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Anwesen von Sakkaku Hebis Familie

Rutako Ingvi

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Angst war nicht direkt, was Ingvi empfand; es war eher eine Art Abscheu vor der Art, wie Umiko vorging. Es war vielleicht etwas scheinheilig von jemandem, der nicht zögern würde, einem Gegner einen Arm, ein Bein oder gar den Kopf abzuschlagen, aber für ihn war das ein essenzieller Unterschied. Außerdem war die Motivation eine andere; er tat es, wenn nicht gerade für Geld, weil es ihm so gut passte, weil er es genoss, im Kampf ein wenig Blut zu ziehen. Bei Umiko dagegen gab es keine ersichtliche eigene Motivation, keinen anderen Ansporn als die Bitte, die Frau von Hebi fernzuhalten, und dafür war die Reaktion wirklich krass. Es konnte wirklich als nichts weiter beschrieben werden als Rücksichtslosigkeit. Ob es nun schlimmer war, wenn man selbst Leuten schaden wollte oder wenn man sich einfach nicht darum kümmerte, ob man es tat, das musste wohl jeder für sich selbst entscheiden; Ingvi jedenfalls sah seine Vorgehensweise bei Weitem als die akzeptablere an. Ihre Art machte Vertrauen quasi unmöglich. Was, wenn sie ihr Team komplett verriet und in grausame Genjutsu sperrte, nur, weil jemand sie darum bat? Innerlich seufzte der Rutako auf. Es war eindeutig, dass die Yuudari mehr als einfach gestrikt war, dennoch fiel es ihm umso schwerer, sie einzuschätzen. Sie hatte durchaus ihre Vorzüge, Seiten, die ihm gefielen, aber es gab nichts an ihr, das irgendeine Vertrauensbasis schaffen könnte. Wenn die beiden mal zusammen arbeiten würden, dann stand eine Sache fest: Ingvi würde immer bereit sein, seine Klinge zu ziehen und ihr eine Hand vom Körper zu trennen, falls sie etwas Verdächtiges tun sollte. Immerhin gab es für ihn wenig, das wichtiger war als Vertrauen, er konnte mit den größten Idioten und Nervensägen zusammenarbeiten, sofern er ihnen vertrauen konnte, als professionelle Shinobi, als kooperative Mitarbeiter, oder zumindest als Leute, die ihre Bezahlung wollten und dementsprechend zuverlässig arbeiteten. Ob das genug wäre, um Umiko davon abzuhalten, sich gegen sie zu wenden, konnte man leider nicht sagen...

Die Kälte der Reaktion Umikos auf das, was sie eben getan hatte, verstärkte die Unsicherheit des Rutako ihr gegenüber tatsächlich noch weiter, aber sicher nicht aus dem Grund, aus dem andere Leute es getan hätten. Hätte sie irgendwie gewirkt, als hätte sie Freude gehabt an dem, was sie tat, als hätte sie es zum Teil auch für sich getan und nicht nur, weil jemand, den sie kaum kannte, es von ihr verlangt hatte, dann hätte das gezeigt, dass in ihr noch etwas war, das auf mehr reagierte als positive Verstärkung. Es war nicht da. Stattdessen gab sie an, das Essen würde kalt werden – und damit hatte sie Recht. Wenn man Essen zu lange stehen ließ, wurde es kalt, und das wäre wirklich zu schade, wenn man sich so etwas wie Curry gönnte. „Sie hat Recht“, meinte der Rutako also und blickte dann Umiko an. „Würdest du schon einmal auftischen? Wir kommen gleich nach.“ Was wollte er noch mit Hebi besprechen? Wollte er sich darüber beschweren, wozu er das Mädchen getrieben hatte? Sich noch einmal in artikulierten Worten über sie aufregen? Sein Misstrauen verkünden? Dass er ein paar Schritte auf Yuuka zu machte, darauf achtend, nicht in ihre Fäkalien zu treten, konnte man vielleicht so interpretieren, dass er Mitleid ihr gegenüber entwickelt hatte und den – wie es aussah ziemlich sinnlosen – Versuch starten wollte, ihr zu helfen. Als er allerdings da war, seufzte er und sah wieder hinüber zu Hebi, sein Ausdruck so kalt wie immer. „Soll ich sie noch in... den Schrank stopfen, oder... hältst du das für überflüssig...?“, fragte er und gab damit die Antwort auf all diese Fragen. Er hatte kein Mitleid mit Yuuka, es interessierte ihn einen Dreck, ob es ihr gut ging oder nicht, ob sie gefoltert oder verstümmelt wurde. Was ihn störte war Umiko, nicht das, was Umiko tat. Hebis Vorhaben weckte weder Abscheu, noch Widerstand in ihm, und er half ihm gern dabei, eine Frau zu bestrafen, die ihm grundlos auf die Nerven fiel, ganz besonders, wenn die einen frisch gekauften Bonsai mitsamt Topf kaputt machte. Solche Töpfe hatten einen gewissen Wiederverkaufswert, die machte man nicht einfach kaputt...
 

Sakkaku Hebi

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Nun, hätte Umiko nicht auf das Essen verwiesen, hätte Hebi es womöglich getan. Es war schon abstrus, für wie normal die Genin die ganze Situation hier hielten. Normale Menschen würden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal auch nur daran denken, jemand komplett Wehrlosen in ein Genjutsu zu stecken oder hätten Umiko sicher von ihrem Vorhaben abgehalten, sie gar dabei unterbrochen, weil sie sowas wie Mitleid gegenüber der armen Frau am Boden verspürten. Die Ninja schien das alles jedoch nicht im geringsten zu jucken und dachten in friedlicher Idylle als nächstes eher an das Essen, das ja kalt werden könnte. Nun, mit Ausnahme von Ingvi, der es lieber noch ein wenig stehen ließ, um mit dem Sakkaku zu sprechen. Der hatte allerdings keine Ahnung, was der Rutako noch von ihm wollen könnte. Er glaubte nicht einmal wirklich daran, dass er über die Yuudari sprechen wollte, aber dass er danach fragte, ob er Yuuka noch nachträglich in den Schrank stopfen sollte, empfand das Rotauge als eine positive Überraschung. Selbstverständlich hatte Umiko damit recht, dass sich das Muttchen keinen Zentimeter mehr bewegen würde oder gar noch einen Ton von sich gab, aber es reichte ganz simpel, zu wissen, dass sie immer noch an der Tür sitzen würde, sollten sie später das Haus verlassen wollen. Natürlich sollte man sie ihm da aus dem Blickfeld schaffen. Vor allem jetzt, wo sie einen so erbärmlichen Anblick machte. Und sowas war seine Mutter. Widerlich. Sie sollte sich dafür schämen, als seine Erzeugerin einen solch jämmerlichen und nicht königlichen Eindruck zu machen, wenn sie vor anderen Leuten als Hebi stand. „Ich bitte darum. Ich möchte sie für den Rest des Tages genauso wenig wahrnehmen müssen, wie die Schwulis oben.“, um noch einmal auf die Brüder sprechen zu kommen, welche sich von ihrem Zimmer aus das grässliche Geschrei anhören durften und wegen welchem sie sich panisch die Ohren zuhielten. Die waren in etwa genauso peinlich wie Hebis Mutter, was das anging.
Bevor sich der Sakkaku jedoch aus dem Flur entfernte und Ingvi mit Yuuka zum Schrankstopfen alleine ließ, drehte er sich noch einmal um und öffnete das Möbelstück, in das sie rein sollte. Viel Platz war da sicher nicht, aber sie ist immer noch eine zierliche Frau, womit das schon irgendwie klappen würde. „Danke.“, sagte er noch kurz angebunden und aus reiner Rhetorik heraus und ging dann zurück in die Küche, um Umiko wieder ein Gespräch an die Backe zu kleben. „Was hast du ihr gezeigt?“, fragte das Rotauge sie ganz unverblümt. Hebi war sich vollkommen bewusst, dass die Yuudari ihm das ganz sicher nicht im Detail sagen würde, sofern es sich um ein Clanjutsu handelte, aber im Gegenzug schätzte er sie auch nicht so ein, dass sie ihn mit einem einfachen „Sag ich nicht.“ abspeiste. „Muss ja was richtig ekliges gewesen sein, wenn sie so rumschreit und sich einpisst. Das letzte Mal, als ich was vergleichbares von der gehört habe, war, als einer meiner Brüder mit 'ner Platzwunde heimkam.“ Weil sie sich davor ekelte, versteht sich. Dass sie sich um einen der beiden Zwillinge sorgte, war in etwas so realistisch, wie, dass Chuck Norris beim Kacken schwitzte und nicht andersherum. „Nun, wie dem auch sei... Danke.“ Wirklich dankbar war er nicht, weil er es als Selbstverständlichkeit ansah, dass man ihm Arbeit abnahm (ähnlich wie bei Ingvi), aber die Erfahrung lehrte eben auch hier, dass Menschen einem eher folgten, wenn man sowas wie Höflichkeit zeigte. Außerdem.. wieso sollte er das Mädchen nicht dafür belohnen, ihn zufrieden gestellt zu haben? Ob es da mit einem einfachen Danke getan wäre? Hebi zweifelte. „Darfst dir nach dem Essen 'nen Joghurt oder ein Eis nehmen, wenn du möchtest.“
 

