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Shiho

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Tapfer hielten die Schülerinnen dem Regen stand und auch, wenn Shiho erahnen konnte, dass es weder Chinatsu noch Pakura gefiel, herumzustehen und sich eine Theoriefrage anhören zu müssen, so schafften sie es bisher noch, sich brav unter Kontrolle zu halten. Schön, schön - ob sie das noch eine Weile durchhielten? Wäre besser. Aber zurück zum eigentlichen Geschehen: Bevor die Frage beantwortet wurde, stellten sich die Akademistinnen gegenseitig vor. Name, Herkunft, Kampfart - standardmäßige Vorstellung, wenig überraschend. Abgesehen vielleicht davon, dass sich die Kōya selbst als ’coolste Sau von Shirogakure‘ bezeichnete. Echt jetzt? War man mit dreizehn Jahren aus dieser Phase nicht langsam herausgewachsen? Manchmal fragte sich Shiho schon, wie sie sich ausgerechnet für den Lehrerberuf hatte entscheiden können… die Jugend heutzutage war einfach nicht mehr das Wahre.

Schweigend lauschte die Frau den Antworten der Mädchen und war innerlich ziemlich enttäuscht darüber, dass die beiden die Ländernamen nur so herunterrasselten. Gerade bei der großspurigen Vorstellung von Chinatsu hätte sich die Lehrerin ein wenig mehr Spannung und vor allen Dingen Unterhaltung gewünscht. Shiho erinnerte sich daran, einige Einträge in der Schulakte gelesen zu haben, die nicht unbedingt davon sprachen, dass die Kōya sonderlich engagiert dem Theorieunterricht beiwohnte - das hier schien allerdings plötzlich ein ganz anderes Bild darzustellen. Am Ende legte die Dame den Kopf leicht schief. „Ihr konzentriert euch nicht auf das Wesentliche“, kommentierte Shiho direkt, untermalte ihre Worte sonst jedoch mit keiner besonderen Mimik oder Gestik. „Wenn ich nach den Ländern frage, die an das Feuerreich grenzen, dann interessiere ich mich nicht dafür, wo Wind-, Wasser- oder Erdreich liegen. Denkt ihr, das gibt extra Punkte?“ Die Lehrerin winkte mit der Hand ab. „Es bringt einem Ninja Nichts, wenn er auswendig Dinge aufsagen kann, aber das Wesentliche darüber hinaus vergisst. So besteht ihr die Prüfung nie.“ Ob die Schülerinnen diesen Rat annahmen - der nicht unbedingt wie ein netter Rat ausgedrückt worden war - blieb ihnen überlassen. Zwar hatte Pakura an einer Stelle einen falschen Ländernamen genutzt - heiße Quellen, nicht heißes Wasser - aber diese Korrektur erschien der Schwarzhaarigen im Vergleich vollkommen unwichtig. „Na schön. Chinatsu-san, sag mir, welche Besonderheiten das Reich der Bären auszeichnet. Worauf musst du achten, wenn du dort eine Mission zu erledigen hast? Pakura-san, für dich die gleiche Frage, allerdings bezogen auf das Wind-Reich.“ Shiho rechnete damit, nun gleich wieder einen langen und astreinen Vortrag zu hören, immerhin schien sie es hier mit zwei Strebern zu tun zu haben. Oder etwa doch nicht? Ein reines Interesse für Geographie oder eine Karte über dem Schreibtisch reichte für so detaillierte Einblicke nicht mehr aus - da musste man schon Bücher gewälzt, im Unterricht aufgepasst oder die Länder selbst aufgesucht haben. Aber vielleicht hatten die Schülerinnen ja genau das getan? Ach ja: Der Regen fiel natürlich beharrlich weiter auf den Boden und durchnässte die Kleidung der Akademistinnen. Schöne Atmosphäre, vor allem verbunden mit dem kühlen Wind, wirklich.
 

Kōya Chinatsu

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Der Regen prasselte unaufhörlich weiter auf die 3 Ninja ein, während sich das Mädchen mit dem Namen Meteki auch kurz vorstellte, bevor sie den Rest der Frage beantwortete. Den Worten des Mädchens lauschte Chinatsu nur halbherzig, denn der Regen und das in ihren Augen dämliche Rumgestehe ging ihr allmählich mächtig auf die Nerven. "Ich hoffe der Theorieunterricht ist jetzt langsam vorbei! Ich dachte das Training soll eine Art Prüfungsvorbereitung sein, aber ich blicke beim besten Willen nicht, wie mir diese Aktion hier in der Prüfung helfen soll" dachte die junge Konoichi sich während sich ihre Stimmung sichtlich verdunkelte. Mit finsterer Mimik und dennoch erwartungsvoll blickte das Mädchen die Frau an, in der Hoffnung, dass sie nun zum Training übergehen würden. Doch diese Rechnung ging nicht auf, denn Shiho gab nur ein 9 mal kluges Kommentar ab, bevor sie die nächsten Fragen stellte. "Ihr konzentriert euch nicht auf das Wesentliche! Mimimimimimi! So eine Ziege ey. Wie alt ist die? 130? Da kennt man mal die Antwort auf eine Frage und dann das! Boah ganz ehrlich die Alte kann mich mal!" dachte sie sich nur während sie die Lehrerin entgeistert ansah. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre Shiho wohl spätestens in diesem Moment gestorben. Eine ebenfalls sehr kluge Anmerkung zu dem Kommentar der Lehrerin konnte sich Chinatsu nicht verkneifen. "Hm das Wesentliche also? Naja das Wesentliche ist, dass es regnet und wir hier draußen rumstehen. Noch wesentlicher ist, dass niemand weiß, warum wir das tun! Ist die Akademie in die Luft geflogen oder finden die Theorieprüfungen ab jetzt bei schlechtem Wetter draußen statt? Denn wen dem nicht so ist, dann weiß ich ehrlich gesagt nicht wie uns das auf die Prüfung vorbereiten soll und nein dann werden wir wohl auch die Prüfung nie bestehen"

Nach dem Chinatsu nun etwas Dampf abgelassen hatte, stand da ja immer noch Shiho´s Frage über das Land der Bären im Raum. Auf diese Frage, welche über geografisches Grundwissen hinaus reichte, wusste das Mädchen selbstverständlich keine Antwort. "Oh man für diesen Tag bekomme ich doch bestimmt wieder einen Haufen Strafarbeiten. Naja die einen sammeln Briefmarken und ich sammle eben Tadel! Hätte ich gewusst wie dieser Tag endet, dann wäre ich im Bett geblieben und gar nicht erst aufgestanden. Und was antwortest du Sensei Klugscheißer jetzt auf ihre Frage?" dachte sie sich während ihre Kleidung inzwischen völlig durchnässt war. Man konnte Chinatsu ansehen, dass sie dieses Wetter nicht gewohnt war und erst recht nicht mochte. Immer wenn ein Windzug durch die Bäume sauste, bekam das Mädchen eine Gänsehaut am ganzen Körper und wippte mit ihren Füßen auf und ab, um wenigstens etwas in Bewegung zu bleiben. Auch die Haare von Chinatsu waren inzwischen völlig durchgeweicht und hingen ihr immer wieder störend im Gesicht herum. "Bäh ich hasse dieses Wetter hier. Nur gut, dass ich keine weiße Kleidung trage, diese Farbe wäre jetzt echt unpraktisch. Worüber machst du dir eigentlich schon wieder Gedanken? Das Hilft dir jetzt auch nicht weiter. Aber woher zum Teufel soll ich etwas über dieses blöde Reich der Bären wissen? Hm dann denk dir einfach etwas aus. Laber einfach irgendwas, alles ist besser als peinliches Schweigen!" Bei diesen Gedanken kam ihr ein Ausflug in den Zoo wieder in den Sinn, denn dort gab es auch Bären. An den Käfigen in dem Zoo waren überall Schilder mit der Aufschrift "Bitte nicht Füttern" angebracht. "Ja das Reich der Bären! Naja die Antwort auf die Frage sagt einem ja eigentlich schon der Name des Landes. Es gibt dort tausende von riesigen und aggressiven Bären. Da muss man natürlich aufpassen, dass man nicht von einem Bären gefressen wird. Ja und dann ist noch wichtig, dass man die Bären nicht füttern darf. Ja also egal was ihr tut, Bitte nicht füttern! Ansonsten tritt die erste Aussage in Kraft" Dies war nun also Chinatsu´s grandiose Antwort auf die Frage von Shiho Sensei, denn mehr konnte Chinatsu beim besten Willen nicht zu diesem Thema sagen. Ganz im Gegenteil sie wusste ja nicht mal ob es dort wirklich Bären gab, aber der Name musste ja irgendwie entstanden sein. Schon als sie diese Sätze äußerte, schossen ihr zweifelhafte Gedanken in den Kopf. "Ja genau Chinatsu! Bitte nicht füttern ja? Oh man wenn ich nicht aufpasse, dann hängt so ein Schild bald an meinem Käfig, in dem ich irgendwann eingesperrt werde! In diesem Fall wäre peinliches Schweigen vielleicht ausnahmsweise doch besser gewesen" Dem Mädchen war jetzt schon klar, dass ihre Antwort für Siho wohl kaum zufriedenstellend war. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass die andere Schülerin sich mindestens genauso blöd anstellte, damit die Situation nicht noch peinlicher für sie werden würde. Naja sehen wir es mal positiv! Viel schlimmer kann der Tag jetzt wohl kaum noch werden. Oder doch?" dachte sie sich, während sie nun die Antwort von Meteki abwartete und sich moralisch auf die Reaktion von Shiho vorbereitete. Für Chinatsu war eins vollkommen klar, es lag Ärger in der Luft.
 
