Michiyo Kumiko
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Dieses Mal sind nicht alle Texte so lang ausgefallen. Wie auch letztes Mal sind wieder die ganzen Absätze umgeschrieben:
Besondere Merkmale: Was an Kumiko besonders ist? Zuerst einmal wäre da die lange, blonde Mähne zu erwähnen, die dem Mädchen beinahe bis zum Boden reichen und die je nach Anlass unterschiedlich frisiert werden. In ihrer eher knappen Freizeit trägt sie das Haar mit Vorliebe offen, um es gepflegt zu halten – sie hat mal gehört, dass es für lange Haare nicht besonders gut sein soll, es ständig zusammenzubinden; das soll die Haarstruktur schwächen. Für eines ihrer Markenzeichen also ein wenig erstrebenswerter Zustand, der unter allen Umständen verhindert werden sollte. Anders sieht die Sache schon aus, wenn das Kind mal wieder auf Missionen geschickt wird: In dem Fall frisiert sie sich zwar auch nicht sehr aufwendig aus, aber ein Pferdeschwanz muss es schon sein, schließlich kennt auch Kumiko das Wörtchen „Karma“; und was wäre schlimmer, als im entscheidenden Moment die eigene Mähne im Gesicht zu haben, auf dass sie einem die Sicht raubt? Richtig, gar nichts! Unter dem blonden Schopf thront ein wirklich niedliches Gesicht, das vermutlich auch in mittelfristiger Zukunft noch nicht über Falten verfügen dürfte – leider auch nicht über Lachfalten, denn sogar Kumiko-chan selber erinnert sich nicht daran, wann sie das letzte Mal wirklich von Herzen gelacht hätte. Kaum zu glauben, wenn man einen genaueren Blick auf ihr Gesicht wirft und einem auffällt, dass ihre Mundwinkel in die Höhe weisen. Entgegen vielen ersten Annahmen macht sie das mitnichten absichtlich und aus sozialen Gründen. Ihr Gesicht ist halt so geschnitten, dass es aussieht, als würde sie fast immer fröhlich lächeln. Deshalb, genau aus diesem Grund gibt sich das Mädchen bisweilen besonders kühl, wenn sie jemandem zum ersten Mal begegnet … Zwar begreift Kumiko-chan auch so langsam, dass es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, ein Bisschen süß auszusehen, aber bei ihrer jetzigen geistigen Reife empfindet sie ihre übermäßig sympathisch wirkenden Gesichtszüge noch allzu oft als eher störend, denn nützlich.
Bei näherer Betrachtung dürfte weiterhin an der Taijutsuka auffallen, dass sie sich mit bisweilen beinahe religiösem Eifer hartem körperlichen Training hingibt und auch außerhalb dessen fast keine Gelegenheit auslässt, ihre Form noch um eine Winzigkeit weiter zu verbessern. Weiche Züge sucht man unterhalb ihres Gesichts vergeblich, denn aus jedem Sichtwinkel bekommt man fast ausschließlich gut trainierte Muskulatur zu Gesicht, deren Erwerb sicherlich zu einem guten Teil an Selbstzerstörung grenzen mag. Warum sie sich das antut, weiß wohl nur sie selber, denn bisher hat noch niemand Anstoß an ihrer Herangehensweise genommen. Neben ihrem Körperbau gibt es allerdings nur noch ein Merkmal, das an dieser Stelle besondere Erwähnung finden sollte: Manchmal zum Teil unter ihrem Röckchen verborgen, trägt Kumiko immer, wenn sie ihre Wohnung verlässt, zwei dünne Stoffbändchen an ihrem linken Oberschenkel, die sie niemals abnimmt, solange sie nicht wieder zu Hause ist. Das Erste dieser Bänder war allem Anschein nach wohl einmal von satter, roter Farbe, von der jetzt aber lediglich noch ein Abglanz erkennbar ist: Es ist offensichtlich bei Weitem das ältere der beiden Stoffdinger. Inzwischen ist es stellenweise eher grau denn rot und besteht mehr aus Flicken und schlecht sitzenden Nähten, denn aus vernünftigem Stoff. Der Zustand des zweiten Bandes ist hingegen deutlich besser, es scheint gute neun bis zehn Jahre jünger zu sein, als das Erste und ist von azurblauer Farbe. Auch finden sich daran fast keine Flicken oder Nähte, an denen sich erkennen ließe, inwieweit die Struktur des Stoffes schon gelitten haben könnte. Diese Bänder hütet das Mädchen wie ihren Augapfel und wehe dem, der es sich wagen könnte, sie ihr abzunehmen oder sie sogar zu beschädigen!
