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Raum 16 - Die finale Untersuchung

Misumi Kimihiro

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Über eines war Kimihiro sichtbar froh, als sich auf sein Klopfen hin wenig später tatsächlich die massive Stahltüre öffnete: Das etwas, oder besser jemand, zwischen ihm und demjenigen stand, der nun aus dem angrenzenden Raum zu ihnen stieß: Ein junger, in dunkle Farben gewandeter Mann mit langem, schwarzem Haar. Sicheren Schrittes trat dieser über die Türschwelle und begrüßte seine „Gäste“ mit erhobenen Händen und dramatischer Stimme.
Dem Künstler stand die Verwirrung deutlich ins Gesicht geschrieben. Er schluckte. *Blut und Schrecken… dazu dieses Outfit… offenbar werden die Prüfungen, je weiter wir uns vorwagen, immer abstruser.* Wäre der seltsame Gastgeber allerdings ausschließlich seltsam gewesen, wäre Kimihiro wohl kein Schauer über den Rücken gelaufen, so wie es beim Anblick des Fremden der Fall war. Sein gesamtes Gebaren, gepaart mit der scheinbar völlig unpassenden Jahrmarkts-Atmosphäre… alles erinnerte an die Art Schauergeschichte, in der ein heiterer Festbesuch blutig endete. Und dieser Prüfer schien genau derjenige zu sein, der typischerweise für solch ein Ende sorgte.
Als ob dieser Eindruck jedoch nicht genug zu sein schien, stellte sich zudem noch heraus, dass der junge Mann Daisuke kannte und selbst der Allianz um Soragakure angehörte. Letztere Tatsache schien im ersten Augenblick die schlimmste zu sein, immerhin sah sich der Künstler nun allein zwei Feinden entgegen, doch einige Punkte bewahrten Kimihiro davor, vor lauter Fluchtgedanken zu zittern zu beginnen.
*Dieser Yuto war ebenso auf Daisukes Seite, doch Partei hatte er nicht wirklich ergriffen. Außerdem…*
Jedem geneigten Beobachter fiel schnell auf, dass den Fremden und Daisuke alles verband, nur keine Freundschaft. Die herablassende Art und Weise, wie der scheinbar ältere mit dem jüngeren Shinobi umging, die geladene Reaktion des Weißhaars, und insgesamt die Anspannung, die fast greifbar in der Luft lag, waren an sich Beweis genug. Den Ausschlag gaben für Kimihiro jedoch letztendlich die grimmigen Blicke, die Daisuke ihm immer wieder warnend zuwarf; sie sprachen eine deutliche Sprache: „Ich mag den Typen nicht. Er ist gefährlich.“ Abgesehen von der Eindeutigkeit dieser Botschaft war Kimihiro hierbei schon allein darüber erschrocken, überhaupt einen solchen Ausdruck auf Daisukes Gesicht erleben zu müssen: Der Schwertkämpfer, der seine brachiale Kraft mehr als einmal zur Schau gestellt hatte, war über alle Maßen angespannt. Er glich ganz und gar dem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand, oder dem Fass, das nur noch ein Tropfen vor dem Überlaufen stand.
In dieser Situation mochte es das kleinere Übel sein, dass der fremde Neuankömmling Daisuke allein den nächsten Raum betreten ließ und Kimihiro bei sich behielt. Der Künstler schaffte es allerdings beim besten Willen nicht, sich darüber zu freuen: So drohend Daisukes Stimmung auch über der Gruppe hing, so zog sie doch die Aufmerksamkeit des Prüfers fort von Kimihiro, der angespannt nichts weiter tun konnte, als sehnsüchtig seinem Partner hinterher zu schauen, während er selbst wie angewurzelt kerzengerade stehenblieb. Einen Augenblick später fiel bereits die Tür hinter Daisuke zu, und Kimihiro und der Prüfer waren allein.
Nach einer kurzen Weile, in denen Kimihiro in seinem Kopf mühsam die Worte zusammenklaubte, die für eine Antwort auf die Frage des jungen Mannes nötig waren, öffnete er schließlich zaghaft den Mund. Die unverhoffte Zweisamkeit schnürte ihm dabei merklich die Kehle zu: „Ich, nun… mein Name ist Misumi… Kimihiro. Aus Konoha...-gakure.“ Kurz hielt er inne, dann verbeugte er sich hastig. „Freut mich.“ Zaghaft straffte sich der Künstler erneut und wartete auf weitere Fragen des Fremden, dessen Gestalt ihn deutlich mehr beunruhigte als die seiner Vorgänger. Yuto hatte durch seine Verkleidung alles andere als bedrohlich und furchteinflößend gewirkt, und Junko… sie war sicherlich mächtig, doch gleichzeitig kühl und bedacht. Dieser junge Mann jedoch… *Nun, sagen wir’s so: Ich kann mir weder bei Yuto, noch bei Junko vorstellen, dass sie einen Karneval „Blut und Schrecken“ nennen würden… überhaupt sind sie nicht unbedingt die Karnevals-Typen.* Insofern stellte der Fremde eine völlig neue Unwägbarkeit dar, und sich vor einer solchen nicht zumindest ein wenig zu fürchten wäre nichts anderes als ein Zeichen reiner Torheit.
 

Hinketsu Kibo

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Endlich schloss sich die Türe hinter Kibo und Daisuke hatte den kurzen Gang verlassen und ließ seinen Begleiter mit dem Blutjungen zurück. Der kleine Scheisser ... Die Animositäten beruhten also auf Gegenseitigkeit? Nicht wirklich, denn wo Daisuke dem Blutjungen beinahe schon unterdrückten Hass entgegen brachte, da war der weißhaarige Winzling in Kibos Augen im besten Fall unwichtig. Ein weiterer Shinobi der sich auf seine Kraft verließ, die anderen Bereiche dafür aber sträflich zu kurz kommen ließ. Diese hatte bei Kibos Examen schon zu einigen Spannungen zwischen ihm und Ryo geführt. Kibo bezweifelte aber, dass das Weißhaar wirklich mit der puren Naturgewalt mithalten konnte die der Shironin mit seinem Kampfstab zu entfesseln vermochte und was am Ende auch der Grund für den beidseitigen Respekt war mit dem sich die Beiden getrennt hatten. Aber wirklich, wer wollte sich schon auf die Kraft seiner Muskeln verlassen wenn es als Shinobi doch Myriaden anderer Möglichkeiten gab. Dies war auch der Grund gewesen wieso er Daisuke in Itoes Arme geschickt hatte, denn der Unbekannte schien Alles zu sein, nur kein Taijutsuka und würde ihm so wohl mehr Kurzweil bieten als es der Weißschopf jemals vermocht hätte.
Kerzengerade und unterdrückte Unsicherheit beinahe schon gestanksartig zwischen den Holzwänden verteilend. Kibo war etwas verwirrt, seine Lippen zu dünnen Strichen zusammen geklemmt und die rechte Hand seinen Nacken massierend. Dann die ersten Worte, zögerlich stotterte sich der Unbekannte durch eine Begrüßung und schloss diese mit einer kurzen Verbeugung ab. Hmm ... er scheint wirklich Angst zu haben. Ansonsten ein gefundenes Fressen, stellte die Furcht die sein Gesprächspartner hier an den Tag legte ein Hindernis für Kibos Wünsche dar. Also heißt es das Hündchen erst einmal streicheln bis es keine Angst mehr hat geschlagen zu werden. Der Begrüßung Kimihiros folgte ein deutliches Nicken, dass man eventuell schon als angedeutete Verbeugung interpretieren könnte. Freut mich Misumi-chan, keine Angst meine Aufgabe besteht nicht darin dir deinen Kopf abzuschlagen und ein gemütliches Bad in deinem Blut zu nehmen, wie es dir Daisuke vielleicht weismachen würde. Nun kreuzte er beide Arme hinter seinem Kopf, lehnte sich an die kühle Stahltür und trug ein breites möglichst freundliches Lächeln zur Schau. Genug Streicheleinheiten? Nein, wahrscheinlich noch nicht. Gerade wollte er fortfahren als ein dumpfes Knallen hinter der Tür ertönte und die Haare auf seiner Haut sich aufzustellen begannen, als ob sich eine starke elektrische Quelle in der Nähe befinden würde. Das Lächeln entglitt dem Chuunin und ein verdutzter Gesichtsausdruck nahm seinen Platz ein ... Nanana Itoe, gleich so stürmisch. Schließlich hatte er sich wieder gefangen und deutete mit einem Finger auf die Tür. Der kleine Giftzwerg dort drinnen wäre dazu aber wohl ohne Probleme in der Lage ... unterschätze ihn also lieber nicht. Der schnellste Weg als Shinobi am spitzen Ende eines Kunais zu landen ist seine Weggefährten falsch einzuschätzen. Kamen ihm bei seinen eigenen Worten die Ausführungen seines Vaters in den Sinn, die er schnell wieder in die tieferen Regionen seines Geistes zu verbannen versuchte. Das Hier und Jetzt Kibo ... die Vergangenheit kann warten! Zuerst einmal wäre ich dir sehr verbunden wenn du mir ein, zwei Worte über deine Person preis gibst. Ich finde es schrecklich nicht zu wissen wem ich gegenüberstehe, natürlich bin ich auch bereit für diese Information zu zahlen. Ein blitzender metallischer Schlüssel war zwischen seinen Fingern aufgetaucht. Einwegschlüssel, da er bis hierher gekommen war, wusste er wohl bereits wie sie aussahen. Konoha hmm ... das eröffnet einige weitere Möglichkeiten. Dann würde ich noch zu gerne wissen ob dir eine Konohanin namens Itoe bekannt ist? Absichtlich hatte er ihren Familiennamen aus dem Spiel gelassen, da der Name Hyuuga alleine wohl schon mehr Aufsehen erregt hätte als er der Frage geben wollte, falls Kimihiro sie nicht kannte. Nun Kimihiro, hast du schon einmal versucht jemanden etwas zu schenken obwohl du es nicht darfst und Nichts dafür bekommst, obwohl dir etwas angeboten wird? Die nächsten Worte des Unbekannten würden sein Vorgehen entscheiden, garantieren dass er den Verlauf der Ereignisse klar vor Augen hatte, bevor er weitermachte. In diesem Moment störte ihn das dumpfe Knarren seines Headsets und schon folgte eine fiepsende Stimme die ihn über die Geschehnisse nur wenige Räume weiter aufklärte. Er brauchte nur ein Flüstern um das Mikrofon zu aktivieren, trotzdem war er so nahe bei Kimihiro, dass dieser wenn er wollte wohl doch Bruchstücke wahrnehmen konnte. Hono hat was gemacht? Spinnt er? Euch anderen ist klar, dass ihr euch von den Prüflingen fern halten sollt, oder? ... Jaja ich kümmere mich gleich darum. Nun etwas angespannter wandte er sich seinem Gegenüber zu, das Lächeln war verschwunden, die Stirn in Sorgen gelegt.
 
