Aktuelles

Klassenraum 9a

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Hyuuga Saki

Guest
Gut, das konnte sie nun nicht aus irgendeinem Lehrbuch zitieren. Da half auch eine solch großartige Gabe nichts. Die Zahnrädchen hinter ihrer Stirn waren fast schon sichtbar wie sie rauchend arbeiteten, klar war das sie hier nur mit logischem Denken durchkam. Immer wieder huschten ihre Augen von links nach rechts über die Skizze. Angespannt dachte sie nach, wägte Vor- und Nachteile jeder Möglichkeit ab und entschied sich letzten Endes für das was ihr am meisten zusagte. Saki fixierte ihren Sensei und begann dann langsam zu sprechen: „Ich würde sie erst einmal etwas beobachten, nicht lang aber lang genug um einschätzen zu können welcher von ihnen dem Karawanenführer am nächsten stand. Je nach dem würde sich dann entscheiden ob es klug war diesen zu ersetzen, also ihn auszuschalten und selbst an seine Stelle zu treten, oder ob man es sich erlauben durfte sich einfach unter das Volk zu mischen. Daraus würden sich X weitere Möglichkeiten ergeben, man könnte danach entscheiden ob man diese Person doch noch ausschalten konnte, wenn man eben so nicht nah genug an ihn heran kam. Und wenn nicht, dann musste man halt anders in seine Nähe kommen. Vermutlich wäre aber die Flucht das größere Problem.“ Sie holte kurz Luft und zeigte auf die Skizze da vorn an der Tafel. „Kamele, was besseres gäbe es da draußen wohl nicht. Am besten checkte man das vor dem Attentat ab. Das wiederum ist auch so ein Punkt…wäre es möglich es zu tun ohne das es andere mitbekamen, wäre das natürlich viel besser. Auch die Sache mit dem Attentat...“, Nun seufzte die kleine. „Es gibt noch so viele Varianten, allein in Kombination mit dem Henge, aber mit anderen Jutsus…“ Auch wenn sie es nicht gern zugab, so hatte sie gerade wirklich Lust auf eine solche Mission. Der Traum eines jeden Akademieschülers. Ja wahrlich sie konnte es kaum erwarten endlich mit den Missionen zu starten.
 
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Tenchiro

Guest
„Nun, du könntest zum Beispiel ihre Wasservorräte vergiften und die komplette Karawane in den Tod schicken....“

Sagte Tenchiro auf die höchstwahrscheinlich rethorische Frage Sakis, die sie während ihrer Antwort gestellt hatte. Ihm gefiel wie sie sich in die Aufgabe hineindachte, wenn sie mit derselben Motivation an die Prüfung herangehen würde hätte sie keine Probleme. Ganz zu schweigen dass sie eine großartige Genin abgeben würde. Dahin war es zwar kein weiter, aber ein schwieriger Weg. Er würde dafür sorgen dass sie noch übte.

„Aber dass mit dem Beobachten ist gut. Observation ist das A und O vor einem Attentat, das muss ich dir wohl nicht extra sagen. Nur ob du damit herausfindest wer deinem Ziel damit nahe steht ist fraglich, da sie ja alle geschäftlich unterwegs sind. Klar gibt es auch unter ihnen Freundschaften aber sie werden sich wohl eher außerhalb sehen als einfach in das Zelt des Anderen hineinzuspazieren. Woran man ansetzen könnte wäre deine Idee mit dem Henge...vergiss nicht, es muss nicht immer jemand sein den das Ziel gut kennt, es muss jemand sein der in die Nähe vom Ziel kommt. Je nach dem wie hochnäsig unser imaginärer Karawanenführer ist, isst er vielleicht getrennt von den anderen in seinem Zelt. Man könnte sein Essen vergiften......oder herausfinden welches sein Kamel ist und dieses mit einem Explosionstag versehen...“

Der letzte Vorschlag war eher glucksend ausgesprochen worden als ernst, ihm war der Gedanke gekommen und er fand die Vorstellung davon einfach köstlich.

„Todesursache: explodierendes Kamel.“

Er räusperte sich grinsend und wandte sich wieder an die immer noch erwartungsvoll zu ihm hochschauende Hyuuga um weiterzumachen.

„...äh ja. Klar gebe es noch tausend andere Möglichkeiten mit anderen Jutsus, aber welche Jutsu kannst du? Wenn du weißt dass du ihn mit dem Kirigakure no Jutsu ausschalten könntest aber selbiges nicht beherrscht hilft dir das nicht viel. Also wie schaut es mit DEINEN Möglichkeiten auf dieser Theoriemission aus?“
 
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Hyuuga Saki

Guest
Die kleine Hyuuga nickte nachdenklich. Viele viele Möglichkeiten und die Herausforderung bestand eigentlich darin die beste Lösung zu finden, dass am besten noch mit den Waffen die man am besten beherrschte. Saki stützte den Kopf auf ihre geschlossene Faust und begann zu grübeln. „Was kannst du am besten? Wie würdest du an diese Aufgabe ran gehen?!“ Als sei es Gedankenübertragung stellte auch Tenchiro ihr diese Frage. „Mal davon abgesehen das ich einen solchen Auftrag wohl nicht so schnell bekommen würde…“, sie machte eine Pause und überlegte weiter, es war wirklich gar nicht mal so einfach. „Observation. Danach würde ich mich unter das Volk mischen, mit einem Henge natürlich, allein die Augen könnten mich wohl schon verraten.“, sie lächelte kurz. „Ich würde mir ein Kamel zur Flucht fertig machen, nun ja und jemandem im Nahkampf zu töten ist auch nicht das Problem.“ Man könnte dies jetzt als Selbstüberschätzung bezeichnen, aber einerseits hatte sie ihr Jyuuken womit das wohl gar nicht mal so schwierig war, andererseits konnte sie auf den Überraschungseffekt setzen. „Aber da man seinen Gegner niemals unterschätzen sollte würde ich es wohl doch bevorzugen das Ziel zu vergiften und dann je nach dem so zu verschwinden wie ich kam, oder mir doch ein tolles Kamel unter den Nagel reißen.“, nun grinste sie den Sensei an. „Meine Theorie…aber in der Praxis ist es dann bestimmt wieder etwas ganz anderes.“
 
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Tenchiro

Guest
Etwas enttäuscht darüber, dass Saki seinen genialen Witz mit den explodieenden Kamelen einfach so ohne die geringste Reaktion überging seufzte er in sich hinein.

„Naja, der Hyuuga-Clan war ja noch nie für seinen Humor bekannt...“

Trotzdem hörte er ihr aufmerksam zu als sie mit ihren Überlegungen fortfuhr und ihm fiel auf wie konzentriert und überlegt sie sprach. Anscheinend hatte er mit seiner Frage voll ins Schwarze getroffen und seine kleine Schülerin war im Moment komplett darin versunken.
Nickend gab er zu jedem ihrer Sätze sein Zustimmung, erhob jedoch nicht die Stimme um sie nicht zu unterbrechen. Erst als sie geendet hat begann er wieder zu sprechen.

„Gut, einen Plan hast du schon mal...und keine Angst, solche Aufträge wirst du früher bekommen als dir lieb ist. Also, sagen wir mal du hast die Karawane observiert. Dir fällt folgendes auf....der Karawanenführer bleibt eigentlich die ganze Zeit in seinem Zelt und lässt die Leute mit ihren Problemen zu sich. Er verlässt es nur wenn es sich um etwas größeres handelt oder um sich mit Warenverkäufern zu treffen.
Abends macht er noch einen Rundgang über den Lagerplatz um nach dem Rechten zu sehen, wird dabei aber von zwei Wachen begleitet. Außerdem hast du gesehen dass die Karawane wohl neue Mitarbeitende anheuert sowie Reisende gegen Bezahlung mitnimmt...“

Tenchiro überlegte kurz ob er etwas vergessen hatte, schließlich wollte er der Hyuuga alle Informationen geben die sie bekommen hätte wenn sie in tatsächlich observierte.

„Hmm, wenn dir noch etwas einfällt was du herausgefunden haben könntest dann sag es mir...“
 
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Hyuuga Saki

Guest
Allmählich erreichte dieses Spielchen seinen Höhepunkt und Saki merkte auch das es langsam nichts mehr nützte zu erzählen was sie nicht alles für Möglichkeiten hatte, sondern den imaginären Karawanenführer ein für alle Male umbringen musste. Auch wenn das gar nicht mal so einfach war zwischen den ganzen Möglichkeiten zu entscheiden. Nach einem weitern Moment der Stille spukte sie dann ihre Vorgehensweise aus. „Ich würde mich wie gehabt als einer von ihnen ausgeben, in das Zelt marschieren und den Mann töten. Schnell und ohne großes Aufsehen, unbeobachtet. Und dann verschwinde ich einfach wie ich gekommen bin. Ich gehe davon aus, das wenn so viele Fremde mitreisen, dürfte das kein großes Problem sein.“ Vermutlich dachte sie wieder zu einfach, da war sie sich sogar fast sicher, aber sie war eher der spontan Typ der sich viel auf die Augen und vor allen Reflexe verlies. Dinge lange im Voraus zu planen war ihrer Meinung nach keine Stärke von ihr, zumindest Vergleichsweise zu anderen Stärken.
Der Blick der Hyuuga wanderte zur Tür des Klassenraumes. „Also doch Einzelunterricht. Schade eigentlich…Wobei…“ Sie schaute wieder zu Tenchiro und lächelte. Sie hoffte inständig das er zufrieden war, doch auch Kritik wäre ihr in diesem Fall ganz recht. Man konnte nur lernen und schaden würde ihr das ganz sicher nicht. Nein sowas musste man echt ausnutzen, sie sollte ihn wie eine Zitrone ausquetschen, wenn sie denn wichtige Fragen gehabt hätte...
 
