Irgendwie entwickelte der Kajiya gerade eine Art Antipathie gegenüber Weißhaarigen. Erst Daisuke, dann Junko und nun noch Madame Neugier. Diese zeigte, wie auch ihre blonde Freundin, großes Interesse an den Augen Sakis. Doch bevor Saki sich erneut der Fragerei entwinden konnte, plauderte der Junge darauf los, denn er mochte noch so leise sprechen, in diesem Raum war sonst niemand, sodass seine Worte für jeden, der nicht geistig abwesend war, hörbar waren. Während Kei also die Gitterstäbe zurück bog, ganz egal, was der Rest der Truppe davon halten mochte, dachte er ein wenig darüber nach, wie er mit den neuen Verbündeten umgehen sollte. Ihr Deal war erfüllt: eine Fessel für das Gatter. Warum war es also für jeden selbstverständlich, dass man nach Friede-Freude-Eierkuchen-Manier zusammen, Hand in Hand, Richtung Ziel hoppelte? Achja, da waren ja diese Papierfetzen in seiner Hose. Herrliche Voraussetzungen, um ein Team zu bilden, nicht wahr?
Saki ihrerseits erläuterte kurz was sie über Kimihiro wussten und gab dann noch Informationen über den nächsten Raum preis. Bei dem Wort Blitzableiter wurde dem Jungen allerdings ein wenig mulmig zumute, denn irgendwie ahnte er schon, dass man ihm gleich eine Aufgabe zuteilen würde. Dieses Gefühl jedoch war wie weggeblasen, als er Sakis Forderung hörte. Sie sollten ihm die Tags entfernen? Verständnislos blickte er das Mädchen an, momentan nicht in der Lage, seine Dankbarkeit zu zeigen.
Viel wahnwitziger war jedoch die Tatsache, dass sie plötzlich beide die Bomben von ihrem Körper entfernen durften. Ohne über die Unsinnigkeit dieser Tatsache und ihre möglichen Hintergründe nachzudenken, griff Kei schamlos in seine Hose und zog das Papier hervor, welches er mit einer unglaublichen Genugtuung zerriss und die Fetzen dann ins Wasser rieseln ließ. Es überraschte ihn nicht, dass die Bombenlegerin auch Genjutsus benutzte. Das bestätigte ihn nur in seiner Vermutung, dass beides die Waffen der Feiglinge waren. Genauso schien sie nicht zu begreifen, dass die Shiro-nin NICHT so dumm waren und einfach jedes Geheimnis ausplauderten, besonders nicht gegenüber einer fremden, bombenlegenden, feigen, Sora-Kunoichi. Erst recht nicht, wenn es sich bei diesen Geheimnissen um Informationen über Bluterben handelte.Hätte er es nicht benutzt, hätte er anders gehandelt, so grummelte er nur ein
“Scheint wohl so zu sein, hrm?“ und beließ es dabei. Keine Infos über sein Katon, keine Infos über mögliche andere Dinge.
Saki hielt ihre Antwort ebenfalls kurz. Die Blicke der beiden Shiro-nin trafen sich und für einen Moment schien es so, als könnten sich die Genin wortlos verstehen, denn beide waren nicht begeistert von ihren drei Rettern, waren sie doch mit Bomben begrüßt worden. Aber beiden war auch bewusst, dass sie dankbar sein mussten für ihre Rettung, weswegen sie wohl auch bereitwillig mit der Gruppe mitziehen würden, selbst wenn die Fragerei ein wenig nervte.Ein sachtes Nicken beiderseits, bevor sich wieder auf die Stimmen der Anderen konzentriert wurde.
Der Plan, der daraufhin folgte, klang in der Theorie sehr schon, in der Praxis jedoch war Kei kurz vorm verzweifeln. Er sollte hier, auf dem Wasser, IM Wasser, mit diesen ollen Gitterstäben so einen Fraydalabimbumschießmichtot Käfig bauen und dabei so viel Mist beachten? Soras. Alles Weichflöten. Dennoch ließ Keis Stolz es nicht zu, diesen „Auftrag“ abzulehnen. Alles was er dazu sagte war
“Wird ne Weile dauern.“ Dann ging er ein paar Schritte von der Gruppe weg und zog eine Schriftrolle hervor. Er wollte gerade eine ansehnliche Menge Metall aus dem Schriftstück entsiegeln, als ihm einer seiner seltenen Geistesblitze kam. Wie zur Hölle sollten sie das fertige Ding durch die Tür bekommen? Genies ohnegleichen, diese Soras. Also musste das Ding im richtigen Moment auch noch biegsam sein.
Ein leises Knurren entwich ihm, während er die Schriftrolle abrollte, bis er endlich beim richtigen Siegel angekommen war: Silber. Ja dieser Junge schleppte wirklich Silber mit sich herum und als er den Klumpen aus dem Siegel befreite, stellte es sich sogar als recht beachtliche Menge heraus. Ein Glück, das niemand sonst wissen konnte, dass es sich bei dem Metall zu seinen Füßen um ein solch wertvolles handelte, wer weiß, was sonst geschehen wäre. Seufzend rollte er die Schriftrolle wieder auf und verstaute sie, bevor er sich selbst in Wasser fallen ließ, um an das Metall heran reichen zu können.
Es dauerte eine Weile, bis er fertig war und bei jedem Versuch hin anzusprechen reagierte er entweder nicht, oder fauchte nur irgendetwas Unverständliches in die Richtung des Störenfrieds. Immerhin waren das hier unwürdige Arbeitsbedingungen. Doch als er fertig war und der Käfig jeder der gestellten Bedingungen gerecht wurde, war er den Umständen entsprechend zufrieden. Er wandte sich an die Gruppe.
“Fertig. Das Ding ist biegsam, damit wir durch die Tür passen und das Material ist das leitfähigste, das ich finden konnte. Müsste reichen.“
Mit ein wenig Hilfe der anderen stand er bald wieder auf dem Wasser, der Käfig war bereits über der Truppe. So dackelten sie Richtung Tür. Kei, für den Moment noch ganz vorne, legte seine Hand an die Klinke, öffnete die Tür und trat hindurch, eine Hand dabei immer am Käfig, welcher sich durch sein Chakra dabei brav dem Türrahmen anpasste. So langsam spürte der Junge den Chakraverbrauch, denn auch wenn sein Jutsu relativ wenig Chakra fraß, so kam auf die Dauer doch einiges zusammen. Blieb nur zu hoffen, dass sich der Mist auch gelohnt hatte.
tbc: Raum 21 - Blitzgewitter (Aiko, Kayros, Kei, Saki, Yukiko)