Es war ermüdend, absolut ermüdend. Und frustrierend, das war es auch. Vor allem aber, und das war das schlimmste, begann es allmählich weh zu tun. Ausnahmsweise war daran aber nicht irgendjemand oder etwas Schuld, wie zum Beispiel ein Gespräch oder auf eine Aufgabe – beides gefiel ihm besser, als er vor Missionsantritt gedacht hätte – sondern hauptsächlich die Haltung, in der er auf dem Stuhl kauerte. Es war ja nicht so, dass Makoto etwas dagegen hatte, irgendwo zu knien, dass tat man ja öfters und man war es gewohnt. Aber auf einem Stuhl, mochte er auch noch so bequem sein, wenn man ihn so benutzte, wie er gedacht war, war es ganz und gar nicht angenehm. Wenn man nicht aufpasste, rutschte man auf einer Seite ab und fiel und das war erstens peinlich und zweitens schmerzhaft. Also war Makoto ziemlich krampfhaft dabei, möglichst nicht zu rutschen oder sich zu bewegen, obwohl er es sich bei seiner Größe sicher hätte leisten können – eigentlich hatte er genug Platz. Aber es war eben so, wie es eben war, egal ob es rational erklärbar war, oder auch nicht: Makoto hasste die Vorstellung auf diese Art vom Stuhl zu fallen, also blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als krampfhaft in seiner Position zu verharren.
Dennoch gab es noch wichtigere Dinge, als den Stuhl nicht leiden zu können, auf dem man hocken musste. Immerhin gab es eine Mission zu erfüllen und diese war nun mal wichtiger als irgendwelche sinn- und gewichtslosen Gedanken. Apropos Mission: Josho hatte seine Idee für gut befunden, sehr zur Freude des kleinen Kurozawas. Selbst wenn der Lange nur höflich sein wollte, dann hatte er das zumindest geschafft – das Josho gut darin war, mit anderen Leuten zu reden, hatte Makoto ja schon für sich beschlossen. Aber das war ja nicht alles, der Korishita hatte auch einen interessanten Vorschlag gemacht. Makoto hatte zwar absolut keine Ahnung von dem, was er gesagt hatte, aber in dieser Familie war es wohl das normalste der Welt, über solche Dinge Bescheid zu wissen, also würde Jsoho sicher etwas darüber schreiben können. Außerdem wollten die Leute immer über Probleme lesen. Es kam Makoto beinahe so vor, als würden sich die meisten Menschen viel lieber mit den Problemen anderer beschäftigen, am liebsten mit den Problemen von denen, die sowieso schon andauernd im Mittelpunkt standen, als mit ihren eigenen. Für Makoto war es zwar seltsam, andererseits auch eine gute Sache, wenn man eine Zeitung zu schreiben hatte: man fand eben fast immer irgendwo ein Problem, das irgendjemanden irgendwo interessieren würde. „Ich kenne mich damit zwar nicht aus, aber ich denke, dass das sicher gerne gelesen wird.“ Ein Kompliment mit einem Kompliment zu erwidern, war mit Sicherheit nicht die schlechteste Idee, vor allem dann nicht, wenn man es auch noch ernst meinte.
Makoto war nun doch zufrieden, trotz des unangenehmen Stuhls auf dem er saß. Immerhin hatte jeder von ihnen zwei Themen gefunden, die Organisation klappte also schon mal ziemlich gut. Jetzt musste aber recherchiert werden, dann die Artikel geschrieben werden – ersteres würde sich wohl als größere Hürde erweisen.
„Ich denke, wir sind jetzt soweit, dass wir beginnen können, oder? Immerhin haben wir beide zwei Themen, das sollte doch vorerst genügen. Und wenn nicht, dann sehen wir wenn wir damit fertig sind einfach nochmal, wo wir etwas tun können“, meinte Makoto. Er mochte seinen simplen Plan irgendwie. Er klang eben so herrlich einfach!