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Diese Frau hatte wirklich Nerven. Sie wusste ganz genau, dass ihre Schülerinnen Gefahr liefen, sich zu erkälten und schien es sogar zu genießen. Die Meteki kam nicht umhin zu schaudern, als ihr der kalte Wind ein paar Regentropfen in den Nacken blies und konnte genau sehen, dass ihrer Lehrerin just in diesem Moment ein Hauch von Genugtuung in den Augen aufblitzte. Konnte es wirklich sein, dass solch abgrundtief böse Menschen Lehrer werden dürfen? Hier war das perfekte Beispiel dafür.

Was soll’s ... dachte sich die Schwarzhaarige, als Shiho ihre Unzufriedenheit mit den Antworten der Mädchen kundtat. Wenn wir bei der nächsten Frage 100%ig perfekt antworten, wird vielleicht selbst diese Porzellanpuppe ein Einsehen haben und den Theoretischen Teil beenden. Als dann eben diese Fragen genannt wurden, war sich die Braunäugige sicher, dass es bald ein Ende hatte. Sie sollten lediglich die besonderen Eigenschaften zweier Länder beschreiben und erläutern, worauf man bei einer Mission in diesen Ländern achten sollte. Dieses Thema hatte man nun wirklich lange genug im Unterricht durchgekaut, um wirklich darauf vorbereitet zu sein ... oder? Offensichtlich nicht in jedem Fall. Die Kōya wusste anscheinend rein gar nichts über das Reich der Bären und versuchte es auf eine so stümperhafte Weise zu vertuschen, dass die Ninjutsuka eine heiße Röte des Fremdschämens in ihr Gesicht steigen spürte. Das war doch ein Scherz, oder?

Natürlich war es kein Scherz. Nach einigen Sekunden entschied die Meteki, das Schweigen ihrer Kameradin so zu deuten, dass sie weitermachen solle. Nach einem etwas künstlich wirkenden Räuspern begann die Vierzehnjährige also ihre Erklärung zum Thema Windreich: Das Windreich besteht beinahe vollständig aus einer einzigen riesigen Wüste. Dadurch ist es unerlässlich, sich vor einer Durchreise richtig vorzubereiten. Neben ausreichenden Wasservorräten ist es wichtig, dass man zwar leichte und luftdurchlässige Kleidung trägt und dass diese aber auch gleichzeitig einen Großteil des Körpers bedeckt. Ansonsten verbrennt die Sonne nicht nur die Haut, sondern verursacht auch Hitzschläge, welche in einem abgelegenen Gebiet ohne Schatten schnell tödlich enden können. Abgesehen davon ist Orientierung das A und O. Wenn man sich nicht selber in der Wüste von Kaze no Kuni auskennt, sollte man sie nicht ohne einen Führer betreten. Kompass und Karte können aber im Zweifelsfall auch helfen, denke ich. Eine der größeren Gefahren, neben der Hitze und dem Wassermangel, bergen auch die Sandstürme. Wenn man nicht weiß, wie man sich während einem Sandsturm verhalten muss, ist man schon so gut wie verloren. Das sollte eigentlich genügen. Pakura war sich nicht ganz sicher, dass sie alles gesagt hatte, aber die wichtigsten Dinge sollten aufgezählt worden sein. Vielleicht hatte die Schminkaffine Lehrkraft nun endlich ein Erbarmen mit den Mädchen und ließ den praktischen Teil beginnen.
 

Shiho

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Auch wenn Chinatsu sich scheinbar große Mühe damit gab, die Lehrerin durch den reinen Blickkontakt zu töten, so schien die Rechnung nicht aufzugehen. Jedenfalls atmete Shiho ruhig weiter, wartete ab und schien nicht einmal zu bemerken, welch finstere Aura von Chinatsu ausging. Selbst dem Wutausbruch des jungen Mädchens wurde kaum Beachtung geschenkt - natürlich blickte die Lehrerin die Kōya an, hörte ihre Worte, doch sie lies sie kommentarlos in der Luft verhallen und wartete stattdessen geduldig ab, bis die Antworten auf die zuletzt gestellte Frage gegeben wurden. Im Gegensatz zur ersten Frage dauerte es nun deutlich länger, bis die erste Schülerin damit begann, die Antwort zu geben - ob Chinatsu nachdenken musste? Mit leicht angezogener Augenbraue musterte Shiho die Schwarzhaarige und dachte bereits darüber nach, zuerst Pakura zum Sprechen aufzufordern. Aber Moment, da kam ja doch noch etwas! Der Mund der Kōya öffnete sich und die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Diesmal nicht angreifend, sondern scheinbar eher panisch nach einem Funken Richtigkeit suchend. Na, wenn das mal keine Überraschung war. Shiho hatte bereits damit gerechnet, es hier mit zwei Strebern zu tun zu haben und nun stellte sich heraus, dass Chinatsu scheinbar doch relativ wenig Ahnung hatte - zumindest wenn man sie über etwas anderes als die geographische Lage der Länder ausfragte. Bären also, ja? Ein Moment der Stille breitete sich über die Gruppe aus, in der der Meteki sogar ein Hauch von Röte ins Gesicht stieg. War ihr das Verhalten der Mitschülerin etwa peinlich? Egal woran es lag, Pakura benötigte ein paar Sekunden, um sich zu sammeln und ihrerseits eine Antwort auf die gestellte Frage zu geben. Dass die Antwort von Pakura deutlich geordneter und glaubwürdiger klang, muss an dieser Stelle nicht noch einmal erwähnt werden, oder?

Erneute drehte Shiho ihren Regenschirm, spritzte die ohnehin schon nassen Kinder somit mit noch ein paar Tropfen Wasser ab. Ob die das überhaupt noch merkten, so durchnässt wie sie waren? „Bären… nein, die sollte man wirklich nicht füttern“, kommentierte die Lehrerin, blickte dann direkt zu Chinatsu. „Du bist spontan. Das kann dir noch einmal nützlich sein.“ Ein Kompliment? Aus dem Munde von Shiho? Ja, das war möglich. „Das ändert natürlich Nichts daran, dass die Antwort falsch war. Das solltest du dringend noch einmal nachschlagen, sofern du nicht irgendwann jämmerlich in einer Schlucht voller Giftgas sterben möchtest. Ach so, für die Genin-Prüfung wäre das auch nicht schlecht zu wissen.“ Die Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern - da Pakura bewiesen hatte, dass sie durchaus wusste, welche Besonderheiten im Wind-Reich zu beachten waren, ging Shiho hierauf nicht weiter ein. Sie wusste, dass es sich um eine riesige Wüste handelte, das war schon einmal mehr, als ein Großteil der restlichen Akademieschüler wussten - traurig, wenn man genauer darüber nachdachte. Die tiefschwarzen Augen musterten die durchnässten und teilweise vor Kälte zitternden Kinder. Das war doch eine gute Ausgangsbasis, um mit dem praktischen Training zu beginnen, oder? „Genug der Theoriefragen. Wie ihr wisst, besteht die Genin-Prüfung aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Nachdem wir die Vorbereitung für das Eine abgeschlossen haben, kann nun die Übung für den anderen Teil beginnen.“ Die Lehrerin ging langsam in die Hocke, klemmte den Regenschirm zwischen Kinn und Schulter ein und formte einige Fingerzeichen - schließlich biss sie sich in den Daumen und legte die Hand auf den Boden. Siegel wurden sichtbar, dann bildete sich eine undurchsichtige Wolke. Kuchiyose no Jutsu, wie der lerneifrige Schüler vielleicht schon jetzt erkennen konnte. Während die Wolke sich langsam verzog, wurde bereits eine tiefe Stimme hörbar. „Meine Güte, was sind das denn schon wieder für Waschlappen?! Ich spüre das Gezitter ja bis hierhin! Die Schüler werden auch von Jahr zu Jahr schlimmer.“ Als der Rauch sich verzogen hatte, wurden zuerst zwei große, schwarze Ohren sichtbar, dann ein ebenso dunkles Fell und schlussendlich zwei Flügel - obwohl, waren das Flügel? Da fehlten irgendwie die Federn. Um es kurz zu machen: Vor den Schülerinnen war eine schwarze Fledermaus aufgetaucht, die allerdings alles andere als begeistert aussah. Skeptisch musterte das kleine Ding die Schülerinnen, wandte sich dann empört an Shiho, doch die reagierte überhaupt nicht. Stattdessen kramte sie kurz in ihrem Kimono, holte ein rotes Band mit einem eingerollten Zettel hervor und band der empört schnaubenden Fledermaus Band und Zettel um ein Bein. Das Kuchiyose-Wesen schnaufte empört aus, lies es allerdings kommentarlos mit sich machen. „Eure Aufgabe wird es sein, Teruo aufzuhalten.“ Die Lehrerin erhob sich wieder in eine stehende Position und sah zu den Schülerinnen. „Als würden die Weicheier mich kriegen!“, blaffte die Fledermaus weiter, wurde aber von der ruhigen Lehrerin unterbrochen. „Folgendes Szenario: Teruo wird eingesetzt, um eine geheime Botschaft an den Feind zu übermitteln. Eure Aufgabe ist es, Teruo in die Finger zu bekommen, bevor er dem Feind die Nachricht übermitteln kann. Alles ist erlaubt, die Übung findet ausschließlich im Wald statt. Ihr habt eine Stunde Zeit, wenn ihr Teruo bis dahin nicht gefangen habt, seid ihr durchgefallen.“ Mit einer Kopfbewegung gab die Lehrerin dem Kuchiyose-Wesen zu verstehen, dass es bereits in den Wald aufbrechen sollte - ein bisschen Abstand musste ja da sein, bevor die Schülerinnen hinterher stürmten. „Viel Erfolg im nächsten Jahr!“, trällerte die Fledermaus noch einmal überzeugt, bevor es die Flügel ausweitete und in den Wald flog. Nachdem Teruo aus dem Sichtfeld verschwunden war, sprach Shiho weiter. „Was Teruo mit seinem letzten Satz sagen wollte: Bisher seid ihr noch nicht für die Genin-Prüfung angemeldet. Ob ihr für die nächste Prüfung angemeldet werdet, hängt unter anderem von eurer heutigen Leistung ab. Ihr solltet die Sache also lieber ernst nehmen. Wir warten noch zwei Minuten, dann gebe ich euch das Startzeichen und die Zeit läuft.“ Die Schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob diese Schülerinnen Teruo schnappen konnten - aber vielleicht waren sie ja für eine Überraschung gut. Einen Moment hatten sie jedenfalls noch, um sich mental auf die kommende Übung vorzubereiten.
 

