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Hinan-sho

Yuudari Umiko

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War es eine Überraschung, dass Umiko auch nach ihrer Ankunft weiterhin schwieg? Die Yuudari war immer noch ein wenig angefressen aufgrund der Tatsache, dass sie auf diese blöde Affenmission geschickt wurde. Zwar hatte sie sich irgendwo damit abgefunden, dass sie das nun hinter sich bringen würde, aber zufrieden war sie damit weiß Gott nicht. Unnötig viel Energie hier hineinzustecken, war also auch nicht unbedingt ihre Wahl, obwohl sie mehr und mehr das Gefühl bekam, dass sie eventuell das eine oder andere Mal ihren Senf dazugeben sollte, denn die Vorgehensweise hier war ein wenig kopflos. Aber was sollte schon schiefgehen? Hier ging es nur um ein paar fäkalienwerfende Affen.
Man spürte ohnehin, dass die Stimmung recht angespannt war. Ihr Gefühl hatte sich zumindest teilweise bisher sehr deutlich bestätigt. Der Rothaarige war die Art Mensch, die nicht nur maßlos von sich selbst überzeugt war, sondern er roch quasi auch noch nach Ärger. Er schien ihn nicht nur anzuziehen, sondern tatsächlich sogar noch zu provozieren. Da Umiko bisher keine große Lust auf einen Schlagabtausch mit ihm gehabt hatte, hielt sie sich weit zurück, obwohl ihr so einige Male etwas auf der Zunge gelegen hatte. Ihm mangelte es offenbar nicht nur an einigen selbstschützenden Attributen, sondern auch an Respekt vor anderen Menschen. Beispielsweise hatte sie sich im Büro des Dorfoberhauptes, wie auch immer man das in diesem Kaff bezeichnete, doch schon ein wenig über seinen Ton gewundert. Die Teamleiterin nahm das alles offenbar entspannt, oder sah sie es etwa ähnlich? Umiko fiel mindestens ein Chuunin ein, der dem Rothaarigen schon eine Ordnungsschelle gegeben hatte… Und über Hebis Reaktion auf den überheblichen Jungspund wollte sie gar nicht nachdenken. Nein, das ganze Team hier hatte Glück miteinander losziehen zu dürfen. Es gab den einen oder anderen Shinobi, der einem die Arbeit deutlich erschweren würde. Aber war das so nun leichter?
Entscheidungen wurden hier wohl eher aus dem Bauch heraus getroffen. Umiko zweifelte Torikos Fähigkeit planvoll und zielgerichtet vorzugehen nicht an. Allerdings glaubte sie so langsam, dass die Kunoichi sich ein wenig hektisch durch dieses Chaos wühlte. Zugegebenermaßen gab es keinen ultimativen Plan, aber sie nahmen sich nicht wirklich Zeit sich groß abzusprechen. Umiko war das eigentlich ziemlich egal, da sie die Mission nur mäßig interessierte. Aber Erfahrungen zu sammeln, war sicher nicht schlecht. Ob das nun an der angespannten Situation oder der ähnlich unangenehmen Stimmung im Team lag, sei mal dahingestellt. Aber Umiko hielt weiterhin Ruhe und beobachtete. Von ihren Teammitgliedern hatte sie sich mittlerweile allerdings ein recht gutes Bild gemacht. Das Dorfoberhaupt war unnötig gesprächig. Hebi hätte sich schon längst über ihn amüsiert und ihm das vermutlich sogar noch unter die Nase gerieben. Immerhin gab er ihnen das nötige Material. Umiko irritierte ein wenig seine Reaktion auf die „Vermissten“. Wenn hier mehrfach Leute verschwinden, sollte man da nicht ein wenig emotionaler sein? Nicht, dass sie da ein Experte war… Aber alles hier war komisch! Die kleinen, hässlichen Hütten, das Klima, die Leute… auch das Oberhaupt wirkte ein wenig merkwürdig. Sie hatten Hilfe gesucht, aber schienen nicht so wirklich freudig über das Ankommen der Ninja zu sein. Und nun noch der Dschungel. Ruckzuck, waren sie dort angekommen und bewegten sich auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen… Einen richtigen Plan gab es nicht, abgesehen von den Stellen auf der Karte, die ihnen gezeigt wurden. Aber irgendwie wusste Umiko nicht wie weit sie das führen sollte. Der Mann erschien ihr ebenso planlos zu sein, wie sie alle vier es waren. Dennoch ging es festen Schrittes voran. Bis der Erleuchtete kam! … In Form eines alten Mannes, der entweder die ganze Zeit in ihrem Schatten gelaufen sein musste – was ja eigentlich Umikos Rolle war – oder einen netten Informanten gehabt haben musste. Alles sehr suspekt hier… Und dann kam noch Kentas große Klappe dazu. Immerhin hatte er dieses Verhalten als eigenartig erkannt. Er schien also abgesehen von dem Baumlauf seine Stärken im Spurenlesen zu haben! Cleverer Junge… Oh man, Umikos Gemüt war sehr strapazierfähig, sie lebte immerhin mit einem Poltergeist an ihrer Seite, der übrigens auch schon einen Narren an Kenta gefressen hatte, aber wie sahen die anderen das wohl? Toriko schien das ziemlich kalt zu lassen, aber dass die andere Kunoichi mit ihm schon einen Schlagabtausch hatte, der ihn offenbar ein wenig schnippig gestimmt hatte, war doch eine interessante Entwicklung. Umiko hätte fast darüber lachen wollen. Der Baumlaufkünstler war wirklich eine Type für sich. Was er wohl zu Affenscheiße sagen würde?

Die Teamleiterin schien jedenfalls weniger abgeneigt von dem Vorschlag der anderen Kunoichi im Team zu sein. Obwohl der Rothaarige mit deutlichem „Mimimi“ verkündet hatte, dass er die Idee mal so richtig kacke fand, ließ sich die junge Toriko davon nicht aus der Fassung bringen. Ohne überhaupt auf sein Gemecker einzugehen, entschied sie sich und begründete das auch gar nicht groß. Hah, ob er nun noch zickiger wurde? Wo hatte Umiko eigentlich diesen inneren Zynismus her? Das war eigentlich so gar nicht ihr Ding, aber diese affige Mission und Kamas Einfluss machten sich wohl bemerkbar… Aber immerhin durfte Umiko, die durchaus merkte, dass sie hin und wieder vergessen wurde, mit dem etwas aufbrausenden, aber vernünftigen Mädchen gehen. Dagegen hatte sie nichts. Verdammt, wie war ihr Name gleich? Ohje, das könnte peinlich werden… Nachdem ihr eine Aufgabe gestellt wurde, nickte Umiko stumm und entschied sich nun endlich der unangenehm stickigen Hitze nachzugeben. Mit einer vermutlich für die anderen unerwarteten Schwungbewegung legte die Kunoichi ihren Ansô ab und versiegelte diesen. Dann wandte sie sich an Pakura und sagte leise: „Gehen wir?“ Die anderen beiden bewegten sich nämlich auch schon vollen Schrittes in Richtung der Dunkelheit. Und der heroische Großklappenrotschopf leuchtete ihnen voran. Nein, Umiko war nicht böse darüber zurück ins Dorf zu müssen. Die Menschen dort waren zwar nicht ihr Fall, aber sie gegen die Affen zu verteidigen und ein paar Informationen dabei zu sammeln, würde sicher von Vorteil sein. Die kleine, dunkelhaarige Kunoichi machte sich mit ihrer Begleiterin auf den Weg. Auf der Sohle machten sie kehrt und gingen zurück ins Licht. Während sie sich in Richtung des Dorfes bewegten, band die zierliche Yuudari ihr viel zu langes Haar zu einem dicken Dutt zusammen und warf einen erwartungsvollen Blick auf Pakura: „Du klangst ziemlich sicher, als hättest du schon einen genauen Plan wie du vorgehen möchtest. Möchtest du mir davon erzählen? Dann können wir gemeinsam daran feilen.“ Umiko bemühte sich freundlich rüberzukommen, aber ihr mehr oder weniger neutraler Gesichtsausdruck und die ebenso nichtssagende Haltung hätte das wohl auch falsch ankommen lassen können… Dabei meinte sie es wirklich gut mit ihr. Aber das war wenig glaubhaft, solang ihr der Name des Mädchens nicht mehr einfiel…
 

Meteki Pakura

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Pakura hatte ja mit Widerspruch gerechnet, aber dass dieser so unfassbar negativ ausfiel war dann doch recht unerwartet für die Vierzehnjährige. Vor allem die Tatsache, dass gerade Kenta nun ihr regelrecht eine Standpauke hielt, musste man eigentlich als pure Ironie bezeichnen, da es sonst immer andersherum lief. Besonders dies war der Grund, weshalb die Ninjutsuka sich die Kritik, egal ob begründet oder nicht, ernsthaft zu Herzen nahm. Mehr als einmal musste die Kunoichi ob der scharfen Kritik schlucken, während sie ihren Blick durchgehend mit bedrücktem Gesichtsausdruck leicht nach unten richtete. Die Meteki war dankbar, als plötzlich dieser alte Einsiedler auftauchte, welcher an Toriko gewandt einige wichtige Informationen zum besten gab. Ein wenig merkwürdig war es schon, dass der Mann so plötzlich aus dem Nichts auftauchte und sogar direkt wusste, an wen er sich genau zu wenden hatte. Allerdings hatte das Mädchen keinen negativen Eindruck von dem Graubärtigen. Im Gegenteil war dieser sehr höflich und irgendwie großväterlich in seiner Ausdrucksweise, was sich auch entsprechend auf die Ausstrahlung auswirkte. Das schien sich auch auf die Stimmung der Kameraden des Teenagers auszuwirken. Die aus nachvollziehbarem Grund leicht verspätete Antwort der Missionsleiterin fiel nämlich überraschend mild aus. Sie schickte Pakura nicht nur ohne Kommentar nach Hinan-Sho zurück, sondern stellte ihr auch noch Umiko an die Seite. Die Yuudari war sicher eine große Hilfe, auch wenn sie nach eigenen Aussagen nicht viel mehr als Genjutsu beherrschte.