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Tenchiro

Guest
Zufrieden nickte Tenchiro die Lösung seiner Schülerin ab, nach einem Moment des Überlegens war sie durchaus in der Lage selbstständig einen Plan zu entwickeln. Ob das außerhalb der Akademie immer noch so war konnte er leider bei niemanden aus den vielen Klassen, die er bis jetzt unterrichtet hatte, sagen. Die Akadamie, wie so viele andere Schulen, stopfte den Schülern nur das nötige Wissen, zusammen mit grundlegenden Notfallmaßnahmen, in den Kopf und lies sie dann laufen. Um zu testen ob die Absolventen dieses Wissen auch nutzen konnten gab es zwar die Geninprüfung aber auch die fand gewissermaßen in einem kontrolliertem Umfeld statt und war immer noch weit davon entfernt ein echter Einsatz zu sein.

"Die Theorie...scheint dir ja keine großen Probleme zu bereiten. Ich denke du kannst diesem Teil deiner Prüfung ohne große Nervosität entgegensehen! Nun aber...."

Er nahm sich beiäufig den Schwamm und lief damit Waschbecken um die Tafel zu wischen. Nachdem er ihn vollständig mit Wasser durchtränkt hatte kehrte er zurück und volendet sein Werk.

"....wird es aber Zeit dass wir uns ein wenig Bewegung verschaffen, nicht? Ich zweifle zwar nicht daran dass auch deine praktischen Fähigkeiten ausreichen aber wenn wir schon alleine sind dann sollten wir diese zeit auch nutzen. Wenn hier Alles aufgeräumt ist gehen wir auf den Sportplatz und sehen uns deine Jutsus sowie Kampffertigkeiten an."
 
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Tenchiro

Guest
Mit vor den Gesicht zusammengefalteten Händen saß Tenchiro in dem ansonsten leeren Klassenzimmer und wartete geduldig auf die ersten Schüler. Im Kopf die Melodie seines neuesten Ohrwurmes ständig in einer Schleife hörend genoss er den Moment der Ruhe bevor der Raum sich mal wieder mit lauten Kindern füllen würde.

„Aaaah....noch fünf Minuten, aber heute wird ein guter Tag. Mein Lieblingsblock im ganzen Unterrichtsplan....“

Sich leicht auf seinem Stuhl streckend fuhr sein Blick noch mal über die Sitzreihen und Stühle, im Gegensatz zur Regel hatte der Ordnungsdienst seines Vorgängers ganze Arbeit geleistet und das Zimmer in einem recht annehmbaren Zustand hinterlassen, warum konnte das nicht passieren wenn er sowieso vor hatte die Klasse zu einer Exkursion nach draußen zu nehmen? Er runzelte die Stirn und schob die Meckerei wieder zurück in die Tiefen seines Unterbewusstseins, immerhin konnte es kurz genießen.
Die Türe hatte er nur angelehnt um, nicht unähnlich seinem Kollegen Kenji, zu signalisieren das ein Lehrer im Raum war und man etwaige Scherze und Rufe auf dem Gang auf ein Minimum beschränkte.
Tenchiro gehörte zwar nicht zu den Strengsten des Kollegiums doch er konnte es nicht leiden wenn die Schüler meinten witzig sein zu müssen und dann alles was herauskam dumme Sprüche der Marke ‚Lehrer XY sieht aus wie ein Nasenbär` waren, ein wenig Kreativität war wohl nicht zuviel verlangt oder? Schließlich bemühte er sich ebenfalls seine Schüler auf humorvolle Art darauf aufmerksam zu machen dass sie die Lösung zu seinen Fragen gerade auf den Mond geschossen hatten....
Ein Luftzug drang aus den geöffneten Fenstern und trieb die frische Herbstluft durch den Raum, es war schon ziemlich kalt für diese Jahreszeit und ein Blick an den wolkenverhangenen Himmel bestätigte ihm dass es so schnell nicht besser werden würde. Perfektes Wetter für die Schule also! Die kleinen Akademisten würden sich freuen....
 
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Inuzuka Lya

Guest
Es sind höchstens noch ein paar Monate, also reg dich ab und setz deinen Hintern in Bewegung!“. Für andere war es nicht mehr als ein Knurren, das tief aus der Kehle eines schwarzen Pelzknäuels drang. Ein furchteinflößendes Knurren, denn der Vierbeiner, von dem dieses Grollen ausgegangen war, hatte eindeutig die Hundenase voll von der Lustlosigkeit seiner Herrin. „Ein Paar Monate zu viel!“, entgegnete ein schwarzhaariges Mädchen leise, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen. An diesem Morgen begegneten ihr eindeutig zu viele Leute, als dass sie in normalen Ton hätte reden können. Zwar hätte man davon ausgehen können, dass allmählich jeder verstand, dass die roten Fangzähne in ihrem Gesicht und der Hund an ihrer Seite dazu führten, dass sie mit sich selbst zu sprechen schien, aber leider stufte ein Großteil der Bevölkerung sie nach wie vor als geistig gestört, schizophren und unzurechnungsfähig ein. Auch wenn sie ihr das nicht ins Gesicht sagten, aber die Blicke der besorgten Mütter, wenn sie ihre Kinder von Pain wegzogen, sprachen für sich. Sie hatten Angst. Die Angst stand ihnen ins Gesicht geschrieben, jedem von ihnen. Sogar die Kinder hatten Angst, wenn sie Pains rote Augen sahen, die stets bedrohlich vor sich hinfunkelten. Wenn sie den Hund sahen, dann liefen sie auf ihn zu, aber kaum erblickten die tapsigen Kinder seinen furchteinflößenden Blick, wichen sie zurück, schlangen die kleinen Ärmchen um die Beine ihrer besorgt und beschuldigend dreinblickenden Mütter und begannen nicht selten zu weinen. Zugegeben, Pain hatte sehr viel mit seinen Vorfahren gemeinsam. Er sah einem gewöhnlichen Haustier nicht unbedingt ähnlich, sondern hatte mehr von einem Wolf. Aber in Lyas Gegenwart war er zahm, ansonsten hätte niemand erlaubt, dass sie ihn ständig mitnahm. Genau genommen nahm sie ihn jedoch nicht mit – er gehörte zu ihr, er war ihre zweite Hälfte und somit war auf ihn unverzichtbar. Wie jedes Tier der Inuzuka war er kein Haustier und bedurfte somit auch keiner Leine. Er war gleichgestellt mit seinem Frauchen, falls man diese Bezeichnung dann überhaupt noch verwenden kann. Mit einer Leine wäre er minderwertig gewesen, angekettet und ohne Freiraum. Er folgte Lya auch ohne ein solches Instrument, doch das konnten die verängstigten Einwohner Shiros ja größtenteils nicht wissen. Lya hatte sogar gehört, dass man an der Akademie Wetten abschloss: Wer Pain berührte, der gewann. Lya hatte nicht vor ihren treuen Begleiter in einer solchen Situation zurückzupfeifen und wenn danach ein Kind mit lediglich einer Hand nach Hause kommen sollte war das nicht ihr Problem.

