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Schlafraum #3

S

Sakkaku Saishiro

Guest
Ein Schweigen hatte das Zimmer eingenommen, nachdem Shiro seine Worte an Shai gerichtet hatte. Hatte er etwas falsches gesagt? Oder dachte sie nur darüber nach? Oder sollte er jetzt eigentlich gar nicht mit einer weiteren Antwort des Mädchens rechnen? Er war verwirrt und Shiro wusste das und dadurch wurde seine Nervosität nur noch weiter gesteigert. Zwar verspürte er eine gewisse Sicherheit, während er Shais Hand hielt, doch konnte er damit nicht seine inneren Gedanken überspielen, die ihm immer wieder sagten, dass er nun aufgeschmissen war. Was sollte er von jetzt an tun? Was tat man in solchen Momenten? Wie sollte er von nun an mit Shai umgehen? Wie sollte er mit ihr reden? So wie bisher? Vertrauter? Erwartete sie vielleicht sogar in Zukunft, dass sie jede einzelne Sekunde die sie hatten miteinander verbrachten? Nicht, dass es den Jungen stören würde, doch hatte Shiro eben keine Gewissheit und er hasste nichts im Leben mehr als diese Unsicherheit und Ungewissheit, er brauchte etwas an das er sich halten konnte, einen Plan, eine Art Handlungsablauf, so grob er auch sein mochte. Doch hatte er absolut Null Erfahrung in allen Bereichen die in diese Richtung gingen, in Richtung Mädchen und Liebe eben. Wieso sollte er auch? Bisher hatte es niemanden in seinem Leben gegeben der auch nur annähernd so einen Platz eingenommen hatte wie Shai. Sie war einzigartig und das wusste er ganz genau... und genau das machte ihn so unglaublich unsicher. Ein Fehler, eine falsche Geste, ein falsch gedeutetes Wort... wie schnell würde dieses Bauwerk, errichtet aus Glück, Zärtlichkeit und Herzklopfen ineinander zusammenfallen? Durfte er sich Fehler erlauben? Shiro war der festen Überzeugung dass nicht und diese Gedanken konnte er nicht verjagen und somit war es offensichtlich, dass er es nicht hin bekam seine Nervosität unter Kontrolle zu bekommen. Wenn er wenigstens nachdenken könnte... einfach Ruhe, für ihn alleine. Shiro war ein Mensch der nachdenken musste um auf Lösungen zu kommen und er musste lange überlegen, über alles mögliche was mit dem Thema zu tun hatte, doch war das die beste Möglichkeit damit er sich langsam beruhigte. Doch konnte er es gleich vergessen zu versuchen einen klaren Gedanken zu fassen, solange er, noch immer Händchen haltend, mit Shai zusammen lag. Ein sehr leiser Seufzer Shiros wurde von einem ebenfalls leisen Kichern Shais überspielt und Shiro konnte heraushören, dass das Mädchen ihn nicht irgendwie auslachte oder dergleichen, es war ein freudiges Lachen, ihr schien der Moment hier zu gefallen.

Nur wenige Augenblicke später hatte Shai auch schon ihre Hand wieder auf Shiros Wange gelegt und zog ihn sanft zu sich herunter um ihn ein "gute Nacht" ins Ohr zu flüstern und ihm anschließend einen zarten Kuss auf den Mund zu geben, kaum mehr als ein leichtes streifen, aber doch mehr als genug um Shiros Herz sofort wieder zum rasen zu bringen. Er musste unbedingt lernen das unter Kontrolle zu bringen, es konnte doch nicht sein, dass er von nun an jedes Mal aus dem Häuschen war, wenn die beiden zusammen waren und Zärtlichkeiten austauschten. Doch konnte er sich darüber ein anderes Mal Gedanken machen, denn Shai hatte, ob nun gewollt oder nicht, die perfekte Lösung gefunden, zumindest in Shiros Augen: Schlafen. Auch wenn er nicht wusste ob überhaupt und wenn, wann er denn einschlafen würde, so war es doch beruhigend zu wissen, dass nun erst einmal nichts mehr gesagt werden musste, man sich ausruhen konnte, seinen eigenen Gedanken nach hing und im besten Fall eben sogar zum schlafen kam. Shiro spürte, wie sich Shai unter der Decke näher an ihn drückte und sich an ihn kuschelte und er genoss es und ein Lächeln huschte auf sein Gesicht, natürlich ungesehen von der jungen Genin, die wie er selbst bereits nach einigen wenigen Augenblicken in die Traumwelt überging.

