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Job: Ein Streich kommt selten allein - Take 3(?)

Monoka Tomoe

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Was ein Mist, jetzt hatte sie diesen verdammten Akademieabschluss und trotzdem musste sie sich mit so einem Schwachsinn abplagen! Was sollte das eigentlich? Sie war jetzt ein echter, wahrer Ninja und trotzdem hockte sie an diesem Morgen in dem winzigen Kellerräumchen, das ihre Behausung hatte und sollte ihre bescheuerten Schuhe putzen! Die würden doch eh wieder dreckig, sobald sie einen halben Schritt vor die Tür machte. Irgendwann würde es sicher wieder mal regnen und dann wär die ganze Mühe eh umsonst gewesen. Im Moment war es allerdings sonnig, wenn auch noch ziemlich frisch – war ja schließlich erst halb acht am Morgen, deshalb hatte es dann doch irgendwie Sinn, dass Tomoe von ihrer Frau Mutter zum Schuhe putzen abkommandiert worden ist. Sie wäre sicher drum herum gekommen, wäre sie nicht stolz wie Oskar im ganzen Haus herumgehüpft, um zu feiern, dass sie eine Aufgabe zugeteilt bekommen hatte! So hatte Monoka Kino Wind von der Sache bekommen und prompt beschlossen, dass ihre Tochter ordentlich auszusehen hatte, damit das Kind auch einen guten Eindruck hinterließ.
‚Guter Eindruck am Arsch, die steht doch bloß drauf, mich wie ne Schaufensterpuppe herzurichten!‘ Davon war Tomoe völlig überzeugt, als sie ihre guten Lack-Halbschuh noch ein letztes Mal polierte und dann einfach entschied, dass die Treter endlich sauber genug waren. Eben schnell in die Dinger rein geschlüpft und schon war sie fertig. Noch schnell ihre Tasche über die Schulter geworfen und schon konnte sie aus dem Haus stürmen. So wie es aussah, würde sie heute wieder ein widersprüchliches Bild abgeben, wie sie zu dem Treffpunkt ging: In einer relativ engen, weißen Bluse mit doppelter Knopfreihe, die von einer dünnen, schwarzen Schleife an der Brust verziert wurde und dazu passendem nachtblauem Rock, der ihr genau bis zum Knie reichte, sah sie eindeutig so aus wie die Lieblingsmatratze irgendeines CEOs höheren Alters. Das hatte sie beim morgendlichen Krieg um die Kleiderordnung auch genau so angemerkt, aber es hatte nichts genutzt; jetzt musste Tomoe so zu ihrem Auftrag gehen. Wenigstens hatte sie eine süße Frisur dazu: von ihrer Schulter hing ein langer, dicker geflochtener Zopf herunter, der ihr fast bis zum Bauchnabel reichte und jedes Dutzend Schritte neu geordnet werden musste – worth it!

Unterwegs hatte die Blondine lustlos über der Auftragszuweisung gedümpelt und gefolgert, dass sich das mit dem nervigen Kind doch irgendwie so ein bisschen nach ihr anhörte. Auch wenn sie nie auf die Idee kommen würde, Klingelstreiche zu spielen oder so was. Vor allen Dingen war‘s doch sterbens langweilig, immer die selben Leute zu nifteln! Abwechslung musste sein! Die Frage war aber, wie sie mit dem kleinen Kerlchen denn umgehen sollte, wenn sie ihn erwischte – sie war mit Sicherheit die Letzte, die es sich erlauben dürfte, jemanden wegen ein paar Streiche zurechtzuweisen. ‚Irgendwer hat den Auftrag doch absichtlich für mich ausgesucht und kichert sich jetzt einen.‘ Tomoe beschloss, denjenigen zu finden und zu bestrafen, der ihr diesen Mist eingebrockt hatte, als sie um zehn Minuten vor acht am Treffpunkt ankam. „So was… noch keiner da?“ War ja auch egal, das Mädchen hatte schon was interessantes gefunden, was sie sich genauer ansehen wollte. Kurzerhand hüpfte das junge Ding auf den nächstbesten Lattenzaun und von dort aus auf das angrenzende Hausdach. Vom Dachfirst aus hangelte sie sich hinunter zu einer kleinen Lichtluke durch die man in den Dachboden hineinsehen konnte… na was war da so alles schönes drinnen?
 

Yamanaka Arata

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Hmm. Arata konnte sich eigentlich nicht beschweren, wenn er über diese aktuelle Jobzuweisung nachdachte. Gut, er hatte nicht ausschließlich gute Erfahrungen mit nervigen Kindern gemacht und war sicher kein Spezialist für Erziehungsfragen, aber- kein Risiko ernstlich kämpfen zu müssen! Ob Tomoe sich auch so darüber freuen würde? Der Yamanaka lächelte still in sich hinein, während er zu ihrem Treffpunkt spazierte, und freute sich unterwegs des warmen Wetters, während eine frische Morgenbrise sein langes Haar im Wind flattern ließ, ganz wie die Sorte Locken die man sonst nur in Werbung für Haarpflegemittel zu sehen bekam. Es war doch schön, wenn man ohne warme Mütze vor die Tür konnte ohne dass einem daraufhin die Ohren abfroren. Tatsächlich machte er sich nicht zu viele Sorgen was ihren Auftrag anging - wenn der Bengel ihnen einen Streich spielen sollte, bitteschön, an seinem Stolz war er nicht sonderlich verwundbar (... allerdings würde Tomoe den Bengel dafür wahrscheinlich grün und blau schlagen, kleiner Junge hin oder her, also sollte er es besser nicht tun). Ansonsten war bei ihm heute morgen alles gut gelaufen, und er hatte noch keinen Grund zu der Befürchtung dass es jetzt anders aussehen würde. Überhaupt, im Moment hatte er Glück: Diesen Monat hatte noch nicht ein Betrunkener versucht ihn anzugraben!

Am Treffpunkt angelangt, musste er aber ein bisschen verwundert feststellen dass Tomoe irgendwie - naja, fehlte. Es war ein komplett vollständiger Straßenzug in einer eher ruhigen Seitengasse, gesetzte Wohngegend, aber die innere Welt, die seine Erwartungshaltung aus der objektiven Umgebung erzeugte, hatte ein kleines, auffällig Tomoe-förmiges Loch, in dem sich nichts dergleichen befand. Er ging davon aus dass sie ihre Nachricht bekommen hatte, der Kurierdienst war in dieser Hinsicht geradezu beängstigend hartnäckig. Aber welchen Grund mochte sie dann haben nicht hier zu sein? Doch keine Lust gehabt? Krank? Möglich wäre es, auch wenn er sie eigentlich nicht als Drückebergerin einschätzte. Höchstens könnte sie die Mission über etwas anderem vergessen haben. Hmm. Na, so oder so sollte er erst einmal eine Stunde warten bevor er irgendwo anders hinging - ehrlich gesagt war es doch am wahrscheinlichsten dass sie sich einfach verspätet hatte, weil sie unterwegs noch Frühstück besorgen wollte oder soetwas. Leise summend lehnte Arata sich an einen der Bäume, die hier in regelmäßgen Abständen an den Rand des Gehwegs gepflanzt waren, und wartete erstmal. Tomoe fiel in der Regel auf, wenn sie vorbeikam.
 

Monoka Tomoe

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Also auf diesem Dachboden war schon mal nichts interessantes. Kein fieses, dunkles Geheimnis, das sich irgendwie verwerten ließ, dafür aber irgendein anfang Zwanzigjähriger, der sich von der anderen Seite der viel zu schmutzigen Scheibe genau so sehr an das Glas drückte, wie Tomoe von außen. Um ein Haar hätte sie sich verjagt und dabei ihren Halt verloren, aber im aller letzten Moment konnte sie ihren drohenden Sturz noch verhindern. Kurz streckte sie dem Fremden noch die Zunge raus und machte sich dann auf, im nächsten Haus zu spionieren. Das Nächste hatte aber leider kein schönes Firstfenster, sondern eines an der Seite, das aus den Dachziegeln hervorlugte. Das bedeutete, dass sie von Platz her niemand sehen könnte, wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass irgendjemand sich hier mit ihr treffen wollte. Trotzdem näherte sich das Mädel mit den lebendigen, braunen Augen dem Fester, um hinein zu spähen. Was sie dort entdeckte war a-tem-be-raubend! Kisten, Taschen und Schachteln, so weit das Auge reichte – ach ja und Staub natürlich auch. Viel davon. Für einen Dachboden war das nichts Unnormales, aber Tomoe zog dennoch einen kurzen Moment lang ein langes Gesicht. ‚Ein Schatz oder so wär cool gewesen.‘ Aber auch mindestens genau so unrealistisch, denn wer würde einen Schatz schon auf dem eigenen Dachboden verstecken, hm?
So sehr die Enttäuschung, nicht instant steinreich geworden zu sein, das Grinsen aus dem Gesicht gewaschen hatte, setzte es sich sofort wieder in ihrem Antlitz fest, als sie bei ihrer Rückkehr merkte, dass ihr Partner inzwischen auch eingetrudelt war. In einem Sekundenbruchteil musste Monoka Tomoe jetzt eine Entscheidung treffen – keine Leichte, aber es musste schnell gehen! Sie könnte einfach locker grüßen, wie sie es normalerweise machte, oder aber versuchen, sich anzuschleichen und darauf zu hoffen, dass er sie nicht bemerkte. Auf diese Weise könnte er sich vielleicht ganz furchtbar verjagen. Auch wenn der Gedanke an Aratas Gesichtsausdruck, wenn er sich erschreckte, sicher lustig war: Noch vor Beginn ihrer Aufgabe mit einem Herzinfarktpatienten fertig zu werden war dann doch irgendwie kontraproduktiv. Aber ihn so ganz ohne alles davonkommen zu lassen war dann wieder langweilig.

