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Nach mir die Sintflut - Part I

Yuudari Umiko

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Spätestens nachdem die drei Genin gesehen hatten wie es hier aussah, war deutlich, dass hier etwas nicht stimmte. Das Gebilde, bei dem sie sich hier befanden, sah weder so aus wie auf Bildern oder wie es ihnen sogar wörtlich geschildert wurde. Da stellte sich die Frage ob der Handlanger mit dem sie gesprochen hatten davon wusste, oder ob er tatsächlich glaubte, dass es hier so aussah. Egal wie es war, er hatte sie hierhin laufen lassen und entweder er wollte diese Lüge aufdecken oder er hatte wirklich keinen blassen Schimmer. Umiko war recht neugierig wie es zu einer solchen Situation kommen konnte. Amegakure war technologisch sehr weit und legte großen Wert auf seinen Ruf. Warum ritt man sich dann selbst so in die Sch…? Wieder einmal sehr ähnlich der Annahme des Teamleiters machte sich Umiko ihre eigenen Gedanken darüber. Fakt war, dass es sich hier um einen menschlichen Fehler handeln musste, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieses Gebilde jemals so ausgesehen hatte wie auf den Bildern. Fraglich war jedoch warum? Auch Saizo machte sich nun lautstark seine Gedanken darüber und philosophierte vor sich hin. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Wenn man Amegakure so betrachtete, war das hier sicher kein armes Land. Warum also sollte man gerade an der Ecke sparen, die einen selbst um Kopf und Kragen brachte? Für Umiko war das ziemlich schwer nachvollziehbar. So etwas würde doch normaler Weise nur jemand tun, der nichts mit dem Dorf zu tun hatte und seinen Kopf wieder aus dem Mist herausziehen konnte. Besagter Architekt war jedoch bei dem Dorf direkt angestellt. Wieso zerschmetterte er also seinen Ruf so? Womit Saizo jedoch auch Recht hatte, war die Tatsache, dass das Ding einigermaßen seinen Dienst leistete… Waren vielleicht die Hoffnungen der Firma darin gelegen, dass man darauf hoffte, dass das Ganze nicht aufflog? Dafür riskierte man doch nicht blind so viel, oder? Selbst die Yuudari konnte sich schwer vorstellen, dass eine Meister in seinem Fach sich gerade bei einer so großen Sache um seinen Ruf brachte… Wenn die Bevölkerung bis zu den Knien in ihrem eigenen Unrat stand, würde vermutlich niemand eine Entschuldigung mehr hinnehmen. Wenn es um Gemeindewohl ging, waren die Bürger meist für harte Strafen, welche sogar jegliche Menschlichkeit vermissen ließen… Steinigung… oder Ähnliches. Sicher hätte es wohl jeden sauer gemacht, wenn das was man für das Land tat eben nicht dort sondern in anderer Leute Taschen ankam. Nur in wessen war noch die Frage… Eine die diese Drei hier vermutlich nicht beantworten konnten. Umiko hatte so langsam das Gefühl, dass diese Sache ihre Kompetenzen überstieg. Bei einer korrupten Firma war es aber nicht verwunderlich, dass man wohlmöglich nur zum Schein Leute anheuerte, die es vermutlich gar nicht das Problem fanden oder es gar lösen könnten? Sie konnte viel spekulieren und egal wie oft sie sich vornahm es einfach ein wenig auf sich zukommen zu lassen, immer wenn ein neuer Fakt dazu kam, zerbrach sie sich darüber wieder den Kopf. Während sie immer weiter zu dem wichtigen Punkt liefen und es hier zunehmend ekliger wurde, sagte Yasuo etwas, was das Mädchen aufhorchen ließ. „Wenn wir zurück sind…“, wiederholte sie leise. „Saizo, ich habe die leise Vermutung, dass wir nicht hier sind um Probleme zu lösen.“ Wurde sie nun paranoid? Wie sollte man auch nicht, wenn alles darauf hindeutete, dass sie hier zum Narren gehalten wurden. Das war eine Farce!
 
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Das diese Mission mittlerweile sprichwörtlich den Bach runter ging, wobei 'Bach' hierbei noch die angenehmste Zusammenfassung des Untergrundes war auf dem sich die Ninja momentan fortbewegten, ging der Truppe offenkundig auf die Nerven. Aber wozu das alles? Yasuo hatte begründeter weise den Mann im Verdacht, der das Trio erst angefordert und sie dann - mit der Feinfühligkeit eines Feuerwerkskörpers - darauf hingewiesen hatte, dass sich eine Besichtigung des Kanales selbst von selbst ausschließe.
Da Pläne und Aufzeichnungen jedoch keine Hinweise auf Fehler enthalten konnten die der Bauaufsicht oder den Bauherren selbst entgangen wären, war eine Suche vor Ort die einzig logische Maßnahme.
Doch wozu rief Chiba dann so beherzt dagegen? Absicht?
Und wie stellte er sich das vor?
Er warnte uns so eindringlich davor dem Bauwerk fernzubleiben, dass wir es merkwürdig finden und der Sache nachgehen würden. Dann sollten wir dieses Schlamassel hier vorfinden und Ungereimtheiten finden? Damit würde er dann also die eigene Firma in den Ruin stürzen. Die Firma… seines Bosses?
„Gut möglich Yuudari-chan. Diese Geschichte hat mehr offene Enden als wir ahnen und es kommen immer nur noch mehr hinzu.“ Vorsichtig prüfte er mit der Schuhspitze den… Matsch… des Abhanges für seinen nächsten Schritt.
Zu schnell konnte man auf dem lockeren Untergrund das Gleichgewicht verlieren und unsauber landen. Was angesichts seiner rein weißen Kleider und der Beschaffenheit des Bodens in Ärgernis und Scham enden konnte. „Und das war vielleicht ganz genau so gedacht. Ein paar unerfahrene Genin für einen leichten Auftrag, die nur herausfinden worauf man sie mit der Nase stößt.“ Verächtlich rümpfte er selbige und wandte sich wieder seinen beiden Teamkollegen zu. Der Gedanke, dass sie nur benutzt wurden um ihren Teil in einem viel umfangreicheren Plan zu spielen, gefiel ihnen ganz und gar nicht. Sai hätte mit Freuden alles dafür gegeben dieses wirre Gespinst Stück für Stück aufzudröseln, doch er musste sich die bittere Tatsache eingestehen, dass hierfür weder die Zeit noch der Umfang des Auftrages ausreichten. Jedenfalls wenn sie nicht bald auf etwas stießen, dass einen Hinweis auf den großen Zusammenhang lieferte.
„Machen wir unsere Sache wenigstens gründlich, wenn wir schon einmal hier sind. Sollte dennoch nichts zu machen sein, dann kehren wir zurück und schicken eine Nachricht zur Dorfverwaltung Soras.“ Die drei schlitterten mehr oder minder sicheren Fußes ein Stück des Gefälles herunter, bis sie auf einer Höhe mit den Abflussrohren waren und nah genug heran, um sich mit einem beherzten Sprung auf die Gebilde schwingen zu können. „Alles läuft wie abgemacht, teilen wir uns auf.“ Die Ninja teilten sich wie zuvor verabredet auf und nahmen sich jeweils einen der Ausflüsse vor. Saizo sprang mit etwas Mühe auf die erste Röhre, setzte von dort oben auf die benachbarte über und wiederholte das Schauspiel noch ein weiteres Mal. So sicherte er sich den kürzesten Weg zum Sammelpunkt an der letzten Röhre und bekam immer noch mit, wenn Yasuo oder Umiko etwas fanden.

Aus der Nähe sahen sie noch klobiger und unförmiger aus und wiesen zudem die gleichen Spuren von Abnutzung und Verwitterung auf. Doch anders als auf der träge dahinfließenden Masse zu waten, hatte man auf den steinigen Wänden wenigstens einen besseren Stand. Die Dinger maßen wohl grob geschätzt an die zwei Meter im Durchmesser. Nicht zu klein, als dass die Abwässer nicht schnellgenug abfließen könnten und auch nicht gerade so schmal, dass sich bei der nächstbesten Gelegenheit etwas verfangen und den Auslauf stauen würde. Dafür musste schon jemand Baumstämme oder etwas Derartiges in den Kanal werfen.
Rein theoretisch. Langsam schritt der Tsuchinoko das Abflussrohr ab und sah sich nach Einbrüchen um, bis er den Rand erreichte und hinunter auf d- „Sieh mal an!“
Was er dort sah oder viel mehr das, was er nicht sehen konnte, irritierte ihn nicht wenig. Hatte er durch Zufall genau die eine Stelle gefunden, an der die gesuchte Auffälligkeit sich endlich zeigte? Oder erging es den anderen beiden gerade ganz ähnlich?
Vielleicht konnte der weißhaarige Hobby-Ermittler ja im nächsten Augenblick schon den Ruf einer vertrauten Stimme vernehmen…
 

Nendo Yasuo

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Umiko und Saizo kamen dann zur Schlussfolgerung, dass sie lediglich an der Nase herumgeführt wurden, mit mehr als offensichtlichen Bemerkungen, um Sachen zu erledigen, zu denen jeder normale Mensch in der Lage wäre. In dem Fall musste es der Plan einer gewissen Person sein, welcher wusste Yasuo jedoch natürlich nicht. Alles das er machte konnte, waren wilde Vermutungen. Aber warum nicht gleich mal den auffälligsten unter Verdachte nehmen? Takeru. Seine Aktionen, sein Verhalten, der Hass seinem Chef gegenüber, es würde alles perfekt zusammen passen. Eines stand nämlich fest, schon bald würde es diese Firma mit diesem Ruf nicht mehr geben. Aber natürlich war auch diese Theorie nicht perfekt, schließlich lässt Takeru damit seine Heimatstadt in Sch...lamm ersticken, sowie seinen Job würde er damit auch verlieren, wobei dies noch das geringste wäre. Wie wäre es dann mit Takeru's Chef? Die Möglichkeit hatte Yasuo sehr schnell verdrängt, schließlich ging es diesem mehr als gut, so wie es derzeit Stand, dieser würde sich lediglich selbst das Leben damit zur Hölle machen. Sonst hatten sie aber leider keine anderen Tatverdächtigen kennengelernt sofern... Jetzt wo sich Yasuo es genauer überlegte, die einzigen Personen mit denen sie geredet hatten, waren Takeru und sein Chef, welchen Saizo nur durch Zufall bei gewissen Aktivitäten ertappen konnte. Die letzte Möglichkeit die Yasuo einfiel, war eventuell ein anderer Architekt, welcher den Firmenleiter ebenfalls nicht leiden konnte und die Schuld dafür Takeru in die Schuhe schieben wollte. Damit wäre auch das Motiv dann klarer und dieser Person würden keine großen Probleme anstehen wenn dies herauskommt.
Aaaaber es machte keinen Sinn großartig drüber nachzudenken, weswegen Yasuo dieses Thema schnell in Vergessenheit geraten ließ. Nach Saizo's Rede folgte Yasuo ihm dann um auf das erste Rohr zu klettern, von welchem aus er kurz darauf aufs zweite Hüpfte. „Dann ist das wohl mein Rohr~“, waren seine letzten Worte die er in die Luft stellte, bevor er begann auf diesem herab zu gehen. Zumindest wirkten die Rohre stabil genug, als dass man auf ihnen entlang heruntergehen konnte, ohne eine sehr große Angst haben zu müssen, durch die Wand brechen zu können. Sonderlich rutschig waren die Rohre zum Glück ja nicht, deswegen konnte Yasuo recht flott auf diesem entlang herunter gelangen. Ein fehlendes dröhnen oder ähnliches hätten Yasuo eigentlich bereits viel früher darauf vorbereiten können, was er am Ende des Kanals dann sah, dies war aber anscheinend zu einfach oder offensichtlich wie es wirkte, da er von dem völligem Fehlen an Abwasser nicht wenig überrascht war. „Interessant...“ murmelte er zu sich selbst während er das kleine Rinnsal beobachtete wie es sich zum Meer voran kämpfte. Das kann ja interessant werden, wie Takeru uns dies erklären will, wenn er es denn überhaupt kann. Ich wüsste dafür nämlich so auf die schnelle keine zufriedenstellende Antwort
Aber Yasuo driftete wieder vom Thema ab, er begann sich umzusehen und machte die Kanäle der beiden anderen aus. Auch wenn er nicht sehen konnte wie viel Wasser aus diesen kam, konnte er zumindest erkennen, dass es auf jeden Fall keine Sintflut war. Nach dieser Feststellung rief er die Namen seiner beiden Teammitglieder, um ihnen mit einem Winken mitzuteilen, dass er fertig war mit seiner Inspektion und sich mit ihnen treffen wollte.
 

