Rutako Ingvi
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Angst war nicht direkt, was Ingvi empfand; es war eher eine Art Abscheu vor der Art, wie Umiko vorging. Es war vielleicht etwas scheinheilig von jemandem, der nicht zögern würde, einem Gegner einen Arm, ein Bein oder gar den Kopf abzuschlagen, aber für ihn war das ein essenzieller Unterschied. Außerdem war die Motivation eine andere; er tat es, wenn nicht gerade für Geld, weil es ihm so gut passte, weil er es genoss, im Kampf ein wenig Blut zu ziehen. Bei Umiko dagegen gab es keine ersichtliche eigene Motivation, keinen anderen Ansporn als die Bitte, die Frau von Hebi fernzuhalten, und dafür war die Reaktion wirklich krass. Es konnte wirklich als nichts weiter beschrieben werden als Rücksichtslosigkeit. Ob es nun schlimmer war, wenn man selbst Leuten schaden wollte oder wenn man sich einfach nicht darum kümmerte, ob man es tat, das musste wohl jeder für sich selbst entscheiden; Ingvi jedenfalls sah seine Vorgehensweise bei Weitem als die akzeptablere an. Ihre Art machte Vertrauen quasi unmöglich. Was, wenn sie ihr Team komplett verriet und in grausame Genjutsu sperrte, nur, weil jemand sie darum bat? Innerlich seufzte der Rutako auf. Es war eindeutig, dass die Yuudari mehr als einfach gestrikt war, dennoch fiel es ihm umso schwerer, sie einzuschätzen. Sie hatte durchaus ihre Vorzüge, Seiten, die ihm gefielen, aber es gab nichts an ihr, das irgendeine Vertrauensbasis schaffen könnte. Wenn die beiden mal zusammen arbeiten würden, dann stand eine Sache fest: Ingvi würde immer bereit sein, seine Klinge zu ziehen und ihr eine Hand vom Körper zu trennen, falls sie etwas Verdächtiges tun sollte. Immerhin gab es für ihn wenig, das wichtiger war als Vertrauen, er konnte mit den größten Idioten und Nervensägen zusammenarbeiten, sofern er ihnen vertrauen konnte, als professionelle Shinobi, als kooperative Mitarbeiter, oder zumindest als Leute, die ihre Bezahlung wollten und dementsprechend zuverlässig arbeiteten. Ob das genug wäre, um Umiko davon abzuhalten, sich gegen sie zu wenden, konnte man leider nicht sagen...
Die Kälte der Reaktion Umikos auf das, was sie eben getan hatte, verstärkte die Unsicherheit des Rutako ihr gegenüber tatsächlich noch weiter, aber sicher nicht aus dem Grund, aus dem andere Leute es getan hätten. Hätte sie irgendwie gewirkt, als hätte sie Freude gehabt an dem, was sie tat, als hätte sie es zum Teil auch für sich getan und nicht nur, weil jemand, den sie kaum kannte, es von ihr verlangt hatte, dann hätte das gezeigt, dass in ihr noch etwas war, das auf mehr reagierte als positive Verstärkung. Es war nicht da. Stattdessen gab sie an, das Essen würde kalt werden – und damit hatte sie Recht. Wenn man Essen zu lange stehen ließ, wurde es kalt, und das wäre wirklich zu schade, wenn man sich so etwas wie Curry gönnte. „Sie hat Recht“, meinte der Rutako also und blickte dann Umiko an. „Würdest du schon einmal auftischen? Wir kommen gleich nach.“ Was wollte er noch mit Hebi besprechen? Wollte er sich darüber beschweren, wozu er das Mädchen getrieben hatte? Sich noch einmal in artikulierten Worten über sie aufregen? Sein Misstrauen verkünden? Dass er ein paar Schritte auf Yuuka zu machte, darauf achtend, nicht in ihre Fäkalien zu treten, konnte man vielleicht so interpretieren, dass er Mitleid ihr gegenüber entwickelt hatte und den – wie es aussah ziemlich sinnlosen – Versuch starten wollte, ihr zu helfen. Als er allerdings da war, seufzte er und sah wieder hinüber zu Hebi, sein Ausdruck so kalt wie immer. „Soll ich sie noch in... den Schrank stopfen, oder... hältst du das für überflüssig...?“, fragte er und gab damit die Antwort auf all diese Fragen. Er hatte kein Mitleid mit Yuuka, es interessierte ihn einen Dreck, ob es ihr gut ging oder nicht, ob sie gefoltert oder verstümmelt wurde. Was ihn störte war Umiko, nicht das, was Umiko tat. Hebis Vorhaben weckte weder Abscheu, noch Widerstand in ihm, und er half ihm gern dabei, eine Frau zu bestrafen, die ihm grundlos auf die Nerven fiel, ganz besonders, wenn die einen frisch gekauften Bonsai mitsamt Topf kaputt machte. Solche Töpfe hatten einen gewissen Wiederverkaufswert, die machte man nicht einfach kaputt...
Die Kälte der Reaktion Umikos auf das, was sie eben getan hatte, verstärkte die Unsicherheit des Rutako ihr gegenüber tatsächlich noch weiter, aber sicher nicht aus dem Grund, aus dem andere Leute es getan hätten. Hätte sie irgendwie gewirkt, als hätte sie Freude gehabt an dem, was sie tat, als hätte sie es zum Teil auch für sich getan und nicht nur, weil jemand, den sie kaum kannte, es von ihr verlangt hatte, dann hätte das gezeigt, dass in ihr noch etwas war, das auf mehr reagierte als positive Verstärkung. Es war nicht da. Stattdessen gab sie an, das Essen würde kalt werden – und damit hatte sie Recht. Wenn man Essen zu lange stehen ließ, wurde es kalt, und das wäre wirklich zu schade, wenn man sich so etwas wie Curry gönnte. „Sie hat Recht“, meinte der Rutako also und blickte dann Umiko an. „Würdest du schon einmal auftischen? Wir kommen gleich nach.“ Was wollte er noch mit Hebi besprechen? Wollte er sich darüber beschweren, wozu er das Mädchen getrieben hatte? Sich noch einmal in artikulierten Worten über sie aufregen? Sein Misstrauen verkünden? Dass er ein paar Schritte auf Yuuka zu machte, darauf achtend, nicht in ihre Fäkalien zu treten, konnte man vielleicht so interpretieren, dass er Mitleid ihr gegenüber entwickelt hatte und den – wie es aussah ziemlich sinnlosen – Versuch starten wollte, ihr zu helfen. Als er allerdings da war, seufzte er und sah wieder hinüber zu Hebi, sein Ausdruck so kalt wie immer. „Soll ich sie noch in... den Schrank stopfen, oder... hältst du das für überflüssig...?“, fragte er und gab damit die Antwort auf all diese Fragen. Er hatte kein Mitleid mit Yuuka, es interessierte ihn einen Dreck, ob es ihr gut ging oder nicht, ob sie gefoltert oder verstümmelt wurde. Was ihn störte war Umiko, nicht das, was Umiko tat. Hebis Vorhaben weckte weder Abscheu, noch Widerstand in ihm, und er half ihm gern dabei, eine Frau zu bestrafen, die ihm grundlos auf die Nerven fiel, ganz besonders, wenn die einen frisch gekauften Bonsai mitsamt Topf kaputt machte. Solche Töpfe hatten einen gewissen Wiederverkaufswert, die machte man nicht einfach kaputt...