Also entschied Tomoe sich für so ein Zwischending: sie postierte sich so leise wie möglich am Rand des Daches, nahm einen selbstbewussten, breiten Stand ein und rief dann relativ laut zu Arata unten aus: „Jo, alte Socke! Auch schon da?“ Das dürfte insgesamt ein lustiges Bild abgeben: Ein junges Mädchen im vollen, perfekt sitzenden Businessanzug, mit Mauerblümchenfriese stand auf dem nächstbesten Hausdach, und brüllte irgendeinem Zottel grinsend wie ein Vollidiot ne Begrüßung entgegen. Will einer nen Foto davon? Nein? Auch gut! Lange währte der Anblick nämlich nicht – nur Momente nach dem Gruß schwang die Blondine sich von dem Dach des Hauses, in dem spätestens jetzt alle wach sein dürften. Ein paar Schritte weiter und schon hatte sie den Kerl mit der geilen Matte erreicht. „Chic siehst du aus“, stellte sie zuerst fest und ging dann gleich zum Geschäftlichen Teil über: „Ne Ahnung, wo das is, wo wir hin müssen?“ Noch kurz ihren dicken Flechtzopf gerichtet und ein paar Falten aus dem Rock gestrichen und schon war Tomoe bereit, loszutraben.
 

Yamanaka Arata

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Aaah. Wenn man mit einer lärmenden Vorstellung rechnete, war der Überraschungseffekt irgendwie nicht so ausgeprägt wie Tomoe sich das vielleicht erhofft hatte - aber überhaupt war es schwer, Arata aus seinem Pokerface rauszubekommen, wie die jüngere Genin jetzt auch feststellen dürfte. Er guckte wie immer ziemlich neutral, schien sich maximal zu freuen, dass sie in seinem Blickfeld aufgetaucht war, und nickte dem Mädchen freundlich zu, als sie vom Dach sprang. Wenn auch in einer etwas unerwarteten Aufmachung. "Ich hätte mir denken sollen dass du irgendwo auf den Dächern wartest ..." Stellte er fest und lächelte. "Dir auch einen guten Morgen, Tomoe. Und danke, dein Outfit ist ebenfalls schön. Ein bisschen unerwartet, aber du gibst ihm etwas rebellisches. Chefsekretärin auf der Flucht?" Frecher als gewöhnlich? Ja, aber nur so weit dass Tomoe ihn noch als lebendig erkannte. Das hatte sie sich bestimmt nicht selbst ausgesucht, und Arata war neugierig, wer auf die Idee käme Tomoe in so etwas konservatives zu stecken. Und vor allem - mit welcher Art von Gewalt der oder die das geschafft haben mochte. Hah! Eltern vermutlich. Die Haare sahen ihm ehrlich gesagt ein bisschen unsicher aus, aber ehe sie ihn vollends für ein Mädchen hielt verzichtete Arata erstmal auf das Angebot sie ihr nochmal nachzuflechten. Sie würde schon nicht im falschen Moment in einem Baum hängenbleiben.

"Hmm, nicht weit von hier." Meinte er auf die Frage nach ihrem Ziel und sah auf den Jobzettel, den er bereitgehalten hatte. "Ein paar Straßen weiter nur. Wir haben leider keine klare Angabe, wann und wo die Streiche stattfinden, also müssten wir wohl kurz mit der Dame sprechen. Wir könnten uns auch dort auf die Lauer legen." Immerhin mussten sie erstmal wissen, wo der Frechdachs zu finden war, ehe sie etwas unternehmen konnten. "Schon eine Idee, wie du vorgehen möchtest wenn wir ihn finden?" Fragte er nach - besser sie klärten das vorher. Am Ende latschten sie noch rein zufällig hinzu und ertappten den Bengel in flagranti, und dann war es besser sie hätten sich vorher geeinigt was zu tun war.
 

Monoka Tomoe

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Natürlich war ihrem Partner ihr ungewöhnlicher Aufzug aufgefallen und eben so natürlich hatte er ihn ohne zu zögern kommentiert. Tomoe grummelte ein knappes: „Bedank dich bei meiner Mom“, und damit war das Thema für sie erledigt. Hoffentlich steckte Arata ihrer Ma nicht, dass er diesen Aufzug schön fand – in dem Fall hätte sie nie wieder eine Chance, sich modisch durchzusetzen. Aber sich Gedanken machen, wie sie mit diesem Fall umgehen könnte, konnte sie auch später noch, jetzt hatten sie einen Auftrag zu erledigen. Und der erste logische Schritt war eben, sich mal bei der ollen Auftraggeberin vorzustellen und die Lauscher zu spitzen. Irgendwas nützliches konnte einem so ein Klient meistens erzählen, also war das doch ne echte Option! Und was noch viel besser war: Die Alte wohnt gleich in der Nähe! „Super, dann lass uns mal losgurken! Mit der Oma babbeln und sich auf die Lauer legen. In der Reihenfolge hört sich das doch nach nem Plan an.“ In seiner Komplexität hätte dieser „Plan“ von Tomoe sein können, wenn sie einen guten Tag hatte. Mit anderen Worten: Er gefiel ihr!
Mit Aratas frage hatte sie sich selber auch schon beschäftigt. Und das Gefühl, dass sie absichtlich genau diesen Auftrag zugeteilt bekommen hatte, war noch immer nicht verflogen. Während sich das Mädel mit den braunen Äuglein in Bewegung setzte, antwortete sie ihm also genau das: „Hab ich mich auch schon gefragt.“ Den Rest verschwieg sie dem Jungen aber. Nicht dass sie ihm nicht traute, aber sie hatte einfach keinen Bock, über ihre Vermutung zu reden. „Ich glaub nicht, dass ich die Richtige dafür bin, nen Streiche spielenden Rotzbengel zu bestrafen. Ich mein, ich hab‘s doch selber faustdick hinter‘n Ohren.“ Mit Ehrlichkeit oder Selbstkritik hatte Tomoe noch nie Probleme gehabt und das zeigte sich auch jetzt: „Kein Ahnung, was ich mach, wenn wir das Kerlchen finden. Kann passieren, dass ich dem einfach ‘n paar zimmer und fertig is die Geschichte… Kommt drauf an, ob der mir dumm kommt.“

Das war noch nicht mal ne Drohung, das war ein realistischer Ausgang der Situation! Vielleicht wäre es ganz klug, Arata den Jungen handlen zu lassen, wenn sie ihm begegneten, aber ein Restrisiko blieb. „Gegenvorschläge?“ Bestimmt hatte er die. Hoffentlich. Denn wen Tomoe wirklich ihr Ding durchziehen konnte, könnte dieser Auftrag ein ganz böses Ende nehmen.
Unterwegs inspizierte die Blondine auf jeden Fall erst mal einige Gullydeckel und versuchte, durch deren Löcher weiter nach unten zu blicken, ob sich nicht irgendwas interessantes dort finden könnte. Natürlich gab es da außer altem Laub und Dreck nicht viel zu sehen. Und genau deshalb verpasste sie auch das süße, kleine Haus nicht, in dem ihre alte Klientin wohnen sollte. Schnurstracks hielt sie auf die Eingangstür zu und ließ sich nicht beirren. Fix auf die Klingel gedrückt und einige Sekunden später öffnete sich quälend langsam die Haustür. „Wer ist da?“ Fragte eine altersmüde, sympathische Stimme mit hörbarer Besorgnis in der Stimme. Irgendwie wurden alte Menschen mit dem Älterwerden ziemlich ängstlich – Tomoe hatte keine Ahnung warum und hatte jetzt auch nicht so sehr das Bedürfnis, sich Gedanken darum zu machen. Stattdessen antwortete sie grinsend: „Jo, ist dein Name Kajiwara? Wir sind hier um uns um das kleine Arschloch zu kümmern!“ Dabei hörte sie sich an, als verkündete sie einen Lotteriegewinn. Ein paar alter, glanzloser Augen blinzelte die Blondine einige Augenblicke an, bevor die Alte Anstalten machte, die Tür kommentarlos wieder zu schließen. Vielleicht konnte ihr Partner mehr erreichen?
 

Yamanaka Arata

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"Hmm. Aber du könntest dich vielleicht gut in ihn hineinversetzen, wenn wir ihn suchen müssen." Versuchte Arata die positive Seite nach vorne zu stellen. "Falls es dich tröstet - ich glaube nicht dass sie sich den Job ausgesucht haben damit du was über Benehmen lernst. Die Leute die hier die Aufgaben zuteilen lesen davor sicher nicht unsere ganzen Zeugnisse." Und wenn doch müsste man sich fragen warum gewisse Personen dann überhaupt Jobs bekamen - nein, er wollte eigentlich nicht länger an seiner letzten Mission rumknabbern. Hatte er sich doch vorgenommen und das Wetter war schön. Daran würde er jetzt festhalten, egal was kam. "Hmm ... und um ehrlich zu sein, eine viel bessere Idee hab ich auch nicht. Entweder wir finden heraus wer seine Eltern sind und ob er Angst vor denen hat, oder wir müssen ihn selbst irgendwie abschrecken es wieder zu versuchen. Und vermutlich könntest du das besser als ich. Denkst du vor mir hat er Angst, wenn ich kein Feuer spucke?" Natürlich wär es am besten dass Tomoe ihn dann nicht gleich ins Krankenhaus brachte, aber ... einen ausgemachten Unruhestifter mit guten Worten von seinem Tun abbringen? Wohl eher nicht, da war er pragmatisch, auch wenn sein Clan (zu Unrecht) als ausgemachter Softieverein galt. Ara persönlich hatte soetwas immer gelöst indem er hauptsächlich mit Schulterzucken oder uninteressanten Retourkutschen reagiert hatte - man musste es halt langweilig machen, wenn man eine weiche Lösung anstrebte. Aber für eine alleinstehende alte Dame bot sich die Lösung nicht unbedingt an ... geistesabwesend bändigte Arata seine Haare in einen Zopf und schnallte sich das vorschriftsmäßige Stirnband um. Wenn man mit Angehörigen der älteren Generation sprach verkomplizierte es die Dinge nur unnötig, sich als Junge outen zu müssen.

