Atarashi Ryakuga
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Es war dem Leben der jungen Frau äußerst zuträglich, dass Rakugaki nichts von dem mitbekam, was Mushi-hime mit Akeno anstellte, denn einerseits wusch der Regen sämtliches Blut innerhalb von Sekunden aus dem strahlenden Gesicht seines besten Freundes und andererseits gab es da ja noch diese Person, in deren Haare er gerade sein Gesicht presste. Sicher hätte in Anbetracht der Tatsache, dass sie recht hübsch war und er ein junger Mann in den besten Jahren seiner Pubertät vieles darauf hindeuten können, dass ihn diese Position irgendwie erregte, doch tatsächlich gab es nicht viele Momente, in denen mehr tote Hose hätte sein können. Es schiffte, diese Frau hatte ein tollwütiges Fellknäuel auf den Mitgenin gehetzt und zu allem Überfluss auch noch dafür gesorgt, dass sie nicht nur ein zusätzliches Mitglied auf ihrer Expedition begrüßen durften, nein, sie mussten sich auch noch irgendeine Art ausdenken, mit der sie Yuuta fußlahm transportieren konnten. Das hieß: ER musste sich das erknobeln, Akeno hätte bei der Frage ziemlich wüste Vorstellungen, da fragte er lieber erst gar nichts und nahm die Dinge selbst in die Hand. Abgesehen von Mushi-hime, das Vieh durfte sein bester Freund gerne ins Haus tragen, während er sich um seine bezaubernde Gefangene kümmerte. Es war nicht gerade leicht sie davon zu überzeugen, wieder durch das Fenster zu steigen, doch schließlich landete sie ob der gefesselten Hände nicht unbedingt sanft wieder im Haus, schaute zu Rakugaki hoch, der sich nach seinem Zugmanöver nicht mehr für sie interessierte und krabbelte in eine Ecke. Der Dunkelhaarige nahm nun doch das Kätzchen entgegen und warf es irgendwohin, entfernte sich in den Gang, aus dem sie schon vor dem Schrei gekommen waren und kehrte mit seinem noch unbenutzten Handtuch zurück zu Akeno. "Genau deshalb", begann er und setzte das Stoffstück auf den blonden Kopf seines Freundes, damit der sich auch ja abtrocknete, "Trockne ich mich nicht ab." Interessant. Er hatte eigentlich eher gedacht, dass Akeno ausreißen würde, aber am Ende war es doch klug gewesen, sein Handtuch übrig zu lassen. "Such uns einen Schlafplatz - wir bleiben hier bis der Regen aufgehört hat. Ich kümmere mich darum, dass unsere Begleitung nicht fliehen kann..." Sein Blick sah viel bedrohlicher aus, als es seine Absichten waren, aber dafür, dass er nun in nassen Klamotten schlafen durfte, konnte man schon einmal ein bisschen Angst verbreiten, oder nicht?