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Tetsuya Daisuke

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Noch immer herrschte dieses unangenehme Gefühl im Inneren des Tetsuya vor. Er wusste fast schon, dass ihn irgendwas erwartete, wenn er diese Türschwelle übertreten hatte. Aber dennoch hinderte ihn nichts daran, denn er war grade schwer damit beschäftigt sich einzureden, dass dies sein Schicksal war und er dies jetzt einfach mal selbst in die Hand nehmen wollte, ohne sich ständig durch seine Angst und dieses Unwohlsein unterdrücken zu lassen. Und wie er es erwartet hatte, tat sich etwas in dem Raum genau als der Tetsuya durch die Tür gegangen war. Die Tür zwischen Kibo, Kimihiro und ihm schloss sich. Jetzt musste Kimihiro da wohl erst einmal ohne Daisuke durch. Er tat ihm schon etwas leid, weil er mit dem ekelhaften Hinketsu zusammen allein war, aber da musste er wohl durch… Da er eine Sekunde stehen blieb, nachdem sich die Tür geschlossen hatte, war der kleine Mann sicher ein leichtes Ziel für fiese Tricks nicht wahr?
Und wer hatte eigentlich an dieser Stelle nicht erwartet, dass dem Tetsuya etwas ähnlich Unangenehmes passiert, hm? Genau in dem Moment als er dies dachte, traf den kleinen Kerl ein ordentlicher Schlag im Rücken. „Feige, mies, hinterhältig, rattig…“, so viele Worte schossen dem ohnehin schon angespannten Tetsuya durch den Kopf. Er biss die Zähne so fest zusammen, dass sie richtig laut knirschten. Warum? Er war nun stinksauer, mal wieder ... Gab es eigentlich etwas noch mieseres als sich ins gemachte Bett zu setzen und nur darauf zu warten, dass einem das Opfer direkt in die Arme läuft? Ja doch, direkt von hinten, oder in dem Fall sogar, von oben anzugreifen, war doch mehr als feige. Welches Gefühl dies auslöste, war sicher leicht vorstellbar, besonders wo es sich hier doch um den wohl krankhaft stolzesten Mann unter der Sonne handelte. Da der Tetsuya aus den vorherigen Räumen schon etwas angestaute Wut mitgebracht hatte, machte dies es nicht unbedingt viel besser. Aber nach der Begegnung mit dem Hinketsu, war dies quasi die Krönung, oder ehr das niedliche I-Tüpfelchen auf einem großen Haufen Scheiße, um es mit seinen Worten zu sagen. Es fühlte sich nicht an wie eine Faust, nein dieses Gefühl kannte er sogar irgendwie, auch wenn es schon eine Weile her war. Dieser dumpfe Schlag auf seinem Rücken war großflächig und dezent schmerzhaft. Diese Druckwelle, welche den Tetsuya nun also im Rücken getroffen hatte, schleuderte ihn diesmal allerdings nicht durch die Gegend. Auch schlug der Junge nicht wie erwartet auf dem Boden auf. Durch die extreme Anspannung der Muskeln war es als hätte ihn jemand in den Rücken getreten, aber warf dies einen Daisuke um? Nein, natürlich nicht! Der Tetsuya machte einen kurzen Moment lang einen etwas krummen Buckel, doch es dauerte nur wenige Sekunden, ehe er sich wieder gefangen hatte. Vielleicht war dort ein leichter Schmerz, aber nach seiner letzten Freundin war er ja bissige Weiber gewohnt, also machte dies nun nicht allzu viel aus. Dann riss er ruckartig den Oberkörper hoch und sagte: „Auch noch ein schwacher Feigling!“ Noch während er sprach, machte der Tetsuya einen Satz nach hinten, um etwas Abstand zwischen sich selbst und seinem Feind zu gewinnen. Da erblickte er eine Sekunde lang seinen so charmanten Feind. Er ließ sich zwar nicht viel Zeit sie zu begutachten, doch erkannte er sie mit seinem stinkigen Blick natürlich wieder. Hatte sie nicht schon einmal eine ähnlich miese Aktion gebracht? Irgendwie schienen alle Kunoichi Schlampen zu sein, um es nochmal mit seinen Worten zu sagen… Jedenfalls befand sich der Tetsuya nun ein Stück weit von ihr entfernt. Doch Daisuke war noch nicht fertig, denn da sein Gegner sicher hier schon eine ganze Weile rumsaß und Tee trank, während er auf den kleinen weißhaarigen Kerl gewartet hatte, dachte sich der Tetsuya dass er nun einfach mal jegliche Vorbereitung der netten Dame versuchte auszuschließen. Das Zweihandschwert hielt er mit einer Hand hoch, während er sehr plötzlich sein Bein hochriss und es mit einer ordentlichen Wucht auf den Boden zurasen ließ. Dieser nette Schachzug sollte eine unangenehme Erschütterung auslösen, welche kein Dotonjutsu hätte besser machen können. Und ein kleines Selfmadeerdbeben erschüttert nicht nur die Erde, wenn man es mit genügend Kraft auslöste, nicht wahr? Daisuke Tetsuya jedenfalls war mal wieder, wie es schon häufiger in diesem Examen vorgekommen war, ordentlich angepisst. Allerdings unterschied sich diese Wut von jeglicher zuvor, da nun der erste richtige Schlag gegen ihn in diesem Examen gefallen war und auf diese Art und Weise passte ihm dies natürlich erstrecht nicht. Ob es wirklich so ein intelligenter Zug war, den Tetsuya so feige zu attackieren? Er jedenfalls war grade bereit jegliche Siegel, welche zwischen Vernunft und Sieg lagen, zu brechen…
 

Misumi Kimihiro

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Absolut nichts an der Gestalt des jungen Shinobi schien auch nur im Entferntesten auf die übliche Spannung eines Ninja hinzudeuten, was Kimihiro nur noch mehr verunsicherte. Ein leichtes Lächeln, eine entspannte Körperhaltung, und eine feste Stimme… dieser Prüfer ließ wirklich keinen Zweifel daran, dass er sich darüber im Klaren war, dass er diesen – seinen – Raum vollkommen beherrschte. Dieses Auftreten, plus der noch immer ziemlich eigentümlich wirkenden Jahrmarktsatmosphäre, sorgte nicht unbedingt für eine Umgebung, die zu einem Plausch einlud. Doch genau zu so etwas hob der Fremde augenscheinlich mit der Erklärung seiner scheinbaren Absichten an. Wenig beruhigt nickte Kimihiro zuhörend, doch wirklich ruhiger wurde er nicht.
*Er wäre nicht der erste Prüfer, der mit Halbwahrheiten spielt. Es muss schließlich nicht seine Aufgabe sein, Blut zu vergießen, er kann es auch einfach so von sich wollen, und in diesem Fall…*
Sehnsüchtig huschte Kimihiros Blick vom Boden hinüber zu den Ansätzen der Stahltüre, hinter der sich seine verlorene Ein-Mann-Armee verbarg. Als in diesem Moment jenseits des Metalls ein dumpfer Knall ertönte, zuckte der Künstler merklich zusammen, und seine Augen weiteten sich und glitten nach oben. Kurz war der Prüfer vor ihm vergessen.
*Daisuke? Was macht er dort drinnen?*
Rasch wandte Kimihiro den Blick wieder nach unten. Die Stimme seines Gegenübers machte ihm schnell wieder bewusst, dass er sich vorerst nicht darüber kümmern konnte, was seinem Partner wider Willen wiederfuhr, immerhin befand er sich gerade alles andere als in Sicherheit. Dennoch kam Kimihiro, vor allem aufgrund des kleinen Kommentars des Fremden, nicht umhin, mit den Gedanken kurz bei dem kleinen Daisuke zu verharren. So aufbrausend und kräftig der Schwertschwinger auch sein mochte, Kimihiro glaubte schlichtweg nicht daran, dass der Tetsuya ihm etwas antun würde, vor allem nicht aus heiterem Himmel. Sollte er auf weitere Verbündete stoßen oder sich einen wirklich großen Vorteil davon versprechen, so mochte sich dies vielleicht ändern, doch ansonsten… für so unbedacht hielt Kimihiro den Shinobi aus Kirigakure einfach nicht, dass er den Wert eines verbündeten Genjutsukas einfach so in den Wind schießen würde.
Mit dem Angebot konfrontiert, für ein paar Worte über sich selbst mit einem Schlüssel belohnt zu werden, wurde Kimihiro verständlicherweise hellhörig, jedoch nicht nur wegen dem blitzenden Metallobjekt. *Ein Schlüssel als Belohnung für ein paar Worte? Der Handel scheint in etwa so unschuldig wie der große, rote Klingelknopf…* Dennoch wollte der Misumi es versuchen, immerhin blieb ihm sonst wenig übrig. Einen Schuss vor den Bug verpasste ihm jedoch die Erwähnung von Itoes Namen, der völlig unerwartet fiel. Kimihiro hielt für einen Augenblick den Atem an – lange genug, um einem aufmerksamen Beobachter klar werden zu lassen, dass er den Namen eindeutig kannte. *Aber warum fragt er mich gerade nach ihr? Andererseits… natürlich. Sie muss auch irgendwo hier sein. Aber wo? Und was hat er hier mit ihr zu schaffen?* Unsicher trat Kimihiro von einem Fuß auf den anderen. Was sollte er antworten? Irgendetwas musste er sagen, soviel stand fest, denn selbst wenn es nicht um einen Schlüssel gegangen wäre, gab es noch immer einfach wenig mehr, was der Künstler tun konnte.
Einen Augenblick sammelte Kimihiro einige paar Worte in seinem noch immer etwas verwirrten Geist, um nicht allzu sehr stammeln zu müssen, als ein seltsames Knacken die sonstige dumpfe Stille, die nur von dem andauernden leisen Rattern jenseits des Portals gestört wurde. Verwundert hob Kimihiro reflexartig den Kopf, sah nun auf die Hüfte seines Gegenübers, konnte aber nicht wirklich etwas erkennen. Dabei schien es sicher, dass das Geräusch direkt von dem Fremden gekommen war. Der Misumi spitzte die Ohren, womöglich erklang es erneut, doch stattdessen vernahm er lediglich ein leises Flüstern seitens des jungen Mannes vor ihm.
„…gemacht? … klar … fern halten… gleich.“
Die leisen Worte ergaben wenig Sinn, doch das Zischeln des Fremden war umso unmissverständlicher. Zwar wagte es Kimihiro noch immer nicht wirklich, seinem Gegenüber in die Augen zu sehen, doch dem Künstler war auch so klar, dass ganz offenbar etwas nicht so lief, wie es hätte laufen sollen. Besorgt starrte er auf die Füße des Fremden. *Ob Itoe…*
Hastig schüttelte er innerlich den Kopf. Für den Moment sah Kimihiro keine Möglichkeit, dieser Sache genauer auf den Grund zu gehen. Er war noch immer genötigt, der Frage des Prüfers zu antworten, und je früher er dies tat, desto eher bekäme er sicherlich eine Chance, mehr über Daisuke oder Itoe rauszufinden.
*Aber vorerst muss ich hier zurechtkommen. Eine Antwort. Keine Lüge, keine Wahrheit…*
Erneut klaubte Kimihiro die überall in seinem Hirn verstreuten Informationen zu seiner und der Person der Hyuuga zusammen, sonderte rasch aus, und legte sich dann ein paar Sätze zurecht, die letzten Endes zaghaft über seine Lippen kamen. Etwas abgelenkt durch Gedanken an Itoe zeigte Kimihiro hierbei zwar etwas weniger Furcht vor seinem Prüfer und schaffte es sogar, ihm wieder ins Gesicht zu sehen, doch allzu schwankte sein Blick noch zur Wand, auf den Boden oder hinüber zu der stählernen Pforte.
„Itoe? Hyuuga? Ja… ja, ich kenne sie. Der Großteil des Clans ist den meisten in Konoha ein Begriff.“ Ob sich der Prüfer damit zufriedengab? Kimihiro wollte abwarten. „Was mich angeht… ich, ähm… verstehe mich recht gut auf das hier.“ Mit einer steifen Geste wies er hinüber zu den drei Vögeln, die mittlerweile verspielt am Eingang des kurzen Ganges umher hüpften und nacheinander schnappten. „Ninjutsu aus Konoha. Künstlerisches Ninjutsu. Ich kann ein wenig zeichnen, deshalb… passen diese Künste recht gut zu mir. Denke ich. Ansonsten… ich, äh, bin 16 Jahre alt, davon seit vieren Genin. Das hier ist meine erste Chuunin-Prüfung.“ Mehr wollte Kimihiro für den Moment nicht über sich preis geben. Auf neue Fragen wartend blickte der Misumi erneut etwas unsicher auf den Boden und erweckte dabei wohl den Eindruck, als würde er nach Ungeziefer oder etwas ähnlichem suchen. Nur ab und an glitt sein Blick zurück zu den Ansätzen der mächtigen Stahltür.
 

Hinketsu Kibo

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Kibo fixierte mit seinen Zähnen seine Unterlippe während er den Ausführungen seines Gesprächspartners lauschte. 16 Jahre ... seine erste Geninprüfung ... er kennt sie, aber wie gut? Nicht die Informationen die er sich gewünscht hatte, vor allem da sich Kibo nicht sicher war auf welche Seite sich Kimihiro schlagen würde falls er den nächsten Raum betrat. Würde er zu dem kleinen Giftzwerg halten, oder sich als Konohanin dann doch dazu hingerissen fühlen sich auf die Seite einer Hyuuga zu schlagen? Die dritte und nicht unwichtige Information, es handelte sich bei dem Jungen um einen Genjutsuka mit einer eigenartigen Spezialisierung in auf Kunst basierenden Techniken. Änderte dies wirklich etwas? Nein, doch war es durchaus praktisch sich diese Information im Hinterkopf zu behalten. Kibos Gesicht wurde ernst, seine Augen musterten den Prüfling und seine Finger ließen den Schlüssel dabei langsam hin und hergleiten, so als ob er gerade darüber nachdenken würde ob ihn sich sein Gegenüber wirklich verdient hatte. Schließlich bewegte er sich einen schnellen Schritt nach vorne, ließ seine Hand nach vorne zucken und packte den Arm des Konohanins, seine andere Hand erhob sich zur Faust geballt weit über seinen Schädel. Ein kurzer Moment der Ruhe, dann schoss die Faust hinunter und knallte als flache Hand auf Kimihiros Hand und die kühle Oberfläche des Schlüssels sollte deutlich für ihn zu spüren sein. Abmachung ist Abmachung, auch wenn deine Informationen mehr als vage waren. Kibo ließ sein Gegenüber los und trat an eine der Seitenwände des Ganges, konzentriert suchte er die diversen Plakate ab, bis er schließlich das Bild eines Schachbrettes gefunden hatte. Während er vorsichtig die Steine des Schachbrettes abzuzählen begann und schließlich auf einen relativ zentral gelegenen Punkt von einem hohlen Geräusch begleitet zu klopfen begann, redete er weiter auf Kimihiro ein. Du hast sicher von den Sonderaufträgen gehört, oder? Sonderaufträge? Absoluter Blödsinn, doch das sollten die Prüflinge ja nicht wissen und da es die ersten Chuuninprüfung seines Gegenübers war, vertraute er etwas auf dessen Naivität. Prüflinge die einen Stempel erhalten haben werden ab diesen Moment auch eingesetzt um andere Prüflinge auf die Probe zu stellen. Den Arm des Genin in einer dermaßen theatralischen Art zu packen hatte nicht nur Unterhaltungswert gehabt, wusste er doch jetzt dass sich dieser anscheinend Junkos Stempel verdient hatte. Deine Aufgabe ist es dich als mein Ebenbild auszugeben, für einen Genjutsuka deines Kalibers wohl kein Problem und den nächsten Raum zu betreten ... dort wirst du den Kampf verfolgen, der sich vor dir abspielt und dem Gewinner meinen Stempel geben. Kibo warf seinem Gegenüber geistesabwesend die schwarze kleine Box zu, in der sich sein persönliches Stempelkissen befand. In der Zwischenzeit wurde sein Klopfen von einem dünnen Quietschen beantwortet und eine größere Holzplatte hatte sich in der Wand über den Beiden zurückgezogen. Aus der dunklen Öffnung blickten zwei kleine Augen herunter, das umliegende Gesicht ob des dahinter herrschenden Zwielichtes nicht auszumachen. Ein kurzer Satz und Kibo befand sich in der Öffnung, eine Hand am Rand des schwarzen Loches um sich festzuhalten, der Körper zu Kimihiro hinunter gelehnt. Der Verlierer des Kampfes wird nie wieder die Möglichkeit bekommen bei einer Chuuninprüfung anzutreten ... ich wünsche dir Viel Spaß Ein breites Grinsen trat auf die Lippen des Blutjungen als er im Dunkel verschwand und sich die hölzerne Wand hinter ihm zuzog. Ob er wohl zu hoch gepokert hatte? Würde der Konohanin wirklich riskieren einer Hyuuga für immer die Chance auf den Chuunintitel zu verwehren? Wir werden es sehen. Im gleichen Moment begann die Tür vor Kimihiros Augen langsam zur Seite zu rattern und gab den Blick auf die Szenerie des gefliesten Schlachtfeldes frei.
 