Naja, sie gab sich schon Mühe, was das Ignorieren anging - sie machte Tomoe beinahe die Tür vor der Nase zu. Aber das war eigentlich genau die falsche Reaktion - es gab einen feinen Unterschied dazwischen eine Nervensäge zu ignorieren und es ihr langweilig zu machen. Wer einfach auf stur schaltete und nichts tat, machte nur eine Herausforderung draus, sich doch eine Reaktion abkämpfen zu lassen. Mit einem etwas lauteren Räuspern als üblich schob Arata sich ins Bild, das vom Türspalt aus zu sehen war. "Entschuldigt bitte meine Kollegin, Kajiwara-san. Wir sind tatsächlich hier um eure Bitte um Unterstützung zu beantworten. Mein Name ist Yamanaka Arata und dass ist Mononoka Tomoe." Erklärte der Yamanaka ruhig, aber bestimmt-
Und fünf Minuten später saßen sie am Kaffeetisch und konnten sich über einer Auswahl Teegebäck anhören, was der Übeltäter bisher so angerichtet hatte. Altmodisch sein wollte eben gelernt sein. Für Aratas Begriffe klangen die Missetaten einigermaßen umfassend - ja, fast schon fleißig. Klopapier im Briefkasten und in der schönen Hecke im Vorgarten, Klingelstreiche, Telefonterror ... Arata versuchte mit vorsichtigen Fragen die Zeitpunkte einzugrenzen - offensichtlich machte er recht willkürliche Pausen (oder kam eben nur wenn er halt Lust hatte), aber die Streiche schienen ganz überwiegend in den Vormittag zu fallen. Hmm, war doch schon mal ein Anfang. "Habt ihr irgendwelche Bekannten mit Kindern in dem Alter oder gibt es andere Verbindungen?" Hakte er nach, und Kajiwara-san schüttelte nachdrücklich den Kopf. Wenn man ihr gegenübersaß beschlich einen das Gefühl, dass sie eigentlich einen sehr teuren, rundlichen Hut aufhaben sollte - irgendwie wirkte sie unvollständig ohne. "Ich glaube, er kommt hier aus der Nachbarschaft. Offensichtlich hat er ja viel Zeit für Unfug, kann also nicht wirklich arm sein." Sie seufzte dramatisch. "Aber ich habe kaum Kontakt zu den Nachbarn hier. Ihr müsstet wohl jemand anderen Fragen was es hier für Kinder gibt." Gut, hier kamen sie wohl nicht viel weiter ... "Hast du noch Fragen, Tomoe? Ansonsten würden wir das jetzt auch tun. Wenn wir uns hier auf die Lauer legen möchten, geben wir euch vorher bescheid."
 

Monoka Tomoe

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Was hatte sie doch für ein Glück, dass sie einen Partner dabei hatte. Alleine wäre sie jetzt von ihrer Klientin vor die Tür gesetzt worden und hätte nur noch entweder die Wahl gehabt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen oder – und das war echt viel wahrscheinlicher – einfach wieder nach hause zu traben. Irgendwie hatten sie es dank Aratas weniger aufdringlicher Art zu der alten ins Haus geschafft, wo Tomoe sich nach Herzenslust an trockenem, uraltem Gebäck gütlich tun konnte. Dieses Zeug hatte einfach jede Oma im Haus – obwohl es scheinbar nicht käuflich zu erwerben war. Ohne Mist, die Blondine hatte noch nie in irgendeinem Geschäft dieses typische Omagebäck gesehen, aber diese ollen Leute hatten immer welches da. Vielleicht erschien es einfach auf einem geschmacklosen Teller, wenn irgendjemand die Wohnungsklingel benutzte – oder vielleicht gab es auch eine geheimnisvolle Keksdealerszene, die in Nacht- und Nebelaktionen Butterkekse und diese endgeilen Himbeer-Klümmchen an unbedarfte Rentner verscherbelte … Stoff für eine weitere Aufgabe!
Auf jeden Fall schaffte ihr Partner das mit dem Befragen scheinbar auch alleine, der war schließlich schon groß. Die Liste der Scherze, die der kleine Frechdachs der Alten zumutete waren beachtlich, aber Tomoes Meinung nach noch ziemlich ausbaufähig. Da ging noch mehr! Um ein Haar hätte sie sogar vergessen, dass es eigentlich darum ging, den Jungen aufzuhalten. Die Frage ihres Partners, erwischte die Blondine völlig unvorbereitet, mit dem Mund voller Keksen und die nähere Umgebung ihrer Lippen mit entsprechenden Krümeln besprenkelt, schüttelte sie blinzelnd den Kopf. Es vergingen die Sekunden, in denen sie verzweifelt versuchte, die halb gekauten Kekse runter zu schlucken, die natürlich SO dermaßen trocken sein mussten, dass eine Wüste dagegen noch wie ein verdammter Wasserpark wirkte – zumindest wenn man fast den kompletten Teller alleine gefuttert hatte. Als sie dann endlich zu einer Antwort in der Lage war, gab sie nur ein gedämpftes „Nö, los geht‘s“, zum Besten und stand schonmal auf. Natürlich nicht, ohne sich auf dem Weg nach draußen doch noch einen Keks zu Mopsen.

„Also“, begann Tomoe, kaum dass sich die Tür der Rentnerin hinter den Beiden geschlossen hatte: „lief doch super!“ Um ihre Zufriedenheit zu zeigen, strich sich der Kampfflummi gelassen über den Bauch. „Meinste es wär besser, wenn wir uns trennen und getrennt die Leute fragen?“ das konnte bei dem Mädchen ganz stark nach hinten los gehen. „Mir ist‘s eigentlich egal.“ Und das war auch schon ihre Absprache zum weiteren vorgehen. Damit wandte sie sich dem Erstbesten Nachbarhaus zu und schickte sich an, zu klingeln um die Bewohner auszufragen. Ob Arata hinter ihr her kam, oder nicht, merkte sie ja, wenn sie angekommen war.
 

Yamanaka Arata

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Arata hatte eine gewisse Affinität zu älteren Mitbürgern - diejenigen, die ihn nicht für eine zauberhafte junge Dame hielten, wollten ihm zwar erfahrungsgemäß alle fünf Minuten einen Haarschnitt empfehlen, schätzten allerdings seine guten Manieren. Und Zuhörerqualitäten. Ja, man konnte Arata mit Fug und Recht als herausragenden Zuhörer bezeichnen, der es irgendwie schaffte allein durch seinen aufmerksamen Blick und verständnisvolle Einwürfe die erstaunlichsten Dinge aus Menschen herauszuholen. Das hatte seinen Preis in Gestalt von langatmigen Ausführungen die Tomoe Zeit gaben den Gebäckteller fast vollständig auszurotten, aber ... naja, den schweren Magen hatte sie sich jedenfalls durch harten Einsatz erarbeitet. Arata überspielte ihre krümelige Antwort mit einem netten Lächeln, und ihre Gastgeberin schien Tomoe in diesem Moment irgendwie recht herzig zu finden. Den Teil verschwieg Arata ihr allerdings lieber. Könnte sie schlimmstenfalls sogar kränken, vor allem weil sie ohnehin schon unfreiwillig in einem adretten Outfit unterwegs war.
"Hmm. Könnte man so sagen, ja." Wäre die alte Dame etwas besser zu Fuß hätte Tomoe jetzt wahrscheinlich noch eine hübsche kleine Plastikdose mit noch mehr Keksen mitbekommen und ihre Mission wäre zu einem ähnlich hartnäckigen Stillstand gekommen wie die Verdauung nach deren Genuss. "Hmm. Zu zweit ist besser." Meinte er auf ihre Frage nach dem besten Vorgehen nach kurzer Überlegung - immerhin wollte er gerne die Leute sehen, die ihr Antwort gaben, einfach damit er abschätzen konnte ob sie die Wahrheit sagte- Ouh. Und da musste er auch schon loshasten, um Tomoe nicht zu verlieren. Langes Nachdenken war wirklich eine Gefahr, wenn man sich in ihrem Umfeld bewegte!

Es war wie man erwartete wenn zwei unbekannte und allgemein ein bisschen verdächtige Teenager in der Nachbarschaft rumfragten - die meisten Leute nahmen sie erstmal nicht für voll oder hielten das ganze für einen Scherz oder sonstige komische Angelegenheit unter Kindern, und zumindest soweit es Arata anging durften sie das gerne weiterhin glauben. Ein paar Leute meinten zumindest, ein übermütiges Kind dass ab und zu Streiche spielte in der Gegen gesehen zu haben - dieser oder jener eine Nachbar war wohl mal Opfer einer Nummer geworden die auch auf der Liste der Anschläge gegen Kajiwara vorkamen, auch wenn die natürlich nicht wahnsinnig kreativ waren und vielleicht von einem anderen Bengel stammten. Andererseits: "Es klingt nicht als wären irgendwelche Banden unterwegs. Immer nur ein Kind bis jetzt." Fasste Arata ihre Ergebnisse nach einer Weile zusammen. "Also ein Junge der immer wieder mal Streiche spielt wenn er Lust hat und offenbar vormittags Zeit hat. Ich glaube nicht dass er fünf ist, also ... warum geht er in der Zeit nicht auf die Schule und warum kennt ihn hier niemand mit Namen oder weiß zu wem er gehört?" Fragend schaute er zu Tomoe. Er hatte Ideen dazu - zwei, genau genommen - aber er war neugierig wie der Verstand hinter den ganzen wild umherfliegenden Ideen arbeitete wenn er vor einem konkreten Problem saß.
 

Monoka Tomoe

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Hatte sie ihren Mitstreiter abgehängt? Nein? Wunderbar, also sollten sie zusammen losziehen und die Fragerei hinter sich bringen! Mit etwas Glück bekamen sie Name, Adresse, Schuhgröße und was sonst noch alles dazu gehörte von dem kleinen Nervenzwerg raus und konnten die Sache auf seinem Territorium klären. Also fragten sie so ziemlich jeden Nachbarn und auch die meisten der Leute, die ihnen zufällig über den Weg liefen nach dem Jungen, der hier regelmäßig Streiche spielte. Viel bekamen sie am Ende aber doch nicht raus. Irgendwie wollte entweder keiner so richtig mit der Sprache rausrücken, oder hier bekam komischerweise keiner so richtig mit, was in der Nachbarschaft so passierte. Arata fasste ihre Erkenntnisse zusammen und das waren echt nicht viele. Sie hatten es mit einem Einzeltäter zu tun, den hier keiner kannte oder kennen wollte. Er war fast nur vormittags hier unterwegs und er sollte vielleicht in irgendeiner schule oder so sein. Ja… das war‘s eigentlich schon. Mehr gab der Kerl nicht zum Besten und stellte sogar noch ein paar Fragen an den Blondschopf hinterher!
Das Passte dem jungen Ding ja mal so gar nicht, schließlich musste sie jetzt ins Grübeln kommen. Entsprechend warf Tomoe ihrem Partner also kurz einen ziemlich entnervten Blick zu, denn jetzt hieß es Nachdenken! So ungern Tomoe diesen Part selber übernahm, so widerspenstig setzten sich ihre Zahnrädchen am Ende in Bewegung. „Sieht für mich entweder nach nem Schulschwänzer oder nem vernachlässigten Typen von außerhalb aus, der nix zu tun hat.“ Daraus folgte ohne viel nachdenken zu müssen eine ganz wichtige Sache für die Blondine: „Vielleicht sollten wir ma in den Schulen rumfragen.“ Um die Akademie wollte Tomoe jetzt erst mal einen Bogen machen, schließlich war sie verdammt froh, von dem Laden weg zu sein. Auch wenn sie ahnte, dass es eh darauf hinauslaufen würde.

