„JETZT!“Der Ruf ließ sie zusammenzucken. Der Rauch war noch nicht vollständig verflogen, Reika konnte nicht sagen, was für ein Angriff kommen würde oder gar, aus welcher Richtung, doch war sie einen Herzschlag nach dem verräterischen Ruf in Bewegung. Die Nebeldiener verschwanden, als wären sie nie da gewesen, während sie nach Hinten sprang, tiefer in den Rauch und dem Gestank hinein, so viel Entfernung zu ihrem vorigen Standpunkt bringend, wie sie nur konnte. Ihre Finger formten Siegel, noch während die heiße Welle der Explosion sie erfasste und aus dem Gleichgewicht brachte, sie hart mit den Knien aufkommen lassend. „Wollen diese Idioten uns Umbringen?!“ Sie hatte vier Explosionen gezählt, die weiteren Rauch aufgewirbelt hatten, sie für einen kurzen Augenblick einen der Verursacher erblicken lassend.
„Mangen Narakumi no Jutsu“ Mehr als diesen Blick hatte nicht gebraucht, ihre Finger formten das letzte Siegel und für Sakamoto nahmen die Geschehnisse einen anderen Weg. Ihr ganzer Wut und Zorn über seine Aktion floss aus ihr heraus, gebündelt in einen einzigen Gedanken, einem Bild. „WIR KÖNNTEN TOT SEIN!“ Die Finger so fest aufeinander gepresst, dass die Gelenke weiß hervortraten hatte sich die Kunoichi erhoben, die Lippen zu einem Grinsen verzogen, als ihr Blick Idoki neben sich bemerkte. Der „Schauplatz“ des Genjutsus war perfekt, hatte sie doch die ganze Zeit des bisherigen Kampfes in ihr verbracht, ihr Körper war ebenfalls Perfekt, genauso wie die von Idoki, zumindest was über der Kleidung sichtbar war. Was den Rest betrach, das war ihre Fantasie.
„Ich... hab... ihn... spreng... ihn! BEEIL DICH!“ Die Worte hatte sie zwischen den Lippen herausgepresst, während sie jedes Gefühl in sich unterdrückte, sich voll und ganz auf den aus ihr herausströmenden Chakra konzentrierend. Blut lief ihr über das Gesicht, bildete sich langsam ausbreitende dunkle Flecken auf ihrer Kleidung, wo sich die Splitter der weg gesprengten Wand in sie gebohrt hatten. Ihre Zähne groben sich tief in ihre Unterlippen, jedes Gefühl und jeden Schmerz vollkommen ausblendend. „Du entkommst... mir nicht! Nicht nach... dieser Aktion!“
Für den sich wieder umgedrehten Sakamoto verzog sich der Rauch genauso schnell, wie für die Anderen, schon früh zwei am Boden liegende Gestalten enthüllend. Regungslos langen die beiden unweit der vier Explosionen, die schwarze, verrußte Krater in dem einst schönen Parkettboden hinterlassen haben. Sie hatten gewonnen, ihre beiden Gegner lagen am Boden, eines der Gestalten offensichtlich bewusstlos, die Andere leise wimmernd. Nur langsam verzog sich auch der letzte Rest von Rauch, das Schauspiel offenbarend. Idoki bewegte sich nicht, er lag mit dem Gesicht auf dem Boden, die zerborstene Brille um ihn herum verstreut, den Kopf in einem Übelkeit erregenden Winkel haltend. Die kleine Blutlache unter ihm wurde mit jedem Herzschlag immer größer, bis sie die zusammen gekrümmten Finger erreichte, kurz stockte, diese Umfloss und seinen Weg weiter suchte. Auch unter der leise wimmernden Körper, das wohl Reika gehört hatte, bildete sich mit erschreckender Schnelligkeit eine weitere Blutlache, das aus dem Arm und Beinstumpf, die die in Fötusstellung eingerollte Genin umklammert hielte, mit ihrem Herzschlag pulsierend, heraus floss. Mit jedem Augenblick, den Sakamoto dem Bild beiwohnte wurde Reikas Stimme leiser, bis sie ebenfalls verstummte, das leichte zittern ihrer Glieder hörte auf, die weit aufgerissenen blauen Augen starrte nur noch leer vor sich hin.
„WOHIN HAST DU GEZIELT?! SIND SIE TOT?!“ Es war die Stimme von Masao, von Panik fast brechend, während seine Schritte hinter dem, in der Illusion gefangenen Genin lauter wurden...