Es irritierte die Schwarzhaarige ein wenig, dass das Mädchen mit der Heterochromie mit einer einzigen ruckartigen Bewegung und ohne jede Ankündigung ihren Ansô zu Boden sinken ließ. Für einen Moment konnte die Suiton-Anwenderin mit dieser Aktion nichts anfangen und starrte die Gothic-Lolita mit einem fragenden Gesichtsausdruck an. Das legte sich aber schnell, als sie feststellte, dass diese bloß ihr viel zu warmes Kleidungsstück versiegelte, um nicht mehr so sehr in der schwülwarmen Hitze des Tropenwaldes unter zu gehen. War auch verständlich. Wenn man nicht gerade in einem Ort wie Kirigakure aufwuchs, wo beinahe immer „Waschküche“ herrschte. Ob der allgegenwärtigen Stille der Iwanin hatte Pakura über die Stunden schon völlig vergessen, wie die Stimme der Genjutsuka klang. Sie fragte nach der Taktik, welche die Kirinin ihrer Meinung nach zuvor angedeutet hatte. Endlich erkennt mal jemand, dass ich nicht so planlos handele, wie manch anderer. Einen Moment lang sammelte die Genin ihre Gedanken und begann dann mit der Erläuterung ihres Plans: Nun, wir können davon ausgehen, dass die Affenhorde von Seiten des Dschungels angreifen wird, oder? Hinan Sho ist nur mit einer Seite zum Dschungel ausgerichtet. Die anderen Seiten sind beinahe komplett vom Ozean geschützt. Das bedeutet, dass wir uns auf diesen Bereich konzentrieren sollten. Zwischen Hinan Sho und den Vorläufern des Dschungels liegen ca. 100 Meter freie Fläche. Diese werden wir mit so vielen Fallgruben löchern, wie es uns in der gegebenen Zeit nur möglich ist. Zu zweit werden wir nicht weit kommen. Deshalb hatte ich als erstes vor, so viele Dorfbewohner wie möglich dazu zu bewegen, wie es geht. Hinan Sho ist nicht groß, sollte aber genügend arbeitsfähige Leute beherbergen, um es mit ausreichend Fallgruben schützen zu können. Diese müssen wir dann noch tarnen. Dazu bieten sich meiner Meinung nach vor allem Netze, Dreck und Laub an. Von Netzen sollte es in einem Fischerdorf mehr als genug geben. Die Dorfbewohner werden sie uns sicher bereitwillig ausleihen. Immerhin geht es ja um ihre Sicherheit.
Damit war die Erklärung des Frischlings vorerst abgeschlossen. Wenn Umiko irgendwas beisteuern wollte, konnte sie das gerne tun. Pakura war die Sorte Mensch, die gerne lernte und so gut wie nie davon ausging, dass ihre Lösungen die Besten wären.
 

Kinzoku Kenta

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Kenta schaute eher skeptisch, als Toriko die anderen zwei so einfach wegschickte. Selbstbewusstsein gut und schön, aber wenn sie mit Fallen zu rechnen hatten war es doch wohl klüger zwei Paar Augen und Hände mehr zu haben, um zu suchen und im Notfall zu retten? Aber es war nicht sein Kommando, und würde es wohl auch für eine Weile nicht sein - wenn er mal bedachte wie hochkarätig diese Mission war, würde es wohl noch eine Weile dauern bis man ihm in solch prickelnden Situationen auch noch den Oberbefehl zuteilte. Aber gut - das hieß auch im Zweifel würde nicht er den Ärger kriegen. Auch musste er ja fast froh sein, dass die Opposition abseits der Fallen nur aus kleinen Äffchen und alten Männern bestand - andernfalls wäre ein Team aus Pakura, die sich nur für ihre eigenen Prioritäten interessierte, Toriko, die unter ihrer steifen Fassade vermutlich genau so wenig Lust hatte wie er, und ... Umiko der Unsichtbaren, die (wohl in stiller Verachtung) zuguckte und den Mund hielt, wohl nicht besonders aussichtsreich gewesen.
"Na gut." Stellte Kenta fest, als sie schließlich zu zweit waren, und richtete den Lichtkegel seiner Taschenlampe auf das Gebiet vor ihnen. "Ich gebe zu, schneller fertig zu werden ist ein Argument." Konzedierte er - und lachte leise, als Toriko ihn als Lichtbringer bezeichnete und auf einmal doch sowas wie emotionale Beteiligung offenbarte. Irrte er sich oder taute sie langsam so ein kleines bisschen auf? "Der Titel gefällt mir. Aber ich sehe zwei Probleme." Fuhr Kenta fast flüsternd fort. "Erstens sind wir nur noch halb so viel. Eine große Überzahl Affen könnte uns Probleme machen wenn wir überrannt werden. Wir müssen sie soweit möglich mit Flächenwirkung bekämpfen, wenn sie auftauchen. Und hier ist es zweitens dunkel und unübersichtlich, schlechte Bedingungen um mit Ninjutsu das richtige zu treffen. Stell ne Falle auf, lass die Affen aus dem Zoo, und wir haben unser Problem." Fasste er das strategische Problem pointiert zusammen. Zumindest hatte Toriko einen Schirm, um sie vor fliegender Scheiße abzuschirmen. Zwar hätte er liebend gern mal nachgefühlt, wie Toriko inzwischen zu ihm persönlich stand und wo in ihrer leeren Wohnung sie sein Geschenk hingestellt hatte, aber -

Aber es war im Moment ein bisschen wichtiger, beim verdammten Thema zu bleiben. Kenta blieb abrupt stehen und streckte den Arm neben sich aus, um Toriko neben sich ebenfalls anzuhalten, falls sie nicht selbst schon schaltete. "Da." Flüsterte er, und meinte das Hanfseil, das nur ein paar Schritte vor ihnen an einem Punkt kurz aus seiner Camouflage unter dem lockeren Waldboden hervorragte. Andernfalls wäre es gänzlich unsichtbar geblieben, denn mit so wenig Licht gab es nur begrenzte Möglichkeit, die umliegenden Bäume nach Fallenapparaten zu überprüfen. Verdammt. Kommentarlos bückte Kenta sich ins Unterholz und brach den robusten, teils verholzten Stengel einer Tropenpflanze ab. "Schlage vor wir prüfen den Untergrund und gehen noch ein Stück langsamer." Er hätte es natürlich über den Wipfeln versuchen können, aber Toriko hätte es vermutlich gesagt wenn sie seinen Trick auch schon gekonnt hätte. Und sich noch weiter aufzutrennen war nun wirklich keine kluge Idee ...
Das Problem bei der sicheren Methode war, dass sie dauerte. Aber gut, die anderen könnten sich im Dorf eine zweite Karte besorgen und damit ihren Weg nachvollziehen, wenn sie sich gemerkt hatten welches der beiden Lager sie hatten untersuchen wollen. Vielleicht zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten angespannten Dschungelschleichens später wurde das Blätterdach lichter, und Kenta schaltete die Taschenlampe sofort aus. In der höheren Region der Bäume konnten sie schon seit ein paar Minuten Bewegungen und ein paar Tierlaute hören, die für Kenta als ausgemachtes Stadtkind aber nicht eindeutig Affen zuzuordnen waren, und vor ihnen zeichnete sich das beschriebene Labor ab. Blockig, grau, und wie versprochen ziemlich baufällig - was nicht Wunder nahm wenn man Mitten im Dschungel eine Forschungsanlage hinstellte und vorher nicht die umgebenden Bäume wegplanierte und totasphaltierte. Wurzeln, Ranken, und mitten im Beton aufsprießende Pflanzen waren die logische Konsequenz gewesen und hatten mit der unnachgiebigen Macht des Wachstums das Gebäude ziemlich angegriffen. Und in den Baumkronen hoppsten kleine Affen herum. "Hey ... Nester. Auch nicht viel schlechter als die Hütten im Kaff." Bemerkte Kenta, und deutete auf ziemlich nestförmige Gebilde, aus denen vereinzelt Klamotten oder Werkzeuge hervorragten, strategisch als Schmuck oder Bauteil eingesetzt. "Okay. Wie weiter?" Fragte er Toriko.
 

Kosanu Toriko

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Zu ihrem ganz persönlichen Glück war Toriko nicht ganz so städtisch verwurzelt wie ihr Kollege. Sie hatte ein wenig Erfahrung damit sich in der Natur zu bewegen. Tropische Urwälder waren dabei zwar weniger ihre gewohnte Umgebung, aber am Ende war Wald dann doch Wald und damit war sie zumindest daran einigermaßen gewöhnt, wenn auch nicht an die unangenehme Hitze und Feuchtigkeit. Natürlich war das eine D-Rang Mission; kein gestandener Shinobi würde so etwas auf sich nehmen, wenn man dabei auch noch mit Affenscheiße beworfen werden konnte. Mit ihrem Vorankommen war das Mädchen trotzdem einigermaßen zufrieden, klar, sie rasten nicht wie von der Tarantel gestochen durch den Dschungel, aber bei den Fallen, die sie erwarteten, und den physischen Begebenheiten war das eben das höchste der Gefühle. Bei aller Vorsicht war Toriko dann aber doch etwas unaufmerksamer als ihr Partner es gewesen war. Zwar nur leicht, aber doch spürbar genug war sie gegen seinen Arm gestoßen als er tatsächlich vor ihr eine Falle entdeckt hatte, die sie vielleicht nicht übersehen, aber eben doch noch nicht bemerkt hatte. Manche Fähigkeiten musste man dem Rotschopf einfach zugestehen: Seine Augen waren gut. „Wenn das nicht so eine vernünftige Idee wäre würde ich den Fallensteller verfluchen“, konstatierte die Kunoichi trocken. Verfluchen war noch nett, eher war wohl der Fall, dass sie denjenigen einfach verprügelte, wenn sie ihn in die Finger bekam. Na, man konnte für die arme Seele nur beten.
So wurden sie also noch weiter gebremst. Immerhin hatten sie von da an Glück, es gab nichts, das die beiden Jugendlichen dazu veranlasste noch langsamer zu werden. Als die Baumkronen lichter wurden musste Toriko aber trotzdem ein Aufatmen unterdrücken. Mit der Natur hatte sie kein Problem, aber in der Dunkelheit Fallen auszuweichen war doch irgendwie ein beklemmendes Gefühl gewesen, da tat es gut etwas mehr Platz und Sonnenstrahlen genießen zu dürfen, auch wenn diese Freude nur kurz währen durfte. „Wir holen den Rest. Jetzt, wo wir wissen, wo es hingeht, merzen wir die Plagegeister mit aller Kraft aus. Nester zerstören und wenn es sein muss auch die Tiere. Dann haben die Dorfbewohner ihre Ruhe und wir können nach Hause.“ Auch der Kommentar war wieder reichlich trocken gewesen. Das einzig wirklich positive an dieser Mission war ihre eigene Position, zum Leiten auserkoren zu sein war einfach zu gut für ihr Ego. Den Rest dagegen betrachtete sie als eher mäßig spaßig.
Der Rückweg war ähnlich mühselig wie der Hinweg. Hie und da sah man eine Falle – klar, man war auch schon daran vorbeigekommen, wieso sollte sie nun fort sein? – und man hörte zu Beginn die gleichen, mittlerweile identifizierten Affen und es war auch wieder genau so dunkel, was Kenta wohl auch wieder dazu veranlasst hatte seine Taschenlampe einzuschalten, weswegen Toriko ihm freundlicherweise den Vortritt ließ. Die besseren Augen hatte er ja allem Anschein nach auch, also durfte er allem Möglichen auch zuerst ausweichen. Wenn er das nicht schaffte war er eben selbst Schuld. Nach einer ganzen Weile, die vereinbarte Stunde war wohl beinahe komplett ausgereizt worden, traten die beiden Shinobi abermals unter dem Blätterdach hervor und erreichten endlich das kleine Dorf Hinan-Sho. Wie es wohl den beiden anderen ergangen war?
 