Herkunft: Die emotionale Heimat Kumiko-chans ist Kumogakure. Dort hat sie nicht nur alle Jahre ihrer Kindheit verbracht, an die sie sich in irgendeiner Form erinnert, sondern auch besondere Erinnerungen an die Zeit, die ihr in späteren Jahren vielleicht als die „Gute alte Zeit“ in Erinnerung bleiben mag. Zwar mag das Haus, in dem das Mädchen aufwuchs nicht gerade das Luxuriöseste sein, aber es hatte alles Notwendige, obgleich sich jeder, der im Hause Michiyo zu Gast war, davor hüten musste, nicht irgendwo hängen zu bleiben, oder sich den Kopf zu stoßen. Viel Platz ist in dem Elternhaus Kumikos also nicht; eine Küche passt rein, ein kleiner Tisch und an einem guten Tag noch bis zu fünf Leute drum herum und dann war es das mit dem Platz im Haus, wenn sie nicht noch das Schlaf-Kinderzimmer eine Etage weiter oben besetzen wollten. Die Decke war auch alles andere als hoch, sodass sich ein durchschnittlich groß gewachsener Erwachsener gerne mal den Kopf an irgendeinem quer hängenden Deckenbalken stieß. Wenigstens hatte dieses kleine Loch - das war einfach kein Haus, eine funktionierende koreanische Heizung, obwohl das eher eine bauliche Gegebenheit war, als geplanter Luxus. In diesem Häuschen erscheint einfach jede Form von Heizung als Luxus. echt mal! Eigentlich schwer zu glauben, dass sie in der Bruchbude mit gerade mal drei Räumen – die Treppe nicht mitgezählt – mal zu dritt lebten. Die junge Dame selber hat es inzwischen mehr als nur verdrängt, aber ein Blick in ihre Akte zeichnet ein unerwartetes Bild, denn dem Betrachter dürfte es doch reichlich seltsam vorkommen, dass ihr Geburtsort laut Akte geschwärzt wurde.
Wohnort: Seit ihrem alleinigen Umzug gegen den Willen ihres Vaters lebt … überlebt Kumiko-chan in einem der Wohncontainer Shirogakures. Ein Schritt, der gewagt war, aber notwendig wurde. Allein die Tatsache, dass die offizielle Akademieausbildung dort stattfinden musste, machte einen Ortswechsel einfach unvermeidlich. In Shiro, das sich noch innerhalb Joseis befindet, bewohnte sie während ihrer Akademiezeit ein kleines Kellerräumchen, das zu dem Gasthaus gehörte, in dem sie für ihren Unterhalt arbeitete, weil man auf der Akademie halt noch kein eigenes Geld verdiente. Nach dem Abschluss des Mädchens von der Akademie aber änderte sich mit der finanziellen Situation auch die Wahl ihrer Unterbringung. Kurz nach der Soldzahlung für ihre erste Mission wechselte das Kind sein Domizil von einem alten Kabuff in eine – immer noch winzige, aber nicht ganz so dunkle und widerliche – Einzimmerwohnung mit spärlicher Möblierung und einer alten Einbauküche. Über eine Waschgelegenheit verfügt diese „Wohnung“ zwar auch, aber Komfort ist definitiv was anderes, als diese Nasszelle! Wenn Kumiko wirklich wollte, könnte sie sich zwar weit mehr leisten – eine Wohnstätte, die einen Hauch von Gemütlichkeit aufweist beispielsweise, aber ein bisschen Geld auf der hohen Kante schadet bekanntlich nicht.