Shiro öffnete seine Augen und wusste im ersten Moment nicht wirklich wo er war. Er konnte sagen, dass er stand, er konnte auch sagen, dass er ein sanftes prasseln hörte, beinahe als ob es regnete, ganz in der Nähe. Er blinzelte einmal und eines seiner Augen konnte nun durch einen Spalt vor ihm sehen. Seine Hand lag auf einer Holztür, die nur wenige Zentimeter aufgeschoben war und mit einem Mal erinnerte sich der Junge wieder, wo er denn hier war. Es war vor kurzem gewesen, am vergangenen Abend, direkt nach dem... Unfall... zwischen Shai und Shiro, und er konnte Shai sehen und erkannte, wie sie dort draußen im Regen stand. Doch war es anders als letztes Mal, sie stand nicht mit dem Rücken zu ihm und schien auch nicht verwirrt. Sie blickte in seine Richtung und lächelte ihm entgegen, es war ein warmes Lächeln, ein einladendes Lächeln, ganz so als ob sie ihn aufforderte zu ihm nach draußen zu kommen. Ganz langsam schob er die leichte Holztür vor sich auf, sodass Shai ihn nun komplett sehen konnte und er sich nicht zum Großteil hinter der Tür versteckte. Er stand noch immer im Regen geschützten Haus, entschied sich dann aber zu dem Mädchen nach draußen zu gehen. Anders als erwartet war der Regen nicht kalt, im Gegenteil, er hatte ein angenehme Wärme und er störte ihn nicht wie sonst üblich, wenn der Sakkaku.Sprössling mal mit dem schlechten Wetter auskommen musste. Wie dem auch sei... nach ein paar Schritten stand der Junge nun vor Shai und musste ein klein wenig nach unten blicken, da sie kleiner war als er selber. Noch immer lächelte sie ihn an und er konnte wieder dieses warme Gefühl in sich aufkommen spüren, das er immer in ihrer Nähe hatte. Er erinnerte sich an seinen gestrigen Traum... er hatte ihm einen Moment gezeigt, den er ändern wollte, den er nutzen wollte um Shai seine Gefühle mitzuteilen. War es dieses mal wieder so? Er ging davon aus...

Doch was sollte er ihr gestehen? Sie wusste um seine Gefühle, darum was er für sie empfand und wie er über sie dachte. Doch wusste sie nicht um seine Gedanken... um seine Unsicherheit, seine Nervosität und vor allem den Gründen dafür. War er deswegen hier? Zeigte ihm sein Kopf deswegen diesen Traum? Sollte er ihr gestehen was er dachte? Wenn ja, so war das der optimale Augenblick dafür und Shiro sammelte seine Gedanken und überlegte sich, was er denn sagen wollte. Er wollte ihr sagen, dass er nicht wusste, was nun kam, nicht wusste, was sie von ihm erwartete und wie er sich verhalten sollte. Dass er nicht wusste was genau da nun zwischen den beiden war und das ihm ein offenes Gespräch lieber wäre als diese stätige Ungewissheit, auch wenn diese ja eigentlich wegen ihres Kusses und ihrer Worte Vergangenheit sein sollte. Er wollte ihr gestehen, dass er Angst hatte, dass er bereits jetzt schon Angst hatte sie zu verlieren und das er sich so unter Druck fühlte alles auf Anhieb richtig machen zu müssen, auch wenn er keinerlei Erfahrung hat was diese Beziehung zwischen ihnen anging... das alles wollte Shiro der jungen Genin sagen und in seinem Kopf bildeten sich langsam die Sätze und sein Mund wollte sich schon zu seinem ersten Wort formen, als ihm Shai mit einem Mal ins Wort fiel. Sie sprach ruhig und bestimmt und klang dabei doch zuckersüß. "Shiro... du darfst nicht in deinen Träumen leben... nicht mir musst du gestehen was du denkst und fühlst, ich bin nur eine Illusion, das weißt du. Du musst mit Shai sprechen, wirklich sprechen, denn wenn du denkst es reicht aus, wenn du dein eigenes Gewissen beruhigst indem du einfach an eine erdachte Shai deine Emotionen preisgibst, dann hast du es verspielt... der letzte Traum war ein Wegweiser... dieser hier soll dir eine Warnung sein... Shiro... SHIRO!"