Tetsuya Daisuke

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Hatten wir eigentlich schon erwähnt, dass der junge Tetsuya echt angefressen war? Ja dies war er wirklich nach wie vor. Nun stand er da also in seiner vollen Wut und wartete begierig auf die Reaktion seiner Kontrahentin. Wenn er einmal so in einen Kampf geworfen wurde, dann musste er auch zeigen was er drauf hatte, komme was da wolle. Also hatte er schon richtig Lust zu kämpfen… Was sollte er als nächstes mit ihr tun? Wollte er wirklich kämpfen oder nur gewinnen? Grade war er wohl zu wütend um wirklich klare Gedanken zu fassen oder sich auf irgendwas zu konzentrieren. Daisuke kannte sich gut genug um zu wissen, dass er in seinem Wutrausch gefährlich war. Zwar wollte er immer unbedingt gewinnen und seinem Gegner, der ihn grade so vorbildlich stinkig gemacht hatte, auch mal zeigen wo der Hammer hängt, doch wollte er niemandem mehr wehtun als es nötig war. Denn bei seiner Stärke stand nach wie vor im Raum, dass er töten könnte wohlmöglich auch versehentlich und das machte das Ganze verdammt gefährlich. So wartete der Tetsuya also darauf, dass sein Kontrahent auch nur irgendwie auf seine Gegenattacke reagiert hatte. Ob sie sich überschätzt hatte? Vielleicht überschätzte auch er sich grade, wäre ja nichts Neues und auch nicht wirklich eine Seltenheit. Egal, er musste weiter machen und sich mal wieder auf sein Gefühl verlassen. Wenn er nun eine Pause ließ, würde er vielleicht seine Chancen verschenken und er wusste nach wie vor nicht wie stark sein Gegenüber war. Dass sie hinterlistig war, stand allerdings definitiv fest.
Wohlmöglich hatte man diese Erschütterung auch in den umliegenden Räumen gespürt, natürlich abgedämpft durch die Entfernung, doch zu spüren war dort sicher etwas. Natürlich kam dieses freundliche Beben zur Begrüßung auch bei der an der Decke klebenden Kunoichi an. Der weißhaarige kleine Kerl beobachtete aufmerksam, wie das Mädchen von seinem Jutsu erwischt wurde, was sicher nicht ohne war. Daraus folgte, so konnte Daisuke beobachten, dass sie den Halt verlor und ins Wanken geriet. Er fühlte sich nun ziemlich sicher und Energiegeladen. Ein erster Treffer war immer gut, auch wenn es nicht wirklich der Erste war in diesem Kampf, war es doch der Erste der sein eigentliches Ziel erreicht hatte. Die von ihr vorbereiteten Jutsu, oder zumindest eines davon, ging damit in die Hose. Auch wenn der Tetsuya nicht gewusst hatte, was sie so Schönes für ihn vorbereitet hatte, hatte er mehr oder weniger Glück im Unglück gehabt, als er damit rechnete, dass sie vorbereitet war. Als er sie weiter beobachtete, kam das Mädchen soweit ins Wanken, dass sie vollkommen das Gleichgewicht verlor und die an der Decke haftenden Füße ihren Halt absolut verloren. Sie plumpste herunter und da war seine richtige Chance gekommen. In seiner Rage ignorierte der Tetsuya völlig in wie fern sie genau vorbereitet sein könnte und rannte auf die Kunoichi zu. Als er dann endlich nahe genug dran war, machte er einen Sprung um ähnlich einem Raubtier, wie es für seinen Taijutsustil üblich war, anzugreifen. Auf etwas wie ein statisches Feld wäre er wohl im Traum nicht gekommen… Er sah einfach seine Chance gekommen und wollte diese natürlich sofort ausnutzen und mal wieder verließ er sich dabei auf das gute alte Bauchgefühl. Nun wo sie im freien Fall war, auch wenn es nicht lang war, wollte er sie treffen. Als er nahe genug an sie heran gesprungen war, holte er aus und … wurde als erstes einmal gebrutzelt. Das von der Hyuuga vorbereitete statische Feld traf ihn und zwar ordentlich. Dadurch entstand diese momentane Lähmung, doch hielt dies einen Tetsuya Daisuke im Anflug auf sein Opfer auf? Nein, es machte seinen Körper zwar wabbelig und unkontrolliert, aber minderte den rasanten Anflug lange nicht. So geschah es also, um das Ganze sehr genau zu nehmen, dass der Tetsuya auf die Hyuuga zuflog, wobei weder er noch sie irgendwelche Kontrolle hatten, und er am Ende des Spielchens auf dem Mädchen landete. Da er natürlich mit einer Menge an Schwung auf sie zugerast gekommen war, riss er sie um und sie schlugen auf dem Boden auf, wobei der Tetsuya mehr oder weniger Glück hatte auf ihr weich zu landen. Die tatsächliche Problematik machte sich eher jetzt bemerkbar, wo sie zum Stillstand gekommen waren. Sie schien KO zu sein, zumindest für den Moment. Daisuke lag auf ihr und konnte sich nach wie vor nicht bewegen und genau diese Situation war dem sonst so coolen Womanizer wirklich ziemlich unangenehm. Naja, welcher Mann fände es denn nicht schrecklich machtlos auf einer Frau zu liegen? Mal ganz von diesem Aspekt abgesehen … Die Tatsachem, dass er nicht gut auf sie zu sprechen war, war natürlich auch nicht ganz unschuldig daran, dass er sich in seiner Position sehr unwohl fühlte. Allerdings schien er wirklich Glück im Unglück zu haben, denn relativ bald löste sich die Paralyse wieder. Leise seufzte der Tetsuya, während er sich langsam aufrichtete und von dem mehr oder weniger armen Mädchen aufzustehen. Er hatte sich nicht wirklich was getan, momentan saß ihm um genau zu sein vorrangig der Schock tief in den Knochen, da er auf der Hyuuga Dame relativ weich gelandet war. Da er ziemlich klein und ein Fliegengewicht war, würde sie sicher auch nicht irgendwelchen großartigen Folgeschmerz davon tragen. Die junge Dame war eben einfach erst einmal im Land der Träume. Das Ganze schien für sie momentan schlicht und ergreifend recht Scheiße gelaufen zu sein. Der Tetsuya kniete sich noch einmal neben sie und fasste dem Mädchen an den Hinterkopf, schließlich wusste er ja ohnehin dass sie nun vorerst außer Gefecht war und ihm nichts tun konnte. Im Prinzip wollte er sich nur anschauen ob sie verletzt war, denn da er keine Kontrolle über seinen Körper hatte, war er sich auch nicht wirklich sicher, was er grade für einen Schaden verursacht hatte. Ziemlich erleichtert seufzte der Tetsuya als er spürte, dass keine große Verletzung zu erkennen war, weder eine offene Wunde noch sonst was, einfach eine dicke Beule am Hinterkopf, welche sie nun wohl leider eine Weile aus dem Spiel nahm. Folgeschäden außer einem bisschen Kopfschmerzen waren damit also ausgeschlossen. Damit richtete sich der Tetsuya auf und wandte sich von ihr ab. Hier war er also nun schon fertig, schneller als er erwartet hatte, das musste er zugeben. Ähnlich wie bei dem letzten Kampf hatte er sich mehr Action erhofft, aber leider schien er da bis jetzt einfach kein Glück zu haben. Was folgte also nun?

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Out: So schade es auch um den Kampf ist, der Spieler hat das Angebot gemacht ihn vorübergehend auszuknocken und davon habe ich Gebrauch gemacht. Hoffe das geht okay so und ich drücke die Daumen, dass du demnächst auch wieder mitspielen kannst!
 