Kōya Chinatsu

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Chinatsu hatte ja bereits erwartet, dass ihre Antwort auf die Frage der Lehrerin wohl nicht zu einhundert Prozent korrekt war. Dies bestätigte sich dann auch sehr eindeutig an der verhaltenden Reaktion von Meteki, denn dem Mädchen schien Chinatsu's Antwort sichtlich peinlich zu sein. "Pah du blöde Ziege! Mach du es erstmal besser!" dachte sie sich und hoffte immer noch darauf, dass ihre Mitschülerin die Anwort ebenfalls nicht wüsste. Doch diese Hoffnung sollte Chinatsu schnell wieder verlieren, denn Meteki konnte die Frage problemlos beantworten. "Bahh immer diese Streber" dachte sie sich. Nun wartete sie auf die Standpauke von Shiho, mit welcher sie fest rechnete und bekam im selben Zug erstmal eine Schwall Wasser von dem Schirm der Lehrerin ab. "Grrrrr das macht die doch mit Absicht. Ich hasse Wasser" murmelte sie in sich hinein während sich ihr Blick immer weiter verdunkelte. Doch halt mal, entgegen Chinatsu's Erwartungen folgte nun doch keine ewig lange Standpauke, welche das Mädchen sich wohl eh nicht wirklich zu Herzen genommen hätte. Ganz im Gegenteil die Lehrerin schien sogar den Hauch eines Lobes für sie übrig zu haben, welches sie jedoch mit ihrer Anmerkung über das Giftgas wieder zerstörte. "Eine Schlucht voll Giftgas klingt doch cool. Und hey es ist wohl alles besser, als von einem Bären gefressen zu werden. Aber ja die hat schon recht, ich werde wohl wirklich noch etwas für die Prüfung lernen müssen. Dabei ist das doch so langweilig." Chinatsu's Laune sollte sich jedoch gleich deutlich bessern, denn so eben hatte Shiho verkündet, dass der Theoriestunde nun vorbei wäre. "Na endlich, ich dachte schon es geht hier nie weiter" sagte sie freudestrahlend und selbst das miese Wetter war für sie in diesem Moment wie weg geblasen. Die Lehrerin formte einige Fingerzeichen und schon erschien eine Rauchwolke, aus welcher auch schon lautes Gemecker zu hören war. "Hat die jetzt ernsthaft eine Kreatur beschworen, nur um uns beleidigen zu lassen?" fragte sie sich während der Rauch sich langsam legte und Stück für Stück eine kleine arogante Fledermaus enthüllte. Während die Fledermaus weiter über die mangelnde Qualität der Schülerinnen lästerte, verdunkelte sich Chinatsus Stimmung sichtlich immer weiter. Sie warf der Fledermaus einen fast beängstigenden Blick zu. "Was glaubst du wer du bist du kleine Kröte? Wenn du nicht gleich den Rand hälst, dann fülle ich dich wie ein Spanferkel!" rief sie der kleinen Federmaus zu und ballte ihre Faust. Als Shiho nun verkündete was die Aufgabe war und vor allem, dass alles erlaubt sei, konnte sie es kaum noch abwarten. "Dem kleinen Biest wird das Lachen noch vergehen!" dachte sie sich und musste dabei fies grinsen, während die Fledermaus mit dem Namen Teruo im Wald verschwand. Die anschliessende Belehrung über die Wichtigkeit dieser Aufgabe war Chinatsu inwischen ziemlich egal. Für das Mädchen war es in dieser Situation zweitrangig ob sie den Test besteht oder nicht, denn die fiesen Worte der Fledermaus hatten den Ehrgeiz in ihr geweckt. Jetzt wollte sie nur noch eine Sache und zwar der geflügelten Ratte zeigen wo der Hammer hängt. So voller Tatendrang fühlten sich die zwei Minuten Wartezeit für Chinatsu wie Stunden an.
 

Meteki Pakura

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Kein Kommentar über Pakuras Antwort? Na das ist doch was. So wie das Mädchen jene Lehrkraft einschätzte, bedeutete das Fehlen einer Kritik, dass es keinen Grund für Kritik gab. Bei der Erleichterung, dass sie theoretisch bisher anscheinend auf dem richtigen Weg war, bemerkte die Vierzehnjährige noch nicht mal, dass die Kimonoträgerin ihre beiden Schülerinnen mit Hilfe ihres Regenschirms noch nasser spritzte. Generell bemerkte die angehende Kunoichi in diesem Moment nicht sonderlich viel von dem, was so um sie herum geschah. Schließlich fror sie seit gefühlten Ewigkeiten erbärmlich und versuchte mit allen Mitteln, es sich nicht ansehen zu lassen. Das mühsam erarbeitete Pokerface der Ninjutsuka begann schon langsam zu bröckeln, als Shiho-sensei mit einem Kuchiyose no Jutsu endlich den praktischen Teil des Unterrichts einleitete. Gut, es handelte sich um die Art Kuchiyose, die den Charakter des Nutzers perfekt wiederspiegelte. Eine blutsaugende Kreatur mit ledriger Haut und einem unfassbar sonnigen Gemüt. Gerade der Charakter von Shiho und Teruo, wie das Tier hieß, ähnelten sich ungemein. Da stellte sich doch gleich die Frage, ob sich die beiden auch optisch so ähnelten, wenn man bei der Frau die zehn Schichten Kosmetik abkratzte.

Nun erstmal genug der zynischen Bemerkungen. Die Schwarzhaarige war mindestens so Feuer und Flamme, wie ihre Kameradin in diesem Augenblick. Am liebsten hätte es auch gleich losgehen können. Immerhin wurde es durch die Bewegung sicher gleich viel wärmer. Da allerdings noch ein paar Minuten - zwei an der Zahl - Wartezeit bestand, bot es sich doch an, sich schon einmal taktisch auszutauschen. Zu diesem Zweck ging die Suiton-Nutzerin ein Stück näher an die Sandbändigerin heran und sagte: Hey Chinatsu, wie müssen uns schnell eine Taktik zurechtlegen, wenn wir das Vieh kriegen wollen. Ich hab ja schon gesagt, dass ich Suiton beherrsche. Ich kann Wasser beschwören und aus Wasser Kunai formen. Was kannst Du so alles? Du hattest was von Fuuton und Sandkontrolle erzählt, oder? Was kannst Du damit genau machen? Pakura hoffte, dass die Sunanin sich in dieser Situation nicht quer stellte. Sie mussten zusammenarbeiten, um Erfolg zu haben. Alleine konnte keine von ihnen etwas gegen diese Fledermaus ausrichten. Da war sich die Braunäugige sicher.
 

Shiho

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Es war schon faszinierend zu beobachten: Pakura schien hinter der aufbrausenden Art der Kōya förmlich zu verschwinden. Chinatsu sprach freudestrahlend und lautstark ihre Begeisterung dafür aus, dass die Theoriestunde endlich beendet wurde - nur um wenige Sekunden später einen wütenden Kommentar zu den Aussagen von Teruo abzugeben. Was tat die Meteki währenddessen? Schweigen, frieren, abwarten. Und gerade dadurch nahm man die Anwesenheit der Kiri-Nin viel weniger wahr. Nicht, dass das schlecht wäre. Shiho wollte sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend dieses Training gewesen wäre, wenn nicht nur eine, sondern zwei temperamentvolle Schülerinnen vor ihr stehen würden, die sich auch noch gegenseitig hätten hochschaukeln können. Nein, da war das so schon besser. Nachdem Teruo im Wald verschwunden war, schien Chinatsu die Zeit nicht großartig nutzen zu wollen - sie stand herum, wütend, grollend und vermutlich darauf aus, sich für die fiesen Kommentare der Fledermäuse zu rächen. Immerhin die eher ruhige Pakura dachte weiter, ging auf die Teamkollegin zu und begann eine Konversation, um eine Taktik zurechtzulegen. Innerlich nickte die Lehrerin, wenngleich sie es sich äußerlich überhaupt nicht anmerken lies. Stattdessen konzentrierte sich Shiho wieder auf ihre Fingernägel, in deren Betrachtung sie zuvor mit dem Auftauchen der Mädchen unterbrochen worden war.