Yuudari Umiko

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Die Yuudari mochte nicht so wirken, aber sie machte diesen Job wesentlich länger als Pakura. Trotzdem war sie nie die Art Person, die jemandem so etwas unter die Nase rieb oder sich deshalb als etwas Besseres darstellte. Es war ja nicht allein von der Erfahrung abhängig taktisch denken zu können. Dass der Rotschopf sofort gegen das Mädchen schoss, hatte Umiko ohnehin nicht überrascht. Der Junge machte den Eindruck, als wäre er prinzipiell dafür dagegen zu sein. Einfach um anderen Leuten das Leben schwerer und es sich selbst leichter zu machen. Ohje, er hatte wirklich keinen guten Eindruck bei der Yuudari hinterlassen. Gut, dass sie erfahren darin war möglichst konfliktfrei mit anderen Menschen umzugehen. Ein erhitztes Gemüt wie Hebi oder Ingvi hätte ihm sicher den Kopf abgerissen…
Aber nun zu Pakuras Plan. Sich das Ganze anzuhören, war doch schon mal die beste Vorgehensweise fand die Kunoichi. Dann würden sie gemeinsam daran feilen können. Aufgrund der stummen Reaktion des Mädchens war sich die Kunoichi auch sicher, dass das sie mit Kritik umgehen konnte. Bisher hatte sie auch unsachliche Kritik erstaunlich gut wegstecken können. Da ging das doch hoffentlich auch noch. Ihr Plan war es also die Dorfbewohner zu mobilisieren und den Affen oder eher ihrem Auftraggeber die Pläne zu durchkreuzen. Das an sich war nicht schlecht, allerdings würden sie irgendwann die Fallgruben durchschauen, wenn sie nur damit arbeiteten. „Ich verstehe.“, begann sie verständnisvoll nickend. Ob die Bewohner so mitspielen würden? „Also zunächst würde ich sagen, dass wir nicht nur mit Fallgruben arbeiten sollten. Auch Affen sind lernfähig und wenn ich darüber nachdenke, dass sie vermutlich von jemandem losgeschickt werden, wird das vermutlich schnell durchschaut. Wir sollten auch direkt vor dem Dschungel einige Fallen anbringen. Stolperfallen, Schlingenfallen, auch Fallgruben und eventuell noch etwas anderes, wenn uns noch etwas Passendes in den Sinn kommt. Es sollte eben abwechslungsreich und gut zu tarnen sein. Um unsere Mitstreiter müssen wir uns keine Sorgen machen, die sollten ihrer Ausbildung entsprechend wissen wie man Fallen dieser Art erkennt.“ Sie machte eine kurze Pause und dachte darüber nach wie sie die Leute mobilisieren konnten. Das Material sollte wirklich kein Problem sein. Netze sollte es hier genug geben und ein paar Schaufeln ließen sich auch auftreiben. Draht für einige Stolperfallen sollte sich finden lassen und Seile hatten die Bewohner sicher auch. Da es hier um ihre Sicherheit ging, wie Pakura schon betonte, sollten Menschen mit normalem Verstand da kein Problem mit haben. „Die einzige Frage ist dann wie wir die Leute mobilisieren. Bisher haben sie einen eher ängstlichen und etwas abgeneigten Eindruck gemacht. Ich denke nach all dem Ärger sind sie ein wenig resigniert…“ Motivation war, wie sich Pakura sicher vorstellen konnte, nicht die Stärke Umikos. Aber das lag ihr vermutlich eher. Allerdings sollten sie sich schnellstens an die Arbeit machen! Immerhin waren ihre anderen beiden Teammitglieder sicher auch voll dabei. Obwohl sie Toriko definitiv nicht beneiden würde… Mit dem verhaltensalternativen Kenta wollte sie nicht allein arbeiten müssen. Da war ihr das ruhige Mädchen noch lieber. Verdammt… Wie war ihr Name gleich?!
 

Meteki Pakura

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Die Yuudari wurde Pakura mit jedem Atemzug sympathischer. Nicht nur, dass diese ihre Gegenüber offensichtlich ernst nahm und die ganze Zeit aufmerksam zuhörte. Sie gab auch sinnvolle Ergänzungen zu den schon vorhandenen Ideen. Das hatte bisher noch niemand gemacht. Das lag natürlich nicht daran, dass jeder die Pläne der Meteki für unantastbar hielt, oder selber nicht genügend IQ besaß, um auf bessere Ideen zu kommen. Viel mehr wurden viele Pläne des Mädchens bisher ohne Begründung oder Verbesserung abgetan. Somit war es eine willkommene Abwechslung für die Schwarzhaarige, weshalb diese auch gerne auf das einging, was Umiko beisteuerte. Du hast Recht, Umiko-san. Ich bin davon ausgegangen, dass alle Affen direkt losstürmen und deshalb nicht mehr rechtzeitig reagieren können. Die Idee mit den zusätzlichen Fallen in den Ausläufern des Dschungels finde ich gut. Die sollten nur hauptsächlich im Geäst der Bäume sein, da die Affen wahrscheinlich über die Bäume kommen werden. Dort sind sie einfach im Vorteil, aber Stolperdrähte lassen sich dort gut anbringen und mit ein paar gut platzierten Fallgruben darunter sollten einige Affen zu schnappen sein. Einen Moment verharrte die Genin beim Gedanken an die Dorfbewohner, welche ja auch noch überzeugt werden mussten. Darüber, wie wir die Dorfbewohner überzeugen können, habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wahrscheinlich ist es das Beste, den Ältesten um Unterstützung diesbezüglich zu bitten. Er ist mit Sicherheit die am meisten respektierte Person im Dorf und hat einen gewissen Einfluss auf die Ansässigen. Darüber hinaus würde ich mir über das Misstrauen der Dorfbewohner keine Gedanken machen. Hinan-Sho ist ein ziemlich kleines Dorf und es ist nur natürlich, dass sie jedem Fremden misstrauen. Nachdem die beiden Kunoichi die Planungen beendet hatten, machten sie sich auf den Weg zum Dorfältesten. Vor der Tür angekommen klopfte die Ninjutsuka an die Selbige und rief durch das Holz: Hallo, Jii-sama!? Hier sind nochmal Meteki Pakura und Yuudari Umiko! Wir müssen Euch erneut um einen Gefallen bitten! Einige Sekunden vergangen, bevor die Tür geöffnet wurde und den Teenagern überraschenderweise der Haiiro-sennin gegenübertrat.

Nachdem der Weißhaarige die beiden Kunoichi hereingelassen hatte, trafen sie den Dorfältesten in einem der beiden Sessel am schmalen Kamin vor, einen Tee schlürfend. Willkommen zurück, Kiri-san und Ame-san. Haiiro-san habt ihr schon kennengelernt, nehme ich an. Wie kann ich Euch helfen? fragte er, als sich das schwarzhaarige Mädchen auf Armlänge genähert hatte. Die Ninjutsuka antwortete mit selbstbewusster und ruhiger Stimme: Kinzoku-san und Kosanu-san sind zu dem Ort aufgebrochen, welchen der Haiiro-sennin uns genannt hat. Yuudari-san und ich sind zurückgeblieben, um Fallen aufzustellen und das Dorf im Fall der Fälle verteidigen zu können. Wir brauchen aber die Hilfe der Einheimischen, um Im Niemandsland zwischen den ersten Ausläufern des Dschungels und Hinan-Sho einige Fallgruben auszuheben. Nach einem kurzen Moment der Redepause fügte das Mädchen hinzu: Wir denken, dass die Bewohner von Hinan-Sho Fremde meiden. Möglicherweise zurecht. Daher wollten wir Sie bitten, sie zu überreden, uns zu helfen. Nur zu zweit würden wir viel zu... Das kann ich nicht. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, Kiri-san, aber ich schaffe es nicht mehr, das Haus zu verlassen. Dazu habe ich nicht mehr die Kraft. warf der Alte ein und winkte sogleich die aufkommenden Widersprüche der Teenager ab, bevor er an den Eremiten gewandt weitersprach: Würdest Du mit den Anderen reden, alter Freund? Dein Wort wird den Meisten von ihnen gegenüber ein ähnliches Gewicht haben, als das Meine. Aller Augen richteten sich auf den Bärtigen, welcher einen Augenblick zu überlegen schien. Mit der Antwort: Machen wir uns auf den Weg, junge Shinobi. Am Dorfplatz gibt es eine Glocke, mit der wir die nötige Aufmerksamkeit erlangen können. bewegte der vom Alter gebeugte und dennoch deutlich fittere Mann sich auf die Tür zu.

Nach knapp fünf Minuten Fußweg war das Dreigespann bei der besagten Glocke angelangt. Auf das Signal des Grünäugigen hin umfasste die Meteki den Schlägel der Glocke und zimmerte ordentlich gegen das geschmiedete Metall. Bereits wenige Augenblicke nach dem hohen akustischen Signal zur Versammlung trafen die Bewohner der nächstgelegenen Hütten ein. Nach und nach traten die einheimischen Familien ein und als der Haiiro-sennin der Meinung war, dass alle anwesend seien, begann dieser mit der Ansprache. Ich grüße euch, meine Freunde. Wie die meisten von euch sicher mitbekommen haben, beehrt uns Soragakure mit der Unterstützung eines Shinobi-Teams gegen unser Affenproblem. Die Hälfte der geschickten Shinobi sind bereits auf der Suche nach den Nestern der Tiere, um den Ursprüngen der Affenangriffe auf die Spur zu kommen. Die beiden jungen Frauen, welche ihr hier sehr sind Yuudari Umiko aus Iwagakure und Meteki Pakura aus Kirigakure. Sie werden für eure unmittelbare Sicherheit sorgen, falls die Affen jetzt schon angreifen. Dafür brauchen sie aber eure Hilfe. Yashamaru-san und ich bitten jeden von euch, der irgendwie die nötige Zeit und Anstrengungen aufbringen kann, im Niemandsland vor dem Dorf Fallgruben zu graben. Innerhalb der Menschenmenge brach ein Gewirr aus Stimmen aus. Ein paar Wenige nickten zustimmend, aber die meisten anderen blickten skeptisch, oder sogar wütend zu den Mädchen hinüber. Ein junger Mann mit langen braunen Haaren und muskulösem Oberkörper trat aus der Menge hervor und richtete das Wort zuerst an den Haiiro-sennin und dann direkt an die Teenager. Warum sollten wir ihnen helfen? Wir haben unser letztes Geld zusammengesammelt, um sie auszahlen zu können und jetzt sollen WIR auch noch IHRE Arbeit machen? Verzieht euch gefälligst und arbeitet für euer Geld! Erneut kamen überall auf dem Platz angeregte Gespräche auf, wobei sich diesmal aber auch vermehrt Leute für die Hilfe aussprachen. Nun erhob Pakura ihre Stimme an die Leute. Bitte, wir haben nicht vor, euch euer Geld aus der Tasche zu ziehen und euch dann selber arbeiten zu lassen. Ich kann verstehen, dass es für Manche von euch so aussehen mag, aber eure Hilfe ist rein freiwillig. Wir nehmen jede Hilfe an, die wir bekommen können und wenn jemand nicht helfen kann, oder möchte, muss er das auch nicht. Tatsächlich löste die Menschenmenge sich Stück für Stück auf und nur eine vergleichsweise kleine Gruppe von Männern und Frauen unterschiedlichen Alters blieb zurück, um zu helfen. Die nächsten Minuten bestanden aus den genauen Erklärungen der Meteki, welche sowohl den Grund der Maßnahmen, als auch die ungefähren Positionen der Löcher beinhalteten. Anschließend zerstreute sich die Gruppe und alle gingen an die Arbeit. Zusammen mit Umiko machte sich die Suiton-Nutzerin an die Arbeit, die ersten Ausläufer des Dschungels mit den abgesprochenen Fallstricken und Fallgruben auszustatten und kurz bevor die Stunde vorbei war, machten die beiden Kunoichi sich auf den, von ihrer Position aus, kurzen Weg zum Treffpunkt.
 