Aber ab und an hatte sie doch hoffentlich auch mal ein klitzekleines bisschen Glück, oder? In der Hoffnung, diesen höllischen Ort nicht wieder sehen zu müssen, schlich sich die gute Laune am Ende doch wieder in ihre Gesichtszüge – könnte auch daran liegen, dass sie einen offenen Geräteschuppen entdeckt hatte, der sich erkunden ließ! Natürlich konnte Tomoe daran nicht einfach so vorbei gehen, nein: Die offene Tür, die in eine gähnende Leere in dem kleinen Häuslein führte, war einfach viel zu verlockend! Es dauerte nur Augenblicke, bis sie sich im Rahmen dieser alten, aber gut in Schuss gehaltenen Schuppentür wiederfand und einen neugierigen Blick auf das Gerümpel darinnen werfen konnte: „Alter! Arata, zieh dir mal den ganzen Krempel rein!“ Eigentlich war da nichts drin, was von sich aus interessant gewesen wäre. Ein rostiger Rasenmäher, ein paar abgenutzte Gartengeräte und das wars auch schon. Trotzdem musste dieses Zeug inklusive Schuppen auch irgendwem gehören, nicht? Und wie es der Zufall so wollte, erschien genau dieser „irgendwer“, ein zwei Meter hoher, und bestimmt am Oberkörper genau so breiter Eiweiß-Muskelhaufen Typ Mitte dreißig auf der Bildfläche: „Hey! Was tut ihr da?“
 

Yamanaka Arata

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Arata war fast amüsiert, als Tomoe so offensichtlich genervt guckte, nur weil er ihr eine Frage gestellt hatte. Sie hatte vermutlich aufgefangen dass sie als Test gemeint war und er selber schon eine ganz gute Idee hatte was er für richtig hielt, aber - niemand hatte am Anfang gesagt dass er das ganze Denken übernehmen sollte, oder? Nein. Und wenn ihr Auftrag nicht gefährlich war, konnte man doch seine professionelle Neugier ausleben und ein bisschen was über die Kollegen in Erfahrung bringen. Und ganz abgesehen davon - sie hatte doch präzise erfasst, worum es ging! Kein Grund sich zu ärgern, weil sie ihre Gedanken mal bemühen musste. "Denke ich auch." Bestätigte Arata mit einem munteren Lächeln, und tat so als hätte er Tomoes Genervtheit überhaupt nicht bemerkt. "Unser Täter geht also nicht zur Schule und hat den ganzen Tag über immer mal wieder mal Zeit. Außerdem streift er in dieser hübschen, etwas gehobenen Gegend hier rum. Ich denke wir müssen uns die reicheren Haushalte anschauen. Das ganze Vorgehen schreit vernachlässigtes reiches Gör. Vielleicht im Nachbarviertel, das ist richtig nobe-"

Aber Tomoe hörte nicht wirklich zu, oder? Natürlich hörte sie nicht zu. Arata ermahnte sich kopfschüttelnd, dass das er leider weder Profiler noch gefeierter Privatdetektiv war - die zwei Professionen die sich solche Extemporationen erlauben durften - und lief einfach hinterher, als Tomoe sich ... einen Schuppen anschaute. Mit Zeugs drin das man in einem Schuppen eben so fand. Arata gehörte zu den Leuten die sich ohne besonderen Anlass auch an die Hausregeln im Kino und die Nutzungsordnung im Park hielten, und blieb so auf dem Gehweg stehen, während er Tomoe beim Schuppenerforschen zuguckte - und sah so auch den mutmaßlichen Eigentümer der ganzen Sachen. Huh. Mit dem wollte sich vielleicht nicht mal eine Tomoe gerne prügeln, und Arata ganz bestimmt nicht. Aus großen und einigermaßen verwirrten Augen glotzte er den Mann an, und wechselte gleich darauf zu einem strahlend freundlichen Gesichtsausdruck, der von erwartungsvollem Interesse an jedem Detail seiner nächsten Antwort kundete. "Guten Tag! Tomoe-chan war gerade auf der Suche nach ihnen. Sie sind genau der Mann den wir suchen." Er zog einen Stift und ein kleines Notizbuch aus der Tasche. "Wir machen eine kleine Umfrage zum Thema Sport und Krafttraining. Gehen sie regelmäßig in ein Fitnessstudio?"

Falls das jetzt funktionierte und ihm nicht den Kiefer brach, kapierte Tomoe bestimmt worum es bei der Nummer ging und spielte mit. Bestimmt. Ganz sicher. Er hatte sich vorgenommen die Welt heute positiv zu sehen, wo doch so gutes Wetter herrschte. Trotzdem wollte er beim nächsten Mal Rauchbomben einpacken ...
 
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Monoka Tomoe

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Also man musste schon ganz verzweifelt auf der suche nach ein wenig Abwechslung sein, wenn man in einem bescheuerten Geräteschuppen danach suchte – und genau das war Tomoe auch irgendwie, als sie sich durch die unterschiedlichsten Gartengeräte wühlte. Das Wühlen beschäftigte sie allerdings so sehr, dass sie den massiven Kerl, dem das Zeug gehörte, erst bemerkte, als es zu spät war. ‚Dreck!‘ sofort straffte sich die Blondine. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte sie bestimmt mit einem gezielten Tomoe-Kick aus der Affäre ziehen, aber hätte sie den Kerl gesehen, der sie erwischt hatte, wäre die Idee ganz schnell passé gewesen. Sie stand ja noch mit dem Rücken zu dem Schuppenbesitzer und wusste nicht, dass sie es mit so einem halben Terminator zu tun hatten. Aber das stellte sie ein paar Sekunden später fest, als sie ihr breitestes, süßestes, dümmstes Grinsen ausgepackt hatte und sich langsam umwandte, um der Gefahr zu begegnen.
Zur gleichen Zeit sprudelte eine Geschichte aus Arata heraus, die so gar nichts mit der Situation zu tun hatte. Umfrage zum Thema Sport und Krafttraining – das sollte super funktionieren… wenn Tomoe nicht auch noch da wär. „Alter, was erzählst‘n du für ‘nen Käse? Ich fand den Schuppen geil und wollt ma reinsehen, das war‘s. Umfrage am Arsch!“ Aber ihren Einwand hätte es gar nicht gebraucht, um die beinahe sichere Entschärfung der angespannten Situation zu verhindern: Der Fremde hatte seinen Blick fest auf der Blondine eingerastet. Es fehlte wirklich nur noch der rote Laserpunkt auf der Stirn um deutlich zu machen, was gleich passieren könnte. Mit bebenden Lippen wisperte der große Typ ein heiseres: „Monoka…“, kannte der Kerl sie etwa? Diesmal blieb keine Zeit, mürrisch zu gucken, als sie ihre Birne nochmal anstrengen musste und es dauerte nicht lange, bis es Klick machte! Letzten Sommer hatte sie seinen kompletten Vorrat an Eiweißdrink mit echt starkem Abführmittel versetzt und sich blöderweise dabei blicken lassen. So wie es aussah hatte er die Sache nicht vergessen, und das war jetzt irgendwie nicht so gut für die beiden Ninjas.

„Du Arata“, begann sie leise und schlurfte so langsam und unauffällig zu ihrem Partner hin, wie es ging, ohne den Muskelberg aus den Augen zu lassen. „Ich hab ne bessere Idee, als so ne bescheuerte Umfrage.“ Die Zeit, zu fragen, welche das sein mochte, gab sie ihm noch, bevor sie deutlich panischer rief: „Lauf!“ Sollte der Yamanaka sich nicht schnell genug in Bewegung setzen, war‘s das sicher für ihn, also würde Tomoe ihn in dem Fall einfach mit sich ziehen, wenn seine eigenen Beine ihren Dienst verweigern sollten. Wohin sie rannten? Egal, Hauptsache erst mal weg! Ob dieser Typ sie überhaupt verfolgte, wollte das Mädchen jetzt so ganz genau auch nicht wissen, sondern konzentrierte sich einfach darauf, eines ihrer staksigen, dünnen Beinchen vor das Andere zu setzen. „So‘n Schreckmoment is gut für die Pumpe, wa? Der Kerl und ich. Wir kannten uns schon“, erklärte Tomoe im Lauf das Offensichtliche: „Den hab ich schon mal verarscht. Coole Geschichte, erzähl ich dir später ma. Also wo soll‘s hingehen? Reichenviertel haste gesagt?“
 

Yamanaka Arata

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Er hatte ihn - da war er sich verdammt sicher. Jetzt noch ein paar improvisierte Fragen und ein bisschen ungläubiges Gestaune, und sie könnten hier rauskommen mit dem unverbindlichen Versprechen dass er eine Reise gewinnen könnte - entweder kam Tomoe noch dazu, oder sie verdrückte sich halt unauffällig während Arata mit dem Kerl spra- uuuund da musste sie es natürlich zerlegen. Arata brauchte gar nicht erst zuende zuzuhören, bis er kapierte, wo das enden würde, und er reagierte auf die einzige Art die man sich noch denken konnte: Er sorgte für Ablenkung. Tomoe war noch damit beschäftigt ihm übertrieben dramatisch und langsam zu verklickern dass sein Bluff geplatzt war, während der Yamanaka schon mit den Fingern nestelte - und in seiner Jutsu unterbrochen wurde, weil die Mononoka ihn da schon schnappte und losbrauste. Oder ... nicht brauste, denn nach ein paar Sekunden merkte Arata, dass sie keineswegs schneller war als er es geschafft hätte. Nur hektischer. Und das alles während der Kerl hinter ihnen her war! Dementsprechend löste er sich nach ein paar Momenten aus ihrem Griff. "Was du nicht sagst! Ich hatte ihn da, weißt du?" Gab Arata mit leichter Irritation zurück, als das Mädchen ihm das offensichtliche erklärte, und hechtete bei nächster Gelegenheit eine Häuserfassade hoch, ohne sich zu vergewissern ob Tomoe ihm schon mit Kinobori folgen konnte - sie würde schon auf sich aufpassen können, und Teamplay war ja ohnehin nicht so ihres. "Treffen wir uns am Springbrunnen!" Ehrlich gesagt wusste er nicht mal ob es im Reichenviertel einen Springbrunnen gab, aber er setzte es als gegeben voraus, während er endlich verlangsamte und etwas bedächtigere Schritte über Dachziegel setzte. Eigentlich war er schwindelfrei, aber bisher war er auch nicht in hohem Tempo Wände hochgerannt um sich den Hintern zu retten. Kurzer Blick nach hinten ... sie hatten den Muskelberg verloren. Gut. "Huff ..." Arata schüttelte langsam den Kopf und lehnte sich gegen einen Schornstein, um einen Moment Luft zu schnappen. Den Springbrunnen suchen konnte er dann gleich. Behutsam tappte er zur anderen Seite des Dachs und machte sich daran, über die Dächer weiter ins Reichenviertel zu hüpfen.