Es gab also genügend Zeit für Pakura und Chinatsu, um das Taktik-Gespräch ungestört fortzuführen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als sich der Blick der schwarzen Augen knapp zwei Minuten später von den Fingernägeln abhob und Shiho wieder zu den Akademistinnen blickte. Teruo müsste mittlerweile einen Ort in den Tiefen des Waldes gefunden haben, von wo aus er wartete. Das Spiel konnte also beginnen. „Das sollte reichen. Ihr könnt loslegen, die Zeit läuft ab jetzt - eine Stunde, wie gesagt. Falls ihr Teruo vorher findet und fangt, umso besser. Alles ist erlaubt, bloß keine falsche Zurückhaltung. Das gilt allerdings nicht nur für euch, sondern auch für Teruo, das solltet ihr im Hinterkopf behalten.“ Sie wedelte wegscheuchend mit der einen Hand. „Hopp, hopp, oder wollt ihr unnötig Zeit vertrödeln?“
 

Kōya Chinatsu

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In dieser Situation fiel es Chinatsu wirklich schwer nicht die Beherrschung zu verlieren und einfach wie ein wild gewordenes Nashorn hinter der Fledermaus her zu stürmen. Doch ihre Teampartnerin holte sie wieder ein wenig zurück auf den Boden der Tatsachen und begann etwas von Taktiken zu reden. Für Chinatsu sah der Plan eigentlich ganz einfach aus "Fledermaus finden, Fledermaus eine runter hauen und dann ab in die Kneipe" doch sie war durchaus in der Lage zu beurteilen, dass es ganz so einfach wohl nicht werden würde, also wollte sie sich nun erstmal den Worten von Pakura widmen. "Naja mit meiner Sandkontrolle kann ich ebenfalls Shuriken formen und verschleudern, aber bei diesem Wetter werden die Geschosse nicht weit kommen und bei der Fledermaus kommt höchstens ein Klumpen Modder an. Ich denke mein Windjutsu ist da brauchbarer, denn mit dem kann ich die Flugbahn von Geschossen korrigieren und beeinflussen oder das Geschoss sogar beschleunigen." antwortete sie und war etwas genervt von der ganzen Situation. "Sei bloß froh, dass wir nicht in meiner Heimat sind! Du blöde Fledermaus!" dachte sie sich und wollte dieses blöde Vieh einfach nur noch zur Strecke bringen. Sie wusste genau, dass sie dort einen echten Heimvorteil gehabt hätte und sich auch nicht mit diesem elenden Regen hätte herum schlagen müssen. "Die Taktik, die überlasse ich gern dir, wir haben ja gesehen, dass du wohl eher die Denkerin unter uns bist. Aber bevor wir über das Ding überhaupt mit einer Taktik einfangen können, müssen wir es erstmal finden. Ich denke, dass könnte bald schwieriger sein, als das Teil vom Himmel zu pusten. Und da wir den Wald weder abholzen noch abbrennen können, bleib uns wohl nichts anderes übrig, als den ganzen Wald abzusuchen." antwortete sie dem Mädchen, als im selben Moment nun auch schon der Startschuss viel. Die Drohung von Shiho konnte Chinatsu einfach nicht erst nehmen. "Das gilt auch für Teruo? Was soll die kleine Fledermaus schon anstellen können?. Soll die uns so lange um den Kopf herumflattern, bis uns schwindelig wird? Oder müssen wir alle zum unfreiwilligen Blutspenden antreten?" antwortete sie der Lehrerin mit einem mehr als nur sarkastischen Unterton und winkte dabei mit den Händen ab. "Nein Nein ich denke, die Fledermaus zu fangen, wird das geringste Problem. Aber sie zu finden, das könnte nervig werden. Ach was würde ich jetzt für ein super geheimes Katon oder Sandjutsu geben, womit ich den Wald einfach abfackeln könnte oder in eine riesige Wüste verwandeln könnte. He He dann wäre das Problem ganz schnell gelöst. Aber mal sehen, vielleicht hat meine ach so kluge Teamkollegin ja schon einen Plan. Sie scheint ja in der Schule immer schön brav aufgepasst zu haben." dachte sie sich mit rollenden Augen und wollte nun erstmal die Antwort und Reaktion von Pakura abwarten. Es könnte ja sein, dass diese tatsächlich schon eine Idee hatte und wenn nicht, dann bliebe den Beiden wohl tatsächlich nichts anderes Übrig, als den Wald komplett zu durchkämmen. "Oh man, das könnte ein verdammt langer Tag werden" dachte sie sich und musste dabei tief durchatmen, denn sie sah ihren so heiß geliebten Feierabend dahin schwelgen, dass es sich bei der ganzen Aktion um einer Prüfung handelte, daran dachte sie schon längst nicht mehr. Sie hatte den eigentlichen Sinn dieser Aktion wie so oft einfach aus dem Sinn verloren. Das hatte aber auch den Vorteil, dass sie sich keinerlei Gedanken über die Folgen eines Scheiterns der Aufgabe machte und sich somit auch nicht zusätzlich selbst unter Druck setzte. Auch wenn für sie Versagen keine Option war, denn sie hatte ja noch eine Rechnung mit dem kleinen Flattermann zu begleichen. Für Chinatsu stand eins fest "Die Fledermaus wird eingesackt und bekommt ein paar auf den Deckel und wenn das hier Tage dauert"
 

Meteki Pakura

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Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf den zarten Lippen der Meteki aus, während sie unbewusst eine klischee-Denkerpose einnahm. Für Pakura war es kaum die Frage wert, wo sich Teruo befand. War es doch so offensichtlich. Nun, Wotsenu-hakase. Des Rätsels Antwort liegt genau vor uns... Das wollte ich schon immer mal zitieren. Verspielt streckte die Vierzehnjährige ihre Zunge heraus, ohne dies bewusst wahrzunehmen. Dazu hätte die angehende Kunoichi auch kaum noch die Möglichkeit gehabt, da Shiho-sensei in diesem Augenblick auch schon ihren Startschuss gab. Komm mit, ich erklär‘s Dir unterwegs sagte das Mädchen der Sunanin und lief gleich in die von ihr angepeilte Richtung. Sobald sie außer Hörweite der Lehrerin waren setzte die Kirinin ihre Erläuterung für die Dreizehnjährige fort: Teruo ist eine Fledermaus, richtig? Und wo leben Fledermäuse? Genau, in Höhlen. Mir ist hier in diesem Wald genau eine Höhle bekannt, deren Eingang groß genug für Teruo ist. Das ist unser Ziel. Ein paar hundert Meter weiter sprach die angehende Kunoichi ein anderes wichtiges Thema an, welches zuvor schon von Chinatsu angeschnitten wurde: Und was die Fähigkeiten von Teruo angeht, wir sollten sie nicht unterschätzen. Mir kam es so vor, als würde dieses Kuchiyose-Wesen regelmäßig auf Akademisten gehetzt. Das bedeutet nicht nur, dass es um eine große Erfahrung verfügt, sondern auch, dass es die Umgebung hier in und auswendig kennt. Dazu kommt, dass Kuchiyose-Wesen laut dem, was mir mal meine Mutter erzählt hat, ebenfalls in der Lage sind, Ninjutsu und Genjutsu anzuwenden. Es ist also in dem Sinn genauso, als würden wir beide gegen Shiho persönlich kämpfen. Nur mit dem Unterschied, dass Shiho nicht fliegen kann.
 

