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Zeitarbeiter - Gestörte Überfahrt

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Ob er die Geschichte als Angriff wertete? Natürlich nicht. Angriffe waren weniger schlimm als das, was der Fährmann höchstwahrscheinlich mit ihnen vorgehabt hatte. Wer weiß, was in diesen Sandwiches war, die er ihnen dagelassen hatte. Auf der anderen Seite waren sie ja noch originalverpackt, ebenso wie die Konservendosen. Letztere befanden sich nun übrigens samt und sonders in Saizos Besitz. Da der Sakkaku seinen Teil ja ganz offensichtlich nicht so verlockend fand, um ihn nicht, statt den Inhalt zu verzehren, viel lieber durch die Gegend warf. Schon war Shinjis Wanderprediger-Mentalität in dem Tsuchinoko durchgekommen ("Nichts umkommen lassen, Bürschchen!“) und so wanderten die Dosen eine nach der anderen in seinen Rucksack. Bis auf eine oder zwei, auf denen ihr Kapitän für kurze Zeit Platz genommen hatte. Nicht einmal Aluminium war bei dem sicher genug. Über eine warme Wolldecke hätte er sich allerdings auch Gedanken machen sollen. Als er sich den eingepackten Sakkaku so ansah, kam ihm der Gedanke dann plötzlich und leider viel zu spät. Sie hätten auch noch die Regenmäntel des Fährmannes mitnehmen können, aber… Nein. Ein ganz entschiedenes Nein. Lieber nahm er in Kauf, die Nacht über in einem hohlen Baumstamm zu sitzen und zu frieren. Immerhin gab es ja noch die herzerwärmenden Geschichten. Oder auch nicht. Hebis Erklärung hörte sich ein klein wenig nach einer schweren Kindheit an. Besonders die Stelle, bei der die Worte ‚geschlagen oder aufgespießt‘ vorkam, gab ihm da so eine leise Ahnung. Aber mal im Ernst. Dass der Sakkaku hier so frei von der Leber weg über sein Leben sprach (ohne die weniger erfreulichen Stellen auszusparen oder zu überspielen) passte irgendwie genau in sein Schema. Daher wäre es für Sai wohl auch weit erschreckender gewesen, wenn Hebi auf einmal tränenüberströmt angefangen hätte, aus dem Nähkästchen zu plaudern oder sich über die Ungerechtigkeit der Welt auszulassen. Stattdessen wirkte er wie üblich ziemlich abgeklärt. Worüber er da sprach waren keine schmerzlichen Erinnerungsfetzen, die sich im warmen, flackernden Schein des Feuerchens an die Oberfläche seiner Gedanken schoben und kein wehleidiges Gesäusel. Er berichtete einfach von den Tatsachen und genau deshalb glaubte Sai ihm auch, jedes Wort. Vor allem, weil er den letzten Teil sogar aus eigener Erfahrung verifizieren konnte, immerhin betraf er ihn ja selbst. „Irgendeiner muss ja dafür sorgen, dass wir nicht im Dreck versinken. Ich nehme mal an, in den Haushalten der oberen Schichten gab es dafür Angestellte? Betrachte die Löffel also einfach als Bezahlung.“ Dann überlegte er kurz und fügte hinzu: „Außerdem waren es nur Fünfundzwanzig.“ „Und ich will schwer hoffen, dass sie allesamt versilbert waren?“ Seltsam, dass er gerade danach fragte. „Musst du wissen, immerhin hast du sie doch gekauf…“ Einen Augenblick mal, das war nicht Hebi gewesen, der da gefragt hatte. „Kein Bingo, Junge. Wir kaufen nichts, aus Prinzip, weißte? Das käme unserem Ruf als Fachkräfte nicht entgegen. Oh und eines noch: Ihr seid umzingelt!“ Das letzte musste wohl ihr Stichwort gewesen sein, denn aus den langen, im Feuerschein unruhig tanzenden Schatten der Bäume rings um die zwei Genin tauchten nun mehrere Männer und Frauen in Räubermontur auf. „Tut uns Leid, euch zu so später Stunde noch zu belästigen…“ Einen Augenblick lang dachte Sai an den Creeper zurück „Aber ihr seid momentan im Besitz von zwei Dingen, die rechtmäßig uns gehören.“ Eines davon war das Zahnrad, daran bestand kaum Zweifel. Die Drohungen eines Überfalls waren also echt gewesen. Ernsthaft? Solche Dinge geschahen doch eigentlich nur in schlecht geschriebenen Filmen. Und dann auch noch so überrascht zu werden… das war schon irgendwie peinlich. „He, Rotau… äh, ich meine dich, mit den dunklen Haaren! Beweg deinen Hintern aus meiner Bude, aber sofort! Na wird’s bald?“ Sai beobachtete Hebi eindringlich und wartete gespannt auf dessen Reaktion. Ja, vielleicht würde es doch noch ein erfreulicher Abend werden.