Yuudari Umiko

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Es war tatsächlich schwer auszumachen woran Umiko festmachte wem sie folgte und wem nicht. Genauso verhielt es sich wohl mit der Frage, ob sie nicht jemandem in den Rücken fallen könnte, wenn die Situation genau dies von ihr verlangte. Wenn man danach ging, konnte man wohl doch ein wenig davon ausgehen, dass Umiko in einigen Belangen ihren eigenen Kopf hatte. Was ihre Kriterien anging, war es wohl unmöglich festzumachen was diese waren. Ein wenig ironisch, dass ihre Entscheidung aufgrund so einer irrationalen Haltung wie aus einer Laune heraus oder Intuition fiel, wo die Yuudari sich selbst doch als rational denkenden Menschen einschätzte. Ihre Grenzen waren verschwommen und vermutlich nicht auszumachen… Erstaunlicherweise hatten diese beiden Jungen im Moment nicht den geringsten Grund sich vor ihrer Willkür zu „fürchten“, da sie das Mädchen bisher geduldet hatten. Das war schon mehr als sie erwarten könnte. Doch sie machte sich am allerwenigsten Sorgen darüber was sie tat. Es gab nur eine Sache, die sie fürchtete und die konnte ihr niemand in diesem Haus antun. Selbst der Tod wäre noch eine Strafe, die sie vollends und ohne Gegenwehr akzeptieren würde, wenn sie denn eine angemessene Folge auf ein extremes Fehlverhalten war. Dann war es sogar egal durch wessen Hände sie fallen würde…
Ingvi forderte Umiko dazu auf das Essen schon einmal vorzubereiten, mit dem Ausblick daraufhin, dass sie ihr bald folgen würden. Es dauerte einige wenige Sekunden bevor Umiko sich in Bewegung setzte. Bevor sie loslief, blickte sie sich noch einmal genau das Szenario an. Ingvi stand neben Hebi, ihnen gegenüber hockte die erschlaffte, regungslose Mutter des Sakkaku und man schickte sie voran den Raum zu verlassen. Sicher kam ihr der Gedanke, dass Worte fallen könnten, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Doch wem könnte man dies verübeln nach dem was sie getan hatte? Sie würde jeden Menschen verstehen, der sie für dieses Handeln verabscheute, aber das lag nicht in ihrem Ermessen. Außerdem hatte man die Privatsphäre anderer zu achten. Deshalb ging sie mit einem Nicken voran, ganz in dem Vertrauen, dass sie schon einhalten würden, was sie ihr gesagt hatten. Erstaunlicherweise legte Umiko sicher mindestens genauso viel Wert auf Vertrauen wie der Rutako. Allerdings vertraute die Yuudari nur auf Dinge, die tatsächlich sicher im Raum standen. Für sie existierte keine Hoffnung, denn sie erwartete nichts, was nicht feststand. Brach jemand sein Wort, dann war das schon eine andere Geschichte…
Schweigsam deckte sie den Tisch und dachte nach. Es war ihr bisher nicht aufgefallen, aber sie beneidete Hebi etwas. Er durfte etwas haben, was sie auch einmal gehabt hatte. Als sie es bekommen hatte, wusste sie gar nicht, dass sie es so sehr gewünscht hatte. Aber wie es oft war, wurde einem erst bewusst was man hatte, wenn man es nicht mehr besaß. Dementsprechend war es wohl stupide sich ihre eigene Wohnung zurückzuwünschen, nicht? Es war nicht einmal der materielle Wert, sondern die Freiheit, Sicherheit und Selbstständigkeit, die einem diese vier Wände gaben. Der Sakkaku würde sicher bald lernen was dies bedeutete… Vermutlich würde er sich besser fühlen als jetzt. Da war sie sich sogar ziemlich sicher. Da sie so in ihren Gedanken abgedriftet war, erschrak sie etwas, als der Genin sie ansprach. Dies zeigte sich nicht äußerlich, aber es dauerte einige Sekunden, ehe sie richtig gefasst hatte, was er von ihr wollte. Sie ließ ihn somit erst komplett ausreden, bevor sie dazu kam ihm zu antworten. „Wie du dir sicher denken kannst, darf ich dir nichts Genaues dazu sagen.“, erklärte sie recht monoton und arbeitete dabei weiter. „Sagen wir… Sie hat etwas gesehen, dass in jedem Menschen einen hohen Grad an Ekel und Panik auslöst. Ich würde fast behaupten, dass diese Worte dafür nicht mehr angemessen sind. Eine Art Vision, die alle Sinne anspricht… Quasi eine Art Hölle.“ Es fühlte sich irgendwie erstaunlich angenehm an nicht mehr ständig dieses Lächeln auf den Lippen tragen zu müssen. Ob sie das wohl weniger sympathisch machte? Sie hielt sich sowieso nicht für sonderlich sympathisch, also was soll’s. Das Angebot des Sakkakus überraschte Umiko jedoch ein wenig. War das eine Art Sonderbehandlung? Obwohl sie selbst ohne Dank zufrieden gewesen wäre, war das ein wirklich sonderbares Entgegenkommen. Es schien fast so… Als wolle er sie belohnen? Schon wieder positive Verstärkung! Umiko konnte mit dieser Art der Anerkennung nur schwerlich umgehen und konnte es dieses Mal nicht vor dem Sakkaku verbergen. Sie lächelte. Nicht etwa das schräge Grinsen, das ihr Vater ihr aufzwang. Sie war tatsächlich froh darüber, obwohl man glauben sollte, dass ein Eis oder ein Joghurt nichts Besonderes waren. Sie wollte das nicht einmal wirklich haben, denn darum ging es nicht. „Danke für deine Großzügigkeit, Hebi-san.“ Nachdem das Lächeln wieder verstummt war, setzte sie sich an den Tisch und wartete darauf, dass die beiden Jungen bereit zum Essen waren. Sie würde kein Wort mehr über diese ganze Situation verlieren, wenn man es nicht von ihr verlangte. Für Umiko war Folter zwar nichts Neues, es berührte sie nicht und es war ihr recht egal was man darüber dachte, aber sie ließ es dennoch gern schnell unter den Tisch fallen…
 