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Kinzoku Kenta

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Kenta grinste. Ausmerzen? Das klang ja schon mal vielversprechend. "Von mir aus gerne. Ich hoffe du hast genug Munition dabei." meinte er, und trat ohne weiteren Protest den Rückweg an. Toriko hatte offensichtlich noch nicht ganz so viel Spaß mit dieser Vorstellung, aber da war der Kinzoku entspannt. Es war ja letztlich nicht so wichtig, womit Toriko sich die Mission erträglich gestaltete - vermutlich erstmal damit, dass das Kommando ihrem Ego schmeichelte. Hehe. Sollte sie ruhig. Für ihn war das nichts. Welchen Spaß machte denn besondere Autorität, wenn sie mit nur mit Verantwortung für den Erfolg des Ganzen zu haben war? Er brachte die Taschenlampe kraft seines Chakras wieder zum Laufen - haha, Achtzig-Watt-Kinzoku - und navigierte sie entlang des schon mal geschafften, sicheren Weges wieder zurück zum Treffpunkt in der Nähe des Dorfes. Die ganze Sache erinnerte ihn ein bisschen an seine Geninprüfung, wenn er ehrlich war - nur dass sich hier keine Lehrer versteckt hatten, sondern Leute die man für diese Affenscheiße tatsächlich verprügeln durfte.

"Aaah, die Organisatoren des Widerstandes." Begrüßte Kenta die beiden zurückgebliebenen Kunoichi grinsend - in etwa dem Tonfall als begegneten sie sich bei einem Tribunal nach dem unrühmlichen Ende der Revolution, und er wäre Richter der Krone. "Wir haben unsere Affen gefunden." Erklärte er, nachdem Toriko ihm in einer kurzen Pause nicht das Wort entriss, und zog die Karte hervor. "Hier, es war tatsächlich der versprochene Standpunkt. Was - wie ich gerne ein weiteres Mal sage - ein bisschen verdächtig ist. Wenn Rauschebart so genau wusste wo die Quelle des Problems steckt, weiß er darüber vielleicht noch eine ganze Menge mehr." Und wäre das hier seine Operation gewesen, hätte er den Alten erstmal aufgesucht und noch ein bisschen gründlicher ausgefragt, aber wozu aufregen? Selbst wenn das ganze sprichwörtlich scheiße lief, da draußen gab es Wasser und er hatte Wechselsachen. "Die Anlage in der sie sich eingenistet haben, befindet sich auf einem relativ offenen Feld. Im Inneren können sie allerdings sicher besser manövrieren als wir, und es wäre ein logischer Aufenthaltsort für den Verursacher des ganzen. Da die Dörfler uns irgendwas vorenthalten kanns gut sein dass er oder sie schon weiß, dass wir hier sind, und auf einen Kampf da drinnen gefasst ist." Kenta blickte in die Runde, als fordere er sie heraus, an seinen Argumenten einen Fehler zu finden. "Also. Hat einer von euch Benzin eingepackt oder einen anderen Weg, sie da drinnen auszuräuchern? Ansonsten laufen wir halt in eine wunderbare Gelegenheit für eine Falle. Oder gibt es ein Genjutsu für solche Aufgaben?" Fragte er ... eh, wie hieß Madame Hexenaugen noch gleich ... Umiko im besonderen, ehe sie sich schon wieder hinter ihrer wunderbaren Schweigsamkeit versteckte.
 

Kosanu Toriko

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Jedes Mal wenn sie dem unerbittlichen Blätterdach und dem damit einhergehenden Zwielicht entkam machte sich bei Toriko eine überraschend große Erleichterung breit. Eigentlich hatte sie weder mit Natur und Wald noch mit Dunkelheit ein echtes Problem, aber die Kombination der beiden Dinge mit Fallen und möglichen anderen Gefahren übten einen nicht zu versteckenden Druck auf sie aus. Generell fühlte sie sich als Jägerin in einem ihr auch nur annähernd bekannten Gebiet logischerweise sicherer, doch wenn noch dazu kam, dass ihre ‚Beute‘ oder ihr ‚Gegner‘ die Gegend besser kannten und von der Natur auch noch besser dafür ausgestattet waren konnte sie das nicht so leicht wegstecken. Richtige Angst hatte sie keine, aber es war eben ein mulmiges Gefühl und dem entkommen zu sein würde sich sicherlich positiv auf ihre Stimmung auswirken.
Dass sie sich mit den beiden verbliebenen Teammitgliedern wiedergetroffen hatten deutete genau daraufhin. Weil die Kunoichi allem Anschein nach keine Lust hatte noch großartig zu warten machte sie sich auf, während sie gingen konnte sie den Rotschopf ja erzählen lassen. Im Nachhinein fand sie ihre Entscheidung sogar noch ein Stückchen besser als zuvor – unter anderem aus den Gründen, die Kenta erklärt hatte. Erst als dieser seine Ausführungen beendet hatte meldete sie sich selbst zu Wort: „So ein Angriff wäre potenziell gefährlich und es gibt keinen Grund für uns mehr zu riskieren als nötig. Wir gehen erst Mal ins Dorf zurück und reden mit dem alten Mann, vielleicht können wir ja noch ein paar Dinge herausfinden. Wenn sie wirklich noch mehr wissen müssen wir sie zwar vielleicht etwas unter Druck setzen, aber am Ende wird ihnen das helfen.“ Nach dieser Rechtfertigung überlegte Toriko kurz. Wenn Pakura und Umiko nicht ganz untätig geblieben waren… „Wir warten ein wenig ab und lassen sie kommen. So viel Zeit haben wir, aber wenn wir merken, dass nichts mehr kommt, dann gehen wir rechtzeitig los um die Sache noch bei Tageslicht hinter uns bringen zu können. Wie war es im Dorf? Da ihr hier seid schätze ich, dass es bisher keinen Angriff gegeben hat.“ Was auch wieder nur heißen konnte, dass bald einer erfolgen würde, wenn auch nicht musste.
Mit Geschick und Glück gelang es der Kunoichi tatsächlich einen Haufen Fallen zu umgehen, von denen sie gar nicht recht gewusst hatte. Zumindest fiel ihr dabei auf, dass sie mit ihrer Vermutung Recht behielt: Die beiden anderen Mädchen waren mit Sicherheit nicht auf der faulen Haut gelegen. Als sie endlich die ersten Schritte aus dem Urwald heraus setzte breitete sich ein schmales, aber nichts desto trotz beruhigtes Lächeln auf Torikos Lippen aus. Ja, eigentlich war sie tatsächlich recht zufrieden; immerhin hatte sie Pläne um der Situation Herr zu werden. Im allerschlimmsten Fall konnten sie die Affen noch immer suchen und totprügeln, auch wenn das eher der letzte Ausweg sein sollte. Positiv gestimmt führte das Mädchen ihre drei Kameraden zum Haus des Dorfvorstehers, dort würde es wohl die besten Chancen geben.
Tatsächlich lag sie – schon wieder, man mag es kaum glauben – richtig, denn sowohl der eine Alte wie auch der andere Alte waren noch da. Diesmal ließ sie es sich nicht nehmen selbst zu sprechen. „Verzeiht bitte die wiederholte Störung, aber wir hätten noch einige Fra…“ Mitten im Wort brach sie ab. Ein unüberhörbares Poltern drang von draußen durch die Tür herein, gefolgt vom Klang zerbrechendem Glas oder Keramik. Sofort fuhr die junge Amenin herum. „Sag mir bloß einer, dass es keinen Zufall gibt“, murmelte sie, während sie noch einen kurzen Blick über die Schulter zu den beiden alten Männern warf. Weiteres Poltern, Rummsen und Klappern folgte… das mussten sie sein.
 

Yuudari Umiko

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Die meisten Shinobi und Kunoichi mit denen Umko das Glück gehabt hatte zusammen arbeiten zu dürfen, waren mit der Yuudari zufrieden gewesen. Das lag schlicht und ergreifend daran, dass sie keinen Ärger machte und im Großen und Ganzen produktiv war. Außerdem kannte sie während der Arbeit kaum Prinzipien oder Gewissensbisse, weil es stets darum ging eine Aufgabe zu erfüllen. Dabei dachte sie nur zweckmäßig, was den meisten ihrer Mitstreiter bisher gefallen hatte. Und wenn es sich jemand tatsächlich nicht nehmen ließ sie als zu rational und gruselig zu bezeichnen, dann ging das völlig an ihr vorbei, denn mal ehrlich: Welche Yuudari war denn nicht gruselig?
So wurden sich Pakura und Umiko schnell ohne jeglichen unnötigen Wortwechsel einig. War das nicht schön? Wenn es keine großen Diskussionen gab und man einfach an die Arbeit gehen konnte? Nun ging es für die Damen darum die Menschen im Dorf zu mobilisieren und so viel wie möglich in der ihnen gegebenen Stunde zu schaffen, denn mal ganz ehrlich: So viel Zeit war das nicht. Aber die beiden würden sich sicherlich etwas einfallen lassen. Tatsächlich kam Pakura erneut mit einer erstaunlich plausiblen Idee. Auch wenn die Yuudari den alten Mann von vorhin ein bisschen auffällig gefunden hatte, war es wohl ein guter Anlaufpunkt es mit den Menschen zu versuchen, denen man hier im Dorf traute. Der Dorfälteste konnte da leider nicht viel helfen, aber der andere Alte von zuvor erklärte sich sofort bereit. Die ganze Aktion war schnell vollzogen und die Dorfbewohner ließen sich trotz kurzer Skepsis recht schnell mobilisieren. Auch wenn sich das für Pakura wohl wie das größte Erfolgserlebnis aller Zeiten anfühlen musste, gefiel es Umiko nicht so. Das alles hier lief zu glatt ab. Eine Sache nach der anderen ging ganz schnell von der Hand und für alles gab es eine viel zu offensichtliche Lösung. Im Gegensatz zu der gutmütigen Kunoichi an ihrer Seite hatte Umiko mit mehr Widerstand der Leute gerechnet…
Mit diesem unwohlen Gefühl machten sich, nachdem die Menschenmenge sich schlagartig in arbeitswillige Grüppchen aufgelöst hatte, auch die Mädchen an die Arbeit. Fallenlegen war nicht unbedingt die Stärke einer Genjutsuka. Aber immerhin hatte sie das andere Mädchen an ihrer Seite, das doch noch ein wenig stärker war als die Kunoichi selbst. Umiko fixierte sich auf Stolperfallen in unterschiedlichen Höhen, da es für sie am leichtesten war die Drähte zu spannen. An einem Loch hätte sie vermutlich die ganze Stunde gegraben, die ihnen zeitlich zur Verfügung stand. Immer wieder checkten die beiden Mädchen die von ihnen gestellten Fallen ab und markierten sie auf einer kleinen Karte, die ihnen der alte Mann zuvor extra dafür ausgehändigt hatte. Welch praktischer Zufall, dass die alten Herren des Dorfes hier Karten ihres kleinen Kaffs in Massen rumkullern hatten. Wer wollte so ein Ding schon haben? Umiko war schon ein wenig erledigt und deshalb auch recht erleichtert, als Pakura sie freundlicherweise darauf aufmerksam machte, dass sie sich langsam in Richtung des Treffpunktes machen mussten. Die Yuudari dankte gedanklich einer namenlosen Obrigkeit, an die sie nicht glaubte, und machte sich mit Pakura auf den Weg zu ihren anderen beiden Mitstreitern.