Mit einem Mal riss Shiro seine Augen auf und war wieder in der Realität angelangt. Er war verwirrt, sehr sogar, doch seine Ausbildung als Shinobi hatte ihm eine Sache sehr nahe gebracht, und zwar immer wachsam zu bleiben. Er hatte eindeutig einen Schrei vernommen, der nicht von der Shai aus seinem Traum, sondern von der echten Shai stammte und seine Augen glitten sofort in ihre Richtung, doch das Mädchen starrte nur in Richtung Tür. Sofort drehte er seinen Kopf und konnte den Grund für die Aufregung des Mädchens erkennen. Eine Frau, so schien es zumindest Shiro, stand dort im Rahmen, mit einem langem weißen Nachthemd, welches nicht ganz bis zum Boden reichte und wodurch man sehen konnte, dass die Frau... schwebte? Shiro betrachtete sie noch einen Augenblick lang, ihr Gesicht wurde von langen schwarzen Haaren verdeckt. Konnte sie sie überhaupt sehen? War das vielleicht eine der Einbrecherinnen? Schwachsinn, Menschen können nicht schweben, nicht einmal Shinobi... es musste ein Genjutsu sein, ganz einfach! Von einer Sekunde auf die andere aktivierte sich das Yume des Jungen und er lag nun mit seinen orange gefärbten Augen auf dem Futon, mit der Überzeugung, dass er das Genjutsu durchschauen würde. Niemals könnte man so simpel ein Genjutsu auf ihn anwenden, erkennen würde er es immer, es zu brechen war da eine andere Sache. Doch musste er stutzen... es war kein Genjutsu. Er hätte es mittlerweile schon längst bemerkt, wenn es so wäre. Da die Frau langsam auf sie zuschwebte, entschied sich Shiro dazu auf seine Alternative zurückzugreifen um sie zu schlagen... Tai-Jutsu!

Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte der Junge zwei Kunais gezogen und sie auf kürzester Distanz auf die Frau geworfen. Sie wich aus ohne sich sonderlich viel zu bewegen, doch schien sie dabei nicht mehr auf den Jungen geachtet zu haben, denn sie unternahm nichts, als Shiro im nächsten Moment hinter ihr stand und bereits eine Hand auf ihrer Schulter hatte. Seine Strategie war simpel, er ging einfach mal davon aus, dass die Frau leicht war - immerhin konnte sie ja sogar schweben - also sollte es kein Problem für ihn sein sie nun in seine Richtung zu ziehen und mit dem Kopf voll gegen die stabile Holzwand hinter sich zu hauen. Und das gelang ihm auch. Zwar hatte sich noch kurz vor Ende eine Hand auf die seine gelegt, doch hatte sie ihn nicht aufhalten können und es war ein lautes Krachen zu vernehmen. So stabil war die Holzwand wohl doch nicht gewesen und die Bretter waren leicht durchgebrochen und es staube ein wenig. Shiro wandte seinen Blick nur eine Sekunde ab von der Stelle wo die Frau liegen musste, nämlich um auf seinen Handrücken zu blicken, auf dem sich ein langer Kratzer quer drüber zog und bereits das Blut begann hervorzutreten. Was musste diese Frau für Krallen haben? Doch konzentrierte sich der Junge wieder auf die Frau, wobei er sich nun noch kurz an Shai wandte. "Shai, geht es dir gut? Irgendetwas abbekommen?", fragte er, auch wenn es eigentlich eine recht irrelevante Frage war, mitten in einem Kampf, außerdem war die Frau nicht in der Nähe des Mädchens gewesen, doch hatte sich Shiro wegen seiner abrupten Sorge nicht zurückhalten können.
 