Kōya Chinatsu

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Mit ihrem Eindruck, dass ihre Partnerin deutlich besser in der Schule aufgepasst hatte als sie selbst, schien sich einfach nur komplett zu Bestätigen. In ihren Augen schien Pakura ganz eindeutig eine kleine Streberin zu sein. Chinatsu konnte innerlich nur den Kopf schütteln, denn ihre Mitstreiterin schien die Antwort auf die Frage, wo die Fledermaus sein könnte, längst zu wissen. Schon fast ein wenig arrogant und hochnäsig präsentierte sie Chinatsu die Antwort, zumindest wirkte es so auf das kleine Mädchen. Chinatsu hatte das Gefühl, dass das Mädchen mit ihrem super intelligenten Getue Eindruck schinden wollte, doch sie bewirkte eher, dass ihre Partnerin sich schon fast bloßgestellt fühlte. Falls Pakura mit dieser Art versuche Chinatsu zu beeindrucken, dann verfehlte sie damit ihr Ziel, denn beeindruckt war sie nicht, zumindest nicht positiv. "Boah was für eine Besserwisserin. Und dann noch dieses hochtrabende Getue! Man könnte fast denken, sie wäre in ein paar Sekunden um fünfzig Jahre gealtert und zu einer spießigen Lehrerin mutiert." dachte sie sich, während sie sich ihren Gitarrenkoffer auf den Rücken schnallte und ihrer Partnerin folgte. Chinatsu war von diesem Tag allgemein herzlich wenig begeistert. "Das Wetter ist total beschissen, es ist kalt, es ist nass und ich friere. Die Lehrerin ist eine blöde eingebildete Zicke und meine Partnerin scheint mit dem Wissen der gesamten Welt geboren worden zu sein. Und jetzt suchen wir auch noch eine ebenso eingebildete, zickige und hyper intelligente Fledermaus. Wie das nervt!" dachte sie sich, während sie ihre Situation in Gedanken zusammenfasste und weiter durch den matschigen Wald latschte. "Aber es hat auch etwas Gutes, dass meine Partnerin so schlau ist. So werden wir vielleicht schneller mit der Aufgabe fertig. Und je eher wir fertig sind, je eher bin ich die Leute wieder los und kann mich wieder den angenehmen Dingen des Lebens zuwenden. Und klitsch nass durch einen Wald zu laufen, um eine dämliche Fledermaus zu suchen, gehört definitiv nicht dazu." dachte sie sich und hoffte, dass sie den Höhle bald erreichen würden und vor allem, dass sich Pakuras Vermutung über den Aufenthaltsort der Fledermaus sich bestätigen würde. Die Situation mit den Fähigkeiten der Fledermaus schätzte Chinatsu ganz anders ein. Sie machte sich nicht die geringsten Sorgen darüber, dass diese den Beiden Ärger machen könnte, geschweige denn gefährlich werden könnte. Wenn diese Prüfung so unsagbar schwer und nicht zu schaffen wäre, dann gäbe es wohl auch deutlich weniger Genins in Konoha. "Nun wir könnten von mir aus auch gern gegen Shiho persönlich kämpfen, die könnte auch mal eine Abreibung vertragen!" sagte sie völlig von sich überzeugt und als wenn es Niemanden auf der Welt gäbe, der sie besiegen könnte. "Aber aktuell müssen wir uns nur mit einer kleinen Fledermaus fertig werden. Wie gefährlich kann die schon sein?. Und selbst wenn die Fledermaus häufig auf die Akademisten losgelassen werden sollte, so wissen wir schon mal, dass es kein Akademisten fressendes Monster ist. Sonnst hätten wir wohl deutlich weniger Genins und Akademisten hier in Konoha. Die Aufgabe muss also definitiv machbar sein, also mache ich mir über die Fähigkeiten des kleinen Wesens keine Sorgen. Wir hauen dem Vieh eine runter, und dann wird es schon sehen, was es von seiner großen Klappe hat. So Einfach ist das!" sprach sie voller Selbstbewusstsein, streckte ihren rechten Arm aus und zeigte mit dem Daumen nach oben. So folgte Chinatsu ihrer Partnerin weiter durch den Wald und musste permanent aufpassen, dass sie auf dem inzwischen nassen und schlammigen Boden nicht ausrutschte, bis sie schließlich am Eingang einer versteckten Höhle angelangten. Aufgeregt zeigte sie auf den Eingang der dunklen Höhle "Sieh mal da, da ist etwas! Ist das die Höhle von der du gesprochen hast?"
 
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Meteki Pakura

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Hier irgendwo war es doch... dachte Pakura, während sie ihrer Kameradin durch den Wald führte. Es war bereits eine ganze Weile her, dass die Schwarzhaarige die Höhle betrat. Damals musste sie im Zuge einer Unterrichtsstunde an einer Schnitzeljagd teilnehmen. Genau konnte das Mädchen sich aber nicht erinnern. Sie wusste noch, wie sie die Höhle betrat. Dann wurde alles schwarz und die Erinnerung endete. War aber auch egal. Nun galt es, den Höhleneingang zu finden, anstatt in nicht vorhandenen Erinnerungen zu schwelgen. Kurz blickte die Meteki gen Himmel, um festzustellen, wie stark es noch regnet. Immerhin streiften die beiden Teenager durch einen mehr oder weniger dichten Wald und das Blätterdach fing die meisten Regentropfen ab. Der Himmel war immer noch von dunkelgrauen Wolken verdeckt. Einzig ein einsamer Lichtstrahl durchstach die Wolken. Ob es sich um ein kurzweiliges Ereignis handelte, oder um eines, welches das Ende des Schauers ankündigte, konnte die angehende Kunoichi mit ihrem Mangel an Naturkenntnissen nicht abschätzen.

Sieh mal da, da ist etwas! Ist das die Höhle, von der Du gesprochen hast? Dem Ausruf der Sunanin folgend, wandte das Mädchen ihre braunen Augen vom Himmel ab und in die Richtung, wo die Sandbändigerin stand. Da diese auf einen Ort deutete, welchen die Kirinin aufgrund der Bäume nicht sehen konnte, begab sie sich zu der Fuuton-Nutzerin neben die Dreizehnjährige und schaute zwischen den Bäumen hindurch. Tatsächlich war dort eine niedrige Felswand, in der sich ein breiter Spalt befand. Naja... zumindest war der Spalt aus Pakuras Sicht breit. Ein Shinobi von weniger kompakter Größe müsste sich wahrscheinlich doch schon sehr klein machen, um hindurch zu passen. Stimmt, das ist die Höhle. sagte die Vierzehnjährige und fügte hinzu: Wir sollten besser nochmal planen, bevor wir da reinplatzen und das Mistvieh abhaut. Eigentlich versuchte Pakura bloß, Zeit zu schinden. Sie konnte nicht wirklich sagen, warum. Aber die Ninjutsuka fühlte sich im Innern gar nicht wohl bei dem Gedanken, die Höhle zu betreten.
 
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Chinatsu war sehr froh, als ihre Begleitung sie in der Annahme bestätigte, dass es sich um die Höhle handelte, nach der die beiden Mädchen gesucht hatten. Ein wenig mürrisch blickte sie auf den Eingang der Höhle, denn dieser war nicht sonderlich groß, bequem würde die ganze Aktion also wohl eher nicht werden. "Ich bin froh, dass wir die Höhle endlich gefunden haben, jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich diese blöde Fledermaus auch wirklich hier verkrochen hat. Ich habe wirklich keine Lust den ganzen Wald nach dem Vieh abzusuchen. Ich hoffe der blöden Fledermaus geht schnell die Puste aus und ich kann mich hier verdünnisieren." dachte sie sich, während sich ihre Laune kurz etwas besserte, denn wenn die Fledermaus tatsächlich in dieser Höhle wäre, dann stünden sie schließlich kurz vorm Ziel. Ihre gute Laune sollte jedoch nicht lange anhalten, denn schon wurde ihr anfänglicher Elan wieder von Pakura unterbrochen, welche erstmal einen Plan erarbeiten wollte. "Was möchtest du denn Planen?" fragte Chinatsu das Mädchen ungläubig, bevor sie ihre Ausführungen weiter führte, denn diese Frage war eher sarkastisch gemeint. "Für mich sieht die Sache, wie schon gesagt, eigentlich ganz einfach aus. Wir gehen da rein, verprügeln diese geflügelte Ratte und dann machen wir Feierabend. Selbst wenn du Recht hast und die Fledermaus irgendwelche coolen Moves drauf hat, dann können wir trotzdem nichts planen, weil keiner von uns Informationen über die Fähigkeiten von dem Vieh hat. Oder sehe ich das falsch? Also ich habe zumindest keine Info´s bekommen, wenn du welche hast, dann immer raus damit. Wir könnten natürlich den Eingang hinter uns sprengen, dann könnte die Fledermaus nicht mehr entwischen, aber wir kommen dann wohl leider auch nicht mehr raus. Und ich persönlich habe jetzt nicht wirklich Lust darauf, in einer dunklen und muffigen Höhle zu verhungern. Uns bleibt also wohl nichts anderes übrig, als es drauf ankommen zu lassen, wir müssen uns der Sache stellen! Oder willst du etwa aufgeben?" antwortete sie dem Mädchen und hoffte, dass sie sich mit dem Planen beeilen würde, wenn sie schon unbedingt einen Plan bräuchte. Die junge Konoichi wackelte nervös mit den Füßen, während sie ungeduldig auf eine Reaktion von Pakura wartete. "Oh man! Immer diese Bürokraten. Aber hey ich hab die Idee, vielleicht sollten wir einen Plan planen, wie wir einen Plan erarbeiten, einen Plan zu planen" dachte sie sich und wusste im selben Moment nicht mal mehr ob diese Gedanken überhaupt noch einen Sinn ergaben. Für sie stand nur fest, dass se für heute genug geplant hatte, es wurde langsam Zeit zum Handeln. "Ich glaube nämlich nicht, das wir die Prüfung auch bestehen, wenn die Fledermaus in der Zwischenzeit an Altersschwäche gestorben ist. Wenn Pakura nicht bald aus dem Knick kommt, dann gehe ich eben allein in die Höhle. Ich werde der Fledermaus schon was husten, immerhin haben wir ja noch eine Rechnung offen" murmelte sie in sich hinein und bei letzterem Gedanken, fuhr ihr ein gerade zu sadistisches Lächeln übers Gesicht.
 