Wie sich herausstellte war das Problem weniger einen Springbrunnen zu finden als - naja, den richtigen zu finden. Also den, den Tomoe zuerst gefunden hatte. So wie sie tickte konnte der Yamanaka sich leider auch gut vorstellen dass es sie nicht lange an einem einzelnen hielt, wenn sie ihn da nicht fand - oder bei den öffentlichen zu bleiben und nicht in irgendeinen privaten Vorgarten zu hopsen, weil da eben auch ein Springbrunnen stand. Sich innerlich fragend warum er nicht einfach irgendein normales Team bekommen durfte, lief Arata einer nach dem anderen die Straßenzüge ab die ihm aussichtsreich erschienen - er ging davon aus dass ein Junge von vielleicht zwölf nicht allzu weit laufen würde, wenn er noch Schabernack vorhatte - auch wenn das eine dünne Annahme war, irgendwo musste man ja anfangen. Unterwegs musterte er die prätentiösen Vorgärten. Es war ja eher unwahrscheinlich dass diese Art Kind bei gutem Wetter zuhause war, aber er suchte Hinweise darauf dass ein Kind im Haushalt war - sonst hatten sie ja nicht viel mehr, und in dieser Sorte Nachbarschaft ziellos herumfragen mochte der Yamanaka nicht unbedingt. Lieber würde er die Gegend erstmal untersuchen und dem Bengel notfalls beim Haus der alten Dame auflauern, falls er heute hier nichts fand. Nach einer halben Stunde allerdings blieb er erstaunt stehen - neben dem Kinderfahrrad, dass hinter dem mit eisen umgitterten Vorgarten sicher vor der Tür der schicken kleinen Villa stand, und ein paar irgendwo ins Gras geschlagenen Bällen für verschiedene Sportarten sah er dort noch zwei andere Dinge - einen kleinen Springbrunnen im Vorgarten, und - eine kleine Gestalt mit blonden Haaren. "Tomoe ...?" murmelte er, erstaunt dass sie ausgerechnet hier auftauchen sollte.
 

Monoka Tomoe

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Na das klappte doch super, oder? Arata war allerdings nicht ganz so begeistert, wie sie selber. Er beschwerte sich sogar ein bisschen gereizt, aber immerhin noch relativ passiv darüber, dass sie ihm in die Suppe gespuckt hatte. Es gab genau zwei Gründe dafür, warum Tomoe nicht sofort an die Decke ging. Zuerst mal hatte er irgendwie recht: Hätte sie es über sich gebracht, diese klitzekleine Notlüge im Raum stehen zu lassen hätten sie vielleicht viel weniger Probleme bekommen und zweitens: sie versuchten immer noch, den durchgedrehten Bodybuilder hinter sich loszuwerden. Das war jetzt erst mal wichtiger, als der eigene Stolz! Deshalb nickte das Mädchen auch bloß knapp, als sein Partner vorschlug, sich im Reichenviertel „am Springbrunnen“ zu treffen. Das bedeutete, dass sie sich trennen würden. Ein super Einfall, auf den Tomoe nie im Leben gekommen wäre! Nur Augenblicke später schwang der andere sich mit einem beherzten Sprung und einem gewagten Wandlauf auf die Dächer des Dorfes – sie selber musste ihren Weg am Bode n fortsetzen, denn für eine langwierige Kletterpartie war einfach keine Zeit da. Durch enge Gassen und Schleichwege, die Tomoe zur Genüge kannte, schaffte sie es aber irgendwie, den rasenden Verfolger abzuschütteln und konnte sich auf den Weg zum Reichenviertel machen.
Dort stand die junge Dame aber schon vor dem nächsten Problem: Welchen der gefühlt Tausenden Springbrunnen in diesem Viertel hatte Arata denn jetz gemeint? Zum Kotzen, ernsthaft! Jetzt war es wichtig, Richtigen und damit sich gegenseitig zu finden, bevor ihre Aufgabe für gescheitert erklärt wurde. Also tigerte Tomoe einige Minuten in der Umgebung herum, um den größten, eindrucksvollsten Springbrunnen zu finden, den dieses Kaff zu bieten hatte! Dort würden sie sich bestimmt über den Weg laufen, oder?

Zur selben Zeit stand die junge Mitsuhara Akako im Garten des Herrenhauses ihrer werten Herrschaften Eltern und begutachtete mit einer steiler werden Sorgenfalte im Gesicht das Chaos, das ihr Neffe wieder einmal hinterlassen hatte, bevor er heillos Verschwand, um die Umgebung unsicher zu machen – er war so ein wilder, temperamentvoller, kleiner Junge! Spielzeuge lagen überall auf der weitläufigen Wiese verstreut herum. Mit ihren kühlen, grünen Augen versuchte dieses unbedarfte Ding gerade zu erfassen, in welchem Maße die Aufgaben der Bediensteten neu geordnet werden müssten, um dieses Chaos so schnell wie irgend möglich zu beseitigen – was sollten denn die Nachbarn denken? Sicher ließen sich zwei Angestellte kurzfristig der Hausmeisterei zuordnen. Vielleicht war der Gärtner noch da, der ja eigentlich nur eine Halbtagsstelle hatte – nicht mehr der Jüngste, der freundliche, alte Mann. Der könnte auch helfen. Jedoch; Mitten in ihren Überlegungen wurde Akako jäh unterbrochen. Hinter ihr frage jemand einen Namen hervor. Ganz langsam wandte das Mitsuhara-Mädchen sich um. Ihre edlen Züge taxierten den jungen Mann, der sie eben fragend angesprochen hatte – wider Protokoll wollte sie meinen. Es geziemte sich nicht im Geringsten, als junger Herr eine Dame anzusprechen, wenn keine Anstandsdame zugegen war! Aber dessen Frage – und Gesichtsausdruck nach zu Urteilen suchte er nach jemandem… jemandem, der nicht sie war. „Ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen, mein Herr. Ich bin nicht, wen Sie erhofft haben.“ Begann sie, mit ihren schmalen, kühlen Augen auf die Frisur des Jungen gerichtet: „Mein Name ist Mitsuhara Akako, Zweite Tochter von Mitsuhara Hiroshi, es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Den letzten Teil giftete sie allerdings beinahe hervor, denn wenn sich eine Sache nicht gehörte, dann war es die, sich nicht zuallererst vorzustellen! Wie unfassbar unhöflich von dem Fremden Herrn! Aber Ihr offensichtlich angewidertes Gebaren wich außergewöhnlich schnell einer berechnenden Kühle: „Aber Verzeiht meine Neugier. Sie suchen gewiss jemanden? Ebenso wie ich. Und vielleicht können wir uns gegenseitig behilflich sein?“ Ihr Plan war so einfach wie Genial: Der unhöfliche Fremde mit der fiesen Flohmatte machte ihr den Vorgarten sauber und am Ende tat sie so, als würde sie ihm nach wem auch immer suchen helfen: Genial!

Ganze zehn Minuten hatte Tomoe schon an diesem riesigen Springbrunnen „gewartet“, sich also alles und jeden interessiert angesehen ohne die kleinste Spur von ihrem Partner zu entdecken. ‚Scheiße, alter, wo steckt dieser Typ?‘ Es war Zeit, sich auf die nächste Erkundungsrunde zu begeben! Aber nicht, bevor sie sich von den Preisschildern der Konditorei, die hier am Ort zu finden war, ordentlich hatte abschrecken lassen!
 

Yamanaka Arata

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Arata musterte sein junges, blondes, und bei näherem Hinsehen eindeutig weibliches Gegenüber unauffällig, ehe er dann höflich den Blick ein bisschen senkte. Die Oberschicht mochte Unterwürfigkeit, speziell von Unbekannten die in Freizeitkleidung unterwegs waren. Fast schämte er sich auch dafür, dass er gerade irgendwie unhöflich war, auch wenn es nach jedem normalen Maßstab kein großes Problem war, jemanden anzusprechen den man sah - naja, und wenn es nun mal einsatzwichtig war? Das konnte er natürlich nicht zu seiner Entschuldigung vorbringen. "Mein Name ist Yamanaka Arata, Mitsuhara-san. Bitte entschuldigt meine Vordringlichkeit." stellte er sich vor, und verbeugte sich ebenso höflich wie angemessen tief - er war auf so vielen grauenhaften Hochzeiten gewesen, dass ihm diese Geste ziemlich einwandfrei gelang, auch wenn (zum Glück) der stachelige Metallzaun einen Handkuss verhinderte. So wie sie schaute hatte sie bestimmt auch keine Lust darauf ... wenn er ein bisschen Glück hatte gehörten die Mitsuharas zu dem Zweig der oberen Zehntausend, die Psychologie irgendwie hip fanden. Zumindest auf eine recht lange Geschichte konnte sein Clan zurückblicken.

Außerdem ... sie hatte was mit ihm vor. Arata lächelte. "Das wäre auch meine Hoffnung. Ich weiß leider nicht genau, wen ich suche, aber sagt mir ruhig wie ich euch helfen kann." Und ... für den kaltblütigen Ausdruck war ihr Vorhaben ja denkbar unschuldig. Er hatte kein Problem damit sich für ein bisschen Aufräumarbeit einspannen zu lassen wenn das hieß, dass er dem Mädchen dabei unauffällig etwas über die Nachbarschaft aus der Nase ziehen konnte. Sie war in der richtigen Altersgruppe um seinen Unruhestifter zu kennen, egal ob sie verwandt waren oder nicht. Und ... naja, nach dem Chaos hier könnte er aus purem Dusel schon mal das richtige Haus gefunden haben. "Jüngerer Verwandter?" Fragte der Yamanaka nach einer Weile, als er die ersten verirrten Bälle aus einem hohen Baum gepflückt hatte, und konnte sehen, dass seine Vermutung so falsch nicht war - würde Mitsuhara-san so leidend gucken, wenn es nur um einen entfernten Cousin ginge?