Wie die Yuudari es schon erwartet hatte, riss nicht etwa die Teamleiterin das Wort an sich, sondern ließ den geschwätzigen Rothaarigen reden. Umiko hatte es bisher ähnlich gemacht, also konnte sie das Toriko kaum verübeln. Wenn sich jemand gern sprechen hörte, dann wollte man ihm doch diesen Spaß nicht nehmen, nicht wahr? Obwohl die Kunoichi mit seiner Art Humor wenig anzufangen wusste, hörte sie ihm stets aufmerksam zu. Die Yuudari stimmte tatsächlich mit ihm überein. Dieser alte Mann war wirklich eigenartig. Nicht nur, dass er offenbar von allem was hier vor sich ging einen perfekten Plan hatte, der war auch noch für alle Eventualitäten vorbereitet. Warum rief man da denn noch die Shinobi und Kunoichi hinzu? Wenn er hier von allem genau Bescheid wusste, hätte er doch nur die jungen, kräftigen Fischer des Dorfes in die Spur schicken können und sie hätten sich einiges an Geld gespart. Aber darum schien es hier nicht zu gehen… Da gab sie dem Rotschopf ausnahmsweise mal Recht. Als der Junge dann noch danach fragte, ob Umiko nicht irgendein passendes Genjutsu aus dem Ärmel zaubern konnte, um die Falle aus den Ankern zu heben, lag der Yuudari tatsächlich ein bissiger Spruch auf der Zunge: „Ich habe meine Jutsu noch nie an Affen getestet.“, gab sie in leiser, monotoner Stimmlage zurück. „…aber du darfst gern als Testobjekt dafür herhalten.“, fügte sie nur gedanklich hinzu und musterte ihn stumm. So weit weg von Kotwerfern waren die meisten männlichen Zeitgenossen ja nicht. Das wusste sogar Umiko.
Also ging es wieder einmal zurück zu den alten Herren. So langsam kannte Umiko die Wege hier in und auswendig. Immerhin waren sie schon gefühlte zwanzig Mal vom Wald ins Dorf und wieder zurück gegangen. Und dieses Haus hatten sie auch mehr als genug zu Gesicht bekommen… Doch langweilig wurde es dort wenigstens nicht: Kaum hatten die vier Genin das Haus betreten und wollten weitere Fragen stellen, um der Sache hier auf den Grund zu gehen, begann ein fürchterlicher Lärm draußen. Mit einem etwas enttäuschten Seufzen wandte sich die Yuudari von dem Geschehen ab und verließ, da sie sich am weitesten hinten befunden hatte, zu allererst das Haus. Dieses ganze Schauspiel hier fing wirklich an lächerlich zu werden…

Als die Genin die Hütte verließen, zeigte sich ihnen das ganze Spielchen mal in Echtzeit. Zuerst fielen einem die vielen Bewohner auf, die hastig mit ihrem Hab und Gut in die Häuser verschwanden. Man hörte erzürntes Fluchen und kreischende Frauen – ernsthaft, warum quietschen die immer so? – und eh man sich versah, hörte man wie die Türen verrammelt wurden. Lautes Affengeschrei machte das ganze Klangkonzert erst richtig rund und die Yuudari war sich ziemlich sicher einen Affen dabei gesehen zu haben, wie er ein primäres, männliches Geschlechtsmerkmal mit seiner Ausscheidung an ein Fenster schmierte. Wer hatte dem das denn beigebracht? Da hatte jemand wirklich viel Arbeit in die Erziehung dieser winzigen Affenhirne gesteckt. Aber natürlich blieben die vier Gäste nicht lange beim Gaffen auf dieser Party unbemerkt. Lautes Affengebrüll wurde gefolgt von einem mittelgroßen Grüppchen Affentheater, dass sich mit Affenzahn – hah, so viel schöne Affenanalogien – auf die Shinobi und Kunoichi zubewegte. Es mag vielleicht nicht so wirken, aber seit ihrem Verlassen des Hauses waren in Echtzeit nur wenige Sekunden vergangen und schon machten sich die hässlichen Biester über sie her. Da Umiko sie nicht in Wurfreichweite wollte – immerhin wollte man keine Affenexkremente auf der eigenen Kleidung – tätigte die Kunoichi hastig einige Fingerzeichen und spuckte eine klebrige, dickflüssige Masse auf den Boden, die immerhin den einen oder anderen dummen Affen geleimt hatte. Das Sirupfeld war immer noch jede Minute seines Trainings wert gewesen… Während die Yuudari sich daran machte kleine Wassergeschosse nach hässlichem, haarigen Getier zu jagen, achtete sie für den Moment nicht groß auf ihre Mitstreiter. Hatte vielleicht einer von ihnen schon einen großen Fang gemacht?
 

Meteki Pakura

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Die stichelnde Begrüßung des Rotschopfes ignorierend begutachtete Pakura die Karte, welche dieser seinen Kameraden hinhielt. Der Alte hatte also wirklich Recht mit seiner Information. Auf Kentas Aussage bezüglich weiterer Informationen durch Haiiro-sennin antwortete die Meteki: Ich glaube nicht, dass er uns mehr sagen wird. Wenn Haiiro nicht alles gesagt hat, was er weiß, wird er seine Gründe haben. Immerhin hat der Alte uns ja auch die Infos gegeben, die wir brauchten. Das hat uns einiges an Zeit gespart. Allgemein gab es nicht viel an den Ausführungen des Kinzoku auszusetzen. Nur, dass er die Tiere mit Benzin vertreiben wollte, war der passionierten Tierfreundin natürlich ein Dorn im Auge. Wieso muss dieser Kerl immer vom grausamsten ausgehen? Mit genervtem Gesichtsausdruck setzte die Ninjutsuka zu einer gesalzenen Standpauke, die der provokante Bengel eh einfach abgetan hätte, an. Allerdings kam Toriko ihr zuvor und entschied, dass die Gruppe den besagten Graubart erstmal aufsuchen und weitere Informationen erbitten würde. Des Weiteren plante die Amenin, dass das Team erstmal einen Angriff der Primaten abwarten solle.

Die Shinobi hatten das Haus noch nicht mal richtig betreten, da brach plötzlich im ganzen Dorf das pure Chaos aus. Von überall kamen Affen ins Dorf gestürmt und begannen sogleich mit ihrem Raubzug. Während die Anderen sich mehr oder weniger direkt in den Kampf stürzten, kletterte die Suiton-Nutzerin als erstes auf das Dach des Hauses, bei welchem sie gerade noch Informationen erbitten wollten. Dort oben angelangt verschaffte die Kunoichi sich erstmal den nötigen Überblick und beobachtete das Geschehen, um einen Schlachtplan zu entwickeln. Ein einzelner Schimpanse hatte sich ebenfalls auf das Dach verirrt und griff die Vierzehnjährige umgehend mit blitzschnellen Hieben an. den ersten beiden Hieben konnte das Mädchen noch ausweichen. Beim dritten Mal warf sich der Affe auf die Schwarzhaarige und biss sie mit voller Kraft in den rechten Oberarm, woraufhin ein gellender Schmerzensschrei Pakuras schmale Lippen verließ. Mit der linken Hand umschloss die Braunäugige den Nacken des Tieres und zerrte das Biest mit aller Kraft von ihrem Arm los. Noch aus der gleichen Bewegung heraus nutzte die im Taijutsu unerfahrene Genin den Schwung und ließ das aggressive Tier rücklinks vom Dach fallen. Die Zähne zusammenbeißend presste der Teenager seine linke Hand auf die blutende Wunde. Wo sind die Anderen? dachte das Mädchen und blickte sich suchend um. Toriko und Kenta konnte sie auf die Schnelle nicht entdecken. Lediglich Umiko kämpfte vor der Hütte noch immer, indem sie Wassergeschosse auf die Pelzigen abfeuerte. Von hinten kam ein Affe auf die ahnungslose Genjutsuka zu gerannt und war im Begriff, die Zopfträgerin hinterrücks zu überfallen. Gerade noch rechtzeitig konnte die Meteki vom Dach springen und das Tier zu Boden reißen, wobei der Flohteppich über den Boden in eine der Sirup-Pfützen rollte. Mit einem Mal wurde Pakura bewusst, dass der Affe in jener Pfütze am Boden kleben blieb und sprach sofort ihre Kameradin darauf an. Umiko-san, hast Du die Leimpfützen erschaffen? Wie groß kannst Du die Pfützen machen? Im Bruchteil einer Sekunde schossen mehrere Lösungsansätze durch das Hirn des gestressten Mädchens, deren Nutzbarkeit alleine von den Antworten der Iwanin abhing.
 

Kinzoku Kenta

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Kentas Aufmerksamkeit galt ausnahmsweise mal vermehrt Umiko - er hatte schon geahnt, dass Toriko seinen Ansichten folgen würde, und die Yuudari war im Moment noch ein wenig schwerer einzuschätzen. Überhaupt, sie schien ja zu wollen dass man nicht auf sie achtete, und allein das war schon eine Art Herausforderung, nicht? Sie hielt sich wirklich bedeckt - angefangen davon dass sie kaum ein Wort über ihre Fähigkeiten hatte verlieren wollen und es auch jetzt kaum tat, bis zu dem Umstand dass sie sich jetzt auch sonst zu Wort meldete. Aber so aufmerksam wie sie zuhörte - und anders als Pakura nicht mit dieser ätzenden Naivität dazwischenredete um einen alten Sack zu verteidigen den sie seit circa einer Stunde kannte - würde er fast glauben, dass sie seiner Logik soweit ganz gut folgen konnte. Hrm. Naja, sie würden bald kämpfen, und das gab eine Chance zumindest ein bisschen Persönlichkeit sehen zu können. Auf ihren Einwurf, es bisher nicht mit Affen versucht zu haben, zuckte Kenta jovial die Schultern. "Na, du wirst noch Gelegenheit haben sie an ihnen zu testen wenn wir hier auf eine Attacke warten. Da wir vermutlich noch das Labor hochnehmen müssen wäre das nicht schlecht zu wissen." Meinte er, und hob bedeutungsvoll die Brauen an als wäre er einfach nur ein mitdenkender Teamkollege der gern gehört werden wollte. War ja ihre Sache was sie daraus machte, aber Kenta wäre schon neugierig ob und wie sie das tat. "Aber dezimieren wir sie erstmal auf einem offeneren Schlachtfeld. Wird die Hauptaufgabe einfacher machen."