 

Sakkaku Hebi

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Im Dreck versinken? Als fände Hebi es angenehm, in lauter kleinen Krabbeltieren zu leben, wenn er sein Restessen und all solches Zeug einfach in der Wohnung verstreut herumliegen lassen würde. Aber Saizo hatte nun einmal verquere Vorstellungen von solchen Sachen wie Sauberkeit, sodass es den Dunkelhaarigen fast schon wunderte, dass sich kein Desinfektionsmittel in jeder Ecke der Bude befand. Ob er es einfach nur vergaß? Oder ging sein Putzfimmel dann doch nicht gar so weit? Egal, er wollte eigentlich auf die Sache mit den Angestellten im Reichenviertel antworten und was zu dem Thema 'verschwundene Löffel' beisteuern, da sprach auf einmal jemand anderes für ihn. Dieser jemand bekam direkt ein angebissenes Sandwich ins Gesicht gescheuert, als er meinte, er könne dem Rotauge sagen, wo er sich hinzubewegen hätte. „Du kleiner Wichser spinnst wohl 'n bisschen. Aber gut, wenn du so willst...“ Hebi legte die Decke beiseite, stand auf, murrte dabei kein Stückchen. Ob es seinem Kollegen vielleicht bereits sagte, dass gleich etwas sehr... Unangenehmes passierte? Also unangenehm für den Fremdling da. Der Sakkaku schaute kurz zu dem Weißhaar runter und rollte von einem tiefen Seufzen begleitet die Augen. Er würde auf die Sache mit den Hausmädchen zu sprechen kommen: „Eigentlich ja, aber ich musste meinen Dreck trotzdem immer selbst wegräumen.“ Spätestens jetzt sollte klar sein, dass es dem komischen Heini ihm gegenüber in absehbarer Zeit nicht mehr so gut ginge, wie gerade eben im Moment. Ehe er sich versah hatte eine der Hände des 16jährigen die Haare des Räubers gepackt, umschlang sie fest, sodass er ein Ziepen verspüren könnte. „Hey, lass los, verdammt!“ Und gerade als er seine eigenen Hände benutzen wollte, um den Genin abzuwehren, sagte dieser „Denk erst gar nicht daran.“ und zerrte ihn in die ausgehöhlte Weide herein – mit einer solchen Wucht, die begünstigt durch den Schockmoment heftiger war als sie sein sollte, sodass Mister H*rensohn sich längs hinlegte und kurz vor dem kleinen Lagerfeuer zum liegen kam. „Wer denkst du eigentlich, wer du bist, dass du dir einbildest, so mit mir reden zu können?“ Oh, ihm ging es also gar nicht darum, dass sie das Zahnrad klauen wollten? Na, sieh mal einer an – wie unerwartet. Naja, zumindest ging es ihm nur im ersten Moment nicht darum. Im darauffolgenden empfand er es als äußerst produktiv, das eine mit dem anderen zu verknüpfen, also wieso nicht gleich ein paar Informationen aus dem Herren herausquetschen? Außerdem schien es ganz förderlich zu sein, ihn in ihrer Gewalt zu haben, um die restlichen Idioten fernzuhalten. „Du bist der Anführer oder was? Lächerlich.“, sagte Hebi und hockte sich zu ihm herunter, schaute ihm direkt in die Augen, als er den Blick des Sakkaku suchte. „Geht dich 'n Scheiß an!“ „Na, wenn du das sagst.“ Er schaute zu Saizo. „Ich glaube, wir haben soeben unser Abendbrot gefunden.“ Machte im ersten Moment keinen Sinn, im zweiten aber schon umso mehr. Da packte er nämlich wieder den Kopf des Mannes, zerrte ihn nach vorn und hielt ihn mit seinem Gesicht übers Feuer. “Also nochmal: Du bist der Anführer, richtig?“ Der Räuber glaubte nicht daran, dass sie ihm allzu viel antun würden und war des ernsthaften Irrglaubens erlegen, sie würden nur bluffen, weswegen er dem Rotauge mit einem „Ihr dreckigen Penner bekommt gar nichts aus mir raus!“ entgegnete und ihn siegessicher angrinste. „Falsche Antwort.