Sein Zimmer? Ehe er eine Ausrede erfinden konnte, hatte sie ihn schon bei seiner Pranke gefasst und zerrte ihn aus dem Stuhl. Schon wieder befand er sich in ihren Armen, wobei sie zusätzlich anfing zu drängeln wie ein kleines Kind. Blieb ihm nun noch etwas anderes übrig? Nachdem er solch eine fleischliche Bestechung erhalten hatte, konnte er es ja schlecht noch ablehnen, auch wenn er sein Zimmer nicht so gern anderen zeigte. Nicht einmal seine Mitbewohner tätigten häufige Besucher in sein Schlafgemach. Sie nahm ihn wieder bei der Hand und so führte er sie widerwillig in sein Zimmer. Vor seinem Zimmer stoppte er kurz und öffnete dann leicht zögerlich die Tür. Sein Vorderzimmer bereitete ihm keinerlei Unbehagen, da es ordentlich ausgestattet war und eigentlich reichen sollte darin zu sein, aber wie er Katsu nun kennengelernt hatte, würde sie sich nicht damit zufrieden geben, nur in diesem Raum zu sein, deshalb hatte er auch Unbehagen, sie in sein Zimmer zu lassen.
„Oh nein, Nya!“ Seishin drehte sich langsam zu ihr um. Hatte sie was kaputt gemacht oder warum das „oh nein“? Sie hatte wohl bemerkt, dass sie alles volltropfte, was echt lang gedauert hatte, da sie das schon die ganze Zeit getan hatte. Ein Grinsen spielte sich auf Seishins Gesicht ab, welches im nächsten Moment weggewischt, nein regelrecht wegbombardiert, wurde, als sie vor seinen Augen ihren Mantel auszog.
Wie? Wo? Was? Was tat sie denn da? Ihr Mantel landete vor seiner Zimmertür und nun stand sie da – nur in Unterwäsche. Seishin sah nun deutlich, dass sie für ihr Alter nicht schlecht gebaut war, aber zeigte sie den Körper deshalb jeden? Er musste sich jetzt beherrschen, dass seine Augen zu den üblichen Schlitzen verengt blieben, da sie sonst sicherlich mitbekam, wie er sie eine ganze Weile lang musterte. Mit einem Kopfschütteln versuchte er sich von dieser lüsternen Tätigkeit abzuhalten, wobei sie ihn selbst ablenkte, indem sie ihn fragte, was hinter der Tür war. Eine herrlich, nichtssagende Antwort bildete sich in seinem Mund.
„Ein weiterer Raum.“ Er kicherte kurz. Wahrscheinlich konnte sie sich das auch selber denken, aber bei ihr konnte man sich auch nicht so wirklich sicher sein. Aku könnte man nämlich mit Sicherheit erzählen, dass sich dort ein Tor zu einer anderen Dimension befand und es deshalb immer verschlossen sein musste.
„Wir wollen ja nicht, dass du erkältest. Ich hol dir mal ein Handtuch.“ Schnell verließ er sein Zimmer und blieb kurz an seiner Zimmertür stehen, als er sie zugeschoben hatte.
Da ist ein halbnacktes Mädchen in meinem Zimmer… Was geht hier vor?! Den Mantel vor dem Zimmer ignoriert er erst einmal, weil sie ihn vielleicht später noch einmal hier brauchte. Vielleicht kam auch Daisuke vorbei und würde sich sicherlich wundern, wenn er den Mantel hier sehen würde, weil es bedeutete, dass der Besitzer des Mantels leichtbekleidet in Seis Zimmer sitzen musste, was ihn wahrscheinlich vor Neid erblassen lassen würde. Doch nun erstmal das Handtuch, welches er rasch aus dem nahen Bad holte.
Als er die Tür wieder aufschob erwischte er, wie Katsumi grade dabei war, die hintere Tür seines Zimmers aufzuschieben.
„Ein braves Mietzekätzchen? [FONT="]

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“ Irgendwie machte es ihm ziemlich wenig aus, wie er jetzt bemerkte, dass Katsumi in sein hinteres Zimmer schauen wollte. Er warf ihr sanft das Handtuch auf den Kopf und schob dann selbst die Tür auf.
„Viel gibt es dort aber nicht.“ Er musste sowieso dort hinein, weil er Katsumi ein Paar seiner Wechselkleidung geben wollte, da er sie unmöglich so im Haus herumlaufen lassen konnte. Nachdem er sie herausgekramt hatte, legte er ihr das Paar vor die Füße.
„Zieh das lieber an, sonst bespringt dich Daisuke, wenn er dich so sieht.“ Diesmal warf er wieder ein freundliches Grinsen entgegen, was sie vielleicht langsam auseinanderhalten konnte.