Yuudari Umiko

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Man musste den drei Genin schon eingestehen, dass diese Mission hier wenig spaßig oder unterhaltsam war… Es war ein Marsch durch eine Art von Dreck, welcher sich keine Bevölkerungsschicht gern widmete und noch dazu wurde zunehmend klarer, dass sie alle nur winzige Marionetten in einem großen Spiel waren. Zugegeben, es war eigentlich generell so, dass Genin keine besondere Rolle in der Existenz dieser Welt spielten, doch dass es so weit ging, dass sie nur zum Schein für etwas eingesetzt wurden, machte das Ganze doch sehr lächerlich. Saizo jedenfalls schien den Punkt der Yuudari deutlich zu verstehen, denn all das machte zunehmend den Eindruck, als wäre das nur ein abgekartetes Spiel. Aber würden sie in der Lage dazu sein hier irgendetwas zu erreichen, wenn sie doch nur da waren, damit überhaupt mal jemand da war?
Noch immer ein wenig in Gedanken versunken, folgte die Kunoichi ihrem weißhaarigen Teamleiter. In dieser Umgebung war Saizo unglaublich auffällig und kaum zu übersehen mit seiner speziellen Art sich zu kleiden. Wer’s mag… Umiko fände es vermutlich nicht allzu angenehm, wenn man sie aus zehn Metern Entfernung mit einem Auge sichten könnte, aber nun gut. Vorsichtig ging das Mädchen auf den Abhang zu, an dem sich auch gerade die beiden Jungen hinab tasteten. Umiko war unsagbar ungeschickt und darum besonders vorsichtig und konzentriert dabei. Es war eine ihrer hohen Künste sich bei jeder Kleinigkeit in den größten Mist zu reiten, ohne dass ihr jemand dabei helfen musste. Die Yuudari nickte zustimmend auf die Worte des Jungen hin… Sie hatten einen Auftrag und den sollten sie einfach guten Gewissens erfüllen. Es stand nicht in ihrer Macht hier irgendwelche Dramen und Korruption aufzudecken, aber mit etwas Anstrengung konnten sie den Grundstein in die richtige Richtung legen, um den Menschen dieses Dorfes zu helfen. Auch die Yuudari merkte gerade, dass sie eine kleine Vorliebe dafür hatte solche Rätsel zu lösen. Prinzipiell fiel es ihr immer recht schwer Menschen und deren Handlungen zu verstehen, doch all das hier hatte nur etwas mit Kombinations- und Denkvermögen zu tun und das bekam sie recht gut auf die Reihe. Problematisch war, dass es unglaublich viele Ansätze gab, die scheinbar in die richtige Richtung führten. Welcher war nur der Richtige? Umiko rutschte vorsichtig mehr oder weniger absichtlich den Abhang hinunter und versuchte sich hier und da irgendwo festzuhalten oder auszubalancieren, was erstaunlich gut gelang. Endlich am richtigen Punkt angekommen, erklärte Saizo, dass sie sich nun aufteilen sollten, wie es geplant war und ging allen voran mit einigen beherzten Sprüngen auf die Rohre. Der Blonde tat es ihm gleich und verkündete scheinbar recht motiviert wohin er ging. Die beiden Jungen hatten es dem Mädchen zum Glück leicht gemacht, denn Umiko war nicht sonderlich talentiert darin ihre Körperbewegungen zu koordinieren. Man wurde ja nicht zum Spaß Genjutsuka! Stumm winkte das Mädchen den beiden zu und machte dann auch einen zaghaften Satz auf die Röhre. Dort angekommen, versuchte sie sich erst einmal krampfhaft zitternd auszubalancieren. Als sie dann richtig stand, entwischte ihr ein unsagbar erleichtertes Seufzen… Nun konnte es losgehen… Was sie wohl erwartete?
Auf der glücklicherweise relativ wenig rutschigen Oberfläche bewegte sich die Yuudari dennoch nur langsam fort. Umiko war fast so konzentriert darauf nicht zu fallen oder sich zu verletzen, dass sie fast vergaß danach Ausschau zu halten, ob etwas nicht stimmte. Wie bereits festgestellt, wirkte das Ganze nicht unbedingt so wie in den Plänen, aber es machte einen erträglich soliden Eindruck. Zu klein war es nicht, es schien ein bisschen was auszuhalten und abgesehen von dem äußeren Erscheinungsbild sollte das Ganze trotz der Enttäuschung funktionsfähig sein. Das Problem war nur, dass Umiko nicht sehen konnte wie es funktionierte. Sie zweifelte ein wenig an ihren Augen, denn viel kam hier nicht bei rum. Woran das wohl lag? Das konnte doch nicht hinhauen, oder? Ob die Jungen auch etwas Ähnliches sahen? Umiko konnte sich nicht sonderlich darauf konzentrieren… Zu sehr fürchtete sie hier abzustürzen oder dort hinein zu fallen. Bei ihrem Talent in Löcher zu fallen nicht wunderlich… Streng genommen war ein Brunnen dem hier gar nicht mal wenig ähnlich… Egal! Das würde schon nicht passieren! Zurück zu den anderen.
 
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Nach mir die Sintflut - Part II
Schmutzige Geschäfte



Ein Rückruf durchdrang das Summen der Regentropfen auf dem Beton des Rohrmantels. Unweigerlich wanderte sein Mundwinkel im Anflug eines zufriedenen Lächelns nach oben, als er die Stimme wahrnahm. Der Nendo. Natürlich war er derjenige, der zuerst auf sich aufmerksam machte. Bei Umiko hatte Saizo ohnehin subtileres Vorgehen vermutet. So zumindest schätzte er die ruhige Yuudari noch immer ein. Nun gut. Dass der Ort hier kontaminiert wurde war unwahrscheinlich, jedenfalls konnte er sich nicht Vorstellen wie man diesen Beweis vernichten mochte, ohne dass es irgendeiner Seele im Umkreis von mehreren hundert Metern auffallen dürfte. Noch dazu waren die drei Genin allem Anschein nach sowieso die ersten und einzigen Besucher hier und dass wohl schon seit einer ganzen Weile. Abgesehen von dem, was die Fehlfunktin des Kanals verursacht hatte. Allemal bestand daher keine Not, hier irgendetwas zu sichern, auch weil der einzig auffällige Hinweis seine Bezeichnung gerade deswegen verdiente, weil er nicht vorhanden war.
Unter Umständen verhielt es sich bei Yasuos Fund ja anders? Anders in einem Maße, dass er seine Beweise dringend vor einer Verfälschung durch Dritte schützen musste vielleicht? Es führte kein Weg daran vorbei, als dass er sich wohl selbst davon ein Bild machen musste. Was seiner Neugier zudem alles andere als ungelegen kam, um nicht zu sagen seinen Hoffnungen entsprach. Eine nette, saftige Information oder sogar ein ausgewachsener Skandal, den man in der Hinterhand behalten und hüten konnte, bis die Zeit ihn reifen ließ und er gedieh. Dann war solches Wissen in den Richtigen Händen pures Gold wert, wenn man denn auf so materielle Dinge erpicht war. Oder aber es verlieh einem den perfekten Hebel, um an den Richtigen Stellen Druck ausüben zu können... Ob nun durch ihn oder die Staatsgewalt Amegakures, der junge Herr Chiba - und ob involviert oder nicht auch sein rennomierter Chef mit all seinen Beziehungen in der Dorfverwaltung - würden schon sehr bald jemandem ein paar Gefälligkeiten schulden, wollten sie ein ungeschicktes Wort gegenüber den Vertretern der Presse vermeiden wollen. Und etwas derartiges konnte immer wieder geschehen, immerhin waren Unterninja noch nicht so geschult im Umgang mit den öffentlichen Medien? Was wäre beispielsweise eine passendere Wiedergutmachung an den Bürgern Ames als die Restaurierung ihrer vom stehenden Hochwasser geschädigten Heime, wo doch die Verursacher schon Architekten waren? Bei der Gelegenheit... Sais Großvater klagte ja schon lange über die undichten Stellen im Dach seines Ladens. Voller Vorfreude wandt sich der Tsuchinoko von dem funktionsntüchtigen Abfluss ab und hechtete auf dem Weg den er gekommen war zurück, um sich bei Yasuo einzufinden.

Was war das? Da hatte doch einer gerufen? Aber... hier? Ausgerechnet hier, wo doch dank der Panikmache noch keiner einen Fuß in diese Gegend gesetzt hat? Das konnte nur heißen, dass er zu spät kam! Die Ninja waren hier um ihr abscheuliches Werk zu beenden und endgültig alles zu ruinieren! Verfluchte Bälger! Es gab nur noch einen Weg, auch wenn der ihm nicht besonders gefiel. Sie mussten verschwinden. Er musste sie verschwinden lassen. Wie? Wo? Direkt im Tunnel? Dann würde alles wieder ins Lot gebracht. Dreck... ob er es schaffen würde? Durch den langen Marsch geriet er außer Puste und seine Hände begannen zu zittern. Sicher, es handelte sich nur um Kinder aber... sie waren auch von der Regierung gesandt worden. Und Ninja waren alle gefährlich! Doch er musste es tun... musste es versuchen... alles stand auf dem Spiel!

"He da! Umiko-chan, Yasuo-kun. Gutes Signal übrigens, hervorragender Tenor. Na was machen wir denn für Gesichter? Dabei habe ich euch sowas schönes zu erzählen. Oh, wartet wartet wartet... lasst mich raten. Ich bin nicht der Einzige mit Neuigkeiten, nicht wahr?" Also hatte er doch keinen Glückstreffer gelandet und der signifikante Wassermangel an dem von ihm überprüften Abfluss war kein Einzelfall? "Wenn das so ist, sollten wir uns vielleicht überlegen wie wir am schnellsten das Dorf kontaktieren können und auf Verstärkung warten. Ich meine... " Jetzt würde sich zeigen, ob er den richtigen Eindruck von seinen Kollegen gewonnen hatte, speziell von dem begeisterungsfähigen Blondschopf. "... es sieht nun zwar ganz so aus, als hätte sich die Gefahr eines nassen Grabes mitsamt den verschwundenen Abwässern in Luft aufgelöst, aber... "
"Ob unbedenklich oder nicht, sollten wir es besser anderen überlassen unsere Entdeckung zu erforschen? Wer weiß was sie noch finden - dank unseren Mühen darauf gestoßen. Sollen das lieber andere machen. So wie das riecht kann man ihnen die Anerkennung der Dorfregierung hinterher ja gönnen, nicht? Ist ja nicht so, dass sie sich von unangenehmen Gerüchen aufhalten ließen, wie richtige Ninja zu arbeiten. Schade eigentlich, dann werden wir die wirklichen Gründe des Schadens wohl nie erfahren. Wäre ja schon spannend gewesen, nicht wahr Yasuo?" Wie zufällig richtete Saizo sich im Plauderton an den Nendo. Würde dieser nun anbeißen? Sie standen hier immerhin an dem Ort an den er sie gerufen hatte. Er hatte dieses Rinnsal entdeckt. Er war hier der Held, ungeachtet der gleichen Beobachtung durch Umiko und das weißhaar an anderer Stelle. Der nächte Schritt wäre doch nur recht und billig: Dass er die Führung übernimmt und die Ursache findet. Würde Yasuo darauf eingehen, so wie er es damals auf der Überfahrt getan hatte? Oder deutete Saizo da zuviel in dem jungen Nendo? Und was würde Umiko dazu sagen, schien sie doch von den Wendungen dieses Auftrages nur wenig begeistert zu sein? Hatte sie womöglich schon genug hiervon und würde es den Jungen ausreden, doch noch weiterzumachen? Möglicherweise hatte Sai mit seinem Vorschlag, die Kavallerie zu rufen, ungeschickterweise falsche Hoffnungen in dem Mädchen geweckt? Während sie so dort am überraschend trockenen Ende des großen Rohres standen, zogen sich die dunken Wolken über ihnen erneut zusammen und der Regen prasselte mit wieder mehr und diesmal stetig größer werdenden Tropfen auf sie herab. "Hmmm.... natürlich könnten wir uns auch kurz am Rand der Röhre unterstellen... ganz unverfänglich und nur bis der Regen wieder etwas nachlässt?" Unschuldig grinsend wurde der Vorschlag nun praktisch auf einem Silbertablett serviert. War die Grenze, das Rohr einmal betreten zu haben, erst überwunden würde es mit der Entscheidung noch weiter zu gehen ja möglicherweise einfacher von der Hand gehen?
 

