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Das alte Theater

Inuzuka Ara

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Ungeduldig warf die Yamamoto einen strengen Blick auf die Uhr. Die Zeit die ihnen geblieben war, war doch sehr knapp geworden, knapper als Tora berechnet hatte. Wie konnte das passieren? Hatte sie das Treffen zu kurz geplant? So etwas konnte doch der Perfektionistin nicht passieren! Nun stand sie da, versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass etwas nicht in ihren Plan passte und schaute fragend die Herren an, denen sie angeboten hatte Vorschläge zu machen. Hätte sie es vielleicht selbst festlegen sollen um Zeit zu sparen? Tora musste scheinbar noch besser lernen mit der Zeit zu rechnen! Etwas nervös zupfte sie an ihrem Schaal, welcher sich scheinbar immer enger um ihren Hals legte. Fast etwas erschrocken zuckte sie zusammen, als sie hörte, dass es Iori war, der sich zuerst zu Wort meldete. Sein Plan war kurz, ohne weitere Erklärungen und ohne weiter darauf eingehen zu müssen. Er erklärte ganz einfach und ohne Umschweife, dass er den Visagisten aushorchen möchte. Die orangeroten Augen der Yamamoto fixierten die des kleineren Jungen und sie nickte leicht. „Okay.“, sagte sie knapp, ehe sie hinzufügte: „Sei vorsichtig und pass auf was du sagst. Wenn hier wirklich jemand ein falsches Spiel treibt und auffällt, dass wir uns dem Ganzen so direkt annähern, wissen sie sofort was los ist.“ Da fing sie auch schon einen ernsten Blick von Jun ein, welchen sie mit ihrer monotonen Mimik annahm. Natürlich ließ sich Tora nichts davon anmerken, dass es ihr zu schaffen machte, dass ihr Zeitplan aus der Bahn geworfen war. Dieser hingegen machte es ganz anders als Iori und faselte viel drum rum, was eigentlich schon längst aufgefallen war. Zwar empfand Tora das Mädchen eben gar nicht als verdächtig, denn wenn man den Kontext ihres Daseins nicht kannte, würde sie niemals auffallen. Auf Tora machte sie eher einen zurückhaltenden Eindruck, weswegen sie sich im ersten Moment nicht sicher war, ob dieses Mädchen wirklich ein Wässerchen trüben konnte. Doch stille Wasser sind tief… Egal, Tora musste momentan neutral bleiben und beobachten. Doch dann fiel Tora etwas auf, was ihr nicht sonderlich gefiel. „Stopp Jun… Ich glaube du verstehst unser Missionsziel nicht. Uns interessiert wirklich ausschließlich dieses eine Mädchen und sonst niemand. Alles was wir herausfinden sollen, ist ob sie betrügt oder eben nicht. Was die anderen Mädchen machen und ob von denen irgendjemand krumme Dinger dreht ist uns egal, okay? Falls du’s schon vorher wusstest, wollt ich das nur noch mal klargestellt haben.“ Dann atmete sie einen Moment lang durch und schaute Jun ernst an. „Aber okay, damit bin ich recht einverstanden. Du versuchst das Mädchen zu beobachten, wenn sie dich entdeckt oder anspricht, verwickle sie in Smalltalk oder so etwas, du kannst das ja sicher. Sie darf auf keinen Fall den Eindruck gewinnen das wir hinter ihr her sind, denn so können wir sie falls sie etwas tut nicht auffliegen lassen.“ Nachdem sie dies erklärt hatte überlegte sie noch einen kurzen Moment, wobei sie die Arme in die Hüfte stemmte. „Hrm… Allerdings werde ich etwas anderes tun. Da wir uns sowieso wieder hier treffen und hier dann alles im Auge haben, werde ich mir mal die Jury ansehen. Wer weiß was bei denen los ist…“ Dass Jun sich Sorgen wegen der Mission machte, verstand Tora irgendwie. Sicher machte er sich nicht ganz so viele Sorgen wie sie als Teamleiter, doch irgendwie war es auch so verständlich. Dann schaute sie zu Teysaru. Er war die letzte Zeit recht ruhig gewesen und hatte auch gar nichts weiter zu Toras Witz gesagt. Ob sie ihn vielleicht zu sehr angegriffen hatte? Naja, er würde sich schon fangen, schließlich war er ja ein riesiger Kerl und sicher nicht weich wie Butter oder? Seine Worte waren auch relativ logisch, aber zeigte ähnlich wie bei Jun, dass die beiden sich Mühe gaben und mitdachten. Bei Iori wusste das Mädchen immer noch nicht, ob ihm die Menschenmenge zu schaffen machte. Nur mal so zwischendurch – Jun war eine Frau in Frauenkleidern mit einer verdammt männlichen Stimme. Wenn das nicht irgendwie auch eine Transe war, was war er dann? Tora nickte dem großen Jungen zu nachdem er ihr zugenickt hatte. Vielleicht waren die drei ja weniger schlimm als sie erwartet hatte… War da etwa ein Funken Sympathie? „Natürlich nicht!“ Kurz räusperte sie sich und schaute durch die Runde. „Wie gesagt, seid alle vorsichtig. Sprecht das Thema nicht zu auffällig an, sonst könnte es passieren, dass sie sich austauschen und wir auffliegen. Wenn wir auffliegen, kriegen wir nie heraus ob sie wirklich schummeln oder nicht… Und seid auf alles vorbereitet, wir wissen nicht ob die Menschen uns nicht vielleicht doch angreifen könnten.“ Wieder warf sie einen hastigen Blick auf die Uhr und rechnete in Gedanken nach. „In einer Viertelstunde solltet ihr wieder hier sein, denn Katsumi… und ich müssen uns dann für den ersten Wettbewerb vorbereiten… Wir treffen uns genau hier wieder und wenn ihr euch verzögert, dann will ich eine Meldung.“ Mit diesen Worten lockerte die Yamamoto nun den Schal um ihren Hals und lief in Richtung Ausgang. Nun die Herren… Wer will der Gentleman sein, der ihr die Tür aufhält?
 

Ryuugu Jun

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Teysarus Einwand dass es einem anderen Model nichts bringen würde Shitai Sekushī heimlich und mit unlauteren Mitteln zu unterstützen war auf den ersten Blick plausibel, allerdings konnte Jun sich durchaus vorstellen dass dahinter ein größerer Plan steckte. "Wenn man annimmt dass eine Konkurrentin Sekushī heimlich Vorteile und Siege verschafft wäre es durchaus logisch dass genau diese Person sie dann angeschwärzt hat, dabei sollte man nicht vergessen dass der Auftrag Anonym eingereicht wurde. Das Ganze wäre ein eher langfristiger Plan, man würde damit Sekushīs Ruf zerstören, sie aus dem Geschäft drängen und alle ihre Siege wären Bedeutungslos." Jun sprach seine Gedanken nicht aus, er fand eine Diskussion über derartige Details im Moment überflüssig, es würde sich bei Zeiten zeigen was hier wirklich los war. Der Einwand dass Jun und nicht Tora sich an Shitai Sekushīs Fersen heften sollte machte aber durchaus Sinn, Jun bzw. Katsumi war bei ihrem ersten Zusammentreffen keines Blickes gewürdigt worden, wenn es also zu direktem Kontakt kam würde Sekushī sich wohl kaum an ihn erinnern.
Noch bevor Jun aber auf Teysaru reagieren konnte erinnerte ihn Tora an eine Kleinigkeit die ihm so noch gar nicht bewusst war, außerdem gab sie direkt die konkreten Befehle für jeden von ihnen aus. Als Tora fertig war nickte Jun langsam und grinste leicht. "Entschuldige, ich hab das ganze etwas weitreichender interpretiert. Aber wie du willst, ich werde mich darauf beschränken Sekushī im Auge zu behalten. Ich werde nicht nach, für die Mission, irrelevanten Informationen suchen." "Aber ich werde sich auch nicht ignorieren wenn ich darüber stolpere."
Als Tora, eher beiläufig, erwähnte dass sie sich in 15 Minuten wieder hier treffen würden um sich auf den ersten Wettbewerb vorzubereiten lies Jun den Kopf hängen. "Das wird sicher ein Riesenspaß." Allerdings erinnerte ihn das daran dass er ja jetzt ein Mädchen spielte, die ganze Zeit aber nicht wie eines klang.
Er räusperte sich und fing an ein paar Stimmlagen auszuprobieren. "Ryoshi Katsumi" Auf den ersten test folgte ein energisches Kopfschütteln, das war noch viel zu tief.
"Ryoshi Katsumi" Juns zweiter Versuch seine Stimme zu verstellen klang schon deutlich mädchenhafter. Seine Stimme war zwar hoch genug, allerdings hörte man ein leichtes Krächzen weil er versuchte zu laut zu sprechen.
"Ryoshi Katsumi" Diesmal sprach Jun leiser und siehe da, man konnte seine Stimme diesmal sogar für die eines echten Mädchens halten. Zwar musste er relativ leise sprechen doch das dürfte nicht weiter auffallen. Er nickte zufrieden und ging dann in Richtung der Tür.
Jun ging an Tora vorbei in Richtung Ausgang, vor der Tür blieb er allerdings stehen und drehte sich zu Tora um. er griff hinter sich an den Türgriff, trat zur Seite und öffnete die Tür, dabei deutete er eine leichte Verbeugung an. "Ladies first." Jun sprach mit seiner verstellten Stimme, richtete sich grinsend auf ging nach draußen. Im Gang drehte er sich zu Tora um sein Grinsen wurde immer breiter. "Allerdings schließt mich das ja nicht aus." Jun wusste dass es eigentlich ja hieß dass der Klügere nachgab, aber dies war seine kleine Rache für Toras Bemerkung mit dem Transenkostüm. Er respektierte Tora, nicht nur weil sie Teamleiterin war, aber er war auch der Meinung dass er vor ihr nicht bedingungslos katzbuckeln durfte. Jun drehte sich um, schaute aber über seine Schulter noch mal zu Tora. Sein Gesicht war wieder ernst, er nickte kurz und schaute seine Teamleiterin ruhig an. "Wir sehen uns in 15 Minuten."
Jun straffte seine Haltung und machte sich mit schnellen Schritten auf den Weg, wenige Augenblicke später verschwand er in den dunklen Gängen des alten Theaters.

Jun musste fast 5 Minuten suchen bis er Shitai Sekushī im großen Saal, in dem der eigentliche Wettbewerb stattfinden würde, vorfand. Er machte einen Schritt zur Seite und presste sich in den Schatten der schweren roten Samtvorhänge. Sekushī ging kreuz und quer durch den Saal, man konnte fast glauben sie würde etwas suchen. Wenn man genau hinschaute erkannte man aber dass ihr Blick leer war, beinahe als würde ihr Sichtfeld unmittelbar vor ihren Augen enden. Sie stolperte mehrmals über Stühle und Kabel die durch den Raum verliefen, im Moment sah sie nicht aus wie jemand der schon mehrere Schönheitswettbewerbe gewonnen hatte. Jun legte die Strin in falten und beobachtete Sekushī nachdenklich. "Die rennt hier rum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Vielleicht wartet sie auf jemanden, aber warum zum Teufel ist sie so durcheinander?"
Das aufgeregte Model stolperte erneut über ein Kabel, blieb diesmal allerdings mit dem Fuß hängen und schlug der Länge nach hin. Zwar konnte sie sich mit den Händen anfangen, aber die Tasche die sie schon bei sich hatte als die Genin zum ersten Mal auf sie getroffen waren fiel ihr herunter. Sekushī hob den Kopf, suchte mit leicht verwirrtem Blick die Umgebung ab und krallte sich die Tasche sobald als sie sie erblickte. Die Junge Frau schaute sich suchend um und drückte die Tasche dabei fest an sich. "Die benimmt sich ja als wäre da ein kleines Kind drin. Aber wenn ich sie nur begaffe komm ich nicht, auch wenn die Aussieht noch so schön ist." Jun genoss noch einige Momente den Anblick den Sekushīs hochgerutschter Rock ihm gestattet und gestand sich dabei erstmals ein dass diese Mission vielleicht durchaus spaßig werden könnte.
Er trat langsam aus dem Schatten, atmete noch einmal tief durch und ging dann mit schnellen Schritten auf Sekushi zu. Das Model starrte überrascht auf das ihr völlig Fremde Mädchen, reagierte aber nicht weiter. Jun blieb neben der jungen Frau stehen, ging in die Hocke und schaute sie besorgt an. "Haben sie sich verletzt? Kann ich etwas für sie tun?" Sekushi brauchte einige Sekunden bis sie registrierte dass sie angesprochen worden war. "Es geht mir gut, aber ich hab keine Zeit für dich." Sekushi stand auf und begann sofort wieder sich nach irgendwas oder irgendjemandem umzuschauen. Einige Moment nach ihr stand auch Jun langsam auf, schaute mit leicht gesenktem Kopf zu Sekushī und räusperte sich zaghaft. "Ähm, entschuldigt bitte. Ihr seid doch Shitai Sekushī, nicht wahr?" Das aufgeregte Modell brauchte einige wieder Momente bis sie die Frage verarbeitet hatte, offensichtlich hatte sie etwas anderes, sehr wichtiges, im Kopf. "Ja die bin ich, aber ich hab wirklich keine Zeit mich mit dir zu beschäftigen, ich hab noch sehr viel vor." Ohne Jun auch nur die Gelegenheit zu geben ihr weitere Fragen zu stellen verlies Sekushī den Saal.
Enttäuscht über seinen mehr als dürftigen Erfolg schüttelte Jun den Kopf und lies die Schultern hängen. "Na Klasse, ich hab mir schon ein wenig mehr davon versprochen. Ich hab zwar ein paar tolle Schenkel samt einem sehr schönen Hintern zu sehen bekommen, aber ich glaube kaum das Tora mit Infos über Sekushīs Unterwäsche zufrieden sein wird." Jun schaute in die Richtung in die seine Zielperson verschwunden war. "Aber dafür bin ich mir sicher dass hier irgendwas nicht stimmt, sie benimmt sich sehr verdächtig. Aber ich glaube nicht dass alles so ist wie unser anonymer Auftraggeber behauptet."
 