Naja, und ansonsten konnten sie immer noch grünes Holz an den Eingängen verbrennen oder etwas ähnliches. Der Rauch würde es vermutlich schon tun, wenn es genug war ... und wie ging es weiter? Sie latschten nochmal zum Haus der Partei Senioren gegen Affenscheiße, und als es draußen Lärm wie von einer Affenattacke gab, rollte Kenta bedeutungsvoll mit den Augen. Hatte das hier auch jemand geplant, oder war der Zufall einfach dramatischer als er bisher gedacht hatte? Na gut, das wäre ein ziemlich famoser Plan gewesen ... während sie (zumindest er) ohne besondere Hast nach draußen gingen, ermahnte sich Kenta, nicht hinter allem was hier passierte einen bekloppten Plan zu vermuten. Manches war sicher auch einfache Blödheit. Oder das Hirnwasser fing schon langsam an Flocken zu schlagen, alt genug war doch mindestens einer von den beiden hier ... Kenta wog kurz seine Optionen ab, bevor er neben Toriko als letzter raustrat. Er wollte hier ungern zu viel Pulver verschießen, speziell Umiko durfte ruhig mal zeigen was sie wirklich auf dem Kasten hatte - und das offene Feld störte ein paar seiner Lieblingstaktiken eh ein bisschen. "Wir wissen ja dass du kampfstärker bist. Du gehst voran, ich biete Deckungsfeuer und zieh ein paar in meine Richtung?" Schlug Kenta darum erschreckend vernünftig und uneitel vor, und warf noch halb im Türrahmen sein erstes Kunai nach einem sich recht weit voranwagenden Affen. Direkt in ihrer Nähe hatten die beiden anderen Damen eine Position aufgebaut, die er später genauer untersuchen musste - für den Moment war Kenta mit Zielen beschäftigt, um Toriko - die Kraft ihres überlegenen Taijutsus weiter vorn stehen konnte - von Gegenangriffen freizuhalten. Natürlich nicht ohne einen Hintergedanken im mentalen Ärmel zu haben! Unter der Masse von Affen dauerte es nicht zu lange, bis die kleine Gruppe die Aufmerksamkeit der meisten Tiere auf sich zog, auch wenn die Dorfbewohner die vorher konstruierten Fallen ganz gut besetzten, um sich ihrerseits gegen die Affenpest zu wehren. Kenta rückte ein bisschen auf eine halb zwischen Toriko, halb zwischen Pakura und Umiko gelegene Position zurück und lenkte mit überlegten Kunaiwürfen immer wieder mal Aufmerksamkeit auf sich - da er zwischen den beiden kampfstärkeren Positionen war, hatten die anderen drei so eine gute Chance, unaufmerksame Gegner zu erwischen. Er musste sich nur ab und an vor fliegender Scheiße wegducken, aber die hatte zum Glück ziemlich schlechte aerodynamische Eigenschaften!

Ohnehin schienen die Affen ihnen gegenüber den Nahkampf vorzuziehen - auch die anderen waren bisher nicht viel beschmissen - respektive beschissen - worden. Kenta zögerte den Moment hinaus, bis die ersten Affen doch fast in Nahkampfweite an ihn heran waren - dann stieß er die linke Hand nach oben und den Affen entgegen, die natürlich automatisch hinsahen. "Woo ist das Vögelchen?" Fragte der Kinzoku spöttisch, und tauchte die Umgebung in einen grellen, blauweiß flammenden Lichtblitz, der ihre Angreifer für den Moment ordentlich desorientierte. Jetzt war es an den anderen, daraus Kapital zu schlagen!
 

Kosanu Toriko

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Es gab Momente, da konnte Toriko sich sogar selbst überraschen. Kämpfe sind brutal, schnell und hektisch und genauso fühlten sie sich ja auch an, richtig? Nunja, für die schwarzhaarige Kunoichi kam das nicht ganz hin. Die Sekunden schienen langsamer zu vergehen, die Gedanken, die ihr durch den Kopf schossen, waren ungewohnt klar und fokussiert, ohne dass sie sich wirklich aufs Nachdenken konzentrieren musste. Das Herz schlug schneller, die Augen sahen gefühlt mehr als sonst üblich und die Zeit schien regelrecht langsamer zu gehen. Sie hatte sich kaum je so sehr in ihrem Element gefühlt wie in dem Moment, als sie vor die Hütte getreten war. In ihrem Leben hatte es keine Situation gegeben, die den Namen ‚Kampf‘ besser beschrieben hatte als das ihr. Unerfahrenheit hin oder her – Training, Adrenalin und gewisse Persönlichkeitszüge ließen das Mädchen aufblühen.

Sie sah sich um, gab sich beste Mühe die Situation zu erfassen. Die Affen zu zählen war müßig, wichtiger war zu wissen, dass es einfach viele waren und von wo die meisten kamen, was ganz klar Richtung Wald war. Vom Meer her würden nur die kommen, die schon über ihre Köpfe hinweggesprungen waren oder sie umgangen hatten. Umiko und Pakura waren die ersten gewesen, die sich in den Kampf gestürzt hatten, während Kenta und sie sich einige kurze Augenblicke mehr Zeit gelassen hatten um sich auszutauschen. Auf seinen Vorschlag hin nickte sie nur, er hatte ja ohnehin Recht. Sie preschte vor, hieb bei ihrem Sturmangriff nach zwei Affen, einer versuchte über sie drüber, der andere an ihrer Seite vorbeizukommen. Beide verfehlte sie zwar, verlangsamte sie durch deren Ausweichmanöver aber genügend, dass sie für einen Fernkämpfer leichte Ziele abgeben würden – das reichte ihr, solange sie den Rotschopf in ihrem Rücken wusste. Trotzdem musste sie effektiver, schneller werden. Während Toriko noch in einer Hand den Schirm hielt griff die andere in die ‚Werkzeugtasche‘ an ihrem linken Bein und förderte von dort aus ein Shuriken sowie ein langes Stück Draht hervor. Die Schirmhand mit dem nunmehr aufgespannten Regenschutz gab sich alle Mühe Wurfgeschosse abzuwehren, als sie unter dem dumpfen Pochen aufprallender Was-auch-immers – ganz genau wollte sie es wahrscheinlich eh nicht wissen – mit der zweiten Hand und unter Zuhilfenahme ihrer Zähne den Draht am Shuriken fixierte. Dann stieß die Kunoichi sich mit einem Kraftakt vom Boden ab, stieg ein gutes Stück in die Höhe und warf zwei schnelle Blicke um sich. Sie hatte nach einem größeren Pulk an Affen gesucht, die sich möglichst nahe zusammen aufhielt und war fündig geworden. Nach einer Vierergruppe warf sie ihre Waffe, leicht daran vorbei, lenkte mit dem Draht den Wurfstern um die Tiere herum, ein Mal, zwei Mal im Kreis, zog fest an und vertaute immerhin drei der Tiere. Der vierte Affe war entkommen und stürzte sich wütend auf sie, zwei Hiebe mit dem schon wieder zusammengeklappten Schirm vertrieben ihn aber auch schnell wieder.

Dann hörte sie Pakuras Schrei. Toriko reckte den Kopf in die Richtung überlegte einige winzige Augenblicke, ehe sie handelte. Wieder stieß sie sich vom Boden ab, landete auf einem Kistenstapel und stieg mit einer Drehung noch höher. „Kenta, Umiko! Gebt mir Deckung!“, brüllte die Teamleiterin, während sie ihren weit geöffneten Schirm in die Höhe warf. Sie formte Fingerzeichen, beim Hochschrauben hatte sie sich schon umgesehen und die ihr am nächsten stehende Tiergruppierung ausgemacht. Die sollte jetzt ihr Jutsu zu spüren bekommen: Joro Senbon (Nadelregen)! Ein Stakkato aus Wurfnadeln ging auf oder um die Tiere nieder, ob sie irgendwas getroffen hat kümmerte gerade nicht. Das einzige was zählte war ein freier Rücken, als sie auf einem Hausdach aufkam und schnaufend in die Richtung hetzte, aus der sie die Stimme ihrer Kollegin gehört hatte. Was genau passiert war wusste sie nicht, sie konnte gerade noch so recht erkennen wie das Mädchen sich vom Dach stürzte. Sie legte nochmal an Geschwindigkeit zu, sich ihrer Verantwortung als Missionsführerin mehr als bewusst. Die Kunoichi kam auf dem Dach an und sprang hinterher, wobei sie dann auf eine gar nicht so schlimm verletzte Pakura, Umiko und eine Pfütze Klebeschlamms traf. Schnaufend begutachtete sie die Situation und war nach ihrer ersten Bestandsaufnahme sichtlich erleichtert. Stumm und noch immer recht schwer atmend griff sie abermals in ihre ‚Werkzeugtasche‘, diesmal holte sie eine kleine Verbandrolle und eine saubere Stoffauflage hervor. Ohne Nachzufragen begann sie die Wunde notdürftig mit flinken und geschickten Fingern zu verarzten, dass die Meteki Einwände erheben könnte war nicht eingeplant. Erst als sie fertig war erhob sie das Wort: „Wir desinfizieren das später, ich habe jetzt nichts dabei. Wir sollten näher zusammenbleiben, dann haben wir weniger tote Winkel.“ Während sie gesprochen hatte hatte sie ein Kunai aus der Beintasche geholt. Ihr Schirm lag ja jetzt ein paar Häuser weiter hinten rum, aber um den würde sie sich auch später kümmern. Das Vertrauen, das sie ihren Kollegen geschenkt hatte, war anscheinend gerechtfertigt gewesen, immerhin stand sie noch gesund da. So weit, so gut.
 

Yuudari Umiko

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Während Umiko schon fleißig damit beschäftigt war die Affen in ihre Pfütze zu locken und alles, was innerhalb ihrer Reichweite war, aber schlau genug war nicht dort hineinzutreten, mit Geschossen umzupusten, schienen sich auch ihrer anderen Kollegen an die Front zu begeben. Pakura wählte noch hinter der Yuudari einen anderen Weg, weshalb sie das Mädchen nicht sonderlich im Blick hatte. Auch, dass die anderen beiden Genin sich zuvor abgesprochen hatten – was ihr bei Kenta wohl kaum in den Sinn gekommen wäre, da sie ihn eher für einen Impulsiven Affenmörder hielt – bekam die Kunoichi im Eifer des Gefechts gar nicht mit. Allerdings hatte sie kaum etwas anderes von ihm erwartet, als dass er die Aufmerksamkeit vieler Affen auf sich lenkte. Während sie vermehrt versuchte kleine Geschosse abzufeuern, um möglichst viel Chakra zu sparen aber die Affen beschäftigt zu halten, fiel ihr dies deutlich auf, da sie zunehmend weniger zu tun hatte. Da konnte man nur hoffen, dass eine Taktik dahinter steckte. Wer so ein großes Mundwerk hatte, sollte doch auch seine Versprechen einhalten, nicht? Und das tat er zu ihrem Erstaunen auch, als ein grelles Licht losließ, das für alle kaum zu übersehen war. Gut, dass die Yuudari selbst gerade mit einem etwas aufdringlichen Affen zutun gehabt hatte, sonst hätte sie da wohl auch noch hinein gesehen. Die Chance wurde selbstverständlich genutzt und alle Affen in ihrer Reichweite, die sich verdutzt und wutentbrannt die Augen rieben, stieß sie mit kleinen Geschossen in Richtung der Pfütze, sodass sie umfielen und kleben blieben. Allerdings schien die Masse immer noch enorm zu sein… Man wusste gar nicht wo man anfangen sollte. Während Umiko überlegte wie man taktisch klug weiter vorgehen konnte, da im Moment viele Affen auf Entfernung gehalten waren, fiel auch ihr der Schrei von Pakura auf, der sie ein wenig aufschreckte.
Mehr oder weniger unbewusste reckte sich auch Umikos Köpfchen in die entsprechende Richtung, da sie sich aber kaum ein Stück vor dem Hauseingang befanden hatte, konnte sie das Mädchen auf dem Dach von hier aus nicht sehen. Für jegliche Manöver war sie zu langsam gewesen, bis die Teamleiterin sich zu Wort meldete und Deckung verlangte. Die Erziehung der Yuudari hämmerte den Kindern quasi unanfechtbar ein auf der Wort Höherrangiger zu hören. Deshalb dauerte es kaum bevor die Yuudari erneut Fingerzeichen formte und mit einem Wasserperlenvorhang vor sich auftrumpfte. Ja, langsam war sie zwar schon ein wenig erschöpft, aber wie viele Affenkämpfe würden sie wohl abzufertigen haben? Die Yuudari unterstützte ihre Teamleiterin und schoss auf alle Affen in ihrer Reichweite im Rücken von Toriko. Das war allerdings nicht allzu leicht, da sie den Bewegungen der Kunoichi schwer folgen konnte. Sicherlich würde Kenta sie dabei unterstützen. Doch ehe sie sich versah, es dauerte kaum wenige Sekunden, stand Pakura auf einmal neben ihr und fragte sie wie groß sie diese Pfützen machen konnte. Umiko war nicht die Beste darin schnell zu überlegen. Sie war kurz gesagt: Ein wenig langsam. Nicht nur in ihren Bewegungen, auch im Umdenken. Im Kampf hatte sie selten an einer Front gestanden. So dauerte es einige Sekunden ehe sie antworten konnte: „Sicher noch ein Stück größer, aber ich habe schon ein ganzes Stück Pulver verschossen…“ Und schwupp stand die Teamleiterin da und das Thema wurde umgelenkt. Sie kümmerte sich kurzerhand um die Verletzung Pakuras, die Umiko fast schon wieder vergessen hatte, weil es ihr aus ihrer Position heraus gerade alles zu schnell ging und wies an, dass sie sich näher zusammenfinden mussten. Umiko nickte zustimmend. Allerdings hatte sie völlig die Übersicht verloren. Sie hatten vielleicht ein paar wenige Sekunden mit Gesprächen verschwendet, aber wie viele Affen waren noch da und was sollten sie dagegen noch tun? Ein ganzes Stück lag oder klebte schon vor ihnen auf dem Schlachtfeld. Jetzt stellte sich die Frage: Wenn sie von jemandem gelenkt wurden, sollte der nicht langsam einen Rückzug ankündigen? Denn auf kurz oder lang würden die Genin diesen Kampf, allein durch ihrer wesentlich größeren Möglichkeiten, doch sicher gewinnen… oder?
 