Das Paar ging um eine Straßenbiegung und die Leute bildeten eine Schneise, als sie durch eine Gruppe eifrig plappernder Frühaufsteher trotteten. Nahezu monoton wirkte das Tapsen von Pains Pfoten, während Lyas schwarze Stiefel eifrig auf dem Asphalt klackerten. Besagte Stiefel reichten ihr bis zum Knie, ihr schwarz, weiß karierter Rock ging bis zum Oberschenkel, das dunkelrote Top war lediglich an der nicht zu unterschätzenden Oberweite der Dreizehnjährigen schützend vor etwaigen Blicken Gaffender und ansonsten kleidete sie sich mit einem Hauch von Nichts. Schwarze, hüftlange Haare und das gleiche Paar roter Augen, das auch Pain besaß: Fertig ist der Gothic-Look. Zugegeben, vermutlich ebenfalls ein Grund mehr für die üppige Schneise, durch die das gleiche Paar hindurch schritt. An Lyas herumbaumelnden Armen hingen dutzendweise Armbänder und an ihrem Hals hing eine Kette mit einem silbernen Kreuz. Welche Eltern seinem Kind erlaubten so herumzulaufen, hatten entweder in ihrer Erziehung versagt oder aber eine sehr widerspenstige Tochter in die Welt gesetzt. In Lyas Fall war es eindeutig von beidem ein wenig. „Wieso bleibst du stehen, verdammt?“, knurrte Pain plötzlich und Lya sah überrascht auf. Sie war tatsächlich stehen geblieben. Instinktiv. Seufzend schob sie sich die schwarze Tasche mit den silbernen Glöckchen, die unablässig klingelten, wieder auf die Schulter und rümpfte die Nase, als sie den großen Gebäudekomplex der Akademie sah. Sie trippelte nervös von einem Fuß auf den anderen und wog den Kopf hin und her. So lange, bis Pain sie etwa auf Oberschenkelhöhe schubste und sie sich endlich in Bewegung setzte. Das Pelzknäuel ragte ihr etwa bis zur Mitte ihres Oberschenkels und konnte durchaus bereits als Ungetüm bezeichnet werden. Klingelnd ging Lya also auf den Gebäudekomplex zu, über das akademieeigene Trainingsgelände und rein in die endlos langen Korridore. Vor jeder Tür standen Klassen, die auf ihren Lehrer oder ihre Lehrerin warteten und zum ersten Mal fiel Lya wieder auf, dass sie seit Ewigkeiten nicht mehr pünktlich zum Unterricht da gewesen war. Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre wieder hinausgestürmt, das Klingeln der Glöckchen an ihrer Tasche ihr hinterher, einzig und allein um ihren Vorsatz zur Unpünktlichkeit zu wahren. Doch leider hatte ihre zweite Hälfte, die stets ein Auge auf sie hatte und sie momentan aus dem Augenwinkel heraus beobachtete, etwas dagegen. Würde sie jetzt umdrehen, konnte sie mindestens mit zerfetzten Klamotten rechnen. Also fügte sie sich dem nicht ausgesprochenen Willen Pains und trotte zu dem Klassenzimmer, in dem sie gleich die erste Stunde haben würde. Lya war nicht dumm, kein bisschen. Sie war nur faul, was die Theorie anging. In der Praxis war sie reif für ihre Geninprüfungen, aber in der Theorie hing sie einige Stunden hinterher und es war durchaus fraglich, ob sie die Prüfungen mit ihrem aktuellen Wissensstand schaffen würde. Das Mädchen fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut und ließ sich absichtlich Zeit mit dem dahintrotten.

Letzten Endes kam sie dennoch wenige Minuten vor Unterrichtsbeginn am der Tür zu Klassenraum 9a an. Sie hatte keine Ahnung, welches Fach sie nun hatte, geschweige denn welchen Lehrer, aber sie würde sich schlicht und ergreifend überraschen lassen. Die Tür zum Klassenraum war lediglich angelehnt. Ein sichtbares Zeichen dafür, dass bereits ein Lehrer im Raum war und wenn sie Pech hatte auch einige Schüler. Dennoch ließ Lya es sich zunächst nicht nehmen einen Blick auf den Stundenplan zu werfen, der neben der Tür hing. Ihr Finger suchte den richtigen Tag. „Fallenkunde“, stellte Lya leise murmelnd fest. „Passt dir doch ganz gut in den Kram, oder?“, fragte Pain und die Akademieschüler um sie herum wichen erschrocken zurück, als ein Grollen aus der Kehle des schwarzen Pelzknäuels wich. Ein Lächeln umzuckte aufgrund dieser Reaktion Lyas Lippen und sie öffnete neugierig die Tür, während Pain stolzen Hauptes hinter ihr her schritt, als sie den Raum betrat. Im Raum saß noch kein Schüler. Offenbar gehörte die kichernde Gruppe dort draußen ebenfalls zu ihrem Kurs... na herzlichen Glückwunsch. „Guten Morgen“, grüßte sie den einzig Anwesenden im Raum mit einer schlichten Geste ihrer Hand, während Pain ihn begrüßend anknurrte. Dann suchte sie sich einen Platz irgendwo in der Mitte des Raumes, nahe dem Fenster, aus und strich sich die langen, schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. Auf ihren Wangen wurden nun die dunkelroten Fangzähne des Inuzuka-Clans sichtbar und das war auch die Erklärung für ihren persönlichen Bodyguard. Dieser fläzte sich vor ihr Pult und beobachtete mit roten, recht furchteinflößenden Augen die Gegend. Eigentlich war er friedlich, heute war das sonst so aggressive Tier ausnahmsweise gut gelaunt und gut gefusselt. Doch auch wenn er kein Mensch war, fühlte er sich stets ein wenig missverstanden. Er wirkte immer furchteinflößend und gruselig, obwohl er tief in sich drin eigentlich noch ein Kind war. Gleiches galt für Lya, die mittlerweile auf ihrem Stuhl saß und den Lehrer anstarrte. „Ich hab gelesen es steht Fallenkunde auf dem Stundenplan – wie schauts aus, geht’s nach draußen?“, fragte sie direkt und nickte nach draußen. Hinaus aus dem Fenster, auf den von hier aus gut sichtbaren Trainingsplatz vor der Akademie. Der frische Herbstwind war angenehm und draußen fühlte sie sich generell wohler als in einem stickigen Klassenzimmer. Erwartungsvoll sah sie den Lehrer an und hob eine ihrer Augenbrauen. Trotz des frischen Wetters hatte sie lediglich ein Top an – um es nochmals zu betonen. Offenbar gehörte das Mädchen nicht gerade zu den Frostbeulen dieser Welt.
 
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Tenchiro

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Tenchiros Blick wanderte für einen Augenblick zur Tür des Klassenzimmers als draußen Unruhe an seine Ohren drang, was war da los? Als die Türe sich wenig später öffnete konnte er mitverfolgen wie eine klimpernde, mit Kreuzen behängte und für diese Jahreszeit luftig bekleidete Schülerin samt ihrem großen, bösen Hund das Klassenzimmer betrat. Laut den Blicken, die ihr die Schüler, die noch draußen warteten, nachwarfen, war sie oder mehr wahrscheinlicher der Hund, den sie aus irgendeinem Grund mit zur Schule gebracht hatte, der Grund für die Lautstärke. Die Schülerin begrüßte ihn formlos und knapp mit einem schlichten Guten Morgen und der Hund knurrte ihm ebenfalls etwas entgegen, wobei sich Tenchiro hier nicht ganz sicher war ob dieser ihn begrüßen oder essen wollte.
Wie dem auch sei, der Auftritt lies ihn seine Stirn in Falten werfen bevor er ihren Gruß erwiderte.

„Guten Morgen. Ich kann mich nicht an dein Gesicht erinnern, würdest du bitte deinen Namen sagen?“

Während seiner Frage strich sich der Neuankömmling ihr Haare aus dem Gesicht, worauf er zwei große rote, eintätowierte Fangzähne auf ihren Wangen sehen konnte.

„Soso sie ist vom Inuzaka Clan.....deswegen lungert ihr ‚Schosshündchen ‚ auch hier im Klassenzimmer herum....“

Ihre Frage lies ihn gleich zu Beginn des Unterrichts schmunzeln. Klar, Fallenkunde hieß für die meisten Schüler in erster Linie die Zeit im Wald zu verplempern bis die Glocken klingelten. Aber nicht heute, er hatte vor die Sache ordentlich zu erledigen und die Schüler mit einer guten Portion Grundwissen aus seinem Unterricht zu entlassen.

„Nein, erst mal werden euch die Grundlagen gezeigt....wenn dann noch Zeit ist vielleicht. Beim nächsten Mal sicherlich“

Inzwischen tröpfelten immer öfter Schüler in das Klassenzimmer, mieden jedoch Pains nähere Bekanntschaft und setzten sich lieber wo anders hin. So entstand ein kleiner Kreis aus Sicherheitsabstand um den Sitzplatz der Inuzaka und Tenchiro musste mit einem Lächeln an die Schüler denken, die zu spät kamen. Diese mussten den Unterricht nicht nur in der ersten Reihe, sondern auch neben einem Ungetüm von einem Hund verbringen. Zumindest wären sie aufmerksam.....
 