I

Iwamoto Shai

Guest
Nachdem sie ein paarmal an dem schlafenden Shiro gerüttelt hatte, wollte Shai die Hoffnung erst aufgeben, denn es schien zumal nicht so, als ob er von ihrem schwächlichen Gerüttele aufwachen würde. Allmählich bildete sich ein Kloß in ihrem Hals und schnürte zusätzlich ihre Atemwege ab, denn die Angst, die ihren Körper hinaufstieg, blockierte das Mädchen auf extremste Weise, denn in solch einer Situation hat sie sich bisher noch nie aufgehalten. Eigentlich würde sie die Gefahr locker nehmen - wenn sie gesund war - aber da dies nicht der Fall war, war sie auf die Hilfe ihres Freundes angewiesen, der nun endlich die Augen geöffnet hatte. Kurz den Blickkontakt zu ihm suchend, betrachtete Shai ihn hilflos mit aufgerissenen Augen und siganlisierte ihm darauf, dass sich etwas, von dem eindeutig Gefahr ausging, an der Tür befand. Shai konnte nicht reden, sie schwieg einfach nur und hoffte, dass Shiro ihre Geste verstanden hatte... Und das hatte er. Ohne lange zu zögern, richtete der Junge seinen Blick auf die schwebende Frau, hatte einen ebenso verwirrten Gesichtsausdruck wie Shai gehabt und begann, die Frau zu mustern. Irgendwie hatte das Mädchen ein mulmiges Gefühl dabei, denn schwebende Menschen gab es nicht, was ihr einen sehr unangenehmen und skurillen Gedanken einflößte: "Ein Geist?", dachte Shai und betrachtete die schwarzhaarige Frau ausgiebig, denn nichts anderes als dieses Wort passte zu diesem Ungetüm. Während ihrer Gedankengänge hatte Shai nicht mitbekommen, wie die Frau sich langsam den zwei Genin näherte, Shiro aber blitzschnell reagierte und ihr zwei Kunai entgegenwarf. Wie anzunehmen, wich der 'Geist' aus und schien nicht ansatzweise von diesem Manöver begeistert zu sein. Naja, dies vermutete Shai nur, denn den Gesichtsausdruck der Frau konnte sie nicht erkennen, da die schwarzen Haare wie ein Vorhang über deren Gesicht prangten und alles komplett verdeckten. Doch in der Zwischenzeit hatte der Sakkaku-Sprössling Zeit, sich hinter der Frau zu positionieren, um ihr die Hand auf die Schulter zu legen und somit gegen eine der Holzwände zu schleudern, die direkt nach dem Aufprall der Frau leicht einbrach.

Sonderlich stabil waren diese Wände ja nicht, doch den Gedanken hatte die blonde Shai schon nach der Ankunft im Anwesen, denn von außen sah das ganze Gebäude irgendwie verrottet und alt aus. Wie dem auch sei. Wichtiger war die Erkenntnis, dass sich sowohl Shiro als auch Shai in einer sehr lebensgefährlichen und bedrohlichen Situation befanden... Naja, eigentlich betraf das nur die geschwächte Shai, denn in ihrem Zustand konnte sie wohl nur mäßig bis gar nicht mitkämpfen, weshalb der silberhaarige Junge komplett auf seine eigenen Fertigkeiten angewiesen war. Doch das wollte sie nicht. Was, wenn er Hilfe brauchte? Shai musste ihm helfen, wenn es zu solch einer Begebenheit kam, denn faul und hilflos herumsitzen wollte und konnte sie nicht.. Nicht, wenn es sich um eine Person handelte, die ihr wichtiger war, als ihr eigenes Leben. Mit weit aufgerissenen Augen und einem leicht angespannten Gesichtsausdruck verfolgte Shai den Kampf, der sich vor ihr bot und bemerkte, dass etwas dickflüssiges den Holzboden des Zimmers in ein dunkles Rot verfärbte. Es war Blut und quoll aus einer großen offenen Wunde auf Shiros Hand heraus... Was war passiert? Die Frau hatte ihn nicht einmal berührt.. oder etwa doch? Vielleicht war ihr Angriff so schnell, dass Shai es mit bloßem Auge nicht mitbekommen hatte? Shai wusste es nicht, aber dennoch war mit dieser sonderbaren Frau wohl nicht gut Kirschen essen, wenn sie solch tiefe Wunden verteilen konnte. Shai's Handflächen vergruben sich in der Decke des Futons. "Was mach ich nur....? Ich kann hier nicht einfach nur zuschauen, während Shiro sich dort einen Kampf liefert, der eventuell sogar kritisch für ihn ausgehen kann... Aber mein Fieber..." Ihre rechte Hand glitt langsam zu ihrer glühend heißen Stirn. Das Fieber war immer noch nicht abgesunken und die Übelkeit, sowohl die Mattigkeit blieben erhalten, was Shai in einem Kampf sonderlich einschränken würde.