Rutako Ingvi

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Die Antwort war ein vorhersehbares Ja, und in Form eines Nickens gab Ingvi seinen einzigen Kommentar dazu ab, ehe er sie relativ unsanft am Oberarm packte und daran hochhob, davon ausgehend, dass sie davon nicht gleich auseinander fallen würde. Einen Menschen in einen Schrank zu stopfen war keine besonders große Herausforderung, solange man ihn anheben konnte, und das konnte der Rutako wohl so ziemlich am Besten von all den Leuten, die sich gerade unter diesem Dach befanden. Dennoch fand er sich noch nicht mit der Yuudari ab. Würde er wohl auch nicht. Aber das war das Gute an jemandem wie ihm: Er arbeitete selten mit Leuten, für die er eine Art Sympathie entwickeln konnte, kannte eigentlich so gut wie niemanden in dieser Richtung, und trotzdem bekam er es effektiv auf die Reihe, mit den Menschen umzugehen und die größeren Konflikte zu meiden – außer natürlich, die anderen hatten es verdient, dass er sich mit ihnen anlegte. Bei Umiko war das anders. Sie verhielt sich gut. Ihr Ärger zu machen würde nur auf unbegründeter Aggression oder Dummheit beruhen, vielleicht auch auf dem infantilen Wunsch, sich größer zu machen als andere, und das waren Dinge, die Ingvi nicht lagen – davon ausgehend, dass seine Aggressionen alle gerechtfertigt waren. Was sie ja auch waren. Er war doch nicht irrational...
Als der Rutako fertig war und in der Küche ankam, sah er zufrieden, dass das Essen bereits bereitstand und Umiko sich sogar schon gesetzt hatte. Und dieser Duft... selbst wenn er emotional vollkommen zerrüttet gewesen wäre nach den Geschenissen im Flur, würde ihm dieser Geruch nach köstlicher Luxurösität für nicht einen einzigen Ryo sofort wieder seinen Hunger zurückgeben, der ihm aber auch so nicht vergangen war. Man musste zu schätzen wissen, wenn man etwas Besonderes bekam, und so setzte auch er sich zu Tische und nickte der Yuudari kurz zu, ein kleiner, wortloser Dank für ihre Arbeit an dem kleinen Mahl, auch wenn sie ihn vermutlich nicht verstand. „... guten Appetit...“, murmelte er, mehr aus Gewohnheit heraus als aus irgendeinem anderen Grund, denn auch, wenn seine Mutter nicht sprach, hatte sie ihm – anders als sein Vater – doch ein paar Manieren beibringen können. Höflichkeit gehörte zu den Dingen, die ihn wirklich interessierten, die konnte er nicht so einfach weglassen. Kurz darauf nahm er ein bisschen Curry auf und schob es in seinen Mund – selbst wenn es heiß war, gäbe es keinen Grund zu pusten. Er konnte damit umgehen. Immerhin aß er seine selbstgemachten Brötchen auch immer frisch aus dem Ofen, wenn sie noch glühend heiß waren. Seine Außentemperatur bevorzugte er eher auf der kühleren Seite, je niedriger desto besser, aber innen konnte es ruhig ein wenig glühen, wenn es das wollte. Den Geschmack beeinträchtigte es nicht, definitiv; es schmeckte wirklich köstlich. Vermutlich fänden es die meisten nicht annähernd so schmackhaft wie der Rutako, aber für ihn, der so etwas nicht gewöhnt war, war es schon ein ganz schöner Unterschied. Nach den ersten Bissen blickte er kurz auf und sah zu Umiko hinüber. „Schmeckt gut.“ Er sprach knapp wie üblich, und sein Dank wurde wieder einmal nicht ausgesprochen, aber damit war alles gesagt, was er sagen wollte, und er konnte wieder zu seinem Essen zurückkehren. Die warme Luft, die von seinem Teller aus aufstieg, spürte er sanft auf den Wangen und an seinem nackten Kinn, während er sein Besteck in der schmackhaften Masse vergrub und sich auf seinen Lippen so etwas wie ein Mini-Lächeln abzeichnete. Eine nicht zu sehende, minimale Verschiebung seiner Mundwinkel um weit weniger als das Zehntel eines Millimeters. Dass die Schärfe gut abgestimmt war, bemerkte er jedes Mal, wenn das Gericht seine Zunge berührte; sie ergänzte den Geschmack, ohne ihn zu verdecken oder gar schmerzhaft zu sein. Umiko mochte vielleicht als Kameradin nicht die erste Wahl sein, aber wenn sie Curry machte, gehörte sie bestimmt zu den oberen fünf Prozent...
 