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Inuzuka Lya

Guest
Der Lehrer – wie auch immer sein Name war – hatte skeptisch eine Augenbraue gehoben, nachdem die beiden ihn begrüßt hatten. Zugegeben, dem Duo war anzumerken, wie schrecklich ungern zumindest einer der beiden die Akademie besuchte, aber es war notwendig. Immerhin wollte sie nicht die nächsten zehn Jahre die Schulbank drücken und darauf würde es hinauslaufen, wenn sie nicht langsam mal regelmäßig zum Unterricht erschien. Die letzten Wochen und Monate war ihr das eigentlich halbwegs gut geglückt. Doch gerade beim theoretischen Unterricht fiel es ihr schwer sich zu konzentrieren, einfach weil sie keine Lust hatte und wenn Lya nicht wollte, dann lernte sie auch nichts. Sie war nicht dumm, auf keinen Fall, aber sie stellte sich dumm, einfach weil das viel angenehmer war. Sie hatte gerade einen Augenblick lang gelangweilt aus dem Fenster geschaut, als der Lehrer sie nach ihrem Namen fragte. Pains Ohren zuckten, als er das Wort ergriff: Ein Zeichen dafür, dass er aufmerksamer war, als man hätte denken können. Lya lächelte milde, als sie diese Reaktion sah, dann wanderte ihr Blick zu Tenchiro und sie beantwortete seine Frage. „Inuzuka Lya“. Dafür verschwendete sie nicht mehr Worte, als ihr angemessen erschienen. Und das waren genau zwei. Sie hatte nie das Bedürfnis gehabt unnötig viel zu reden, egal ob die Situation eventuell vollständige Sätze verlangte. Um diese Uhrzeit mussten Bruchstücke und einzelne Worte leider reichen.
Als sie ihre zweite Frage ausgesprochen hatte, breitete sich ein Schmunzeln auf den Lippen des Lehrers aus. Schon da wusste sie, dass er ihre Absichten durchschaut hatte. Schade, kein sinnloses Rumlungern, keine Chance aus der Akademie zu entkommen... Na herrlich. Offenbar war dieser Lehrer einer von der Sorte, der seinen Schülern tatsächlich etwas beibringen wollte und nicht nur leere Worte dahinquatschte. Solche gab es viel zu viele, vermutlich hatte Lya immer die Schlimmsten abgekriegt und deshalb keine Lust auf Theorie. Vielleicht schob sie aber auch nur jede Menge Vorwände vor, weil sie die Theorie schlicht und einfach nicht interessierte. „Hm.“, machte sie auf seine Antwort lediglich, dann sah sie wieder aus dem Fenster, wo die große, weite Welt nach ihr rief. Wenn sie abends von den Dächern hinter die Mauern der Stadt sah, dann wünschte sie sich immer die Freiheit. Die Freiheit sich auch außerhalb der Mauern aufhalten zu dürfen und nichts Verbotenes zu tun, wenn sie sich außerhalb aufhielt. Dort draußen rief die große, weite Welt und diese große, weite Welt war der einzige Grund dafür, dass Lya hier saß und sich das Gequatsche des Lehrers anhören würde. Seufzend wandte sich das Inuzuka-Mädchen zur Tür, durch die immer mehr Schülerinnen und Schüler eintraten und sich ganz geschickt um sie herum setzten, sodass rings um sie herum jede Menge Plätze frei blieben. Eine Tatsache, die Lya genoss und die sie kein Stück verletzte. Die meisten Akademieschüler waren es nicht wert ihre Bekanntschaft zu machen – höchstens auf dem Kampffeld. Um sie zu zermatschen... Leider war sie in diesen Genuss noch nicht allzu häufig gekommen. Ihr war lediglich ein paar Mal die Faust ausgerutscht, wenn einer zu weit gegangen war und begonnen hatte mit Kieselsteinen nach Pain zu werfen. Meistens wehrte der sich dann jedoch selbst und machte Fleischwurst aus dem Werfer oder der Werferin.

Die angehende Genin war einen skeptischen Blick in die Klasse. Der Großteil der Anwesenden holte Block und Papier raus, ein paar Streber in der ersten Reihe starrten gebannt auf die Tafel und die, die in er letzten Reihe rumlungerten öffneten schon mal das Fenster, um so bald wie möglich abhauen zu können. Ein kühler Herbstwind wehte ins Klassenzimmer und Lya atmete, ein letztes Mal in dieser Stunde vermutlich, den Duft von Freiheit ein, ehe sie mit einem nicht zu überhörenden Klimpern ihre Tasche öffnete und Stift und Papier heraus holte. Sie setzte an und krakelte die Überschrift: „Fallenkunde – Theorie“ auf ihre Blatt. Als sie das letzte „e“ geschrieben hatte, klingelte es, Pain spitze erneut die Ohren und sah sich wachsam im Raum um, während auch Lya nun gelangweilt ihren Blick zur Tafel schwenkte und alles um sie herum ruhiger wurde. Nun würde sie also den halben Tag in einem recht stickigen Klassenzimmer verbringen und sich das langweile Gefasel Tenchiros anhören müssen. Was für Aussichten. Gut, in ihr schimmerte immer noch die Hoffnung, dass dieser Lehrer vielleicht wenigstens ansatzweise spannenden Unterricht fabrizierte. Aber dieser Hoffnungsschimmer war verdammt klein und mickrig...

 

Ishimaru Junichiro

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[out: Endlich zurück an dieser alten Wirkungsstätte das wird ein Spaß^^]

Es war eigentlich gar nicht seine Art zu verschlafen, doch dieses Mal war es passiert und ändern konnte man es nicht mehr. Warum mussten seine Eltern auch ausgerechnet heute so früh aus dem Haus gehen, wo sie doch genau wussten, dass ihr Sohn zur Akademie musste und der am heutigem Tage stand findende Unterricht sehr wichtig für ihn war. Aber gut, wie gesagt es war nicht zu ändern, doch wenn man so darüber nachdachte, konnte man sich schon ärgern. Und bis man es schaffte, dass Shiro wirklich verärgert war, dauerte es schon eine Weile. Doch ändern tat das nichts, so schnell es dem Ishimaru auch nur möglich war, sprintete er durch die Gassen der Stadt und versuchte nicht allzu viel Zeit zu verlieren, auch wenn das kaum noch möglich war. Ein Blick auf seine Uhr reichte schon aus, um das sagen zu können, dennoch waren es erst zehn Minuten, die der Akademieschüler verpasst hatte, wenn man den letzten Weg bis zur Akademie noch dazu rechnete, würden es wohl nicht mehr als fünfzehn Minuten sein. Immerhin eine Viertelstunde, doch hoffte der Ishimaru, dass sein Lehrer nicht allzu sauer sein würde. Kaum vorstellbar, aber hoffen durfte man ja dennoch. Hinter der nächsten Ecke würde sie sein, das zu mindestens dachte Shiro während, er durch eine nahegelegene Gasse lief. Man konnte das Akademiegebäude wirklich schon erkenne, als der Schüler um die Ecke geschossen kam und allein das, reichte aus, um den Ishimaru noch schneller werden zu lassen. Für einen Schüler war Shiro schnell, doch das änderte nichts daran, dass seine Verspätung ihm einen Tadel einbringen würde. Aber vielleicht war der Tenchiro ja nicht also streng mit ihm, was aber auch wieder nur ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont war. Schliddernd kam der Schüler in den Gang wo sein Klassenzimmer lag. Sein Gesicht war rot und seine Atmung war kurz, was kein Wunder war nach so einem Sprint quer durch die ganze Stadt. Je näher er dem Zimmer kam, desto langsamer wurde Shiro. Nicht aus Angst oder dergleichen, es hatte den einfachen Grund, dass der Ishimaru sich von seinem Lauf etwas erholen wollte, da er so oder so zu spät erscheinen würde. Vorm Klassenzimmer blieb der Junge einfach stehen und atmete noch einmal tief durch. Jeden Augenblick, würde er die Tür öffnen und musste sich erklären und entschuldigen. Aber das war nicht das Schlimmste an dieser Situation. Junichiro war es peinlich, mehr als nur das, er schämte sich sogar etwas, da ihm sowas noch nie passiert war. Aber auch da musste Shiro durch, wenn er erwachsen werden wollte. Obwohl man sagen musste, fürs erwachsen werden, war es vielleicht noch etwas zu früh. Wie dem auch sei. Als Shiro die Tür zum Zimmer öffnete, konnte er Tenchiro gerade noch so etwas sagen hören, bevor die Blicke seiner Mitschüler ihn trafen und dann gebannt darauf warteten, was nun passieren würde. „Tenchiro-Sensei entschuldigt meine Verspätung. Ich habe wohl irgendwie verschlafen…“ Junichiro wirkte nicht nur verlegen, er war es auch und seine Wangen hatte eine leichte Röte angenommen. Es war ihm wirklich peinlich und so recht wusste der Schüler auch nicht was er sagen sollte, eigentlich war ja auch schon alles gesagt. Kurz wanderten seine Augen zu seinen Mitschülern, die entweder tuschelten oder im Falle der Mädchenfront leise kicherten. Eine wirklich unangenehme Situation und inständig hoffte Shiro, dass seine Strafe nicht also hart ausfallen würde.
 
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Tenchiro

Guest
Da es nichts mehr mit der Inuzaka zu besprechen gab wandte sich Tenchiro wieder ab, um noch ein paar Blätter für die heutige Stunde vorzubereiten und denjenigen, die auf die letzte Minute kamen, noch eine letzte Gelegenheit zu bieten ohne größere Unruhe hereinzukommen. Erst die Klingel lies ihn wieder hochblicken und sehen das die Klasse vollständig war. Nun, beinahe vollständig. Der Platz neben Lya war leer geblieben. Das war zwar bei dem äußeren des Mädchens nicht verwunderlich, hätte aber dennoch nicht sein dürfen. Tenchiro schmunzelte das düster dreinschauende Mädchen verschmitzt an bevor er sich erhob und die Arme ausbreitete, um die Klasse zu begrüßen.

„Hallo, viele werden mich schon kennen aber für diejenigen unter euch die nicht so oft in der Schule sind will ich mich noch einmal vorstellen. Ich bin Miyamato Tenchiro oder einfach Sensei Tenchiro für euch. Meine Aufgabe ist es euch etwas über Fallen beizubringen.“

Nach dieser kleinen Vorstellung trat er zur Tafel und schrieb ruhig seinen Namen an, bevor er daneben die Überschrift der heutigen Stunde auftrug.

