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Lauschiger See am Grünen Ring

Kinzoku Kenta

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Der Grüne Ring von Soragakure ist eine Kulturlandschaft, die über zahlreiche Wälder und Felder verfügt, aus denen die fliegende Stadt ihren Bedarf an Nahrungsmitteln zumindest teilweise decken kann - und die ihren Bewohnern Zugriff auf ein wertvolles Stück grüne Natur bietet, wo normalerweise keine zu finden wäre. Es gibt Parks mit satten Wiesen und bunten Blumenfeldern auf sanften Hügeln ebenso wie im Höhenwind wogende Wälder und Felder voll Obst und Gemüse, das so hoch oben mit sorgfältig entwickelten Methoden zum Wachsen und Gedeihen gebracht wird.

Aber all das wäre unmöglich ohne Wasser! Der stetige Fluss aus Regen und Kondenswasser wird mit vielfältigen Methoden auf den grünen Ring gelenkt, wo er sich in den höchsten Hügeln und Wipfeln niederschlägt, Rinnsale bildet, die zu Bächen werden - und sich in dem ein oder anderen See vereinigen, ehe sie zu den wenigen Flüssen dieser Plattform zusammenfinden, die ihren Weg in die Bewässerungskanäle und Sprinkleranlagen der landwirtschaftlichen Anlagen finden.

Und einer dieser Seen ist hier, auf einer kleinen Lichtung und umgeben von mächtigen, sanft im Wind wogenden Laubbäumen. Er hat keinen bestimmten Namen; wer sich hier treffen will, beschreibt meistens den Weg, über den man ihn erreichen kann - entweder über einen längeren Marsch vom westlichen Aufzug aus entlang der Feldwege, ehe man den See in seinem kleinen, eher randständigen Wäldchen erreicht hat. Oder indem man sich direkt nach dem Ausstieg aus dem südlichen Lift vom vorgesehenen Weg abwendet und eine kurze Strecke querfeldein und durch das Unterholz überwindet - vorausgesetzt, man kennt den Schleichweg.
 

Yagami Tamaki

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Off: Ein Sommernachtstraum

Tamaki liebte den Sommer. Selbst auf den windigen, oft wolkenverhangenen Plattformen Soragakures war es endlich warm geworden. Weit und breit war kein Auftrag in Sicht, so dass der Suzuya sich fast in die Akademiezeit zurückversetzt fühlte. Als es noch Sommerferien gegeben hatte und man sich in den Wochen der größten Hitze gepflegt dem hemmungslosen Müßiggang widmen konnte. Nun, etwas Müßiggang war auch als Chuunin noch erlaubt. Ja ... Chuunin. So richtig konnte Tamaki es immer noch nicht glauben, war er doch überzeugt gewesen, dass die besondere Situation seiner Familie eine jede Beförderung unmöglich gemacht hätte. Bis vor einer Woche der Brief aus dem Büro des Kage in seine Hände gefunden hatte ... und irgendwie war es diesem Bastard von Kenta gelungen, noch eine sehr persönliche Nachricht hineinzuschmuggeln. Eine Nachricht, die ihn heute hergeführt hatte.

Es war bereits früher Abend, als Tamaki, vom Zirpen unzähliger Grillen begleitet, den Feldweg entlang spazierte und lange Schatten hinter sich warf. Die tiefstehende Sonne hatte noch immer solche Kraft, dass der Suzuya sich einen Strohhut aufgesetzt und einen hellblauen Haori aus leichter Baumwolle übergezogen hatte. Darunter trug er ein weißes Shirt und eine kurze blaue Leinenhose. Die Füße steckten in Geta und waren bereits etwas staubig ob des trockenen Weges, aber das Wäldchen mit dem See war bereits in Sichtweite. Tamaki kannte das Gewässer von früheren Ausflügen und wusste, dass einige der Bäume ihre tiefhängenden Äste über den See ragen ließen. Perfekt, um sich darauf niederzulassen und die Beine ins Wasser baumeln zu lassen! ’Es sei denn, Kenta macht sich einen Spaß daraus, mich ins Wasser zu schubsen ...‘. Eine durchaus realistische Option für jeden, der den Kinzoku etwa zwei Sekunden lang kannte. Natürlich war Tamaki neugierig darauf, was Kenta ihm hier und heute zeigen wollte – denn daran, dass das Treffen einen ganz bestimmten Grund hatte, hegte er keinen Zweifel. Und er wusste auch, dass Kenta auf genau diese Neugier spekulierte. Nun, heute würde er sich zufrieden auf die Schulter klopfen können. Sei’s drum. Tamaki wollte den Kinzoku wirklich gern wiedersehen, ganz egal, was er heute wieder in petto hatte.

Mit einem leisen Seufzen tauchte der Suzuya in die goldgesprenkelten Schatten unter dem Blätterdach. Etwas weiter vorn sah er bereits die letzten Sonnenstrahlen auf dem Wasser funkeln. Bald hatte er sein Ziel erreicht und auch einen starken Ast gefunden, der flach über den See führte. Behände schlüpfte Tamaki aus den Geta und kletterte mit nackten Füßen über die raue Rinde, um sich ein kleines Stück vom Ufer entfernt über dem Wasser niederzulassen. Von Kenta war weit und breit nichts zu sehen, auch wenn Tamaki dem Frieden nicht recht trauen mochte. Umso mehr ein Grund, die wenigen verbleibenden Momente in Ruhe zu genießen. Lautlos tauchten seine Füße in das kühle Nass. Still und nahezu reglos saß er da und horchte in den hereinbrechenden Abend. Etwas ungreifbar Flüchtiges umgab die kleine Gestalt, so als wäre sie nicht vollkommen verankert in dieser Welt. Wie ein Strahl blassen Mondlichts, der im nächsten Moment schon von einer Wolke verdeckt wurde.