“ Und da durfte er das Feuer küssen und schreien. Jedoch nicht lange, da wurde er wieder herausgeholt und konnte deutliche Verbrennungen sein Eigen nennen. Bisher nichts tödliches, was aber nicht ist, konnte ja noch werden. „Ach, was ich vergessen habe zu sagen: Wenn du nicht kooperierst, darfst du dabei zusehen, wie wir deine kleinen Spassti-Freunde einen nach dem anderen langsam und qualvoll hinrichten, wenn wir mit dir fertig sind.“ Der Typ versuchte zu Saizo zu schauen. Vielleicht tickte der ja etwas sauberer als sein Kollege und würde ihm helfen. „Hilf mir, verdammt! Das kannst du ihn doch nicht machen lassen!“ Oh, da wollte einer seiner Kumpanen eher zu Hilfe kommen und machte einen Schritt auf die Weide zu. Doch wer machte da einen Schritt aufs Feuer zu? Richtig: Derjenige, der so blöd war, sein Gesicht in den Baum zu stecken und Anweisungen zu geben. „Solltet ihr vielleicht sein lassen, wenn euch das Leben eures Homofürsten lieb ist.“
 
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Etwas klickte. Im nächsten Moment blickte der neugierige Besucher durch die Öffnung des Baumstammes hindurch auf die Mündung einer geladenen und gespannten Armbrust. Auch wenn eine solche Vermutung natürlich sehr weit hergeholt und vollkommen abwegig klang, schien ihn der Pfeil doch auf eine beunruhigende Weise anzugrinsen. Vielleicht verband das unter Stress stehende Hirn des Räubers aber auch die Eigenschaften des Pfeils mit denen des weißhaarigen Jungen, der dahinter saß und mit dem Ding auf ihn zielte. In seiner Panik wog der Mann die Chancen, seinen Chef heil aus der Sache rauszubekommen gegen die Aussicht auf ein drittes Nasenloch ab und kam zu dem Schluss, dass ein zehn Zentimeter aus der Stirn ragender Bolzen nicht das war, was seine Zukunft für ihn vorsah. Er handelte also nicht aus Feigheit, sondern um sein Schicksal gewissermaßen in die richtigen Bahnen zu lenken. „Sehr vernünftig. Sorg dafür, dass wir weder von dir noch deinen Freunden da draußen etwas zu sehen kriegen und wir vergessen die Sache.“ Saizo ließ sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen und fügte dann noch etwas hinzu. „Vielleicht auch nicht. Dann wäre es ratsam, das Versteck zu wechseln. Lasst euch von uns nicht aufhalten.“ Als der Kopf verschwand (er glaubte ein leises pochen zu hören, als der Mann seine Rübe eilig zurückzog und gegen die Rinde stieß) dann folgte emsiges Geflüster draußen, das Getrappel von mehreren Paar Füßen und schließlich wieder Stille. Stille, wie sie nur durch die Abwesenheit von Menschen verursacht wurde. „Die haben es wirklich geschluckt?“ Sai entspannte die Sehne und nahm den Bolzen aus der Armbrust. Allmählich hatte er genug davon, dass seine Missionen immer wieder von eben solchen Zwischenfällen gestört wurden. Er legte sie zurück in den Rucksack, rutschte ein Stück näher ans Feuer und beobachtete Hebi und den Räuberhauptmann bei ihrem kleinen Frage-Antwort-Spiel, bevor er sich in das Geschehen einklinkte. „Deine Leute schienen mir ja nicht sehr viel Vertrauen in dich zu setzen. Ist keiner mehr da, der dir helfen könnte. Oh, und vermutlich auch niemand, der dich noch hört. Wir zwei zählen nicht, denn uns ist dein Leben scheißegal. Wer du bist, was du hier tust, warum du uns überfallen wolltest oder mit welchen harten Burschen du schon zu tun hattest. Nichts davon hat irgendeine Bedeutung, verstehst du?“ Er legte den Armbrustbolzen mit dem eisernen Kopf ins Feuer und beobachtete, wie er langsam rot glomm, heller wurde und schließlich an der Spitze weiß glühte. „Hier sind nur wir drei. Er…“ Sai nickte zu Hebi. „… du und ich. Vielleicht wirst du dich später an den heutigen Abend erinnern. Vielleicht wirst du irgendwann glauben, es sei nur ein Alptraum gewesen.