Misumi Kimihiro

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Beinahe hätte Kimihiro das schwarze Kästchen des fremden jungen Mannes nicht auffangen können, so verwirrt stand er der Situation gegenüber. Allein in einem Gang, konfrontiert von einem Prüfer, und jetzt auch noch nicht mehr nur Teilnehmer, sondern Helferling? Ja, Kimihiro wusste tatsächlich nichts von Sonderaufträgen, was allerdings, wie er ebenso nicht wusste, kein Wunder war, immerhin wurde er von seinem düsteren Gegenüber fein säuberlich an der Nase herumgeführt. Doch auch so fühlte er sich mehr und mehr… durcheinander. Vielleicht hingen ihm noch immer die Geschehnisse des letzten Raumes in den Knochen, vielleicht zehrte auch einfach nur die Prüfung immer größere Teile seiner geistigen Reserven auf… woran immer es aber auch nun tatsächlich lag, Fakt war, dass Kimihiro ungeschickt geradeso den Stempel des seltsamen Prüfers auffing, und nun nicht nur mit dieser zweiten Komponente zum Sieg in der Hosentasche, sondern auch mit zwei Schlüsseln und einer mysteriösen Aufgabe dastand. Durfte man sich da nicht einmal kurz ein wenig überfordert fühlen?
Trotzdem bekam der Künstler mehr oder weniger genau mit, was sein Gegenüber für diese Belohnung verlangte: Er sollte in Verkleidung den Raum betreten und dem Sieger des Kampfes, der jenseits der Tür tobte, den Stempel verleihen. Während Kimihiro diese Info recht leicht verdauen konnte, stieß ihm Kibos letzter Satz gehörig sauer auf: Der Verlierer sollte nie wieder an einer solchen Prüfung teilnehmen dürfen? Die Kinnlade des Misumi sackte fast zu Boden, und seine Augen weiteten sich. *Keine Teilnahme… wegen einem einzigen verlorenen Kampf?* Eine überharte Regelung, an deren Echtheit Kimihiro keinen einzigen Augenblick lang zweifelte. Während er noch immer baff Kibo mehr unterbewusst mit dem Blick dabei folgte, wie er in der Decke verschwand, ratterten die möglichen Folgen dieses Gesetzes vor dem geistigen Auge des Künstlers herunter.
*Entweder, Daisuke gewinnt, und er erhält einen Stempel, oder…* Beim Gedanken daran, dass der weißhaarige Zwerg für immer Genin bleiben müsste, bildete sich in Kimihiros Hals ein dicker Kloß. Sicher, Daisuke war Teil der verfeindeten Fraktion, er war der Feind… doch andererseits hatte der Künstler selbst dies kaum persönlich erlebt. Zu ihm war Daisuke vielleicht teils etwas harsch gewesen, doch gemeinsam hatten sie auch zwei andere Teilnehmer überwältigen, Saki für kurze Zeit in Sicherheit bringen können, und den wohl nervenaufreibendsten Raum hinter sich gelassen. Erlebnisse, die deutliche Spuren im Gedächtnis des Künstlers hinterließen und ein Band zwischen ihm und dem Kiri-nin knüpften.
Sichtbar unruhig sah Kimihiro deshalb zu der sich langsam öffnenden Türe hinüber, hinter der bis vor einigen Augenblicken noch ein Kampf getobt haben soll – oder vielleicht noch immer im Gange war. Im Moment war zwar außer den Geräuschen eines Jahrmarkts kein Laut zu vernehmen (ganz im Gegensatz zu vorher, als man Erschütterungen und dumpfe Schläge wahrnehmen konnte), doch vielleicht war dies lediglich die Ruhe vor dem wahren Sturm. Kimihiro schluckte schwer, nahm über ein gewohnt rasches Henge no Jutsu die Gestalt des Prüfers an, so wie es ihm aufgetragen worden war, und nahm einen zaghaften Schritt nach vorn, um sich im Türrahmen stehend ein Bild der Umstände machen zu können.
Was er sah, ließ für einen Augenblick sein Herz stehenbleiben. Keine Sekunde beachtete Kimihiro die seltsame Umgebung, die einen so deutlichen Kontrast zu dem kurzen Gang darstellte, sondern blieb ganz und gar fixiert auf die zierliche Gestalt, die bewusstlos am Boden lag. *Itoe…!* Also hatte der Prüfer doch einen ganz einfache Grund dafür gehabt, ihn nach der Konoha-nin zu fragen: Sie war es, die in diesem Raum mit Daisuke hatte kämpfen müssen. Und offenbar hatte sie diese Schlacht verloren.
Eilig hastete Kimihiro, noch immer in der Verkleidung des Prüfers, zu dem regungslosen Mädchen, wobei er Daisuke im ersten Moment einfach links liegen ließ. Er kniete sich neben Itoe, beugte sich über sie, und rief ihren Namen: „Itoe! Itoe, was ist los? Komm schon, wach auf!“ Dabei tätschelte er einige Male sanft ihre Wange, in der Hoffnung, die Kunoichi würde wie aus einer Art kleinem Nickerchen einfach aufwachen. Als sie jedoch leblos blieb, griff Kimihiro, befallen von einer schrecklichen Vermutung, schnell mit einer Hand an ihren Hals. Der Künstler wusste wenig genug über Medizin, doch im Ertasten eines Pulses war er wie wahrscheinlich die meisten ausgebildeten Shinobi versiert genug, um nach einem kurzen Moment der Konzentration befreit aufatmen zu können: Itoe lebte noch.
Diese Erleichterung schwand jedoch schnell, als ihm wieder ins Gedächtnis kam, was Kibo zuvor gesagt hatte. „Der Verlierer des Kampfes wird nie wieder die Möglichkeit bekommen bei einer Chuuninprüfung anzutreten.“ Bei dem Gedanken begann Kimihiro, sich unruhig auf die Lippe zu beißen. Itoe, gerade diese stolze, eigensinnige und zielstrebige Hyuuga… sollte soeben ihre letzte Chance, in ihrem Leben Chuunin werden zu können, verloren haben? Einfach so? Und alles nur wegen…?
Noch immer kniend wirbelte Kimihiro mit vor Wut verzerrtem Gesicht herum. In der Gestalt des Prüfers, allerdings mit seiner eigenen Stimme, schnauzte Kimihiro Daisuke an, dessen Anwesenheit er sich urplötzlich wieder gewahr wurde: „Was zum Teufel hast du mit ihr gemacht, du Vollidiot?! Konntest du nicht…“, verkrampft richtete sich Kimihiro auf und blickte seinen bisherigen Partner an, den reglosen Körper des Mädchens zwischen ihnen, während er von unzähligen Worten die richtigen auszuwählen versuchte, „Konntest du nicht einfach auf mich warten? Musstest du unbedingt allein loslegen? Musstest du… musstest du… ach, verdammt!“ Hilflos blickte Kimihiro wieder zu Itoe hinunter, die nichts weiter zu tun schien als friedlich zu schlafen, und rieb sich dabei nervös die Stirn. Sicherlich wäre es das letzte Mal, dass sie solchen Frieden ihr eigen nennen konnte, denn wenn sie erst erfahren würde, dass sie niemals Chuunin würde werden können…
Geistesabwesend schüttelte der Misumi den Kopf. *Noch ist nichts entschieden. Wenn das hier ihre letzte Chance ist, ihre allerletzte Prüfung, dann darf sie diese hier ganz einfach nicht verlieren, richtig? Natürlich, wenn sie diese besteht, spielt ihre Niederlage keine Rolle…* Mit diesem Gedanken griff Kimihiro mit einer eingewöhnten Bewegung an sein Handgelenk und angelte blind nach seinem Armband, fand es jedoch nicht; erst jetzt wurde ihm klar, dass er noch immer in der fremden Gestalt steckte. Mit einem verächtlichen Schnauben ging er in einer Rauchwolke auf, nur um in seinem üblichen Körper vor Daisuke wieder aufzutauchen – mit Block und Pinsel in der Hand. Kurz blätterte er ersteren durch und betrachtete die Bilder, die er zuvor vorbereitet hatte: Während auf der ersten Seite noch immer drei mit Briefbomben versehene Vögel, ein großer Reitvogel und zwei Löwen prangten, fanden sich auf dem zweiten Blatt eine Zeichnung Keis, von einem Schlangendrachen umarmt, sowie einige Schlangen und ein Abbild seiner selbst, angefertigt kurz bevor er den Schachraum verlassen hatte. Einen Augenblick lang dachte Kimihiro darüber nach, wie er den bewusstlosen Körper am besten mit sich nehmen konnte, denn noch schien es eine ganze Weile zu dauern, bis Itoe wieder aufwachte. Solange müsste er sie irgendwie transportieren, am besten auf dem Rücken eines der Löwen, denn so wäre sie auch in einem Kampf mobil und sicher...
Beim Wort "Kampf" wurde Kimihiro erneut auf den weißhaarigen Zwerg bei sich aufmerksam. Sicherlich wäre Daisuke nicht sonderlich begeistert darüber, wenn er genau die Person würde mitschleifen müssen, mit der er sich eben noch duelliert hatte. Dennoch sah Kimihiro, ohne den Kopf zu bewegen, das Gesicht in Richtung Block gewandt, einfach und ohne groß darüber nachzudenken über den Rand seiner Brille seinen Kameraden an. Zwischen aufeinander gepressten Lippen stieß er dabei hervor: „Wenn du etwas dagegen haben solltest, dass ich sie mit uns nehme, wäre jetzt der Zeitpunkt, es zu sagen.“
Mit diesen Worten hielt sich der Künstler bereit, ein einziges Fingerzeichen zu formen, seine gezeichneten Kreaturen starr im Blick und auf einen möglichen Ausbruch seines bisherigen Partners (der kaum durch Ruhe und Ausgeglichenheit aufgefallen war) vorbereitet. Vielleicht würden die vorbereiteten Schlangen den Jungen nicht lang aufhalten können, vielleicht würden sie sogar nicht einmal genügen, um ein wenig Zeit für eine neue Technik zu gewinnen. Doch so unsicher der Künstler noch vor einigen Augenblicken gewesen war, so sicher war er sich nun dieser einen Entscheidung: Er würde Itoe bis ans Ende dieser Prüfung tragen, komme was da wolle. Kei, und noch viel wichtiger Saki hatte er schließlich bereits im Stich gelassen, weil er sich letzten Endes für seinen Kopf, und gegen seinen Bauch entschieden hatte. Jetzt jedoch, direkt über der bewusstlosen und völlig hilflosen Itoe, für die nicht nur eine Prüfung, sondern diese und alle weiteren auf dem Spiel standen, ließen Bauch und Herz keinerlei Zweifel daran zu, ob Daisuke diesen Plan akzeptieren würde, ob er, Kimihiro, im Notfall gegen den Jungen eine Chance hatte, oder ob er sich mit einer Verletzten im Schlepptau auch danach überhaupt irgendwelche Hoffnungen auf den Sieg machen durfte. Er wollte Itoe nicht nur mitnehmen, er musste. Er musste einfach.
 
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Tetsuya Daisuke

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Grade als der kleine Tetsuya sich umgeschaut hatte um zu sehen was sich sonst noch so in diesem Raum hier befand, hörte er ein Geräusch. So schnell? Man wollte ihm scheinbar nicht lang Zeit zum Umschauen lassen, hm? Sehr plötzlich hallten erschreckend schnelle Schritte über den Boden. Erschrocken drehte Daisuke sich um, schon fast war er wieder in Kampfposition gegangen, da er beinahe an einen weiteren Angriff dachte. Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete der erschrockene Tetsuya das Geschehen. Sofort erkannte er natürlich wer dort vor ihm stand: Kibo, der gute alte Kibo… Sofort war der neutrale Gesichtsausdruck fast wieder verschwunden, denn wenn er den Hinketsuerben sah, konnte er sich immer wieder über diesen aufregen. Doch irgendwie machte ihn etwas stutzig bei der ganzen Sache. Wieso kam Kibo so hastig angerannt, hatte er das etwa nicht geahnt? Im nächsten Moment sah der Tetsuya wie der junge Mann sich über Itoe kniete und dann hörte er auch schon dessen fast panisch rufende Stimme. Da er diese Stimme schon oft genug gehört hatte in den letzten Stunden und auch wusste, dass Kibos Stimme sich anders anhört, war ihm sofort klar dass er da doch Kimihiro vor sich hatte, oder? Aufmerksam aber noch immer stumm betrachtete der Tetsuya das Geschehen. Sein Blick war sehr kritisch, doch plötzlich fühlte er einen Kloß im Hals. Die erste Reaktion des Mannes war nach ihrem Puls zu fühlen… Dachte er etwa Daisuke würde jemanden so einfach töten? Er schluckte schon bei dem Gedanken daran… Aber das man ihn so einschätzte, nagte nun doch sehr an ihm. Warum dachte man so etwas von ihm? Okay, was er mit Ashizama gemacht hatte, war alles andere als feinfühlig gewesen, aber eigentlich würde er doch niemals jemanden lebensgefährlich verletzen… also wieso dachte man so von ihm?
Ganz plötzlich riss man ihn aus seinen Gedanken als ihn ein unglaublich wütendes Gesicht durchdringlich anblickte. Und dann fielen die ersten aufgebrachten Worte. Daisuke verstand im ersten Moment gar nicht wirklich warum Kimihiro so aufgebracht war… Er musste dieses Mädchen kennen und zwar gut. Es erinnerte ihn im ersten Moment etwas daran wie er reagierte, wenn seine Freundin angegriffen wurde. Seine Stimme überschlug sich fast schon, so ausdrucksvoll hatte der Tetsuya den Kerl noch nie gesehen oder? Doch seine Worte waren nicht unbedingt das was Daisuke so einfach hinnahm. Sein Blick wanderte gen Boden, während die Hände sich zu Fäusten ballten. Vollidiot? Was dachte der Kerl wer er war? Er war wirklich grade ohnehin genervt genug und dann musste der einzige der sich bis jetzt als treue Seele gezeigt hatte nun so abdrehen? Am liebsten hätte er ihm direkt eine gefeuert, doch Daisuke wusste dass er diesen Jungen sicher noch irgendwann und irgendwo brauchte. Er schluckte und blickte auf den offensichtlich unverletzten, aber blassen, zarten und vor allen Dingen leblosen Körper. Sie wirkte wie im tiefen Schlaf und irgendwie wirkte sie so doch viel hübscher als zuvor… Wenn sie nur alle so lieb wären, wie wenn sie schliefen… Doch die nächsten Worte fühlten sich an wie eine Ohrfeige und zwar eine die Daisuke nicht verdiente. Das weiße Haar hing einen kurzen Moment lang so vor dem gesenkten Kopf, dass man seine Mimik nicht hätte erkennen könnten. Doch schon sehr schnell riss der Tetsuya den Kopf hoch und blickte Kimihiro an. Sein Blick war unbeschreiblich aggressiv und strotzte nur so vor lauter Wut. Man konnte fast schon eine angespannte Ader auf seiner Stirn pulsieren sehen. „W…Was denkst du dir dabei?!“, knurrte er leise, wobei er sich noch eindeutig zurück nahm. „Was denkst du wer ich bin? Was denkst du wen du hier eigentlich vor dir hast?!“ Mit jedem Wort wurde die jugendliche Stimme des Tetsuyas lauter und hallte mehr und mehr im Raum. „Ich… Ich wollte warten! Aber du kamst nicht! Und dann kam dieses Weib, von der Decke und hat mich angegriffen?! Was hätte ich tun sollen?! Zugucken und Tee trinken? Warten bis du kommst und mich währenddessen zu Brei kloppen lassen?! Natürlich musste ich mich wehren! Und dass sie dabei den Kürzeren gezogen hat, ist allein ihre Schuld!“ Und in dem Moment war es in Daisukes Augen auch wirklich nur ihre Schuld. Er war herein gekommen ohne böse Absichten, während sie ihn direkt feige von hinten angriff. Vielleicht hätten sie ja nie kämpfen müssen, hätte sie ihn nicht direkt angesprungen. Langsam beruhigte sich der rasende Puls von Daisuke und er sagte dann sehr trocken: „Denk was du willst, ich werde mich nicht weiter dafür rechtfertigen mich gegen einen feigen Kämpfer, wie diesen da, gewehrt zu haben.“ Er beruhigte sich, doch wieder war die Wut nur herunter geschluckt und nicht etwa abgeklungen. Immer und immer wieder staute sich das alles an und er hatte einfach kein Ventil… Wie konnte dieser Kerl nur alles direkt auf Daisuke schieben?! Erst dachte er, dass der Tetsuya einfach so töten würde und jetzt unterstellte er ihm einfach so etwas. Waren sie nicht lang genug unterwegs gewesen um zu wissen, dass Daisuke zwar impulsiv aber nie unüberlegt reagierte? Okay, seine Überlegungen waren oftmals fragwürdig, aber einfach so aus dem Nichts jemanden zu attackieren, passte doch nun wirklich nicht zu ihm!
Da war er wieder, der normale Kimihiro! Gott sei Dank, denn die Fresse von Kibo machte es für den Tetsuya nicht unbedingt angenehmer. Leise seufzend beobachtete er was der Misumi da machte. Daisuke hatte keine Lust zu kämpfen, auch wenn er das Wort Vollidiot wohl erst einmal im Hinterkopf behalten würde. Doch eines wunderte den Tetsuya schon ziemlich. Wollte Kimihiro das Mädchen nun etwa ernsthaft mitschleifen? Warum? Skeptisch musterte Daisuke das Mädchen und den Jungen und sagte dann mit einer sehr kritischen Miene: „Wenn sie wieder zu sich kommt und meint mich angreifen zu müssen, denk ja nicht dass ich das hinnehmen werde.“
Und weiter geht’s. Daisuke und Kimihiro standen also nun in diesem Raum und waren im Inbegriff zu gehen. Nur wohin? Daisuke hatte den Raum gar nicht weiter genau betrachtet. „Was haste nun vor?“, fragte er noch immer sehr angespannt und blickte den Misumi nun ernst an. Ob dieser nun gegen Daisuke kämpfen wollte? Er strebte dies nicht wirklich an, aber wenn man ihn vor die Wahl stellte, würde er mal wieder keine Zeit zum Zögern oder Denken haben. Ohne irgendetwas weiter dazu zu sagen, blickte er sich um und wanderte langsamen Schrittes durch den Raum. Doch eines sprang ihm fast ins Auge. Etwas, was einen ähnlich Aufmerksamkeit erregenden Eindruck machte wie der gute alte große leuchtendrote Knopf. Ein Vorhang. Wozu waren Vorhänge da? Damit man etwas hinter ihnen versteckte! Doch grade als er darauf losgehen wollte um dahinter zu gucken, fiel ihm Kimihiro beim letzten Mal ein. Die Moralpredigt was sie nicht alles dahinter erwarten könnte… bla…bla…bla… Seufzend stemmte er die Hände in die Hüfte und starrte den Vorhang an. Doch da kam ihm ein plötzlicher Geistesblitz. Wie hatte sich Kimihiros Warnung als letztes herausgestellt? Richtig, es war nur eine Gott verdammte Klingeln. Schon allein dies in Verbindung mit der noch immer anhaltenden Rage führte den Tetsuya fast wie eine Marionette zu dem Vorhang. Plötzlich legte er seine Hände in den Stoff und sagte: „Ich bin für den Weg.“, während er diesen mit seiner Kraft einfach oben aus der Befestigung riss. Warum er ihn nicht aufzog? Gute Frage, wohl auch eine welche er selbst nicht beantworten könnte, wenn man ihn danach fragen würde...
 