Sakkaku Hebi

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Quasi eine Art Hölle? So richtig mit toten Menschen, loderndem Feuer und Satan? Hebis Interesse ging schon immer in solch düstere Ecken der Ninjakünste, wie sicher schon das ein oder andere Mal zu Wort gekommen ist, aber selten hatte er die Chance, auf jemanden zu treffen, der tatsächlich Jutsus in dieser Sparte verwendete (was ebenfalls schon einmal benannt wurde). Die meisten konnten viele Genjutsu nicht einmal lösen, selbst wenn sie auf einem eher niedrigen Level angesiedelt sind. Waren simpel viel zu dumm dafür und bezeichneten sie dann als Werkzeuge der Feigen, obwohl sie selbst diejenigen waren, die Angst vor eben jenen verspürten. Weil sie ganz genau wussten, sie wären ihnen schutzlos ausgeliefert. Zumindest war das die bescheidene Meinung des Sakkakus. Und er konnte diesen Menschen eine solche Einstellung nicht einmal verübeln, was wohl gerade darin begründet war, dass er sich deren Ausmaß vollkommen bewusst ist. Er war wirklich froh darüber, im Umgang mit Genjutsu so begabt zu sein. Sogar begabter als andere, die sich nur darauf spezialisierten. Aus diesem Grund sinnierte er auch kurz darüber, ob er Umiko fragte, ebenfalls in dieses Jutsu gesperrt zu werden, nur, um zu wissen, was genau in diesem vor sich ging. Es war ein irrer Gedanke, geradezu wahnsinnig und normale Leute würden ihn womöglich als komplett übergeschnappt bezeichnen. Aber wir reden hier immer noch von Hebi. Und dass dessen Bild eines Tages unter „Größenwahnsinn“ im Duden vorzufinden sein könnte, wäre nicht einmal verwunderlich. Natürlich war er sich durchaus bewusst, dass Vorstellung und vorgetäuschte Realität immer anders waren, als man sich zuerst erdenken mochte, aber das Rotauge hatte tatsächlich keine Probleme mit toten, verstümmelten Menschen oder geisterhaften Erscheinungen. Nicht einmal Schmerzen störten ihn allzu sehr. Ferner blieb natürlich immer noch die Frage, ob man Umiko in soweit trauen könnte, dass sie das Jutsu wirklich löste, wenn sie dachte, er hätte genug, aber das kümmerte ihn ebenso wenig, da er eben, wie gesagt, so dermaßen von sich selbst überzeugt ist, dass er sich mehr als sicher war, da ganz einfach wieder herauszukommen.
Doch wieso fragte er sie dann nicht direkt? Weil er dachte, sie würde ihm diesen Gefallen eh nicht tun?
Nein. Es war simpel nicht der richtige Zeitpunkt. Sie wollten etwas essen. Genau aus diesem Grund waren sie eigentlich hier. Er war der erste, der indirekt gejammert hat, er hätte Hunger. Und den hatte er immer noch. Also ran an das Curry!
Doch bevor er wirklich den Löffel in die Hand nahm, fiel ihm etwas ein und er stand noch einmal von seinem Stuhl auf, ging zum Tresen der Küche und holte einen Pfirsich aus dem kleinen Obstkörbchen hervor. Diesen legte er vor Ingvis Teller ab. „Ist zwar nicht komplett neu gekauft, aber dennoch frisch aus dem Garten. Sogar Eigenanbau, also ist da auch nichts dran. Yuuka ist sehr penibel, was das angeht.“, sagte er ziemlich beiläufig und setzte sich dann wieder an die große, hölzerne Platte, die man normalerweise einfach Tisch nannte. Vielleicht war es für andere verwunderlich, dass er sich wirklich noch daran erinnerte, Ingvi einen neuen Pfirsich versprochen zu haben, aber was wäre er für ein König, wenn er seine Versprechen an die engsten Bekanntschaften direkt wieder vergaß? So warb man niemanden für sein Königreich an. Das klappte nur mit Sympathie. Das große Arschloch wirklich allen gegenüber konnte man erst dann mimen, wenn man so viel Fußvolk unter sich hatte, dass es einfach keinen Unterschied mehr machte, ob einflussreiche Politiker oder einfacher Bauer. Alles was zählte war Kraft und Stärke. Die niederen Würmer würden sich nicht trauen aufzumucken, egal, welche Informationen ihnen zuträglich wurden, weil sie wussten, dass man sie dennoch zerstampfen würde. Ohne, dass das Königreich unter besagten Informationen litt. Doch wir driften ab, sind wir schließlich gerade bei dem Curry angelangt. Dieses war.. Nunja, Curry. Hebi fand nicht, dass es scheiße schmeckte, so geil wie Ingvi fand er es aber auch nicht. Wüsste er, was der Rutako tatsächlich darüber dachte, würde er womöglich verwundert die Stirn runzeln. Wörtlich daran anschließen, dass es gut schmeckte, wollte er ebenfalls nicht. Ihr Lächeln nach der Sagung der Belohnung und dass es ganz anders aussah als das sonstige Gegrinse von vorhin fiel ihm selbstverständlich auf, aber man musste das mit dem Lob ja nicht gleich übertreiben. Irgendwann wirkte es einfach nur noch gekünstelt und war somit ebenfalls in keinster Weise dabei behilflich, Leute fürs Hebiperium zu rekrutieren. Aber.. Wieso fragte er sie nicht ganz einfach mal, was ihre bisherigen Eindrücke von den beiden Genin überhaupt sind? Schließlich war sie schon ein paar Stunden mit ihnen unterwegs und lernte auch ihre ekligen Seiten bereits kennen. Viele wären an ihrer Stelle schon 30mal weggerannt. „Koko. Was hältst du eigentlich von uns? Wir sind nun echt keine Persönlichkeiten, die andere Leute gut finden, wenn sie uns kennenlernen. Natürlich bin ich sehr zufrieden mit dir und deinen Handlungen bezüglich meiner Erzeugerin und ich denke nicht, dass du uns in einer Mission direkt das Messer in den Rücken rammen würdest, aber... Naja, das hier ist keine Mission, sondern das alltägliche Leben. Du musst es doch sicher komisch gefunden haben, dass ich sowas von euch verlange, oder?“
Klar, sie könnte jetzt immer noch Lügen erzählen, aber das konnte man doch hoffentlich an irgendwelchen Merkmalen ausmachen.
 
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Yuudari Umiko

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Ein wenig Hunger hatte Umiko schon, das musste sie zugeben. Die Yuudari war zwar in letzter Zeit sehr an gutes, teures Essen gewöhnt, doch schmeckte ihr dieses nicht so sehr, wie man erwarten sollte. Das Essen im Haus ihrer Tante hatte immer einen bitteren Nachgeschmack, abgesehen von dem Gedanken an einen ihrer Cousins, der sie sicher vergiften wollte. Sie hatte ihre Freiheit stets genossen und sich selbst etwas zu Essen zu machen, gehörte seit jeher dazu. Seitdem dies vorbei war, hatte sie nichts mehr wirklich genießen können. Ihre Tante versuchte sie mit teuren und seltenen Zutaten umzustimmen, sogar die Freiheit sich bedienen zu lassen, betrachtete diese Frau als Gewinn. Umiko sah das anders, aber dies würde wohl keiner verstehen.
Vor ihrem eigenen Essen zu sitzen, war dann schon ein anderes Gefühl. Obwohl die Familie von Hebi nicht arm war, war es doch ein anderes Ausmaß als die Familie ihrer Tante, die in einer düsteren Villa mit teuren, staubigen Möbeln lebte. Abgesehen von ihrem überaus kitschigen Prinzessinnenzimmer, das sie überhaupt nicht leiden konnte. Es hatte ein anderes Gefühl hier zu sitzen und zu essen, obwohl sie es nicht so recht beschreiben konnte. Als die Jungen zurückkehrten, ließen diese gar nicht mehr viele Worte vor dem Essen fallen. Ingvi wünschte sogar einen guten Appetit. Gerade von dem wenig gesprächigen und offenbar cholerischen, jungen Mann hatte sie diese Höflichkeit zu Tisch nicht erwartet. Doch irgendwie stand ihm das. Dementsprechend wünschte sie den beiden Jungen dasselbe, bevor sie auf den Löffel starrte und feststellte, dass es ihr noch zu heiß war. Aber das machte nichts. Sie war ohnehin eine unendlich langsame Esserin… Der Rutako schien sich jedoch nicht an der Temperatur der Speise zu stören und schaufelte schon ordentlich rein. Umiko war fast ein wenig fasziniert davon, dass ihm dies so gar nichts ausmachte. Sie hörte leise das Kompliment über ihr Essen. Er war ein wenig sonderbar, aber irgendwie wirklich erträglich.
Die Aufmerksamkeit Hebis war bemerkenswert. Abgesehen davon, dass er ihr eine Belohnung angeboten hatte, bedachte er sogar Ingvis vorherigen Verlust und bot ihm einen Ausgleich dafür an. Das war ziemlich nett und vor allem sehr aufmerksam. Nicht jeder hätte sich wohl eingeprägt, dass das für den jungen Mann so wichtig sein könnte… Diese beiden Jungen waren wirklich ein wenig sonderbar, aber auf ihre merkwürdige Art unheimlich umgänglich. Ob ihnen das bewusst war? Dass sie dafür über viele Dinge hinwegsehen musste, war Umiko selbst nicht einmal bewusst. Die Situation im Flur war zweifelsohne nicht alltäglich gewesen und trotzdem hatte die Kunoichi keine Hemmungen gehabt. Wenn hier einer merkwürdig war, dann wohl sie. Nach einer Weile wagte sie es auch zu essen. Es schmeckte wirklich viel besser als das, was ihre Tante auftischte. Dabei war es weniger besonders und Umiko war zweifellos keine Meisterköchin. Es ging hierbei wohl wirklich nur ums Gefühl. Als Hebi sie ansprach, wurde sie sofort aufmerksam. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich wirklich Gedanken über das machte, was er sie fragte. Allerdings zeigte ihre Mimik nicht eine Sekunde in irgendeiner Art und Weise, an was sie gerade dachte. Ob es positiv oder negativ war… Selbst eine Überforderung hätte man bei allem guten Willen nicht erkennen können. Man sah nur, dass sie konzentriert war, aber das war’s dann auch schon… Sie legte kurzerhand den Löffel am Tellerrand ab und blickte recht sicher in Richtung des Sakkakus. „Ich weiß nicht recht.“, sagte sie dann wieder ausdruckslos, aber es klang nicht negativ. Tatsächlich fiel es ihr nur schwer das Erlebte einzuordnen, weil sie es nicht gewohnt war. „Ich lerne selten Menschen kennen. Wenn, dann meist auf einer unpersönlichen Ebene. Ihr seid definitiv ungewöhnlich, aber da ich das auch bin, ist das wohl passend. Ich habe einiges komisch gefunden, das stimmt, aber ich war nicht einmal an dem Punkt, an dem ihr mir das Gefühl gegeben habt, dass das nicht gerechtfertigt ist.“ Sie überlegte einen Moment. „Ich denke viele Fragen, die man sich stellt, beantworten sich selbst. Würde ich mich also unwohl in eurer Gegenwart fühlen, hätte ich sicher anders gehandelt.“ Dann wäre sie nicht auf sie zugegangen, während Ingvi gerade ausgerastet war, hätte einige Situationen nicht über sich ergehen lassen, nicht für sie gekocht und schon gar nicht Hebis Mutter gequält. Der ausschlaggebende Punkt für ihre Handlungen, und das wurde aus ihren Worten wohl klarer, als es ihr im Kopf bewusst war, war die Tatsache, dass sie diesen Jungen vertraute. Der Grund dafür war unklar… Vielleicht die Tatsache, dass sie alle ein wenig Abschaum dieser Gesellschaft waren, da sie nicht ganz normal ticken… Wer weiß das schon?
 