Nendo Yasuo

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Wie es wirkt hatten seine Kameraden Yasuo wohl falsch verstanden, nachdem sie sich scheinbar auf dem Weg zu ihm machten anstatt zum geplantem Versammlungspunkt. Ob er zu leise war oder der Regen zu laut, wusste der Junge nicht, jedoch machte dies nun keinen Unterschied. Einen Moment lange hatte er darüber nachgedacht ihnen nachzurufen, dass er sich zum Versammlungspunkt nun aufmache, aber das würden sie dann wohl auch nicht verstehen, so wie seine vorige Botschaft. Was solls, bei der letzten Röhre wird es sicherlich nicht anders aussehen als hier auch schon dachte er sich nur, während er geduldig auf sein Team wartete und wie hypnotisiert dem Regen lauschte, welcher auf seine Kapuze prasselte.
Eine Weile später kam dann Saizo an, gefolgt von einer etwas langsameren Umiko, welche sich offensichtlicher weise nicht wohl auf den Rohren fühlte. Natürlich fühlte Yasuo sich auch nicht wohl auf diesen Rohren zu laufen, so wie sie aussahen, aber fühlten sich doch stabil an, wenn man erstmal auf ihnen ging. Deswegen fiel es dem Nendo relativ leicht den visuellen Zustand dieser zu ignorieren, so wie es Saizo offensichtlich machte.
Als die beiden dann schließlich da waren, begann Saizo auch schon mit seiner Begrüßung, als hätten sie sich schon so lange nicht mehr gesehen. „Konnte ich mir schon vorstellen, denn von hier aus sah es auch nicht sonderlich so aus, als würde dein Kanal sich überarbeiten, um dies hier auszugleichen.“ erwiderte der Nendo, ohne dass es Saizo sonderlich interessierte, da er sofort mit dem Thema voranging. Was nun folgte war ein nicht zu kurzer Monolog, in dem Saizo erklärte was passieren würde, wenn sie nun die Autoritäten rufen würden und wie diese das ganze Lob bekommen würden. Würde nicht so ein unangenehmes Aroma in der Luft schweben (wie auch immer dies ging, wenn der Abfluss nicht einmal funktionierte), könnte Yasuo bestimmt den Sarkasmus und Saizo's Anspielungen hinter seiner Rede riechen. Zuletzt richtete er sich dann an Yasuo und wollte dessen Neugier erwecken bezüglich der Ursache für das fehlende Abwasser, was er allerdings nicht einmal machen musste, da Yasuo schon zuvor neugierig war.
Was Yasuo eher überraschte, als Saizo's Anspielungen die Röhre genauer zu untersuchen, war dass dieser zuerst die Autoritäten überhaupt rufen wollte. Vermutlich wäre das der korrekte Weg gewesen, aber Yasuo war nun nicht so an seinem Unterricht in der Akademie begeistert als hätte er Acht auf solch 'unwichtige Details' gegeben. Bevor er sich eine Antwort formulieren konnte, welche ihn zufrieden stellte, folgte Saizo mit dem Vorschlag, sich unter die Röhre zu stellen für Schutz vor dem Regen. Nicht gerade eine Alternative die ich nehmen würde, egal wie schwer es Regnen würde, aber ich kann ja mal mitspielen. Es dauerte jedoch noch kurz bevor er sich schlussendlich eine Antwort überlegen konnte, die er Saizo präsentieren wollte. Zugegeben, das war nicht Yasuo's bester Tag, nachdem er gefühlte Ewigkeiten brauchte um Saizo immer zu antworten. Oder lag es eher an der Person mit der er redete? Ganz so sicher war der Junge sich da nicht, vermutlich am ehestem eine Kombination aus beidem. „Warum denn nicht, so eine luxuriöse Unterkunft wie diese findet man schließlich selten hier.“ Sarkasmus über Sarkasmus, scheinbar der einzige Weg über den die beiden Shinobi miteinander kommunizieren konnten.
 

Yuudari Umiko

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Unkoordiniert, unsicher und tapsig… Diese drei Worte beschrieben Umikos Fortbewegungsart momentan sehr gut, denn sie bewegte sich ähnlich einem Kind, welches gerade erst laufen gelernt hatte. Zum einen, weil sie fürchtete, dass sie stürzen und sich verletzen konnte und zum anderen, weil sie wusste, dass sie nicht besonders geschickt war und dass es quasi danach schrie, dass sie in absehbarer Zeit fallen würde. Als sie sich gerade auf den Rückweg hin zum Treffpunkt begeben wollte, hörte Umiko aber die Stimme des Blonden, welcher ganz deutlich und laut auf sich aufmerksam machte. Was sollte sie nun tun? Zurück zum Treffpunkt? Hm. Vielleicht hatte Yasuo ja etwas entdeckt, was sie hier nicht gesehen hatte. Wieso sonst sollte er es so laut ankündigen? Also auf zu seinem Rohr! Ehehe. Sofern das für Umiko überhaupt möglich war, denn sie stolperte nur ängstlich wie eh und je hin zu ihrem Teampartner.

Dort angekommen, stützte die Yuudari zunächst einmal die Hände auf die Knie, beugte sich etwas nach vorn und seufzte laut und deutlich hörbar. Sie hob ihren Kopf langsam wieder an und blickte durch das schwarze Haar hindurch ihre beiden männlichen Kollegen an. Wenigstens waren alle beide unverletzt und schienen, ähnlich wie sie, die unschönen Beobachtungen gemacht zu haben. Dies deutete nun also darauf hin, dass die Drei genau das gefunden hatten, was sie vermutlich nicht einmal hatten finden sollen. Umiko blickte in Saizos Gesicht und nur wenig später hörte und sah man die Zuversicht des Genin. Sie konnte sich nicht erklären weshalb, aber sofort bekam sie ein unangenehmes Gefühl im Bauch. Innerlich schob sie es einfach auf die Röhren, auf denen sie sich nicht sonderlich wohl fühlte, aber sie ahnte, dass dahinter mehr steckte. Mit überschwänglicher Laune begrüßte der Tsuchinoko die beiden anderen Genin, als hätten sie sich eine Ewigkeit nicht gesehen. Diese Art war sicher wieder in seinem komischen Sarkasmus bedingt, den Umiko nicht verstand. Es verhieß jedoch nichts Gutes… Yasuo bestätigte jedoch, ganz kurz und leise im Vergleich zum Monolog von Saizo, dass er auch etwas Auffälliges entdeckt hatte. Umiko war sich sicher, wenn sie richtig verstand, dass sie alle dasselbe gesehen hatten. Allerdings artete der Monolog des Weißhaarigen nun plötzlich ein wenig in die Richtung aus, die Umiko normalerweise nicht besonders gut verstand. Diesmal war das Ziel des Tsuchinoko jedoch so offensichtlich, dass sogar das naive Mädchen begriff was er tat. Das konnte doch nicht sein ernst sein… Und Umiko wusste auch ganz genau, weshalb sich Saizo nicht etwa an sie, sondern an Yasuo wandte… Aber was sollte sie machen? Der Typ machte es gerade sogar für sie, die ganz eindeutig dagegen war etwas zu tun, was nicht zur Mission gehörte, schmackhaft weiter zu schauen, was sich hinter dieser Tatsache verbarg. Wenn sie jedoch daran dachte, dass sie das Gefühl gehabt hatte, dass sie nicht hergeschickt wurden um etwas zu entdecken… Und doch war es so offensichtlich… Das roch quasi nach einer Falle! Irgendwas stank hier und es war weiß Gott nicht das Abwasser, denn davon gab es ja keins! Schlagartig begann der Regen stärker zu werden. Umiko reckte den Kopf gen Himmel und hörte die dicken Tropfen auf die Röhre prasseln. So leichtgläubig wie sie war, hielt sie sogar dies nun für ein schlechtes Omen… Auf keinen Fall wollte die Yuudari diese Röhren betreten… Schon die Vorstellung brachte dem Mädchen eine Gänsehaut ein. Lieber würde sie im Regen ertrinken. Sie musste wiedersprechen! So lang noch die Zeit blieb! Wenn er Yasuo tatsächlich auf seine Seite zog, dann konnte sie daran nicht mehr viel ändern. Erstens fehlte ihr der Mut dazu gegen zwei Personen zu rebellieren, zweitens würden sie sich sicher nicht umstimmen lassen und sie wollte die beiden hier bestimmt nicht allein lassen… geschweige denn allein hier weggehen. Die Kunoichi nahm ihren Mut zusammen, ballte die Hände zur Faust und blickte zu Saizo und gerade als sie wiedersprechen wollte, sagen wollte, dass es gefährlich war und sie dort keinesfalls allein rein sollten, meldete sich Yasuo zu Wort. Es traf sie wie ein Blitzschlag, dass der blonde Junge einfach so den Vorschlag des Anderen annahm. War das männliche Geschlecht immer so auf Gefahren erpicht? Verflucht nochmal… Sie mussten doch merken, dass das hier nicht unbedingt nach einem Happy End für sie aussah. Oder? Und dieser dämliche Sarkasmus in jedem Satz ging ihr gehörig auf die Nerven. Auch wenn sie ihn nicht immer verstand, erkannte sie ihn nun schon einmal… Umiko ließ die Fäuste fallen, seufzte und blickte zum Rohrende. Dann stellten sie sich eben unter… Sie musste sich etwas überlegen, wie sie die Jungen davon abhalten konnte weiterzugehen… Nicht noch einmal wollte sie in einer solche aussichtlosen Situation stecken…
 