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Eine Entschuldigung hatte sich Iori jetzt als Letztes von Jun erwartet, vielleicht war es auch keine gewesen. Auf jeden Fall war es doch eine Überraschung, bis jetzt hatte Jun auf den Jungen immer einen etwas hochnäsigen Eindruck gemacht. Nebenbei gesagt hatte er auch den Eindruck eines kleinen Perverslings auf Ioris Seite hinterlassen, aber an dem war er nur indirekt schuld, denn der eigentliche Grund für diese Einstellung war Toras Kommentar gewesen und wie sie Jun dabei angesehen hatte. Wie dem auch sei, nach einigen Versuchen war sein Kamerad in der Lage eine weibliche Stimme mehr oder minder nachzuahmen, wenn auch sehr leise. Iori nickte, Jun würde das schon irgendwie subtil hinüberbringen, zumindest machte er den Eindruck sich in der Rolle eines Mädchens nicht gerade unwohl zu fühlen. Eine solche Rolle würde vermutlich das pure Unbehagen für den Weißhaarigen sein, auch wenn er die weiblichen Geschöpfe liebte, so konnte er sicher keines von ihnen verstehen, geschweige denn nachahmen. Ein Job der aber für Jun ziemlich gut zugeschnitten war und zu passen schien. Endlich begann die Mission wirklich, das falsche Mädchen öffnete die Tür und lies Tora durch, wohlgemerkt mit einem breiten Grinsen. Nachdem alle durch die Tür gestapft waren, verabschiedete sich Jun.

Jetzt war es auch für Iori an der Zeit abzuhauen. Er drehte sich um und begann einfach mal draufloszugehen, vermutlich war der Visagist von Shekushi in ihrem eigenen Backstagebereich, also sollte er am besten danach suchen. Während er von den verbleibenden zwei Teammitgliedern wegging, hob er die rechte Hand als Abschiedszeichen. Nicht dass die Zwei nicht bemerkten, dass er sich gerade aus dem Staub gemacht hatte. Mit viel Glück würde es nicht lange dauern den anderen Visagisten zu finden und hoffentlich war es auch einfach, etwas Information aus ihm herauszuquetschen. Der schnellste Weg wäre sicher Folter, aber das war keine Option, wenn jemand die Schreie hören würde, könnte, dass unerwünschte Aufmerksamkeit auf sie lenken. Also musste diese Angelegenheit auf die schwere Art gelöst werden, mit Überredungskunst und Freundlichkeit. Zwei Dinge, die definitiv nicht in Ioris Expertisenbereich lagen. Etwas demotiviert stapfte Iori durch den Backtagesgang und warf einen kurzen Blick auf jedes Schild, das neben den Türen angebracht war. Nach ein paar Türen hatte er endlich die Richtige erreicht. Iori musste einmal ein und ausatmen, bevor er daran denken, konnte durch die Tür zu gehen, aber anstatt gleich hineinzugehen, legte er vorsichtig sein Ohr an die Tür. Kaum etwas war zu hören, bis auf schwere Schritte, die wohl kaum zum zarten Model gehören konnten. Noch einmal musste er ein und ausatmen. Na dann wollen wir mal! Er setzte eine noble Mine auf, um vielleicht etwas Hochnäsiger auszusehen und klopfte an die Tür. Die Schritte wurden schneller und näherten sich der Tür, dann wurde sie von einem älteren Herrn aufgerissen, der einen pinken Schal um den Hals trug. Und die Hand etwas seltsam in die Seite gestemmt hatte. „Ja?“ Diese Stimme alleine war schon ein Verbrechen an sich, aber der vorwurfsvolle Blick, der den Jungen musterte, gab dem Ganzen noch den Rest. „Ich hab mich verirrt, können sie mir vielleicht helfen?“ Der nächste Blick des alten Herrn war jetzt nicht mehr vorwurfsvoll, sonder irgendwie anders, für jemanden wie Iori war diesen Blick einfach nur verwirrend. Normalerweise kam ein solcher Blick nicht von einem Mann und nachdem Iori sich nur in Büchern mit dem Thema Homosexualität auseinandergesetzt hatte, dauerte es eine Weile bis sein Gehirn dieses Verhalten mit den Buchstaben, die in seinem Buch gestanden waren verbunden hatte. Ach du heilige Scheiße. „Wer bist du denn überhaupt.“ Und schon wieder diese Stimme, die sich wie ein Messer in die Ohren bohrte. „Ich bin Iori, der Visagist von Yamamoto Tora und Ryoshi Katsumi.“ antwortete Iori und versuchte dabei nach Möglichkeit den Tonfall seines Gegenübers nachzuahmen. Vielleicht hilft er mir ja, wenn er mich auch für schwul hält. „Achso, achso, ja dann komm doch erst mal rein und erzähl mir was über dich, es kommt so selten vor, dass ein junger starker Mann an meine Tür klopft.“ Jetzt war klar, dass der Alte den Köder mehr oder weniger geschluckt hatte. „Sie machen mich ja ganz verlegen!“ Langsam ging der Junge in dem Raum und begann sofort sich alles einzuprägen, was er sah. Aber leider war nichts vorhanden, das irgendwie auf eine Sabotage hindeutete und das bisschen Geld, das auf einem Glastisch in der Mitte war, konnte auf keinen Fall für eine Bestechung reichen. „Kann ich dir was bringen, Tee? Kaffee?“ Der geht ja richtig zur Sache. Kann mir mal jemand ne Feder geben? „Nein danke, ich hab mal eine Frage, wer ist diese Shitai Sekushī?“ Eine noch relativ einfach und unverdächtige Frage, aber sie musste trotzdem noch entschärft werden. „Ich hab den Namen draußen auf dem Schild gelesen.“
„Ach ich bin ihr Visagist?“ antwortete der Alte, während er an einer Tasse Tee schlürfte. „Oh, hat sie Spaß an ihrem Job?“ Iori wurde ein kurzer Blick zugeworfen und er antwortete mit etwas rauerer Stimme „Ja, sie scheint sich gut zu amüsieren, immerhin gewinnt sie fast jeden Wettbewerb?“ Iori versuchte sein möglichstes, um überrascht zu wirken, und setzte gleich noch eine Frage nach, „Ich hab da mal eine Frage unter Künstlern, gibt’s eigentlich eine bestimmte Methode, mit der man seinen Models nun ja, das gewisse Etwas verleihen kann?“ Mensch ich hasse es, Leute auszuhorchen. „Klar, es gibt eine ganze Menge Dinge, die so was möglich machen." Er öffnete eine Schublade und holte eine menge Werkzeuge heraus, die wie Iori vermutete irgendwie mit dem Viasgistenberuf zusammenhingen. Dann folgten 5 Minuten in denen der Alte versuchte Ioir zu erklären, wie gut diese Werkzeuge ihm halfen, seine Models in Schuss zu bringen, wie sie Haar glätteten und die Haut weich und geschmeidig machten. Iori musste sich jede Sekunde fragen, wieso er hier seine Zeit verschwendete und wie man sich nur so für Make-up und Haarstyling interessieren konnte. Okay, okay, langsam wird’s aber genug, wenn ich ihn nicht langsam nach nützlichen Dingen frage, geht mir die Zeit aus. „Ähm, kann ich dich kurz unterbrechen, kann es sein, dass Shitai eigentlich jemals Beschwerden über die Konkurrenz geäußert? Wir wollen a nach Möglichkeit zusammenarbeiten, auch wenn wir eigentlich Gegner sind. Immerhin können wir voneinander lernen.“ Iori hatte sich gedacht, dass die Frage allgemein genug gehalten war, aber er hatte sich geirrt, denn der Alte hatte den Braten gerochen. Jetzt wurde der Weißhaarige schnell aus dem Raum gescheucht, während der Alte ihm noch kurz den Weg nach draußen erklärte. Als sich dann die Tür hinter ihm hastig Schluss war es Erleichterung über die bittere Niederlage, die sich in Iori ausbreitete. Jetzt musste er sich nicht mehr mit diesem Wahnsinnigen auseinandersetzten und das war definitiv ein Geschenk. Also ging es denselben Weg wieder zurück, zu ihrer kleinen Kabine, allerdings mit enttäuschtem Blick und den Händen in den Taschen seines Mantels versenkt.
 
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Da war sie also. Seine Aufgabe. Jetzt hatte die Mission erst begonnen. Alles vorher war nur Geplänkel gewesen, unwichtige Besprechungen, die nur zu diesem einen Punkt geführt hatten: Sein Part. Kaum nahm Teysaru war, dass Jun Tora die Tür aufhielt, er war schon vorher hindurchgeschlüpft, direkt nachdem sie ihm zugenickt hatte. Er hatte Wichtigeres zu tun als auf diese Höflichkeitsfloskeln zu achten, musste sich voll und ganz darauf konzentrieren, was er tun musste. Der Plan war ganz einfach: Bringe den Manager dazu dir etwas über die Zielperson zu erzählen.

