Frage mit dem fehlenden Schmuck nicht - Geschäftsleute legten ja meistens doch mehr Wert auf einen gepflegten, aber weltgewandten Eindruck, und zu viel Aufmerksamkeit durch Schmuck auf sich zu ziehen war da vielleicht eher kontraproduktiv ... zumal jemand, der Schmuck verkaufte, ihn nicht unbedingt mögen musste. Das war ja oft das lustige an Familiengeschäften, dass das persönliche Interesse am Inhalt des Betriebs eher, naja ... nachrangig war. Er persönlich hielt nicht so viel davon, in einem Gewerbe zu bleiben, an dem man kein Interesse hatte, aber Menschen waren eben überwiegend nicht interessant.
Das war schon mal ein Pluspunkt an Ray -er war immer voll von interessanten Ideen! Seine aktuelle Frage erforderte ein wenig Abwägung ... auf das Risiko, dass wirklich ein Shinobi hier war, dem Rays Entdeckungsversuch auffallen könnte - aber umgekehrt war gerade dieses Risiko ihre Chance, einen möglichen Spion abzufangen, bevor er Informationen weiter trug, die besser nicht lautwerden sollte ... in der Balance fand Kenta, dass es das Risiko wert war. Wenn ein Spion da war, der Rays Ortungsversuch entdeckte, dann würde er sie vermutlich auch ohne den aufspüren - und dann hätten sie in der Summe nicht viel verloren, aber immerhin eine Chance, den Gegner zu fangen, bevor er was ausplapperte. Der Kinzoku nickte also langsam. "Aber sei diskret. Lass dir nichts anmerken, plapper ein bisschen vor dich hin dabei. Und wenn du was findest, lass es mich auf eine Art wissen, die ein Beobachter nicht als verdächtig erkennst ... dann müssen wir eine Chance finden uns kurz abzusprechen und ziehen ihn aus dem Verkehr, wenn ich es dir sage." Man könnte jetzt noch versuchen, einen Code abzusprechen, aber Kenta hatte erstens nicht mehr viel Zeit, zweitens hatte er das Gefühl, ein bisschen Kreativität zu verlangen könnte den Falkenjungen auf genau die richtige Art anstacheln.

Bis auf die Aufgabe, sich nach möglichen Verfolgern umzugucken, gab es ja auch nicht so furchtbar viel zu tun ... okay, gut. Sie mussten natürlich auch erstmal ihren Treffpunkt finden. Kenta hatte zwar die Sicherheit, dass sie nicht in den Hafenbereich wollten - wie er eben erst gesagt hatte, ihre Adresse war auf dem Festland - aber sie mussten trotzdem erstmal durchfinden, hmm? Das Chaos in den Straßen war tatsächlich nicht von schlechten Eltern ... gut, wenn man die Aufzüge in Soragakure gewohnt war, ging es eigentlich, aber es war jedenfalls ein ganz anderes Gefühl als üblicherweise auf Missionen, wo die Orte nicht mal gepflasterte Straßen hatten! Daisuke machte sich nützlich, indem er anderen Leuten, die sie sonst angerempelt hätten, im Weg rumstand und wie ein uninteressierter Söldner aussah, und Ray entdeckte eine Straßenkarte ... die offenbar ein bisschen flexibel angelegt war? Kenta musste zweimal hingucken, aber die Karte in dem Glaskasten schien tatsächlich auf einem großen Blatt handgezeichnet zu sein ... "Pinnen sie einfach eine neue Karte über die alte, wenn die Pontons neu geschoben werden ...?" Fragte Kenta, und bemühte sich um einen entrüsteten Tonfall, während er leicht den Kopf schüttelte. "Und das auch noch alles handgeschrieben ..." Gleichzeitig lehnte er sich natürlich ein wenig näher dran und runzelte die Stirn. Eigentlich war die Karte nämlich ganz gut zu lesen. "So wie ich das sehe, können wir hier entlang der Lagerhäuser ... und dann dort eine Art Treppe nehmen? Eh. Nein, wir gehen hier lang. Dort soll eine Station dieser Schwebebahn sein. Wenn wir schonmal hier sind, können wir uns doch gleich die örtlichen Verkehrsmittel anschauen." Damit der Besuch wenigstens touristisch einen Sinn hatte, war als Subtext aus seiner Aussage zu hören. "Gehn wir?" Kenta hatte sich bewusst für einen Weg entschieden, der nicht sooo direkt zum Ziel führte, und führte sie entlang einer breiten, von vielen Fußgängern frequentierten Straße, die sich kurz hinter dem Kai anschloss - offenbar sollte sie den Gästen ermöglichen, schnell ins Stadtinnere zu kommen, während links und rechts die Landestege und direkt daran anschließenden Wirtschaftsgebäude weitergingen. Bei diesem Baukasten-Baustil konnten direkt am Hafen natürlich keine sehr großen Lagerräume stehen, die hätten mehr als einen Ponton Platz gebraucht ... ein interessanter Nachteil der Bauweise. Die Straße, die Kenta ausgesucht hatte, war schon geschäftlicher geprägt - direkt am Hafen überwogen die Snackbuden und kleinen Pensionen, nach ein paar Minuten tauchten tatsächlich die ersten richtigen Bars und Gasthäuser auf, die sich eher an Reisende richteten ... "Oh Kami. Ist das da vorn etwa ein Modegeschäft?" Es gab Gasmasken zu kaufen ... das musste ein Ame-Ding sein, huh?

Trotz seines gespielt genervten Tonfalls hoffte Kenta, dass Daisuke und Ray die Chance nutzen würden, sich ein paar der Geschäfte anzugucken. So hatten sie eine Gelegenheit, ein bisschen was von der Stadt zu sehen. Und Ray hatte eine Gelegenheit, mit seinem kleinen Trick nach möglichen Verfolgern zu suchen ... das ginge schließlich besser, wenn besagte Verfolger eine möglichst gute Chance hatten, zu ihnen aufzuschließen und ihnen ein wenig hinterherzulaufen. Hmm. Er selbst würde es entweder im Menschentrubel oder durch die allgegenwärtigen Lagerhallen und Speicher versuchen, die auch zwischen den Geschäfts- und Wohnhäusern zu stehen schienen ... oder beides? Je nachdem, wie unauffällig man dort rein und raus kam ...

@Hayabusa Ray @Tetsuya Daisuke
 
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