Meteki Pakura

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Wenn Chinatsu mit irgendwas Recht hatte, dann damit, dass sie wirklich keine Informationen über Teruo besaßen. Das bedeutete aber trotzdem nicht, dass sie vollkommen Planlos vorgehen sollten. Eine Möglichkeit war der Meteki bereits einfallen. Die schien auch nicht allzu dumm zu sein. Also sagte Pakura: Nun, ich denke, wir sollten das so machen. Ich gehe vor und schrecke Teruo auf. Die Höhle ist nicht sonderlich groß und er wird versuchen, aus ihr zu entkommen. Dann kommst Du ins Spiel. Du wartest am Eingang der Höhle und nutzt dein Fuuton-Jutsu, um Teruo zurück zu schleudern. Wenn Du damit ein Wurfgeschoss ablenken kannst, kannst Du auch eine Fledermaus zum Abstürzen bringen. Dann können wir uns den Mistkerl schnappen und zu Shiho-sensei schleifen. Da die Kōya offensichtlich nicht an etwaigen Planungen interessiert war, entrollte die Ninjutsuka eine ihrer Makimono, ging in die Hocke und endsiegelte aus der am Boden liegenden Papierrolle eine kleine Dose. In jener Dose befanden sich einige zusammengerollte Stofftücher, ein Fläschchen mit Alkohol und ein Feuerzeug. Wer sich ein wenig mit Survival auskennt, wird schon erkennen, wohin das führt. Die Meteki suchte sich einen dicken und einigermaßen trockenen Stock, umwickelte eines der Enden mit einem in Alkohol getränkten Tuch. Dieses Tuch zündete das Mädchen dann mit dem Feuerzeug an und erhielt so eine Fackel. Da der Boden und das darauf befindliche Gras unsagbar nass war, konnte die Suiton-Nutzerin jene Fackel problemlos hinlegen und die Dose wieder in ihrer Makimono versiegeln. Nachdem die Rolle wieder wie gewohnt von Pakuras Gürtelkette baumelte, nahm die Schwarzhaarige ihre Fackel und bewegte sich auf den Spalt zu. Kurz drehte die Kirinin sich noch zu ihrer Kameradin um und fragte: Bist Du bereit? Diese antwortete nur gewohnt flapsig, weshalb die Meteki kopfschüttelnd den ersten Schritt zwischen die Felsen tat. Einen Moment schien die aufkommende Platzangst das Mädchen zu übermannen. Das war aber nur für den Bruchteil einer Sekunde der Fall. Hoffentlich kann ich mich auf dieses rebellische Etwas verlassen. dachte die Ninjutsuka, als der Lichtschein ihrer Fackel das einzige Licht wurde, welches sie noch vor sich sehen konnte.
 

Shiho

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Teruo war genervt davon, schon wieder für eine Trainingsstunde herhalten zu müssen. Warum immer er? Seine Schwester könnte ruhig auch mal wieder an der Reihe sein! Tzz - und dann auch noch für solche Weicheier. Die Fledermaus war enttäuscht von den Schülerinnen und Schülern der letzten Jahre. Wohin waren die Talente verschwunden? Die Akademisten, von denen man sofort wusste, dass sie eine großartige Karriere vor sich hatten? Alle waren sie gegangen und was geblieben war, waren die Nichtsnutze und Versager. Manchmal hoffte Teruo schon, dass Shiho den Posten als Akademielehrerin endlich aufgab und sich den normalen Tätigkeiten als Kunoichi widmete - dann mussten sie sich immerhin nicht mehr um die deprimierende Jugend kümmern. Mit diesen Gedanken alleine hing das Kuchiyose-Wesen in der kleinen Höhle, die sich im Wald des Akademiegrundstückes befand. Ehrlich, besonders schwer war es nicht, auf die Idee zu kommen, dass eine Fledermaus sich in einer Höhle verstecken würde, aber auch das war eine Abmachung mit Shiho gewesen. Man musste den Schülerinnen ja eine Chance geben, blah blah blah.

Die Zeit verstrich und für einen Moment glaubte Teruo bereits, dass die Akademistinnen es nicht einmal schaffen würden, ihn innerhalb des Zeitlimits zu finden. Das war immerhin schon öfter in der Vergangenheit vorgekommen, man mochte es kaum glauben. Doch Moment! Er bemerkte die Bewegungen außerhalb der Höhle und grinste. Immerhin konnte er nun doch noch ein wenig Spaß mit den beiden Versagern haben, das war besser, als blöd und untätig zu warten. Wie wollte er denn anfangen? Natürlich so, wie er immer anfing! Die jungen Mädchen konnten nicht wissen, dass Teruo ein kleiner aber feiner Spezialist für Genjutsu war. In dem Moment, in dem Pakura dabei war, die Höhle zu betreten, sendete das Kuchiyose-Wesen ein Kibakufuda Henshu los. Die Auswirkung? Sowohl Pakura als auch Chinatsu dürften nun die Illusion eines Explosionssiegels an ihrem Bein wahrnehmen, das sich im gleichen Moment anzündete. Um die Situation abzurunden, ertönte selbstverständlich auch das herabbrennende Geräusch in ihren Ohren. Natürlich wollte sich die Fledermaus die panischen Gesichter keinesfalls entgehen lassen, daher wollte Teruo die Ablenkung nutzen, um aus dem Spalt herauszufliegen und sich - draußen angekommen - mit lautem Gelächter über die Mädchen lustig zu machen. Mal sehen, wie das ausging.
 

Kōya Chinatsu

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Voller Tatendrang wartete Chinatsu auf die Verkündung des geplanten Planes von Pakura. Ihren Worten lauschte sie allerdings, wenn überhaupt nur halbherzig, denn sie wollte endlich etwas tun. Dieses ewige Rumstehen und Diskutieren über irgendwelche, in ihren Augen, sinnlosen Pläne nervte das kleine Mädchen gewaltig. Ein par Wortfetzen ihrer Kollegin waren jedoch trotzdem bis zu ihren Ohren vorgedrungen. "Ihr Ernst jetzt? Sie geht in die Höhle rein und ich soll jetzt hier draußen warten? Will die mir jetzt auch noch die Show stehlen? Erst schwafelt sie den ganzen Tag nur sinnlos rum und jetzt will sie auch noch den ganzen Rum alleine ernten? Pahhh ich hoffe sie bleibt im Eingang der Höhle stecken, dann haben wir die Fledermaus quasi auch gefangen. Hah das wäre doch mal Einsatz ... Körpereinsatz im wahrsten Sinne des Wortes" dachte sie sich und konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Während sich Chinatsu immer noch mit ihren hämischen Fantasien beschäftige, war Pakura schon dabei etwas aus ihrer Tasche zu suchen und bastelte sich eine Fackel. Eigentlich hätte Chinatsu jetzt auch beeindruckt sein können und ihre Partnerin vielleicht sogar loben können, doch Chinatsu schwebte es nach anderen Dingen. "Oho, eine echte Überlebenskünstlerin scheint sie jetzt auch noch zu sein" dachte sie sich, während ihre Partnerin wohl auch nichts tun konnte, damit Chinatsu ein besseres Bild von ihr bekommen hätte. Als sich Pakura nun zum Eingang begab, antwortete Chinatsu ihr nur "Ja Ja klar! Geh du nur rein, ich pass hier auf!" und hoffte innerlich, dass die Aktion voll in die Hose gehen würde und sich das Mädchen mal so richtig blamieren würde. Doch schon kurz nach dem ihre Partnerin die Höhle betreten hatte, sollte sich die von ihr so herbei gesehnte Spannung einfinde, sogar mehr als sie sich eigentlich erhofft hatte. Wie aus dem Nichts vernahm das junge Mädchen plötzlich ein Geräusch, welches ihr sehr bekannt war und welches nichts Gutes versprechen sollte. Fast panisch blickte sie sich um, bis sie ein entzündetes Explosionssiegel an ihrem Bein entdeckte, welches buchstäblich aus dem Nichts zu kommen schien. Chinatsu verlor in diesem Moment den Blick für alles Andere um sich herum und versuchte nur noch hektisch das Siegel zu lösen, während sie panisch mit den Beinen herum strampelte. "Ah Scheiße Scheiße Scheiße! Wo zum Teufel kommt dieses Ding her? Dies blöde Teil muss doch abgehen!" schrie sie laut und mit panischem Gesichtsausdruck vor der Höhle umher, während sie das Explosionssiegel einfach nicht zu fassen bekam. "Oh man jetzt bin ich voll am Arsch!" dachte sie sich, da sie jeden Moment die Explosion des Siegels erwartete. Doch es sollte alles anders kommen, die befürchtete Explosion blieb aus und das Siegel verschwand einfach wieder. "Was zu Hölle ist das für ein Trick? Was soll diese Scheiße? Wollt ihr mir jetzt erzählen, dass es in der Höhle spukt oder hat diese komische Fledermaus ihre Hände mit im Spiel. Ist Shiho´s Fledermaus etwas ein Geist? Aber wie soll man denn gegen eine Geisterfledermaus kämpfen? Puh aber immerhin ist meinem Bein nichts passiert, es kann also weiter gehen" Gedanken über Gedanken, welche durch Chinatsu´s Kopf sausten, bevor sie sich wieder etwas fing und zurück in die Realität kehrte. Wutentbrannt schrie das Mädchen in die Höhle hinein "Komm raus komm raus du kleine dreckige Kakerlake! Na warte, dafür wirst du bezahlen! Komm endlich raus da und stell dich wie ein Gegner, damit ich dich aufmischen kann! Ich werde dir gleich deine Flügelchen stutzen und dann werden wir ja sehen, wohin du noch so flatterst!", ohne zu wissen, ob sich die Fledermaus überhaupt darin befand oder noch darin befand, denn von ihrer Umgebung hatte sie ja in dieser Situation nichts mehr mit bekommen. Und selbst wenn die Fledermaus sich tatsächlich stellen sollte, hatte sie immer noch keine Idee, wie man gegen eine vermeintlich spukende Geister-Fledermaus kämpfen sollte.
 