Mit ruhigen Schritten entfernte er sich von den anderen, ging dabei in die entgegengesetzte Richtung wie Iori und verabschiedete sich durch keine Geste. Schließlich ging er nicht wirklich weg, trug er doch ein Headset über das sie jederzeit in Kontakt treten konnten. Fünfzehn Minuten waren zu kostbar um sie mit solchen Dingen zu verschwenden. Stattdessen sollte er sich einen Plan überlegen, wie er den Manager weichkochen konnte. Bestechung war eine Alternative, sicher, doch würde er damit schnell selbst zum Betrüger werden und am Ende wurde ER noch verdächtig und sie gerieten in eine geschickt vom tatsächlichen Täter platzierte Sackgasse. Am besten war es also sich jetzt schon Worte zurechtzulegen, schließlich war er nicht unbedingt für seine Redegewandtheit bekannt. Während er mit sich selber flüsternd wieder dahin zurückging, woher sie gekommen waren, weil er sich vage daran erinnerte irgendwo in der Eingangshalle ein paar geschäftlich aussehende Männer gesehen zu haben, verstrichen bereits zwei Minuten seiner wertvollen Zeit. Er würde nicht eine Minute zu spät zu Tora zurückkehren, das war klar. Einerseits war er nicht locker genug es darauf anzulegen, andererseits hatte er eine Riesenangst vor ihren Zorn. Die Wut einer Frau war für ihn das Allerschlimmste. Wie kann Jun da nur so cool sein und sie sogar aufziehen? Wahrscheinlich hat er noch nie eine Person wie meine Mutter getroffen...
Beinahe wären ihm jetzt die Männer entgangen, an die er sich vorher erinnert hatte. Sie standen zum Glück immernoch genau da, wo sie waren und unterhielten sich. Wenn er es geschickt anstellte, würde er alleine mit ihrem Manager reden können. Der Junge schluckte, zupfte den lässigen Kragen zurecht, fuhr sich durch die gestylte Frisur und setzte ein freundliches, aber trotzdem distanziertes Gesicht auf. Zum Glück
war sein Hemd weit genug, um die Muskeln zu kaschieren, die Aufmerksamkeit erregen hätten können. Ein bemuskelter Manager? Seltsam. Er durfte auf gar keinen Fall irgendwie auffallen. Nachdem er sich einen Mann herausgepickt hatte, ging er auf ihn zu und sprach ihn mit ruhiger Stimme an: "Guten Tag, können Sie mir sagen, ob hier irgendwo der Manager von Shitai Sekushī ist, wenn Sie ihn kennen? Ich muss mit ihm sprechen." Der Ältere musterte ihn kurz, erwiderte dann aber sein Lächeln. "Oh, wer hat Sie denn auf den angesetzt? Sie armer Kerl, mit dem werden Sie kaum verhandeln können. Aber man sollte sich ja mit der Favoritin immer gut stellen, he? Gleich da drüben, viel Glück!"
Verständnislos folgten die dunkelblauen Augen des Jungen dem ausgestreckten Arm des Managers. Und direkt wusste Tey, was er meinte. Ach du heilige...Der Mann dort brachte sogar ihn dazu, sich wie ein Zanstocher gegen einen Besenstiel zu fühlen. Oder eher gegen eine Zaunlatte. Groß wie ein Gorilla und mit einem ziemlich verwandten Blick stand er abseits der anderen herum, die breiten Arme vor der breiten Brust verschränkt. Seltsam falsch wirkte der Anzug an dem Körper. Er sah mehr nach Bodyguard als nach Manager aus. War ja klar, dass er King Kong abkriegen würde. Wäre ja viel zu leicht gewesen, wenn der Manager ein plapperndes Männchen gewesen wäre!
Es war nicht wirklich Angst, die ihn zurückhielt. Er war ein Genin. Sein Job bestand zu einem großen Teil darin zu kämpfen. Tey hatte keinerlei Zweifel daran, dass er den Mann (sofern er keinerlei Erfahrung hatte) niederstrecken konnte. Nicht durch Muskelkraft, aber er hatte ja auch noch andere Qualitäten, die er einsetzen konnte. Was ihn verunsicherte war, dass er jetzt sämtliche vorher mühsam zusammengeklaubten Sätze direkt in die Tonne treten konnte. Improvisation war angesagt. Definitiv keine seiner anderen Qaulitäten, zumindest nicht in der verbalen Hinsicht.
Da es auf Dauer seltsam wirken musste, wie er so dastand und ihn anstarrte, und er nur Zeit vergeudete - eine ganze Minute! - schluckte er letzendlich und durchquerte die Entfernung. Die anderen Männer zeigten nur wenig Interesse und redeten wieder über geschäftliche Dinge, von denen er kaum etwas verstand. Zwölf Minuten blieben also übrig um den Fleischklops zu bearbeiten. Bevor er auch nur den Mund aufmachen konnte, öffnete sich bereits der des Gorillas und entließ ein "Was willst'n du?". Seine Augen musterten ihn abschätzend, genervt. Er machte keinerlei Anstalten die aggressive Haltung irgendwie zu verändern. Na gut, dann eben so rum. "Ich hoffe ich störe Sie nicht bei etwas Wichtigem, aber ich bin..." "Natürlich störst du mich, siehst du nicht, dass ich wahnsinnig beschäftigt bin?!" Die Lautstärke seiner Stimme blies ihm beinahe die Ohren weg. Nicht nur dass er unterbrochen worden war, er wurde angeschrien. Natürlich war der Kerl beschäftigt. So allein in der Ecke. Vermutlich steuerte die ganze Aktion. Sogar dem ruhigen Gemüt Teysarus ging es ganz schön auf dem Wecker, so behandelt zu werden. Die Augenbrauen des Jungen hoben sich leicht, als er mit fester Stimme antwortete: "Ich bin Yotuishe Teysaru, der Manager zweier Models hier. Ich habe gehört, dass Sie der Manager von der Favoritin sind." Soweit, sogut. Wenigstens wurde er nicht unterbrochen. Er musste sich ziemlich zusammenreißen, um nicht etwas zu fragen, was die Mission gefährden konnte. Bisher hatte er noch gar nichts gefragt. Das sollte er ändern. Teysaru öffnete den Mund, da lösten sich die Arme des Gegenübers und er blaffte barsch: "Was auch immer du fragen willst, spar es dir. Wir machen keine Geschäfte mit zweitklassigen Modelmanagern. Geh doch lieber selbst auf den Laufsteg und lass mich in Ruhe!"
Okay,
so hatte er sich das nicht vorgestellt. Jetzt wurde er auch noch beleidigt. Liebend gerne hätte er ihn gezeigt, was er mit seinen Füßen noch tun konnte außer laufen...ruhig bleiben. Er seufzte. "Ich will nicht verhandeln, keine Sorge. Ich wollte lediglich wissen, ob Ihnen etwas aufgefallen ist. Da drüben tuscheln sie darüber, dass es jemanden geben soll, der ihrer Klientin den Titel streitig machen möchte...Und Sie standen so in der Ecke, vollkommen ahnungslos." Und wahrscheinlich sind Sie das immernoch, Gorilla-Mann... Statt überrascht zu wirken, zogen sich rasant die Augenbrauen des Mannes zusammen, bis sie den Blick von Tey um Planetenlängen überboten. Sein Gesicht war vor Wut, die der Genin nicht verstand rot angelaufen. Was hatte er falsch gemacht? Er hatte eine wunderbare Lüge aufgetischt, die weder ihn noch King Kong verdächtigte. Gut, der letzte Satz hatte vielleicht eine etwas provokante Note, aber er war verdammt angepisst von seinem Mundgeruch und der lauten Stimme. Wobei er gedacht hatte, dass es lauter nicht mehr werden konnte. Wie eine Rakete, die abhebt schnaubte er heftig und begann dann plötzlich noch abweisender und wütender loszubrüllen: "Ob mir etwas aufgefallen ist?! DIR würde ich das sicher nicht auf die Nase binden! Was willst du überhaupt? Ach was, es ist mir egal. Verschwinde einfach, Knirps und steck deine Nase gefälligst nicht in Angelegenheiten, die dich nichts angehen! Vermutlich wurdest du nur engangiert, damit deine Weiber ihren Spaß mit dir haben! Und jetzt: ZIEH LEINE!"
Vollkommen verdattert empfing er den unsanften Stoß gegen seine Schulter, der den Jungen zurücktaumeln ließ. Autsch. Er war viel zu baff gewesen um auszuweichen, jetzt pochte sein ganzer Arm. Der Kerl war doch unmöglich! Wenigstens hatte er sich verdächtig gemacht, allein durch die mangelnde Kooperation. Oder er war schlichtweg ein Arsch. Mit zusammengekniffenen Augen fing er sein Gleichgewicht wieder, blickte noch einmal zum Gorilla zurück, der ihn durchbohrte und mürrisch wegwinkte und zu den anderen, die kicherten oder den Kopf schüttelten, und machte sich, seine Schulter reibend, auf den Weg zurück zur Umkleidekabine. Hoffentlich waren die anderen erfolgreicher gewesen, oder zumindest ebenso behandelt worden. Man konnte ihm doch wirklich nichts vorwerfen....oder?

 

Inuzuka Ara

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Während die Yamamoto locker gen Tür lief, hörte sie die Stimme von Jun, dessen Worte aber kaum noch relevant waren. Er packte die Türklinke an und noch schneller als die beiden gucken konnten, drückte sich Teysaru zur Tür heraus. Mal abgesehen davon, dass das nicht unbedingt von guten Manieren zeugte, nahm die Yamamoto ihm das gar nicht so übel. Sicher war er nur aufgeregt, weil es sein allererster richtiger Auftrag war und hatte es deswegen eilig und wollte alles richtig machen. Kein Grund zur Sorge also. Sie traute ihm da schon relativ viel zu. Dem folgte eine kleine Spitze von Jun, die Tora nur mit einem leichten Schmunzeln unter ihrem Schal wahrnahm. Er hielt ja schließlich die Tür auf und stolzierte hindurch während er erklärte er sei ja auch eine Lady. Tora huschte dann doch recht schnell durch die Tür und sagte gelassen zu ihm: „Da steckt ja doch noch ein wenig Gentleman in dir, wenn du dir selbst als Lady die Tür aufhalten musst, hm?“ Mit diesen Worten drehte sie schnell ab in eine andere Richtung. Ihr Weg sah definitiv anders aus als der der Jungen…
Der eben noch so beruhigte Gang änderte sich schlagartig. Mit schnellem und selbstbewusstem Schritt lief die Yamamoto über den Gang. Warum war klar. Würde sie sich nun hier entlang schleichen, so als Mitglied des Wettbewerbs, würde sie sich nur unnötig verdächtig machen. Wenn sie aber einfach ganz normal den Gang entlang lief und das dazu noch so als wüsste sie genau was sie vorhatte, würde sowieso niemand etwas falsches denken. Der Weg war gar nicht so weit, doch es reichte um der jungen Tora ein komisches Gefühl im Bauch zu geben. Sie war total konzentriert auf die Mission und total versteift, eigentlich kein wirklich gutes Zeichen. Da momentan allerdings noch alles nach Plan lief, ging es ihr jedoch relativ gut. Dass sie, in der Zeit in der sie hier waren, schon mehrfach hatte Lachen müssen, gefiel ich nicht besonders. Lachen war eine Charakterschwäche, sagte ihr großer Bruder zumindest. Außerdem empfand er es aus unerklärlichen Gründen als ungehobelt den ganzen Tag grinsend durch die Weltgeschichte zu laufen… Die nervöse Tora nahm sich nun vor nur noch zu Lächeln, wenn ihr schrecklicher Modelberuf verlangte. Mal sehen ob die jungen Herren ihr dies durchgehen ließen. Und da war es wieder, dieses zuckersüße unschuldige Lächeln, welches sich auf ihren Lippen abzeichnete, während sie stur den Flur entlang lief. Es war Vorbereitung, denn der Weg zu den Juroren war nicht mehr allzu weit. Tora war gut darin eine Rolle zu spielen, was allerdings nicht bedeutete, dass es ihr nicht unheimlich auf die Nerven ging so blöd zu grinsen…
Da stand sie nun, vor der Kabine der Juroren. Ein kurzer Blick verriet, dass die Tür geöffnet war. Einen Moment lang blieb die Yamamoto stehen. Sie hörte viele Stimmen in dem Raum, doch die Tür war nicht weit offen genug um klare Worte zu erkennen. Doch eines erkannte sie… Der Name Sekushi fiel… Irritiert zog sie die Augenbraue hoch. Ob sie sich vielleicht über wichtige Dinge für den Wettbewerb unterhielten? Nervös blickte die Yamamoto sich um. Niemand war in der Nähe und sie versuchte weiter zu lauschen. Doch die brüchigen und unbedeutsamen Satzteile die sie vernahm, ergaben selbst im Kontext keinen Sinn. Tora ärgerte sich… Wieso konnte sie es nicht verstehen? Mussten die so nuscheln und so leise sprechen?! Toras Hand ballte sich zur Faust, doch noch bevor sie sich weiter aufregen konnte, erkannte sie dann doch eine klare Linie. Sie verabschiedeten sich, mit den einfachen Worten bis später. Dann kamen auch schon die ersten Schritte näher… Tora stand einen Moment etwas erschrocken und starr da, dann begann ihr Herz zu rasen, denn wenn sie sich nun überschätzt hatte, würden sie schon auffliegen. Moment mal… Sie musste doch einfach weiter gehen! Die Yamamoto setzte einen hastigen Schritt vorwärts, leider mitten in die Tür … Natürlich musste sie sich genau in diesem Moment öffnen und Tora merkte einen leichten Schmerz an ihrer Schulter, der es in diesem Schockmoment sogar schaffte das Mädchen umzureißen. Am Boden angekommen, drehte die Yamamoto sich sofort um. Ihr Blick war absolut verwirrt und erschrocken, aber dennoch sah sie nicht unbedingt aus, als wäre sie ertappt worden. Aus der Tür heraus trat ein Mädchen, dass Tora bereits gesehen hatte… Die Sekushi. Deswegen war ihr Name gefallen? Vor ihre Brust presste das Mädchen die Tasche, die Jun zuvor sicher auch schon gesehen hatte. Apropos Jun… Wo war er? Hatte er seinen Auftrag etwa nicht erfüllt? Ein kurzer abschätzender Blick zeigte, dass schon einige Zeit vergangen war, vielleicht hatte er sie einfach aus dem Auge verloren oder lauerte hier in der Nähe? Keine Ahnung. Viel wichtiger war: Was machte das Mädchen bei den Juroren? Doch danach konnte Tora nicht fragen, das wäre doch sehr auffällig. Das Mädchen sah Tora jedoch nun sehr erschrocken und auch nervös an. „Was machst du hier?“ Es klang nicht bedrohlich, aber doch ziemlich nervös. War dieses Mädchen paranoid oder so? Naja, Show must go on... Tora rieb sich mit schmerzverzogenem Gesicht den Hintern auf dem sie gelandet war und murmelte leise: „Entschuldigung, ich bin zufällig an der Tür lang gelaufen, als du aufgemacht hast. Ein dummer Zufall, nicht wahr?“ Da war es wieder, das putzige Lächeln. Kaufte das scheinbar paranoide Mädchen Tora ihre Geschichte ab? Nervös blickte sie umher und reichte Tora die Hand um ihr beim Aufstehen zu helfen. Mit der anderen drückte sie die Tasche an ihre Brust. „Sorry, ich hätte besser aufpassen müssen…“, murmelte sie eher beiläufig, während sie der Yamamoto aufhalf. Wirklich bösartig schien sie ja gar nicht zu sein oder? Als Tora stand, versuchte sie es erneut auf die freundliche Schiene. Total freudig und fangirlmäßig begann die Yamamoto hastig zu sprechen: „Ich bin übrigens Tora. Ich kenne dich! Du bist das berühmte Sekushi Mädchen, das immer gewinnt. Du bist mein großes Vorbild! Ich hab dich vorhin schon mal angesprochen, aber scheinbar hattest du keine Zeit…“ Am Ende wirkte das Mädchen dann doch etwas enttäuscht, während die Sekushi schon wieder ganz wo anderes hinschaute. Was war nur los mit diesem merkwürdigen Mädchen? Die gehörte definitiv nicht zu den Menschen, die Tora bewundern würde mit ihrer merkwürdigen Art… „Tut mir leid, aber ich habe wenig Zeit…“, erklärte sie recht hastig, wobei es mehr wie eine Ausrede klang. „Als Favorit wird man viel gefordert, weißt du?“ Wieder eine Ausrede mehr, die mit ihrem nervösen hin und her blicken nur noch unglaubwürdiger wirkte. „Ich muss auch schon weiter.“ Mit den Worten drehte sie sich um und lief schnell von dannen. Irgendwas klimperte da in ihrer Tasche… Was war das? Jun hatte wohl ausnahmsweise mal Recht gehabt – Dieses Mädchen war fast schon zu verdächtig… Als sie nicht mehr zu sehen war, wagte Tora es nun einen kleinen Blick durch den Türspalt auf die eigentlich wichtigen Menschen zu werfen: Die Juroren. Doch das Resultat war mehr als enttäuschend. Sie saßen da und hielten ein kleines Teekränzchen… Die plauderten über ihre Freizeit und tranken warmen Tee. Nur selten fielen Worte über den Wettbewerb und wenn dann ging es nur um die schönen Mädchen…
Ein abschätzender Blick auf die Uhr verriet, dass Tora keine Zeit mehr hatte. So machte sie sich doch mit recht hastigem Schritt auf den Weg zu den Jungen bei der Umkleidekabine. Erschreckenderweise kam Tora etwas außer Atem als letzte an. Nicht unbedingt typisch für die überpünktliche Yamamoto, doch es lag im Zeitrahmen… „Entschuldigung…“, murmelte sie hastig und etwas außer Atem, als sie die Tür hinter sich schloss und sich an diese lehnte. „Also… Geht’s euch gut? Alles glatt gelaufen? Irgendwas rausgekriegt?“ Tora wollte nicht lange fackeln… schließlich mussten die Mädchen sich ja auch gleich umziehen. Das Tora nach dem Befinden der Jungen erkundigte, war seltsam, eigentlich interessierte sie das doch gar nicht oder? Naja egal, mal sehen, was sie so rausbekommen hatten…
 