Rutako Ingvi

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...!“ Ingvi war etwas überrascht, als Hebi ihm einen Pfirsich gab. Er hatte es nicht vergessen, aber er hatte auch nicht erwartet, dass der Sakkaku das so ernst meinte, geschweige denn noch daran dachte. „Vielen Dank...“, meinte das Schwarzhaar ehrlich und etwas überrumpelt, fasste sich jedoch schnell wieder. Es war nur ein Pfirsich, eine nette Geste, kein Grund irgendeine Art Szene zu machen oder sich darüber zu freuen, wie toll und schön die Welt sei mit einem Tanz, der einen vermutlich im Kindergarten wie in einer höheren Schule berühmt machte – auf sehr verschiedene Arten. Ein kurzer Dank musste und, wie er seinen Freund kannte, würde genügen, um diese Angelegenheit angemessen zu beenden.
Heute war aber wirklich ein Tag der Überraschungen... Hebi fragte doch tatsächlich, was Umiko von den beiden dachte, und erntete dafür von Ingvi einen kurzen, verständnislosen Blick. Seit wann, bitte, interessierte es den Sakkaku denn, was andere von ihm dachten? Das war offenbar neu... sehr neu sogar, wenn man bedachte, wie er nur wenige Stunden zuvor mit ein paar Mädchen gesprochen hatte. Es ergab keinen Sinn, wenn man es in einen logischen Kontext zu tun... es hatte wohl mehr mit Umiko zu tun als mit Hebi, also wanderte sein Blick hinüber zu dem Mädchen. Vielleicht mochte er es einfach, wenn Leute zwei verschiedene Augenfarben hatten? Nein, das war es eher nicht... Es lag wohl eher an ihrem Charakter. Der Rutako hatte schon öfter gemerkt, dass sein einziger Freund ein ganzes Stück boshafter sein konnte als er, und er hatte das akzeptiert aus dem simplen Grund, dass er boshafte Menschen ohne Frage lieber mochte als jene, die anhänglich und knuddelig und allgemein zu freundlich waren. Es war ja nicht so, als würde der Sakkaku mit seiner Art irgendjemandem schaden, der es nicht zumindest teilweise verdient hatte, und er wirkte auch wie jemand, der seine Missionen ernst nahm und auf dessen Unterstützung man zählen konnte, wenn man sie brauchte. Er reagierte auch nicht automatisch schlecht auf jemanden, der sich ihm näherte, auch wenn seine Worte manchmal implizierten, dass es so sei, sondern gab jedem, wie auch Umiko heute, die Chance zu zeigen, dass er keine grundlose Nervensäge war, sondern auch etwas von seiner Zeit nehmen konnte, ohne ihn dabei zu stören, und in solchen Fällen konnte er durchaus freundlich sein – eine der Parallelen zwischen ihm und Ingvi.
Jedenfalls hatten Leute wie er des Öfteren die Veranlagung dazu, Leute manipulieren zu wollen – eine Neigung, die sich wohl auch in der Bevorzugung von Genjutsu zeigte –, und jemand wie Umiko war dafür wohl das beste Ziel. Vielleicht war ihm deswegen daran gelegen, zu sehen, wie sie auf seine Forderungen reagierte und wie sie sich dabei fühlte... „Hrm, ich weiß nicht“, war der gedankliche Schluss, zu dem Ingvi kam. Das machte alles irgendwie Sinn, aber es wirkte zu oberflächlich. Vermutlich lagen die Gründe Hebis tiefer; zu tief, als dass er, der doch so gar nicht in Menschen lesen konnte, darauf kommen würde. Das Mädchen war da schon einfacher zu verstehen. Sie hatte etwas gesehen, was viele nicht sahen: Die Tatsache, dass hinter all ihren Taten eine Art Rechtfertigung lag. Dass keiner von beiden wahllos grausam war. Das Interessante daran war, zumindest für Ingvi, dass genau das bei Hebi und ihm den Unterschied machte zwischen Biestern, auf die man sich nicht verlassen konnte, und den doch verständlicheren Menschen, die sie tatsächlich waren. Bei der Schwarzhaarigen sah das genau andersherum; es war ihre Art, ihre Taten zu rechtfertigen, die sie gefährlich machte. Die Tatsache, dass das Wort einer fremden Person reichte, um anderen grausame Dinge anzutun. Jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken, aber er fühlte sich trotzdem unwohl deswegen...
 