Meteki Pakura

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Stück für Stück arbeitete sich die Meteki durch die enge Höhle vor und versuchte angestrengt zu erkennen, wo sich die gesuchte Kreatur befand. Die dem Eingang gegenüberliegende Seite konnte das Mädchen bereits sehen. Das war aber auch schon alles. Kein Wunder, dass sie das Ziel nicht erblicken konnte. Immerhin hing Teruo doch sehr versteckt ganz oben hinter einem Deckenvorsprung. Weiße Wölkchen ausatmend kam die Ninjutsuka bei der Rückwand an und genoss den kurzen Moment der Trockenheit. Kaum zu glauben, dass Mutter Natur einen Menschen durch so ein bisschen Regen dermaßen schwächen konnte. Die aufkeimende Entspannung wurde nur von dem unverwechselbaren Zischen einer Briefbombe gestört, welche sich wie ein heißes Messer durch Butter schnitt und der Schwarzhaarigen einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Erschrocken wanderte der Blick jener angehenden Kunoichi hinab zu ihrem rechten Oberschenkel, w sich direkt über ihrer Narbe ein brennender Papierzettel befand. Was bei der sechsmal verfluchten Mutter von Rokudou-sennin... !? rief die Braunäugige schockiert, während sie die Fackel zu Boden fallen ließ und vergeblich versuchte, dieses explosive Teil von ihrem Bein zu bekommen. Nach wenigen Sekunden des aussichtslosen Kampfes stellte Pakura verblüfft fest, dass das Zischen aufgehört hat und sich das Kibakufuda in Luft aufgelöst zu haben scheint. Sprachlos starrte die Ninjutsuka auf ihr Bein, bis sie begriff, worum es sich bestimmt handelte. Verdammt...! Die Meteki rannte umgehend gen Ausgang wobei sie sogar vergaß, ihre Fackel mitzunehmen, weshalb sie sich mehrfach den Kopf an der niedrigen Decke des Zugangs stieß. Kurz bevor das Mädchen wieder ans Tageslicht gelangen konnte, hörte sie auch schon ihre sensible Kameradin Komm raus komm raus du kleine dreckige Kakerlake! Na warte, dafür wirst du bezahlen! Komm endlich raus da und stell dich wie ein Gegner, damit ich dich aufmischen kann! Ich werde dir gleich deine Flügelchen stutzen und dann werden wir ja sehen, wohin du noch so flatterst! in die Höhle schreien, was dem Trommelfell der Suiton-Anwenderin in Teamarbeit mit dem Schall aus der Höhle ebenfalls nicht sonderlich gut bekam. Benommen torkelte die Ninjutsuka ins Licht hinaus und begann umgehend mit der Flucherei: Verdammte Scheiße, was schreist Du hier so rum!? Und wo kommt plötzlich dieses schreckliche Piepen her!? dass Pakura dabei selber dezent übersteuerte, bemerkte sie aufgrund ihrer temporären akustischen Einschränkung nicht.
 
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Es lief eigentlich viel zu gut und das fand Teruo dann doch schon fast zu langweilig. Nachdem er sein Genjutsu losgeschickt hatte, nahmen seine empfindlichen Ohren wahr, dass sowohl das erste als auch das zweite Mädchen von den vorgetäuschten Siegeln ziemlich erschrocken war. Inklusive Schreien und dem Stoßen des Kopfes an dem Eingang. Die kleine Fledermaus war äußerst belustigt, nur das Schreien des wütenden Mädchens dröhnte ein wenig in seinen empfindlichen Ohren. „Frechheit“, motzte das Kuchiyose-Wesen und flatterte in Richtung Höhlenausgang. Aufgrund der ziemlich dunklen Umgebung konnte man ihn hier sowieso kaum sehen und als er sich im Schatten des Ausgangs kurz an die Decke klammerte, konnte er hautnah miterleben, wie Pakura Chinatsu anfauchte, was sie denn hier so rumschreien würde. Teruo fand, dass das eine ziemlich angemessene Frage war, empfand andererseits aber auch Mitleid mit den Beiden. Sie waren so unterschiedlich, dass sie ihn nie fangen würden, weil sie sich einfach nicht zusammentaten. Also nicht, dass sie ihn zusammen hätten fangen können, aber die Abmachung mit Shiho war eben, dass er ‚fair‘ zu diesen Küken war. Tz. Zu solchen Hühnern? Die Fledermaus beobachtete noch kurz und verdrehte seine Fledermausaugen. Warum musste er das nur machen? Warum!?

Mäkelnd flatterte die Fledermaus jetzt aus seiner Höhle heraus und flitzte an den streitenden Akademistinnen vorbei. Ein etwas entfernter Ast war sein Ziel und dort hing er sich kopfüber heran. „Ihr seid vielleicht zwei Versager“, höhnte er, auch, um sie ein wenig zu provozieren. Teruo war einfach eine fiese kleine Fledermaus. Und er liebte es, wenn sich die jungen Ninja so richtig in die Wolle bekamen. „Nicht mal zu zweit könntet ihr mich fangen, aber ihr entscheidet euch, lieber gegeneinander zu kämpfen. Selten solche Anfänger gesehen.“ Die Fledermaus stieß einen lachenden Laut aus. „Ihr sterbt auf der ersten Mission, wenn ihr nichtmal zusammenarbeiten könnt. Tze. Ich habe keine Lust mehr, ich fliege zurück. Wenn ich bei Shiho ankomme, habt ihr verloren. Immerhin habt ihr mich gefunden, also vielleicht schmeißt sie euch ja nicht direkt aus der Akademie. Bis dann!“ Mit diesen Worten fing die kleine Fledermaus an zu flattern und begab sich in Richtung Shiho. Normalerweise würde er ‚Feinden‘ nie den Rücken zukehren. Aber vielleicht sahen die angehenden Kunoichi ja ihre Chance? Wenn nicht, würde Teruo zumindest sichergehen, dass sie durchfielen.
 

Kōya Chinatsu

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Das Scheitern der beiden Akademisten wurde von lautem Geschrei und Herumgezicke begleitet. Nein die beiden Mädchen passten wohl wirklich nicht besonders gut zusammen und würden wohl nie zu einem funktionierenden Team werden. Zumindest musste diese Gedanken wohl jeder bekommen, der die Beiden beobachtete. Nach dem ihre Partnerin sichtlich mitgenommen aus der Höhle getorkelt kam, begann diese auch sofort damit ihren Unmut zu verkünden und giftete Chinatsu dabei laut an. Zusätzlich sprach sie von einem lauten Piepen, doch Chinatsu konnte beim besten Willen keine piependen Geräusche vernehmen. "Beruhige dich mal! Mach dich mal locker hier! Ich habe nur die Fledermaus angeschrien. Aber wegen dem Piepen solltest du mal zum Arzt gehen. Es ist nicht normal, wenn du Dinge hörst, die gar nicht da sind." antwortete sie dem Mädchen mit sarkastischen Ton, während die Wut immer weiter in ihr anstieg. Sauer zog das Mädchen eine Augenbraue nach oben, während man ihre Adern im Hals und am Kopf schon fast pulsieren sehen konnte. In diesem Moment stand sie wohl tatsächlich kurz davor eine Prügelei mit ihrer Partnerin zu beginnen, doch dann ertönte plötzlich die meckernde Stimme der Fledermaus hinter dem Mädchen. Die Fledermaus hatte nichts besseres zu tun, als sich lautstark über die beiden Schülerinnen lustig zu machen, bevor er ankündigte sich nun auf dem Rückweg zu Shiho zu machen. Sollte er bei der Lehrerin angekommen, währen die Mädchen wohl sang und klanglos durchgefallen. Die Fledermaus nahm die beiden Mädchen nicht im geringsten ernst und betrachtete sie erst Recht nicht als Gegner oder eine potentielle Gefahr. "Scheiße! Wann ist die bitte an uns vorbei? Ich habe sie gar nicht bemerkt. Dieses blöde Vieh geht mir langsam mächtig auf die Nerven. Aber sie einfach kommt sie mir nicht davon! Wir sind so weit gekommen, wir können doch nicht an dieser kleinen Fledermaus scheitern. Nein das kommt überhaupt nicht in Frage! Jetzt oder Nie!" dachte sie sich, während die Fledermaus nun zum Flug Rückflug aufbrach. Die Fledermaus schien den beiden Mädchen aber auch nicht nur im Geringsten etwas zuzutrauen, so kehrte sie den Beiden sogar den Rücken zu. Ein Verhalten, welches man als Ninja wohl nie an den Tag legen sollte, aber gleichzeitig wohl auch die letzte Chance für die Mädchen. Kurz wandte sie sich der sichtlich mitgenommenen Pakura zu "Es tut mir leid, aber wir müssen unser Date leider ein wenig verschieben. Wir müssen uns jetzt erstmal um eine vorlaute Fledermaus kümmern, die nur darauf wartet verprügelt zu werden" sagte sie leise und mit fast lachender Stimme zu dem Mädchen, bevor der Gitarrenkoffer des Mädchens aufsprang und etwas von ihrem Wüstensand aus diesem heraus strömte. Eilig formte sie einige Fingerzeichen, bevor sich der Sand in eine Art Shuriken formte, welcher nun auf den Rücken der Fledermaus zu flog. Chinatsu wusste zwar, dass der Regen und das feuchte Wetter nicht ideal für ihre Techniken war und bei der Fledermaus wohl nur ein Schlammball ankommen würde. Doch genau das hatte sie auch beabsichtigt. Sollte sie die Fledermaus mit dem schwerem und nassen Klumpen treffen, würde der Treffer den frechen Quälgeist wohl aus der Bahn werfen oder sogar dazu führen, dass die Fledermaus nicht mehr fliegen könnte, falls der Schlamm sich in seine Flügel verfangen sollte. (Suna Shuriken) Erneut wurde der Ehrgeiz des Mädchens geweckt, so einfach würde sie sich nicht geschlagen geben. Aufgeben und die Fledermaus ohne Kampf davon kommen zu lassen kam für sie absolut nicht in Frage. "Glaub bloß nicht, dass wir schon aufgeben. Noch bis du nicht bei Shiho angekommen und so einfach kommst du uns nicht davon. Wir haben noch eine Rechnung offen die kleine geflügelte Ratte!" rief sie ihm entgegen und hoffte auch, dass er sich von den Beleidigungen ablenken lassen würde oder sich doch noch auf einen Kampf mit den beiden Mädchen einlassen würde.