@Kinzoku Kenta
 
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Kinzoku Kenta

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Kenta hatte natürlich den Schleichweg hier hin beschritten, und das nicht nur, weil es ein wenig schneller war, nein - einfach die vorgesehene Strecke nehmen wäre wohl auch reichlich untypisch für ihn gewesen, nicht wahr? Gerade zu langweilig, und man hatte ja immer noch gewisse Ansprüche an sich selbst, auch bei grundsätzlich privaten Anlässen wie dieser kleinen Verabredung hier. Privat konnte man es wohl nennen ... Kenta pflegte zwar aus seinem Herzen keine Mördergrube zu machen, aber es kam doch verhältnismäßig selten vor, dass er so offenherzige Gespräche führte wie zuletzt mit Tamaki. Weil der kleine Junge zu den sehr wenigen Menschen gehörte, die verstanden ... und das, ohne so ganz wie er zu sein, so wie Hebi das gewesen war. Um den Sakkaku war Kenta immer ein wenig vorsichtig gewesen, hatte bei aller Neugierde ein Stückchen Distanz bewahrt ... und was Saki anging, war er nicht sicher, wie offen er sein konnte. Sie schien ihm irgendwo unter der durchaus amüsanten Fassade doch einen sehr ... gutherzigen Kern zu haben, jedenfalls ließ ihr Engagement für das Krankenhaus das schwerstens vermuten. Und das schob, bei aller Freude jemanden mit losem Mundwerk und einem großen Herz für Streiche gefunden zu haben, doch einen kleinen Dämpfer in ihre Beziehung. Was nicht hieß, dass Tamaki ohne seine eigenen offenen Fragen gewesen wäre ... aber dieses Rätsel machte Kenta vor allem neugierig. Er wusste noch nicht ganz, was er finden würde, wenn er es irgendwann aufdeckte, aber er hatte eine zunehmend schärfer werdende Vermutung. Die verbleibenden Unklarheiten waren nur eins: Nervenkitzel.
Da Kenta den kürzeren Weg genommen hatte, war er auch etwas früher da gewesen ... worauf er auch spekuliert hatte. Er beobachtete von seiner Warte - gut verborgen in der Uferböschung und einem tief über dem See herabhängenden Nest aus Ästen und Zweigen - wie der Suzuya sich einen recht weit über das Wasser hinaus ragenden Ast als Sitzplatz auswählte und sich dort erstmal niederließ ... interessant sah er aus, beinahe verwunschen-unerreichbar ... was für jemanden wie Kenta natürlich nur Ansporn sein konnte. Und ja, einen Moment war die Versuchung, Tamaki einfach mal zu schubsen und dann zu sehen, wie ungreifbar er tatsächlich war, nahezu übermächtig, aber das verflog schnell. Das wäre doch ein bisschen viel Aufwand gewesen für einen sehr kurzen Spaß!

Als Kenta sich schließlich bemerkbar machte, geschah das gleichzeitig mit erstaunlich wenig Fanfarenstößen, andererseits aber vielleicht doch ein bisschen unerwartet - er tauchte nämlich mit einem kleinen Wasserschwall ein kurzes Stück vor Tamakis Füßen aus dem dunklen Wasser auf. Er grinste schon, bevor er durch die Oberfläche des Sees brach, schüttelte sich kurz ein paar Tropfen aus den Haaren, und lehnte sich breit lächelnd mit den Ellenbogen auf die Wasseroberfläche - ganz auf sein Chakra vertrauend, um sich stabil zu halten, ohne lästig Wassertreten zu müssen wie irgendein Anfänger. "Konbanwa, Tamaki." War die lässige Begrüßung, als wäre Kenta gerade auf dem Schulhof an ihm vorbeispaziert. "Ich wollte mir nicht nehmen lassen, dir persönlich zur Beförderung zu gratulieren." Kenta richtete sich kurz ein Stück auf und tippte sich in einer Andeutung eines Salutierens mit zwei nassen Fingern an die Stirn, ehe er wieder seine vorige Position einnahm. "Eigentlich sollte man das ja gebührend feiern ... schon Ideen, was du mit der neuen Freiheit machen möchtest?" Kenta ließ eine minimale Pause, ehe er vielsagend die Brauen hob. "Und der gewachsenen Verantwortung, natürlich ..."

Nicht dass er erwartete, dass Tamaki Auszugspläne hegte. Aber es steckte doch ein gehöriges Maß Abenteuerlust in diesem unauffälligen Jungen, und irgendeinen Spielplatz würde sie früher oder später brauchen ...