Sakkaku Hebi

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Nun, dass Umikos Einstellung bezüglich bestimmter Sachen ein wenig verquer war, wurde ja schon öfter klar. Ob jeder Yuudari so tickte? Viel eher glaubte Hebi jedoch, dass es eine Eigenheit des Mädchens war, das von ihrem Vater offensichtlich so getrimmt wurde, Komisches gut zu finden oder sich zumindest keine allzu herablassende Meinung darüber zu bilden (oder überhaupt zu irgendwas). Es wäre einfältig, anzunhemen, wirklich jeder im Clan hätte die gleichen Charakteristika - das bekam man schließlich mit der besten Erziehung nicht hin, weder durch Folter, noch durch Lob. Nur musste der Sakkaku nun für sich entscheiden, ob das gut oder schlecht für ihn sei. Wer sagte ihm, dass sie nicht auch ihn und Ingvi sofort angriff, wenn es irgendein Idiot ihr befahl? Selbstverständlich konnte das Rotauge sie auch einfach fragen, nach welchen Kriterien sie eigentlich ging, aber er war sich nicht einmal so sicher, ob sie überhaupt welche besaß, und die Frage dann irgendwie noch aufdringlich klang oder sowas. So interessant fand er es dann auch gar nicht mehr. Er wusste, wie er sie zu benutzen hatte und das war alles, was für ihn im Moment zählte. Sollte sich allerdings wider zu erwarten noch eine Charakteristik bei der Yuudari deutlich machen, könnte man weiter darüber nachdenken, sie vom Spielzeug zur friedlichen Koexistenz zu befördern. Bisher war da ja nicht viel mehr als ein Lächln, nachdem man sich bei ihr bedankte oder ihr eine Belohnung aussprach. Auch dass sie sich gegen das Gegrinse innerhalb dieser vier Wände entschied, deutete darauf hin, dass sie eigene Züge besaß, aber die waren momentan nicht bedeutend und aussagekräftig genug, um als Freund zu gelten. Viel eher langweilte Hebi dieses Gehabe und er hatte auch eher das Gefühl, sie sagte das alles nur, um keinen Streit anzuzetteln, wo sie doch durch ihre familiären Verhältnisse dazu gezwungen wurde, immer nett und höflich zu anderen zu sein. Viel eher glaubte er daran, dass sie eigentlich nur hier saß, um was über die Sakkaku herauszufinden – ein Junge in ihrer Generation schien dafür doch das beste Zielobjekt, nicht?

Aber das war alles kein Grund für Hebi, nun eine Auseinandersetzung anzuzetteln. Sie hatte weder ihm, noch Ingvi irgendwas getan, sogar noch für die beiden gekocht und vor allem nahm sie Yuuka aus dem Spiel, ohne, dass er selbst groß was damit zu tun haben musste. Außerdem strahlte sie nicht im geringsten sowas wie Gefahr für den Sakkaku aus, was wohl im weitesten Sinne wieder damit zu tun hatte, dass sie die gleichen Spezialitäten besaßen und er somit der Meinung war, sie könnte gegen ihn eh nichts groß ausrichten – schließlich war er doch in allem besser als jeder andere Mensch auf dieser Erde.
Also sagte er nichts weiter dazu und aß in aller Seelenruhe sein Curry weiter. Als er damit fertig war, ließ er den leeren Teller auf dem Tisch stehen und stand auf. Er rückte nicht einmal seinen Stuhl zurecht und lief dann zum Fenster der Küche, um nach draußen zu schauen und ein paar Worte an die anderen beiden Genin zu richten. „Es wird bald einiges anders laufen innerhalb meines Clans, also würde ich es übrigens befürworten, wenn ihr es für euch behaltet, dass die Sakkaku überhaupt erst ein Clan sind.“, fing er an zu sprechen und drehte sich dann zu den beiden um, während er sich mit dem Hintern an der Kante der Heizung unter dem Fenster abstützte und sie beide mit stets lethargischem Blick anschaute. „Wäre doch schade, wenn euch etwas zustößt, nicht wahr?“ War das gerade eine Drohung? Nun, Ingvi und Umiko konnten es auslegen, wie sie wollten – Hebi war es recht. Nicht, dass er nicht zumindest Ingvi ein gewisses, kleines Maß an Vertrauen schenkte, aber sicher war einfach sicher und wenn er die Gelegenheit dazu hatte, unverblümt klarzumachen, dass es kritische Folgen haben würde, solch wichtige Informationen über ihn preiszugeben und auszunutzen, dann würde er sie natürlich beim Schopfe packen. Beide Genin waren nicht aus Zuckerwatte und würden schon verstehen, wieso er das tat.
 
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Yuudari Umiko

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Diese beiden Jungen waren anders und weniger berechenbar als der Rest der Welt. Sie war sich nie so wirklich sicher, ob sie mit ihren Antworten auf ihre Aussagen ins Schwarze traf. Sicherlich hatte sie schon ein wenig das Bedürfnis sich mit den beiden Herren gutzustellen, denn sie war ihnen nicht völlig ohne Grund gefolgt. Allerdings verhielt sie sich ihnen gegenüber erstaunlich natürlich und da sie das normalerweise nicht tat, fiel es ihr schwer einzuschätzen, ob sie damit richtig lag oder nicht. Dass sie das Bedürfnis hatte mit jemandem auszukommen, kam äußerst selten vor. Es war jedoch ein wirklich befreiendes Gefühl für sie einfach so sein zu können, wie sie es gerade wollte, ohne sich irgendwelche Gedanken darüber machen zu müssen, was man von ihr erwartete. Egal wie sie sich verhielt, sie musste offenbar nicht mehr schauspielern… Und trotzdem war sie nicht sicher, ob sie das Richtige tat, wenn sie das tat, wonach ihr gerade war. Man wollte irgendwie doch mit anderen auskommen. Ihre Gedanken waren schwierig und verworren… Sie war es nicht mehr gewöhnt sich selbst über sich und andere Gedanken zu machen, aber es fühlte sich irgendwie freier an…
Den schweigsamen Rutako blendete sie ein wenig aus. Sie war sich durchaus darüber bewusst, dass er gedanklich stets bei der Sache war. Zumindest gab er ihr dieses Gefühl. Er schien jedoch nicht das Bedürfnis zu haben ständig zu allem seinen Senf dazu geben zu müssen. Das war sicher keine schlechte Eigenschaft, oder? Hebi stellte viele Fragen. Sie war sich nicht ganz sicher, ob er sich wirklich für sie interessierte oder nur austestete wie man mit ihr umgehen konnte. So oder so konnte sie ihm nicht viel vormachen. Also blieb sie dabei einfach so zu sein, wie sie eben war… Wie auch immer das wirklich war. Das konnte sie selbst kaum feststellen. Sie aß ein wenig beiläufig das Curry, was ihr wirklich gut schmeckte. Wahrscheinlich war es nicht einmal besonders, doch das Gefühl etwas selbst und frei tun zu können, hatte offenbar seinen eigenen, besonderen Geschmack. Als der Sakkaku sich erhob, aß sie zwar weiter, beobachtete ihn jedoch sehr genau. Seine Aussage konnte man durchaus als Drohung auslegen. Dem war sich Umiko auch bewusst. Allerdings fühlte sie sich wirklich gar nicht sonderlich bedroht dadurch. Warum auch? Sie hatte nicht vor irgendetwas zu verraten, was sie besprochen hatte. Sie wusste nicht wieso sie jemandem etwas unter die Nase reiben sollte, nachdem er nicht fragte. Mal ganz davon abgesehen, gab es Dinge, die dort bleiben sollten, wo sie sind. „Ich denke nicht, dass du diese Option überhaupt in den Raum stellen musst. Es ist selbstverständlich, dass vertrauliche Informationen auch dementsprechend behandelt werden. Dasselbe erwarte ich immerhin von euch.“ Das war vermutlich gewagt, aber Umiko war nicht selten ein wenig direkt… Sie hatte keinen Grund dazu irgendetwas über die Jungen zu verraten und die Folgen wären dementsprechend auch nicht sonderlich rosig. Sie hatte hier gerade ein wenig Freiheit, die sie so selten genießen konnte… Das war ein hoher Preis. Gut, dass das niemand so genau wusste… Sonst könnte man wohl leicht damit spielen.
 

