Kaum hatte sich Minashi zu seinen Teamkameraden gesellt, blickte Yasu ihn mit einem vorwurfsvollen Blick an, der sagte 'Das hätte ich auch ohne dich gekonnt' und richtig, kaum nachdem Minashi die Botschaft des Blickes richtig gedeutet, hatte setze Yasu auch schon an. „Danke, aber mit einem Kind wäre ich auch noch fertig geworden, ach ja und um auf deine Frage zurück zu kommen, ich wohne im Schülerwohnheim, aber da muss ich bald ausziehen, mal sehen wohin.“ Den ersten Teil dieser Aussage hatte Minashi erwartet, doch als Yasu dann plötzlich das Thema gewechselt hatte, war er zurecht verwirrt, wie kam sie so schnell von einer anklagenden und vorwurfsvollen Aussage zu ihrem derzeitigen Wohnarrangement? Dunkel erinnerte sich Minashi an seine letzte Frage auf dem Marktplatz an dem Brunnen, doch sollte das die Antwort auf eine Frage sein, die vor über einer Stunde gestellt wurde? Minashi konnte das nicht wirklich glauben. Sie konnte die Antwort doch nicht die ganze Zeit zurückgehalten haben. „Ich wollte dir nicht den Spaß eines Kampfes vorenthalten, aber ich habe mir gedacht, dass es einfacher wäre, wenn ich das Mädchen ausschalte, bevor es dir was antun könnte, obwohl du dich bestimmt hättest verteidigen können. Zu deiner derzeitigen Wohnsituation kann ich nichts sagen, Yasu-chan, oder was willst du mir damit nochmal sagen, wenn das die Antwort auf die Frage von vorhin war, hättest du dir bestimmt auch einen besseren Zeitpunkt aussuchen können.“ Doch bevor Minashi ausgeredet hatte, drehte sich Yasu schon um und besah sich die chaotischen Reste der Lagerhalle. Es ließ sich leicht erahnen, woran Yasu dachte, denn es stand ihr direkt ins Gesicht geschrieben, dass sie darüber nachdachte, wie sie die vier Gefangenen wegschaffen sollten. Um ehrlich zu sein hatte Minashi keine Ahnung wie das vonstatten gehen sollte, denn sie waren zu dritt und mussten vier Gefangene zur Händlergilde Getsurins schaffen. In der Ferne hörte Minashi gerade ein Schiffshorn, als er sich zu dem Stapel alter Laken begab, die noch immer seinen Kontrahenten begruben, er musste ihn leider aus den Laken befreien, um ihn transportieren zu können. „Yasu-chan, am Besten übernimmst du die Zwei, die noch bei Bewusstsein sind, ich kümmere mich um meinen Gegner hier und Kisuke-kun sollte sich dann um seinen bewusstlosen Gegner dahinten in den Laken kümmern.“ Während Minashi in den Laken nach seinem Gegner wühlte, riskierte er einen Blick zu Kisuke, der etwas abwesend neben Yasu stand, sein Gesichtsausdruck erschien angestrengt, doch nach einem Kampf war das bestimmt auch kein Wunder. Als Kisuke jedoch nicht reagierte, obwohl er in dem Gespräch eindeutig erwähnt wurde, machte sich Minashi schon Sorgen, hatte er sich vielleicht verletzt oder etwas anderes getan? Doch Minashi beließ es erst mal dabei, denn er kümmerte sich gerade um einen Gegner, da wäre jede Unachtsamkeit falsch. Deshalb wühlte Minashi noch immer in den Laken herum und suchte nach seinem Kontrahenten, leider förderte er bis jetzt nur weitere Laken zutage. Das Laken da sieht aber komisch aus. Moment mal, das ist das Oberteil des Jungen. Nun wühlte Minashi schneller, damit diese Plackerei schnell ein Ende haben würde, doch womit hielt er den Jungen, wenn er erst mal befreit war, die Laken hätten ihn bestimmt nicht bewusstlos geschlagen. Das Problem löste sich jedoch von alleine, denn direkt neben dem Jungen lagen noch die Reste des Seils, mit dem das Netz oben gehalten wurde, für seinen eigentlichen Zweck möchte es nutzlos sein, doch als Fessel würde es reichen. Schnell schnappte Minashi sich das Seil und umwickelte den noch benommenen, wenn auch noch bei Bewusstsein, Jungen mit dem Seil und zog ihn anschließend aus dem Haufen Laken. „Wääh? Waa... Hey, lass mich gehen du Spinner, was wollt ihr von uns.“ Genervt riss Minashi ein Stück von einem der Laken und knebelte damit den langsam wieder klar werdenden Jungen, da er sich das Gekeife nicht die gesamte Strecke bis zur Händlergilde anhören wollte. „Wir gehen zur Händlergilde, denn ihr habt den Händlern eine Menge Geld gekostet und auch eine Menge Ärger verursacht.“ Mit diesen Worten drehte sich Minashi dem Geheimgang zu durch den sie in das Gebäude eingedrungen waren und schleifte sein sich wehrendes Bündel mit. „Ihr solltet auch mitkommen, Kisuke-kun, Yasu-chan.“