Misumi Kimihiro

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Daisukes Reaktion auf seinen Ausbruch ging nicht spurlos an Kimihiro vorbei. Der Künstler, im einen Moment noch von Wut und Überraschung ob der bewusstlosen Mitbewohnerin befallen, beruhigte sich aufgrund der harschen Worte ein wenig. Der Dämpfer, den Daisuke ihm mit der Erklärung der Situation zu verpassen versuchte, traf sein Ziel recht gut, und obwohl er seine Finger noch immer im Anschlag zu einem Fingerzeichen hielt, blickte er der Aussicht, eventuell gegen den Jungen kämpfen zu müssen, immer mürrischer entgegen. Tatsächlich hatte sich Daisuke bisher als recht zuverlässig erwiesen, und vielleicht mochte die Vermutung, der Schwertkämpfer hätte Itoe womöglich getötet haben können, dem Kleinen gegenüber ungerecht. Doch der Anblick des sonst so lebendigen Mädchens, wie es völlig reglos am Boden lag, hatte ihn schlichtweg zu sehr erschüttert.
Nun jedoch, da der tatsächliche Zustand der Hyuuga zwar noch immer nicht ganz geklärt war, aber zumindest stabil schien, gewann Kimihiro nach und nach wieder an Ruhe – zumindest im Vergleich zu ebenjenem Ausbruch, denn von wahrer Ruhe konnte nach einigen Stunden Prüfung einfach nicht mehr die Rede sein. Den größten Teil Seelenfrieden steuerte im Übrigen Daisuke dadurch bei, dass er sich letztlich doch gegen einen Kampf, und für ein weiteres Vorgehen entschieden zu haben schien. Auf diese Weise erneut von einem Partner gedeckt widmete sich Kimihiro wieder seinem Block, doch das Gesicht des aufgebrachten und gekränkten Schwertzwergs wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Einige Augenblicke lang starrte Kimihiro eine freie Stelle auf dem zweiten Blatt an, die groß genug für eine Abbildung des Jungen gewesen wäre. Ein Bild würde genügen, um ihn im Notfall in genau das Genjutsu zu sperren, das schon so manch anderem zum Verhängnis geworden war.
*Zeichne ihn einfach. Geh auf Nummer sicher. Er wird es nicht erfahren, dich kostet es nichts, also was soll’s?*
Doch als sich letztlich fast automatisch schwarze Flüssigkeit in seinem Mund bildete, die der Künmstler in Form einer Zeichnung auf Papier hätte verteilen können, warf er einen knappen Blick hinüber zu Daisuke, der angestrengt einen zugezogenen Vorhang anstarrte, diesen kurz darauf aus seiner Verankerung heraus riss, und sich dabei mit den Worten zurückmeldete: „Ich bin für den Weg.“ In diesem Augenblick nahm Kimihiro seinen Pinsel, tunkte ihn in die dunkle Flüssigkeit auf seiner Zunge, und trug sie in gekonnt geführten Strichen auf der Zeichenfläche auf. Allerdings formten sie nicht die Umrisse des Jungen, sondern die eines Reitlöwen. Beim Anblick des Bildes nickte der Misumi, bevor er sich erneut Daisuke zuwand und mit einem leisen Seufzer dabei zusah, wie der Junge einen Vorhang nach dem anderen zerstörte.
Ja, es stimmte, der Junge war ein Feind, und ja, er hatte Itoe irgendwie in Ohnmacht versetzt, weshalb eine vorbereitete Tierfessel eine vernünftige Vorsorge gewesen wäre. Andererseits… noch viel mehr wäre jenes Bild wohl ein Zeichen von so derart großem Misstrauen gewesen, wie es der Junge in Kimihiros langsam wieder klar werdenden Augen einfach nicht verdient hatte.
Mit der vollendeten Zeichnung nahm Kimihiro, nachdem er sich mit einem neuerlichen Blick auf Itoe versichert hatte, dass es dem Mädchen mehr oder weniger gut ging, ein paar Schritte in Richtung Daisuke, um sich wie sein Kamerad zum ersten Mal überhaupt richtig in dem Raum umzusehen. Dadurch, dass Daisuke die insgesamt fünf Vorhänge, die den Raum etwas eingeteilt hatten, mittlerweile zerrissen und zerkleinert hatte, konnte man mit einem raschen Rundblick ein recht klares Bild von dem Zimmer gewinnen: Insgesamt schien es wie ein medizinischer Behandlungsraum eingerichtet zu sein, wobei eine Wanne in der hinteren rechten Ecke irgendwie aus dem Rahmen fiel. Noch interessanter waren jedoch die Zugänge, die Einlass in Raum Nummer 16 gewährten: Alles in allem handelte es sich hierbei um drei Türen – eine am Südende, diejenige, durch die sie beide gekommen waren, und eine im Nordwesten – sowie eine Art Schlucht oder Lücke. Am Norden fiel nämlich der Boden des Raumes steil ab und gewährte einen Blick auf ein großes, hohl klaffendes Loch, an dessen anderem Ende ein weiterer Raum zu sehen war. Der Abstand zwischen beiden Kanten war hierbei zu groß für einen einfachen Sprung, doch mit ein wenig tierischer Hilfe wäre er kaum der Rede wert.
*Das heißt es stellt sich nun die Frage, wohin wir gehen: Durch die Türe hinten links, oder über die Schlucht.*
Vorerst unabhängig von Daisuke versuchte Kimihiro, eine Entscheidung zu fällen, wofür er zum ersten Mal seit einiger Zeit die Karte des Komplexes aus seinem Zeichenblock nahm, um sich ihre Optionen leichter vergegenwärtigen zu können. Rasch waren die möglichen Wege abgesteckt, denn letzten Endes boten sich nur zwei an: Einerseits die Route durch die Tür, auf der sie drei Räume, darunter einen langen Gang, passieren mussten, einschließlich zwei verschlossenen Türen, andererseits die Strecke über die Schlucht, die nicht nur deutlich kürzer, sondern auch durch eine Türe weniger deutlich attraktiver wirkte. Die einzige Gefahr war die Schlucht, doch diese schien kaum größer als diejenigen, die in den verschlungenen Gängen auf sie warten konnten. Als die Entscheidung klar schien, blätterte Kimihiro weiter auf die dritte Seite, um einen Reitvogel unabhängig von demjenigen vorzubereiten, der auf der ersten Seite prangte und nur für den Notfall gedacht war. Als das Bild fertig war, befreite Kimihiro das Tier mit einem einfachen Fingerzeichen, auf welches es vor der Schlucht Position bezog, und verstaute seinen Block zwischen Gürtel und Hemd, um die Hände frei zu haben. Anschließend trat er zurück zu Itoe, bückte sich, und griff dem Mädchen vorsichtig unter den Nacken und die Kniekehlen hindurch, um letzten Endes recht ungeschickt und laut stöhnend den Körper der Kunoichi anzuheben. Dabei konnte sich Kimihiro ein Schmunzeln nicht verkneifen.
*Wenn Itoe hören könnte, wie ich unter ihrem Gewicht ächze, würde sie mich wohl mindestens eine Woche lang auf Diät setzen… nichts zu essen, nur Kopfnüsse.*
Langsam und vorsichtig trat er zum Schluss an sein Reittier heran, über dessen Rücken er Itoe so bequem wie möglich bettete – was sie am Ende leider ein wenig wie einen nassen Sack wirken ließ, der schlaff einfach nur da hing. Als somit alle Vorbereitungen für den Flug getroffen waren, widmete sich Kimihiro seinem Partner. Block und Pinsel wieder in der Hand hob er an: „Itoe und ich werden dort hinüber fliegen. Wenn du mitkommst, stelle ich dir gern ein Reittier deiner Wahl zur Verfügung. Eine große Fledermaus vielleicht, oder einen Adler? Ich kann dich auch auf meinem mitnehmen, solltest du nicht alleine dort hinüber wollen. Zum Springen scheint es ja leider etwas zu weit… also?“ Erwartungsvoll betrachtete Kimihiro seinen bisherigen Partner. Dass er sich und Itoe bei seiner Frage von dem jungen Schwertkämpfer derart deutlich abgegrenzt hatte, sollte eher distanzierte Höflichkeit ausdrücken, als noch immer schwelender Groll. Kimihiro schien es schlicht angemessen, erneut ein wenig zu betonen, dass Daisuke zu nichts verpflichtet und völlig unabhängig war, schließlich waren sie keine wirklichen Freunde. Trotzdem hoffte der Misumi, dass Daisuke sich dafür entschied, bei seinem bisherigen Partner und seiner bewusstlosen Feindin zu bleiben - und zwar nicht nur, weil ein zusätzliches Paar Fäuste immer gut war…
So oder so würde Kimihiro jedoch zu fremden Gefilden aufbrechen, ob nun mit oder ohne drittem Mann. Unabhängig davon trug er nun nämlich die absolute Verantwortung für seine Mitbewohnerin, derer sich Kimihiro unter allen Umständen als würdig erweisen wollte.
 
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Iwamoto Yuto

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Nicht nur Junko wäre gerne noch auf ein angeregtes Gespräch zurückgekommen, sondern auch Yuto. Doch dummerweise ging es hier im Examen nicht um sie, sondern nur um die Genin. Eine neue Generation von baldigen Chuunin, teils fähig, teils... nun, sagen wir einfach mal unfähig.
Es war schon etwas erstaunlich, wie schnell man den zweiten Chuunin im Raum vergessen konnte, wenn man in Ketten gelegt wurde. Zumindest kam es Yuto so vor, als er sich ganz allmählich vor den Augen der Anwesenden in Luft auflöste, obwohl er sich nach wie vor im Raum befand. Vor allen außer Junko, denn diese schien ihm den ein oder anderen Blick zuzuwerfen, den der Rotschopf nicht wirklich deuten konnte. Waren sie vorwurfsvoll? Verlangten sie nach irgendetwas? Was auch immer sie mit ihren Blicken ausdrücken wollte, Schutz suchte sie nicht. Nicht in dieser Situation, denn Junko wäre wohl mit einer Horde Genin spielerisch fertig geworden, selbst ohne jegliche Technik. Nach einer Weile nickte er ihr als Verabschiedung zu und verschwand mittels einer der vielen Geheimgänge in der Wand.
Noch immer herrschte in den Geheimgängen ein großer Tumult, der sich aus umherhuschenden Personen, Stimmengewirr und sonstiger Organisation zusammensetze. Alles musste schließlich überwacht und dauerhaft organisiert werden, niemand sollte schließlich umkommen oder sich langweilen. Die folgenden Minuten ließ Yuto sich nun über alle Geschehnisse der letzten Minuten informieren und ging schließlich zum nächsten Schauplatz weiter, an dem sich gerade ein Kampf ankündigte - Itoe vs. Daisuke. Die Situation entspannte sich allerdings genauso spontan wie sie entstanden war. Itoe wurde unsanft zu Boden geworfen und damit ausgeknockt. Schade. Sehr schade. Doch gleich daraufhin entwickelte sich eine neue Situation, die dem Rotschopf noch viel interessanter erschien, als die vorherige und das ganze auch noch bevor er aus den Geheimgängen hinaustreten konnte.
Kimiro nämlich geriet an Daisuke, schnappte sich daraufhin Itoe und wollte mit dieser gerade über den Abgrund hinweg mit einem seiner Tintenvögel fliehen, doch dummerweise hatte er in seinem Plan eine rothaarige Variable vergessen, die geradewegs aus der Wand kam und ein Jutsu wirkte. Wahrlich surreal muss es gewirkt haben, als sich über Kimihiro eine Regenwolke bildete, die just in diesem Moment einzig und allein für ihn einen netten Regenschauer erzeugte. Plitsch, platsch. Man kann sich denken wie gut sich Tinte und Wasser miteinander vertrugen? Definitiv nicht gut und das egal wo sie sich befand. In einem Notizbuch - zumindest sofern man dieses nicht gut verstaut hatte -, auf dem Boden oder eben mit Chakra vermengt in einem Jutsu.
"Wo soll es denn hingehen?" Ein Schmunzeln zog sich bei diesen Worten über Yutos Wangen. Es interessierte ihn tatsächlich, daher konnte man zwar keinen feindlichen Sinn in seiner Stimmlage erkennen, dafür allerdings definitiv etwas Belustigung. So einfach war das ganze hier eben doch nicht und Abkürzungen waren auf dem langen Weg der Entwicklung eben leider nicht vorgesehen. Wohin des Weges also?
 