Auftreten: Gerade ihrer äußerlichen Knuffigkeit wegen, gegen die sie absolut nichts machen kann, ist Kumiko bestrebt, sich – speziell am Anfang einer Begegnung – betont emotionslos zu geben. So schafft sie es zumindest manchmal, den ihr sehr eigenen Drang zu unterdrücken, ihr Gegenüber erschreckend direkt auf ihre Meinung hinzuweisen … um es mal ganz, ganz vorsichtig zu umschreiben. Leider, ja leider wird ihre wortkarge Art auch gerne mal als feindselig empfunden, wenn jemand, der mit ihr klarkommen muss ohnehin missmutig gestimmt ist, oder anders gesagt, einfach beschissene Laune hat. Bei längeren Begegnungen – also etwa zwei bis drei Wochen am Stück oder äquivalent vielen Begegnungen könnte dem Einen oder Anderen in ihrer Umgebung aber langsam eine Änderung in ihrer ganzen Art auffallen. Diese emotionslose Gesichtsmaske bleibt zwar weiterhin bestehen, aber nach und nach beginnt mit der Zeit durchzuscheinen, dass sie sich eventuell ein wenig um diejenigen in ihrer Umgebung sorgen könnte – obwohl das ja öfters mal nach hinten losgeht.
Es kann durchaus vorkommen, dass Kumiko ins soziale Hintertreffen gerät, weil sie dazu neigt, ihre Stimme nur zu erheben, wenn sie gefragt wurde, oder ihr etwas als äußerst wichtig erscheint. Es scheint niemals so, als würde sie sich an mangelnder Aufmerksamkeit stören, da sie selber ihren Fokus lieber auf das Wesentliche lenkt … das merkt man übrigens auch schnell an ihrer Wortwahl. Ab und an zeigt sich inzwischen, dass die junge Taijutsuka versucht, ein wenig an ihrem Image zu schrauben und ein wenig Kapital aus ihrem schnuckeligen Äußeren zu schlagen – selbstverständlich rein fachlich(!), da sympathisches Auftreten halt ab und zu schon mal viel wert sein kann. So kann es mittlerweile vorkommen, dass Kumiko sich zu solchen absurden Dingen, wie Komplimenten hinreißen lässt, wenn sie es als angebracht betrachtet.
Verhalten: Sich emotional bloß nicht irgendwie zu verstricken lautet die Devise auf Missionen! So steht es im Verhaltenskodex und so wird auch gehandelt! In ihrem Drang, sich im Idealfall sogar buchstabengetreu an ihre Befehle und Vorschriften zu halten, versucht Kumiko-chan selbstverständlich, sich so zu verhalten, wie es von einem richtigen, echten Ninja erwartet wird. Entsprechend beschränkt sich das Mädchen auf das aller Nötigste, wenn es um verbale Kommunikation geht und achtet auch peinlich darauf, möglichst keinerlei Emotionen dabei zu zeigen. Wenn es richtig zur Sache geht, neigt sie zwar dazu, sich mit unnötigen Dingen aufzuhalten, aber für gewöhnlich erkennt sie den direktesten Weg zu ihrem Ziel, den sie unbeirrbar zu bestreiten bestrebt ist. Bei langsameren Informationsflüssen, versucht Kumiko mit eigenen Bestrebungen aufzutrumpfen, eigene Theorien und Vorgehensweisen zu entwickeln und vorzuschlagen; Trial & Error ist hier die Methode der Wahl, solange es sich nur auf die Theorie beschränkt. Ihre Aufgaben und Missionen nehmen für das Kind den höchsten Stellenwert ein und entsprechend ordnet Kumiko-chan dem Erfolg einfach alles unter … also wirklich ALLES! Dabei ist es ihr reichlich egal, über wessen Leichen sie steigen muss, oder was sie sich selber antun muss, um ans Ziel zu gelangen. Um weiterhin auch Professionalität zu zeigen – sowohl nach innen als auch nach außen – ermahnt sich Kumiko-chan selbst beständig, nach Möglichkeit keinerlei Emotionen zu zeigen – im besten Fall noch nicht einmal welche zu empfinden, solange sie dies im Zuge ihrer Missionen nicht als notwendig ansieht. Schließlich hat sie nicht umsonst so gut aufgepasst, als es darum ging, notfalls auch mit ein wenig Schauspielerei einzusetzen und so den Schein zu wahren.