Fallen

„So, jeder von euch sollte wissen was Fallen sind, wie man sie benutzt, entschärft und aufbaut. Bevor wir jedoch allen aufstellen müssen wir genau wissen was wir wollen, den jede Falle hat ihren eigenen Zweck....Und genau das will ich von euch wissen, wozu sind Fallen da?“

Noch bevor seine Schüler richtig über seine Frage nachdenken konnten störte das Öffnen der Türe die allgemeine Aufmerksamkeit und lies alle Köpfe, einschließlich des Lehrers, herumschnellen um den Neuankömmling zu mustern. Es war einer seiner Schüler, Ishimaru Junichiro. Etwas verwundert sah Tenchiro dabei zu wie sich der junge mit rotem Kopf bei ihm und der Klasse entschuldigte. Sofort nach dem der Junge den Klassenraum betreten hatte waren alle in wildes Getuschel und Geschrei ausgebrochen.
Mit der flachen Hand schlug Tenchiro auf den Tisch und verschaffte sich so wieder die Aufmerksamkeit, die ihm zustand.

„Ruhe! Wohl irgendwie? Man verschläft oder man tut es nicht, da gibt’s kein ‚irgendwie’! Aber wenn du zu spät kommst weist du ja schon Bescheid.

Er deutete vors Lehrerpult und beorderte den armen Jungen mit einem Fingerzeig dort hin.

„Also, vorhin fragte ich die Klasse. Jetzt frag ich dich. Wofür sind Fallen da?“
 
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Inuzuka Lya

Guest
Erstaunlich wie schnell ein Vogel am Fenster vorbeifliegen konnte. Mit extrem rasanter Geschwindigkeit flog der kleine Piepmatz vor ihren Augen vorbei und war bald aus Lyas Blickfeld verschwunden. Und das obwohl die Inuzuka verdammt gute Augen hatte. Keine Minute darauf flog ein weiterer Vogel am Fenster vorbei – nein, frontal darauf zu. Erschrocken weitete die Inuzuka die Augen und hätte beinahe schützend beide Arme vors Gesicht gehalten, ehe sie sich an die tolle Erfindung namens „Glas“ zwischen den beiden Objekten „Lya“ und „idiotischer Vogel“ erinnerte. Mit lautem Krachen flog das dumme Vöglein gegen die Scheibe und Lya zuckte zusammen. Zeitgleich mit Pain, der das gleiche, empfindliche Gehör besaß wie sein Frauchen. Mit einem Quietschen endete das kurze Leben des geflügelten Etwas, das nun die Fensterscheibe hinunter glitt und auf den Boden fiel. „Na lecker“, kommentierte Pain (für alle anderen: *knurr*), der eigentlich immer für Frischfutter zu haben war – Vögel waren eine Ausnahme. Er hasste Vögel. „Zu viel Knochen“, sagte er immer. „So schnell ist das Leben vorbei...“, murmelte Lya, offenbar amüsiert über den fallenden Vogel.
Wie aus einer anderen Dimension drang die Stimme des Lehrers zu ihr hindurch, der sich wie Jesus vor die Klasse gestellt hatte und begann zu reden.
In diesem Moment öffnete sich jedoch die Tür des Klassenraums. Offenbar hatte die Person, die eintrat, sich beeilt. Sehr beeilt. Im Gesicht hochrot angelaufen sah er nicht besonders gut aus. Lya wäre an seiner Stelle entweder nicht gerannt, oder aber vor der Tür stehen geblieben, um ihre normale, blasse Hautfarbe wieder zu erlangen. Offenbar hatte betroffene Person das Prinzip eines guten Aussehens noch nicht begriffen. Gelangweilt strich die Inuzuka sich ein weiteres Mal die Haare aus dem Gesicht und betrachtete Pain, welcher wiederum den Neuankömmling argwöhnisch beobachtete. Seine roten Augen hafteten nahezu an dem Neuankömmling und ließen nicht mehr von ihm ab. Die Ohren des schwarzen Pelzknäuels zuckten unablässig und es schien als hielte er den Kerl wirklich für eine Bedrohung. Lya hingegen mied seinen Blick, als er den seinen umherstreifen ließ. Sie hatte ihn gemustert, als er zur Tür hinein gestürzt war, das hatte genügt um sich ein erstes Urteil zu bilden. Er sah gut aus. Nicht zu übereifrig viel trainiert, aber auch kein Schlappschwanz. Seine Augen hatte sie leider nicht sehen können, dabei waren die doch so wichtig! Die angehende Genin beschloss, das bei Gelegenheit mal nachzuholen. Aus den Augen eines Menschen konnte man viel ablesen. So sah man bei ihr die Wildheit, Abenteuerlust und das stets aufmerksame Leuchten hinter der roten Iris. In seinem Gesicht hatte sie auf die Schnelle keine Narbe gesehen, keine Falte, überhaupt nichts. Makellos, das traf sein Aussehen ganz gut. Lya mochte makellos. Das bedeutete, dass sein Charakter umso mehr Makel haben würde. Zuletzt hatte sie für ein paar Millisekunden seine schwarzgrüne Haarpracht bewundert – und jetzt sah sie wieder konzentriert auf die Tafel.

Offenbar war es dem werten Herrn sehr peinlich, dass er zu spät kam. Zumindest hörte Lya das am Tonfall seiner Entschuldigung bei Tenchiro. Vermutlich musste sich der zu spät Kommende jetzt in die erste Reihe setzen. Ha. Dann konnte Lya in aller Ruhe seinen Rücken bewundern, na herrlich. „Hör auf zu starren und konzentrier dich, Lya“, knurrte Pain und da er dabei nach wie vor den Neuankömmling fixierte, klang dieses Knurren bedrohend. Hinter Lya begannen ein paar Mädels zu kichern. Genervt verdrehte Lya die Augen und sah auf ihren Block, anstatt irgendjemanden weiterhin anzustarren. Sie hasste die alberne Mädchenfront, die meinte jedem hinterher kichern zu müssen, wo die Jungs pfiffen. Beide Fraktionen galten bei Lya nicht als sonderlich interessant, deshalb ignorierte sie sie einfach. Ignoranz war immerhin die fieseste Art jemanden zu verletzen, also immer her mit den Schmerzen.
Erst jetzt fixierte Lya wieder Tenchiro. Dieser hatte soeben auf den Tisch gehauen, um sich Gehör zu verschaffen. Pains Ohren zuckten, Lya blieb ruhig und starrte Tenchiro ernst an. Dieser wiederum ließ seinen Frust an dem zu spät Kommenden ab. Lya war kein Eisklotz, ergo tat ihr der arme Kerl ziemlich Leid. Um sie herum war die Klasse verstummt. Klar, jetzt wo es darum ging einem gut aussehenden Kerl aus der Patsche zu helfen, schwiegen sich alle aus. Ein klassisches Beispiel für die absolute Inkompetenz der Anwesenden.
Reg dich ab, Tenchiro, wir haben alle mal verpennt, also lassen sie den armen Kerl in Ruhe“, sagte Lya beruhigend und duzte ihren Lehrer dabei mit voller Absicht. Sie hatte noch nie viel von dem Sensei-Senpai-Trallala-Zeug gehalten und würde es auch nie tun. Sie stellte sich immer mit Lehrern auf eine Stufe und wenn sie dafür aus dem Unterricht geschmissen wurde, war es ihr die Sache wert. „Fallen sind dazu da, Gegner auszutricksen, aufzuhalten und gegebenenfalls außer Gefecht zu setzen. Sei es für einen kürzeren Zeitraum, dann würde das Ganze gleichbedeutend mit „aufhalten“ sein, oder für immer. Ergo: Sie zu killen. Oft werden Fallen bei Missionen eingesetzt, auf denen man verfolgt wird. Mit ein paar simplen Tricks kann man so beispielsweise seine Verfolger ausschalten, ohne auch nur ihre Nähe aufsuchen zu müssen“, beantwortete Lya in einem Atemzug gleich Tenchiros Frage, die nun eigentlich nicht mehr der Klasse galt, sondern dem armen Hemdchen vor dem Pult. Innerlich packte sie bereits ihre Glöckchentasche und ging aus dem Raum, doch sie würde warten, bis Tenchiro persönlich sie rausschmiss. „So packst du die Prüfungen nie, du idiotisches Etwas!“, knurrte Pain leise und kaum vernehmbar. Lya rümpfte die Nase, hatte sie doch nicht vor etwas an ihrem störrischen Verhalten zu ändern. Wenn der Kerl Lust und Laune hatte, konnte er Tenchiros Frage ja noch ausführlicher beantworten, falls er Lyas Antwort zu flach und oberflächlich fand. Und wenn nicht, dann sollte er einfach still sein und die Klappe halten. Tenchiros Reaktion hingegen konnte Lya nicht hervorsagen. Er hatte schon Recht gehabt, als er sagte, dass diejenigen, die nicht oft zur Schule kamen, ihn nicht kannten. Lya kannte allgemein sehr wenige Lehrer – aber sie misste es auch nicht gerade kaum Kontakt zu ihnen zu haben.
 