"Shai, geht es dir gut? Irgendetwas abbekommen?", ertönte plötzlich aus dem Munde Shiro's, woraufhin das Mädchen heftig nickte und ihn sorgenvoll anblickte. "Alles okay, mir geht es gut..." Ein leichtes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Mädchens, doch verschwand es genauso schnell wieder, als sie die schwarzhaarige Frau im Hintergrund auf den silberhaarigen Jungen mit äußerster Geschwindigkeit zuschnellen sah. Wenn sie ihn traf, ginge das kritisch für den Jungen aus und bis jetzt bemerkte Shiro diese Frau auch noch nicht, sondern hatte die Aufmerksamkeit einzig und allein auf die blonde Shai gerichtet. Ein dümmlicher Fehler! Panisch schwenkte ihr Blick über alle möglichen Gegenstände im Zimmer, in der Hoffnung etwas Brauchbares zu finden, was der Frau Schaden zufügen konnte... "Komm schon.. irgendetwas," murmelte das Mädchen in die drückende Stille, bis sich ihre Augen plötzlich weit geöffnet auf eines der Kunai legten, die vorhin von Shiro geworfen, jedoch ohne jeglichen Schaden zu erteilen, auf den Boden fielen. Mit einer schnellen Handbewegung schloss Shai ihre Hand um den Griff des Kunai, konzentrierte sich kurz und peilte exakt die Stirn der schwebenden Frau an, in der das Kunai in weniger als einer Sekunde auftraf. Benommen von dem Treffer ging die Frau in die Hocke, hob sich mit beiden Händen die Stirn und zog daraufhin das Kunai wieder heraus, doch machte eine Sache das Mädchen stutzig: Die Frau blutete nicht. Schluckend wand sie sich an Shiro: " Sie blutet nicht!! Du weißt, was das heißt, nicht wahr, Shiro?" Sie war ein Zombie, denn wenn sie ein Geist war, hätte dieses Kunai womöglich nicht das Ziel getroffen... Wie konnte so etwas möglich sein? Shai persönlich hatte anfangs an diesen Humbug nicht einen Gedanken verschwendet, doch die Meinung eines Menschen konnte so schnell geändert werden, wenn man solch einem Phänomen wahrlich gegenüberstand... Was ist das nur für ein Haus? Das Mädchen wollte gerade aufstehen, als ein Fieberschub durch ihren Körper drang und sie benommen wieder ins Futon sinken ließ. Es funktionierte nicht... mehr konnte sich nicht mehr für den Kampf tun, sondern nur hoffen, dass Shiro es beendete... "Gomenasai, ich kann dir nicht helfen. Pass auf dich auf." Mit halb geöffneten Augen fixierte sie sowohl Shiro als auch die sonderbare Frau, die erneut auf den Jungen zuschnelle und bedrohlich ihre Krallen auf ihn richtete.
 
S

Sakkaku Saishiro

Guest
"Sie blutet nicht!! Du weißt, was das heißt, nicht wahr, Shiro?"