Tomoes Pfad über den Brunnenplatz führte sie gleich einem Pingpongball zwischen mehreren, erschreckend teuren Geschäften umher - einmal vom Konditor abgeschreckt, kam sie noch an einem Eckcafe vorbei, dass tatsächlich NOCH teurer war, und so ging es weiter! Und nicht nur das - irgendwie schien hier an jeder zweiten Ecke ein Springbrunnen zu stehen. Na das konnte ja noch eine lustige Suche nach dem Richtigen werden! Ob Arata sich bei dem Hinweis auf "den" Springbrunnen irgendwas besonders pfiffiges gedacht hatte? Tomoe würde sich mit der Frage erst eine Weile später beschäftigen können - für den Moment flog ihr nämlich eine Wasserbombe mitten auf die Fresse. Platsch! "Hahahaha! Du bist nicht von hier, was?" Der kleine blonde Junge, der diese Worte sprach, war gar nicht so klein - elf vielleicht? - und lugte hinter dem nächsten dieser blöden Springbrunnen hervor, wo er wohl grad seine Wasserbomben nachgefüllt hatte. Lachend streckte er Tomoe die Zunge entgegen, dann warf er eine zweite Bombe und sprintete auf und davon!
 

Monoka Tomoe

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Es war einfach unfassbar! In diesem Viertel gab es nirgendwo was Bezahlbares zu futtern! Eine bescheuerte Tüte Kekse hätte ein Viertel ihres Monatsbudgets verschlungen – Ninjasold inklusive. Das war es Tomoe dann doch nicht so ganz wert! Am ende brachte es nichts, nach irgendwas bezahlbarem zu Suchen, deshalb verabschiedete die Blondine sich innerlich von diesen Keksen, die sie ins Auge gefasst hatte, seufzte ihnen noch einmal nach und wandte sich um: Der Zukunft und ihrer eigentlichen Aufgabe in diesem Snob-viertel entgegen. ‚220 Ryo für ne beschissene Tüte Plätzchen, ich geh kaputt ey! Wie schaffen die Bonzen hier es dabei noch, reich zu bleiben?‘ Das war eine berechtigte, aber überflüssige Frage, die sie sich da stellte, während sie sich auf machte, die Quadrilliarden Springbrunnen abzugrasen, die es hier sicherlich gab. Erster Versuch? Kein Erfolg! Am Zweiten Brunnen auch kein Arata! Am Dritten wurde sie auch nicht fündig und den vierten erreichte sie nicht mehr. Warum? Weil gerade, als dieses Wasserspeiende Drecksding in Sicht kam so eine komische, pinke Kugel auf sie zu segelte! Sie wurde wirklich schnell größer und schlug ihr wirklich perfekt unter der Nase ein – ein Meisterhafter Wurf, wirklich. Problematisch war aber jetzt, dass diese Wasserbombe – das war dieses Ding nämlich – Randvoll mit kühlem H2O gefüllt war, das sich jetzt samt und sonders über ihr Gesicht und noch schlimmer: Über ihrer schöne Haarpracht verteilte.

Ihre Haare…
Ihre.
Schönen.
HAARE!

So stand Tomoe jetzt da, in einem süßen, perfekt sitzenden Anzug, mit klatschnassem Gesicht und ebenso verunstalteter Friese und glotzte blöd aus der Wäsche, als sich hinter ihrem Zielobjekt zeigte, wer für diese Misere verantwortlich war. Zu allem Überfluss machte sich der kleine Scheißer anscheinend auch noch über sie lustig – und neben der Sache mit ihrem Prachthaar war das auch eine Sache, mit der Tomoe mal so gar nicht umgehen konnte. „du kleines Arschloch...“, begann das Mädchen wirklich sehr ruhig. Mit nur ganz gerade eben gehaltener Contenance: „Du hast meine Haare versaut. Junge, fang an zu rennen, denn wenn ich dich in die SCHEIß FINGER KRIEGE BRING ICH DICH UM! Von dem bisschen Zurückhaltung, nach dem es bei Tomoe eben noch ausgesehen hatte, war es endgültig vorbei! Wutentbrannt schlug die Blondine die zweite Wasserbombe kaltblütig an die Fassade eines, natürlich sündhaft teuren, Morgenbistros und nahm die Verfolgung auf.

Akako-chama freute sich innerlich gerade einen Ast, darüber dass sie einen Idioten gefunden hatte, der diese Unordnung für sie beseitigte – und das auch noch kostenlos! Selbstredend bemühte sie sich redlich, sich ihr inneres Grinsen auf keinen Fall anmerken zu lassen. „In der Tat, mein ältester Neffe. Er ist so ein aufgewecktes Kind. Sein Klavierlehrer wartet seit zwanzig Minuten, aber mein Herr Neffe ist wohl wieder einmal ausgerissen. Das kommt regelmäßig vor, müssen Sie wissen.“ Was für den jungen Mann mit der ausschweifenden Haarpracht wertvolle Informationen sein mochten, war für Mitsuhara Akako nichts als ein wenig Smalltalk, um wenigstens die Fassade von Höflichkeit zu wahren, deshalb plauderte sie bereitwillig darauf los, während Arata für sie Ordnung im Garten herstellte – und sie dabei natürlich nur zusah.

Unterdessen entschlüpfte Tomoe dieses fieses, kleine Kind um Haaresbreite, kurz bevor sie es zu fassen bekam, indem es seine Ortskenntnisse ausnutzte. Für Gedanken mit besonderem Tiefgang war jetzt keine Zeit, aber so viel wusste das Mädchen: Wenn sie diesen kleinen %&#/$ kriegen wollte, musste sie ihm den Weg abschneiden. Auch wenn ihm nach einem Blick hinter sich dieses bescheuerte Grinsen aus dem Gesicht gewischt war, war er auf den Straßen hier noch immer im Heimvorteil. Kurzerhand sprang die Blondine auf das erstbeste Hausdach, um die Verfolgungsjagd mit einem besseren Überblick auszugleichen. Ihr Gesicht war knallrot angelaufen – so wütend wie jetzt war sie das letzte Mal, als ihr auf der Akademie ihr Lieblings-Klassenkamerad, Hiro-kun, eine Kröte ins Höschen gesteckt hatte und sie sich darauf beinahe die Knöchel an seinem Wangenknochen gebrochen hätte.
Sollte sie ihn jemals einholen, würde es dem Jungen wirklich schlecht gehen, das war so sicher wie der Glockenklang im Tempel. Ein Grund mehr für die Rotznase, sich vor dieser dürren Furie in Sicherheit zu bringen! Diese Furie, übrigens, hätte die Verfolgungsjagd längst mithilfe einiger gut gewählter Fingerzeichen oder so beenden können, aber auf dieser Ebene fand der Konflikt für Tomoe nicht statt! Das hier war kein Kampf gegen einen anderen Ninja, der sie umbringen wollte, sondern ein kleiner Rotzlöffel, der ihr auf den verdammten Schlips getreten war. Deshalb beschränkte sich die kleine Wildkirsche im Falle des Falles auf ihre guten, alten Hände und Füße – ein Glück für den Bengel! Der hatte allerdings gerade den rettenden Einfall: Wenn er sein Zuhause erreichte bevor diese Verrückte ihn in die zum Bersten geballten Finger bekam, würde er vielleicht den Tag überleben! Wenn nicht, musste seine Familie sich Gedanken machen, ob es Särge vielleicht auch in polizeiautogrün oder feuerwehrwagenrot gab. Es dauerte zum Glück nicht lange, bis er auf der Zielgeraden ankam. Von der Verrückten hatte er seit bestimmt einer Minute nichts mehr mitbekommen, aber das musste ja nichts heißen. Zielstrebig hielt er auf das aufwendig verzierte Tor zu, schoss förmlich an dem weitläufigen Garten vorbei, den irgend so ein Typ mit seiner Tante in Beschlag nahm und betete, er möge es noch schaffen.
Hinter ihm rauschte nämlich, mangels Dächern jetzt wieder auf der Straße, Tomoe hinter ihm her – und der Abstand schmolz auf der geraden beängstigend schnell! Wenn sie nicht nachließ, würde sie ihn erreichen und dem kleinen Rotzgör als Einleitung ihren Fuß im Rücken versenken. Seine einzigen Chancen war jetzt, dass er plötzlich übermenschlich schnell wurde, die verrückte Blondine stolperte oder sie irgendwer festhielt.
 

Yamanaka Arata

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Irgendwie hatte er erwartet, dass die junge Dame einen Vogelfuß tun und wie eigentlich angedeutet mitmachen würde - aber ehrlich gesagt, es könnte Arata gleichgültiger nicht sein. Nach diesem Alptraum von einer Hochzeit neulich war er von Shiros Oberschicht weit schlimmeres gewohnt als ein bisschen Faulheit. Akako war insgesamt sogar eine willkommene Abwechslung, denn sie war weder betrunken noch drohte sie ihm Gewalt an oder fasste ihm an den Hintern. Huh. War das da vorne etwa ein Golfball? Daran erkannte man wohl dass ein ungezogenes Kind reiche Eltern hatte ... "Ich hoffe, die Nachbarn beschweren sich nicht zu sehr." Griff er den Faden der Konversation wieder auf, als er eine kleine Sammlung an Bällen zurückbrachte, und Mitsuhara-san tat ihm den Gefallen, ihn weiterhin für einen nützlichen Idioten zu halten: "Ooh, ihr habt ja keine Ahnung! Sein Vater hat sehr geschimpft ohne dass er sich gebessert hätte, aber ich habe es kürzlich ein wenig besser machen können." Sie lächelte selbstzufrieden. "Ich habe ihm vor einer Weile erklärt dass er ja ruhig woanders Unfug machen kann, wo es ohnehin spannender ist, nur eben nicht hier. Und was soll ich sagen, das scheint verfangen zu haben!" Einerseits: Für jemanden der nicht vom Fach war bewies sie ein ganz gutes Verständnis für die denkweise von überenthusiastischen kleinen Gören. Andererseits ... ach, die Oberschicht. Hoffentlich traf er irgendwann einmal einen der seine herausgehobene Position verdiente. Lächelnd drückte Arata Mitsuhara-san die letzte Ladung Bälle in die Hand. Einen Moment später wandten sie beide sich fast gleichzeitig um, als sie hastig anstürmende Schritte hörten.