Misumi Kimihiro

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Und erneut hätte Kimihiro vieles erwartet, aber eben nicht das, was nun wirklich passierte. Dass Daisuke sich weigerte, zu fliegen, oder dass sich auf dem Flug etwas ereignete, aber… eine Regenwolke, die ganz plötzlich aufzieht? Echt?
Erst hätte der Künstler die dunklen Schwaden gar nicht bemerkt, doch als dann die ersten Tropfen seinen Zeichenblock trafen und Kimihiro daraufhin verwundert nach oben schaute, eine tropfende Öffnung, Kante oder sonst etwas erwartend, packte er seine Zeichenfläche mit einem genervten Schnauben unter seine Weste, um sie vor dem größten Schaden zu bewahren. Sein Reitvogel, auf dem bereits Itoe lag, hatte allerdings nicht ganz so viel Glück: Obwohl Tintenkreaturen normalerweise mehr als nur ein paar Tropfen Wasser vertrugen (immerhin ließen sich sogar Fische mit dem Chōjū Giga zu zeichnen, die nicht darauf beschränkt waren, hilflos an Land herum zu zappeln) schmolz der Vogel unter der den prasselnden Schlägen langsam dahin, wodurch Itoe sanft zu Boden sank. Diese Heftigkeit, zusammengenommen mit der Tatsache, dass die Wolke einfach so aus dem nichts erschienen war, deutete recht klar daraufhin, dass es sich bei dem Wolkenbruch weder um ein natürliches (wenn auch verflucht seltsames) Wetterphänomen, oder eine abstruse Maschine handeln musste: Hier schien Chakra am Werk zu sein.
Diese Erkenntnis war nur reichlich unnütz, machte doch die Stimme einer dritten Person auch so rasch darauf aufmerksam, dass Daisuke, Itoe und er nicht mehr allein waren. Mit beiden Armen am Zeichenblock, noch immer darauf achtend, dass sich das Papier nicht allzu voll sog, drehte sich Kimihiro beim Ertönen der Stimme auf der Stelle um, nur um dem Neuankömmling mit einem genervten Seufzen zu begegnen: Vor ihnen stand Yuto, der Prüfer, der ihnen mit einem seltsamen Essenswettbewerb zum ersten Mal begegnet war, bevor er der Prüfung von Junko beigewohnt hatte. Diese beiden Aspekte plus der Tatsache, dass Kimihiro wohl seinetwegen von Kopf bis Fuß durchnässt war, ließen den Künstler in diesem Augenblick nur… begrenzt glücklich über die Anwesenheit des Prüfers sein. Reichlich kurz angebunden antwortete er dem Rotschopf deshalb: „Eigentlich wollten wir gerade dort hinüber…“, mit einem kurzen Wink deutete er hinter sich in Richtung Schlucht, „…doch offenbar habt ihr Prüfer – schon wieder – andere Pläne mit uns. Was ist es diesmal? Ein Synchronschwimmwettbewerb? Bietet sich bei dem vielen Wasser an, und wäre auch schön peinlich für uns. Oder sollen wir einfach noch ein wenig Zeit hier verplempern, wie vorhin? Weißt du, wie wäre es, wenn ihr uns diesmal einfach mal ganz direkt sagt, was wir machen sollen? DAS wäre mal eine echte Überraschung.“ Kurz warf Kimihiro noch einen Blick hinter sich, direkt auf die schlummernde Itoe. Der Anblick der bewusstlosen Kunoichi stachelte Kimihiros Ungeduld sofort weiter an, obwohl das eigentlich kaum nötig gewesen wäre. Diese gesamte Prüferriege entwickelte sich bereits mehr und mehr zu einem Feindbild par excellence, so wie ständig irgendeiner von ihnen dazwischenfunkte, seine Spielchen mit den Prüfunlingen spielte, und im Endeffekt nur den eigenen Spass im Auge zu haben schien. Oder was bitteschön hatte ein Fresswettbewerb mit der Eignung zum Ninja nochmal genau zu tun? Mit entsprechend missmutigem Gesichtsausdruck drehte er sich deshalb Daisuke zu: „Ihr beiden kennt euch doch, wenn ich das richtig mitbekommen habe, oder? Vielleicht kannst du ja dann deinen Freund hier überreden, zumindest mal diesen verfluchten Regen abzustellen. Ich für meinen Teil bin nämlich bereits nass und genervt, was wohl Ziel der ganzen Sache gewesen sein dürfte. Also?“
 

Iwamoto Yuto

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Instant-Regenwolken waren wirklich etwas überaus praktisches in der Ninja-Welt. Man konnte sie nicht nur nutzen um schmutzige Dächer zu reinigen, den Griff zur Gieskanne ersetzen, eine Anpassung des Wetters an die aktuelle Gefühlslage, als (un-)lustigen Partygag, sondern auch, wie in dieser Situation, als unlustigen Störfaktor. Im Gegensatz zu Instant-Nudelsuppen fügte man bei den Wolken allerdings kein Wasser hinzu, sondern Chakra. Essbar waren sie aber natürlich auch nicht.
Mitten in diesem kleinen und privaten Regenschauer befanden sich nun also Kimihiro, ein Haufen Tinte, sowie Itoe. Letztere konnte man in dieser Situation wohl gut und gerne als Dornröschen bezeichnen, die ihren ungewollten Schönheitsschlaf hielt. Allerdings würde kein Prinz kommen und sie retten, auch kein Ritter in strahlender Rüstung und das obwohl in ihrer unmittelbaren Umgebung drei junge und mehr oder weniger kräftige Vertreter des männlichen Geschlechts anwesend waren. Sie müsste wohl alleine wieder aufwachen und würde dann auch wohl recht pampig sein, dass sie nicht nur "entführt" wurde, sondern auch ziemlich durchnässt war.
Vonwegen Nässe, Kimihiro stand noch immer in seinem privaten Regenschauer und machte auch scheinbar keinerlei Anstand um diesen zu entgehen. So stand er also da, durchnässt und fing an Reden zu schwingen. Die Prüfer sind böse - natürlich waren sie das -, die Prüflinge machten sich lächerlich - natürlich machten sie das -, die Prüflinge fragten sich was sie machen sollten - natürlich fragten sie sich das. Allerdings nicht alle, denn manche schienen wirklich verstanden zu haben um was es hier in diesem Examen oder in den Examen generell ging. Dass Kimihiro einer dieser Genin war, war fraglich. Solange er nun nicht noch zulange zur Wolke sah und ihm ein Tod wie der eines Truthahnes drohte, die ja schließlich bei zu langer Sicht in den Himmel bei Regen ertrinken können, dann sollte ja eigentlich alles in Ordnung sein, oder etwa nicht?
Nun, nicht ganz. Yuto seufzte und drückte damit wohl so ziemlich eindeutig die Unzufriedenheit mit dieser Situation aus. Laut den Akten, die er sich alle immer und immer wieder durchgelesen hatte, stand doch vermerkt, dass Misumi Kimihiro eine künstlerische Veranlagung besaß. Dies mochte auch bei seinen Tintenkreaturen und Künsten definitiv der Fall sein, doch kannte er sich auch mit seinen Utensilien aus? Wohl nicht ganz, sonst würde er nicht immer noch im Regen stehen und sich über die ach so unschöne Lage beschweren. Yutos Antwort dazu war zunächst ohne jegliche Worte, denn er drehte sich lediglich mit einer Seelenruhe und einem kaum merklichen Schulterzucken zur Wand hin und schritt auf diese zu. Bevor er nun wieder mittels einer der Einstiege in den Geheimgängen verschwand, drehte er sich nochmals kurz hälftig um und richtete doch noch einige Worte an Kimihiro. "Du solltest es vielleicht mal riskieren deinen Handrücken zu betrachten." In seiner Tonlage steckte nichts scharfes oder böswilliges und trotzdem schnitten diese paar Worte durch seine kleine Rede wie ein scharfes Messer durch Papier. Was er mit diesen Worten meinte war eindeutig, es musste nicht noch direkt von ihm erwähnt werden. Selbst wenn er nicht hinter die Bedeutung der Worte kommen würde, spätestens am Ende des Examens würde er ganz von alleine draufkommen. Aber immerhin hatte er noch das kleine Präsent von Kibo. Was er damit wohl anstellen würde? Würde er es für sich selbst oder für Itoe nutzen? Was für einen kleinen bösartigen Konflikt das wohl in ihm auslösen würde. Vorausgesetzt allerdings natürlich, dass er wenigstens dies sorgfältig aufbewahrte.
Somit verschwand Yuto erneut in den Geheimgängen. Wo er wohl als nächstes auftauchen würde?
 