Ryuugu Jun

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Nachdem Sekushi aus dem großen Saal verschwunden war hatte Jun sich langsam auf den Rückweg gemacht. Er hatte noch etwas mehr als fünf Minuten bis zum vereinbarten Zeitpunkt und der Weg war weder weit noch kompliziert, das bedeutete er hatte relativ viel Zeit um über seine Erkenntnisse nachzudenken. Er grübelte über Sekushi und versuchte sich ihr verhalten irgendwie zu erklären.
Schließlich erreichte er fast zeitgleich mit Iori und Teysaru die Kabine und nur wenige Minuten später traf auch Tora wieder ein. Ihre Teamleiterin war ein wenig außer Atem und erkundigte sich nicht nur nach den Ergebnissen sondern auch nach dem Befinden aller Anwesenden. Da Iori offensichtlich nicht der Gesprächigste war und Teysaru sicher mit seiner eigenen Aufregung genug zu tun hatte beschloss Jun den Anfang zu machen. Er trat einen Schritt auf Tora zu, verschränkte die Arme und schüttelte, mit ernstem Gesicht, den Kopf. "Ich für meinen Teil hab nur wenig zu berichten." Jun hob eine Hand und zählte mit den Fingern seine Antworten mit. "Erstens: Mir geht's gut, keine Probleme. Zweitens: Glatt gelaufen ist mein Ausflug eigentlich auch, ich glaube zumindest nicht dass ich mich verdächtig gemacht habe." Jun lies seine Hand sinken und seufzte leicht enttäuscht. "Und zu Drittens: Na ja, ich hatte mir mehr erhofft. Ich hab Sekushi im Hauptsaal gefunden, sie ist rumgerannt wie ein kopfloses Huhn und schien auf jemanden zu warten. Sie war völlig geistesabwesend und als sie gestolpert ist wollte ich meine Chance nutzen und mit ihr ins Gespräch kommen, da mir die blanke Observation zu dem Zeitpunkt fruchtlos erschien. Sekushi hat allerdings nur gesagt dass sie viel zu tun hätte, dann hat sie sich auch schon abgesetzt." Langsam lockerte sich Juns Haltung, er ließ die Arme hängen und verlagerte sein Gewicht mehrmals von einem Bein auf das andere. "Viel mehr beschäftigt mich ihr Verhalten. Sie wirkte total perplex, ich würde fast sagen ängstlich. Ihre Tasche, die sie schon als wir sie das erste Mal getroffen haben bei sich hatte, hielt sie die ganze Zeit möglichst eng am Körper. Da drin scheint irgendwas zu sein was ihr extrem wichtig ist und nachdem ich sie angesprochen habe konnte sie gar nicht schnell genug verschwinden. Ich würde ja gern berichten wo sie hingegangen ist, allerdings hab ich beschlossen die Verfolgung danach abzubrechen. Wenn sie mich danach noch mal in ihrer unmittelbaren Nähe entdeckt hätte wäre sie sicher misstrauisch geworden und das wollte ich lieber vermeiden."
Langsam drehte sich Jun um, ging zu einem der Stühle die im Raum standen und setzte sich hin. Er lehnte sich zurück und lies den Kopf nach hinten über die Lehne kippen, auch wenn es auf den ersten Blick unbequem war diese Sitzhaltung für Jun sehr entspannend. Dummerweise steckte er immer noch im Henge von Katsumi und entsprechend saß nicht Jun selbst da auf einem Stuhl, stattdessen lag da Ryoshi Katsumi in einer recht einladenden Position. Er selbst war sich seiner Position allerdings nicht im Geringsten bewusst schließlich er sich ja völlig normal, das Henge veränderte ja nur die äußere Erscheinung, für den Anwender selbst änderte sich nichts, wenn er sich nicht gerade selbst im Spiegel sah.
Schließlich fuhr Jun fort, ohne dabei jedoch den Kopf zu heben oder sich sonst in irgendeiner weise zu bewegen. "Meiner Meinung nach läuft hier irgendwas, allerdings ist Shitai Sekushi in die ganze Sache vielleicht anders verstrickt als der Auftraggeber behauptet. Wenn sie wirklich regelmäßig betrügen würde, egal in welcher Weise, sollte sie viel abgebrühter sein. Auf mich wirkt sie eher wie jemand der zum ersten Mal in etwas Illegales verstrickt ist, irgendwie wie ein Kind das einen Lolly stiehlt. Natürlich könnte sie auch einfach ein nervliches Wrack sein, aber das halte ich für recht unwahrscheinlich. Dummerweise habe ich für meinen Teil bis jetzt nur Indizien und keine Beweise, trotzdem halte ich sie bis jetzt zumindest nicht für schuldig." Jun verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. "Was wird eigentlich der erste Teil dieses Wettbewerbes sein? Ich bin neugierig, immerhin müsste der doch bald anfangen, oder?"
 
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Alle schienen sich wieder in der kleinen Kabine eingefunden zu haben, manche später als andere, aber immerhin waren alle wieder da. Vielleicht hatte ja der ein oder andere etwas mehr herausgefunden als Iori, denn dieser war nicht wirklich mit den Ergebnissen seiner Befragung zufrieden. Wieso fragt man sich hier, er hatte ja nicht mehr machen können aber für ihn war es ein Misserfolg in jeder Hinsicht gewesen, immerhin war er bis jetzt nicht im geringsten von Nutzen für sein Team gewesen. Mit so einem schlechten Gewissen stand Iori nun vor seinen Teamkameraden und hatte den Blick steif auf den Boden gerichtet. Natürlich hatte er den Schwulen abgreifen müssen, und natürlich hatte er mitspielen müssen, aber jetzt war es eher ein Gefühl der Scham, das sich in ihm ausbreitete. Irgendwann würde sich genau jener Junge, der jetzt von Selbstzweifeln und Scham geplagt ist Richtlinien zulegen. Richtlinien, die ihn genau vor solchen Situationen schützen sollten.
Auf jeden Fall musste sich der Genin jetzt anhören, was Jun sozusagen hatte und er war überrascht. Die Antwort, die jetzt aus dem Mund des Schwarzhaarigen zu vernehmen war, konnte er einfach nur als zu klug für sein Gegenüber einordnen. Jun schien so wechselhaft zu sein wie ein Chamäleon. War nicht er es gewesen, der gerade vorhin noch vor zynischen Bemerkungen gestrotzt hatte? Woher kam plötzlich dieser übermäßige Versuch, möglichst Formel und professionell zu wirken? Waren es Leute wie der hier, vor denen Daisuke ihn gewarnt hatten? Wie sollte er denn jemandem vertrauen könne, der seine Persönlichkeit scheinbar wie auf Knopfdruck ändern konnte? Fragen über Fragen über Fragen und auf keine war eine Antwort in Sicht. Es war allerdings das Misstrauen geweckt, das irgendwie bei jedem kleinen Problemchen einmal schallend mit den Glocken zu Leuten begann. Jun musste definitiv im Auge behalten werden, denn wenn es wirklich einer dieser Ninja war, vor denen Iori gewarnt wurde, dann musste er doppelt vorsichtig sein. Auf jeden Fall hatte Jun kaum etwas herausgefunden, das erleichterte den weißhaarigen Genin ungemein. Schlussendlich ließ sich der größere Junge, der ja die Gestalt eines Mädchens trug in eine etwas seltsame, um nicht zu sagen lästerliche, Pose auf einem der wenigen Stühle in der Kammer nieder. Vollkommen unpassend, schon wieder dieser Wechsel, er sollte sich entscheiden, ob er jetzt bei der Arbeit oder beim Mädchen aufreißen war, beides gleichzeitig würde nicht funktionieren. Was machte sich Iori denn jetzt vor, mit so einem Gehabe konnte man doch nicht wirklich Eindruck bei den Damen schinden. „Setz dich vernünftig hin.“ Iori hatte unglaublich leise gesprochen, aber mit einem ungeheuren Nachdruck. Es war einfach nicht okay, wenn er sich das Aussehen einer Frau lieh, so sollte er wenigstens darauf achten, es nicht in den Schmutz zu ziehen. Auch wenn das hier nur eine einfaches Henge war, so ging es hier einfach ums Prinzip. Um das deutlich zu machen, war es für den Kanaye auch kein Problem den auf dem Stuhl lungernden Genie mit giftigen Blicken durch seine Haare, die ihm wieder einmal ins Gesicht gefallen waren, zu spicken. Aber ob das überhaupt sichtbar war, vielleicht gar nicht für Ryuugu sondern eher für die Beiden, die noch neben ihm standen. Juns Verhalten war wirklich unter jeder Sau, niemand konnte sich während seiner Arbeit so geben, wenn man schon seinen Job erledigte dann ordentlich und nicht so, als wäre man gerade im Kino. Ein unangenehmens Klima hatte sich in dem kleinen Kämmerchen ausgebreitet und war fast zum greifen nah. Irgendwie musste der Weißhaarige wieder zurück zum eigentlichen Kern der Sache kommen, anstatt Unruhe zu stiften.
„Gomen Yamamoto-sama, ich bin leider genauso auf Probleme gestoßen wie unser lungernder Freund hier.“ Sein Daumen fuhr über die Schulter und deutete jetzt hinter sich, nachdem er sich zwischen Tora und den Schwarzhaarigen gestellt hatte. „Der Visagist scheint nicht wirklich bereit zu sein etwas auszuspucken und ist sehr abweisend, wenn man auch nur einen Hauch seines Models erwähnt. Ich weiß zwar, nicht wieso er so komisch reagiert, aber man sollte vielleicht ein Auge auf ihn haben, zumindest während dem Wettbewerb.“ Knapp, vielleicht ein wenig zu knapp, aber mehr Information war eben nicht da, oder doch. „Ich konnte außerdem in der Zeit, in der ich in ihrem Raum war, eigentlich nichts Verdächtiges sehen, weder genug Geld zur Bestechung noch irgendwelche Utensilien, die nicht dorthin gehören. Könnte aber auch sein, dass ich nicht alles gesehen habe.“ Gut hätten wir das auch hinter uns, lasst uns bitte schnell weitermachen. Sein Teil war getan er trat beiseite, damit sich Tora ganz ihrem nächsten Bericht zuwenden konnte, auf den Iori eigentlich mehr gespannt war als auf den von ihr selbst. Er wollte nämlich wissen, wie sich Teysaru so gemacht hatte, als Anfänger war das auf jeden Fall eine neue Erfahrung und sicher auch eine Interresante.
 