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Es war so friedlich, dass Tamaki beinahe vergessen hätte, mit wem er heute hier verabredet war. Beinahe, denn ein Treffen mit Kenta vergaß man nicht, es sei denn, man hatte eine Vorliebe für unerfreuliche Überraschungen. So nahm der kleine Suzuya die angenehme Atmosphäre des Ortes zwar auf, blieb innerlich aber wachsam. Über dem leisen Plätschern des Teichs vernahm er weit in der Ferne den Gong, der die Abendstunde ankündigte. Was auch hieß, dass Kenta jeden Moment auftauchen musste. Der Kinzoku verspätete sich so gut wie nie und wenn, dann aus purer Absicht. Mit einem Auftauchen im wahrsten Sinn des Wortes hatte Tamaki dann zwar nicht gerechnet, aber er blieb gelassen, als er Kentas verschwommenes Grinsen unter der Wasseroberfläche sah. Es glättete sich, als der Kinzoku auftauchte. “Konbanwa, Kenta-kun.“, grüßte Tamaki mit einem kleinen Lächeln, als der Rothaarige sich im Wasser auf das Wasser stützte und schließlich auch noch salutierte. “Und vielen Dank für die Glückwünsche.“. Die gesprochenen Worte, so wenige es auch waren, holten den Suzuya wieder ein wenig in die Welt zurück. Auch das Schulterzucken, mit dem er auf Kentas Frage reagierte, ließ ihn etwas weniger ätherisch wirken. “Um ehrlich zu sein, habe ich keine Pläne. Keine großen ... Ich habe gar nicht mit einer Beförderung gerechnet.“. Sicher, seit seiner Ernennung zum Genin hatte er sich gar nicht schlecht geschlagen. Zumindest nicht schlechter als andere, die inzwischen ebenfalls den mittleren Rang der Shinobilaufbahn bekleideten. Aber mit einer flüchtigen Shiro-Kunoichi als Mutter und einem Bluterbe, das es in Sora gar nicht geben dürfte, hatte Tamaki nicht erwartet, überhaupt jemals über den doch eher restriktiven Genin-Rang hinaus erhoben zu werden. So hatte er sich auch seit seiner Beförderung recht bedeckt gehalten und nicht direkt alle seiner neuen Freiheiten ausgereizt. „Wir werden sehen, wie viel Verantwortung mir das Kagebüro überlässt.“, schloss er ein wenig rätselhaft und in dem Wissen, dass Kenta es damit nicht auf sich beruhen ließe. Als hätte er ihn nur für einen schnellen Glückwunsch hierher einbestellt ...

“Aber was ist mit dir?“. Tamaki zog die Füße aus dem Wasser und schlug sie in den Schneidersitz unter. Eine etwas wackelige Angelegenheit auf einem Baumstamm, aber der Kinzoku war nicht der Einzige, der sich die Annehmlichkeiten von Kinobori zunutze machen konnte. “Wir haben uns lange nicht gesehen, seit ...“. Er stockte, unsicher wie er den Satz beenden sollte. Seit Shunsui und du ihr wahres Gesicht gezeigt haben? Seit ich nicht mehr weiß, was ich von dir halten soll? Und von mir? Der schwere Stein, den Tamaki in den letzten Wochen in seiner Magengegend spürte und den er ignoriert und mit allerlei Süßkram betäubt hatte (so konnte man sich immerhin einreden, es käme vom Essen), machte sich wieder bemerkbar. Hier, inmitten des lauschigen Ortes zwischen glänzendem Wasser und grünem Blätterdach, begann der Suzuya sich zunehmend elend zu fühlen. ’Soviel zu drüber hinweg ...‘, dachte er zerknirscht. Und es hatte nur einen Kenta gebraucht, um überwunden Geglaubtes wieder schmerzhaft freizulegen. Wovon wie üblich aber keine Regung nach außen drang. Tamaki hielt seine innere Welt gut unter Verschluss, auch und besonders vor Kenta. “... unserer gemeinsamen Mission.“.

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Na, kokettierte da jemand ein bisschen mit seinem großen Geheimnis? Kenta würde heute wohl nicht groß darüber sprechen, sofern Tamaki nicht seinerseits noch etwas mehr enthüllte - ja, dass Tamaki sich immer noch sehr zurückhaltend präsentierte, obwohl ihm jetzt deutlich mehr Möglichkeiten offen standen, passte ins Bild, aber in der Frage herumzubohren, war heute ausnahmsweise nicht das Motiv seines Treffens ... wirklich offener als sonst konnte man es vielleicht noch nicht nennen, aber es war unkomplizierter. Grundlegender. Vielleicht würden sie später noch ein bisschen über Tamakis neue Möglichkeiten sprechen, aber im Zentrum stand heute erst einmal mehr die Vergangenheit ... und das schien der Junge auch ähnlich zu sehen. Kenta nahm es als positives Zeichen auf, dass er dieses Thema so offen ansprach. Für ihn selbst war es nicht SO schwierig zu diskutieren, aber er hatte so die Vermutung, dass es bei Tamaki anders sein könnte.

"Darauf wollte auch ich zu sprechen kommen."
Erwiderte der Kinzoku dann auch - ungewöhnlich geradlinig für ihre kleinen Verabredungen - und lehnte sich ein Stück auf der Wasseroberfläche vor. "Aber zuerst ... ich mochte wirklich, was du mit der Genjutsu gemacht hast. Bin noch gar nicht dazu gekommen, dir das zu sagen. Wir waren danach alle ein wenig mit anderen Gedanken beschäftigt." Ja, die Umstände direkt nach diesem Einsatz waren wohl für keinen der Beteiligten eine besondere Glanzstunde gewesen, auch wenn vielleicht etwas unterschiedliche Motive dahinter standen. Kenta hatte bewusst den Einstieg mit dem Lob gewählt ... das war auch für ihn die positivere Erinnerung an diesen Kampf. "Ich weiß zu schätzen, dass du hergekommen bist, Tamaki ... ich bin überwiegend ehrlich gewesen, wenn du mir Fragen gestellt hast, aber diese Sache hat sich auch für mich ein bisschen ... anders als geplant entwickelt." Er schürzte die Lippen, als hätte er Natto gerochen. Kenta hatte überhaupt kein Problem damit, dass er den Kerl umgebracht hatte, ohne es zu müssen. Das konnte auch nicht sein, woran Tamaki sich störte - er kannte ihn bereits, und Kenta hatte nie versucht, ihm in dieser Hinsicht etwas vorzumachen. "Ich lege viel Wert auf Kontrolle ... ich hatte dir auf dem Schiff ja schon gesagt, dass mich die Szene ein bisschen erschrocken hat." Gut - das Wort war tatsächlich nicht so leicht zu sagen, aber Kenta weigerte sich, darum Aufhebens zu machen. Immer noch besser sich selbst zu fürchten als irgendjemanden sonst. "Ich habe mich gut eingerichtet. Ich mache eine Aufgabe, die mich den Großteil der Zeit erfüllen kann, und ich mache sie sehr gut. Meine Vorgesetzten sind zufrieden mit mir, und bis auf diesen ... Zwischenfall hatte ich keine Probleme. Aber ich bin nicht sehr begeistert von der Perspektive, mir irgendwann mal alles kaputtzumachen, nur weil ich einen einzelnen Moment nicht im Griff habe." Die Perspektive ärgerte ihn - eigentlich besorgte sie ihn eher, aber ganz so weit war der Kinzoku jetzt noch nicht bereit zu gehen. Ein Schritt nach dem anderen.