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Nun fruchteten die kleinen Anreize dank oder wegen der passenden Zugabe von oben. Wohl verpackt im Zufall des Augenblicks fand im Mindesten der Unterstand am Eingang in die überraschend trockene Unterwelt einiges an Zuspruch. "Ich befürchte, da hast du leider Recht Yasuo. Wenigstens fällt uns die Auswahl nicht so schwer ,hm?" Sich dort hinunter zu hangeln forderte wohl einiges an Geschick, was Saizo in vollem Maße erst richtig bewusst wurde als er Umiko dabei zusah wie sie den kniffligen Abstieg anging. Tatsächlich mussten aber alle drei Ninja darauf aufpassen, wo sie ihre Füße platzieren wollten, denn der überschwängliche Wolkenbruch machte die rutschige Röhrendecke nicht unbedingt sicherer und die Standfestigkeit der Soras wurde auf eine harte Probe gestellt.
Aber so zu dritt im Team hatte man ja immer ein helfendes Paar Hände um sich, als Absicherung. Wie im Honigkuchenland wo alle so freundlich und voller Uneigennützigkeit den Mitmenschen Vertrauen entgegenbrachten und immer hilfreich zueinanderstanden? Oder überwog der Hang zur schadenfrohen Erwartung einen anderen straucheln zu sehen?
Für sich immerhin konnte der Tsuchinoko diese Frage beantworten.
"Darf man zur Hand gehen Umiko-chan?" Wie nett wir doch heute waren...
Wie auch immer ,denn mit mehr oder weniger eleganter Technik gelangten sie - einer nach dem anderen - unter den Schutz der Betondecke und konnte mit Erstaunen feststellen, dass die kleineren Unannehmlichkeiten wie beispielsweise der nicht zu vernachlässigende Geruch oder das Wissen um den vorgesehenen Inhalt der Räumlichkeiten, von dem Ausblick über das Regengepeitschte Land ringsum etwas aufgehoben wurden.
Zumal man während des beschaulichen Ausblicks selbst im Trockenen stand, abgesehen von dem kläglich dahinrieselnden Wässerchen zu ihren Füßen.
So sah sie also aus, die Kanalisation: Rund und überraschend groß, erfüllt von einer klammen Feuchtigkeit die sich trotz Schirm- und Schutzkleidung in den Sachen festsetzte und einen seltsamerweise noch schneller frösteln ließ als der monsunartige Niederschlag dort draußen. Soweit entsprach alles dem Bilderbuch, doch es gab auch Abweichungen vom Ideal der Marke 'Dunkler geheimnisvoller unterirdischer Gang'. Zum einen fehlte es ihm (un)natürlich am gewohnten Wasserfluss, doch derzeit bedeutete das schon eher Segen denn Fluch für die drei unfreiwilligen Inspektoren. Mit der ausströmenden Flut hätte bei weitem nicht nur Umiko befürchten müssen, den Halt zu verlieren und ein gutes Stück weiter unten im Morast zu landen. Sowohl die Yuudari wie auch Yasuo und Sai hätten bei üblichem Betrieb ihren derzeitigen Unterschlupf nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde halten können, geschweige denn die Strömung aus dem Inneren des Kanalrohres überlebt. Punkt zwei auf der Mängelliste war das fehlende Ungeziefer von Krabbeltieren bis hin zu Ratten, die man doch für gewöhnlich in dieser Umgebung erwartete. Aber es gab hier ja noch nicht einmal Moos oder Algen oder andere Anlagerungen, so wie sie an der Außenhülle zu bewundern waren. Nichtmal richtig dunkel war es, es herrschte eher ein schummeriges Zwielicht das einige Meter weit in den Kanal hineinreichte. Im Laden seines Großvaters hatte Saizo einmal den abwertenden Kommentat eines Kunden mit angehört: "Aussen Hui innen Pfui!" Eine Einschätzung die dieses Bauwerk in umgekehrter Form beschrieb. Ob den beiden das ebenfalls aufgefallen war? Wahrscheinlich. Man tummelte sich ja - noch - nur am 'Eingang', um vorübergehend vor dem Regen Schutz zu suchen, aber so weit hatten Umiko und Yasuo bestimmt ebenfalls hineinsehen können. Wie war das nun wieder zu bewerten? Ein weiteres neues Puzzelteil in diesem ganzen konfusen Gebilde? Oder doch endlich ein Randstück, das sie weiterbringen würde? "Siehst du das da hinten auch Umiko? Irgendie passend zum bisherigen Verlauf dieser Mission, nicht? Ein Tunnel der von Aussen heruntergekommen aussieht, nicht funktioniert und doch im Inneren ziemlich sauber ist... für die Verhältnisse, die hier doch eigentlich vorherrschen sollten." 'Sauber' war dann wohl doch etwas relatives, wie man in desem Zusammenhang bedenken musste. "Da muss wohl garnicht so viel im Dreck gewühlt werden wie ich angenommen habe. Ich frage mich nur wieso? Wo doch das Äußere einen ganz anderen Stil aufweist. Denn den schönen Innenraum soll doch normalerweise gar keiner sehen und erst recht nicht das was hier drinnen vorgeht?" Kam das der Absicht vielleicht in mehr als nur einer Art nahe? Aber wie passt das zu unseren Auftraggebern, die dieses Kunstwerk erschaffen haben und um ganz sicher zu gehen sogar noch eine Gruppe von Ninja-Rekruten anheuern um es sich bei Gelegenheit mal anzusehen? Worauf man uns aber nur über Umwege hinweisen lässt, in dem man das Gegenteil von dem sagt was man eigentlich meinte? Wenn er an Umikos Reaktion dachte, auf die er ja zum Schein eingegangen war, dann war es doch denkbar - logisch - warum die Mission eine so niedrige Stufe hatte, auf die bevorzugt 'Anfänger' gesant worden. Wenn die Herren Architekten in der Dorfverwaltung saßen bekamen sie doch sicher auch etwas von der Organisation der Ninjageschäft mit? Und Unterninja mit so einer Aufgabe zu betrauen die sie wahrscheinlich weit überforderte, mal ganz abgesehen vom abschreckenden Ekelfaktor, wäre doch eine saubere Vertuschungsaktion. Die Genin resignierten oder gaben ihre Mission gleich ganz auf, während sie wenn überhaupt nur einen alten kaputten Tunnel zu gesicht bekamen. Und mit Glück noch nichtmal das. "Und wem nützt das alles?"

Waren sie wirklich gerade in dem Rohr verschwunden? Gut, da saßen die Unglücksraben jetzt in der Falle! Was auch immer sie da drin anstellen sollten, sie würden nicht sehr weit kommen. Wenn doch nur der Abhang nicht so rutschig wäre. Er musste höllisch aufpassen und stolperte herum wie ein Idiot! Aber gleich war er da...
 

Nendo Yasuo

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Es benötigte nicht viel mehr als das Zugeständnis des Nendo für Saizo, um seinen Vorschlag in die Realität umzusetzen. Vermutlich hätte dieser das auch ohne gemacht, zumindest hatte Yasuo den Eindruck von Saizo bekommen. Umiko ging dabei immer ein wenig unter, so als hätte sie nichts zu sagen, so wirkte es zumindest auf Yasuo, auch wenn dieser nicht solche Gedanken darüber machte. Umiko war diese Mission über generell sehr ruhig. Natürlich, man könnte nun argumentieren damit, dass sie immer ruhig ist und einfach ihre Art ist, aber selbst für ihre Verhältnisse war sie dieses mal Ruhig. Ob dies wohl an Saizo lag? Wäre wohl das wahrscheinlichste, gegeben seiner sarkastischen Natur und wie schlecht Umiko mit diesem war. Dies war auch nur schwer zu übersehen, so leicht wie man sie damit verwirren konnte. Schwer zu glauben, dass Yasuo noch keinen Spaß sich gegönnt hat aufgrund dieser Eigenschaft... musste wohl an ihrer hilflos wirkenden Art liegen.
Aber diese Gedanken mussten nun fürs erste zur Seite geschoben werden, schließlich gab von den Rohren keinen Abgang, welcher für normale Menschen gedacht war, somit musste sich Yasuo ganz schön anstrengen nicht auf den Kopf zu fallen... wäre das peinlich. Obwohl der Junge nicht eine Technik beherrschte, welche sich Rohrlauf nannte, funktionierte eine abgewandelte Art des Baumlaufes recht gut, gegeben wie rutschig die Rohre waren. Selbst sicher sprang er aufgrund seines Erfolges dann vom Rohr, nur um ins wanken zu kommen und fast triumphal den Boden zu küssen. Nachdem er sich erfolgreich stabilisiert hatte, beobachtete er noch Umiko, wie diese als letztes runter kam, bereit im Notfall auszuhelfen, sollte etwas schief gehen.
Als sie dann in der Röhre waren, war Yasuo ein wenig überrascht, da irgendwas hier gehörig fehl am Platz wirkte. Nicht nur roch die Röhre viel weniger als er es sich vorstellte (auch wenn nicht wenig genug um sagen zu können es rieche gut), sondern etwas anderes irritierte ihn. Wurde dieses Röhre jemals benutzt? Also... für Abwasser natürlich, im Moment wirkte es eher so als hätte man lediglich die Röhre mit normalem Wasser durch gespült, mehrere Male, damit die Shinobi eine angenehme Zeit hatten diese zu erkunden. Natürlich war dies nicht der Fall, aber was sollte man nun davon denken? Von draußen konnte man denken sie wäre ein Artefakt aus alten Zeiten, von innen sieht sie neuer aus als Chiba sie beschrieben hatte. Zumindest fast. Nicht lange musste Yasuo warten, bis Saizo wieder einen weiteren Monolog anfing, es sei denn Umiko wollte ihn unterbrechen, dann wohl Dialog, aber wie wahrscheinlich war das schon? Selbst Yasuo fiel es manchmal schwer damit umzugehen, wie war es dann wohl für jemand ungesprächiges wie Umiko?Irgendwie fühlte Yasuo sich dann doch verpflichtet, irgendwas zu sagen, damit Saizo nicht nur mit sich selbst redete, auch wenn es vermutlich nicht gerade das produktivste war. „Wirkt fast so als wären wir auf eine geheime Basis gestoßen, in der eine riesige Verschwörung geplant wird, zumindest wenn man dem Fernsehen glauben darf.“ Aber ernsthaft, was ist hier los?
 

Yuudari Umiko

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Das unangenehme Gefühl, welches Umiko aufgrund Saizos letzten Dialog mit dem Nendo bekommen hatte, hielt immer noch an und setzte ihrem Magen ein wenig zu. Was blieb ihr aber anderes übrig als den Jungen stillschweigend zu folgen? Es wäre gelogen, wenn sie behaupten würde, dass es sie nicht auch ein wenig interessieren würde. Auf der anderen Seite machte sie sich jedoch große Sorgen darüber, dass die drei Genin in eine Situation rutschten, der sie nicht gewachsen waren. Einfach gehen, war aber auch nicht drin… Weiterhin stumm, wie sie es zuvor schon längere Zeit gewesen war, folgte sie also den Jungen über das Stückchen Röhre zum Ende hin, damit sie hineinklettern konnten. Während sie krampfhaft versuchte ihr Gleichgewicht dabei zu halten, musste sie einen Moment inne halten, als Saizo sie ansprach. War das gerade eine ernst gemeinte freundliche Geste von dem Weißhaarigen? Es dauerte einige Sekunden, in denen sie ihn irritiert anstarrte, dann nickte sie aber und nahm seine Hilfe an. Mit einem bisschen Chakra unter Händen und Füßen kam sie nun auch problemlos ohne großartige Gefahren ans Ziel. Dennoch war die Hilfe von jemand anderem gern gesehen in solchen Fällen, denn das Genick brach sie sich recht ungern auf einer Anfängermission. Sie war noch nie ein besonders höflicher Mensch gewesen, aber so langsam wurden einige Gesten natürlich. „Danke Saizo.“, sagte sie demzufolge ganz selbstverständlich und man konnte kurz sogar meinen, dass die Yuudari ein wenig gelächelt hatte.
Als sie sicher auf ihren Füßen stand, wandte die Kunoichi ihren Blick zunächst nach unten und beobachtete, wie das letzte bisschen Wasser zwischen ihren Gummistiefeln hindurch rann. Das sollte alles sein? Dann hob sie das zarte Köpfchen aber und blickte sich ein wenig genauer um. Erstaunlich… Diese Röhre sah von innen wesentlich makelloser aus, als man es von außen hätte vermuten können. Es war fast schon erschreckend wie sauber und intakt hier alles war. Auch war es nicht unbedingt so, wie man es von einer Kanalisation wohl erwartet hätte. Hier waren weder der typische Gestank, noch die üblichen Bewohner anzutreffen… Und trotzdem stank das alles im metaphorischen Sinne zum Himmel. Natürlich ließ Saizos üblicher Monolog nicht lang auf sich warten. Auch wenn er sein Wort an Umiko direkt richtete, wurde recht deutlich, dass er eigentlich nur mit sich selbst sprach, oder? Er fasste die Situation zusammen und drückte aus, dass er mit dieser so gar nicht gerechnet hatte. Zugegeben, von einer Kanalisation hatten sie wohl alle ein anderes Bild gehabt. Als er sagte, dass den schönen Innenraum niemand hätte sehen sollen, rief das im Kopf der Yuudari einige Worte wieder wach. Wie war das? Sie sollten keinesfalls die Röhren betreten, hatte der Mann mehrfach ziemlich ausdrucksstark mitgeteilt. Ob er wusste, was sich hier verbarg? Wollte er sie hinweisen oder gar locken? Vielleicht meinte er es aber wirklich ernst und wollte, dass sie ihre Nasen hier nicht hineinsteckten. So oder so, sie taten es trotz aller Warnungen. Was das wohl für Folgen hatte? Weil sie so tief in ihren Gedankengängen vertieft war, zuckte sie auf, als auch Yasuo etwas dazu beitrug. Manchmal waren andere Leute, so harmlos sie auch waren, ziemlich erschreckend… Geheime Basis? Riesige Verschwörung? So lachhaft dieser Fernsehvergleich auch sein mochte, so falsch lag der Nendo da möglicherweise nicht einmal. Nach dem langen Schweigen, wandte sich die Yuudari mit ernster Miene an die beiden Jungen. „Ihr erinnert euch an die mehrfache, lautstarke Warnung hier nicht hin zu gehen?“, begann sie absichtlich in sehr leisem Ton. „Dieser Tunnel kann doch nicht die Gefahr sein, die er meinte… Die Frage ist: Wollte er uns wirklich davon abraten oder ein paar Anfänger neugierig machen?“ Es schauderte Umiko bei dem Gedanken, dass man sie in eine Falle gelockt hatte. Dann waren sie wohl wirklich nicht hier um irgendwelche Probleme zu lösen… Aber war die Gefahr wirklich der Tunnel oder doch eher das Wissen darüber, dass dieser nicht das war, was er zu sein versprach?
 