Während der nächsten Sekunden wurde Arata zweierlei klar. Erstens: Er durfte nicht erwarten dass irgendjemand außer ihm über die Situation nachdachte oder ähnliche Werte verfolgte wie er - denn so wie Tomoe hinter dem Jungen herwetzte wollte sie ihn bestimmt nicht stellen um ein ernsthaftes aber klärendes Gespräch führen zu können! Da sie aber gleichzeitig irgendwie nass aussah, verstand er das sogar irgendwie. Und zweitens: Er sollte sich wirklich gleich zu Beginn Gedanken machen, wie er mit frechen Jungen, möglichen Grabräubern, und nur zur Sicherheit auch unsichtbaren Genjutsu-Assassinen umgehen wollte, denn - er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was er jetzt tun wollte!
Einerseits - eine wütende Tomoe auf den Jungen zu hetzen schien einfach falsch zu sein, immerhin könnte sie ihm durchaus den ein oder anderen dünnen Kinderknochen brechen. Andererseits ... war ein heilsamer Schreck wirklich so eine falsche Lösung hier? Es sah nicht aus als hätte irgendjemand in seiner Umgebung vor den Jungen in nächter Zeit zu erziehen. Seine Tante hier hatte noch den meisten Kontakt zu ihm und sie schien zufrieden damit seine Wildheit woanders hin zu lenken ... mit einem innerlichen Seufzen, von dem Nichts nach außen drang, entschied er sich, erstmal zu warten. Wenn es zu hart wurde konnte er immer noch eingreifen .. und ein sanfter Ansatz war vermutlich überzeugender wenn der Bursche kurz vorher die harte Variante kennengelernt hatte. "Oh. Sieht aus als gäbe es neuen Ärger ..." bemerkte er schlicht, lächelte ein bisschen gequält und strich sich durch die Haare, als würde er sich schämen bei dieser privaten Szene zugegen zu sein.

Naja. In Wirklichkeit schämte er sich ein bisschen für Tomoes explosive Reaktion auf einen Dummejungenstreich, auch wenn er gerade vorhatte sie zu benutzen.
 

Monoka Tomoe

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Dieses fiese, kleine, missratene, verdorbene, Tomoe irgendwie ein bisschen an sich selber erinnernde Rindvieh! Erst hatte der kleine Junge sich mit ihr angelegt und jetzt versuchte er, sich der Verantwortung zu entziehen, die daraus entstand? Das war zumindest ein Unterschied zwischen der Blondine und ihrem Opfer – einer, der sie noch mit am meisten auf die Palme brachte! … zweit meisten. An erster Stelle stand die Tatsache, dass er ihr kostbares Haar versaut hatte. Niemand vergriff sich an Monoka Tomoes Mähne, KLAR? Es war absolut sicher, dass sie alles tun würde, um diesen Burschen in die Finger zu kriegen und so hatte sie sich eine Verfolgungsjagd durch das komplette Reichenviertel mit ihm geliefert, die sich gewaschen hatte! Erst als alle Stricke gerissen waren, war dem Scherzkeks die Idee gekommen, nach hause zu flüchten. Selbst so eine Bekloppte würde es bestimmt nicht wagen, ihm in seinem Revier irgendwas anzutun, wenn alle seine Verwandten in der Nähe waren … oder? Na, vielleicht doch, aber er musste es versuchen, denn lange konnte er dem Höllenweib sicher nicht mehr ausweichen. Zum Glück kannte er den Weg in und auswendig, deshalb kam er ziemlich schnell auf der Zielgeraden an – mit seiner Verfolgerin im Schlepptau.
Die Beiden, die geradewegs auf das reich verzierte Gartentor zu liefen, bemerkte Fräulein Mitsuhara natürlich, aber das Protokoll gebot auch hier eine zurückhaltende Reaktion. Ihre wegen der geleisteten Arbeit geschätzte Begleitung drückte ihre Gedanken glänzend aus, es sah in der Tat nach Ärger aus. Irgendeine heruntergekommene, nasse und offensichtlich ungehaltene junge Dame schickte sich an, sich an ihrem jungen Herrn Neffen zu vergreifen – dabei war er trotz seines heißen Gemüts doch so unschuldig! „Oh weh“, äußerte sie trocken – bei einer wahren Dame ihrer Erziehung ein Ausdruck blanken Entsetzens. Hilflos musste sie dabei zusehen, wie die nasse Fremde, ihren geliebten Neffen erreichte und ihren Fuß in dessen Kreuz versenkte – sicher würde sein Gesicht Schaden nehmen, denn natürlich fiel der kleine Junge vornüber und rutschte noch ein kleines Stückchen weiter.

„So, du kleine Nervensäge…“ knurrte Tomoe, als sie den Scherzkeks endlich zur Strecke gebracht hatte, der wegen des Tritts in den Rücken und natürlich auch weil ihm der Fall weh getan hatte, erste Anzeichen zeigte, Rotz und Wasser zu heulen. „Heul bloß nicht rum!“ Der kleine Bengel hatte kein Recht, jetzt auf Mitleid zu hoffen. Davon war das Mädchen überzeugt, als es neben ihn trat und ihn mithilfe ihrer Fußspitze auf den Rücken wendete. Wer Tomoe nur mit ihrer typischen guten Laune kannte, könnte bei ihrem jetzigen Anblick eine echte Überraschung erleben, denn ihr Antlitz war gezeichnet, dunkel vor Zorn: „Was is‘ los? Noch nie einen auf den Sack gekriegt, wenn du irgendwem irgendwas getan hast? Was bildest du dir eigentlich ein?“ Natürlich konnte ihre Frage den Jungen nicht davon abhalten, seine Tränen fließen zu lassen – er war immerhin ein Kind! „Du hast meine Frisur versaut, du kleiner §$&%+#! Glaub bloß nicht, dass ich Mitleid mit dir hab.“ Anfangs hatte es wirklich danach ausgesehen, dass sie ihn zur Besinnungslosigkeit vermöbelt hätte, aber nach einem einzigen Tritt in den Rücken schien bei dem Kind die Luft raus zu sein.
Ihre Wut war aber noch nicht verraucht, also packte Tomoe sich das Blag, stellte es zurück auf die Beine und warf es dann an den langen, hohen Edelstahlzaun, der sich keinen Millimeter rührte – stabiles Ding – um es dann gleich wieder zu packen. „Hast du dir mal nen halben Gedanken gemacht, was mit den Leuten is, denen du auf den Keks gehst?“ Schon bei diesem Satz kam die Blondine sich unheimlich selbstgerecht vor, denn sie selber war ja eigentlich auch nicht besser… nur stand sie eben ausnahmsweise mal auf der anderen Seite des Tisches. Trotzdem ließ sie den Knirps nicht los und näherte sich seinem Gesicht stattdessen langsam mit ihrem – wenn sie wollte konnte Monoka Tomoe wirklich beängstigend gruselig starren: „Ich tu‘s nie wieder! Ich tu‘s nie wieder!! Lass mich los!“ „… Was genau tust du nie wieder?“
 

Yamanaka Arata

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Aratas Mundwinkel zuckte, als er zuschaute, wie Tomoe mit dem Bengel kollidierte und ihn einfach mal zu Boden trat. Das konnte nicht gesund sein, oder? Auch wenn ein verräterisches Knacken ausblieb, fast sofort fühlte er sich erstmal ziemlich schlecht dafür dass er die nassblonde Furie nicht aufgehalten hatte ... dass es bei einer harmlosen Ohrfeige (oder auch zehn davon) nicht bleiben würde war ja spätestens jetzt offensichtlich - oder? Nein, nach dem ersten Schrecken ... so recht glaubte er nicht dass Tomoe wirklich ein weinendes Kind verprügeln würde, sobald sie einen Moment Zeit zum Denken gehabt hatte. "Wartet kurz. Ich sehe mal, was ich tun kann ..." murmelte er mehr zu sich selbst als zu Mitsuhara, auch wenn sie ihn natürlich ebenso hörte. "Ah, eins noch ... wie heißt der Junge?" Hakte er nach, und beeilte sich dann, direkt vor den Zaun zu kommen, an dessen Begrenzung Tomoe ihre heutige Nemesis gerade gestellt hatte. Einigermaßen fasziniert beobachtete er dabei die Interaktion zwischen Tomoe und Jungen. Dabei lernte er zwei Dinge - erstens legte Tomoe erstaunlich viel Wert auf ihre Haare dafür dass sie schon heute morgen eher halbgar ausgesehen hatten (musste sie im Gegensatz zum Outfit selbst gemacht haben) zweitens konnte sie sich von alleine einigermaßen begrenzen.

Einigermaßen. Sie hatten immer noch ein weinendes verwöhntes Kind vor sich - eine der bedrohlichsten Gewalten im bekannten Universum, und man verstand ja, dass sie dem mit angemessen drastischen Maßnahmen entgegentreten wollte. Eben dieses Kind starrte Tomoe einen langen Moment gleichermaßen ängstlich wie verwirrt an. Weiter als bis hier hatte er bisher nie gehen müssen und bewegte sich jetzt auf vollkommen unbekanntem Gesprächsterrain! "N-naja ... ich ... werd dich nicht mehr mit Wasserbomben bewerfen?" Bot er vorsichtig an und probierte eine Art cooles Lachen, das ihn ungefähr doppelt so nervös wirken ließ wie eben noch. Wäre er reflektierter gewesen, er hätte an dieser Stelle eine tiefe psychologische Einsicht in die inneren Leiden seiner gleichaltrigen Opfer auf den diversen Spielplätzen und Treffpunkten des Viertels gewonnen - aber er war elf und etwa so reflektiert wie eine Türklinke, also würde das nichts werden. "Ich lass dich in Ruhe, man! Du bist schließlich echt hardcore, heh ..." So richtig wagte er es nicht, sich von Tomoe abzuwenden, versuchte aber aus dem Augenwinkel einen Blick hinter den Zaun zu werfen - aber er konnte seinen Kopf nicht weit genug drehen um seine Tante zu sehen. Arata hatte sich nämlich vorsichtig so positioniert dass er in der Sichtlinie stand. Wäre blöd wenn er in diesem angespannten Moment den einfachen Ausweg nahm und den nächsten sympathischen Erwachsenen um Hilfe anrief, oder? Er vertraute inzwischen darauf dass Tomoe es nicht übertreiben würde. Und falls sie doch in die Richtung abzukippen drohte, stand er ja jetzt hier um sie dran zu erinnern dass das hier ein Job war. Ihr Unruhestifter gab schließlich auf und schaute wieder zu Tomoe. "Ähm ... wär doch cool, oder? Ich lass dich einfach ganz in Ruhe! Für immer!"
Der Yamanaka räusperte sich leise. "Ein guter erster Schritt. Aber das reicht noch nicht ganz." Bemerkte er mit seinem glatten Lächeln, in dem man alles und nichts lesen konnte. Immerhin hatten sie einen Job zu erledigen - und es wäre wirklich im Sinne des Jungen, wenn er nicht nur Tomoe künftig in Ruhe ließ. Andere empfindliche Ninja da draußen könnten ihm eine weit höhere Zahnarztrechnung bescheren. "Wir wissen, was du noch getan hast, Hitoshi." Vielleicht sprang Tomoe diesmal auf? Oh bitte! Er war gerade noch jung genug um nicht zu viel zu hinterfragen. "Was hat die arme alte Frau dir getan, hmm?"
 