"Steht dein Angebot von damals noch?" Fragte er Tamaki in interessiertem Plauderton. "Ich hab nicht die Absicht, dich darauf festzunageln, wenn nicht ... aber ich denke, dir würde ich zutrauen, dass du tatsächlich hilfreich sein kannst." Er betonte nicht, was für ein Zugeständnis das war. "Nichts im Sinne einer regelmäßigen Aufgabe, wir werden ja ohnehin nicht immer zusammen unterwegs sein, aber ... einfach ein Auge und ein Ohr offenhaben?"

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Es kam zur Sprache, was lange unausgesprochen geblieben war. Gut. Tamaki war niemand, der sonst viel redete, aber das hier war wichtig. Er richtete sich auf dem Baumstamm ein und hörte zu. Schon Kentas erste Worte ließen den Stein in seinem Magen schwerer werden. Es war ein Lob. Ein spätes, ja. Aber das war nicht, was Tamaki so bedrückte. Natürlich hatte er nicht damit gerechnet, auf einer Mission wie dieser in irgendeiner Weise gehätschelt zu werden. Erst recht nicht, wenn das Team gerade so dem Tod entronnen und zwei von drei Mitgliedern erheblich verletzt waren. Aber vieles war neu, erschreckend und zutiefst erschöpfend gewesen und so hatte der Suzuya seine ganz eigenen Wunden davon getragen. Unsichtbar für andere, wie es seine Art war, und noch nicht ganz verheilt. Dass sein Anteil am Überleben des Teams letztlich doch noch wahrgenommen wurde, war gut. Aber wollte er für die Genjutsu gelobt werden? Einen anderen hatte sie das Leben gekostet und er hatte nicht einmal darüber nachgedacht. Ja, vielleicht war es der richtige, rettende Schritt gewesen – rückblickend waren Rechtfertigungen immer leicht zu finden – am Ende des Tages aber hatten seine Illusionen einen weiteren Tod herbeigeführt. Er erwartete nicht, dass Kenta verstand, und nickte nur still auf die Worte.

Manche Kämpfe mussten allein bestritten werden - darin hatte Tamaki Erfahrung – und andere waren nur mit Hilfe zu gewinnen. Ob Kenta Hilfe brauchen würde? Jedenfalls war er planvoll genug, danach zu fragen. Tamaki beobachtete den Kinzoku genau, ließ seinerseits aber kaum eine Regung durchblicken. Er hatte sich Kenta schon weitaus unverstellter, vertraulicher gezeigt. Aber viel war seither passiert und das hier war nicht die richtige Situation dafür. Nein, jetzt war es an Kenta, seinen eigenen Vorhang ein wenig weiter zu lüpfen. Das meiste von dem, was sich dahinter offenbarte, war nicht einmal so neu, was Tamaki insgeheim doch sehr erleichterte. Wenigstens keine unliebsamen Überraschungen ... Und doch zeigte Kenta sich so intim wie noch nie. Nicht nur, weil er im ganz wortwörtlichen Sinn die Hose runtergelassen hatte (dankenswerterweise die Badehose aber noch trug), sondern weil er ihn um Hilfe bat. Die Bedeutung der so leger vorgebrachten Frage entging dem Suzuya nicht. Er wusste, dass Kenta ihm gewissermaßen vertraute, aber ... so?

„Ein Auge und ein Ohr offenhaben ...“, wiederholte er schließlich leise und sah an Kentas rotem Schopf vorbei auf das Wasser. „Das mache ich, seit wir uns kennen und werde es weiter tun. Versprochen.“. Hier hätte es zu Ende sein können und sie hätten beide wieder ihre Alltagsfassaden gepflegt. Aber nachdem Kenta einen Schritt getan hatte, der ihm nicht leichtgefallen war, beschloss der Suzuya, vorsichtig nachzuziehen. Nicht, weil er es dem Kinzoku schuldete. Er wollte es. Tamaki seufzte in die Abendbrise, die das Wasser kräuselte. “Kenta, ich ...“. Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. Was für ein elendes Herumgedruckse. Der Suzuya richtete sich im Schneidersitz auf und sah Kenta geradewegs in die Augen. “Kenta, ich weiß, wer du bist, seit du meinen Prüfugsjob betreut hast. Und ich hab‘ keine Angst davor. Nicht wirklich ...“. Vielleicht vor dem, was daraus erwachsen konnte, wenn es ungezügelt blieb. Aber nicht vor Kenta, von dem er sehr genau wusste, wie er ihn aufhalten konnte. “Wenn ich merke, dass du die Kontrolle verlierst, werde ich einlenken.“. Von dem kleinen scheuen Jungen war gerade nicht viel zu spüren. Selten hatte Tamaki so sicher gewirkt wie bei diesen Worten. “Und wenn ich nicht da bin, finde mich. Ich kann und werde helfen.“. Ein Funke Abendlicht fing sich in seinen Augen. Beinahe schienen sie zu glühen.