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Wiedereinmal kam Teysaru dazu, sich zu wundern. Ihre Teamleiterin, von der er gedacht hatte, dass sie auf jeden Fall schon mit auf den Boden tappenden Fuß und in die Hüfte gestemmten Armen auf sie warten würde, kam als Letzte. Und so wie sie keuchte und sich gegen die Tür drückte machte er unwillkürlich einen Schritt in ihre Richtung. Bevor er aber den Arm ausstrecken konnte bemerkte er wieder, wer da vor ihm stand und er kratzte sich stattdessen am Hinterkopf und beschloss, nicht weiter zu erwähnen, dass sie später kam als die anderen. Alles was er tat war die Achseln zu zucken und den Blick durch den Raum schweifen zu lassen. Um nicht ganz unhöflich zu wirken zwang sich Teysaru Jun bei seinen Ausführungen anzusehen, hielt den Blick allerdings vehement auf dessen Hinterkopf gerichtet. Auch wenn er im Grunde gar nichts hatte, schaffte er es doch selbst aus diesen Informationen noch wichtige Hinweise herauszuholen. Zerknirscht wurde dem Genin klar, dass er in dieser Hinsicht vollkommen blank war. Und das auch noch als Anfänger...das würde einen brillianten Eindruck erwecken. Nicht dass sie ihn für einen notgeilen Teenager hielten, jetzt war er auch noch ein Versager...
Und selbst wenn...jetzt kann ich nichts mehr daran ändern. Ich sollte einfach so gut wie ich kann zuhören und selbst logische Schlussfolgerungen bieten...leichter gesagt als getan...
Ihre Verdächtige wirkte also vollkommen nervös, in Ordnung...das machte sie natürlich umso verdächtiger, andererseits konnte sie auch einfach unschuldig sein. Aufregung war kein Zeichen von Schuld, er war dabei das beste Beispiel. Während er noch nachdachte, folgte Teysarus Blick Jun, wie er sich auf den Sessel ausbreitete. Ähm...ja. Die Röte schoss bei seiner doch ziemlich aufnahmebereiten Position wieder um seine Nase und er musste zu Boden sehen, damit seine Haare es verbargen. Verdammt, warum tat er das? War er sich dessen nicht bewusst...oder war es vielleicht Absicht? Und vor allem: WIESO zur Hölle schaffte es ein JUNGE in einem Henge, dass er sich unwohl fühlte wenn er ihn nur ansah, aber bei Tora verspürte er nur Angst und den Drang, alles richtig zu machen, der teilweise in der Angst begründet lag. Fragen über Fragen, die ihn mit Sicherheit vollkommen fertig machen würden, wenn er diese Mission hinter sich hatte. Jetzt hatten sie allerdings nichts zu suchen. Sie arbeiteten. Nachdem er sich wieder einigermaßen okay fühlte lauschte er angestrengt Iori. Gut, irgendwie war er genauso weit gekommen wie der Kleine. Und da er sich auch eher knapp hielt, beruhigte es Teysaru ungemein. Niemand ging Iori an die Gurgel, umso besser....
Geschlagene zehn Sekunden schaute er Tora an, bis ihm klar wurde, dass nicht sie, sondern ER an der Reihe war Bericht zu erstatten. Ganz locker. Der Genin räusperte sich für den Fall, kratzte sich noch einmal am Hinterkopf und begann dann zu sprechen, wobei er abwechselnd die drei anderen fixierte - Jun dabei selbstverständlich im Schnelldurchlauf: "Mir geht es genau wie den beiden. Sekushis Manager ist leider ein Gorilla, größer und breiter als ich. Und er war jeglicher Kooperation abgeneigt. Mehr als einige Beleidgungen und einen Schlag hab ich nicht abgekriegt. Allerdings hat er sich dadurch, dass er sofort so grob reagiert hat schon irgendwie verdächtig gemacht...Ich bin der Meinung von Jun. Irgendetwas ist hier faul. Ich weiß nur noch nicht, was es ist..." Nachdenklich rieb er sich das Kinn, zuckte dann aber zusammen. "Aber, äh...wie ist es bei dir gelaufen? Hat die Jury etwas hergegeben?"
 