“ Er griff nach dem Bolzen, umfasste den Hölzernen Stiel fest mit der rechten Hand und zog mit der linken das Handgelenk des Räubers zu sich. „Es wäre natürlich sehr schade, wenn du uns dann schon wieder vergessen würdest. Alpträume haben das so an sich, aber…“ Sai drehte das Gelenk, drückte die offene Handfläche des Mannes auf den Boden und zielte. „Dieser Alptraum ist real.“ Damit stieß er zu und durchbohrte mit dem glühenden Bolzen die Hand des Räubers. Der Schrei hallte tatsächlich vom Inneren des Stammes wider und durfte wohl auch dem Rest der Bande aufgefallen sein, selbst wenn Saizo anderes behauptet hatte. Er ließ ihn im Boden stecken, lehnte sich zurück und kramte weiter in seinen Dosenvorräten herum, wie er es schon vor der rüden Unterbrechung getan hatte. „Hätten die nicht einen Koch vorschicken können?“
 

Sakkaku Hebi

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Tja, wieder bewahrheitete sich das tolle Sprichwort „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.“ Das kam dem Sakkaku zumindest in den Sinn, als er sah wie die Kollegen des armen Typens, der sich in der Gewalt der Genin befand, einfach abzogen und ihn seinem Schicksal überließen. Eigentlich sollte man meinen, dass gerade ein Leben in der Natur und ohne allzu viel Dach über dem Kopf zusammenschweißen sollte, aber in diesem Fall... Hebi wusste schon, warum er niemandem über den Weg traute. Jeder Mensch war selbstsüchtig, dachte nur an sich selbst und achtete nur in seltensten Fällen auf seine Umwelt. Das Rotauge störte sich jedoch nicht daran, anderes war es gar nicht gewöhnt, zumal der dunkelhaarige ohnehin der Meinung ist, eine gute Charakteristik zu besitzen. Wer konnte schon behaupten, er würde seine Hobbies so exzessiv mit anderen teilen, wie er? Dabei tangierte nicht, ob diese Personen Spaß daran hatten, gequält und gefoltert zu werden, sollten sie schließlich froh sein, dass sich überhaupt jemand mit ihnen beschäftigte. So sollte es auch dem Räuber gehen, welcher sich noch immer über dem Feuer befand. Doch Hebi war müde, wollte nur kurz was Essen und dann noch schlafen, also würde er kurzen Prozess mit ihm machen und das Wichtigste so schnell wie möglich herauspressen wollen. Dennoch ließ er ihn kurz los, kramte ein wenig in der Tasche herum und holte sämtliche Sandwiches heraus. „Tauschst du 'ne Dose gegen 'n Sandwich?“ Er schaute sich noch einmal eingängig die Beschriftungen der Verpackungen an. „Ich hab hier Käse-Salami, Käse-Schinken, Schinken-Ei und du kannst beim Käse-Salami zwischen Vollkorn- oder normalem Toast entscheiden.“ Als wäre es das Normalste auf der Welt, jetzt über Essen zu quatschen. „Ihr seid doch krank!“, meinte jemand, der auf dem Boden lag und sein Maul nicht so weit aufzureißen hätte. Wenn der jetzt nicht wäre, könnte Hebi sich schon längst im Land der Träume befinden, wenn auch nur immer mal für kurze Zeit – draußen schlafen war eben einfach nur behindert, wenn es dann auch noch kalt ist.
„Ich hab dir nicht erlaubt zu sprechen, Missgeburt.“ Da musste er zur Strafe mal kurz den kleinen Finger so weit nach hinten gedrückt bekommen, dass der Knochen eben jenen zu Bruch ging und dies lautstark mit einem wunderschönen Knacken besiegelte. Mit einem Knacken und Gewimmer. „So eine Pussy.“ Für jemanden wie Hebi war ein Knochenbruch gar nichts. Er hatte schon oft am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass es weitaus schlimmere Schmerzen gab als so ein popeliger Bruch, also sollte der Typ mal nicht so rumheulen und das Geschehen genießen – die Genin taten es doch auch.