Tetsuya Daisuke

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Wie bereits erwähnt, machte der Tetsuya sich direkt daran die von ihm erspähten Vorhänge zu zerfetzen. Eigentlich wäre es viel leichter gewesen sie zu zerschneiden, doch grade passte es ihm wesentlich besser diese Dinger zu zerreißen, weil er da auch etwas von seiner angestauten Wut entladen konnte. Er war geladen wie selten zuvor und er konnte einfach kein Ventil dafür finden… Immer wieder warf er einen Blick hinüber zu Kimihiro, welcher sich um das Mädchen kümmerte. Ob er wohl auf sie stand oder so? Sich so sehr um jemanden zu sorgen, war in den Augen von Daisuke doch etwas auffällig oder? … Dies hätte sich ganz einfach herausfinden lassen, wenn Daisuke erzählt hätte wie genau er dieses Mädchen ausgeknockt hatte. Natürlich würde dies beweisen, dass es nicht wirklich so krasse Absicht war und eigentlich vollkommen ihre Schuld gewesen war, aber das könnte dem Kerl natürlich nicht gefallen, dass Daisuke das Mädchen „flach gelegt“ hatte. Etwas schmunzeln musste er bei dem Gedanken schon. Zwar wollte er Kimihiro nichts Böses, aber das Wort Vollidiot würde er nicht so leicht vergessen, ganz sicher nicht! Als er all die Vorhänge zerrissen hatte, standen sie vor einem Abgrund. Daisuke erschrak richtig, als er dies vor sich sah, denn beinahe wäre er noch einen Schritt voran gegangen. Erschrocken hopste er ein Stück zurück und seufzte leise. Nun stand er ein Stück entfernt vom Abgrund und blickte auf die andere Seite. Kimihiro hingegen schien näher an den Abgrund heranzugehen. Daisuke passte dies nicht wirklich. Er wollte da nicht heran, schließlich wusste keiner was geschah wenn sie herunterfielen oder so. Vielleicht würden sie sterben, keiner wusste wie tief das Ding war und der Boden war ja nicht mal zu erkennen! Sobald der Misumi das gezeichnete Reittier beschworen hatte, war dem Tetsuya klar, dass Kimihiro über diese Schlucht wollte. Zwar schien der Weg bequemer und kürzer zu sein, doch Daisuke war nicht ganz wohl dabei. Dort könnten ja möglicher Weise auch Fallen oder sonst etwas lauern. Leise seufzend stemmte der Tetsuya die Arme in die Hüfte und blickte hinüber zu Kimihiro, welcher grade mit dem Körpergewicht der Hyuuga kämpfte. Kimihiro sprach den Tetsuya sogar direkt darauf an, nachdem er das Mädchen auf das Reittier buchsiert hatte, ob er folgen würde und wie genau er folgen würde. Er stellte ihm die freie Wahl, ob er mit ihnen gemeinsam oder sogar meint einem eigenen Reittier hinüber wollte. Daisuke zog die Augenbrauen kraus. Etwas das so einfach schien, konnte nicht so einfach sein… oder? Er hatte ein wirklich unangenehmes Gefühl dabei und sein Gefühl täuschte sich doch nicht… oder etwa doch?
Daisuke wollte den jungen Mann darauf ansprechen, trat aber keinen weiteren Schritt nach vorn. Er schluckte und wollte grade beginnen zu sprechen, da passierte etwas wirklich Unglaubliches. Der Mund des Tetsuya öffnete sich und er starrte ungläubig über den Kopf des Brillenträgers, wo sich grade eine Regenwolke?! bildete. Wäre er nicht so schockiert gewesen, hätte er Kimihiro sicher ausgelacht. Das war doch nun wirklich ein richtig schlechter Scherz, aber grade über so etwas lachten dumme Leute eben am liebsten. Wo kam die auf einmal her und warum? Die leuchtend türkisfarbenen und total weit aufgerissenen Augen betrachteten scheinbar völlig fassungslos wie der Vogel langsam unter dem Regen dahinschmolz. Irgendwie war Daisuke verdammt froh gewesen sich bis jetzt noch nicht entschieden zu haben. Und nur wenig später hörte man auch schon woher dieser plötzliche Regen kam. Natürlich, welcher andere Ninjutsuka konnte auch solche Scherzchen machen? Die Frage die der Rotschopf in den Raum geworfen hatte, interessierte den Tetsuya einen Scheißdreck um ehrlich zu sein. Stattdessen hopste er ein Stück hoch um für Yuto erkennbar zu sein und rief laut: „Yu-kun!“ Wie ein kleines Mädchen freute sich der Tetsuya über den kurzen Besuch des Prüfers und hopste aufgeregt winkend hoch und runter, während Kimihiro hingegen kurz vor der Explosion stand. Wo war eigentlich seine Wut hin? Gute Frage, aber alle Anspannung schien für einen Moment total abgefallen sein. So wie zuvor gab das Bildnis seines besten Freundes dem Tetsuya mehr Mut und Kraft und zeitgleich schien die Wut sich wieder ins Innere des Tetsuya zu verkriechen. Dies bedeutete nicht, dass die angestaute Wut verschwunden war, die konnte schneller wieder da sein als man gucken konnte, aber sie war erst einmal abgesackt. Dass Yuto grade den Plan seines Begleiters durchkreuzt hatte, wurde dem kleinen Kerl erst so richtig bewusst, als er das wütendes Schnauben des Brillenträgers wahrnahm, welcher dann auch schnell auf die Worte von Yuto reagierte. Die Regenwolke über dem Kopf des Shinobi war gar nicht so riesig groß… Daisuke wunderte sich irgendwie, dass er einfach darin stehen blieb… Er selbst war froh nicht nass geworden zu sein, weil er zu weit abseits stand und würde sicher einen Teufel tun und da drin stehen bleiben. Schließlich wäre das nass und kalt und es hätte seine Frisur versaut! Die Antwort des Misumi gefiel Daisuke nicht… Es war patzig und fast wirkte es schon richtig eingeschnappt. Doch mal davon abgesehen, vergaß er scheinbar völlig mit wem er sprach. Daisuke sah Yuto zwar in dieser Situation mehr als seinen besten Freund, aber er war doch nicht nur deswegen hier. Er war ein Prüfer und sich denen patzig gegenüber zu stellen, war nicht unbedingt das was sie weiterbringen würde, so dachte zumindest der Tetsuya. Plötzlich warf der Misumi einen direkten Blick auf Daisuke, dieser war angespannt, entnervt und vor allen Dingen ungeduldig und auch seine Worte waren dementsprechend gewählt. Der Tetsuya vergrub die Hände in den Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. So gelassen wie in dem Moment hatte man ihn sicher während des ganzen Examens noch nicht erlebt, so dumm aber sicher schon. „Er ist nicht hier als mein bester Freund, sondern als Prüfer. Wieso sollte ich ihn bitten? Die Wolke ist keine Kilometer groß, wie wärs wenn du einfach zu Seite trittst?“ So stupide und einfach das auch klang, aber das war wirklich die einzige Lösung auf die der Tetsuya grade kam. Er war sich sicher, dass Yuto einen Scheidreck tun würde und auf eine solche Bitte hören würde. Doch dann kam noch etwas. Yuto machte Kimihiro auf etwas aufmerksam, was Daisuke auch erst bei einem Blick auf seine eigene Hand klar wurde. Der Stempel… war der Wasserfest? Naja, er wollte lieber keinen Blick auf die Hand von Kimihiro werfen und keinen Ton dazu sagen, nicht dass dieser es schaffte sogar noch vor dem Tetsuya auszurasten, das wäre echt eine reife Leistung. Daisuke winkte seinem Freund noch einmal zum Abschied zu, dann tat er etwas um Kimihiro etwas zu entlasten. Er wollte ihm wenigstens etwas abnehmen, wenn er nun schon so angefressen war. Da der Regen mit Yutos Verschwinden ausgesetzt hatte, konnte Daisuke auch ohne Sorge an das Mädchen herangehen. Auch wenn sie zuvor noch seine Feindin war, hatte Daisuke wie schon öfter die Macke, dass er selbst seinen Feinden nichts wirklich Schlimmes antun konnte, hinzu kam auch, dass er sich dank Yuto wieder etwas beruhigt hatte. Und da auch Kimihiro sie unbedingt mitschleppen wollte, blieb ihm ja sowieso keine andere Wahl. „Ich tu ihr nichts, versprochen. Ich kämpfe nicht gegen Wehrlose.“, sagte er um den Misumi von der friedlichen Absicht seines Tuns zu überzeugen. Dann schritt er langsam an das Mädchen heran und zog seine Jacke aus um sie mit dieser notdürftig abzutrocknen. Danach legte er seine zwar nun etwas nasse Jacke um sie, welche aber immerhin noch etwas trockener als der Rest ihrer Sachen war und wandte sich danach wieder an Kimihiro. „Kannst du noch so ein Vieh machen um sie zu tragen? Das Einzige was ich kann sind Dotonbunshin und die funktionieren hier nicht…“ Wo keine Erde ist, ist auch kein Erdjutsu, leider wahr. Dennoch versuchte Daisuke den Kerl etwas aufzumuntern und warf einen Blick auf seine Karte. „Wir sollten jetzt lieber den anderen Weg nehmen, sonst könnte uns jemand einholen und das wäre mit ihr nicht unbedingt vorteilhaft. Deswegen sollten wir jeder unnötigen Gefahr aus dem Weg gehen. Ich schätze das eben sollte bedeuten, dass wir dort nicht lang gehen sollen… Wenn ich das richtig sehe, haben wir ohnehin noch genug Schlüssel, oder? Wir sollten uns davon nicht weiter aufhalten lassen, das frisst nur wertvolle Zeit und ich hab mein Zeitgefühl schon lang verloren…“ Er war sich zwar sicher, dass schon einige Stunden vergangen waren, aber wie viele konnte er einfach nicht mehr abschätzen. Daisuke hoffte, dass Kimihiro nun schnell fertig wurde, damit sie endlich weiter konnten, wenn auch nicht auf dem Weg den der Shinobi geplant hatte. Der kleine Tetsuya schien unglaublich entspannt, aber wie ging es dem Misumi wohl grade?
 

Hinketsu Nori

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CF: Raum 15 – Der lange Weg zum Ziel


Hibiko war wirklich froh, dass die Haare des Hiragana eher einen Hellbraun-Stich hatten als wirklich reines Blond, weil das schon Grund genug war Aiko´s Dummheit (oder eher Blindheit?) gegenüber Situationen deutlich zu senken. So kam es, dass die Falle, die offensichtlich aus mehreren Explosivsiegeln bestand, die an der anderen Seite der Tür angebracht waren nicht die geringste Wirkung zeigte. Ok, eigentlich lag es eher an der massiven Stahltür als an Aiko aber das missachten wir für eine Sekunde. Das Einzige was geschah war folgendes: Ein lauter Knall, helles Licht, verbrannter Geruch und die Tür, die durch die Druckwelle wieder zu geschleudert wurde. Für einen Moment war das Mädchen also wieder aus seiner rosaroten Welt gerissen und blickte verdutzt über ihre Schulter Richtung Yukiko. Von da aus wanderten die Augen dann weiter zu Kayros und seinem blonden Schopf und wooosh war der Frühlingsduft wieder in ihrer Nase. „Achja, ...“, seufzte sie und betrat wieder den Raum, der sie einen Schritt näher ans Ziel bringen sollte.
Der Raum war hell und steril abgesehen von ein paar Flecken hier und da. Nichts weiter als eine große Arztpraxis wie Aiko sie sich schon immer gewünscht hatte. Wenn Gegner hier waren, dann haben sie sich entweder hinter den Vorhängen versteckt, die bei einer Säule angebracht waren oder sie waren schon weiter und hätten nur den Knall der Tags gehört. So oder so – es war eine angespannte Situation und die kleine Gruppe um Aiko, Yuki und Kayros musste nun weiter in den Raum vordringen. „Kommt schnell nach bevor uns jemand auflauert.“, flüsterte sie ausreichend laut über ihre Schulter und schenkte dem (fast) Blonden ein Lächeln, dass so süß war als hätte ihm jemand Zucker in die Augen geworfen. ... ... ... Hatten sie nun eigentlich einen Plan gehabt für das weitere Vorgehen?! Aiko sollte sich schleunigst erkundigen, denn sie war schon lange nicht mehr im Bilde der Situation. "Sagt mal wie wollten wir nochmal vorgehen jetzt?"
 

Misumi Kimihiro

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Und wieder einmal hatte es einer von ihnen geschafft: Auftritt, kryptisches Gelaber, und Abgang. Also doch keine Überraschung, sondern nur… das übliche.
Kimihiro seufzte. Nass wie ein begossener Pudel stand er nun also da, nur mit Daisuke an seiner Seite, der in dieser ganzen Situation auch noch weitaus mehr Köpfchen gezeigt hatte als er. Zur Seite treten. Natürlich. Duh. Wie auch immer, platschnasse Kleider waren im Moment nicht Sorge #1 des Genin, immerhin hatte Yuto dem Paar noch einige letzte Worte mit auf den Weg gegeben: Stichwort Handrücken. Brav, wie der junge Genin normalerweise war, hob er recht arglos fast direkt im Anschluss an den Abgang des Prüfers tatsächlich seine beiden Arme, um sich selbst zu untersuchen. Was sollte es an seinem Handrücken schon so tolles zu sehen geben?
*Oh, warte…*
Die Erkenntnis traf ihn leider zu spät. Sein Blick hatte bereits die kritische Stelle erreicht, an der nun nur noch ein paar Tintenreste klebten. Der Stempel, den Junko ihm vorhin eigenhändig aufgedrückt hatte, war weg, abgewaschen von dem Regenschauer des Rotschopfs. Doch noch bevor ihn der Schock ob des Verlusts erfassen konnte, erinnerte sich Kimihiro an das Präsent des vorherigen Prüfers: Ein komplettes Stempelset. Damit würde er zu einem späteren Zeitpunkt nicht nur sich selbst, sondern auch Itoe einen Stempel verpassen können; „später“ deshalb, da das Setzen eines weiteren Stempels im Moment wohl gut und gern vergebene Liebesmüh wäre. Eben erst hatte Kimihiro erleben dürfen, wie schnell so ein Stempel abgewaschen werden konnte, und die Zeit, die ihm und seinem Partner jetzt noch blieb, wollte der Künstler bei weitem nicht damit verbringen, sich ein ums andere Mal zu stempeln, nur um in einen weiteren Regenschauer zu geraten.
Apropos Partner: Als Kimihiro sich nach Betrachten seiner Handrücken zu Daisuke und Itoe umdrehte, bemerkte dieser mit mürrischem Gesichtsausdruck, wie der weißhaarige Junge sich doch tatsächlich erneut der Hyuuga näherte – ohne böse Absichten, zumindest eigenen Aussagen zufolge. Anstatt Daisuke jedoch sofort kurz angebunden zurechtzuweisen und sich selbst um Itoe zu kümmern, winkte Kimihiro lediglich ab. *Wenn er Itoe wirklich noch etwas hätte antun wollen, wäre das sicherlich bereits geschehen.* Nachdem Daisuke so unter dem dennoch wachsamen Blick Kimihiros das Mädchen behelfsmäßig versorgt hatte, kümmerte sich der Misumi auf Geheiß seines Partners umgehend um das gewünschte Transportmittel. Den Block unter seiner Weste hervorziehend musterte Kimihiro das Papier erst misstrauisch, konnte dann aber feststellen, dass die meisten Zeichnungen noch intakt waren. Da die ersten beiden Seiten von dem dickeren Deckblatt geschützt worden waren, hatte lediglich die dritte, aufgeschlagene Seite (auf die er zuvor den Reitvogel gezeichnet hatte) leiden müssen, weshalb die benötigte Kritzelei noch gut genug zu erkennen war. Mit einem lockeren Fingerzeichen befreite Kimihiro so den Löwen, den er an Daisukes statt auf Seite zwei gezeichnet hatte, vom Papier, woraufhin sich das Tier leise grummelnd erhob. Auf dem nassen Boden angekommen gesellte es sich mit geschmeidigem Gang zu Daisuke, der Itoe nur noch auf den breiten Rücken des Tiers legen musste. Unterdessen verteilte Kimihiro ein paar Schlangenlinien auf dem Papier, um wenig später Itoe über ein Seil bestehend aus drei ein Meter langen Schlangen, die sich umeinander wanden, an das Reittier zu binden. Anschließend verstaute Kimihiro seinen Pinsel wieder und wedelte mit dem Block etwas in der Luft, um ihn von der letzten Feuchtigkeit zu befreien.
Zum Schluss nahm er den gedanklichen Faden seines Kameraden auf. Es wurde tatsächlich Zeit, dass sie ihren Weg fortsetzten, und wohin dieser sie führen würde war nun auch recht klar. Ohne weiteres, den ganzen Diskussion mehr als übedrüssig, zückte Kimihiro einen seiner Schlüssel und sperrte die nächste Tür auf. Mit Blick auf Daisuke ließ er schließlich ein laxes „Darf ich bitten?“ verlauten.