Rutako Ingvi

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Die Yuudari hatte durchaus Recht: Ingvi war in Gedanken immer bei der Sache, hörte alles und interpretierte es nach eigenem Ermessen. Er versuchte auch, das Mädchen zu durchschauen, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass alles, was er momentan in ihr finden konnte, bereits gefunden worden war. In ihr mochte etwas stecken, das sie zu mehr als einer Hülle machte, aber momentan konnte man davon kaum etwas finden. Also interessierte ihn sein Essen gerade doch ein wenig mehr.
Der Erste von den Dreien, der mit seiner Portion fertig war, war Hebi, und er stand auch gleich auf, um sich zum Fenster zu begeben und eine kurze Rede zu halten. Und das noch über ein recht plötzliches Thema... sein Clan würde sich verändern? Inwiefern? Weshalb? Ingvi und Umiko wussten doch ohnehin nichts über die Struktur oder die Mitglieder des Clans, was hatten sie also mit irgendwelchen Veränderungen zu tun? Und auch, wenn er ohnehin nicht vorgehabt hatte, irgendjemandem zu erzählen, dass die Sakkaku ein Clan waren, er ganz abgesehen davon, dass er so etwas nicht einfach weitererzählte, nicht einmal einen Grund sah, warum jemand sich dafür interessieren sollte... Es war einfach unverständlich, wieso es so wichtig sein sollte, das niemandem zu sagen, und was es mit den Veränderungen im Clan zu tun haben könnte. Irgendwie hinterließen diese Worte einen seltsamen Nachgeschmack, was schade war, denn es ruinierte ein bisschen den Nachgeschmack dieses schmackhaften Currys. Der nächste Satz legte aber gleich noch eine Schippe obenauf.
„Wäre doch schade, wenn euch etwas zustößt, nicht wahr?“
Ein kleines metallisches Klicken war zu hören vom Sitzplatz des Rutako, der kurz darauf sein Besteck aus dem Mund zog, nur um zu sehen, dass man nicht mehr erkannte, ob es vorher Gabel oder Löffel gewesen war. Leicht irritiert legte er den Stiel seines Löffels zur Seite und ließ die Laffe aus seinem Mund auf den ohnehin fast leeren Teller fallen. Wenn ihn etwas alarmierte, biss er die Zähne zusammen... das war eine seiner Angewohnheiten. Sie war recht unangenehm, wenn er gerade Besteck im Mund hatte, denn sein Körper war allgemein recht kräftig... der Kiefer war da keine Ausnahme. Dass er gerade das Essbesteck kaputt gemacht hatte, hätte ihn allerdings mehr interessieren können; im Moment beschäftigte ihn die Aussage seines Freundes. Das klang verdammt stark nach... einer Drohung. Es war nicht das erste Mal, dass er so etwas hörte, und auch, wenn es ihm an sich keine Sorgen bereitete, bedroht zu werden – er ging allgemein durchaus davon aus, mit den Drohenden umgehen zu können –, gefielen ihm doch die Umstände nicht. Hebi war sein Freund... Freunde drohten einander nicht, jedenfalls nicht, soweit der Rutako wusste. Außerdem waren Drohungen ein sehr deutliches Zeichen von Misstrauen, und das missfiel Ingvi doch sehr. Aber... Hebi würde ihn doch niemals bedrohen. Er hatte nie irgendwelche Anzeichen gezeigt, Ingvi etwas Böses zu wollen, im Gegenteil. Vielleicht war auch das hier nicht so gemeint, wie es klang. Vielleicht gab es in dem Clan ja wirklich Leute, die darauf bestanden, dass er geheim blieb, und jene jagten, die dem entgegen handelten. Ausschließen konnte man es nicht, und in dem Fall wäre das hier eher eine Warnung. Ein Versuch, die beiden davor zu bewahren, sich selbst zu schaden. Ja, das war durchaus möglich. Auch, wenn es Ingvi nicht komplett überzeugte...
Vielen Dank für die... Warnung...“, meinte der Rutako ruhig, nachdem hinter Umikos Kommentar einige Sekunden Pause gefolgt waren, und schob seinen Teller leicht von sich weg. Zu Hebi sah er dabei nicht... er wusste nicht, ob er sehen wollte, was sich in dessen Gesicht abspielte. Der Sakkaku war irgendwie seltsam heute. „Aber ich stimme... Umiko zu... Es ist eine Selbstverständlichkeit.“ Die Annahme, dass er etwas gesagt hätte, war lächerlich, und Hebi wusste das sicherlich. Ja, natürlich wusste er das. Es konnte nichts anderes als eine Warnung gewesen sein! … richtig...?
Mit leicht gedämpfter Stimmung legte Ingvi eine Hand auf den Tisch und erhob sich. Er sah noch immer nicht zu seinem besten Freund. „Das mit dem Löffel tut mir leid...“, meinte er kurz und seufzte leise. „Aber wir... sollten bald los, nicht...? Hast du alles zusammen, Hebi...?
 