„Oh, achso: Da du ja nicht mehr der Anführer sein kannst, seit dich einfach alle zurückgelassen haben, muss ich mir Sorgen machen, du könntest nicht alle Informationen bereithalten, die wir bräuchten. Ich hoffe also, du machst dir nicht allzu viele Gedanken darüber, du könntest das hier überleben.“ Hebi hatte kein Interesse daran Menschen zu töten. Töten war langweilig und gab einem nichts, außer dass eine nervige Person endlich Ruhe gab. Manchmal war es natürlich auch ein gutes Mittel, um eine Person, die dem Opfer nah stand, ein wenig zu ärgern, aber auch das konnte man leider nur in den seltensten Fällen umsetzen. Bisher hatte der Sakkaku auch noch nie die Chance dazu bekommen, weswegen er auf jeden Fall irgendwann noch einmal die Schwere einer solchen Tat herausfinden und für sich bewerten musste. Hach, so viel zu tun, so wenig Zeit...
Er sagte es ihm eigentlich nur, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Je eher, er realisierte, dass es besser wäre, ihnen einfach zu sagen, was sie wissen wollten, umso eher konnte der Sakkaku schlafen gehen und das.. das war ja wohl die Hauptsache.
 
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„Ein normales mit Käse und Schinken, bitte, danke.“ Ein hässliches Knacken deutete darauf hin, dass Hebis Unterhaltung mit ihrem Opfer noch nicht ganz beendet war. Im Moment schien sich das Ganze jedoch mehr zum Monolog zu entwickeln, vom Gewimmer einmal abgesehen. „Ich hätte Bohnensuppe, Muschelnudeln, Ramen und zwei Vegetarische Gerichte zu Tausch anzubieten. Und Makkaroni mit Käse.“ Zum Beweis hob Sai die entsprechende Dose hoch und zeigte sie dem Sakkaku. Leider schaffte der es jedoch nicht, sie rechtzeitig zu fassen zu kriegen. Der am Boden liegende Räuber strampelte wild mit den Beinen und erwischte Saizo mit seinem Knie. Der Junge bekam einen Schubs, kippte leicht nach vorn und verlor die Dose aus den Fingern. Wie der Zufall wollte, landete der blecherne Behälter scheppernd direkt in Mitten der Flammen. Das Etikett wurde beinahe augenblicklich rußgeschwärzt und welkte wie ein dürres Blatt im Zeitraffer zusammen. „Was für ein Missgeschick, scheint so als gäbe es nun also die Makkaroni.“ Irgendwer sollte nur bald den Deckel der Konserve öffnen oder ihnen würden mit Käse gefüllte Nudeln um die Ohren fliegen und das Innere ihres neuen Verstecks (wenn auch sicherlich sehr geschmackvoll) tapezieren. Was den Verursacher der Sauerei anging, war sich Saizo noch nicht sicher. Zwar hatte der immer noch zwei Füße und eine Hand übrig, aber der weißhaarige wollte nur ungern weitere Bolzen an ihn verschwenden. Jedenfalls nicht ohne damit eine endgültigere Lösung zu erzielen. Ökonomisches Handeln war gefragt, also griff er erneut nach dem Bolzen, der aus der Hand des Räubers ragte, zog einmal fest daran und rief damit einen weiteren Schrei hervor. „Oh, zu dumm von mir. Da habe ich doch glatt vergessen, dass die Spitze mit Widerhaken versehen ist. Nimm‘s leicht.“ Mit den beschriebenen kleinen Häkchen stocherte er eine Weile lang im Feuer nach der Dose, stach ein kleines Loch in den Deckel und angelte die Konserve heraus. Die Art, wie die beiden Jungen mit ihm umsprangen, ließ in dem Ex-Räuberhauptmann so langsam den Verdacht aufkeimen, dass hinter ihren Worten nicht nur einschüchterndes Gerede stand. Als gestandener Raufbold und Halsabschneider musste er sich eigentlich damit auskennen. Viele Grünschnäbel, die sich seiner Bande hatten anschließen wollen, taugten zu nichts. Die meisten hatten nur irgendwelche Flausen im Kopf. Vorstellungen von einem Leben unter lustigen Gesellen, mit Pfeil und Bogen und Strumpfhosen. So etwas kannte er nur zu gut. Wenn man denen nicht auf die Finger schaute, nahmen sie den ganzen hart ergaunerten Lohn und gaben ihn an ‚Bedürftige‘ weiter. Romantische Trottel! Aber die beiden, die ihn gerade als Geisel hielten und dafür sorgten, dass aus seiner Karriere als angesehener Pianist nun doch nichts mehr werden würde, waren ganz offensichtlich aus einem anderen Holz geschnitzt. Er wusste auch, dass es ihn ziemlich beunruhigen sollte, daran zu denken. Trotzdem stellte er sich die Frage, wer hier für was zuständig war. Was für eine Welt war das, in der die Banditen von ihren Opfern überfallen und gefangen genommen wurden? „Mieses Pack! Meine Leute sind nicht geflohen, ihr Idioten! Ihr fallt auch auf alles rein. Die holen Verstärkung, genau! Und dann stopfen sie euch höchst persönlich das Maul!“ Der Tsuchinoko sah Hebi an, verdrehte die Augen und formte mit den Fingern einen schnatternden Schnabel. Dem Räuber wären bei so viel gehässiger Bosheit vermutlich die Tränen gekommen. Stattdessen bekam er einen Klaps auf den Hinterkopf, was zum selben Ergebnis führte. "Sag uns doch bis es soweit ist lieber, was wir von dir wissen wollen."