Ishimaru Junichiro

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Entweder war Tenchiro schon vorher von jemand gereizt worden oder es lag einfach daran, dass Shiro das Wörtchen irgendwie benutzt hatte. Es stimmte schon, dass man nicht irgendwie verschläft doch war das wohl die beste Antwort die man geben konnte. Naja, eigentlich auch wieder nicht, doch wenn man sich so beeilt hatte wie der junge Ishimaru, dann konnte man ihm sein Verschlafen doch auch verzeihen oder nicht? Wohl eher nicht, zu mindestens wenn man ein Lehrer an der Akademie war und nicht wie der angehende Genin noch ein simpler Akademieschüler. Wie dem auch sei, passiert war nun einmal passiert. In den Augen Junichiros war selbst die Strafe die Tenchiro aussprach gerecht, er selbst hätte es nicht anders gemacht, doch zu einen Beantwortung kam der Ishimaru nicht. Ein Mädchen auf die er noch nie geachtet hatte, übernahm den Part der Antwort und half Junichiro damit wirklich aus der Patsche. Seine schwarzen Augen wanderten jetzt zwischen Lya, so war der Name des Mädchens, und Tenchiro hin und her. Shiro erwartete eine Art Donnerwetter, weil die Inuzuka, ihm die Antwort abgenommen hatte doch selbst der Lehrer schien erst einmal verdutzt. Ein Glücksfall für den Ishimaru, den er selbst hätte keine Antwort geben können, da er sich man gar nicht auf den Unterricht vorbereitet hatte. „Tenchiro-Sensei…Lyas Ausführungen habe ich nichts mehr hinzuzufügen…“ Seine Worte waren kurz und knapp, doch gab es wohl wirklich nichts mehr, was man an den Ausführungen Lyas bemängeln könnte. Dies sah ihr Lehrer vielleicht etwas anders, aber das konnte ja keiner so genau sagen. Eines war jedenfalls Faktum, dass Junichiro sich auf seinen Platz begab, der rechts in der Reihe vor Lya lag. Was jetzt passieren würde, konnte niemand sagen doch schlimmer als aus der Klasse zu fliegen, wegen der nicht Beantwortung von Tenchiros Frage konnte es wohl nicht sein.
 
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Tenchiro

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„ISHIMARU JUNICHIRO! Wer hat gesagt dass du dich setzen sollst?!“

Totenstille hing über jedem einzelnem Schultisch als alle den Atem anhielten und entweder Tenchrio oder Junichiro anglotzten. Als ihm der Schüler so einfach seinen Rücken zugedreht hatte war ihm einfach der Kragen geplatzt. Nicht nur, dass sich diese Inuzaka einfach so zu antworten...nein, er wurde auch noch übergangen als wäre er überhaupt nicht da. Eigentlich wollte er gar nicht so streng sein, aber nach dieser kleinen Vorstellung hatte er das Gefühl etwas tun zu müssen oder sein Gesicht als Lehrer vor der Klasse zu verlieren. Eisern wartete er bis sich Junichiro wieder Vorne hingestellt hatte und rief Lya ebenfalls auf.

„Niemand bügelt deine Fehler aus also lern dafür gerade zu stehen. Oder hast du wirklich gedacht dass du einfach jemanden für dich antworten lassen kannst und dann fein raus bist? Der springende Punkt ist dein Fehler und nicht die Lösung für die Frage! Und du...“

Sein Blick wanderte nach rechts und bohrte sich förmlich in die trotzigen Augen der Inuzaka, die er eine Weile in der Stille des Klassenzimmers schmoren lies bevor er fortfuhr.

„....ich habe die Frage klar und deutlich an ihn gestellt, warum antwortest du? Der heißt du ebenfalls Junichiro und bist zu spät gekommen?“

Noch immer wurde nicht einmal gewagt zu flüstern, alle waren wie paralysiert von der Standpauke die sich vor Ihnen abspielte und keiner wollte es riskieren sich auch noch ins Visier des erbosten Lehrers zu rücken.

„Aber wenn ihr schon so gerne zusammenarbeitet werde ich euch eben gemeinsam abfragen....“

Gekicher und Getuschel setzte ein, wurde jedoch mit einem raschen Blick seitens Tenchiros wieder zum Verstummen gebracht.

„Was Lya euch eben auf respektlose und ziemlich verwaschene Art hat versucht zu sagen ist das Fallen vielseitig einsetzbar sind. Sie werden mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit ein wichtiger Teil eurer Dienstzeit werden und wenn ihr nicht kapiert wie ihr sie richtig einsetzt könnt ihr es gleich vergessen klar? Selbst der ‚simpelste Trick’, wie Lya so schön ‚erläutert’ hatmuss sorgfältig vorbereitet werden sonst wird er nicht funktionieren! – Genausowenig könnt ihr einfach einen spitzen Stock hinter euch schmeißen und hoffen dass sich eure Verfolger daran die Augen ausstechen...“

Tenchiro seufzt ärgerlich und blickte von der Klasse wieder zu den zwei Galgenvögeln vor ihm.

„Wie für so Vieles hat der Mensch auch für Fallen Vorbilder in der Natur, nennt mir welche!“

 
I

Inuzuka Lya

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Na herrlich, jetzt musste sie auch noch aufstehen! Für sie war klar ersichtlich, dass der Typ vollkommen einen an der Klatsche hatte.: "Alles klar, alles klar, dieser Lehrer neigte zur absoluten Überreaktion", kommentierte sie gedanklich. Nachdem Junichiro ihre Antwort bestätigt hatte, tickte dieser vollkommen aus. Offenbar auch einer der Lehrer, die sich gerne aufspielten und wichtig machten. Augenrollend sah Lya wieder aus dem Fenster und blendete Tenchiro so gut es ging aus. An der Stelle, an der der Vogel gegen die Scheibe geklatscht war, sah man einen hässlichen Fleck. Kein Blut, Lya vermutete Wasser, immerhin war es Herbst und da passierte es schon mal, dass es ab und an regnete. Im Moment schien jedoch die Sonne zu ihnen hinab und schickte wärmende Sonnenstrahlen auf die sonst so kalte Erde. „Für andere Fehler ausbügeln... das nennt sich Teamwork...“, gab Lya zu denken und brach somit das Schweigen der Klasse. Währenddessen stand sie auf und begab sich mit erstaunlich ruhiger Ausstrahlung nach vorne. Sie hielt die Hände hinter dem Rücken zusammen und wippte auf ihren Schuhsohlen vor und zurück. Spätestens nach ihrem Kommentar war es totenstill in der Klasse geworden. Sogar die Mädels in der letzten Reihe hatten aufgehört sich die Fingernägel zu lackieren. Auf seine Frage antwortete sie nicht, so was nannte sich rhetorische Frage und bedurfte keinerlei Antwort. Natürlich hieß sie nicht so und war auch ausnahmsweise pünktlich zum Unterricht erschienen. Eine Tatsache, die sie bereits seit geraumer Zeit bereute. Lya warf einen bösen Blick in Richtung Pain und resignierte dann, dass Junichiro sich neben sie gesetzt hatte. Während Pain trotzig den Kopf umdrehte, zuckte sie gleichgültig in Richtung des Neuankömmlings mit den Schultern. Ihr ging es gelinde gesagt am Arsch vorbei, was der Lehrer vorne faselte. Harte Worte, aber sich derart aufzuspielen war in einer derartigen Situation echt unnötig. Wäre sie an Stelle des Kerls zu spät gekommen, hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und die Stunde geschwänzt, wenn er derart dreist zu ihr gewesen wäre. Aber leider hatte sie sich von Pain ja hierher zerren lassen – aufgrund dieser Tatsache erntete das schwarze Pelzknäuel einen weiteren, bösen Blick. Doch Pain hatte ganz andere Sorgen. Skeptisch hatte er den Kopf gehoben und knurrte mittlerweile Junichiro an. Seine roten Augen waren zu Schlitzen verengt und seine Muskeln angespannt. Interessiert blickte Lya zwischen Pain und Junichiro hin und her, ehe sie mit einem leisen: „Pain...!“, den Hund davon abhielt dem armen Kerl an die Kehle zu springen. Wäre der Typ eine fingernagellackierende Zicke gewesen, hätte sie ihn gelassen, aber würde dieser Typ in Fetzen enden, gäbe es einen weniger, dem jedes Mädchen ungeniert auf den Hintern glotzen konnte. Das wäre fatal gewesen, ergo kam es für Lya nicht in Frage. Zwar entschuldigte sie sich nicht für Pains Verhalten, ja, sie kam nicht mal auf die Idee, doch heil aus diesem Unterricht zu kommen und neben ihr gesessen zu haben war wohl das Großzügigste Geschenk, das Pain und Lya machen konnten.