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"Oh ja, die Art von Nachrichten kenne ich auch zur genüge Yasuo... es lässt sich wohl nicht so leicht umgehen, oder sollte ich besser sagen vergessen, dass dieses Land hier eine einschlägige Vergangenheit vorzuweisen hat? Die Presse geht selbstredend jedem Hinweis nach. Wenn es denn der Wahrheitsfindung dient." Dass das Fernsehen mit seinen Enthüllungsgeschichten und Reportagen zur weit zurückliegenden Geschichte Amegakures noch ganz anderen Motiven als der 'Wahrheit' folgte, war doch offensichtlich. Man musste sich nur mal eine dieser 'Sendungen' antun - Verschwörungstheorien, wilde Spekulationen über zwielichtige Aktivitäten von vor über einem Jahrhundert und so weiter und so fort. Einzig sicher war, dass niemand wirklich genau wusste ob und was damals los war, denn alle möglichen Zeitzeugen waren in der langen Spanne bis zum Beginn einer richtigen Wiederaufarbeitung dieses Kapitels längst entschlafen. Oder zumindest war das anzunehmen. "Aber ich glaube nicht, dass wir uns in einem geheimen Basislager befinden. Trotz der Abschreckung um die Bevölkerung fernzuhalten, wären hier sonst sicher Späher oder Wachtposten aufgestellt worden und die hätten uns sicher längst bemerkt." Und Ausgeschaltet. Obwohl... das hätte einen brillianten Abschluss für seine Vermutung geliefert, dass man sie hierhergelotst hatte um die Gruppe verschwinden zu lassen. Aber das plötzliche Verschwinden von drei Genin während einer Mission hätte ohnehin zuviel Aufmerksamkeit erregt. Die wiederum hätte erfahrenere Einsatzkräfte auf den Plan gerufen, wäre also kontraproduktiv gewesen. Nein, hier sah es eher so aus als wollte man die drei Ninja zur Aufgabe zwingen. Mission abgebrochen, erstbester Schuldiger zur Verantwortung gezogen und ab zu den Karteileichen mit dem Fall? Wie hatte Umiko es noch ausgedrückt?
"Ich vermute - und dieser Verdacht erscheint mir nun immer deutlicher - dass eher letzteres zutreffen könnte. Neugier als Köder klingt doch ganz vielversprechend, immerhin sollten wir ja herkommen um Nachforschungen anzustellen." Er durchschritt den Rohrquerschnitt und klopfte die Wände nach möglicherweise verborgenen Hohlräumen oder Verstecken ab. Keine da. "Aber wenn du mit deiner Befürchtung Recht hättest müssten wir das doch spätestens jetzt mitbekommen haben? Ich meine..." setzte er zu Umiko gewand hinzu und fuhr sich demonstrativ mit dem ausgestreckten Daumen quer über die Kehle. Ein Wink mit dem Zaunsfeld um das auszudrücken was er meinte, aber anhand früherer Missverständnisse blieb abzuwarten wie die Yuudari es deuten würde. "Vielleicht sollten wir ja auch einfach an Langeweile zugrunde gehen?" Aber wieso war am Röhreneingang nichts von irgendwelchen Abwehrmaßnahmen zu entdecken? Die Gerüchte waren ja eindeutig bislang abschreckend genug gewesen, aber trotzdem hatte Saizo nicht erwartet plötzlich auf garnichts mehr zu stoßen. War es das etwa schon gewesen? Tief in Gedanken versunken wanderte er ganz an den Rand des Rohres, wo der klägliche Rinnsal über den Grat des Betonbodens hinabtröpfelte und sah hinaus in den Regen.
Gerade als er sich jedoch umdrehte, um die paar Schritte zu Yasuo und Umiko zurückzugehen, sprang ein Schatten von oben hervor in die Röhre und stieß Saizo höchst unsanft zu Boden. Und das ausgerechnet vor den Augen seiner Kollegen! Für Scham blieb allerdings recht wenig Zeit, denn schon ergriff der unbekannte Angreifer ihn am weißen Schopf und zug ihn daran wieder auf die Beine. Sais linker Arm, der bei seinem Sturz unglücklicherweise unter seinem Körper gelegen hatte, fühlte sich seltsam taub und geschwollen zugleich an. "Hab' ich euch endlich doch noch geschnappt ihr kleinen Krepel. Na, wollt ihr mir vielleicht jetzt doch was von euren Ninjatricks zeigen, hm? Würde euch ja abraten. Sonst is' das Großmaul hier dran!" Drohte ihnen die Gestalt, die die zwei Ninja (Saizos Gesichtsfeld war verständlicherweise gerade etwas eingeschränkt) als eben den vermeindlichen Schiffsjungen erkennen durften, dem sie auf ihrer Hinreise noch so übel mitgespielt hatten. Ist die Welt nicht witzig? "So! Und jetz' sagt ihr mir schön langsam und möglichst genau, wenn ich bitten darf..." In der anderen Hand hielt der Mann einen dicken, etwa armlangen Holzscheit hoch, um Yasuo, dem er am nächsten stand, auf Distanz zu halten. "...was habt ihr kleinen Teufel hier angestellt? Na los, wird's bald? Ihr verdammten Saboteure lasst noch das ganze Land absaufen! Hauptsache das Geld stimmt, wie?"
 

Nendo Yasuo

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Aus Yasuo's letztem Kommentar und Saizo's Antwort darauf war zu entnehmen, dass die beiden wohl sehr unterschiedliche Grüne hatten fernzusehen. Yasuo spielte eigentlich auf Filme mit Verschwörungstheorien ab, wohin Saizo wohl Reportagen oder Nachrichten über Amgeakure bevorzugte? Auf jeden Fall war er sehr vertraut damit, was nur noch mehr Yasuo's Vermutung verstärkte, dass Saizo wohl von Amegakure kam. Aber das war nun auch nicht sonderlich relevant, sondern wohl eher was sie wohl nun als nächstes machen würden. Umiko war nicht sonderlich begeistert von der Idee tiefer in den Tunnel zu gehen, da sie zumindest eine Art Falle oder dergleichen vermutete. Saizo stimmte mit ihr in dem Aspekt überein, dass dies sehr Faul roch, und damit war nicht das Abwasser gemeint. Der Vorschlag mit dem sich zu Tode langweilen klang für Yasuo immer noch am glaubhaftesten, wobei es aber wohl wahrscheinlicher gewesen wäre, dass der Regen sie so demotivierte die Mission einfach aufzugeben. Daher war es sogar unerwartet entspannend für Yasuo endlich eine Zeit lang im trockenen zu stehen und das plätschern des Regens zu lauschen. Aber anscheinend nicht nur plätschern, da er hätte schwören können einen Schritt zu hören, aber das bildete er sich wohl nur ein. Vorhin auf der Röhre hatten sie einen guten und weiten Ausblick, also hätten sie sehen müssen sobald auch nur jemand in die Nähe von ihnen kam. Zumindest wollte Yasuo sich selbst davon überzeugen und war dann umso überraschter als sich dies als falsch herausstellte. Saizo der von der Truppe ein paar Meter abgewandert war lag mit einem Knall am Boden und wurde wider Willen hochgezogen. Das aber nicht etwa von jemand unbekanntem, im Gegenteil, es war der Junge von vorhin im Boot. Was wollte er hier? Zum spielen war er definitiv nicht hier, da Saizo überhaupt nicht gut aussah. Zudem bedrohte er die beiden freien Shinobi noch besser nichts dummes zu tun. Sonst was, will er Saizo sonst mit dem Stück Holz eins überziehen? Yasuo bezweifelte, dass er damit lebensgefährliche Schäden nehmen würde, aber wollte doch besser nichts riskieren. Ob er es schaffen würde Saizo von dem Griff des jungen Matrosen zu befreien, wenn er mit einem Kunai seine Hand treffen würde? Vermutlich, aber Yasuo war damit nicht sonderlich talentiert und würde sicher mehr Risiko für Saizo darstellen als der Holzscheitel. Was dann? Instinktiv hatte Yasuo bereits seine Hand in dem Lehmbeutel, seinem zuverlässigstem Gefährten. Nur was machen? Es war anscheinend dunkel genug, als dass der Junge das nicht merkte, weswegen Yasuo anfing einen kleinen Vogel zu formen mit einem Stück Lehm. Nur was nun? Ohne Ablenkung konnte er ihn nicht vergrößern und zur Hilfe losschicken... was machten denn die anderen beiden? Konnten die ihn nicht kurz Ablenken? Vielleicht sollte Yasuo wohl fürs erste etwas Zeit sichern. Und was war das überhaupt von wegen sie seien die Saboteure, hatte er kein einziges Wort lange zugehört? „Wer garantiert uns denn, dass nicht du der Saboteur bist und die ganze Sache auf uns schieben willst?“ Hoffentlich fängt er damit zumindest mit uns argumentieren an. Der schlauste ist er ja anscheinend nicht, sich allein mit drei Ninjas anlegen zu wollen.
 