Nein, das wusste er nicht! Ehrlich gesagt hatte der Junge nicht den leisesten Schimmer warum die Frau noch lebte, nachdem Shai sie mit einem seiner Kunais exakt an der Stirn getroffen hatte und das Metall eigentlich ungebremst tief unter die Haut und in das Fleisch drang. Noch immer hatte Shiro sein Yume aktiviert, auch wenn er sich schon zu 100% sicher war, dass es kein Genjutsu war. Es mochte zwar durchaus stimmen, dass er sich trotz des Doujutsus nicht aus jedem Genjutsu befreien konnte, doch war er zumindest in der Lage jedes Genjutsu zu erkennen und hier lag ganz klar keins vor. Aber wie zur Hölle konnte diese frau dort noch aufrecht stehen? warum konnte sie schweben? Und warum schien jeder ihrer Angriffe komplett wirkungslos zu sein? Für den Bruchteil einer Sekunde ging dem Jungen der Gedanke durch den Kopf, dass es sich um so etwas wie ein Zombie handeln könnte, doch verscheuchte er diese Idee gleich wieder, solche Wesen existierten schlichtweg nicht. Vielleicht war die frau ebenfalls ein Shinobi? Möglicherweise verwendete sie das Luftelement um zu schweben? Und das Abwehren des Kunais und die Heilung der Wunde waren vielleicht die Wirkung eines Kekkei Genkais? Auch wenn es ziemlich weit hergeholt klang, Shiro klammerte sich an diese Option, da ihm ansonsten nichts einfiel, was die Szene hier logisch erklären könnte. Allerdings war dies nicht der richtige Augenblick um über das Für und Wider der verschiedenen Erklärungen nachzudenken, er war mitten im Kampf, einem Kampf den er leider nur alleine ausfechten konnte, da Shai wegen ihres Fiebers einfach zu schwach war um ihm beizustehen. Obwohl er ihr sehr dankbar sein musste, dass sie ihm die Frau vom hals gehalten hat, als er so töricht gewesen war sich von seiner Gegnerin abzuwenden um nach dem Mädchen zu sehen. Es war immer ein riesiger Fehler seinem Gegner den Rücken zuzuwenden, das wusste Shiro auch, aber ihm war es einfach wichtig gewesen zu wissen, dass es Shai gut ging. Mittlerweile hatte Shiro seine Augen wieder nach vorne gerichtet und er blickte in Richtung der Frau, die erneut auf ihn zustürmte. Ein blöder Fehler von ihr...

"Yû-ni...", begann Shiro und wich einem gefährlichen Hieb der Frau, der knapp über seinen Kopf hinweg zog, aus, indem er sich nach hinten fallen ließ und sich auf einem seiner Arme abstütze, während er seinen linken Fuß zeitgleich in die Luft riss und die Frau genau am Kinn traf. "...Ryûkai!", endete er und ließ nun seinen rechten Fuß genau auf den Bauch der Frau zurasen und verstärkte seinen Tritt noch durch all sein Chakra, dass er in diesem Moment in sein Bein lenken konnte. Die Wirkung war deutlich zu sehen! Die Frau wurde von den Beinen gerissen und zurückgeschleudert und flog erneut auf die Stelle der Holzwand zu, wo sie vorhin bereits einmal aufgeprallt war. Dieses mal jedoch war der Knall wesentlich härter und lauter und dieses Mal durchschlug der Körper der Frau die Holzwand komplett und dellte diese nicht nur ein. Shiro hatte wieder seine normale Körperhaltung eingenommen und zog zur Sicherheit ein Kunai, welches er in seiner rechten Hand behielt, um sich gegen einen plötzlichen Überraschungsangriff wehren zu können. Eine große Staubwolke hatte sich über die Szene gelegt und Shiro konnte nicht erkennen, wo genau die Frau lag. auch wenn er mit seinem Yume Genjutsus durchschauen konnte, es brachte ihm rein gar nichts was eine Schärfung seines Blickes bei Nacht oder Rauch anging. Also konnte er nur abwarten... und das tat er... doch als sich der Rauch schließlich verzogen hatte, riss er verblüfft die Augen auf, denn entgegen der Erwartung die vielleicht bewusstlose Frau am Boden vorzufinden, war nichts zu sehen. Ein paar durchbrochene Bretter, ja, aber nichts von der unheimlichen Angreiferin. Hektisch ließ Shiro seinen Blick umherwandern, doch er konnte nirgends eine Spur von ihr finden. Hatte sie sich versteckt? Oder war sie geflohen? Der Junge trat ein paar Schritte zurück, bis er nach einigen Momenten eine Matte unter seinen Füßen spüren konnte. Aus den Augenwinkeln konnte er Shai erkennen, doch wollte er dieses mal nicht komplett von ihr eingenommen sein, da er nicht einem plötzlichen Angriff der Frau ausgeliefert sein wollte. "Kannst du sie sehen?", fragte der Junge leise in Richtung der jungen Genin und obwohl er wusste, dass er wachsam sein musste, entspannten sich seine Muskeln langsam und sein Puls normalisierte sich wieder.
 
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