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Nun ... das war doch gut gelaufen, nicht? Kenta war durchaus zufrieden mit dem Ergebnis seiner kleinen Einladung, als Tamaki zustimmte, weiter ein Auge offen zu halten, und hätte es bei diesem Punkt auch bewenden lassen - aber er brach es dort nicht ab. Nein ... er blickte weiter beiläufig in Tamakis Richtung und schwieg, während eine tiefsitzende Intuition ihn zum Warten gemahnte. Das Seufzen war ein erstes Zeichen, das mehr folgen würde, und der Kinzoku hob leise fragend eine Augenbraue, während sein Gegenüber sich sammelte. Und Kenta lächelte, als Tamaki noch ein wenig weiter ging. Er hatte tatsächlich keine Angst ... und anders als bei ihrer ersten Begegnung, wo Kenta sich die Frage gestellt hatte, wo diese Furchtlosigkeit nur ihre Wurzeln haben mochte, hatte er inzwischen gesehen, wozu Tamaki imstande sein konnte. Keine Frage, ein Kampf zu den Bedingungen des Kleineren würde Kenta vermutlich vor gigantische Herausforderungen stellen ... es mochte zwischen ihnen nicht so aussehen, aber sie sprachen absolut auf Augenhöhe miteinander. Der Kinzoku nickte. "Werde ich tun." Noch während er sprach, wuchs sein Ehrgeiz, es niemals so weit kommen zu lassen, dass es notwendig wurde, aber ... gleichzeitig war es nicht schlecht zu wissen, dass die Auffangmöglichkeit existierte, falls es irgendwann einmal nicht glückte. Jemand anderen als Tamaki hätte er damit nicht betraut ... falls notwendig. Er wollte weiterhin nicht davon ausgehen, und es war nicht sein einziger Plan, einem neuen Ausrutscher vorzubeugen.

Damit war sein wichtiges Anliegen für diese kleine Verabredung also geklärt ... und das hieß, dass nun Gelegenheit war, sich um angenehmere Dinge zu kümmern. Zum Beispiel ihr altes Spiel, hmm? Kenta setzte sich zwar ohne Hektik, aber doch zügig und flüssig in der Bewegung, als er sich auf die Wasseroberfläche abgestützt aus dem See erhob und einen Moment barfüßig auf dem Wasser stand, ehe er ein paar Schritte über den See machte und sich neben Tamaki auf dem Ast niederließ, etwas näher zum Ufer hin als der Suzuya. Das Holz bog sich leicht unter der zusätzlichen Last, und Kenta grinste. "Gibt's schon Pläne für deine weitere Karriereentwicklung?" Fragte er locker. "Neue Jutsu oder ganz andere Sparte? Ich hab mich tatsächlich ein bisschen um mein Taijutsutraining bemüht ... es war doch nicht so lustig einen Arm gebrochen zu bekommen." Inzwischen war es schon deutlich besser, wenn nicht wieder ganz normal - tatsächlich waren die winzigen Unterschiede, die Kenta ab und an noch bemerkte, fast lästiger als die Phase in der er den Arm gar nicht hatte belasten dürfen. "Hast du mal überlegt, dich mehr mit Ninjutsu zu befassen? Könnte eine gute Ergänzung deiner anderen Fähigkeiten sein." Kenta schlug gar nicht erst vor, dass Tamaki großartig mit Taijutsu experimentierte - der Gedanke kam ihm abwegig vor. Aber warum nicht aus der Distanz verschiedene Jutsusparten nutzen, je nachdem was besser zur Situation passte? "Ninjutsu sind ganz hilfreich gegen Hindernisse, die nicht denken." Kenta hatte noch ein bisschen mehr über sich zu erzählen, falls Tamaki das Thema aufnahm - langsam kam er dem alten Schwert, das er nach dieser Mission mitgenommen hatte, auf die Schliche - aber dazu würde er kommen, wenn Tamaki Interesse zeigte, dieses Gespräch fortzusetzen. Kenta interessierte es tatsächlich, denn perspektivisch würden sie wohl wieder zusammenarbeiten, und neben den allgemeinen Vorzügen, die Taktik seiner Verbündeten zu kennen ... Tamakis Perspektive zu dieser Frage interessierte ihn auch ganz generell. Hatte er ihn überhaupt mal zu solchen Themen befragt? Und wie dachte er wohl jetzt, nach dieser letzten Mission, über seine Rolle als Ninja?