 

Sakkaku Hebi

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Hebi warf das gewünschte Sandwich zu Saizo herüber, ohne darauf zu warten, was er ihm anzubieten hätte. Er wollte etwas Warmes, also war es ohnehin egal, was sich im Petto des Weißhaars befand. Nun gut, die Bohnensuppe wäre dann irgendwie doch nicht das, auf was er am meisten Hunger hätte. Bohnen waren ekelhaft. Vielleicht gesund, aber eben ekelhaft. Und verursachten Blähungen. Nicht, dass es Hebi tangierte, ob er die Weide vollfurzte, aber er selbst empfand das als äußerst unschön, sodass er davon absah, solche Unannehmlichkeiten auch noch herbei zu zwingen. Muschelnudelsuppe klang hingegen ganz nett, aber er wollte hören, was es da noch so im Angebot gäbe. Ramen war.. Neee. Und das vegetarische Zeug.. Der Sakkaku zweifelte daran, das Vegetarisches aus der Dose wirklich schmackhaft sei und dazu auch wirklich frei von jedwedem Fleisch. Er mochte Gemüse, Obst und alles, was damit zu tun hatte, aber wer weiß, in welchem Zustand sich das befand, als es in die Dose befördert wurde. Wenn man die öffnete sahen die Speisen ja doch irgendwie eher wie dreimal gegessen, verdaut und ausgeschieden aus. Vor allem wenn dann noch braune Soße ins Spiel kam. Welches Gemüse auch immer eine solche Farbe beim Dünsten absonderte.
Als die Worte "Makkaroni mit Käse" über Saizos Lippen huschten, funkelten die roten Augen des Sakkakus kurz auf und er war schon im Inbegriff, danach zu greifen. Beim Inbegriff ist es aber dann geblieben, da der gute Käse und die Makkaroni im Feuer landeten. Wenn Hebi bis eben noch recht neutral dem Räuber gegenüber war, konnte man jetzt förmlich spüren, wie die Atmosphäre umschwang. Der ganze Frieden.. Dahin! Die gesprochenen Worte ihres Opfers ignorierte er vorerst.
"Das... hat er jetzt nicht wirklich gemacht, oder? Sag, dass ich mir das nur eingebildet habe...", meinte er kochend vor Wut zu seinem Kollegen und blickte auf diesen Schandfleck vor sich herunter. Dann packte er ihn wieder bei den Haaren und zog ihn auf Augenhöhe. "Das hättest du nicht tun sollen, mein Lieber. Wirklich nicht." Während er das sagte, schüttelte er langsam verneinend den Kopf, schaute ihm mit kaltem Blick entgegen. Der Räuber fokussierte seinen eigenen Blick jedoch nicht auf das Gesicht des Dunkelhaarigen, sondern auf die Faust, die ihn friedvoll anlächelte und kurze Zeit später auf seine Nase zukam. Mit hoher Geschwindigkeit und somit mit viel Kraft geschwungen. Das Nasenbein gab nach, wieder war ein lautes Knacken zu vernehmen, ebenfalls Gewimmer, das sich in Geschrei umwandelte, als immer mehr Schläge auf seine dreckige Visage niederhagelten. Blut spritzte ein wenig umher, am meisten immer dann, wenn Hebi seine Hand zurückzog, um erneut auszuholen. Auch der ein oder andere Zahn verabschiedete sich vollkommenst. Hatte der Typ bis eben nur das Gefühl gehabt, dass die beiden Genin keine scheiß Pussys waren, war er sich dessen nun sicher. Er war sich sicher, dass sie erst aufhörten, wenn sie hatten, was sie wollten - Informationen. Und Makkaroni mit Käse. Die waren hier immerhin das wichtigste.
