Hanabira Airika
Well-Known Member
„Was machst du da?“ Was sie tat? Sie versuchte einen ihr vollkommen überlegenen Shinobi zu überlisten, damit auch sie eine leise Chance hatte, aus dieser Situation herauszukommen. Doch Airika schwieg und stützte sich auf die Ellbogen, rappelte sich auf und wischte sich vorsichtig über die Stirn, nur um auf ihre Hand einen blutroten Fleck zu entdecken. Sie spürte, dass ihr schwindelig wurde; die Kopfschmerzen hatten ihr schon einiges an Kraft abverlangt, doch der Sturz auf den Stein gab ihr beinahe den Rest. Airikas rote Augen froren ein und sie versteckte sich erneut, dieses Mal ziemlich erfolgreich, hinter einer eisigen Maske, die nicht zuließ, dass ihr innerstes zum Vorschein trat. Mit diesen Fragen über ihr Selbstbewusstsein, ihrer Identität und der Behauptung, sie würde jemanden nachahmen, verunsicherte er die Kenjutsuka. Wie sollte sie denn bitte auf solche tief greifenden Fragen antworten und überhaupt: Musste sie diese Fragen beantworten? In der Tat: Sie hatte ein schlechtes Selbstbewusstsein und in der Tat: Sie wollte so gut und stark sein, wie er; ihr Vater. Airika hatte ihn stets bewundert und zu ihm hinauf gesehen und sein Ableben hat ein tiefes Loch in ihr hinterlassen. Stumm ließ sie den Sora-Nin reden, schaute ihn mit kühler Distanz an und wagte, keinen Ton von sich zu geben. Wollte er etwa in ihrer Psyche graben? Airika hatte es immer vermieden, tiefgründig über sich und ihrer Identität nachzudenken. Sie war eben Airika, Tochter einer Pianistin und eines Samurais, Schwester eines kranken Bruders und Schülerin von Menma, den damals besten Freund ihres Vaters. Tja, wer war dann sie? Eine schwierige Frage, die das Mädchen nicht einfach so beantworten konnte. Lediglich, wer sie für Andere war. Jeder hatte eine Rolle im Leben, sei es als Mutter, Vater, Schwester oder Bruder. Unwillkürlich verspürte das Mädchen ein Gefühl in ihr aufkommen, dass sie lieber nicht haben wollte. Airika kam sich vor, als würde Ray sie mit seinen Fragen infiltrieren und in ihre Gedanken und Gefühle eindringen.
„Tja“, sagte sie und verschränkte die Arme, spreizte ein wenig die Beine um einen sicheren Stand zu haben, denn ihr Gegenüber sollte auf gar keinen Fall merken, dass ihr der Schwindel zu schaffen machte und dass er sie gehörig verunsicherte. „Das sind ziemlich viele Fragen, auf die ich nicht antworten werde, tut mir leid.“ Airika hob den Kopf und versuchte mit ihrer Körpergröße zumindest ein wenig Autorität auszustrahlen. „Ich mache niemanden nach“, trotzig hob sie das Kinn. „Ich bin ich und ich wüsste nicht, dass du mich so durchschauen kannst, dass du es wagen kannst zu behaupten, ich versuche, jemanden nachzuahmen. Du kennst mich nicht, du weißt gar nicht, wer ich bin. Mag ja sein, dass du ein toller Chuunin bist und meine Fähigkeiten lange nicht ausreichen, um dir auch nur ein Haar zu krümmen“, sie legte eine künstliche Pause ein. Langsam bröckelte ihre kalte Fassade und ihre roten Seelenspiegel fingen an, Funken zu sprühen. „Aber ich verbitte mir solche unverschämten, intimen Fragen zu stellen. Du bist nicht mein Psychologe und ich werde garantiert jetzt nicht meine intimsten Gedanken preisgeben: Schon gar nicht jemanden, der der feindlichen Fraktion angehört. Ich will einfach nur in Ruhe dieses beschissene Heilkraut finden. Mehr nicht. Mag sein, dass du nicht so schlimm bist, wie ich gedacht habe.