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Tamakis Blick lag unverändert auf Kenta. Der kleinere Junge sah nachdenklich aus, doch seine sonst schmächtige Gestalt war durchdrungen von einer sanften Stärke, die ihr noch nicht lange innewohnte. Das Nicken des Kinzoku fand eine kaum merkliche Erwiderung, dann ... war alles wieder wie vorher. Oder? Nun, zumindest Kenta wirkte wieder so wie immer und grinste auch so wie immer, als er sich anschickte, aus dem Teich herauszuklettern. Nachdem er sich neben dem Suzuya auf dem Ast niedergelassen hatte, griff er einen seiner eingangs geäußerten Gedanken auf. „Karriere ...“ , wiederholte Tamaki leise und schaute aufs Wasser hinaus. Eine frische Brise zog auf und kräuselte die kleinen Wellen. „Nein, was das angeht, habe ich nichts Konkretes überlegt.“. Dinge wie Karriere waren seiner Gedankenwelt so weit entrückt wie sonst kaum etwas. Bislang hatte er sich schlicht dem Lauf der Dinge ergeben, war von den Ereignissen fortgerissen und ordentlich hin und her geworfen worden ... und hatte dabei eben immer sein bestes gegeben. Wohin es ihn als nächstes führte und ob die Taktik, die durch die Abwesenheit jedweder Taktik glänzte, auch weiterhin taugte, konnte er nicht sagen. Was den Ausbau der eigenen Fähigkeiten anging, hatte Kenta jedoch recht. Tamaki hatte zweifellos viel Zeit darauf verwendet, seine Stärken zu schulen, aber auch er hatte den Fuß in ein neues Gebiet gesetzt. „Vor einer Weile hab ich tatsächlich ein bisschen Fuuton gelernt ... ging sich ganz gut an. Aber weit bin ich damit noch nicht gekommen.“. Tamaki zuckte mit den Schultern. So wichtig schien ihm das alles gar nicht und als er die Worte sprach, schien er auch nicht ganz bei der Sache zu sein. Natürlich interessierten ihn Kentas Fortschritte und auch, ob sein Arm wieder gut verheilt war. Aber all das konnte er später noch fragen und dem Kinzoku dann auch genügend Raum dafür lassen. Jetzt gerade lenkte ein Gedanke zu sehr ab. Nein, das drängende Gefühl eines Zeitpunkts, der gekommen war. Denn es galt einen Schritt zu tun, den Tamaki bewusst gehen wollte. Und die Gefahr, die ihm innewohnte, machte es nur reizvoller.

“Hm ...“ , machte er und schwieg dann erst einmal. Er war gar nicht so aufgeregt, wie er dachte. Ob er mehr dabei empfinden sollte, ein lang gehütetes Geheimnis zu teilen? Andererseits, warum sollte er? Er ahnte die Reaktion im Voraus und wusste auch, dass Kenta sicher versuchen würde, seine Fähigkeiten für seine Zwecke zu nutzen. Aber gerade dieser Umstand war es, der Tamaki und seine Familie davor schützte, an Shiro verraten zu werden. Niemals würde der Kinzoku einen solchen Vorteil aus der Hand geben. „Du hast jetzt schon lange gewartet und bist auch ehrlich zu mir gewesen. Also ... will ich dir auch etwas zeigen.“. Er blickte Kenta geradewegs in die Augen. Verhalten, wie es seine Art war, doch ohne Furcht. „Ich hab früh gewusst, wer du bist, weil ...“ . Ja, wie drückte man eine solche Verletzung der Intimsphäre diplomatisch aus? Denn letztlich war es das, egal wie locker Kenta seinerseits mit Privat- und Intimsphären anderer Leute umging. Aber vielleicht waren Worte auch nicht das richtige Medium. Tamaki schlug ein Bein über den Stamm, so dass er nunmehr rittlings darauf saß. Noch immer ruhte sein Blick auf Kenta, dem die Situation gerade vermutlich sehr gefiel. „... weil ich es gesehen habe.“. Der kleine Funken, der in Tamakis Augen gestanden hatte, wurde heller und breitete sich aus, bis die gesamten Iriden des kleinen Suzuya in bläulichem Schein erstrahlten. In der einsetzenden Dämmerung leuchteten sie umso heller. Und auch die Welt begann für Tamaki zu leuchten. Die vielfach überlagerten Farbspuren heimlicher Techtelmechtel, verbissener Trainings und entspannter Gassirunden waberten in der Luft wie Geister vergangener Zeiten. Im Mittelpunkt dieser leuchtenden Welt saß Kenta, umgeben von dem Farbenspiel, das Tamaki gut kannte und das Kenta eben zu Kenta machte. Der Suzuya beobachtete jedoch sehr genau, wie die Aura sich ob der neuen Erkenntnis veränderte.
 

Kinzoku Kenta

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Kentas elektrisch-blaue Augen blieben fest auf Tamaki gerichtet, während der ein wenig nachdenklich wurde - und dann eine Offenbarung in Aussicht stellte. Er musste zugeben, seine Atmung stockte eine Winzigkeit, auch wenn er äußerlich ruhig blieb. Denn es gab nur eine Sache, die hier wirklich infrage kam, oder? Es hatte ihn eine Menge Beherrschung gekostet, Tamaki nicht bereits vor Monaten mit seiner besten Vermutung zu überfallen und in die Ecke zu drängen in der Hoffnung, dass er ihm Recht gab - er hatte es nur deshalb vermeiden können, weil er wusste, dass das bei ihm niemals funktioniert und nur Probleme für die Zukunft gemacht hätte. Und weil er in Getsurin mehr als ein Handgemenge angezettelt hatte, um den Frust über die elendige Warterei loszuwerden. Und jetzt? Man sah Kenta mit Sicherheit an, wie erwartungsvoll er auf die nächsten Worte lauschte, und das auch ganz ohne außergewöhnliche Talente irgendeiner Art ... und langsam schlich sich auch ein Lächeln auf seine Züge, als er schon vor der endgültigen Bestätigung mehr und mehr die Gewissheit empfand, dass er richtig geraten hatte. Und als Tamakis Augen wirklich zu leuchten begannen, mit Chakra und nicht mit spielerischer Bosheit wie bei ihm selbst, grinste Kenta unverholen. "Tamaki, Tamaki ..." Wiederholte er in offensichtlich gespieltem Tadel ob so viel Hinterlist, die er doch eigentlich nur respektieren konnte. In der Aura, die Tamaki nun sehen konnte, waberten die altvertrauten rot-schwarzen Schlieren um Kentas Erscheinung, eingezäunt durch weiße Ringe und Bänder, die der Kinzoku selbst um die Wildheit in seiner Seele gezwängt hatte ... die heute aber ziemlich blass daherkamen. Dafür war die purpurne Note im Rot ungewöhnlich stark. Kenta war immer von der Farbe für Willensstärke, Selbstsucht und Niedertracht umgeben, aber heute war ihr Wechselspiel mit dem Rot ungewöhnlich lebhaft, wo die beiden normalerweise in geordneter Beziehung standen. Kenta selbst war all das nicht bewusst - auch wenn er jetzt wusste, dass Tamaki etwasaus seinem Inneren sehen konnte.