Wesen: Als treu wie ein Schoßhündchen, wenn auch nicht ganz so sanftmütig, stellt sich Michiyo Kumiko heraus, wenn man sich nur genügend Zeit nimmt, sie eine Weile zu analysieren. Eine Aufgabe, die sie zusammen mit einigen anderen zu erfüllen hat, wird nach Kräften erfolgreich abgeschlossen. Zwar zeigt sie es nur eher selten offen, aber dennoch liegen ihr die anderen im Bunde schon ein wenig am Herzen, wenn sie es nicht gleich darauf anlegen, es sich mit ihr zu verscherzen. Eine gewisse Verbundenheit mag da sein, aber das Mädchen würde sich hüten, sie von ihrer Seite aus offen zu zeigen. Ein Lächeln sucht man bei ihr oftmals vergebens, solange man nicht extrem viel Glück im Gepäck hat. Auf der anderen Seite zeigt sich gelegentlich eher unscheinbar die Bereitschaft, auch außerhalb ihrer Aufgaben nützliche Aufgaben für ihren kleinen Bekanntenkreis zu übernehmen. Probleme beim Training? Mangelnde Disziplin? Kein Problem, die Blondine schafft mit wachsender Begeisterung Abhilfe in Form von persönlich abgestimmten Trainingsplänen und anderen nützlichen – wenn auch nicht immer geschätzten Diensten. Herrschte zum Anfang ihrer Karriere noch eine klare, wenn auch kindische Zielsetzung, die nach und nach realistischeren Zielen weichen musste. So gab Kumiko die Suche nach ihren Wurzeln auf, weil es schlicht und einfach unmöglich ist, ohne irgendeinen Anhaltspunkt nach einem Fremden zu suchen, über den keiner irgendwas weiß. Dann wäre naheliegend, wenn auch hintergründig noch ein stumpfes Verlangen nach Rache für den Tod ihrer Ziehmutter ein relativ guter Grund gewesen, aber realistisch betrachtet, würde es sie auch nicht mehr so wirklich interessieren, ob der Feind, der ihr auf ihren Missionen gegenüberstehen könnte, selber Kinder hätte oder nicht. Diese Erkenntnis brauchte lange, um sich durchzusetzen, denn den einzigen Zweck fahren zu lassen, der Kumiko-chan wirklich erstrebenswert erschien und der sie überhaupt auf den Beinen hielt, drohte, ein Loch zu hinterlassen, das sich nur schwer füllen ließe. Wenigstens kann sich das Mädchen nach wie vor an dem einen Ziel festhalten, das sie schon seit damals beständig verfolgte und dem sie sich seither mit Trippelschrittchen nähern konnte. Dieser eine Grund beherrscht seitdem fast all ihr Handeln, obwohl Kumiko nach wie vor ab und zu an die Dinge denkt, die weiter zu verfolgen einfach nicht länger sinnvoll erscheint.
Besondere Merkmale: Was an Kumiko besonders ist? Zuerst einmal wäre da die lange, blonde Mähne zu erwähnen, die dem Mädchen beinahe bis zum Boden reichen und die je nach Anlass unterschiedlich frisiert werden. In ihrer eher knappen Freizeit trägt sie das Haar mit Vorliebe offen, um es gepflegt zu halten – sie hat mal gehört, dass es für lange Haare nicht besonders gut sein soll, es ständig zusammenzubinden; das soll die Haarstruktur schwächen. Für eines ihrer Markenzeichen also ein wenig erstrebenswerter Zustand, der unter allen Umständen verhindert werden sollte. Anders sieht die Sache schon aus, wenn das Kind mal wieder auf Missionen geschickt wird: In dem Fall frisiert sie sich zwar auch nicht sehr aufwendig aus, aber ein Pferdeschwanz muss es schon sein, schließlich kennt auch Kumiko das Wörtchen „Karma“; und was wäre schlimmer, als im entscheidenden Moment die eigene Mähne im Gesicht zu haben, auf dass sie einem die Sicht raubt? Richtig, gar nichts! Unter dem blonden Schopf thront ein wirklich niedliches Gesicht, das vermutlich auch in mittelfristiger Zukunft noch nicht über Falten verfügen dürfte – leider auch nicht über Lachfalten, denn sogar Kumiko-chan selber erinnert sich nicht daran, wann sie das letzte Mal wirklich von Herzen gelacht hätte. Kaum zu glauben, wenn man einen genaueren Blick auf ihr Gesicht wirft und einem auffällt, dass ihre Mundwinkel in die Höhe weisen. Entgegen vielen ersten Annahmen macht sie das mitnichten absichtlich und aus sozialen Gründen. Ihr Gesicht ist halt so geschnitten, dass es aussieht, als würde sie fast immer fröhlich lächeln. Deshalb, genau aus diesem Grund gibt sich das Mädchen bisweilen besonders kühl, wenn sie jemandem zum ersten Mal begegnet … Zwar begreift Kumiko-chan auch so langsam, dass es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, ein Bisschen süß auszusehen, aber bei ihrer jetzigen geistigen Reife empfindet sie ihre übermäßig sympathisch wirkenden Gesichtszüge noch allzu oft als eher störend, denn nützlich.
