Sumiya Saki
Chuunin
Wie hätte es anders sein sollen, als Saki aus dem Zug trat regnete es in Amegakure. Überraschung, Überraschung. Die Reise bis zu diesem Punkt war eher ereignislos verlaufen, Saki hatte geschwiegen und Tamaki hatte sich um sich selbst kümmern müssen, immerhin war die Sumiya nicht als Babysitter eingeteilt worden. Nach einer Bootsreise ans Festland wurde schnell ein Zug an der Grenze des Wasserreiches bestiegen, der die Shinobi in Richtung Amegakure bringen sollte. Solange der Zug durch neutrale Reiche fuhr, gab es nur selten, meist nur in größeren Städten oder den Ninjadörfern Zwischenstopps, erst als wieder die Reiche der Soraallianz, namentlich das der Erde und später des Regens durchfahren wurden, waren häufigere Stopps eingeplant. Saki rief sich gedanklich nochmal ihre bisherige Reiseroute ab. Der Bogen war größer gewesen, als die Sumiya es erwartet hatte, aber dank der modernen Technik nicht so langwierig, wie es ein Fußmarsch gewesen wäre.
Eine sehr willkommene Annehmlichkeit, die der Bahnhof von Amegakure bot, waren die öffentlichen Regenschirmständer, die Reisenden die Möglichkeit boten sich vor dem Regen zu schützen. Gerne nahm Saki dies in Anspruch und griff sich zwei der platzierten Schirme, einen öffnete sie sogleich, als sie auf den Bahnsteig hinaus trat, während sie den anderen an Tamaki weiterreichte. Die graue Wolkendecke schien in dieser Stadt noch dichter zu sein, als es in Getsurin am heutigen Morgen gewesen war. Noch nie war Saki in dieser Stadt gewesen, dementsprechend neugierig blickte sie sich auch um. Überall erhoben sich metallene Wolkenkratzer, die sich grundlegend von denen in Soragakure unterschieden, sie wiesen kaum Fenster auf und schienen eher abweisend zu sein. 'Wahrscheinlich ist der Ausblick bei diesem Wetter eher unterwältigend.' Wenn man täglich nur in den Regen starrte, würde man wahrscheinlich depressiv werden, daher konnte Saki schon nachvollziehen, weswegen so wenige Öffnungen, wie möglich in den Gebäuden waren. Der Platz vor dem Bahnhof, der eindeutig auch als Marktplatz genutzt wurde, war offener, als die engen Gassen, die sich scheinbar in jede Richtung zwischen die Gebäude zwängten. Zwischen den Gebäuden waren mehrere Metallteile angebracht worden, die wohl als eine Art Regenschutz dienten, denn der Platz war hier und dort sogar trocken trotz des anhaltenden Regens. Wo der Regen weniger stark wütete waren Buden aller Art aufgebaut, Früchte, Handarbeiten und auch Ninjaweaffen wurden feilgeboten und scheinbar war der Markt auch gut besucht. “Gut, wir haben noch etwas Zeit, wenn du auf dem Markt noch Vorräte besorgen musst, die du benötigst, kannst du das gerne tun. Wir treffen uns in einer halben Stunde dort drüben.“ Damit zeigte die Sumiya auf ein Café in der Nähe des Bahnhofes und nickte Tamaki einmal zu, als Zeichen, dass er seine Einkäufe jetzt tätigen konnte.
Saki selbst hatte auch vor etwas einzukaufen, da ihr Budget jedoch limitiert war, würde sie sicherlich keine halbe Stunde unterwegs sein. Schnell schob sie sich durch die Massen der Marktbesucher und steuerte gezielt auf den Stand einer Frau zu, die Malutensilien verkaufte. Ein Pinsel, mehr wurde von der Sumiya nicht benötigt, ihr alter franste langsam zu sehr aus und wenn er keine genauen Linien mehr zeichnen konnte, würden ihre Jutsus ebenfalls an Präzision verlieren, das war das Los, welches ihre geheimen Techniken ihr auferlegten. Die Pinsel in gutem Zustand zu behalten gehörte zu ihrem Job, immerhin waren sie Teil ihrer Ninjaausrüstung.
Nach ihrem kurzen Einkauf machte sich Saki schon auf den Weg zu dem Café, wobei sie sich sicher war, dass Tamaki länger benötigen würde, als sie. Kaum hatte sie Platz genommen, trat ein Mann an sie heran und besah sich das Mädchen. Der Mann war in einen dunkelblauen Mantel gehüllt, dessen Kapuze auch seinen Kopf beinahe komplett umhüllte. Schwarze Sonnenbrillengläser verschleierten das letzte bisschen Gesicht, das sonst ausgemacht werden können. An seinem Hals, als eine Art Schnalle, hing ein Protektor mit dem Symbol für Amegakure, also war dies ein verbündeter Shinobi. Ohne etwas zu sagen, schob er seinen Ärmel zurück und enthüllte eine Schriftrolle, die er vor Saki auf den Tisch legte.Die Sumiya besah sich die Nachricht und merkte gar nicht, wie der Amenin verschwand. Auf der Rolle waren nur Schriftzeichen abgebildet, die das Wort Sumiya abbildeten. Die Nachricht war also eindeutig für Saki gedacht. Vorsichtig öffnete sie das versiegelte Stück Papier und entrollte es, um den Inhalt lesen zu können. Viel stand nicht darauf, einzig, dass Soragakure gerade erfahren hatte, dass wohl auch Shinobi aus Shirogakure in das selbe Dorf reisen würden, wie Tamaki und Saki. Leise seufzte Saki, scheinbar war Feindkontakt jetzt sogar unvermeidbar. Wenn Tamaki zurückkehrte, mussten Sie wohl genauere Pläne schmieden.