Shiho
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Tapfer hielten die Schülerinnen dem Regen stand und auch, wenn Shiho erahnen konnte, dass es weder Chinatsu noch Pakura gefiel, herumzustehen und sich eine Theoriefrage anhören zu müssen, so schafften sie es bisher noch, sich brav unter Kontrolle zu halten. Schön, schön - ob sie das noch eine Weile durchhielten? Wäre besser. Aber zurück zum eigentlichen Geschehen: Bevor die Frage beantwortet wurde, stellten sich die Akademistinnen gegenseitig vor. Name, Herkunft, Kampfart - standardmäßige Vorstellung, wenig überraschend. Abgesehen vielleicht davon, dass sich die Kōya selbst als ’coolste Sau von Shirogakure‘ bezeichnete. Echt jetzt? War man mit dreizehn Jahren aus dieser Phase nicht langsam herausgewachsen? Manchmal fragte sich Shiho schon, wie sie sich ausgerechnet für den Lehrerberuf hatte entscheiden können… die Jugend heutzutage war einfach nicht mehr das Wahre.
Schweigend lauschte die Frau den Antworten der Mädchen und war innerlich ziemlich enttäuscht darüber, dass die beiden die Ländernamen nur so herunterrasselten. Gerade bei der großspurigen Vorstellung von Chinatsu hätte sich die Lehrerin ein wenig mehr Spannung und vor allen Dingen Unterhaltung gewünscht. Shiho erinnerte sich daran, einige Einträge in der Schulakte gelesen zu haben, die nicht unbedingt davon sprachen, dass die Kōya sonderlich engagiert dem Theorieunterricht beiwohnte - das hier schien allerdings plötzlich ein ganz anderes Bild darzustellen. Am Ende legte die Dame den Kopf leicht schief. „Ihr konzentriert euch nicht auf das Wesentliche“, kommentierte Shiho direkt, untermalte ihre Worte sonst jedoch mit keiner besonderen Mimik oder Gestik. „Wenn ich nach den Ländern frage, die an das Feuerreich grenzen, dann interessiere ich mich nicht dafür, wo Wind-, Wasser- oder Erdreich liegen. Denkt ihr, das gibt extra Punkte?“ Die Lehrerin winkte mit der Hand ab. „Es bringt einem Ninja Nichts, wenn er auswendig Dinge aufsagen kann, aber das Wesentliche darüber hinaus vergisst. So besteht ihr die Prüfung nie.“ Ob die Schülerinnen diesen Rat annahmen - der nicht unbedingt wie ein netter Rat ausgedrückt worden war - blieb ihnen überlassen. Zwar hatte Pakura an einer Stelle einen falschen Ländernamen genutzt - heiße Quellen, nicht heißes Wasser - aber diese Korrektur erschien der Schwarzhaarigen im Vergleich vollkommen unwichtig. „Na schön. Chinatsu-san, sag mir, welche Besonderheiten das Reich der Bären auszeichnet. Worauf musst du achten, wenn du dort eine Mission zu erledigen hast? Pakura-san, für dich die gleiche Frage, allerdings bezogen auf das Wind-Reich.“ Shiho rechnete damit, nun gleich wieder einen langen und astreinen Vortrag zu hören, immerhin schien sie es hier mit zwei Strebern zu tun zu haben. Oder etwa doch nicht? Ein reines Interesse für Geographie oder eine Karte über dem Schreibtisch reichte für so detaillierte Einblicke nicht mehr aus - da musste man schon Bücher gewälzt, im Unterricht aufgepasst oder die Länder selbst aufgesucht haben. Aber vielleicht hatten die Schülerinnen ja genau das getan? Ach ja: Der Regen fiel natürlich beharrlich weiter auf den Boden und durchnässte die Kleidung der Akademistinnen. Schöne Atmosphäre, vor allem verbunden mit dem kühlen Wind, wirklich.
Schweigend lauschte die Frau den Antworten der Mädchen und war innerlich ziemlich enttäuscht darüber, dass die beiden die Ländernamen nur so herunterrasselten. Gerade bei der großspurigen Vorstellung von Chinatsu hätte sich die Lehrerin ein wenig mehr Spannung und vor allen Dingen Unterhaltung gewünscht. Shiho erinnerte sich daran, einige Einträge in der Schulakte gelesen zu haben, die nicht unbedingt davon sprachen, dass die Kōya sonderlich engagiert dem Theorieunterricht beiwohnte - das hier schien allerdings plötzlich ein ganz anderes Bild darzustellen. Am Ende legte die Dame den Kopf leicht schief. „Ihr konzentriert euch nicht auf das Wesentliche“, kommentierte Shiho direkt, untermalte ihre Worte sonst jedoch mit keiner besonderen Mimik oder Gestik. „Wenn ich nach den Ländern frage, die an das Feuerreich grenzen, dann interessiere ich mich nicht dafür, wo Wind-, Wasser- oder Erdreich liegen. Denkt ihr, das gibt extra Punkte?“ Die Lehrerin winkte mit der Hand ab. „Es bringt einem Ninja Nichts, wenn er auswendig Dinge aufsagen kann, aber das Wesentliche darüber hinaus vergisst. So besteht ihr die Prüfung nie.“ Ob die Schülerinnen diesen Rat annahmen - der nicht unbedingt wie ein netter Rat ausgedrückt worden war - blieb ihnen überlassen. Zwar hatte Pakura an einer Stelle einen falschen Ländernamen genutzt - heiße Quellen, nicht heißes Wasser - aber diese Korrektur erschien der Schwarzhaarigen im Vergleich vollkommen unwichtig. „Na schön. Chinatsu-san, sag mir, welche Besonderheiten das Reich der Bären auszeichnet. Worauf musst du achten, wenn du dort eine Mission zu erledigen hast? Pakura-san, für dich die gleiche Frage, allerdings bezogen auf das Wind-Reich.“ Shiho rechnete damit, nun gleich wieder einen langen und astreinen Vortrag zu hören, immerhin schien sie es hier mit zwei Strebern zu tun zu haben. Oder etwa doch nicht? Ein reines Interesse für Geographie oder eine Karte über dem Schreibtisch reichte für so detaillierte Einblicke nicht mehr aus - da musste man schon Bücher gewälzt, im Unterricht aufgepasst oder die Länder selbst aufgesucht haben. Aber vielleicht hatten die Schülerinnen ja genau das getan? Ach ja: Der Regen fiel natürlich beharrlich weiter auf den Boden und durchnässte die Kleidung der Akademistinnen. Schöne Atmosphäre, vor allem verbunden mit dem kühlen Wind, wirklich.