Monoka Tomoe

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So etwas wie Reue gab es bei Monoka Tomoe im Angesicht ihrer kostbaren Haare nicht und das merkte auch der kleine Bengel ziemlich deutlich, kaum dass sie ihn eingeholt hatte. Immerhin hatte sie es geschafft, dass der Knirps sich fast eingepieselt hätte und ihr entgegenrief, dass er „es“ nie wieder täte, aber das reichte ihr nicht. Ideal wäre, wenn er ihr die Friese richten würde, oder so. Auf ihre Nachfrage hatte der junge Mitsuhara allerdings ziemlich verwirrt reagiert, war er es nicht gewohnt, dass mal jemand nachhakte? Dazu kam noch das generöse Angebot, ihr nie wieder mit Wasserbomben zu Leibe zu rücken und das nervöseste Lachen, das sie seit Langem gehört hatte – dem kleinen Kerl musste es mit der Konfrontation wirklich beschissen gehen. Trotzdem reichte der Blondine das immer noch nicht. Ihr ausnahmsweise mal eindeutig missgestimmter Blick lag unbarmherzig auf dem Winzling, der verzweifelt nach einem Ausweg aus dieser misslichen Lage suchte und drauf und dran war, sich um Kopf und Kragen zu reden.
Sie würde es nie zugeben aber irgendwie gefiel Tomoe sich in ihrer aktuellen Position. Als Stimme der Vernunft taugte das Mädchen mal so gar nicht, aber ausnahmsweise mal nicht Schuld zu sein hatte schon was für sich. Trotzdem wollte sie hart bleiben, und sei es auch nur aus Neugier, was der Junge ihr wohl noch zugestehen mochte. Und tatsächlich, es dauerte nicht lange, bis er ihr zugestand, sie einfach komplett in Ruh zu lassen! Das war doch mal ein Angebot! Aber: Ihr Zorn war noch immer nicht verraucht, obwohl er schon merklich schwächer war, als noch vor ein paar Sekunden. Deshalb schwieg sie ihr Gegenüber weiter an und wartete. Würde dieser Knirps noch darauf kommen, wie man sich richtig entschuldigte? Vermutlich nicht, denn statt diesen logischen, nächsten Schritt zu tun, wandte Mitsuhara Hitoshi den Blick zaghaft, aber Hilfe heischend zur Seite, wo er irgendjemanden erhoffte, der ihm helfen würde.

Scheinbar fand er niemanden, denn nach ein paar Augenblicken fanden die kindlichen Augen das Paar, das Tomoe gehörte und das sie noch immer unverwandt anstarrte. Untypisch für sie: Nach ihrer Frage auf das erste Angebot hin hatte sie keinen einzigen Mucks mehr von sich gegeben und ließ ihre Präsenz einfach ein wenig wirken. Irgendwie hatte Tomoe nach dem ersten „Kontakt“ das Gefühl gehabt, dass sie damit mehr erreichen würde, als mit einer Gewaltorgie – und das Risiko, dafür in den Bau zu wandern war auch viel kleiner. So wartete sie weiter, bis ihr Opfer nochmals bekräftigte, sie für immer in Frieden zu lassen und sicher hätte sie das Ganze noch auf die Spitze getrieben, wenn sie nicht plötzlich eine vertraute Stimme gehört hätte. ‚Arata?‘ Sah das hier vielleicht aus wie ein bescheuerter Springbrunnen oder was? Die Frage hätte sie ihm für einen kurzen Moment auch an den Kopf geworfen, aber das Gespräch entwickelte sich in eine viel interessantere Richtung. Wir wussten also, was dieser kleine Knirps noch so getan hatte, ja? Tomoe hatte keinen blassen Schimmer, aber Arata schien zu wissen, was er da tat: „Jo, am Besten gibst du‘s gleich zu, kleiner Kerl!“ Sie sprang einfach so drauf an, was der coole Zottel andeutete, aber es brannte ihr dennoch auf der Seele. ‚Was hatter denn noch auf dem Kerbholz?‘
Sie schienen es hier mit einem Serientäter zu tun zu haben, was? Das wurde ja immer besser! Das berühmte zusammenzählen von eins und eins fand in dieser blonden Birne allerdings nicht statt, so kam sie erst mit Aratas frage nach der Ollen darauf, dass sie ihren Heinzelmann gefunden hatten! „WHOOOOOOOOOAAAAAAAA!?“„I-ich meine, das is ja schrecklich, dass du so ollen Leuten auch einfach so auf den Sack gehst? Bist ja noch ne größere Mistmade als ich gedacht hab!“ Hitoshi-kun zuckte kurz zusammen, denn Tomoe, die ihm geradewegs ins Gesicht gebrüllt hatte, war ja immer noch weniger als einen halben Meter von seinem Hörorgan entfernt. „Nix“, antwortete ihre Zielperson kleinlaut. Er war so vielen Leuten auf den Zeiger gegangen, dass er erst mal überlegen musste, wen der Typ überhaupt gemeint hatte: „Die erwischt mich einfach nur nie.“ „Die lässt du auch ma in Ruhe, klar?“ Hitoshi zögerte. Zwar nicht lange, aber er tat es. „Sonst… Vergiss nich, ich weiß wo du wohnst, kleiner Scheißer.“ Hoffentlich hatte das eine Wirkung. Denn sonst müsste sie sich auf irgendeinen genialen Einfall ihres Lieblingszottels verlassen – nicht dass das schlecht wäre, aber wo Tomoe doch gerade mit ihrer schlechtesten Charaktereigenschaft glänzen konnte, wäre das doch irgendwie unfair, oder? „Okay! Ich geh nie wieder zu der hin, zufrieden?“ Schoss es plötzlich aus ihm heraus. Damit war der Fall für die Blondine erledigt. Sofort ließ sie von dem Störenfried ab und stellte sich gerade auf. Noch kurz den Rücken durchgedrückt, sich ein bisschen gestreckt, schon klärte sich ihre Miene und ihr blick fand den ihres Partners. „Sieht ganz so aus als wären wir hier fertig, Arata! Lass abdampfen, ich hab Kohldampf! Oh, ich geb einen aus.“ eine kurze Pause entstand, in der ihr klar wurde, was das in dieser Gegend bedeutete: „Aber nich hier, ich bin zu jung für erdrückende Verschuldung!
 

Yamanaka Arata

Chuunin
Beiträge
277
Alter
16
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
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Es gehörte zu den angenehmeren Dingen im Leben eines Yamanaka, einfach einmal den Groschen beim Fallen zuzusehen. Auch wenn es in diesem Fall recht lange dauern mochte, dafür war der Einschlag umso lauter. Und Anschreien durfte sie den kleinen Terroristen durchaus, wie er fand - für einen diffizileren pädagogischen Ansatz fehlte ihnen nun wirklich die Zeit und der Zugang zu dem Kind. Sobald sie geschaltet hatte, bekam Tomoe das Argument auch zügig zusammen, und er musste eigentlich nichts mehr hinzufügen. Nun, bis auf eins. Er konnte nicht anders. "Ganz richtig. Und wenn du glaubst dass wir es nicht mitbekommen ... " Er ließ den Satz einmal so in der Luft hängen, dann lief er noch einmal zurück um mit der jungen Frau zu reden, die schon sehr diskret in ihre Richtung schaute, ob Hitoshi auch nichts passierte - nur dass Arata auch für sie in der Sichtlinie gestanden hatte. Da sage nochmal einer, lange Haare offen zu tragen sei niemals praktisch. "Alles in Ordnung - es wollte jemand ein ernstes Wort mit ihm sprechen. Aber Hitoshi-kun scheint sich im Nachbarviertel mit den falschen angelegt zu haben ..." Arata schüttelte traurig den Kopf und beugte sich dann näher, als habe er ein Geheimnis zu bereden. "Ich glaube es wäre klüger wenn er andere Ventile für sein lebhaftes Wesen findet, Mitsuhara-san. Ich bin sicher ihr könnt beruhigend auf ihn einwirken." Dann war er auch schon fertig, und neigte nur noch angemessen respektvoll den Kopf, während er sich verabschiedete. Erst, als er mit Tomoe außer Sichtweite war, erlaubte er sich ein kleines Grinsen.

"Wenn der Junge jetzt nicht zu helle ist, glaubt er hoffentlich, seine Tante wäre mit im Boot und ruft uns, wenn er wieder etwas anstellt." Perfide? Nein. Manipulativ ... ja. Ja, absolut. Aber irgendwie machte es Spaß. Auf die Bemerkung seines begleitenden Wirbelwinds lachte Arata tatsächlich kurz. "Solange es kein Trockengebäck wird, esse ich auch zu normalen Preisen. Und wenn ich mich nicht ganz irre, hast du bald dein erstes Jobgehalt." Es war nicht wirklich viel, gemessen an normalen Einkommen, aber für jemanden von Tomoes Alter vermutlich ein kleines Vermögen, wenn sie nicht aus reichem Haushalt kam. "Was machen eigentlich deine Eltern ...?" Rutschte es dem Yamanaka ein bisschen später neugierig heraus.

Gewisse Instinkte wurde man vielleicht nie los.

[The End]
 
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