“ Airika spürte, dass das Blut schneller durch ihre Adern rauschte, das Herz so kräftig schlug, dass sie es am ganzen Körper spüren konnte. Die Wut und der Stress, der sich die letzten Tage angestaut hatten, ihr körperlicher Zustand und dann noch Rays Fragen… „Mag sein, dass du dich jetzt über mich lustig machst, weil ich eine schlechte Kunoichi bin. Ist mir egal, aber ich habe jetzt beschlossen, dass ich nicht hören will, welche Fehler ich gemacht habe. Das werde ich früher oder später selbst herausfinden und dafür brauche ich nicht den Feind um Rat zu bitten.“ Trotzig zog Airika die Augenbrauen zusammen. „Ich mach mich hier doch nicht zum Affen!“ Schmerzlich dachte sie an die fehlgeschlagene List, die sie eben hatte ausprobieren wollen. Sie musste schnellstens zu Yasua. Wo war er nur? Spürte er etwa nicht, dass sie in Gefahr war? Toller Shinobi, toller Begleiter. Der würde sich was anhören, wenn sie hier lebend wieder herauskam. Die Hanabira holte tief Luft und starrte Ray wütend an. Dann konnte sie seinem Blick nicht standhalten und schaute zur Seite. Sie fuhr sich mit der Hand durch das gelockte Haar und schüttelte ein paar Blätter von ihrer Hand ab, die sie durch die Geste mitgenommen hatte. Sie sah bestimmt aus, wie eine Vogelscheuche. Erneut seufzte sie und sagte resigniert: „Wie du ja sehen kannst, habe ich mich bereits zum Affen gemacht. Ich bin durchschnittlich, mehr nicht.“ Ihre Stimme beruhigte sich nun und sie starrte auf einen Punkt direkt neben Rays Kopf. Was machte sie hier überhaupt? Es war doch schon verrückt genug, dass sie sich einfach mit einem Sora-Nin unterhielt oder stritt – wie auch immer man das in diesen Moment betrachten mochte. Die Kenjutsuka schwieg und überlegte, was sie nun sagen sollte. Langsam wurde ihr das alles gehörig peinlich, natürlich gemischt mit dem Gefühl der Gefahr, der von Ray ausging, obwohl er nichts Verdächtiges tat. „Außerdem verstehe ich deine Fragen nicht – wie kämpft man bitte, wie man ist? Was hat das bitte zu bedeuten? Du warst doch bestimmt auch in einer Akademie. Da hast du wahrscheinlich die Grundlagen von Gen- Tai- und Ninjutsu erlernt, oder?“ In diesem Moment kam Airika der Gedanke, dass die Sora-Nins wahrscheinlich nicht wirklich von den Shiros unterschieden. War das Mädchen etwa Opfer jahrelanger Propaganda gegen die Soras? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Nein, an den Gerüchten musste doch etwas dran sein. Oder doch nicht? „Ich kämpfe so, wie man es mir beigebracht hat.“ Irgendwie klang das mehr als schwachsinnig, das wusste das Mädchen selbst. Als ob sie ihr ganzes Leben nur Ja und Amen gesagt hätte und nicht daran gedacht hatte, etwas zu hinterfragen.
Moment mal…
Sie hatte das ganze Leben lang nichts hinterfragt. Diese plötzliche Erkenntnis traf die Siebzehnjährige wie ein Blitz, nicht imstande, noch ein Wort herauszubringen. Bis jetzt hatte sie die Welt Schwarz-Weiß gesehen. Sora, die Bösen, Shiro, die Guten. Doch die Welt hatte Graustufen und womöglich hatte sie ein perfektes Beispiel einer Graustufe vor sich. „Wer bist du? Wieso bist du so… Nett? Warum greifst du mich nicht an und tötest mich?“
@Hayabusa Ray
„Tja“, sagte sie und verschränkte die Arme, spreizte ein wenig die Beine um einen sicheren Stand zu haben, denn ihr Gegenüber sollte auf gar keinen Fall merken, dass ihr der Schwindel zu schaffen machte und dass er sie gehörig verunsicherte. „Das sind ziemlich viele Fragen, auf die ich nicht antworten werde, tut mir leid.