"Tamaki ist wahr, mh? Suzuya ist auch nicht gelogen, aber ... das ist eben nur dein Vater. Nur sein Teil der Wahrheit." Kenta schwang ein Bein über den Ast und rutschte ein Stück näher, damit er ganz von Nahem in diese faszinierend blau strahlenden Augen schauen konnte. "Mir war schon recht lange klar, dass du etwas versteckst - aber etwas, das du selbst nicht verbrochen hast, also musste es die Familie sein. Drogenschmuggel wäre zu banal gewesen ... nein, das musste was anderes sein. Und du hast mir erzählt, wie gerne du nach Kaze und Sunagakure gehen würdest ... Yagami Tamaki." Kenta hatte sich mehr und mehr vorgebeugt, wie eine Schlange, die ihr Opfer hypnotisieren wollte, und flüsterte diesen verräterischen Namen zum Schluss in Tamakis Ohr, gefolgt von einem zufriedenen kleinen Lachen. Ein paar kühle Tropfen Wasser glitten von seinen Haaren und fielen auf Tamakis Schultern, ehe er sich wieder zurückzog. "Es musste deine Mutter sein ... sie hat es wohl vererbt, mh?" Nicht dass nur jemand mit derart speziellen Talenten imstande wäre, Kenta begründet zu misstrauen, aber es passte einfach zu gut zusammen. In der Nachbarschaft des Ladens erinnerten sich ein paar alte Leute mit zu viel Tagesfreizeit noch ganz gut, dass Suzuya-san seine Frau von einer seiner Handelsreisen mitgebracht hatte (auch wenn der genaue Ort mit Sicherheit gelogen war). "Ich hab immer gewusst, dass du irgendetwas besonderes an dir hast, Tamaki ... und das hat nichts mit diesem Geheimnis zu tun." Kenta lächelte schief, aber es war die Wahrheit. Tamakis eigentliche Besonderheit für Kenta war die Person hinter den kostbaren Augen. "Aber Danke, dass du mir das gesagt hast." Er hatte in diese Richtung vermutet, aber hätte Lügen müssen um zu behaupten, dass er es ansatzweise gewusst hätte - es wären noch ein paar andere Dinge infrage gekommen. Dass es jetzt tatsächlich das Taragan war, das Tamaki versteckt hatte ... oooh, Kenta hätte Luftsprünge machen und Pläne schmieden können, wenn er nicht gerade mit wichtigerem beschäftigt gewesen wäre. "Du hast die Augen deiner Mutter, aber deinen eigenen Blick ... was hast du gesehen, Tamaki-ga, und was siehst du gerade?" Fragte er, und richtete sich gerade auf, wie um ihm einen besseren Blick zu bieten. Den Blickkontakt hatte er nicht eine Sekunde unterbrochen. "Man könnte fast dem Gedanken aufsitzen, dass du mich um dich haben willst ..."

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Das war ... interessant. Unbewegt betrachtete Tamaki das Farbenspiel in Kentas Aura. Er regte sich selbst dann nicht, als Kenta ihm sichtlich fasziniert näherkam, ja ihm sogar ziemlich ungeniert auf die Pelle rückte. Tamaki hatte es erwartet und es störte ihn nicht. Im Gegenteil. Sein Herz tat einen kleinen Sprung, wie damals als Kenta halsbrecherisch mit ihm in den offenen Himmel geflogen war. Zu sehen war davon nichts. Den Augenkontakt hielt er ohne Mühe, gerade so als ginge Kentas herausfordernder Blick geradewegs durch ihn hindurch. Derweil wurde die Dunkelheit um sie beide herum zusehends dichter. Die Sonne war fort und hatte das Blau des Himmels mit sich genommen. Nur mattes, schwindendes Streulicht erhellte noch den See. Das sanfte, blassblaue Leuchten seiner Augen ließ den Suzuya im Halbdunkel noch flüchtiger, noch ätherischer wirken. War er wirklich hier? Oder selbst nur eine Illusion? Surrend sprangen die Laternen am Ufer an und ihr warmgelbes Licht löschte den kurzen, magischen Moment aus.

„Du hast deine Hausaufgaben gemacht.“, sprach Tamaki leise, als Kenta sich wieder etwas zurückgezogen hatte. Ob er sich Sorgen machte, dass der Kinzoku sein Geheimnis weitergab? Kein Stück. Ein so kostbares Wissen würde Kenta nie teilen. Allein schon, weil es ihm einen enormen Vorteil brachte. Natürlich würde er versuchen, es für sich zu nutzen. Aber es war immer noch er, Tamaki, der entschied, ob er teilte, was er sah. Und hier und heute tat er es gern. Die Farben der Aura erfüllten Tamakis gesamtes Blickfeld, so als gäbe es gerade nur sein Gegenüber und ihn selbst. Was er sah, war nicht neu und doch anders. “Ich sehe einen Menschen von großer Willenskraft und Disziplin ... Er braucht sie, denn sie halten seine Grausamkeit im Zaum. Gerade so ...“. Soweit nichts Neues. Tamaki verengte die Augen, um noch genauer hinzuschauen. “Ich sehe, wie Kälte und Leidenschaft miteinander ringen, aber die Kälte ist heute schwach ... Du bist aufgewühlt, aber du freust dich ... und als du gesprochen hast, ist auch die Gier immer deutlicher hervorgetreten. Sie drängt deine Beherrschung zurück.“. Gefährlich, wenn man wusste, wozu der Kinzoku imstande war, aber Farben ließen sich übermalen, Gefühle sich ändern.