Yuudari Umiko

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Man konnte zwar nicht behaupten, dass Umiko ein besonders schlaues Mädchen war, aber dumm war sie nun auch nicht. Etwas weltfremd vielleicht, aber auf ihr Gefühl konnte sich die Kunoichi eigentlich immer verlassen. Sie war recht abergläubisch, was vermutlich in der Natur des Yuudariclans lag, aber auch sonst glaubte sie viel an Intuition und die sagte ihr gerade nichts wirklich Gutes. Nichtsdestotrotz würde sie mit Sicherheit nicht beiden Teamkollegen wiedersprechen, wenn diese entschieden einen Weg zu gehen. Sie allein zu lassen, war ebenfalls ausgeschlossen… Und nun stand sie da in dieser Röhre, herausblickend auf den Regen mit einem unglaublich lauen Gefühl im Magen. Nein, das hieß nichts Gutes. Ganz und gar nicht… Doch was sollte sie tun? Man nahm sie hier ja ohnehin nicht besonders ernst!
Doch Umiko störte es nicht sonderlich, denn wenn sie am Ende doch Recht hatte, konnte sie es den beiden Jungen noch gehörig unter die Nase reiben. Während diese damit prahlten, dass sie sicher ohnehin nichts zu erwarten hatten und hier möglicherweise vor lauter Langeweile starben, war sie in Alarmbereitschaft und achtete auf alles was es schaffte ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Sie hörte den Jungen zwar die ganze Zeit zu, doch hatte sie weder mit dem Fernsehprogramm, noch mit der Geschichte von Saizos Heimatland viel am Hut. Was ihr aber absolut nicht entging, war Saizos Aussage, dass sie hier mit Sicherheit nichts zu befürchten hatten, weil man sie ja schon längst hätte entfernen können, wären sie auf etwas gestoßen, was sie nicht hätten sehen sollen. Zugegeben, viel war hier gerade nicht los, aber… Schon allein die Tatsache, dass sich hier nichts tat, ohne dass an dem Konstrukt hier irgendwas passiert ist, war doch schon allein genug, um einige Leute, die das nicht unbedingt wollten, in die Scheiße zu reiten. Aber wer hörte hier schon auf Umiko? Sie hatte ein wenig das Gefühl, dass Saizo sich zum Spaß über Umikos Sorgen amüsierte. Er schien in dieser ungewissen Situation absolut keine Gefahr zu sehen, witzelte mit Gesten und dem Beispiel des Todes vor lauter Langeweile. Umiko seufzte nur und drehte sich dann weg. Während der überhebliche Tsuchinoko in der Röhre herumwanderte, tastete Umiko die Wände ab und sah sich den Boden genauer an. Es war wirklich nichts zu sehen und egal wie man es dreht und wendet, es gab einfach keine Erklärung für die Situation hier. Umiko wollte dennoch nicht weiter rein…
Doch dann hörte Umiko, abgesehen von dem dauerhaft plätschernden Regen, noch ein weiteres, einprägsames Geräusch. Es war ein wenig lauter, dumpfer und wiederholte sich wenige Male. Dann verstummte es… Was war das? Möglicherweise ein Tier, welches sich hierhin verirrt hatte? Die Yuudari blieb weiterhin in Alarmbereitschaft, verkniff sich aber es vor den anderen zu sagen, da diese sich mit Sicherheit nur wieder über ihre penible Art amüsierten… Plötzlich entdeckte die Kunoichi aber hinter dem Weißhaarigen einen merkwürdigen Schatten, größer und bedrohlicher als der an sich, für einen Mann, sehr zierlichen Jungen. Und schon lag Saizo auf dem Boden, das allerdings nicht besonders lang, da er nach kurzer Zeit an den Haaren hochgezogen wurde. In seinem Gesicht war zu erkennen, dass das Ganze sicher nicht ganz schmerzfrei war und er schien sich auch nicht sonderlich zu wehren. Nahezu automatisch rückte die Yuudari ein Stückchen hinter Yasuo. Nicht nur, um sich in der Rolle des ängstlichen Mädchens zu tarnen, sondern auch um mehr Optionen zu haben. Der Blondschopf wurde mittels einen Holzstücks zurückgehalten und der Teamleiter steckte in einer sehr unangenehmen Situation. Der Typ schien sehr angefressen zu sein und als Umiko ihn genauer ansah, erkannte sie ihn auch wieder. Der Schiffsjunge? Na gut, man sieht sich immer zwei Mal im Leben, nicht? Da lauschte sie den Worten ihres Blonden Teamkameraden. Was war das für eine Frage? Sollte man so etwas einen ohnehin gereizten jungen Mann fragen? Umiko überlegte kurz, realisierte dann aber, dass er versuchte das Ganze nur heraus zu zögern. Versteckt hinter ihrem Kollegen versuchte die Yuudari ein Genjutsu zu wirken. Ob er dafür anfällig war? Das würde sich zeigen… Wenn es funktionierte, würde der Angreifer sich gleich seiner Position nicht mehr bewusst sein, sodass er nicht mehr wüsste wo unten und oben ist… Doch das stand noch in den Sternen… Was wohl mit Saizo dann passierte? Und ob das überhaupt klappte?
 
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Es brannte nicht. Saizos Arm fühlte sich noch immer etwas komisch an, doch er glaubte jedenfalls nicht, dass er wirklich ernst verletzt war. Ob das lange so bleiben würde angesichts des unfreundlichen Herren der ihn am Schopf gepackt hielt und mit seiner hölzernen Waffe um sich zielte, war eine andere Sache. Was nun? mit einem Auge verfolgte er wie der Nendo und die Yuudari sich sogleich in Bewegung versetzten und eine zugegebenermaßen wenig eindrucksvolle Formation bildeten. Yasuos Hand verschwand hinter seinem Rücken... ebenso wie Umiko. Oh je, vielleicht hätte ich ja ein klein wenig freundlicher zu meinen bleiden Nakama-san sein müssen? Das sieht nicht so aus als würden sie sich besonders anstrengen mir galant zur Seite zu eilen? Sehr gut. Wenn er seinen Gedanken auch ein wenig spöttische Töne beimischte, war er doch auch froh darüber zu sehen, dass die zwei nicht in einem Anflug spontanen Heldenmutes mit wild kreisenden Armen auf seinen Peiniger einstürmten oder es gar mit vernichtenden Jutsu versuchten. Das wäre ein Zeichen fehlender Wertschätzung gewesen. So schund der Blonde aber etwas Zeit heraus, Zeit die sie gut gebrauchen konnten um die Lage zu analysieren und sich eine möglichst effektive Reaktion zu überlegen. Noch ein wenig angenehmer wäre natürlich eine passendere Atmosphäre gewesen, die weniger aus einer demütigender Haltung, schmerzender Kopfhaut und dem viel zu lauten, vom Inneren der Röhre verstärkt wiederhallenden Geschwätz eines offensichtlich in Raserei verfallenen Tölpels bestanden hätte. Doch scheinbar war selbst etwas so simples hier momentan zu viel verlangt. "Wollt ihr noch immer euer Spielchen mit mir spielen? Heute morgen hat's euch wohl noch nicht gereicht wie? Saubande! Ich hab euch beinahe abgekauft, dass ihr echte Shinobi wärt! Hattet mich fast soweit, aber nun seh ich's ja mit eigenen Augen! Schön wieder hier versammelt, um euer Teufelswerk zu vollenden... tja, Pech gehabt! Ich bin über alles informiert!" Um seine Worte mit reicher Gestik zu illustrieren, schrieb der Angreifer einen weitgezogenen Bogen mit dem Scheit, der auf die sie umgebende Kanalöffnung hinwies, für den Fall dass bei irgendwem der hier versammelten Vielleicht-oder-auch-nicht-Saboteure über den Terminus seiner Anschuldigungen Unklarheit herrschte. Gott bewahre, ein richtiges Genie! Sai konzentrierte sich nach den Möglichkeiten seiner Lage auf den eigenen Status, ebenso wie den seiner Mitstreiter. Mit etwas Mühe würde er vielleicht das ein oder andere Fingerzeichen formen können, vorrausgesetzt er entkam dieser prekären Lage schnell genug. Yasuo schien mit seinem Gesprächsversuch noch auf etwas anderes hin zu arbeiten und was es auch war, er brauchte wohl vor allem mehr Zeit. Umiko ging hinter dem Jungen in Deckung, doch wirkte sie nicht direkt wie in panische Angst vor dem unverhofften Aggressor verfallen. Ob auch sie nur einen vorteilhafteren Standort wählte? Ungewissheit war etwas mit dem sich nicht sehr präzise umgehen ließ, da er allerdings in diesem Falle nur weiterhin im Griff des scheinbar so bekannten Angreifers verharren müsste, entschied sich Saizo dafür mit dem zu Arbeiten, was er hatte. Nicht mehr all zu lange und der ziehende Schmerz an seinem Kopf würde ihm sowieso die letzte Chance auf jede eigene Intevention genommen haben. Er klammerte sich an das, was er hatte: Yasuo brauchte Zeit und vielleicht eine Blöße des Kerls. Überraschung! "Kamikaze-no-jutsu! Bakuhatsu!" Er brüllte die erstbesten Worte heraus und hoffte dass die Befürchtung des Angreifers, der weißhaarige Ninja in seinem Gewahrsam könne sich jeden Augenblick in einem suizidalen Akt zusammen mit ihm selbst ausschalten, genug Ausschlag boten um diesen wenigstens für einen Moment zu irritieren. "Was z... " Es hörte sich nach einem Erfolg an, doch war der Grund der dem Kerl so plötzlich die Sprache verschlug nicht allein, wenn überhaupt, Saizos Werken.
Zumindest konnte er sich nicht ganz erklären, warum sich der Körper seines Geiselnehmers augenblicklich versteifte. Sicher war die Voraussicht des eigenen Todes ein guter Grund für vorübergehende Paralyse, doch schien er sich eher mit aller Kraft an seinem derzeitigen Standort festkrallen zu wollen! Als ob die kleinste Bewegung schrecklicher für ihn wäre als... Ist das Yasuos Werk? Oder Umikos?
 

Nendo Yasuo

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Der schlauste war der kleine Matrose definitiv nicht wie sich mit seiner Antwort herausstellte. Er war anscheinend fest davon überzeugt, dass die drei keine Ninja waren sondern irgendwelche Saboteure, die es wohl schafften die Kanalisation durch wundersame Weise lahm zu legen, bevor sie auch nur eingetroffen waren. In Anbetracht der Dummheit des Matrosen musste Yasuo den Drang sich die Hand vor den Kopf zu schlagen sehr unterdrücken, schließlich war in dieser gerade ein kleiner Lehmvogel. Durch fehlende Intelligenz Yasuo’s Pläne vereiteln, das wäre ein Talent in sich! Nur dass es diesmal nicht Klappte. Aber wie sollte Yasuo mit so etwas argumentieren? „Ein paar gute Informanten hast du da ja, musst uns mal vorstellen!“ Ob das die beste Antwort war? Vermutlich nicht, aber Yasuo konnte es sich einfach nicht verkneifen. Das Gesicht des Matrosen verzerrte sich in Wut und anschließend… Verwirrung? Nein, das konnte nicht sein redete sich Yasuo ein, zumindest so lange bis Saizo ein Stück von der Action abhaben wollte. Kamikaze Jutsu? Von so etwas hatte Yasuo noch nie gehört, schließlich war das auch ziemlich Schwachsinnig. Warum sollte jemand ein Jutsu lernen wollen bei dessen Benutzung man stirbt? Und wie würde dieses Jutsu vererbt oder beigebracht werden? Es dauerte ein bisschen bis Yasuo realisierte, dass dies nur die Ablenkung war auf die er gewartet hatte, und fühlte sich dumm dafür es nicht gemerkt zu haben, sehr peinlich. Sobald er dies merkte zögerte er nicht mehr lange und begann die Fingerzeichen zu formen, welche den Vogel wachsen und zum Leben erwecken ließen. Den Jutsunamen wollte Yasuo nicht aussprechen, schließlich war das doch kein Film in dem man alle Attacken ankündigen musste bevor man sie benutzte, das fand Yasuo schon immer komisch. Kurz darauf flog dann auch schon ein Vogel von seiner Hand auf das Ziel (den Matrosen) zu und fing an wie wild auf ihm rumzupicken. Das war zwar nicht der eigentliche Zweck dieses Jutsus, aber er wollte den Jungen ja nicht verletzen, zumindest nicht schwer. Die Gegenwehr des Matrosen war jedoch viel interessanter als der Fakt, dass Yasuo wohl wie ein Zauberer aussah, abgesehen davon, dass der Vogel keine Taube war. Er schlug wild um sich, fiel hin, aber hatte den Vogel um Welten verfehlt mit jedem einzelnem Hieb. Viel dachte sich Yasuo dabei nicht, da er dann gleich mal zu dem Jungen ging und ihm die Arme auf den Rücken drückte um ihn halbwegs Bewegungsunfähig zu machen (was auch außerordentlich einfach ging). Ob ihnen der Junge jetzt wohl glaube, dass sie Ninja waren? Wichtig war das aber eher weniger, zuerst sollten sie sich wohl eher um Saizo kümmern, welcher nicht so gut aussah. Ob Umiko sich ein bisschen mit medizinischer Unterstützung auskannte? Yasuo ja kaum.
 