“ Airika hob den Kopf und versuchte mit ihrer Körpergröße zumindest ein wenig Autorität auszustrahlen. „Ich mache niemanden nach“, trotzig hob sie das Kinn. „Ich bin ich und ich wüsste nicht, dass du mich so durchschauen kannst, dass du es wagen kannst zu behaupten, ich versuche, jemanden nachzuahmen. Du kennst mich nicht, du weißt gar nicht, wer ich bin. Mag ja sein, dass du ein toller Chuunin bist und meine Fähigkeiten lange nicht ausreichen, um dir auch nur ein Haar zu krümmen“, sie legte eine künstliche Pause ein. Langsam bröckelte ihre kalte Fassade und ihre roten Seelenspiegel fingen an, Funken zu sprühen. „Aber ich verbitte mir solche unverschämten, intimen Fragen zu stellen. Du bist nicht mein Psychologe und ich werde garantiert jetzt nicht meine intimsten Gedanken preisgeben: Schon gar nicht jemanden, der der feindlichen Fraktion angehört. Ich will einfach nur in Ruhe dieses beschissene Heilkraut finden. Mehr nicht. Mag sein, dass du nicht so schlimm bist, wie ich gedacht habe.“ Airika spürte, dass das Blut schneller durch ihre Adern rauschte, das Herz so kräftig schlug, dass sie es am ganzen Körper spüren konnte. Die Wut und der Stress, der sich die letzten Tage angestaut hatten, ihr körperlicher Zustand und dann noch Rays Fragen… „Mag sein, dass du dich jetzt über mich lustig machst, weil ich eine schlechte Kunoichi bin. Ist mir egal, aber ich habe jetzt beschlossen, dass ich nicht hören will, welche Fehler ich gemacht habe. Das werde ich früher oder später selbst herausfinden und dafür brauche ich nicht den Feind um Rat zu bitten.“ Trotzig zog Airika die Augenbrauen zusammen. „Ich mach mich hier doch nicht zum Affen!“ Schmerzlich dachte sie an die fehlgeschlagene List, die sie eben hatte ausprobieren wollen. Sie musste schnellstens zu Yasua. Wo war er nur? Spürte er etwa nicht, dass sie in Gefahr war? Toller Shinobi, toller Begleiter. Der würde sich was anhören, wenn sie hier lebend wieder herauskam. Die Hanabira holte tief Luft und starrte Ray wütend an. Dann konnte sie seinem Blick nicht standhalten und schaute zur Seite. Sie fuhr sich mit der Hand durch das gelockte Haar und schüttelte ein paar Blätter von ihrer Hand ab, die sie durch die Geste mitgenommen hatte. Sie sah bestimmt aus, wie eine Vogelscheuche. Erneut seufzte sie und sagte resigniert: „Wie du ja sehen kannst, habe ich mich bereits zum Affen gemacht. Ich bin durchschnittlich, mehr nicht.“ Ihre Stimme beruhigte sich nun und sie starrte auf einen Punkt direkt neben Rays Kopf. Was machte sie hier überhaupt? Es war doch schon verrückt genug, dass sie sich einfach mit einem Sora-Nin unterhielt oder stritt – wie auch immer man das in diesen Moment betrachten mochte. Die Kenjutsuka schwieg und überlegte, was sie nun sagen sollte. Langsam wurde ihr das alles gehörig peinlich, natürlich gemischt mit dem Gefühl der Gefahr, der von Ray ausging, obwohl er nichts Verdächtiges tat. „Außerdem verstehe ich deine Fragen nicht – wie kämpft man bitte, wie man ist? Was hat das bitte zu bedeuten? Du warst doch bestimmt auch in einer Akademie. Da hast du wahrscheinlich die Grundlagen von Gen- Tai- und Ninjutsu erlernt, oder?“ In diesem Moment kam Airika der Gedanke, dass die Sora-Nins wahrscheinlich nicht wirklich von den Shiros unterschieden. War das Mädchen etwa Opfer jahrelanger Propaganda gegen die Soras? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Nein, an den Gerüchten musste doch etwas dran sein. Oder doch nicht? „Ich kämpfe so, wie man es mir beigebracht hat.“ Irgendwie klang das mehr als schwachsinnig, das wusste das Mädchen selbst. Als ob sie ihr ganzes Leben nur Ja und Amen gesagt hätte und nicht daran gedacht hatte, etwas zu hinterfragen.
Moment mal…
Sie hatte das ganze Leben lang nichts hinterfragt. Diese plötzliche Erkenntnis traf die Siebzehnjährige wie ein Blitz, nicht imstande, noch ein Wort herauszubringen. Bis jetzt hatte sie die Welt Schwarz-Weiß gesehen. Sora, die Bösen, Shiro, die Guten. Doch die Welt hatte Graustufen und womöglich hatte sie ein perfektes Beispiel einer Graustufe vor sich. „Wer bist du? Wieso bist du so… Nett? Warum greifst du mich nicht an und tötest mich?“
@Hayabusa Ray