Suna Shuriken (Sandshuriken)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: E
Reichweite: Shurikenwurfreichweite

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 2, Sand

Beschreibung: Der Anwender formt bei diesem Jutsu aus Sand Shuriken, die er nach Vollendung der Technik auf den Gegner schleudert. Hierbei dürfen maximal so viele Shuriken geformt werden, wie der Anwender auch tatsächlich werfen kann. Der Sand wird hierbei mit etwas Chakra angereichert und ist daher in seiner Shurikenform ebenso hart wie ein regulärer Shuriken.
 

Meteki Pakura

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Immer noch schwankend und sich die Ohren haltend starrte die angehende Kunoichi ihre Kameradin mit vor Zorn weit aufgerissenen Augen an, welche bereits die für sie charakteristische matte Färbung angenommen hatten. Was meinst Du eigentlich wer Du bist, Du verdammte Zicke!? Woher habe ich wohl das Piepen im Ohr!? Wer ist bitte so bescheuert und schreit mit voller Kraft in eine Höhle hinein, in welcher sich ein Verbündeter aufhält!? Ist doch klar, dass die Ohren das nicht mitmachen! Es war nicht besonders leicht, die Kirinin derart aus der Fassung zu bringen. Das Verhalten ihrer Verbündeten war allerdings wirklich dermaßen unverschämt, dass es schon an ein Wunder grenzte, dass die Kōya sich bisher noch keine gefangen hatte. Am liebsten hätte die Ninjutsuka noch mehr gesagt, aber ihre Gedanken wurden von einer nur allzu bekannten Stimme unterbrochen. Der verhasste Blutsauger hatte sich in einer nahgelegenen Baumkrone eingehängt und spottete vom feinsten über die Schüler seiner Beschwörerin. Nachdem diese sich von ihrem Ast abgestoßen und sich auf dem Weg zu Shiho machte. "Es tut mir leid, aber wir müssen unser Date leider ein wenig verschieben. Wir müssen uns jetzt erstmal um eine vorlaute Fledermaus kümmern, die nur darauf wartet verprügelt zu werden" Endlich waren die Sandbändigerin und Pakura sich einmal einer Meinung. Hatte ja auch lange genug gedauert. Aber genug geschwafelt, es gab eine Fledermaus zu schnappen. Wie auch das Wüstenkind sprintete die Meteki sofort los, oder versuchte es zumindest. Das Geschrei von Chinatsu hatte das Trommelfell der Suiton-Nutzerin doch tatsächlich so stark angegriffen, dass nun auch der Gleichgewichtssinn darunter litt. Dazu kamen die starken Kopfschmerzen, welche auf die Stöße der Felswand zurückzuführen waren. Insgesamt fühlte sich das Mädchen alles andere als bereit für eine solche Prüfung. Nun war aber keine Zeit für Gejammer. Reiß dich zusammen, Paki-chan. Was würde Tou-chan an deiner Stelle machen? Ohne groß nachzudenken formte die Vierzehnjährige einige Fingerzeichen und spuckte sich anschließend eine geringe Menge Wasser in die rechte Hand, welches sich sogleich zu einem Kunai verformte. Dieses wanderte durch eine geschickte Bewegung von der rechten in die linke Hand, woraufhin die rechte Hand in der Hüfttasche verschwand und nur Sekunden später mit einer an einem Haken befestigten Kibakufuda ihren Weg ans Tageslicht zurückfand. Dieses wurde mit einer ebenso sicheren Bewegung gleich an dem Ring des Kunai befestigt. Unmittelbar danach begab sich Pakura in einen Spurt, wobei sie sich all ihrer Kraftreserven bediente, um entsprechend schnell aufholen zu können. Gerade konnte sie noch erblicken, wie Teruo einer Attacke von Chinatsu auswich, bevor die Meteki selbst ihren Angriff versuchte. Die Braunäugige warf das mit dem Kibakufuda ausgestattete Kunai mit aller Kraft auf einen Punkt oberhalb der Kreatur und ließ die Bombe mit einem auf wenige Fingerzeichen folgenden Jibaku Fuda: Kassei platzen. Es war nie geplant, dass die Explosion wirklichen Schaden anrichten solle, deshalb enttäuschte es die Ninjutsuka keinesfalls, dass die Flugbahn direkt an dem offensichtlichen Ziel vorbeiflog, bevor der Sprengsatz mit jenem markanten Geräusch herunterbrannte. Die Druckwelle des Kibakufuda genügte und schleuderte die Fledermaus gen Boden, wo diese auch schon vom durch den Spurt vollkommen entkräfteten Teenager gefangen und am Boden gehalten wurde. Wie sollte der Blutsauger sich aus dieser Lage noch befreien?
 

Shiho

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Die kleine, boshafte Fledermaus hatte mehr als genug gesehen und gehört. Selbst in dieser äußerst prekären Lage schafften es die beiden jungen Genin mal gerade eben, sich ein wenig zu vertragen - aber Abstimmung war immer noch etwas anderes. Er murmelte ein paar fiese und ein paar etwas ärgerliche Kommentare, während er durch das Sauwetter flog, um sich wieder bei Shiho einzufinden. Aber ganz so wie geplant klappte das dann doch nicht. Die Versuche der beiden Akademieschülerinnen waren laienhaft, unkoordiniert und waren einfach nur ihrer Verzweiflung geschuldet. In einer echten Kampfsituation wäre die kleine Fledermaus ihnen leicht entkommen und hätte ihnen noch ein schönes Abschiedsgeschenk in Form eines Horror-Genjutsus dagelassen. Aber Shihos Anweisungen waren eindeutig: Er durfte sie mental nicht auseinandernehmen. So ein Mist! Die Fledermaus verdrehte die dunklen Augen und seufzte in sich hinein. Na gut, dann würde er den Mädchen auch ein Erfolgserlebnis gönnen und wenn seine Beschwörerin sich ausnahmsweise mal nicht mit ihren Fingernägeln beschäftigte, würde sie vielleicht sogar zusehen und entsprechend eingreifen. Was für ein ätzender Tag. Aber hey, vielleicht hatten Chinatsu und Pakura ja trotz ihrer Leistung zumindest verdient, zur Genin-Prüfung anzutreten? Na, von ihm würden sie keine Empfehlung kriegen, aber letztlich entschied ja Shiho.

Im nächsten Moment wurde die Fledermaus von einer Druckwelle beiseite gefegt und flog - fast ein wenig theatralisch - in Richtung Boden. „Oh nein“, jammerte er mit seiner dunklen Stimme, als sich Pakura auf ihn warf. „Ich wurde gefa-“ - Weiter kam er nicht mehr, denn das Kuchiyose-Tier hatte sich in Schall und Rauch aufgelöst. Stattdessen stand Shiho jetzt kurz vor der im Dreck und Schlamm liegenden Pakura und bedachte die beiden Kunoichi mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Für die, die es nicht verstanden: Shiho hatte Teruo mit einem kurzen Fingerzeichen zurück in seine Welt geschickt. „Sieht so aus, als hättet ihr Teruo finden können. Das mit dem Fangen hätte besser klappen können.“ Das geschminkte Gesicht und ihr edler Kimono hatten nichts an Perfektion eingebüßt. „Pakura-san, Chinatsu-san… ihr seid sehr ausdauernd, das muss ich euch lassen.“ Shiho bewegte den Regenschirm auf ihrer Schulter ein wenig, verzog aber keine Miene. So wirklich konnte man nicht wissen ob sie zufrieden war oder nicht. Die Frau drehte sich um und ging ein paar Schritte davon. „Ihr habt beide Potential und individuelle Fähigkeiten, aber wenn ihr euch mehr mit euch selbst als mit eurem Feind anlegt, werdet ihr nicht lange überleben. Ninja müssen teamfähig sein… und Kunoichi dabei am Besten noch elegant. Ihr habt beides nicht so wirklich bewiesen. Aber ich werde euch den Bericht über diese Unterrichtseinheit noch zukommen lassen.“ Dann verzog sich das Gesicht der Lehrerin doch noch zu einem feinen Lächeln. „Ihr könnt gehen. Viel Erfolg noch bei eurem Werdegang.“ Mit diesen Worten verschwand die Lehrerin vom Fleck - vielleicht hatte ihr Kollege ja noch einen Kaffee für sie übrig. Den konnte sie gerade gut gebrauchen.

- Einheit beendet -
 
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