"I-ich...", schob er zwischen seinen Zahnlücken hindurch. "Was!?" Kurz zuckte er zusammen, kam dann aber wieder zu neuem Mute und begann zu sprechen. "Ich thag euch, wath ihr withen wollth, aber hör auf, mich zu schlagen." Hebi hatte seine Arbeit gut gemacht, nur die vorderen Zähne fehlten und der Mann konnte keine ordentlichen S-Laute mehr bilden. "Dann los: Sprich, ehe ich mich vergesse und dich totschlage, bevor wir irgendwas in Erfahrung bringen konnten." Er war sich sicher, dass die kleinen Arschloch-Freunde des Räubers genauso viel erzählen konnten, womit der Typ am Boden nicht allzu relevant wäre. Genauso würde ihn sicher niemand vermissen. "Und du", er schaute zu Saizo, "gib mir die scheiß Makkaroni. Ich hab Hunger."
 
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So bekam jeder, was er verdiente – Saizo sein Sandwich, Hebi die aufgewärmten Makkaroni und der Dieb… durfte noch ein Stück am Leben bleiben. Die Genin erhielten (leicht unverständlich genäselte) Auskunft darüber, dass sich die Diebesbande seit damals, als Hebis Gruppe mit der gleichen Mission betraut worden war, hier im Wald verschanzt hatte. Der Grund ihrer Drohungen hatte sich verspätet und als nach Wochen noch immer kein Kurier mit dem Zahnrad eingetroffen war, wurde die Suche einfach abgeblasen. Ihr Plan, die bevorstehende Einweihung platzen zu lassen, hatte sich damit auch erledigt. Sie wurde einfach auf unbestimmte Zeit verschoben. Doch dabei konnte man es als anständiger Gauner nicht bewenden lassen. Ihr damaliger Chef, ein Mann mit der Statur eines Ochsen (und dazu passendem Intellekt), hatte stur darauf bestanden, dass sie ihr Lager im Wald zwischen Fähre und Dorf einrichteten. Er traute den Verantwortlichen und den Dorfleuten nicht, ebenso wenig wie er den Ninja traute. Am meisten jedoch misstraute er seinen Männern. Nicht zu Unrecht, wie sich schließlich herausstellen sollte: Die Dorfbewohner hatte sich schließlich dafür entschieden, die Ninja noch einmal mit demselben Auftrag zu betrauen. In den zwei Jahren, die der Entschluss brauchte um durchgesetzt zu werden, wurden etliche Briefe an die Daimyos der umliegenden Reiche geschrieben. Der Dorfrat wollte die feierliche Fertigstellung des Glockenturms immerhin als repräsentative Veranstaltung aufziehen, um bei der Gelegenheit für dieses unbekannte kleine Kaff zu werben. Einmal mussten sie die angereisten Würdenträger schon vertrösten. Ein weiteres Mal würde das sicher nicht funktionieren. Die Räuber, mittlerweile unter neuer Führung, sah ihre Chance gekommen. Endlich konnten sie den Dörflern so richtig die Tour vermasseln. Wieder legten sie sich auf die Lauer, bestachen den Fährmann und suchten die Gegend ab. Und gerade als sie glaubten, die Sache sei wieder in Sande verlaufen, da tauchten zwei seltsame Kerle an der Fähre auf. Der Mann hatte ihnen alles erzählt. Wie sie ihn genötigt, seinen Kahn randaliert und ihn beinahe zum Krüppel geschlagen hätten. Und kaum waren sie mit dieser Nachricht in ihr geheimes Lager zurückgekehrt… „Einen Augenblick. Der seltsame Kerl auf der Fähre war einer von euch?“ Sai rutschte vorsichtshalber ein Stück von dem Räuber weg. „Mach bloß, dass du hier weg kommst. Na los, verschwinde und geh zurück zu deinem schmierigen Freund!“ Mit dem Fuß verpasste er ihm einen Tritt, sodass ihr Ex-Gefangener übers Feuer und zum Eingang hinaus in die finstre Nach sprang. Eiliges Getrappel und Geraschel kündete von einer geglückten Flucht ins Unterholz. „Widerliche Bande. Ich hoffe, die sehen wir so schnell nicht wieder. Hey, wie schmecken die Makkaroni?“ Nachdem sie beide gegessen, sich vorsichtshalber noch einmal kurz nach Räubern in der Nähe umgesehen und keine gefunden hatten, kamen die Genin aus Soragakure endlich auch noch zu ihrer wohlverdienten Nachtruhe. Alles was sie jetzt noch stören konnte, waren Alpträume von entsetzten Fratzen, großen Gestalten in schwarzen Umhängen und verirrte Dachse mit Blasenschwäche.