Bei näherer Betrachtung dürfte weiterhin an der Taijutsuka auffallen, dass sie sich mit bisweilen beinahe religiösem Eifer hartem körperlichen Training hingibt und auch außerhalb dessen fast keine Gelegenheit auslässt, ihre Form noch um eine Winzigkeit weiter zu verbessern. Weiche Züge sucht man unterhalb ihres Gesichts vergeblich, denn aus jedem Sichtwinkel bekommt man fast ausschließlich gut trainierte Muskulatur zu Gesicht, deren Erwerb sicherlich zu einem guten Teil an Selbstzerstörung grenzen mag. Warum sie sich das antut, weiß wohl nur sie selber, denn bisher hat noch niemand Anstoß an ihrer Herangehensweise genommen. Neben ihrem Körperbau gibt es allerdings nur noch ein Merkmal, das an dieser Stelle besondere Erwähnung finden sollte: Manchmal zum Teil unter ihrem Röckchen verborgen, trägt Kumiko immer, wenn sie ihre Wohnung verlässt, zwei dünne Stoffbändchen an ihrem linken Oberschenkel, die sie niemals abnimmt, solange sie nicht wieder zu Hause ist. Das Erste dieser Bänder war allem Anschein nach wohl einmal von satter, roter Farbe, von der jetzt aber lediglich noch ein Abglanz erkennbar ist: Es ist offensichtlich bei Weitem das ältere der beiden Stoffdinger. Inzwischen ist es stellenweise eher grau denn rot und besteht mehr aus Flicken und schlecht sitzenden Nähten, denn aus vernünftigem Stoff. Der Zustand des zweiten Bandes ist hingegen deutlich besser, es scheint gute neun bis zehn Jahre jünger zu sein, als das Erste und ist von azurblauer Farbe. Auch finden sich daran fast keine Flicken oder Nähte, an denen sich erkennen ließe, inwieweit die Struktur des Stoffes schon gelitten haben könnte. Diese Bänder hütet das Mädchen wie ihren Augapfel und wehe dem, der es sich wagen könnte, sie ihr abzunehmen oder sie sogar zu beschädigen!
Herkunft: Die emotionale Heimat Kumiko-chans ist Kumogakure. Dort hat sie nicht nur alle Jahre ihrer Kindheit verbracht, an die sie sich in irgendeiner Form erinnert, sondern auch besondere Erinnerungen an die Zeit, die ihr in späteren Jahren vielleicht als die „Gute alte Zeit“ in Erinnerung bleiben mag. Zwar mag das Haus, in dem das Mädchen aufwuchs nicht gerade das Luxuriöseste sein, aber es hatte alles Notwendige, obgleich sich jeder, der im Hause Michiyo zu Gast war, davor hüten musste, nicht irgendwo hängen zu bleiben, oder sich den Kopf zu stoßen. Viel Platz ist in dem Elternhaus Kumikos also nicht; eine Küche passt rein, ein kleiner Tisch und an einem guten Tag noch bis zu fünf Leute drum herum und dann war es das mit dem Platz im Haus, wenn sie nicht noch das Schlaf-Kinderzimmer eine Etage weiter oben besetzen wollten. Die Decke war auch alles andere als hoch, sodass sich ein durchschnittlich groß gewachsener Erwachsener gerne mal den Kopf an irgendeinem quer hängenden Deckenbalken stieß. Wenigstens hatte dieses kleine Loch - das war einfach kein Haus, eine funktionierende koreanische Heizung, obwohl das eher eine bauliche Gegebenheit war, als geplanter Luxus. In diesem Häuschen erscheint einfach jede Form von Heizung als Luxus. echt mal! Eigentlich schwer zu glauben, dass sie in der Bruchbude mit gerade mal drei Räumen – die Treppe nicht mitgezählt – mal zu dritt lebten. Die junge Dame selber hat es inzwischen mehr als nur verdrängt, aber ein Blick in ihre Akte zeichnet ein unerwartetes Bild, denn dem Betrachter dürfte es doch reichlich seltsam vorkommen, dass ihr Geburtsort laut Akte geschwärzt wurde.