Sakkaku Hebi

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Es war nicht so, dass Hebi dem Rutako misstraute. Es war aber auch nicht so, dass er ihm vertraute. Zumindest nicht in einem allzu großen Maß. Viel eher konnte man es als eine Art Erwartung betiteln, die Hebi dem Schwarzhaarigen gegenüber besaß. Er erwartete von dem Jungen, dass dieser sich auf Mssionen als recht verlässlich gab, genauso wie er erwartete, dass er sich innerhalb der nächsten Stunden wieder in die Hand biss, weil ihm irgendwas auf den Kranz ging – und sei es nur Umiko mit ihrem nichtssagenden Verhalten. Der Sakkaku vertraute also besser gesagt auf seine eigene Menschenkenntnis als auf den Menschen an sich, was gleichsam natürlich nicht bedeutete, er würde Ingvi in irgendeiner Weise geringschätzen. Im Gegenteil sprach er diesem sogar eine gewisse Relevanz zu, immerhin akzeptierte er den Rotäugigen so wie er nun einmal war und das taten eben nicht viele Menschen. Ob das daran lag, dass er selbst auch nicht ganz normal war? Gleich und gleich gesellte sich ja schließlich gern, nicht wahr? Vielleicht kamen sie deswegen auch einigermaßen gut mit der Yuudari zurecht, wobei zumindest Ingvi so seine Problemchen mit ihr zu haben scheint. Es war auch nicht so, dass Hebi ihr vollends irgendwelches Vertrauen zusprach, aber es war ihm einfach scheißegal, was das Mädchen tat und was es nicht tat. Ihre Handlungen wären nicht von Bedeutung für den 16jährigen - solange es sich nicht auf das Clanthema bezieht natürlich. Andererseits fand er es etwas verwunderlich, welches Maß an Vertrauen sie ihnen zubrachte. Glaubte sie wirklich, dass jemand wie Hebi dicht hielt, wenn es darauf ankam? Wenn sich die Chance ergab und er in einer Misere steckte, aus der ihm nur die Weitergabe diverser Informationen half, wäre er der Erste, der sie ausplauderte. Oder einfach, wenn sie sich entgegen seinen Erwartungen und Befehlen verhalten würde. Allzu viele und gute Gründe musste man einer solchen Person wie ihm ja nicht geben. Jemanden wie ein Stück Scheiße zu behandeln war für den jungen Mann schließlich keine Untat oder sonst irgendeine Form des unmoralischen Handelns.
Nicht, dass er jetzt vor hatte, eine weitere Drohung auszusprechen, aber die Möglichkeit war halt gegeben und womöglich war sich dessen auch jeder in diesem Raum bewusst. Deswegen tat er das weitere Gespräch als unwichtig ab und ignorierte vollkommen, dass Umiko davon ausging, dass sie sich in Schweigsamkeit üben würden. Das Zerstören des Löffels bedachte Hebi hingegen mit einer hochgezogenen Augenbraue, da er sich fragte, wie das schon wieder passiert sei. Er konnte ja schlecht ahnen, dass Ingvi ein so extrem großes Problem damit hätte, sollte der Sakkaku ihm nicht vertrauen. Fragen konnte das Schwarzhaar ihn allerdings jederzeit, ohne dass Hebi ihm großartig Lügen um die Ohren hauen würde, um ihn bei Laune zu halten. Jemandem nicht zu vertrauen bedeutete in Hebis Welt ja auch nicht gleich, sich nicht zu den Freunden zählen zu können. Wie wunderbar es war, dass jeder seine eigenen Ansichten und Interpretationen von Gott und der Welt haben konnte, ohne dafür direkt verurteilt zu werden. Nun, außer man war Hebi. Dem wurden ja gern irgendwelche Dinge vorgeworfen, nur weil er etwas harscher an die Sachen heranging als andere.

Apropos an Sachen herangehen: Ingvi hatte Recht; sie sollten sich vielleicht endlich mal zur neuen Wohnung aufmachen! „Ja, hab ich.“, antwortete er dem Rutako also gewohnt neutral und schaute zur Tür nach oben. Er überlegte kurz, ob er seine Brüder damit betraute, ihm das Zeug herunter zu holen, empfand es aber dann doch als das Beste, seinen Kram selbst zu erledigen. Am Ende machten die noch irgendwas kaputt und er müsste seine kostbare Zeit weiter mit ihnen verschwenden, wo er doch nur umzog, um seine lästige Familie loszuwerden.
„Ihr nehmt dann wieder das Zeug, das ihr vorhin schon in den Pfoten hattet?“ Wäre zumindest am sinnvollsten, da sie somit ja schon bewiesen hätten, dass sie dieser Verantwortung gewachsen waren. Da sich sonst all seine Besitztümer bereits in der neuen Wohnung oder in einer Siegelrolle befanden, war es auch ein Leichtes, nebst einem Rucksack noch immer die Schlange mit sich zu tragen. Organisation pur.

Out: Macht 'nen Tbc zu Plattform 3, wenn ihr wollt. Ist auch Wurst, ob Straßen oder direkt Mehrfamilienhaus. Lasst halt nur keine Assis drinnen wohnen.^^
 
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Yuudari Umiko

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Die Aussage des Sakkaku hatte Umiko nicht als so bedeutungsvoll empfunden als Ingvi. Vermutlich war sie mehr davon überzeugt, dass sich das an sie richtete, als an den Freund des Genin. Sie glaubte eher, dass es etwas mit Diplomatie zu tun hatte beide anzusprechen, aber das sah Ingvi wohl anders. Zumindest empfand sogar die Yuudari seine Reaktion als irgendwie speziell und sonderlich. Ein merkwürdiges, dumpfes Geräusch kaum aus der Richtung des großgewachsenen Genins und schon zog er aus seinem Mund den Stiel des Besteckstücks und ließ kurz darauf den Rest aus seinem Mund fallen. Selbst mit einer geringen Auffassungsgabe hätte man wohl gemerkt, dass dieses Ding nicht in zwei Teilen aus seinem Mund heraus kommen sollten. Etwas irritiert beobachtete sie den Rutako, entschloss sich aber dazu kein weiteres Wort zu sagen. Einen Moment lang hatte sie schon das Bedürfnis ihn danach zu fragen ob alles okay war und er sich nichts getan hatte, aber irgendwie kam es ihr unpassend vor, denn sie war sich ziemlich sicher, dass das willkürlich passiert war. Niemand machte so ausversehen einen Löffel… oder eine Gabel kaputt. Was auch immer es war… Seine Rückmeldung an Hebi war jedoch, dass er dessen Worte verstanden hatte und es ähnlich wie Umiko sah. Warum hatte er dann so etwas gemacht? Komisch…
Als sich alles vom Tisch erhob, ließ auch Umiko nicht lang auf sich warten. Sie war sich nicht sicher, ob sie nicht vorher abräumen sollten, glaubte aber irgendwie, dass es dem Sakkaku ziemlich egal war wie es hier aussah. Stumm folgte sie dem Aufmarsch zu seinen Sachen und schnappte sich, wie er angewiesen hatte, das, was sie schon zuvor in den Händen gehalten hatte. Sogar bot sie an noch eine weitere Kleinigkeit zu tragen, wenn es nötig war, aber es schien so, als hätte jeder wieder das, was er gehabt hatte und somit war das auch erledigt. Die Kunoichi blieb einige Sekunden lang im Flur stehen und blickte in Richtung des Schrankes. Das hier war schon komisch…
Sie war es nicht anders gewohnt, dass man schlecht über Mütter sprach. Ihre eigene würde sie selbst gern töten, hätte man ihr dies vermutlich nicht schon abgenommen. Diese Frau hatte ihr und ihrer gesamten Familie so viel Ärger gebracht und ihren Vater fast seine Position genommen. Wenn man es realistisch betrachtete, konnte man wohl glauben, dass er das irgendwie verdient hatte, für all die schlimmen Dinge, die er in seinem Leben getan hatte. Vermutlich sollte Umiko ihm auch ein schlechtes Leben wünschen, nachdem er sie immer so schlecht behandelt und dann quasi für seine Zwecke missbraucht hatte. Aber das tat sie nicht. Wenn man schon sonst niemanden hatte, dann klammerte man sich selbst an die Menschen, die einem das Messer in den Rücken rammen könnten. Irgendwie wirkte es komisch, dass man seine eigene Mutter quälte und in den Schrank sperrte, aber sie musste es wohl verdient haben. Wer weiß, wie sie zu Hebi gewesen war, dass er sie nun nicht nur unmenschlich behandelte, sondern auch von ihr fort ging… Umiko konnte nicht oft die Aktionen von Menschen verstehen, aber diese hier erschien ihr erstaunlich bedacht.
Doch damit sollte sie sich nicht weiter aufhalten. Als die beiden anderen fertig waren, öffnete sie ihnen die Tür, weil sie am wenigsten zu tragen hatte. Das lag nicht daran, dass sie nicht wollte, sondern daran, dass sie als Genjutsuka Pudding in den Oberarmen hatte … Und so gingen sie los in die neue Heimat des Sakkaku. Da musste er wohl niemand mehr in den Schrank sperren, oder?


Tbc: Wherever – ich editiere das, wenns so weit ist.
 
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