TBC: Raum 18 (Daisuke, Kimi, Itoe)
 
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Fukazawa Akio

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Cf: Raum 15 – Der lange Weg zum Ziel

Genauso ärgerlich, wie Yukiko gerade noch gewesen war, war sie nun erleichtert. Warum? In dem Moment, in dem sie die Tür geöffnet hatte, verschwand gerade irgendetwas lebendiges in der Tür zu Raum 18, so weit sie das beurteilen konnte. Das bedeutete: Die Luft war rein! Unglaublich, aber wahr! Die Ikari machte ein, zwei Schritte in diesen neuen Raum und rümpfte unverkennbar die Nase, denn im Gegenteil zu Aiko konnte sie weder Ärzte, noch deren Folterkammern leiden. Da war die original auf Mittelalter getrimmte Kammer um einiges besser gewesen. Selbst mit dem Nackter-Hideki-Kabuff darin. Und das wollte was heißen. „So mein Herr und meine Dame…“, meinte sie, während sie sich zu Kayros und Aiko umdrehte, „Willkommen im ärztlichen Badezimmer. Da ist gerade mindestens eine Person in Richtung Raum 18 marschiert. Und was tun wir nun?“ Das Problem an der Geschichte war nämlich, dass Yukiko lieber noch etwas warten würde, um nicht gleich in diese Gruppe hineinzustolpern, war sie sich doch beinahe sicher, einen Hauch weißes Haar entdeckt zu haben- ein Hauch Daisuke vielleicht?
Zwar könnte sie sich sicherlich auch alleine einen Plan überlegen, aber unter Umständen würde das bedeuten, dass sich die beiden anderen in ihrer Autorität untergraben fühlen würden, also konnte sie sie ja noch einmal fragen. Des weiteren würde sie damit Zeit schinden, sodass sie nach Raum 18 folgen könnten, ohne gleich mit anderen Genin zusammen zu stoßen.
 

Hiragana Kayros

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Cf: Raum 15 - Der lange Weg zum Ziel

Im neuen Raum roch es nach Rauch. Nicht weiter verwunderlich, sie standen schließlich über den Überresten der Falle, die ihnen gestellt worden war. Der geflieste Boden blitzte förmlich vor Sauberkeit, wenn man von den Rußflecken am Eingang absah und von der Pfütze am anderen Ende. Verwirrt bemerkte Yukiko, dass jemand nach Raum 18 hin soeben die Tür hinter sich zugezogen hatte. Da Aiko und Yukiko ihm vor keinem Gegner warnten, als sie nach links und rechts sahen, schaute der Hiragana instinktiv nach oben, doch die Decke war ebenso sauber wie das Arztbesteck auf den Tischen. Allerdings konnte Kayros nicht glauben, dass dieser Jemand den Raum so seelenruhig verlassen hatte. Also eilte er von einem Vorhang zum nächsten, nur um zu überprüfen, ob sich jemand dahinter verbarg. Alles, was er fand, waren Bücher. Beruhigt und gleichzeitig ein wenig enttäuscht begab sich der Genin wieder in die Mitte des Raumes, wo sich ein Tisch und die Spritzen und Skalpelle befanden. Zu welchem Zweck sie wohl hier positioniert wurden? Er wusste es nicht und eigentlich war es ihm egal: Er konnte hier seinen Waffenvorrat ein wenig auffrischen. Nach einer sorgfältigen Überprüfung, dass sich die Gegenstände nicht mit irgendwelchen Flüssigkeiten verstopft hatten, begann der Medic wortlos, die Dinge einzustecken. Mit fünf Messern alleine konnte er ja nicht weit kommen. Als beide Mädchen nun wissen wollten, wie sie vorgehen sollten, war für Kayros klar, er musste - oder durfte – hier die Leitung übernehmen. Also schön. Die Augen des Jungen wanderten von der Fackel über Aiko zu Yukiko. Schließlich schaute er auf beide Türen. Sollten sie den linken oder rechten Ausgang wählen? Ehe er eine Entscheidung traf, holte er seine Karte und die Flasche Tee heraus. Eindeutig diesen Weg. Wir wollen schließlich Chuunin werden!
„Also“, fing Kayros an, nachdem er aufgeblickt hatte. Beide Mädchen fixierte er abwechselnd sehr ernst. Er wirkte entschlossen und als ob er wusste, was er tat. Und mal unter uns: Er wusste es tatsächlich. „Zunächst nehmt euch was von den Utensilien, wenn ihr meint, es wird euch helfen. Ich habe alles, was ich brauche. Anschließend gehen wir weiter. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren und die Tatsache, dass sie uns keines Blickes gönnten, spricht dafür, dass sie uns nicht bemerkt hatten. So verrückt es klingt. Von nun an werde ich voran gehen. Eine Genjutsuka sollte nicht den Fleischwall für einen Ninjutsuka herhalten.“ Der Blick des Genin ruhte für einen Moment auf der Iwa-Kunoichi, ehe er sich Aiko zu wand. Sie hatte gerade eine Falle ausgelöst, und auch, wenn sie es nicht wissen konnte, war sich der Suna-Nin nicht sicher, ob sie sich nicht doch Vorwürfe machte. Außerdem wusste er nun, dass sie keine besonderen aufklärerischen Fähigkeiten besaß, also sollte sie lieber hinter ihm bleiben, wo er sich seiner Fähigkeiten bewusst war. „Aiko-san, bitte nimm meine Fackel. Solange ich vor gehe, möchte ich beide Hände frei haben. Wir haben keine Zeit zu verlieren, dass seht ihr beiden sicher. Nehmt gerne noch einen Schluck Tee, denn ich weiß nicht, ob wir später noch Zeit haben, uns zu stärken.“ Kayros drehte sich um und ging ein paar Schritte Richtung Abgrund. Was wäre, wenn die drei mit Anlauf in Richtung des anderen Raumes sprangen, anfingen, sich zu drehen, anschließend in Shuriken verwandelten und sich dank Kayros' Kaiten Shuriken auf der anderen Seite wieder zurückverwandelten? Kopfschüttelnd verwarf der Genin wieder die Idee und ging Richtung Tür. Einen kurzen Augenblick lang beobachtete er einen Fleck blauer oder schwarzer Flüssigkeit, die auf der Lache Wasser schwamm. Tinte?
 

Hinketsu Nori

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Nun waren die drei also in dem schönen Ärztezimmer und das Erste, was der Hiragana machte, war sich Waffen einstecken ohne was zu sagen. „Vielleicht rüstet er sich nur für den bevorstehenden Verrat?“, dachte Hibiko sich im Stillen und beobachtete ihre bessere Hälfte beim Anhimmeln und dumm benehmen. Während Kayros sich an den Abgrund stellte, kurz nachdem er seinen logisch klingenden Plan, der aber viel Freiraum für Verrat ließ, erklärt hatte und seine Fackel weiterreichte, beugte sich Aiko mit ihrem zuckersüßen Gesicht, welches sich nicht von dem Blondi entfernte zu Yuki und sprach: „Wenn er vorgeht und uns aussperren will oder dergleichen dann spreng ihn in die Luft! Mach nichts weiter als brennende Fetzen aus ihm!“ Das der Tonfall der Stimme auf Hibiko deutete mochte ihrer kleinen Begleiterin aufgefallen sein. Auch die Idee, dass nur noch seine brennende Mütze nach einer Explosion da lag, war ihr Gedanke, den Aiko aber so nicht akzeptierte. Erst als die brennende Mütze noch mit den unangetasteten blonden Haaren verziert war gefiel auch ihr das Bild. Ja, Kayros wurde reduziert. Für die Genin war er nichts weiter als seine blonde/hellbraune Haarpracht.
Aber es war an der Zeit aufzubrechen und weiter zu gehen also wurde kurz geräuspert (Hibiko tat dies natürlich), um den Jungen aus seinen Träumen zu holen und zu signalisieren, dass er doch dann bitte auch mal losgehen soll.
 
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Fukazawa Akio

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Kayros hatte da etwas falsch verstanden. Eindeutig. Hatte Yukiko ihm denn erlaubt, hier den ach so tollen Anführer zu mimen? Nein, hatte sie nicht. Hatte der Sunanin zufälligerweise einen auf ihren Mist gewachsenen Explosionstag am Rücken kleben? Ja, hatte er. Schlussfolgerung daraus war doch wohl, dass nicht Kayros hier die Hosen anhatte, sondern wohl eher Yukiko, nicht? Mit einem leicht scheelen Blick wurde von Kayros Hose zu ihrem Kleid geschwenkt, aber schließlich war es doch auch nur eine Metapher! Das kleine Mädchen war schon kurz davor, einen blöden Kommentar über Kayros unheimlichen Mut abzulassen, als sie sich anders entschied. Trotz Aikos - sicherlich in Aktion tretenden - Ratschlag, Kayros bei Anzeichen von Verrat in die Luft gehen zu lassen, beschloss sie, den übereifrigen Sunanin doch vorgehen zu lassen. Fallen würden somit ihn treffen, würde er in eine Armee Feinde hineinlaufen, könnte sie den Medic als Selbstmordattentäter missbrauchen, sollte er sie betrügen würde es ebenso knallen. Hoffentlich kam er nicht auf so eine dumme Idee... wäre doch schade um diesen netten Stoffhelm. Das Examen hatte irgendwas in Yukiko von ihrem Wesen abgelöst, ein Teil, der nur noch rationalisierte und ihre emotionale Hälfte einfach ignorierte. Ob das der Sinn der Prüfung war, einfach so einen Teil seiner Menschlichkeit einzubüßen? Was, wenn sie auf der nächsten Mission genin wie Asuka oder Ashizama antreffen würde? Falls es eine nächste Mission geben würde, natürlich.
"Jaja, geh ruhig vor.", erklärte sie ruhig ihr Einverständnis und folgte Kayros, nachdem sie einige der Binden hatte mitgehen lassen. Nach der prägenden Erfahrung mit dem Draht und der Schlucht fühlte sie sich besser, etwas seilarrtiges dabei zu haben, außerdem würde man damit im Notfall jemanden fesseln können. Die Tinte auf dem Boden bemerkte sie auch. "Kennt jemand von euch irgendwelche Leute, die vielleicht irgendwelche Jutsus mit Tinte beherrschen?", fragte sie, wenn so etwas nicht existierte, dann war es wohl eine weitere Finesse dieses Raumes. Vorsichtig streckte sie die Hand aus und ließ die Tür aufschwingen, spähte ins Dunkel hinein und befand die Luft als rein. "Gents first! Ich dachte, du wolltest vorgehen?", meinte sie mit leiser Stimme und hielt Kayros die Tür auf.
 

Hiragana Kayros

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Scheinbar gab es keine Widerworte. Gut so. Oder auch nicht. Kays Pulsschlag erhöhte sich leicht. Selbst ein Mediziner würde es schwer haben, diesen leichten Anfall von Stress auszumachen. Nicht einmal er hätte diese Reaktion am Körper ausmachen können, solange er nicht sein Chakra in den Körper des anderen lenkte. Vielleicht planten die beiden etwas und interessierten sich bereits nicht mehr für den Genin. Bei diesem Gedanken wurde es ihm ein wenig klamm ums Herz. Also fasste er sich ein Herz, oder vielmehr, eine Kette. Als er das Metallplättchen unter seinem Shirt spürte, und sich daran erinnerte, wofür das auf ihr eingravierte Symbol stand, beruhigte er sich ein klein wenig. Er war stark, selbst wenn sie ihn angreifen würden, er könnte sich verteidigen. Und für ein Genjutsu braucht es Zeit. Wer weiß, ob Yukiko subtil genug gegen ihn vorgehen konnte.
Das Räuspern von Aiko riss den Genin aus seinen Gedanken und eröffneten wieder neue. Wir sind nun ein Team, und ob das naiv ist oder nicht, wird die Zukunft zeigen. Wenn ich nur wüsste, wie lange ich ausgeknockt war! Wie viel Zeit haben wir noch? Wortlos ging er nun zur Tür, während Yukiko sie einen Spalt öffnete, und lugte durch eben diesen. Fahles Licht fiel ein, und die Luft wirkte mit einem Mal kühler und angenehmer. Wasser?, dachte der Genin, als er kurz schnupperte. Ehe sie die Tür ganz aufstieß, versuchte er festzustellen, ob keine Falle aufgebaut war. Dem war offenbar nicht so, also zog er die Tür ganz auf, betrat den neuen Raum und deutete den beiden Mädchen mit einer Handbewegung, ihm in einigen Abstand zu folgen. Auf Yukikos Frage hatte er nicht geantwortet, es dürfte damit klar sein, dass er niemanden kannte. Sonst hätte er von sich aus auch schon eine Information gegeben.



Tbc: Raum 18 - Bella Natürliche Auslese
 
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