Inuzuka Ara

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Noch immer etwas außer Atem fuhr die Yamamoto sich durch die Haare. Was für ein peinlicher Auftritt für einen doch so perfekten Teamleiter wie sie. Etwas aufgeregt und noch mit rasendem Herz von der Eile schaute sie ihre Teammitglieder an. Mit der Antwort auf ihre Frage ließ Jun natürlich nicht lange warten. Immer wenn sie seine Stimme hörte, wenn er sie nicht grade verstellte, war es unangenehm für sie zu hören, denn eine männliche Stimme in einem solch weiblichen Körper war einfach nur unheimlich. Seine Gestik war irgendwie schon sehr weiblich… Ob er sich zu Hause vielleicht immer mal als Mädchen verkleidete? War ihm irgendwie doch zu zutrauen… Bei dem Gedanken musste die Yamamoto doch etwas schmunzeln, doch verbarg sie es wieder recht schnell. Seine Worte waren jedoch etwas enttäuschend, denn auch er hatte nicht besonders viel erreicht, zumindest hatte er nichts herausgefunden, was sie nicht schon gewusst hatten. An dem Punkt, an dem er erklärte, dass er das Mädchen nicht weiter verfolgt hatte um sich nicht verdächtig zu machen, wurde Tora klar warum sie dann wenig später auf sie gestoßen war. Doch bevor sie darauf eingehen konnte, schaffte Jun es Tora mal wieder in Ekel zu versetzen. Wieso machte er das? Warum zur Hölle verhielt der Junge sich so? Der ernste Blick der Yamamoto sagte Vieles, während eine ihrer Augenbrauen skeptisch immer weiter gen Himmel hinauf stieg. Da hängt er also in seiner weiblichen Gestalt und rekelt sich lustvoll auf dem Stuhl rum. Tora biss sich ganz leicht auf die Unterlippe und zwang sich somit dazu den Mund zu halten. Wenn er sich da rumwälzen musste, sollte er das eben tun. Sie würde das nun ignorieren, denn das ging ihr langsam zu weit. Dass sich das Mädchen ganz besonders verdächtig verhielt, merkte allerdings auch Tora. Woran dies lag, konnte sie aber nicht erahnen. Entweder sie schummelte wirklich zum ersten Mal oder sie stellte sich nach wie vor nicht gut dabei an. Vielleicht wurde sie auch dazu genötigt, wer wusste das schon… Für Tora war nichts wichtiger als ihre Mission zu erfüllen, alle erdenklichen Möglichkeiten war sie im Kopf eigentlich schon durchgegangen, also was konnte schon noch passieren? Als Jun nach dem Wettbewerb fragte, warf Tora einen kurzen Blick auf die Uhr, bei dem sie feststellte dass noch ein paar Minuten Zeit waren. Deswegen winkte sie kurz ab, sie würde später darauf zurückkommen, wenn die beiden anderen Herren fertig waren.
Nun zu diesen, denn als zweiter meldete sich Iori zu Wort. Der schweigsame kleine Kerl blickte die ganze Zeit zu Boden. Ob etwas mit ihm nicht stimmte? Gute Frage… Tora kannte ihn nicht besonders gut, weswegen sie es einfach dabei beließ. Er würde schon was sagen, wenn nicht alles okay war. Plötzlich entdeckte die Yamamoto eine Seite an dem Jungen, die sie etwas neugierig machte. Was er zu Jun sagte, aber vor allem wie er es zu Jun gesagt hatte, warf ein ganz anderes Licht auf den jungen Mann. Tora nickte zustimmend, wandte sich rum dem rumlümmelnden Jun ab und blickte Iori ernst an, während dieser seinen Bericht ablieferte. Iori war schon etwas merkwürdig. Er schien sehr streng und ebenso vernarrt darauf zu sein alles genau richtig zu machen wie Tora es war. Das war natürlich ein wirklich interessanter Punkt, doch stellte sich die Frage wo seine Menschlichkeit blieb. In dem Moment erinnerte sich Tora an die ersten Gesprächsfetzen mit ihm zurück. Wie angespannt er war und wie unangenehm das alles für ihn war. Sicher war das alles immer noch kein Zuckerschlecken für den Shinobi und dies erklärte seine strenge Haltung gegenüber unpassendem Verhalten. Tora konnte ihm in dem Punkt nur zustimmen. Unvernunft und vor allem unüberlegte Handlungen waren hier fehl am Platz. Auf dieser Mission ging es lange nicht um Leben und Tod, doch je eher man sich auf solche Situationen perfekt vorbereitete, desto besser war es, oder? Da Tora immer ein fixes Ziel vor Augen hatte, nach dem sie strebte, war ja ohnehin klar, dass für sie Perfektion im Vordergrund stand. Jegliches Versagen oder Fehlverhalten wurde systematisch ausgemerzt. Sie war keine Genin die arbeitete, sondern eine die perfekt funktionierte… Wohl grade deswegen gefiel ihr das Verhalten des Kanaye grade recht gut. Auch sein Bericht war kurz und knapp aber aussagekräftig. Nickend stimmte sie ihm zu und wandte sich dann dem großen schwarzhaarigen Jungen zu.
Teysaru wirkte wie immer total aufgeregt. Für Tora ein eindeutiges Zeichen, denn man konnte eindeutig erkennen, dass er jeden Blick in Richtung Jun mied. Verständlich, schließlich rekelte sich dieser da lasziv herum. Tora zog ihren Schal ein wenig über den Mund hinweg hoch um ihre genervte Mimik zu verbergen. Schließlich sollte Teysaru nicht denken es wäre wegen ihm, er war verunsichert genug, noch mehr konnte Tora wirklich nicht gebrauchen. Am Ende der Ausführungen aller war eines klar: Es hatte nichts gebracht. Klar, alles und jeder machte sich verdächtig, doch wenn man nach einem vermeintlich verdächtigen suchte, schien jedes Lebewesen, selbst die kleine Spinne, die ihr Netz an der Decke webte, auf irgendeine abstruse Weise verdächtig. Der Manager war ein pöbelnder Proll, der Visagist wich allem aus und suchte das Weite und die Sekushi war sowieso ein ganz spezieller Fall… Doch nun zu Toras Ausführungen. Sie räusperte sich und zog den Schal wieder nach unten um frei zu sprechen: „Es hatte einen Grund dass ich zu spät kam.“, begann sie recht trocken, bevor ihr Blick kurz durch die Runde glitt. „Als ich am Vorbereitungsraum der Jury ankam, stand die Tür einladend einen Spalt offen und als ich ganz unauffällig versuchte einen gewagten Blick hinein zu werfen, stießen meine Augen auf das Zielobjekt: Die Sekushi. Was sie dort zu suchen hatte, kann ich nicht sagen, denn ich habe über die leider doch weite Entfernung nicht viel verstanden. Vor der Tür habe ich sie unauffällig abgefangen und in ein einfaches Gespräch verwickelt, indem ich mich als ein Fan ausgab. Erschreckend fand ich jedoch, dass dieses kopflose Mädchen, wie Jun so schön sagte, doch recht freundlich und höflich wirkte, jedoch schien sie es mal wieder eilig zu haben und machte sich nach einigen kurzen Floskeln schnell mit der Tasche aus dem Staub. Wo wir wieder diese Tasche hätten… Schon als Jun sie vorhin erwähnt hatte, fiel mir wieder ein wie verkrampft sie sich daran klammerte. Deswegen habe ich auch genauer darauf geachtet. Es ist klar, dass Iori nichts gefunden hat, denn ich schätze, wenn sie etwas zu verbergen hat, dann ist es da drin. Es klimpert und es scheint nicht unbedingt leicht zu sein. Das Problem ist, dass wir da niemals rankommen werden, denn das Mädchen ist zwar geistesabwesend aber nicht dumm, wie mir scheint. Ihr die Tasche stehlen zu wollen oder Ähnliches könnte da fatal sein, weswegen ich vorschlage, dass ich und Katsumi weiterhin versuchen uns dem Mädchen freundlich anzunähern, während Teysaru und Iori uns die beiden Kletten vom Hals halten…“ Der Blick der Yamamoto war ernst und natürlich auch nachdenklich. Sie hatte nicht viel Zeit gehabt sich zu fassen und weiter darüber nachzudenken, sonst wäre der jetzt nur kleine Plan in einem viel größeren Konstrukt gekommen. Tora war sicher nicht dumm, doch war sie durch ihren fast zwanghaften Perfektionismus manchmal schon in ihrem Handeln etwas eingeschränkt. Ihr Blick wanderte wieder auf die Uhr und sie seufzte leise. „Leider bleibt uns vorerst keine weitere Zeit um darüber nachzudenken, denn mittlerweile haben wir etwas Druck. Hätte die Sekushi mich nicht aufgehalten, hätte ich vielleicht mehr vorbereiten können…“ Dabei klang ihre Stimme doch schon etwas genervt, denn so langsam merkte man, dass Tora leicht improvisieren musste und das passte ihr ganz und gar nicht. Schnell kratzte sie sich am Kinn um über zurecht gelegte Schritte nachzudenken. Vor lauter Grübeln legte sich die Stirn des Mädchen in Falten und sie stemmte die Arme in die Hüfte. Ihr Blick fiel dabei etwas nervös auf die Tür. „Okay, okay… Da der erste Wettbewerb bald anfängt, müssen wir uns beeilen. Die Mädchen werden bald hier reinstürmen und sich umziehen wollen. Teysaru, du gehst los in die Theaterhalle und hältst zwei Plätze recht weit vorn für dich und Iori frei. Wenn möglich natürlich in der Nähe des Managers, allerdings nicht zu nahe dran, denn er hat dich sicher im Auge, nachdem er schon so grob dir gegenüber wurde. Wenn du irgendwo diese Tasche siehst, behalt sie genau im Auge. Ich weiß es ist keine schwere Aufgabe, aber achte wirklich ganz genau darauf, dass du dich so unauffällig wie möglich verhältst.“ Mit den Worten lief Tora plötzlich los, sie hatte niemanden vergessen. Sie ging nur schnell um eine Ecke und holte zwei Kleider und zwei Paar Schuhe hervor. Natürlich vorbereitet für den ersten Wettbewerb und geplant für „Katsumi“ und Tora selbst. Dann sprach sie weiter als sie wieder um die Ecke bog. „Iori, ich hoffe du nimmst das Ganze etwas gefasst, aber als Visagist solltest du dich mit in den Umkleiden aufhalten… Ich vertraue da auf deine Professionalität. Komm hin und wieder zu uns und tu so als würdest du uns irgendwelche Tipps geben, bitte in den passenden Momenten, sodass es auch aussieht als wärst du ein richtiger Visagist… Dass du nebenbei auf den Visagisten der Sekushi achten solltest, muss ich sicher nicht noch einmal erwähnen, oder?“ Nun lief die Yamamoto los in Richtung Jun und warf ihm eines der Kleider entgegen. „Das du dich jetzt nun umziehen musst, ist wohl klar. Ob du die anderen Mädchen dabei begaffst, ist mir egal, aber komm mir nicht zu nahe oder du lernst meinen Fächer wirklich noch kennen.“ Ein strenger Blick traf den getarnten jungen Mann. Es war ihr egal wenn er, oder eher sie, anstarrte, so lange es nicht Tora war. „Oh eine Sache noch.“, begann sie hastig. „Falls irgendwas passiert, haben wir ja immer die Headsets, dennoch: Iori, hab ein Auge auf Jun und Teysaru bleib bitte in meiner Nähe. Zusammen bleiben ist wichtig, falls irgendetwas Unerwartetes passiert. Nin-Tai Kombinationen sind meiner Meinung nach da recht sinnvoll.“ Nachdem dies geklärt war, hörte sie schon die ersten Schritte vor der Tür und das zuckersüße Lächeln zierte schon ihre Lippen, als sie wieder neben Iori stand, ihre Hand auf dessen Schulter legte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. „Entschuldige, ich merke dass da einige Spannungen herrschen, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Teysaru wäre Jun, oder eher der Schlampe die er grade spielt, total ausgeliefert. Deswegen vertraue ich darauf, dass du damit umgehen kannst.“ So wenig Zeit und so viel erledigt. Tora war ein wenig stolz auf sich, auch wenn die Jungen da leider grade nicht viel mitzureden hatten. Denn in dem Moment öffnete sich schon die Tür und einige Models kamen herein gestürmt. Eine schöner als die andere und sie tratschten alle wild durcheinander, wie Mädchen es nun eben taten. Wie Tora es hasste hier die ganze Zeit unter diesem Druck zu stehen. Sie hatten zu wenig Zeit. Der Genin blieb kaum die Zeit gut durch zu planen. Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass dieser Wettbewerb unter einem solchen Druck stattfindet und sicher war das für die drei Jungen auch nicht angenehm. Eine kleine Herausforderung für die Genin eben damit handhaben zu müssen... Egal, gute Miene zum bösen Spiel, nicht wahr? Mit dem niedlichen Lächeln auf den Lippen winkte Tora dem großen schwarzhaarigen Kerl zu und sagte leicht kichernd: „Bis später, Teysaru-kun!“ Wie sie es hasste eine solche Rolle zu spielen, aber leider musste sie dabei authentisch wirken. Sie drückte das Kleid an ihren Körper und wartete nur darauf, dass sie sich endlich irgendwo umziehen konnte…
 

Ryuugu Jun

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Aufmerksam hörte Jun seinen Mitstreitern bei ihren Ausführungen zu, dabei entging ihm nicht was Iori zu seiner Haltung sagte, allerdings dauerte es einige Augenblicke bis er begriff was er meinte. Er musste zugeben dass seine Sitzhaltung wohl für ein Mädchen ein wenig zu offenherzig war, er musste unbedingt darauf achten dass er, auch wenn er sich kurz entspannte, nicht in seine eigenen Verhaltensmuster zurück fiel sondern die ganze Zeit seine Rolle spielte.
Er bemühte sich aber seine Gedanken, immer wenn einer der anderen drei etwas sagte, umgehend zum schweigen zu bringen, immerhin konnte er sich nicht leisten eine wichtige Information zu verpassen.
Als alle ihre Ergebnisse mitgeteilt hatten war Jun ein wenig beruhigt, auch wenn er den anderen keines Wegs Unglück gewünscht hatte beruhigte es ihn doch dass er nicht der einzige gewesen war der mit eher dürftigen Inforationen zurück gekommen war. Nachdem alle Informationen ausgetauscht waren begann Tora die Anweisungen für den anstehenden Wettbewerb zu verteilen.
Nachdem sie kurz hinter einer Ecke verschwunden war kam sie mit zwei Outfits zurück, eins für sie selbst und eins für Katsumi. Sie warf Jun eins der Kleider zu, der es auffing und es kurz musterte. Tora riss ihn allerdings fast sofort mit einem mehr als seltsamen Befehl aus seinen Gedanken. Es war ihr also egal ob er die anderen Models angaffte, solange er sie nicht beobachtete. Irgendwie machte gerade dieses Verbot Jun unglaublich neugierig, schämte Tora sich einfach nur, hatte sie irgendwas zu verbergen oder war da vielleicht doch etwas, oder sogar jemand, ganz anderes im Spiel? Er war sich absolut sicher dass sie ihre Drohung wahr machen würde, dass sie es konnte war keine Frage.
Als Tora mit allen Ausführungen fertig war stand Jun langsam auf, räusperte sich ein paar mal bis er wieder Katsumis Stimmlage getroffen hatte und ging, nachdem Tora ihm bereits etwas zugeflüstert hatte, zu Iori. Er schaute den Jungen mit einem kaum merklichen Lächeln an, sprach aber bewusst so laut dass alle ihn hören konnten. "Entschuldige wenn meine Sitzhaltung, na ja, nennen wir es mal unpassend war. Ich sehe im Moment nur aus wie ein Mädchen, ich bin keins." Das kleine Lächeln das eben noch auf Juns, beziehungsweise Katsumis, Gesicht zu sehen war verschwand und sein Blick wurde völlig ernst. "Mein Vater sagt immer: Sei Profi wenn du musst, aber entspann dich wann immer du kannst."
Jun drehte sich zu Tora, lauschte allerdings ehe er sprach erstmal ob er Schritte hörte, schließlich wollte er nicht dass jemand etwas hörte dass ihn nichts anging und sie obendrein alle verdächtig machte. Als er einige Sekunden lang nichts hörte nickte er Tora mit dem gleichen ernsten Blick zu den er eben schon Iori zugedacht hatte. "Wenn es dich beruhigt: Ich verspreche dir nicht zu spannen, nicht nur was dich betrifft sondern generell, ich denke das würde ohnehin nur unnötige Aufmerksamkeit auf mich lenken." Jun schwieg kurz und lächelte dann kaum merklich. "Sollte ich aber trotzdem etwas sehen was mich nichts angeht dann hast du völlig freie hand. Wenn du mir deinen Fächer persönlich vorstellen willst dann werde ich mich bemühen ihn freundlich zu begrüßen." Juns Lächeln verschwand für einen winzigen Augenblick während eine Erinnerung durch seinen Verstand huschte. Doch das ganze dauerte kaum einen Liedschlag, dann war sein Lächeln zurück als wäre es nie weg gewesen, allerdings sprach er den nächsten Satz so leise dass er ihn selbst kaum hören konnte. "Wer Mist baut muss auch dafür grade stehen."