Derweil hatte Tenchiro ihre Antwort als respektlos eingestuft. Eine Tatsache die Lya nicht gerade kratzte und an ihrem Ego nicht mal eine Delle hinterließ. Diese Anspielung auf ihre Art, nicht alles aus dem Lehrbuch zu zitieren, ignorierte sie mal geflissentlich. Lehrbücher waren ohnehin nicht ihr Ding, denn sie las sie alles andere als gerne. Geschichten las sie gerne, denn sie erzählte sie auch gerne, aber Lehrbücher waren in ihren Augen der allerletzte Dreck!
In der Zwischenzeit stellte Tenchiro eine weitere Frage, mit der Lya jedoch recht wenig anfangen konnte. Nun war es wohl oder übel also an Junichiro ihr aus der Patsche zu helfen. Pain hielt sich in solchen Dingen stets dezent zurück, obwohl er ziemlich hell in seinem Hundeköpfchen war. Immerhin verpasste er selten den Akademieunterricht – ganz im Gegensatz zu seinem Frauchen. Obwohl Lya gelangweilt und mit wenig Enthusiasmus nach einer Antwort auf Tenchiros Frage suchte, fiel ihr nicht wirklich etwas ein. „Fleischfressende Pflanzen, Löcher im Boden?“, entgegnete sie und zuckte mit den Schultern, während sie hilfesuchend und fragend zu Junichiro sah. Immerhin hatte sie was gut bei ihm – zumindest ging sie davon aus, dass er das auch so sah. Wenn er auch keinen Plan hatte war das eben so, damit kam sie klar. Tenchiro würde damit hingegen nicht klar kommen, er würde erneut einen Tobsuchtanfall kriegen, wenn Lya ihn richtig einschätzte. Jedenfalls war die Chance ziemlich groß. – Derweil sah Lya gelangweilt Tecnhiro an, für sie war das Thema abgeschlossen. Zwar hörte sie immer noch aufmerksam zu und regte sich still und leise über das Kratzen der Füllfederhalter der Streber, das Flüstern der Zicken in der letzten Reihe, das sie viel zu gut verstehen konnte („Woah ist der Kerl heiß!“, „Die dumme Kuh erlaubt sich was ey!“) und das Platschen von Nagellack auf, doch las sie derweil aufmerksam die Plakate die neben der Tafel hingen. Chakrakreislauf und Blutzirkulation beispielsweise... wahnsinnig spannend.
 
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Ishimaru Junichiro

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Was für ein Lehrer, dachte sich Shiro, als sein Name lautstark durch die Klasse gebrüllt wurde. Man konnte sauer sein, aber gleich so die Fassung zu verlieren war doch wirklich nicht nötig oder? Aber gut, vielleicht hatte sich der werdende Genin ja wirklich nicht korrekt verhalten, doch was war dann mit seiner Klassenkameradin, die so einfach für ihn geantwortet hatte. Musste sie nicht auch bestraft werden oder würde sie davon kommen? Natürlich war dem nicht so, aber gehofft hatte es Junichiro dennoch, schließlich wollte das junge Mädchen nur helfen. Das Knurren ihres Hundes, das Gekicher der unreifen Mädchen in der letzten Reihe, alles blendete der Ishimaru aus, während seine dunklen Augen sich leicht zu dem Mädchen wendeten, die ihm gerade geholfen hatte und nun selbst von Tenchiro belegt wurde. Für ihr Alter sah sie reifer aus, als die Schnepfen in der letzten Reihe, auch wenn ihr Kleidungsstil nicht unbedingt das war, was man von einem Mädchen erwarten würde. Doch das war eigentlich nebensächlich, sie hatte ihm geholfen und das rechnete Shiro ihr hoch an, schließlich gab es nicht viele Menschen auf dieser Welt die so reagierten und für andere in die Bresche sprangen, sei es nun gewollt oder doch eher ungewollt. Tenchiro war mit seiner Ansprache noch nicht fertig, erst als er die beiden Störenfriede nach vorn holte. Eine unangenehme Situation, obwohl sie wohl noch unerträglicher gewesen wäre, wenn das junge Inuzuka-Mädchen nicht neben Shiro gestanden hätte. So standen sie nun vor dem noch wütenden Lehrer, Shiro sah ihn nicht an und Lya, tja sie räusperte sich und gab noch eine Spitze in Richtung Tenchiro hinterher. Der hörte diese allerdings nicht, zu mindestens vermutete das Junichiro, schließlich war der werte Lehrer ja gerade beschäftigt der Klasse ein weitere kleine Erklärung abzugeben, zum Thema Fallen wie sollte es auch anders sein. Innerlich seufzte der werdende Genin bereits und stellte sich vor oder besser gesagt, malte sich aus, was für eine Strafe sie den nun erhalten würden. Natürlich konnte diese Strafe nur mit dem Stundenthema zusammenhängen, aber sollte ja niemals nie sagen nicht wahr? Es konnte ja auch sein, dass Tenchiro sich etwas viel schlimmeres ausgedacht hatte, obwohl es für den Ishimaru nichts Schlimmeres, als dieses Thema gab, weil er einfach nicht an es heran kam. Selbst lernen half da nicht viel und selbst seine Eltern wunderten sich immer wieder, wie ihr Sohn der sonst eigentlich nicht auf den Kopf gefallen war, gerade in diesem Thema eine solche Null sein konnte. Das konnte allerdings nur Shiro selbst beantworten und selbst er wusste auf diese Frage keine Antwort, was eigentlich schon verwunderlich genug war. Wie dem auch sei, Tenchiro stellte ihnen wirklich eine Aufgabe oder auch Strafe für ihr Verhalten und wie nicht anders zu erwarten, handelte es sich um das Stundenthema. Jetzt saßen sie in der Patsche, den Shiro wusste wirklich nichts über dieses Thema, allerdings würde sich ihr Sensei mit einer solchen Antwort nicht zufrieden geben. Wieder seufzte der Ishimaru, natürlich nur innerlich, aber das war schon genug. Auf die Frage Tenchiros hatte er keine Antwort, zum Glück war ja da noch seine hilfsbereite Klassenkameradin, die wenigstens zwei Fallen nannte, dessen Vorbild die Natur war. Doch was war mit ihm, so sehr er auch überlegte, eine wirkliche Idee hatte Shiro nicht parat. „…ähm…also mir fallen jetzt nur noch Spinnen ein, wenn ich ehrlich bin. Spinnen weben ihre Netze, um so alle möglichen Insekten oder ähnliches zu fangen.“ Ob das nun richtig war, war erst einmal nebensächlich, er hatte eine Antwort gegeben und das musste Tenchiro einfach reichen, zu mindestens hoffte das Junichiro.
 
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Tenchiro

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Die spitze Bemerkung Lyas überhörte Tenchiro großzügigerweise und nur das ungehaltene Zucken seiner rechten Augenbraue trübte den Eindruck des über Allem erhabenen Lehrers. Diese Inuzaka war rotzfrech, kannte sie etwa keinen Respekt vor ihrem Lehrer?! Nichtsdestotrotz führte er bestimmt seinen Beitrag zu Ende bevor er weitermachte, sie sollte zeigen ob sie es sich leisten konnte so hochnäsig zu sein.
Aber nachdem er seine Straffrage ausgesprochen hatte war sie schon die Erste, die mit einem Achselzucken und gelangweiltem Gesicht, seine Frage beantwortete und hilfesuchend zu ihrem Leidensgenossen blickte.

„Fleischfressende Pfla...nd Löcher im Boden?!?! Reißt die etwa hier Vorne Scherze?!“

Für einige Momente starrte er immer noch platt auf Lya, die sich schon wieder gelangweilt dreinblickend zu ihm umwand. Junichiro schien nun ebenfalls etwas eingefallen zu sein und meldete sich anfangs zögerlich zu Wort, was ihn ein wenig unsicher wirken lies. Tenchiro räusperte sich und stemmte denn die Händen in die Hüften.

„Hrm...wer hätte das gedacht? Beide richtig!...obwohl Löcher ein wenig ‚abstrakt’ für eine Falle ist, vielleicht sollte da jemand besser aufpassen wo er hintritt!“

Mit einem passendem Grinsen warf der Lehrer einen kurzen Seitenblick auf die selbstsichere Inuzaka und brachte einen kleinen Gegenhieb an. Flotte Sprüche konnte er auch reißen. Er hatte schon eine Menge Schüler erlebt, die meinten vorwitzig sein zu können. So etwas brachte vielleicht Referendare aus der Ruhe aber ihn nicht.

„Gut...beide hinsetzen und aufpassen!“

Mit einem Nicken entlies er die beiden jungen Akademieschüler aus ihrem Elend und wartete, ihnen geduldig nachblicken, darauf dass sie wieder an ihren Plätzen saßen. Hoffentlich blieben die Antworten auch in den Köpfen ihrer Mitschüler hängen, schließlich passten die besonders schadenfreudigen unter den Schülern beim Bestrafen vor der Klasse immer besonders aus, und das waren immerhin fast Alle....
Da nun wieder Ruhe eingekehrt war und der Unterricht nun endlich beginnen konnte holte er noch einmal Luft und begann dann das Theam vor der Störung Junichiros wieder aufzugreifen.