Wohnort: Seit ihrem alleinigen Umzug gegen den Willen ihres Vaters lebt … überlebt Kumiko-chan in einem der Wohncontainer Shirogakures. Ein Schritt, der gewagt war, aber notwendig wurde. Allein die Tatsache, dass die offizielle Akademieausbildung dort stattfinden musste, machte einen Ortswechsel einfach unvermeidlich. In Shiro, das sich noch innerhalb Joseis befindet, bewohnte sie während ihrer Akademiezeit ein kleines Kellerräumchen, das zu dem Gasthaus gehörte, in dem sie für ihren Unterhalt arbeitete, weil man auf der Akademie halt noch kein eigenes Geld verdiente. Nach dem Abschluss des Mädchens von der Akademie aber änderte sich mit der finanziellen Situation auch die Wahl ihrer Unterbringung. Kurz nach der Soldzahlung für ihre erste Mission wechselte das Kind sein Domizil von einem alten Kabuff in eine – immer noch winzige, aber nicht ganz so dunkle und widerliche – Einzimmerwohnung mit spärlicher Möblierung und einer alten Einbauküche. Über eine Waschgelegenheit verfügt diese „Wohnung“ zwar auch, aber Komfort ist definitiv was anderes, als diese Nasszelle! Wenn Kumiko wirklich wollte, könnte sie sich zwar weit mehr leisten – eine Wohnstätte, die einen Hauch von Gemütlichkeit aufweist beispielsweise, aber ein bisschen Geld auf der hohen Kante schadet bekanntlich nicht.
Auftreten: Gerade ihrer äußerlichen Knuffigkeit wegen, gegen die sie absolut nichts machen kann, ist Kumiko bestrebt, sich – speziell am Anfang einer Begegnung – betont emotionslos zu geben. So schafft sie es zumindest manchmal, den ihr sehr eigenen Drang zu unterdrücken, ihr Gegenüber erschreckend direkt auf ihre Meinung hinzuweisen … um es mal ganz, ganz vorsichtig zu umschreiben. Leider, ja leider wird ihre wortkarge Art auch gerne mal als feindselig empfunden, wenn jemand, der mit ihr klarkommen muss ohnehin missmutig gestimmt ist, oder anders gesagt, einfach beschissene Laune hat. Bei längeren Begegnungen – also etwa zwei bis drei Wochen am Stück oder äquivalent vielen Begegnungen könnte dem Einen oder Anderen in ihrer Umgebung aber langsam eine Änderung in ihrer ganzen Art auffallen. Diese emotionslose Gesichtsmaske bleibt zwar weiterhin bestehen, aber nach und nach beginnt mit der Zeit durchzuscheinen, dass sie sich eventuell ein wenig um diejenigen in ihrer Umgebung sorgen könnte – obwohl das ja öfters mal nach hinten losgeht.
Es kann durchaus vorkommen, dass Kumiko ins soziale Hintertreffen gerät, weil sie dazu neigt, ihre Stimme nur zu erheben, wenn sie gefragt wurde, oder ihr etwas als äußerst wichtig erscheint. Es scheint niemals so, als würde sie sich an mangelnder Aufmerksamkeit stören, da sie selber ihren Fokus lieber auf das Wesentliche lenkt … das merkt man übrigens auch schnell an ihrer Wortwahl. Ab und an zeigt sich inzwischen, dass die junge Taijutsuka versucht, ein wenig an ihrem Image zu schrauben und ein wenig Kapital aus ihrem schnuckeligen Äußeren zu schlagen – selbstverständlich rein fachlich(!), da sympathisches Auftreten halt ab und zu schon mal viel wert sein kann. So kann es mittlerweile vorkommen, dass Kumiko sich zu solchen absurden Dingen, wie Komplimenten hinreißen lässt, wenn sie es als angebracht betrachtet.