Wenig später flog die Tür plötzlich auf und die ersten Models stürmten die Umkleidekabine. mit einem kurzen Stoßgebet dankte Jun allen Göttern, Geistern und sonstigen höheren Wesen die ihm spontan einfielen dafür dass diese Frauen erst jetzt herein kamen. Er hatte sie nicht bemerkt und wären sie früher da gewesen hätten sie ihn vielleicht etwas sagen hören dass sie einen feuchten Kehricht anging.
Tora schickte Teysaru hinaus und trug dabei wieder das zuckersüße Lächeln das man ihr, unter normalen Umständen, gar nicht zutrauen würde. Inzwischen beschloss Jun sich ein wenig abseits zu halten, das war auf jeden Fall sicherer als sich inmitten wunderschöner halbnackter Frauen umzuziehen. Er suchte sich eine kleine Nische die vom Raum aus nur schwer einzusehen war. Als er sein kleines Refugium vereinnahmt hatte legte er langsam das Kleid das Tora ihm gegeben hatte auf den Hocker der in der Nische und stellte die Schuhe daneben. In dem Spiegel der gegenüber der Nische an der Wand hing sah er dass die ersten Models nur noch ihre Unterwäsche trugen und augenblicklich bildete sich ein gewaltiger Kloß in Juns Hals. Bis jetzt hatte er bestenfalls Bilder von dem gesehen was ihm hier dutzendweise präsentiert wurde, aber das hier war live und noch dazu waren das hier einige der schönsten Frauen die er je gesehen hatte. Nach einigen Sekunden riss er seinen Blick los, drehte sich um und schollt sich in Gedanken selbst. "DU VERDAMMTER IDIOT!" Er atmete einmal tief ein um sich zu beruhigen. "Vor nicht mal fünf Minuten hast du deinen Vater zitiert und jetzt musst du dich daran halten, tu wenigstens so als wärst du ein Profi." Langsam schloss Jun die Augen und atmete noch einmal tief durch. "Außerdem hab ich versprochen nicht zu spannen." Um sich selbst in die Realität zurück zu holen schlug Jun sich leicht mit beiden Händen flach ins Gesicht. Er nickte zustimmend und schaute das Kleid vor sich energisch an.
Langsam zog Jun seine Kleidung aus bis er nur noch in BH und Slip da stand. Seine Sachen nahmen, nachdem Jun sie abgelegt hatte, wieder ihr ursprüngliches Aussehen an und entsprechend bemühte er sich sie möglichst schnell dem Blick der anderen Modells zu entziehen. Er verpackte alles zu einem Bündel und legte es in eine Ecke seiner kleinen Nische, bevor er sich wieder anzog griff er allerdings in eine Tasche seiner Jacke, zog eine Schriftrolle heraus und entrollte sie ein Stück. Als er das Stück das er gesucht hatte fand nickte er zufrieden, riss ein Stück aus der Rolle heraus und verstaute sie wieder, dabei versuchte er alles was er tat mit seinem Körper zu verdecken. Er stand langsam auf, drehte sich um und griff sich das Kleid das Tora ihm vorhin gegeben hatte. Zum ersten Mal sah er die von ihm selbst erschaffene Ryoshi Katsumi vor sich und musterte sie eingängig. Er wusste genau dass er es war der da stand, aber im Spiegel sah er eine junge Frau die, zumindest nach seinem Maßstab, sehr attraktiv war. Aber irgendwie fehlte da etwas, Jun konnte nicht mit dem Finger darauf zeigen was es war, immerhin schien an den entsprechenden Stellen alles vorhanden zu sein, aber trotzdem fehlte da etwas. Er streifte das Kleid über und stellte überraschend fest dass es selbst ohne Anpassungen fast perfekt saß. Tora bewies, auch wenn sie gerade nicht präsent war, dass sie es verstand alles was man nur vorbereiten konnte auch so gut wie möglich vorzubereiten. Jun band einige Schnüre sie er sehen konnte und irgendwie, ohne dass er selbst verstand wie genau, passte sich das Kleid an Katsumis Körper an. Soweit war er also fertig und nun widmete er sich dem Stück dass er zuvor aus der Schriftrolle gerissen hatte. Ärgerlichweise musste er feststellen dass so ein Kleid keine Taschen hatte und soweit er erkennen konnte blieb ihm nur ein Platz um den Zettel zu verstecken. Jun griff sich den Ausschnitt seines Kleides, zog sowohl das Kleid als auch den BH ein stück nach vorn und lies den Zettel darin verschwinden. Als nächstes zog er die Schuhe an und betrachtete sich selbst ein letztes Mal im Spiegel.
Langsam trat Jun aus seiner Nische und musste sich zusammen reißen, immer noch waren einige der Frauen dabei sich anzuziehen. Zu jedem anderen Zeitpunkte hätte Jun in dieser Situation von Ohr zu Ohr gegrinst, aber er hatte versprochen genau dies nicht zu tun und er wollte sein bestes tun um sein Versprechen zu halten. Er schaute sich nach einer ruhigen Ecke um in der er auf den nächsten Schritt warten konnte, aber in einem der Spiegel sah er etwas womit er beim besten willen nicht gerechnet hatte. Unwillkürlich drehte er sich um und schaute genauer hin.
Tora hatte sich, genau wie er auch, einen ruhigen Platz gesucht um sich umzuziehen. Jun konnte sie nicht direkt sehen, aber in einem Spiegel sah er sie. Sie stand mit dem Rücken zu ihm und war gerade dabei sich ihr Kleid anzuziehen. Langsam glitten seine Augen ihren Rücken entlang über ihren Körper bis zu ihren Beinen und wieder zurück. Er wusste genau dass sie ihn in fetzen reißen würde wenn sie ihn jetzt sah, aber im Moment wollten seine Beine sich einfach nicht bewegen und ihn nicht in Sicherheit bringen. Nach einigen Sekunden rempelte eine Frau Jun an und scheuchte ihn ärgerlich davon. Endlich war sein Verstand wieder bei der Arbeit und er ging Richtung Tür.
Dort stand ein Kerl im Anzug, mit einem Klemmbrett und schien irgendwas zu machen, allerdings kümmerte es keines der Models dass der Typ überhaupt da war. Als der Mann Jun sah schaute er ihn mit leicht gehetztem Blick an. "Ok meine Kleine, Name?" Jun brauchte einige Momente bis es er die Frage verarbeitet hatte, zuerst wollte er seinen richtigen Namen sagen da er immer noch ein wenig durch den Wind war. Aber zum glück erinnerte ihn die Anrede 'meine Kleine' daran wer er gerade war und was hier ablief. "Katsumi, Ryoshi Katsumi." Der Mann schaute über sein Klemmbrett und machte einen Haken etwas weiter unten. Dann reichte er Jun ein kleines rundes Schild dass mit einer Sicherheitsnadel befestigt wurde. "Gut, das ist deine Startnummer, geh raus und stell dich in die Reihe, sortiert wird nach den Nummern, aufsteigend." Jun nickte und verließ die Umkleide, draußen lehnte er sich gegen eine Wand und verschnaufte erstmal. Nach einigen Augenblicken heftete er sich die Nummer kurz unter seiner linken Schulter an und stellte sich dann in die Reihe der wartenden Models.
Obwohl es jetzt fast soweit war dass der Wettbewerb begann drehten sich Juns Gedanken nur um das was er gesehen hatte obwohl er das eigentlich gar nicht durfte. Er wusste nicht ob Tora ihn bemerkt hatte, aber im Moment würde sie ihn sicher nicht zur Rechenschaft ziehen, im Moment ging es nur um die Mission. Wenn diese aber beendet war, was würde dann passieren? Jun überlegte ob er sich, unabhängig davon ob Tora von der Sache wusste oder nicht, entschuldigen sollte. Oder war es vielleicht doch besser zu schweigen und das Beste zu hoffen?
 
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Ioris Gegifte gegen Jun hatte Teysaru eigenartigerweise vollkommen ausgeblendet, doch das konnte man ihm doch wirklich nicht übel nehmen. Der Weißhaarige war nunmal - jedenfalls in seinen Augen - relativ unauffällig, mal von seinem Aussehen abgesehen. Dagegen stellten sich Jun/Katsumi und Tora geradzu ins Rampenlicht seiner Aufmerksamkeit. Gut, Jun/Katsumi gerade nicht, denn dessen Position rückte ganz andere Dinge in besagtes Licht. Immernoch war es dem Genin wahnsinnig peinlich, dass ein Junge in Mädchenkostüm soetwas auslösen konnte, doch wenigstens wurde er nicht rot. Er schaffte es sogar, seine Nervosität niederzuringen, als ihm klar wurde, wie schnell nun alles ging. Der erste Wettbewerb stand kurz bevor, die eigentliche Mission begann. Und sie hatten sogar schon ein handfestes Ziel, wenn auch ein unerreichbares: Sekushis Tasche. Was sich darin verbergen mochte konnte er nur vermuten. Klimpern war ein weiter Begriff und hatte in den Geknäuel aus kurzen Überschlagungen, die er anstellte während er mit dem anderen Ohr seiner Teamleiterin zuhörte weder Anfang noch Ende. Inwiefern sollte man den Inhalt einer Tasche zur Sabotierung anderer gebrauchen können? Wenn da nicht gerade explosive Stoffe drin waren, erschloss es sich ihm nicht. Wie auch - noch hatten sie keine Ahnung was darin war.
Wie immer eigentlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen, indem sein Name fiel. Zügig ließ er das soeben Gehörte Revue passieren. Ja, die Tasche war zwar ein guter Anhaltspunkt, aber die Argumente die dagegen sprachen, dass sie diese je in den Händen halten würden waren einleuchtend. Der neue Plan war also der alte Plan. Die Models machten gute Miene zum bösen Spiel und die anderen - er und Iori - würden weiterhin den Visagisten und den Manager im Auge behalten. Sein Gesicht verzog sich leicht, als er daran dachte, dass er noch einmal Bekanntschaft mit King Kong schließen durfte. Vielleicht durften sie auch einmal tauschen. Was konnte Iori schon dagegen aufbieten...
Gut, der erste Teil seiner Aufgabe war gebongt. Behalte "die Kletten" im Auge. Und langsam mussten sie schneller vorgehen, denn wie Tora so schön sagte, sie standen unter Druck. Vor allem Teysaru, denn sobald die Models hereinkommen würden und begannen sich umzuziehen würde er nasenblutend auf dem Boden herumliegen, das wusste er. Er durfte also unter keinen Umständen zu lange hier bleiben. Als könnte seine Leiterin in seinen Gedanken lesen (oder vielleicht hatte sie auch nur sein Gesicht gesehen) erwähnte sie vorherigen Punkt und schickte ihn direkt nach draußen. Ich mag dich. Definitiv. Du hast mir gerade mein Leben gerettet und meinen Stolz...., dachte er sich erleichtert, doch natürlich würde er soetwas niemals laut sagen. Ob Symphatie oder nicht, er hatte immernoch Angst vor ihr. In gewisser Weise war sie seiner Mutter nicht unähnlich, und diese Person stand ganz oben auf Platz Eins seiner persönlichen Liste der größten Ängste. Selbstverständlich sagte er auch das nicht laut. Hätte er sich ja selbst mit dem Kopf gegen die Wand hämmern können.
Nach einem langen Seufzer, den Tora hoffentlich nicht fälschlicherweise auf ihre Anweisung bezog, nickte er. "Verstanden."
Die nächste ihm betreffende Instruktion war, dass er sich an Tora halten sollte. Oh. Sie dachte tatsächlich sehr gut mit. Teysaru war beeindruckt von ihrer Vorausplanung. Sie hatte aus seiner Reaktion auf Katsumi geschlossen, dass er eher in Angst neben ihr hergehen würde als sich seinen hormonellen Auswirkungen in Beziehung mit Juns Henge ausgeliefert zu sehen. Blieb zu hoffen, dass Jun das Ganze nicht allzu persönlich nehmen würde. Aber auf den Genin wirkte er doch wie ein ganz humorvoller Kerl. Nicht hingucken...Unglücklicherweise wandte Teysaru den Blick zur Tür, wodurch er direkt die volle Breitseite abbekam, als ein Tumult aus plappernden, wunderschönen Mädchen hineingespült wurde. Er musste raus, bevor eine auf die Idee kam schamlos ihr Oberteil abzuschälen. Panik stieg in ihm auf. Er musste raus, er musste...hatte Tora ihn etwa gerade kichernd zugewunken und "Teysaru-kun" gerufen? Ihre urplötzliche Samtheit ließ einen Schauer des Unbehagens über seinen Rücken hinablaufen. Sie war keine üble Schauspielerin...