Yuudari Umiko

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Hinter dem Nendo stehend und darauf wartend, dass sich etwas tat, blickte die Yuudari neugierig hervor und wartete schweigend ab. Der arme Saizo tat ihr ganz schön Leid. Umiko erinnerte sich daran, wie es war, wenn ihre Schwester zickig wurde und an ihren Haaren zog. Das war nicht schön… Aber wenn man gleich komplett daran festgehalten wurde, tat das sicher höllisch weh. Hoffentlich wurde er nicht skalpiert… Weiße Haare gefielen der Yuudari zwar nicht so sehr wie die des Nendo, aber schade darum wäre es trotzdem. Eine wenig sehr nüchterne Betrachtung dieses gefährlichen Falls, aber alles andere wäre bei der Yuudari doch sehr bedenklich. Nur helfen konnte sie ihm auch nicht wirklich. Alles was in ihrer Macht stand, war dieses Jutsu und darauf zu bangen, dass es wirkte. Denn würden sie nun mit Wasser- oder gar Feuerbällen um sich schießen, hätte Saizo hinterher auch keine Freude mehr. Der Tsuchinoko schien sich aber nach einer Weile nicht mehr nur auf die Fähigkeiten seiner beiden Begleiter verlassen zu wollen, sondern kündigte lautstark ein Jutsu an, dessen Name Umiko sofort vermuten ließ, dass es ein Bluff war. Erstens hielt sie den Weißhaarigen nicht für so dämlich, dass er seine Attacken laut herausbrüllte und zweitens klang Kamikaze schon sehr nach einer filmreifen Aktion. Man stelle sich vor sie würde als Genjutsuka ihre Techniken mit Namen ankündigen. Das hätte etwas von: Haha! Jetzt stecke ich dich in eine verwirrende, undurchschaubare Illusion und du wirst nie darauf kommen! Nein, so lief das mit dem Ninja sein nur in Filmen… Jedenfalls schien seine Attacke, oder eher der Bluff, zumindest Früchte zu tragen, denn der Mann wurde ganz still und sein Hohn verblasste ein wenig. Dass seine Anschuldigungen durchaus dämlich waren, hatte Umiko übrigens auch bemerkt. Allerdings war der Depp auch ein Schiffsjunge, dem sie ohnehin nicht allzu viel Grips zugetraut hatte. Zurück zum Thema! Denn der junge Mann verkrampfte sich sehr plötzlich und zeigte eine Reaktion, welche die Yuudari von diesem Jutsu gut kannte. Also hatte es funktioniert!
Nachdem der Typ sich nun also in seiner Starre befand, schien auch Yasuo sich ein wenig tätig zu zeigen, indem er etwas zu dem Herren schickte. Nun wo die Gefahr gebannt war, dass er Saizo in der Vorbereitungszeit für ein Jutsu etwas tun könnte, war das ja auch nicht mehr wirklich schwer. Ein putziges, dreckiges Tonvögelchen machte sich auf den Weg zu dem Depp und nervte ihn ein wenig. Umiko wusste über die Fähigkeiten der Nendo einigermaßen bescheid, da sie ja aus demselben Dorf kamen. Was es mit dem Ton auf sich hatte, wusste sie nicht genau, aber dass die irgendwas mit dem matschigen Baumaterial machten, war nicht neu. Nachdem sich das Genjutsu also auflöste, war der Typ damit beschäftigt das Vögelchen zu verjagen, welches ihm scheinbar eine Heidenangst einjagte. Der Kerl musste wirklich nicht besonders helle sein… Jedenfalls schien er im Eifer des Gefechts ihren Teamleiter mal losgelassen zu haben, welcher sicher erst einmal eine Verschnaufpause brauchte. Wenigstens zeigte sich der Nendo schon einmal einigermaßen fähig, indem er den Schiffsjungen so fixierte, dass er erst einmal aufhörte hier so rumzuzicken. Umiko machte sich derweil auf den Weg zu Saizo und bot ihm Hilfe an, damit er sich vielleicht aufrichten konnte. „Tut es sehr weh? Entschuldige, aber ich hab keine Ahnung von Medizin, sonst würde ich dir helfen.“ Das Einzige was Umiko über Medizin wusste, berief sich auf ihre Kindheit und ihre große Schwester, welche der Kleineren, wenn sie ein Aua hatte, über den Rücken streichelte und in beruhigendem Ton wiederholte, dass alles wieder gut werden würde. Selbst die manchmal grenzwertig simplen Denkvorgänge der Yuudari, natürlich lediglich wenn es um Zwischenmenschliches ging, begriffen in diesem Fall, dass Saizo das ganz sicher weder gebrachen konnte, noch gutheißen würde. Sie hatte wirklich nur ganz kurz darüber nachgedacht das zu tun! „Entschuldige, dass das Genjutsu so lang brauchte…“, fügte sie noch leise hinzu, als sie sich dann schon dem Angreifer zuwandte. Was machten sie nun mit dem und seinen angeblich so nützlichen Informationen? Umiko wäre ja fast dafür ihn selbst an seinem Schopf aufzuhängen, aber das wäre wohl wenig ninjamäßig…
 
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„Wo ist er?“ Von einem Moment zum nächsten hatte die Situation eine dramatische Wendung erfahren:
Ob nun durch das dämmrige Spiel von Licht und Schatten das die Siluette des herannahenden Vögelchens theatralisch modellierte oder einfach nur die Wahl des Tieres an sich irgendeine traumatische Erinnerung in dem vermeintlichen Schiffsjungen hervorrief blieb wohl vorerst ein Geheimnis. Doch im Grunde war es auch belangslos zu ergründen, warum er so extrem auf den Piepmatz reagiert hatte, solange der Erfolg von Yasuos Aktion dazu führte, dass Saizo sang- und klanglos fallengelassen wurde und die Aufmerksamkeit des leidlich gefährlichen Burschen effektiv abgelenkt war, sodass ihn der Nendo mit Leichtigkeit ausschalten konnte. Das jüngst aus seiner Geiselhaft befreite Opfer hatte indes mit einer beklemmenden Desorientierung zu kämpfen, da er durch den Ruck mit dem der Mann ihn von sich geschmissen hatte, erneut unliebsame Bekanntschaft mit der Kanalwand machte.
Und Umiko hatte Recht, denn es tat verdammt weh an den Haaren herumgezerrt zu werden. Ironischerweise jedoch war der Moment in dem der Schiffsjunge seinen Schopf endlich losließ der schlimmste, da das Gefühl von Taubheit schlagartig aus seiner Kopfhaut wich und einzig der brennende Schmerz zurückblieb. Ein höllischer Schmerz. Verschwommen sah er zu wie der Nendo den jungen Mann fixierte… verschwommen? Litt er etwa ebenfalls unter den Auswirkungen jener mysteriösen Macht? Mehrmaliges Blinzeln brachte Saizo die Antwort so deutlich wie nur irgendwie nahe: Tränen waren es, die der Schmerz hervorgerufen hatte und die nun seinen Blick trübten. Zumindest brachte die vorläufige Konzentration auf das Gesicht der Yuudari ihm einen Augenblick, um sich wieder einigermaßen zu sammeln und zu seiner gewohnten Routine zurückzufinden. Dabei ließ er sich ihre Worte durch den Kopf gehen, was zu seiner Schande gerade praktisch in Zeitlupe geschah, sodass der Sinn sich ihm erst erschreckend spät offenbarte. Er war doch nicht auf einer Empfindlichen Stelle gelandet oder? Warum Entschuldigte sie sich so häufig? Ach ja, Mitgefühl. Er hätte nicht für möglich gehalten, dass ihm jemand mal welches entgegenbrächte. Es erschien ihm für gewöhnlich nur ein wenig... unpraktisch, wenn Leute sich gegenseitig bemitleideten, anstatt objektive Entscheidungen zu treffen und die Zeit für Gegenmaßnahmen zu nutzen. Mitgefühl brachte keinen Vorteil. Aber jetzt im Moment... schadete es auch nicht...
Zu langsam? Also war es Umikos Engegement anzurechnen, dass der ungemütliche Geselle so plötzlich in Schockstarre verfallen und Yasuos Überraschungsangriff somit eine großzügige Öffnung verschafft hatte. „Ich muss mich wohl eher erst einmal bei euch dafür bedanken, dass ich mich nicht länger in dieser misslichen Lage befinde?“ Langsam erhob er sich, die Wand als Stätze gebrauchend, und sah mit eisigem Blick hinüber zu Yasuos Fang. Dem Blondschopf nickte er grinsend zu. "Eure Hilfe kam keinen Augenblick zu spät. Auch aus der Perspektive der Geisel kann ich euch nur zu der gelungenen Aktion gratulieren." Was soviel bedeuten sollte, dass er es begrüßte, schnell wieder frei zu sein, insgesamt wohlauf... und noch am Leben. Die befürchteten Kopfschmerzen würde er wohl noch eine Weile hinauszögern können und ohnehin waren sie das kleinste Übel an dieser Geschichte. Bis dahin hatte er nur mit brennendem Kopf und bei Bewegungen leicht schmerzender Schulter zu tun. Und natürlich der ungeheuren Blamage, praktisch ohne Gegenwehr ausgeknockt worden zu sein.
"Ay ay ay, wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht der neugierige Junge von unserer kleinen Bootsfahr ist. Wie du inzwischen bemerkt haben solltest, sind meine beiden Kollegen hier durchaus imstande dir mit ihrn 'Ninjatricks' das Leben zur Hölle zu machen!" Eine Welle stechender Pein durchfuhr seinen Hinterkopf. Der Weißhaarige versuchte es zu kaschieren, indem er vor dem Schiffsjungen in die Hocke ging und seine Stimme ein wenig leiser, aber dafür auch einen Ton schäfter wurde. Durch die Akustik der Räumlichkeiten war er noch immer für alle Anwesenden gut hörbar. "Du bist uns doch nicht bis hierher nachgeschlichen oder?" Auch die Sache mit dem ominösen Informanten hatte Sai halbwegs mitbekommen, doch im Eifer des Gefechts blieb davon nur bruchstückhaftes Wissen zurück. Nur eines kam ihm seltsam vor und war deshalb hängen geblieben, doch war er sich nicht sicher, ob er sich nicht doch nur verhört hatte. Irgendwie hatten die Beschuldigungen des Jungen falsch geklungen, so als wären die Situationen in denen sich die Ninja und der Hobbyschnüffler befanden, vertauscht. "Sag einfach was hier los ist und was deine Informationen besagen, Wort für Wort." Ein weiterer Blick fiel auf Yasuo. "Dein Vögelchen hat nicht zufälligerweise noch den Ehrgeiz, das von vorhin zu wiederholen? Nur für den Fall, dass unser Freund hier sich nicht ganz überzeugen lässt. Vielleicht finden wir auch etwas interessantes in seinen Taschen, während er es sich überlegt..." Wieder zuckte es unter seinem Schopf. Leicht unsicherer als üblich stande er weider auf und ging langsam zu Umiko zurück, um ihr etwas zuzuflüstern. "Ich glaube, er und wir sind an derselben Sache interessiert. Nur denkt er, dass wir die Schuld tragen und wir wissen nicht woran es tatsächlich liegt." Unentschlossen spähte er in den dämmrigen schwarzen Schlund des Kanalrohres. "Noch nicht zumindest. Und es gibt einen Weg mehr herauszufinden, der allerdings keinem von uns gefallen wird, fürchte ich. Zuerst müssen wir uns wirklich über die Absichten des Schiffsjungen sicher sein, dann... wagen wir uns hinein in den finstren Tunnel?" Plötzlich meldete sich auch der Seemann zu Wort:
"Ich... ich werde... ihr dürft nicht noch mehr Schaden anrichten!!! Ich habe die Karten dieses Kanals gesehen! Ich habe erlebt, was für miese Charaktere ihr allesamt seid! Ihr arbeitet für diesen Mistkerl Chiba, das allein sagt alles!"
 