Meteki Pakura

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Mit jeder Sekunde gewann Pakura wieder die vollständige Gewalt über ihre Sinne zurück. Die Bisswunde am Oberarm des Mädchens blutete nur wenig, brannte dafür aber so stark, dass sie ihre Zähne zusammenbeißen musste, um das Gesicht nicht in einer schmerzerfüllten Grimasse erstarren zu lassen. Von den Schmerzen abgelenkt bemerkte die Schwarzhaarige erst, dass Toriko sich genähert und ihre Verletzung begutachtet hatte. Einem ersten Impuls folgend versuchte die Kirinin, sich der Behandlung durch die erfahrenere Genin zu entziehen. Allerdings bemerkte sie schnell, dass es nichts bringt und hielt still. Als die Amenin mit ihrer Behandlung fertig war, betastete die Ninjutsuka noch geistesabwesend den Druckverband und krächzte ein heiseres Danke, Toriko-senpai hervor. Die Kunoichi schämte sich. Sie hatte bisher nur gegen den Strom gehandelt und war dadurch auch noch verletzt worden. Einen Blick über ihre drei Kameraden schweifen lassend stellte die Vierzehnjährige fest, dass niemand sonst verwundet worden war. Wenigstens diese Schande musste sie nicht über sich ergehen lassen. Plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck der Braunäugigen. Das werde ich nicht länger zulassen.

Langsam richtete sich der Teenager auf und stellte sich mit dem Rücken zu den anderen Dreien hin. Aus der Richtung, in welche die Schwarzhaarige nun blickte, kam eine Gruppe von vier Affen herangestürmt. Pakura fixierte die Tiere mit einer Entschlossenheit im Blick, welche sie überhaupt erst dazu bemächtigt hatte, ihren Weg des Ninjas in Angriff zu nehmen. Diese Tiere greifen Unschuldige an. Sie sind gefährlich und verdienen es nicht, verschont zu werden. Zielsicher griff die Kunoichi mit der rechten Hand in ihre Gürteltasche und zog vier Shuriken hervor, welche sie nach und nach auf die Angreifer warf. die ersten beiden Shuriken trafen ihre Ziele zuverlässig. Der Dritte streifte bloß einen Affen und hinterließ einen tiefen Schnitt in der linken Schulter des Tieres. Der letzte Affe konnte das Shuriken, welches auf ihn geworfen wurde, mit einem eigens produzierten Geschoss abwehren. Gemeinsam stürmten die beiden überlebenden Pelzträger auf die Ninjutsuka zu. Ihr wollt es nicht anders. dachte diese und formte eine Kette von Siegelzeichen. Suiton: Mizú naifu no Jutsu Die Meteki spuckte mit Chakra angereichertes Wasser in beide Hände und formte daraus Kunai, welche sie sogleich mit den Klingen nach unten fest umklammerte. Sobald das Pelzige Duo bei ihr angekommen war, trat die Schwarzhaarige den Einen gezielt gegen die Brust, um sich ein wenig Luft zu verschaffen und ließ dann das in ihrer rechten Hand geführte Kunai auf den anderen Affen hinabsausen. Blutüberströmt sank das getroffene Tier zu Boden und starb, während das Andere von Panik ergriffen zu flüchten versuchte. Einen Moment überlegte die Vierzehnjährige, den Affen laufen zu lassen, entschied dann aber, es nicht zu riskieren. Eine einzelne Träne kullerte über Pakuras linke Wange, während sie ausholte und eines der Kunai auf das verängstigte Tier warf. Das andere Kunai entglitt den Händen der Braunäugigen und fiel zu Boden, wo es wieder zu einer Wasserpfütze wurde.

Nachdem auch der letzte Flohfänger tödlich getroffen war, fiel die Genin erneut auf die Knie und verspürte ein grausames Gefühl in ihrem Inneren. Es war irgendwas zwischen einem Brennen und einem Reißen in der Magengegend. Unfähig irgendein Geräusch von sich zu geben verharrte die Kunoichi einen Moment in dieser Haltung und erbrach dann ohne jede Vorwarnung einen Schwall bitterer Galle auf den Boden vor sich. Das Ganze wiederholte sich noch ein oder zwei Mal, bevor sie schließlich wieder aufstand und abgesehen von einem verbliebenden flauen Gefühl im Magen wieder alles beim Alten. Die Suiton-Anwenderin blickte sich um und stellte fest, dass abgesehen von den Affen, die noch in Umikos Klebefalle steckten, keine lebendigen Affen mehr im Dorf zu sein schienen.
 

Kinzoku Kenta

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Insgesamt war Kenta durchaus mit dem Kampfergebnis zufrieden.

Gut - Toriko reagierte so gar nicht auf das seiner Meinung nach ziemlich hübsche Manöver, das Kenta vorbereitet hatte, weil sie lieber losspringen und Pakura vor irgendwas retten wollte. Kenta hatte den Schrei auch gehört - wie hätte er auch nicht können? - es aber erstmal nicht als weiter schlimm eingestuft. immerhin war Pakura nicht allein an ihrer Stellung und mittendrin ihre Formation aufgeben? Die konnten froh sein, dass er nicht das Kommando hatte, dachte Kenta milde irritiert, als er inmitten einer geblendeten Affenmeute stand, auf einmal ohne in dieser Position irgendeine Form von Rückendeckung zu haben ... als einen Moment später die ersten Wassergeschosse quer durch sein Blickfeld flogen, um geblendete Affen in Richtung einer Klebefalle zu schubsen, rollte der Rotschopf mit den Augen. Wenigstens eine hier, die nicht total vergessen hatte, dass es sowas wie strategisch sinnvolle Aufstellungen und Manöver gab ... Kenta leistete seinen Beitrag, indem er weitere Kunai nach den Affen warf die gerade nicht schon mit Wasser abgeräumt wurden, und nach ihm fliegenden Steinen oder Kothaufen entweder auswich oder sie stoisch hinnahm. Diese Methode war zwar weniger elegant, was das füllen der Klebefalle anging, dafür aber irgendwie auch finaler. Denn mal ehrlich, was würden sie mit einem Haufen festgeklebter Affen anfangen? Sie einzeln rauszupfen und friedlich wieder auswildern? Hielt Kenta für eher unwahrscheinlich, vor allem wenn Pakura jetzt erstmal verletzungsbedingt ausfiel ... nachdem seine nähere Umgebung erstmal frei erschien (außer vom Geschrei festpappender Affen, hehe!), huschte Kenta die nächste Hauswand hinauf und schaute mal nach, was die anderen so trieben. Als er Pakura sah, die als einzige mit Verband rumlief, grinste Kenta vielsagend - und schaute belustigt zu, als ihr Gesicht sich daraufhin verfinsterte. Naah? War da etwa jemand angestachelt? Er hätte ihr natürlich die blauen Flecke unter seinem Hemd zeigen können, aber - pff, wieso denn? Eine provozierte Pakura war ein Anblick mit solchem Seltenheitswert, dass er sie jetzt sicher nicht beruhigen würde.

Es sah so aus! Kenta dachte gar nicht dran einzugreifen, als Pakura sich mit vier Kunai vier letzten Affen gegenüberstellte, als wäre das hier die letzte Verteidigungslinie Kirigakures. Und was für ein dramatischer Kampf es war! Zwei auf Reichweite ausgeschaltet, einen mit Tritt neutralisiert, dann den zweiten erstochen uuund ... jawohl, den letzten verwandelte sie auch noch! Um gleich darauf zu merken, dass sie dann irgendwie doch nicht das Nervenkostüm dafür hatte, etwas umzubringen. Was wohl jeder andere hier mehr oder weniger selbstverständlich getan hatte, oder? Aber jetzt war nicht die Zeit für Genörgel, fand Kenta, und sprang lautlos wie eine Katze vom Dach, um hinter Pakura zum Stehen zu kommen. Sobald sie fertig gekotzt hatte, würde sie ein seltsam patschendes Geräusch bemerken - und dann bei ihrem Rundumblick feststellen, dass Kenta hinter ihr laut und deutlich in die Hände klatschte. Und grinste. "Bravo! Bravo! Wirklich, großes Kino." Urteilte der Kinzoku laut, und wischte sich mit einem Stoffstreifen einen rötlichen Fleck von der Stirn - hmm, Affenblut? Kleinere braune und rote Spritzer auf Hemd und Hose ließ er wohlweislich in Frieden - die würde er mit Putzen eh nur verschlimmern. "Also. Wir hatten einen perfekt getimten Angriff, der so schnell wieder aufhörte wie er angefangen hat, und die Informationen zum Hintergrund, die wir bisher von den Leuten hier bekommen haben, haben nichts hiervon vorhergesagt und sich als vollkommen nutzlos herausgestellt - außer wenn es darum geht uns beim hin- und herlaufen zuzuschauen." Kenta warf den Stoffstreifen weg und verschränkte die Arme, bevor er die nächsten Worte sehr laut und sehr deutlich sprach: "Möchte irgendjemand überraschend auftauchen und uns erklären, wo genau wir hier mitgespielt haben?"