Verhalten: Sich emotional bloß nicht irgendwie zu verstricken lautet die Devise auf Missionen! So steht es im Verhaltenskodex und so wird auch gehandelt! In ihrem Drang, sich im Idealfall sogar buchstabengetreu an ihre Befehle und Vorschriften zu halten, versucht Kumiko-chan selbstverständlich, sich so zu verhalten, wie es von einem richtigen, echten Ninja erwartet wird. Entsprechend beschränkt sich das Mädchen auf das aller Nötigste, wenn es um verbale Kommunikation geht und achtet auch peinlich darauf, möglichst keinerlei Emotionen dabei zu zeigen. Wenn es richtig zur Sache geht, neigt sie zwar dazu, sich mit unnötigen Dingen aufzuhalten, aber für gewöhnlich erkennt sie den direktesten Weg zu ihrem Ziel, den sie unbeirrbar zu bestreiten bestrebt ist. Bei langsameren Informationsflüssen, versucht Kumiko mit eigenen Bestrebungen aufzutrumpfen, eigene Theorien und Vorgehensweisen zu entwickeln und vorzuschlagen; Trial & Error ist hier die Methode der Wahl, solange es sich nur auf die Theorie beschränkt. Ihre Aufgaben und Missionen nehmen für das Kind den höchsten Stellenwert ein und entsprechend ordnet Kumiko-chan dem Erfolg einfach alles unter … also wirklich ALLES! Dabei ist es ihr reichlich egal, über wessen Leichen sie steigen muss, oder was sie sich selber antun muss, um ans Ziel zu gelangen. Um weiterhin auch Professionalität zu zeigen – sowohl nach innen als auch nach außen – ermahnt sich Kumiko-chan selbst beständig, nach Möglichkeit keinerlei Emotionen zu zeigen – im besten Fall noch nicht einmal welche zu empfinden, solange sie dies im Zuge ihrer Missionen nicht als notwendig ansieht. Schließlich hat sie nicht umsonst so gut aufgepasst, als es darum ging, notfalls auch mit ein wenig Schauspielerei einzusetzen und so den Schein zu wahren.
Wesen: Als treu wie ein Schoßhündchen, wenn auch nicht ganz so sanftmütig, stellt sich Michiyo Kumiko heraus, wenn man sich nur genügend Zeit nimmt, sie eine Weile zu analysieren. Eine Aufgabe, die sie zusammen mit einigen anderen zu erfüllen hat, wird nach Kräften erfolgreich abgeschlossen. Zwar zeigt sie es nur eher selten offen, aber dennoch liegen ihr die anderen im Bunde schon ein wenig am Herzen, wenn sie es nicht gleich darauf anlegen, es sich mit ihr zu verscherzen. Eine gewisse Verbundenheit mag da sein, aber das Mädchen würde sich hüten, sie von ihrer Seite aus offen zu zeigen. Ein Lächeln sucht man bei ihr oftmals vergebens, solange man nicht extrem viel Glück im Gepäck hat. Auf der anderen Seite zeigt sich gelegentlich eher unscheinbar die Bereitschaft, auch außerhalb ihrer Aufgaben nützliche Aufgaben für ihren kleinen Bekanntenkreis zu übernehmen. Probleme beim Training? Mangelnde Disziplin? Kein Problem, die Blondine schafft mit wachsender Begeisterung Abhilfe in Form von persönlich abgestimmten Trainingsplänen und anderen nützlichen – wenn auch nicht immer geschätzten Diensten. Herrschte zum Anfang ihrer Karriere noch eine klare, wenn auch kindische Zielsetzung, die nach und nach realistischeren Zielen weichen musste. So gab Kumiko die Suche nach ihren Wurzeln auf, weil es schlicht und einfach unmöglich ist, ohne irgendeinen Anhaltspunkt nach einem Fremden zu suchen, über den keiner irgendwas weiß. Dann wäre naheliegend, wenn auch hintergründig noch ein stumpfes Verlangen nach Rache für den Tod ihrer Ziehmutter ein relativ guter Grund gewesen, aber realistisch betrachtet, würde es sie auch nicht mehr so wirklich interessieren, ob der Feind, der ihr auf ihren Missionen gegenüberstehen könnte, selber Kinder hätte oder nicht. Diese Erkenntnis brauchte lange, um sich durchzusetzen, denn den einzigen Zweck fahren zu lassen, der Kumiko-chan wirklich erstrebenswert erschien und der sie überhaupt auf den Beinen hielt, drohte, ein Loch zu hinterlassen, das sich nur schwer füllen ließe. Wenigstens kann sich das Mädchen nach wie vor an dem einen Ziel festhalten, das sie schon seit damals beständig verfolgte und dem sie sich seither mit Trippelschrittchen nähern konnte. Dieser eine Grund beherrscht seitdem fast all ihr Handeln, obwohl Kumiko nach wie vor ab und zu an die Dinge denkt, die weiter zu verfolgen einfach nicht länger sinnvoll erscheint.
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