„Ok, zurück zur Schule. Welche Zwecke kann eine Falle erfüllen, abgesehen davon dass ihr deswege in die Schule müsst?“
 
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Inuzuka Lya

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Na herrlich, jetzt standen sie also hier vorne, hatten beide herzlich wenig Plan und sahen sich mit einem Hauch von Verzweiflung in den Augen an. Um sie herum war es erschreckend still geworden, sodass man jedes Fußschaben, jedes Stuhlrücken und jede noch so kleine Bewegung hören konnte. Zumindest tat Lya das. Und Pain tat es ebenso, denn seine Ohren zuckten unruhig und er hatte längst den Kopf gehoben, um sich umzusehen. Als Junichiro dann antwortete, vergrub der Hund den Kopf zwischen den großen, schwarzen Pranken. Lya hätte es ihm vermutlich gleich getan, wäre es nicht sie gewesen, die in der etwas verzwickten Situation steckte. Unwohl fühlte sie sich nicht, dazu war ihr Selbstbewusstsein zu groß und die Spitze Tenchiros zu klein. Als Junichiro sie ansah, blieb Lya einen Augenblick an seinen Augen hängen, anstatt weg zu sehen. „Schwarz“, stellte sie gedanklich fest. Einige Wimpernschläge verharrte sie an seinen schwarzen Augen, ehe sie sich abwandte und nachdachte. Links neben ihr schnippte unterdessen eine Schülerin unentwegt mit dem Finger – und das in einem wahnsinnigen Tempo. Dazu kippelte sie regelmäßig mit ihrem Stuhl vor und zurück, sodass Lya sich fragte, wann sie wohl umkippen würde mit dem Ding. Das Mädchen war ihr krasser Gegensatz – laut und nervig, gut, aber flach wie ein Brett, mit bravem Faltenrock und weißer Rüschenbluse, schwarzen Lackschuhen und einer rosa Schleife im braunen, kurzen Haar. Und: Sie lenkte ab. Mittlerweile verlief das Ganze für Lya in Zeitlupe. Das Kippeln verzögerte sich, der Finger schnippte langsamer und sie drehte sich im Gegensatz dazu mit Lichtgeschwindigkeit herum. „Gib Ruhe!“, befahl Lya und in ihrer Stimme schwang die seltsame Autorität einer Erwachsenen mit, die sie eigentlich gar nicht besitzen dürfte. Augenblicklich verstummte das Kippeln, das Schnippen verebbte, der Finger wurde langsam herunter gelassen und in den klaren, braunen Augen des Mädchens spiegelte sich das blanke Entsetzen wider. Wenn Lya und Pain durch die Straßen zogen, hatte man Angst. Nicht vor ihren Fähigkeiten, denn diese waren bei weitem nicht so gigantisch, wie das Duo es sich wünschen würde, sondern vor ihrer Erscheinung. Genauso war es in der Akademie. Vor Pain hatte man Angst, das war eine Tatsache, doch Lya war lediglich ein wenig furchteinflößend, einfach aus dem schlichten Grund, weil sie anders war. Anders als der Rest. Doch wenn sie begann zu sprechen, andere an die Wand zu reden oder auf hohem Niveau fertig zu machen – oder aber sie lediglich zu ermahnen – dann hatten vor allem Leute, die am Ende der Nahrungskette standen, einfach nur Angst. Diese Reaktion hatte Lya nie verstanden, aber sie musste sie auch nicht verstehen, um sie zu ihrem Vorteil zu nutzen. Und sie nutzte sie. Wenn sie auch nicht damit um sich warf, denn das hätte es zum Alltag gemacht. Worte, hatte ihr Vater sie gelehrt, waren eine Waffe, die sich nicht abnutzte, die nicht zerbrach, die gefährlicher war, als es jedes Katana je sein konnte.

Lya wandte sich langsam wieder nach vorne, die Kleine war nun ruhig und Lya konnte sich wieder konzentrieren. Ihr Gehör war zu empfindlich, als dass sie diese Unruhe weiter über sich hätte ergehen lassen können. Jedes Schnippen hatte so weh getan, wie ein Schnippen direkt auf ihrem Trommelfell. Schmerzhaft. Nein, eher unangenehm. Tenchiro hatte den Unterricht wieder aufgenommen. Seine Stimme drang dumpf zu Lya hindurch, während sie über Junichiros Augen nachdachte. Sie hatten Trauer ausgestrahlt und eine gewisse Mürbe. Nicht das Ende seiner Kräfte, an dem er angelangt war, dafür war er noch zu jung, sondern ein gewisser Grad von Erschöpfung. An der Welt, am Leben – zugegeben, auch Lya fielen viele Gründe einen, weshalb er diese Gefühle ausstrahlte. Aber gleich so krass?
Lya hob eine Augenbraue, sowohl auf Tenchiros Spitze in ihre Richtung, wie auch die Erkenntnis, dass Junichiros Augen sehr interessant waren. Ein Grund, weshalb sie keinen Grund dafür gesehen hatte, verlegen zur Seite zu sehen, wie es die letzte Reihe (Nagellack-Front) wohl getan hätte. Die kichernden Mädchen, die allesamt wohl eine eher minderwertige Ninjakarriere vor sich haben würden, denn wenn ihnen im Kampf einer der geliebten Fingernägel abbräche, was sollten sie tun? Ein Nagelerneuerungsjutsu erfinden? Lya hatte nicht jedes einzelne Wort Tenchiros verstanden, doch hatte sie den beiden Recht gegeben. Also war ihre Antwort doch nicht ganz so mies gewesen, immerhin etwas. Mittlerweile fragte sie sich allerdings, ob der werte Herr eine zwiegespaltene Persönlichkeit hatte. So wie sie es auffasste, dachte er, sie wollte ihn reizen, obwohl das gar nicht ihre Absicht gewesen war. Es war ihre Natur, das Vorwitzige, oder „Rotzfreche“, wie Tenchiro es nennen würde, lag einfach in ihrem Charakter und hatte sich über die Jahre hinweg derart gefestigt, dass es auch dort bleiben würde.

Wie eine Erlösung befahl er den beiden sich wieder hinzusetzen. Eine Tatsache die Lya mit Gelassenheit nahm. Sie drehte sich um und setzte sich wieder auf ihren Platz. Andere hätten die Blicke ihrer starrenden Mitschüler gemieden und auf den Boden oder gegen die Wand geschaut, weil sie nicht im Stande waren gut zwanzig Paar Augen etwas entgegen zu setze. Lya nahm die Herausforderung gerne an und erwiderte die Blicke auf die gleiche, missachtende Art, wie sie es taten. Dann setzte sie sich seufzend wieder auf ihren Stuhl und schlug die Beine übereinander, während sie sich wieder ihren Block widmete. Mit einem Bleistift begann sie Pain zu skizzieren, während sie aufmerksam Tenchiros nächster Frage lauschte. Ihr linker Finger wanderte in die Luft, während sie weiter skizzierte und ohne den Blick von ihrem Blatt abzuwenden, beantwortete sie seine Frage. „Feinde aufhalten. Beispielsweise auf längeren Reisen, wenn es gilt Verfolger abzuwimmeln, ohne Mann gegen Mann gegen sie zu kämpfen. Oder aber man präpariert einen Geländeabschnitt mit Fallen, wenn man weiß, dass dort ein Kampf stattfinden wird… es gibt jede Menge Möglichkeiten Fallen einzusetzen… Ganz primitiv kann man auch jemanden damit einfangen – wobei die meisten Ninja auf derart flache Tricks nicht hineinfallen, gab sie zu denken und beendete ihre Ausführen, während sie Pains Fell skizzierte und dabei das Vorbild nicht einmal ansehen musste, um es perfekt abzuzeichnen. Eben jenes hatte den Kopf mittlerweile zwischen den Pfoten hervor geholt und beobachtete nun wieder Junichiro. Sein wachsamer Blick wirkte einschüchternd, doch Lya bezweifelte, dass der Neue sich davon beeindrucken ließ. Erst wenn Pain auf ihn losging würde er wohl die Flucht ergreifen…
 

Ishimaru Junichiro

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„Na zum Glück war das richtig.“ An etwas anderes konnte Junichiro nicht denken, während er sich zurück auf seinen Platz begab. Noch immer kicherten die Mädchen in der hinteren Reihe und bedachten den Ishimaru mit Blicken, die er nicht richtig interpretieren konnte. Aber eigentlich war es dem angehenden Genin auch egal, was diese Mädchen von ihm wollte, er konnte sie eh nicht leiden. Wie dem auch sei, Tenchiro setzte seinen Unterricht gnadenlos fort und stellte schon die nächsten Fragen, die Shiro mehr als nur nicht passten. Er haste dieses Thema wirklich, warum? Es gab keinen speziellen Grund, es war einfach so und damit basta. Anders war das wohl bei seiner Klassenkameradin, sie schien wirklich in ihrem Element zu stecken, denn sie hatte schon wieder eine Antwort auf Tenchiros Frage. Eins konnte man schon sagen, sie war nicht auf den Kopf gefallen, wohl möglich war sie sogar cleverer als der Ishimaru, doch das störte diesen herzlich wenig. Lya hatte ihm aus der Patsche geholfen und das rechnete der Ishimaru ihr hoch an, auch wenn ihr Hund nicht sonderlich angetan von ihm war. Woran Shiro das merkte, man musste sich nur den forschenden Blick dieses Tieres ansehen, um sagen zu können, dass dieser kleine Pelzknäul etwas gegen ihn hatte. Aber warum eigentlich, es war ja nun nicht so, dass er irgendwelche Anstalten machte seinem Frauchen etwas anzutun. Da war dann die Frage wirklich berechtigt, warum dieser Hund Junichiro nicht mochte. Aber eigentlich war das auch egal, den normalerweise sollte sich der werdende Genin auch auf den Unterricht konzentrieren schließlich war er in der Akademie um etwas zu lernen. Allerdings war das das Problem, Fallenkunde war nicht gerade das Fach, welches der junge Ishimaru gern besuchte, auch wenn er wusste, wie wichtig dieses Thema für einen Shinobi war. Doch was sollte man schon machen, wenn man sich einfach nicht mit einem solchen Thema identifizieren konnte. Gar nichts, man musste es einfach akzeptieren und seine Zeit absitzen. Allerdings sollte man sich seiner Sache niemals zu sicher sein, zu mindestens nicht bei einem Lehrer wie Tenchiro.
 
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