 

Sakkaku Hebi

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Wie, der Fährmann hätte auch zu ihnen gehört? Eigentlich meinte Hebi vorhin ja nur im Spaß, dass das nächtliche Verhalten des Mannes ein Angriff auf die beiden Genin gewesen sei, aber dass sich das jetzt auch noch bewahrheitete.. Gruselig. Aber er passte eigentlich prima zu den Räubern, wenn man einmal das Äußere betrachtete. Der Sakkaku hatte zwar nicht an ihrem armen Opfer gerochen, aber er könnte schwören, dass es genauso stinkig und versüfft riechen würde, wie dieser gammelige Typ. Waschmittel gab es in der Natur ja ohnehin nur kaum bis gar nicht, wieso sollten sie dann also nach einer frischen Frühlingsbrise duften? Das Rotauge selbst hätte jedoch auch nichts gegen eine kleine Dusche. Es fror zwar nicht, aber dennoch war es tägliches Waschen gewöhnt und empfand es als ein Graus, sich seit mehr als 24h nicht mit Hygiene beschäftigt zu haben und jetzt auch noch in solch einem Zustand schlafen zu müssen. Wenigstens hatte Hebi noch seine Decke, in der er sich einmurmeln konnte, nachdem er den Räuber hat abflitzen sehen. Fehlte nur noch, dass er Freudenschreie von sich gab, die Sache doch noch einmal überlebt zu haben. Naja, alles im allen gab er ein erbärmliches Bild ab: Der kleine Finger der rechten Hand nach hinten weggeknickt, die linke Hand durchbohrt, das Gesicht grausam zugerichtet, während ganze Zähne fehlten. Wenn der also alsbald nicht seinen Job kündigen wollte, dann wusste Hebi auch nicht mehr.. Nunja, an ihn und Saizo zu geraten war aber auch das denkbar Schlechteste, was ihm hätte passieren können. Was sie wohl tun würden, hätten sie mehr auf dem Kasten? Wobei.. Gar nichts, weil die Welt dann eh ihnen gehören würde.
Nichtsdestotrotz war Hebi immer noch unglaublich müde, aß im Stillen seine Makkaroni mit Käse und beantwortete die Frage nach ihrer Genießbarkeit mit einem wehleidigen „Hm..“, da er fast am Einschlafen war. Einmal fertig mit der Dose Essen, warf er sie aus der Weide heraus und legte sich endlich schlafen, wenn man es denn so nennen wollte. Auf der einen Seite konnte man seinen viel zu leichten Schlaf jedoch auch als relativ positiv einschätzen. So schlich sich niemand an, ohne dass er es bemerkte, was ja wohl sowas von perfekt auf Missionen ist – vor allem auf dieser, wie es scheint. Allerdings gab es nun keine weiteren Zwischenfälle mehr und die Genin konnten ohne Weiteres aufstehen, als die Sonne begann zu scheinen und sie somit zu wecken.
Gerädert, wie er sich nun einmal fühlte, packte er seine Kuscheldecke zurück in den Rücksack und beobachtete Saizo dabei, wie er in der Karte herumsuchte und scheinbar zu keinem Entschluss kam. Vermutlich wusste er zwar, in was für einem Wald sie sich befanden, aber eben nicht, in welcher Richtung ihr Zielort lag. Glück für ihn, dass Hebi zu fertig war, um ihn anzubrüllen oder zu schlagen, weswegen er wortlos ein paar Fingerzeichen schloss, um Norden zu bestimmen. Und auf einmal machte die Karte wieder Sinn! „Da lang...“, meinte der Sakkaku wortkarg, total zerfleddert aussehend und zeigte nach Westen, wo das Dorf lag, in dem sie das Zahnrad abzugeben hätten. Es dauerte auch nicht lange und sie gingen los – Hauptsache raus aus diesem Wald.

Tbc: Unruhstadt
 
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