"Irgendjemand sollte dir mal Bescheidenheit beibringen. Aber: Jawohl, hier bin ich." Haiiro war wieder da, aus der Tür einer benachbarten Hütte tretend und gut gelaunt und bärtig wie immer. "Ich befürchte tatsächlich, mein alter Freund war nicht völlig ehrlich mit euch ... und nein, er steckt nicht selbst dahinter." Fügte er auf Kentas vielsagenden Gesichtsausdruck zu diesen Worten hinzu. "Also - die Geschichte um die verschwundenen Dorfbewohner stimmt nicht ganz. Es handelt sich eher um ein Missgeschick, das in unsere eigene Verschuldung fällt. Da unser Dorf jedoch sehr arm ist, hielten wir es für klüger, dies nicht so anzugeben, um beim Preis auf einen kleinen Nachlass hoffen zu können - gerade genug, um euch anzuheuern. Der tatsächliche Hintergrund ist, dass eines unserer jüngeren Sippenmitglieder mit dem dörflichen Leben unzufrieden war und hoffte, es in der großen Stadt zu etwas bringen zu können ... allerdings fehlte es dafür an nützlichen Talenten. Nun, die Gedanken gingen irgendwann zum Unrechtmäßigen. Er oder sie dressierte drei Affen, alle möglichen Dinge zu stehlen und zurück zu ihrem Nest zu bringen. Allerdings rissen die Tiere bald aus." Haiiro räusperte sich. "Diese kleinen Affen vermehren sich schnell, wenn sie genug Nahrung haben, und die dressierten Affen brachten ihren Artgenossen bei, wie man das hier nächtens stehlen konnte. Und seitdem haben wir unsere Affenplage, minna-san." Der alte Mann neigte bescheiden den Kopf. Im Hintergrund tauchten auch die anderen Dorfbewohner langsam wieder im Zentrum auf und begannen mit Aufräumarbeiten. "Wie ihr sicher erahnt habt, war auch ich einmal Ninja ... ich kann vieles nicht mehr, aber sobald ich wusste, dass ihr wieder hier wart, trieb ich die Gruppe mit ein bisschen Feuer und Krach auf das Dorf zu. Und ihr habt eure Aufgabe nun in bewundernswerter Weise bewältigt." Haiiro lächelte warm und herzlich.

Und Kenta zeigte ihm genau so warm und herzlich den Vogel. "Tut mir Leid alter Mann, aber so einfach ist das hier nicht. Ich bin sicher, du weißt sehr genau, wem ihr die ganze Scheiße hier zu verdanken habt. Und nicht nur ihr, sondern auch wir. Findest du nicht, dass du es uns einen Schuldigen ein bisschen, hmm ... schuldest? Ich meine, natürlich kannst du diese Person weiterhin decken, aber ... ich glaube wenn wir ein bisschen drauf bestehen wird Sora irgendwas einfallen, um euch für den erschlichenen Preisnachlass bluten zu lassen." Der rothaarige Junge blieb genau da wo er war stehen - er befürchtete zwar fast, dass es Pakura immer noch nicht so stören würde, aber bei Toriko durfte man ja zumindest hoffen, dass sie sich auch ein bisschen verarscht vorkommen würde.
 
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Meteki Pakura

Chuunin
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Was tat Kenta da bitte gerade? Hatte er sich tatsächlich gerade über Pakura lustig gemacht, weil sie im Gegensatz zu ihm noch menschliche Charakterzüge zeigte? Was fällt diesem Mistkerl eigentlich ein? Klar, war es nicht selbstverständlich, dass einen der Tod von Tieren derart mitnahm. Dennoch sind es fühlende Wesen und wenn man mal bedenkt, dass die Meteki zuvor noch nie getötet hatte, ist es auch kein Wunder, dass sie sich dabei nicht gerade wohlfühlt, ein Leben zu beenden. In der Akademie hatten sie die jungen Shinobi und Kunoichi immer nur auf die faktischen Dinge vorbereitet, aber nie auf den Kummer, welcher aus den Praktiken des Berufes wachsen konnten. Langsam erhob sich die Kunoichi zu ihrer vollen Größe von ganzen 1,42 Metern und drehte sich bedrohlich langsam zu ihrem rothaarigen Kameraden um. Ein geübter Beobachter würde die matten Irden der Vierzehnjährigen bemerken, welche bei dem Mädchen immer ein Anzeichen bilden, dass diese kurz vorm Ausrasten steht. Allerdings kam sie nicht mehr dazu, dem Kinzoku ihre Meinung zu geigen, da dieser gleich mit einem gewohnt breiten Grinsen im Gesicht seine Theorien bezüglich der Geschehnisse zum Besten gab. Und wie es der Zufall wollte, kam auch sogleich der Haiiro-sennin durch die nächstgelegene Haustür und bestätigte, dass vieles davon der Wahrheit entsprach. Die folgende Erklärung des ergrauten Mannes machte die Suiton-Anwenderin dermaßen wütend, dass sie nur noch mit zu Fäusten geballten Händen hinter Kenta stand und sich auf die Unterlippe biss, um nicht gleich ihren Zorn hinauszuschreien.

Kaum hatte der Raiton-Anwender seinen Teil des Dialogs beendet, konnte die Kirinin sich nicht mehr beherrschen, stapfte an ihm vorbei und ließ es sich auch nicht nehmen, diesen mit einer überraschend rüden Geste auf Seite zu rempeln. Mit beiden Händen packte die Braunäugige den Alten am Kragen und zerrte ihn auf die Höhe ihres Gesichtes, um dem Bärtigen beim Sprechen direkt in die Augen zu sehen. Es reicht langsam, alter Mann! Wegen der Scheiße, die Du hier verbockt hast, sind alle hier im Dorf in Gefahr gewesen! Jemand hätte verletzt werden können, wenn es nicht sogar passiert ist! Du sagst uns jetzt endlich, wer die Affen abgerichtet hat, damit wir beenden können, wozu ihr uns gerufen habt!!! Erschrocken über den plötzlichen Wechsel der Ausdrucksweise des Mädchens riss der Eremit seine blauen Augen auf und ließ sogleich sämtlichen Widerstand fallen.

Ihr Name war Yamikaze Kirika. Sie war die Enkelin unseres Dorfältesten und wie gesagt, nicht mit dem Leben in der Dorfgemeinschaft einverstanden. Nachdem Kirika alt genug wurde, ist sie nach Soragakure gezogen, um ebenfalls die Ausbildung zur Kunoichi zu absolvieren. Wurde aber abgelehnt, nachdem sie dreimal durch die praktische Prüfung gefallen war. Also hat sie sich mit ein paar anderen Jugendlichen, die ihre Ausbildung ebenfalls nicht bestanden hatten, in das baufällige Labor gegangen, zu dem ich euch geschickt habe, um dort die Affen für ihre Zwecke abzurichten. Gerade als ihre Erziehungsmaßnahmen Erfolg zeigten, wurde Kirika von einem hinabfallenden Trümmerstück erschlagen. Daraufhin sind die Affen durchgedreht und haben die übrigen Banditen vertrieben. Soviel ich weiß, sind die Mistkerle alle in ihre ehemaligen Heimatorte zurückgegangen. Einer von ihnen kommt ebenfalls aus Hinan-Sho. Ihr Mädchen erinnert euch sicher noch an den Burschen, welcher euch nicht helfen wollte, beim Fallenbau? Beim letzten Satz deutete Haiiro auf Pakura und Umiko, was aber auch relativ überflüssig war. Die Sache war gerade mal etwas mehr als eine Stunde her und so ein schlechtes Gedächtnis hatte die Ninjutsuka sicher nicht. Die Schwarzhaarige ließ ihren Gegenüber los und wandte sich, nun wieder etwas ausgeglichener ihrem Team zu. Ich denke, wir sollten Haiiro und den anderen Typen, der für die Überfälle mitverantwortlich ist, festnehmen. Soll doch die Dorfverwaltung entscheiden, wie die zu bestrafen sind. Was meint ihr?
 

Kinzoku Kenta

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Die Hauptverantwortliche war gestorben? Oh wie praktisch! Kenta überlegte kurz, diese Behauptung aus Prinzip anzuzweifeln oder zumindest näher nachzuforschen - andererseits war er gerade mit Blut und Affendreck beschmiert und hatte keine Lust sich länger als unbedingt nötig auf diesem unwirtlichen Fleckchen Land aufzuhalten. Wichtiger war ohnehin was anderes: Pakura hatte ihr Rückgrat ausgepackt! Hach, fantastisch. Kenta wusste zwar schon seit längerer Zeit dass sie eines hatte - wenn auch unter unnötig vielen Lagen aus Höflichkeit und Menschlichkeit vergraben - aber es war doch immer wieder eine Freude es auch tatsächlich zu sehen. Die Kunoichi schlug vor zumindest den anderen Überlebenden des Loser-Trios einzukassieren. Und den selbstgerechten alten Sack gleich mit. "Ich bin vollauf deiner Meinung, Meteki-san." Versicherte Kenta mit ernster Miene, dann ließ er in einer dramatischen Geste die Finger der rechten Hand spielen. Davon abtropfende Fäden aus Stahl tanzten in der Luft hin und her, und der Kinzoku hielt nach einem rückversichernden Blick zu Toriko die andere Hand Haiiro entgegen und blickte lauernd. "Wir müssen schließlich der Gerechtigkeit Genüge tun, nicht? Tja ... jetzt heißt es Kampf oder Kapitulation, Haiiro-sensei." Bemerkte er spöttisch - und nahm fröhlich die mit einem Seufzen ausgestreckten Handgelenke des alten Mannes entgegen. "Sammelt ihr den anderen Kerl ein? Der macht sicherlich mehr Spaß." Nein, Kenta baute nicht wirklich Handschellen aus seinem Metall - das was er Haiiro und etwas später dem überlebenden Taugenichts an die Unterarme fügte, waren einfach nur mehrfach verwobene (und bei näherer Betrachtung unnötig straff geführte) Stahlbänder, ohne Schlüssel oder sonst irgendeine Möglichkeit sie aufzumachen. Irgendjemand in Sora würde schon eine passende Zange dafür haben!

Anschließend klärten sie die ausstehenden Fragen mit dem Dorfoberhaupt - das gar nicht begeistert war, wie die Mission sich entwickelt hatte, einer latent bedrohlich wirkenden Toriko allerdings auch nicht wirklich mehr entgegensetzen wollte als seine stille Verachtung - und nutzten, zumindest soweit es Kenta anging, noch die Chance sich im Dorf den gröbsten Dreck abzuwaschen. Dann folgte die Abfahrt noch am Abend des selben Tages, von mehr als einem Kopfschütteln auf Seiten des Teams begleitet.

"Hach ja ... wer hätte gedacht, dass unsere erste Mission so endet, hmm?" Fragte Kenta versonnen, als er am folgenden Morgen Pakura auf dem Deck begegnete. Sie würden in Kürze Sora erreichen, wo sich ihre Wege trennen müssten - man hatte besprochen dass Pakura bei erster Gelegenheit ins Krankenhaus musste, um sich ihre Tollwut-Impfung zu holen. "Aber eins wollte ich noch klären ehe wir uns nicht mehr sehen - das war kein spöttischer Applaus. Ich war tatsächlich beeindruckt, dass du zu sowas in der Lage bist." Naja - "zufrieden" hätte es auch getroffen, aber wütend oder nicht, der Ausdruck hätte Pakura sicher weniger gefallen. "Ich geh mal nach den Gefangenen sehen, ja?" Ein Jammer, dass die Fahrt so kurz war. Und dass sie nicht wirklich Verhöre führen mussten.

(Ende)
 
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