Tamaki lächelte. Er selbst war freudig aufgeregt und bereute nicht im mindesten, sein lang gehütetes Geheimnis preisgegeben zu haben. Im Gegenteil, endlich hatte er sich des schweren Steins auf seiner Brust entledigt. Und er war mehr als neugierig, wie Kenta mit dem Wissen umgehen würde. Umso mehr, nachdem er gesehen hatte, was sich in seiner Aura tat. “Kenta-hi ... mit dir wird es eben nie langweilig.“.
 
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Kinzoku Kenta

Chuunin
Beiträge
565
Alter
16
Größe
1,75 m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
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Kenta lächelte, als Tamaki sein Innenleben in bunten, sprechenden Farben beschrieb. Es war eine höchst interessante Vorstellung, all diese Dinge sehen zu können - nicht so wie Kenta sie sah, indem er sie in einer Person erkannte, sondern wirklich als Farben, die ihm entgegenschien und einem System folgten, das für den Betrachter Sinn ergab, ohne dass man so sehr auf Lavieren, Testen, Vermuten angewiesen war. Kein Wunder, dass Tamaki wusste, auf wen er sich eingelassen hatte, oder? Und so manches andere ... er lachte leise, als er an die vielen kleinen Dinge denken musste, die der Jüngere bemerkt, beobachtet, geschlussfolgert hatte, wenn sie gemeinsam auf Missionen gewesen waren. Oh Tamaki war clever, keine Frage. Aber das ein oder andere davon hatte er vielleicht auch einfach gesehen ... oder? Nein, Kenta würde ihn nicht dazu interviewen ... vielleicht irgendwann später, denn natürlich wollte er irgendwann wissen, was genau die Grenzen dieser Fähigkeit waren, aber ... erstmal war Kenta vollkommen zufrieden damit, dass Tamaki seine große Frage beantwortet hatte. Und in einem anderen Punkt hatte er auch Recht behalten, wie es schien.

"Oh, gar keine Frage." Langeweile verabscheute der Kinzoku zutiefst, und selbstverständlich war es immer spannend um ihn. Aber das war nicht alles, hm? "Aber ... wie hast du es eben formuliert?" Kenta legte lässig eine Hand auf Tamakis schmale Schulter. "Die Gier drängt die Beherrschung zurück ...?" Der ätherische Zauber war im kühlen, elektrischen Licht verflogen, und die Welt einschließlich Tamaki schien wieder real, anwesend ... und greifbar. Kenta grinste eine Weilchen einfach nur stumm, dann sprach er wieder. "Ich würde dich nicht verbrennen wollen, Tamaki-ga ... aber vielleicht möchte ich dich ja auch ganz gerne bei mir haben. Dicht an meiner Seite." Der Kinzoku übte keinen Druck aus. Es ging hier nicht um eine Drohung mit körperlicher Gewalt ... und vielleicht überhaupt nicht einmal um eine Drohung. Es kam ganz darauf an, wie der Zuhörer es aufnahm, mh? Kenta wusste natürlich, was er damit meinte: Er hatte in keiner Weise vor, Tamaki aus den Augen zu lassen, oder überhaupt aus seinem Einflussbereich. Jetzt noch weniger als jemals früher. Und: Er wusste, dass Tamaki das wissen musste.

"Nun ... jetzt wo ich dich eingeladen habe, möchtest du den Abend vielleicht in wohnlicheren Verhältnissen fortsetzen?" Jetzt, nachdem die Dinge besprochen waren, für die man keine Zeugen gebrauchen konnte, hatte er zudem keine Lust, länger als nötig auf eine beheizte Umgebung zu verzichten. Und obendrein: "Du schuldest dem Anlass außerdem noch eine Feier irgendeiner Art, wenn du mich fragst." Kenta war natürlich vollkommen durchnässt, aber als er aufstand, tat er das ruhig und ohne sichtbare Reaktion auf den zunehmend frischen Wind, der auf dieser exponierten Platform ohne abschirmende Bauten nur noch mehr vorherrschte als im Rest der fliegenden Stadt. Jetzt, wo er komplett auf dem schmalen Ast stand und lässig zum Ufer spazierte, erkannte man auch das kleine Fuin auf seinem Unterschenkel, in dem sich seine Klamotten befanden. Im Ufergras angekommen streckte der Kinzoku sich ein wenig in den Wind, damit er trocknen konnte, und schlüpfte im Anschluss in Jeans, ein schlichtes weißes Hemd, das er lässig zuknöpfte und eine schwarze Lederjacke (natürlich) nachdem er sie aus dem Fuin befreit hatte. "Wirst du daheim erwartet, oder darf ich noch ein Weilchen entführen, Tamaki-ga?" Während er sprach, schnallte er sich eine Fliegerbrille um - und ließ ein zweites, etwas kleineres Exemplar locker um seinen Zeigefinger schwingen, während er Tamaki angrinste. Er war sich der Antwort schon relativ sicher.

@Yagami Tamaki

tbc: Kentas Zuhause
 
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