Nendo Yasuo

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Damit wäre die Situation fürs erste entschärft, erfolgreich war es jedoch nicht sonderlich, wenn man sich Saizo so ansah. Zudem kannte sich auch Umiko nicht mit Medizin aus, womit Saizo wohl auf sich selbst angewiesen war, höchstens einen Verband konnte Yasuo binden, wenn er nur einen dabei hätte… Zumindest etwas Gutes hatte die Sache, von nun an wird Yasuo wohl nicht mehr vergessen Verbände mitzunehmen, so wie es seine Mutter immer will.
Nach nicht allzu langer Zeit kam Saizo dann wieder zu sich und folgerte, dass die beiden Nachwuchsshinobi ihn wohl aus dieser unglücklichen Situation befreit hatten. Aufgrund von Mangel an Worten (und Unsicherheit ob das mit dem schnellen befreien nicht doch Sarkasmus hätte sein können), nickte Yasuo Saizo nur zu als er dies sagte und beobachtete wie dieser sich aufrichtete und auf den jungen Seemann zuging. Ob das die beste Idee in diesem Zustand war? Naja so schlimm konnten die Verletzungen dann wohl doch nicht sein, da Saizo sofort wieder zu seinem altem Ich wurde. Auf die Frage bezüglich Yasuos Vogels, welcher sich auf dessen Schulter niedergelassen hatte, nickte der Nendo erneut. Dort könnte er schnell aushelfen würde der junge Matrose wieder Aufstände machen und zudem gefiel Yasuo der Gedanke, wie er nun wohl aussah. Anschließend wandte sich Saizo dann an Umiko und flüsterte mit ihr etwas, von dem Yasuo nur vereinzelte Worte verstehen konnte.
Dies gefiel dem nieder gestrecktem Jungen wohl überhaupt nicht, da er zu guter letzt auf sprach, seit dem sie ihn überrumpelt hatten. „Soso, endlich kannst du auch wieder reden, warum ist Chiba denn so ein ‚Mistkerl‘ wie du soeben meintest?“ Um dem Matrosen den Mund ein wenig mehr zu lockern, ließ Yasuo den Vogel fürs erste Mal auf dem Kopf seines Gegenübers landen. Wie ihm das wohl gefiel?
 

Yuudari Umiko

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Das schlechte Gewissen plagte die Yuudari merklich, als sie beobachten musste, wie ihr Teamleiter nicht nur als Geisel genommen, sondern dabei noch offensichtlich zu Schaden gekommen war. Wenn sie doch nur etwas mehr hätte machen können… Als Yuudari, die ja noch nicht allzu lang in ihrem Beruf war, weil sie nicht nur jung, sondern auch unerfahren war, hatte sie sich bisher nur oberflächlich mit dem Training beschäftigt. Und gerade im Moment der Konfrontation mit einer solch unerwarteten Wendung entdeckte Umiko, dass sie dabei absolut egozentrisch gehandelt hatte. Die Kunoichi hatte ihre ganze Ausbildungszeit über völlig aus den Augen verloren, dass es beim Beruf des Ninjas nicht etwa darum ging ein perfekt spezialisierter Attentäter zu sein. Das, was sie hier machten, war ein Teamjob! So oft man es ihr auch gesagt hatte, bisher hatte sie es zwar aufgenommen, wortwörtlich gelernt und sich eingeprägt, aber ein solches Teamgefühl hatte sie in ihrem ganzen Leben nicht verspürt, wie in dem Moment, an dem ihr Kollege nach einer Zerreißprobe für seinen Skalp auch noch vor eine Wand gepfeffert wurde. Umiko hatte nicht oft in ihrem Leben für jemanden Mitgefühl empfunden, doch jetzt spürte sie dieses Gefühl umso mehr. Es war dreckig, unangenehm und fühlte sich an wie erbrochene Galle mit Sicherheit schmeckt… Ekelhaft. Und das Schlimmste an der Situation war, dass Umiko nicht nur nahezu hilflos bei der Geiselnahme hatte zusehen müssen, sondern auch, dass sie ihm im Nachhinein absolut nicht helfen könnte. Bei jeder Verletzung, sei sie noch so klein, würde die Kunoichi an ihren quasi nicht vorhandenen Medizinkenntnissen scheitern. Es war so peinlich… Zwar hatten sie und Yasuo es geschafft den Jungen aus der Gewalt ihres Angreifers zu befreien und diesen zu stellen, doch war das für die Kunoichi kein Trost… Wenn diese Mission vorbei war, dann würde sie etwas Neues lernen… Etwas, was nicht nur ihr zu Gute kam. Da war sie fest entschlossen…
Nach dieser Situation, in der Umikos Gefühlswelt völlig irrational auf den Kopf gestellt wurde, musste sich die sonst so gefasste Kunoichi erst einmal wieder beruhigen. Das war selbst für die sonst so emotionslose Umiko etwas zu viel gewesen, vor allem wenn es einen so fest ins Gesicht traf. Der Dank von Saizo half ihr ein wenig wieder zu sich zu kommen, denn das zeigte ihr, dass er ihre späte Reaktion und die Unfähigkeit ihm anderweitig zu helfen nicht übel nahm. Der Weißhaarige hatte sich schnell wieder gefangen und machte sich direkt wieder an die Arbeit: Das Verhör. Warum um alles in der Welt wollte der Schiffsjunge ihre Köpfe rollen sehen? Natürlich hatten sie ihn geärgert, doch sein wirres Geschwafel führte Umiko fast zu dem Gedanken, dass er ein wenig verrückt war… Bevor Saizo doch wieder zu seinem eigenen Plan zurückkommen konnte, den Umiko immer noch nicht besonders guthieß, weil sie dem Tunnel eine unerklärliche Gefahr zuschrieb, kam eine Kleinigkeit dazwischen… Plötzlich warf sich laut tobend der Schiffsjunge ins Gespräch und versuchte die drei Genin aufzuhalten. Mit etwas skeptischem Blick wandte sich die Yuudari ihm zu. Mehr Schaden? Wie sah dieser Kanal aus? Hatte Umikos Intuition etwa Recht und sie liefen hier jemandem ins Messer? Ihr Auftraggeber wurde als unsittlich beschimpft und in der Yuudari kochte zeitlich eine unerklärlich irrationale Emotion hoch. Wo kam dieser Zorn her? Die sonst so entspannte Umiko spürte plötzlich das Blut in ihren Adern kochen, als ihr der Gedanke kam, dass man sie fahrlässig ins Messer laufen ließ, weil man nicht glaubte, dass sie dieses Risiko trotz der Warnungen eingingen. Die puppenähnliche Gestalt der Yuudari bewegte sich auf den Angreifer zu und ein wütender Blick wurde ihm zugeworfen. „Du sagst uns besser alles, was du uns zu sagen hast. Ansonsten lasse ich dich unaussprechliche Dinge mit deinen eigenen Augen sehen…“, murmelte sie und wartete gespannt auf seine Reaktion. Das war kein Bluff und das sollte mindestens jeder erkennen, der wusste, dass Umiko sich nie von ihren Emotionen leiten ließ…
 
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Ein Kompliment, besah man einmal die Einschätzungen der beiden. Dass er den Nachhall der heftigen Attacke noch immer in heftigen Intervallen spürte stand außer Frage und doch… der Versuch es mit gewohnter Routine zu überspielen schien sehr wohl anzuschlagen. Womit ein ausgezeichnetes Stichwort für den Übergang zum aktuellen Geschehen gefunden wäre:
Der Nendo und sein putziges Tontäubchen sorgten unmissverständlich für die dringend notwendige Aufmerksamkeit des Seemännchens, ebenso wie die damit verknüpfte hochkonzentrierte Ruhe. Wenn er sich derart auf einen so eindrucksvollen Punkt fixierte und sich die möglichen Konsequenzen einer plötzlichen, undurchdachten Bewegung seines Kopfes durch den selbigen gehen ließ, sollten die Antworten auf ihre Fragen nur so aus ihm herausfließen.
Umiko erhöhte den Druck mit ihrer unterschwelligen Andeutung noch um einige Nuancen.
„Schön gesagt. Sehr bildhafte Ausdrücke, das dürfte unseren speziellen Freund hier in die entsprechende Ausganglage versetzen um…“ Eine unbedachte Bewegung seines geprellten Armes entfachte heftige Stiche in Schulter und Oberarm. Scheinbar war dieser doch nicht ganz so taub wie Saizo anfangs vermutet hatte, oder aber das Gefühl ebbte einfach mit der Zeit mehr und mehr ab und verwandelte sich in echten Schmerz. Wenn es schlimmer werden würde, dann müsste er sich unter Umständen doch noch gezwungen sehen die Maske der Selbstbeherrschung fallen zu lassen und sein Gebrechen in vollem Umfang darlegen. Einige Atemzüge nachdem ihn der Intervall mitten in der Bewegung hatte zusammenzucken lassen, fühlte es sich wieder einigermaßen erträglich an, solange er sich nur nicht allzu viel bewegte. Mit kurzen Blicken zu Umiko und Yasuo versuchte er den Eindruck zu erwecken, als hätte er die Pause nur für eine weitere theatralische Inszenierung seinerseits genutzt. An Ort und Stelle verharrend, fuhr er fort:
„…um uns noch ein wenig mehr Einblick in seine Absichten zu gewähren. Und denk daran: immer schön bei der Wahrheit bleiben.“
Die Augen des Matrosen zuckten immer wieder hin und her, als er sich die Argumente der drei nochmal durch seinen Schädel gehen ließ. Besonders oft musterte er dabei Umiko, wahrscheinlich weil ihn der plötzliche Wandel der Yuudari wohl am meisten überraschte. „Ok ok, Kleine. Bleib ganz ruhig, ja? D… da hinten.“ Er nickte so vorsichtig er konnte in die Richtung, in der der Kanal verlief und zu einem tiefschwarzen Nichts gerann. Später nahm er auch noch seine weit aufgerissenen Augen zu Hilfe, um ihnen die Richtung zu deuten. „Irgendetwas versperrt den Abfluss und lässt die Abwässer der Stadt nicht durch. Der Rückstau hat uns das Hochwasser beschert und daran hat sich seit nunmehr einer ganzen Woche nichts geändert, es ist eher noch schlimmer geworden!“ „Ach was.“ „Ja! Normal wäre eine kleine Verstopfung gewesen, die sich aber durch die Fließgeschwindigkeit des Wassers in ein oder zwei Tagen von allein gelöst hatte. Ihr könnt mir glauben, die Leitungen auf dem Schiff funktionierten da ganz ähnlich! Ich weiß, dass ihr auch deswegen hier seid. Aber ich wurde damit beauftragt die Ursache des Staus zu finden und alles wieder in Ordnung zu bringen… “ Er bedachte nochmals Umikos Gesicht und schien sich auch noch immer gut an ihre Worte zu erinnern. Schließlich hatte er auch schon mit einer Kostprobe ihrer Künste vorlieb nehmen dürfen. „… also gut, wenn ihr’s genau wissen wollt: Jemand aus der Dorfregierung hat mir ein Telegramm nach Getsurin mitgeschickt. Ich sollte nach verdächtigen Leuten Ausschau halten, die Kontakt zum Architekturbüro aufnehmen würden. Ihr… habt gepasst, also bin ich euch auf das Schiff gefolgt. Ein Schiffsjunge der sich was dazu verdienen will, da stellte keiner Fragen.“ Chiba hatte noch jemanden engagiert, um dieser Sache nachzugehen?
 
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