Kurz bevor er aus der Tür war drehte er sich noch einmal um, lächelte und winkte mit zwei Fingern. "Bis später, Mädchen! Und viel Glück!" Rechts von ihm registierte er, wie ihn zwei Models anschauten und sich kichernd anstießen. Oh nein, nicht hier auch noch. Das kannte er schon gut genug von der Akademie. Als er die Tür hinter sich schloss wandelte sich das Lächeln in ein zerknirschtes, entnervtes Gesicht um. Doch sobald er um die Ecke gebogen war und vor sich die sich füllende Theaterhalle betrachtete hatte sich seine Miene wieder normalisiert. War doch umso besser, wenn einige der Models Interesse an ihm entdeckten, auch wenn er absolut nicht verstand, wie man ihn attraktiv finden konnte, so konnte er eventuell leichter an Informationen gelangen. Allerdings, wenn von ihm erwartet wurde auch noch zu flirten, musste er sein Veto einlegen. War jetzt ja auch egal. Es ging darum einen Platz zu suchen. Wie eine Schlange schlüpfte er an Körpern vorbei, stieß sich an Bäuchen und Ellbogen und gelangte schließlich ein wenig gequetscht in die zweite Reihe von der Bühne aus gesehen, in der relativ mittig noch zwei Plätze frei waren. Die vorderste Reihe war bereits belegt mit reichen Schnöseln und anderen Persönlichkeiten, die er sicher kennen würde, wenn es ihn auch nur im Entferntesten interessieren würde. Der Manager war nicht zu sehen gewesen, jedenfalls nicht unter den Sitzenden. Er hatte die Wahl, lieber hinten oder lieber beim Manager zu sitzen. Es war wahrscheinlich sinnvoller, näher am Geschehen zu sein. Außerdem hatte man von hier aus eigentlich alles gut im Blick. Den reizenden Duft von überparfümierten Pelzkragen in der Nase, wanderten die dunkelblauen Augen künstlich gelangweilt durch den Raum. Die meisten Leute sah er nicht an, bis er schließlich sein Zielobjekt gefunden hatte. Um nicht auffällig zu wirken, da der Gorilla gerade mürrisch in seine Richtung schaute, setzte er sich eilig hin und trommelte mit den Fingerkuppen auf seinen Knien. Den Platz links neben sich hielt er ebenfalls im Auge, schließlich sollte er ihn für Iori aufheben. Nun aber zurück zum Gorilla. Wo war er? Ach, da. Was machte er denn so weit vorne? Mit vor Konzentration leicht geschlossenen Augen entdeckte Teysaru etwas, was ihn beinahe aufspringen ließ. Der barsche Manager trug Sekushis Tasche! Alle Radare waren auf Hochbetrieb, möglichst unauffällig folgte er mit dem Kopf seinen Bewegungen. Im Vergleich zu ihrer Verdächtigen war King Kong ein Eisblock. Von Nervosität keine Spur. Allerdings machte ihm eine Sache viel verdächtiger als das Model. Er bewegte sich Richtung Jurytisch. Was kann er dort nur zu suchen haben? Anscheinend HATTE er etwas zu suchen GEHABT, denn anstatt darauf zuzugehen, wie es anfangs erschienen war, bewegte er sich weg. Doch auch als er aufstand und so tat als würde er sich strecken konnte er nichts Eindeutiges auf dem Tisch entdecken...verdammter Mist! Was, wenn er gerade etwas sabotiert hatte? Es konnte gefährlich sein...selbst wenn es sich nicht um eine Sprengladung handelte, wer wusste schon, wozu der dicke Kerl fähig war? Allein, dass er die Tasche getragen hatte und nicht Sekushi, der sie doch eigentlich gehörte ließ alle Alarmglocken bimmeln. Indem er sich wieder im Sitzen leicht nach vorne beugte vertuschte er seine Lippenbewegungen. Und wenn es nur falscher Alarm war, es war immernoch seine Pflicht die anderen sofort von der eventuellen Gefahr in Kenntnis zu setzen. Der Manager war bereits verschwunden und eine Verfolgung wäre viel zu auffällig, entschied er.
"Jun, Tora, passt auf. Der Manager hat gerade irgendetwas mit der Tasche am Jurytisch gemacht. Ich konnte nicht sehen, was es es genau war, aber seid bitte vorsichtig wenn ihr in die Nähe kommt. Vielleicht ist es nur falscher Alarm, aber...trotzdem." Er sprach dabei ziemlich leise, und irgendwie etwas melodisch, als würde er nicht eine Warnung aussprechen sondern aus Langeweile ein Liedchen vor sich hin murmeln. Alles nur Tarnung...schluckend richtete der Genin seinen Blick wieder nach oben, angespannt und bereit einzugreifen, wenn sich seine Befürchtungen bewahrheiten würden...
 
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Jun und Tora hatten nun auch ihren Bericht abgeliefert und dann war sie wieder aus dem Ioris Blickfeld verschwunden, nur, um später wieder mit einem Paar Kleider, vermutlich die Wettbewerbskleider, auftauchte und eines der beiden Jun zuwarf. Dann wurde ihm erst anvertraut, dass er sich als Visagist in dem Umkleideraum aufhalten sollte und dann noch nach Möglichkeit auch einmal einen Blick auf ihre Mitstreiter werfen sollte. Und dann lag es auch noch in seinem Arbeitsbereich, in der Nähe seiner Teamleiterin bleiben und generell auf alles und jeden ein Auge zu haben. Eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und auch keine kleine, aber alleine die Möglichkeit sich beweisen zu dürfen und das die Wahl auf ihn gefallen war hatte eine unglaublich motivierende Wirkung. Stolz über so viel Verantwortung wurde in Ioris Hirn gleich eine Zielflagge aufgestellt, mit der Aufschrift "nichts vermasseln". Ebenso überrascht wie stolz musste er jetzt daran denken, dass das erst seine zweite Mission war, hatte Tora da etwas in ihm gesehen, vielleicht so etwas wie Potenzial.
Dann entschuldigte sich Tora auch noch bei ihm für Juns verhalten, das musste sie definitiv nicht. „Du musst dich nicht für ihn entschuldigen, ich werde das auf nach der Mission verschieben.“
Nachdem Tora Teysaru nach draußen gescheucht hatte wollte Iori anfangs auch den Frauen ihre Privatsphäre lassen, bis er darauf kam, dass er ja der Visagist war und sich natürlich um sein Modell und die Transe kümmern musste. Juns Entschuldigung hatte er mehr oder weniger für den Moment hingenommen, es war gerade nicht wirklich der richtige Zeitpunkt, um sich mit einem Teamkameraden zu streiten. Jetzt, nachdem die Tür so unheilvoll wie es nur ging, hinter ihm zuschnappte, wurde ihm erst klar, dass er sich in einem Raum voller Frauen aufhielt. Genau bei dieser Feststellung schoss das Blut in Ioris Gesicht und in diesem Moment war er unglaublich froh, über sein dichtes graues Haar, mit dem er es halbwegs schaffte, die Röte zu kaschieren. Du bist hier bei der Arbeit, konzentriere dich, bleib bei der Sache. Wieder schoss ihm genau derselbe Gedanke wieder durch den Kopf. Du bist Visagist, du bist professionell, du musst ruhig blieben. Während Jun in der Ecke verschwand, die von einer Papierwand verdeckt war, die die Umkleiden unterteilte, drosselte Iori seinen Atem herunter, eine Übung, die er sich selbst beigebracht hatte, um seinen Husten unter Kontrolle zu halten. Mit dem langsameren Atem reduzierte sich auch die Herzfrequenz. Ruhe breitete sich in dem Körper des pubertierenden Jungen aus, es blieb nur eine leichte Erregung übrig, aber wer konnte ihm so was verübeln? Immerhin war er in einen Raum voller nackter haut eingeschlossen und dann war diese Haut auch noch weich, wohlriechend und weiblich. Es war für den Jungen irrsinnig schwierig in diesem Umfeld seine Gedanken auf Bahn zu halten und er driftete immer wieder für eine oder zwei Sekunden ab, während er sich durch die Masse an Mädchen hin durchwühlte. Iori fühlte sich eigentlich in Massen nicht wohl, aber hier breitete sich ein Gefühl des Wohlgefallens und der Zufriedenheit aus. Es war fast so, als wäre er in einem Raum voll mit seiner Mutter, das stimmt ja natürlich nicht, denn sie war tot, und die Mädchen um ihn herum waren nicht im geringsten mit dem Jungen verwandt, aber immerhin gaben sie dem Kanaye Geborgenheit, so komisch das jetzt auch klingen mag. Er holte sich das Schminkzeug, das dort schon seit Ewigkeiten in einer Tasche war, und machte sich auf den Weg zurück.
Bei Tora angekommen machte er sich so gut er konnte daran dieses Make-up auch aufzutragen, naja zumindest ein bisschen, er tat eher so, als würde er sie schminken, denn sie hatte es sicher nicht nötig. Jun war inzwischen schon lange verschwunden. Es war zwar klar, dass es mit den neuen Kleidern etwas länger brauchen würde, aber bitte doch nicht so lang. „Ich seh mal nach Jun.“ flüsterte er Tora ins Ohr und lies sie an ihrem Spiegel alleine. Er ging auf den Jungen, der sich hinter der Wand aushielt zu und schaute kurz um die Ecke, und konnte seinen Blick in den Spiegel sehen und wie er darüber schweifte. Kurz folgt Iori den Blick, um geschockt festzustellen, dass Jun das niemand anders als Tora begaffte. Schnell schossen seine Augen wieder auf den nun voll angezogenen Jungen zurück. „Jun, ich hoffe das eben war gerade ein versehen, wenn nicht passt du besser auf dich auf!“ Er funkelte Jun regelrecht an, auch wenn dieser das vielleicht gar nicht mitbekam. Beim besten willen, war es diesem Dummkopf denn nicht möglich, seine Eier nur für ein paar Sekunden auszuschalten? Zurück zu deinen eigentlichen Aufgaben. Er drehte sich und lies kurze seinen Blick zu dem Visagisten der Favoritin gleiten, der sich angeregt mit dieser unterhielt, allerdings konnte man nicht hören, was die beiden dort tuschelten. Nachdem er zu Tora zurückgekehrte war, informierte er sie kurz über das Getuschel, behielt aber die Sache mit Jun für sich. Es war ja auch völlig unnötig die Teamleiterin jetzt auf die Palme zu trieben, wo sie doch knapp vor dem Wettbewerb stand. Nachdem Tora fertig war, verlies Iori den Raum und machte sich auf den Weg zu Teysaru , der als Iori die Tür hinter sich geschlossen hatte vor dem Jurytisch, oder eher vor der Tasche darunter warnte. Nachdem er zur ersten Reihe des Theaters gekommen war, fand er auch bald den Sitz, der für ihn reserviert war, und setzte sich neben den Hünen. „Bis jetzt scheint alles normal zu sein, allerdings haben Sekushi und ihr Visagist ziemlich miteinander getuschelt.“
 

Inuzuka Ara

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An einigen Stellen war es wirklich nervig Teamleiter zu sein und darauf warten zu müssen, dass die anderen machten was man sagte. Naja, nicht einmal halb so nervig wie die Tatsache, dass sie leider nicht immer genau das machten was sie sollten… Während sie nun also wartete belauschte sie natürlich aufmerksam die letzten Unterhaltungen ihrer Teammitglieder. Besonders gespannt war sie natürlich auf die Reaktion von Jun auf den plötzlichen Ausbruch von Iori. Doch leider fiel dieser dann doch ganz anders aus als erwartet. Statt etwas Rumgezicke kam dann auch noch Einsicht, vielleicht auch besser so, Tora hatte grade sowieso kein Popcorn. Das bisschen Sticheln von Jun aus war da nun auch keine wirkliche Attraktion. Dann sprach er auch noch Tora an, naja nun konnte es ja vielleicht doch noch ganz interessant werden. Er versprach sogar, dass er niemanden angaffen würde. Das mit dem Fächer war nur wieder Geschwafel. Tora drückte das Kleid weiter an sich und seufze leise. Dann erklärte sie trocken: „Ich lege keinen Wert auf Versprechungen.“ Damit sagte sie nicht, dass er sein Versprechen sicher nicht halten würde, aber sie stellte klar fest, dass ihr so etwas egal war, denn wenn es um Dinge ging, die sie ohnehin nicht überprüfen konnte, hielt sie dies nur für sinnlose Floskeln… Teysaru hingegen verließ scheinbar erleichtert und auch recht gelassen den Raum. Irgendwie war er ja ganz putzig, wenn er so lächelte. Natürlich kein Gedanke den Tora offen aussprechen würde… Und Iori schien Tora scheinbar falsch verstanden zu haben. Sie entschuldigte sich nicht für Juns Verhalten, das stand ja nun wirklich nicht in ihrem Ermessen, es war eher eine Entschuldigung dafür, dass sie den Kerl Iori auf den Hals hetzte. Aber egal, die Worte wurden nur mit einem Nicken abgetan…
Danach machten sie sich alle auf den Weg und auch Tora suchte sich ein angenehm ruhiges Plätzchen zum Umziehen. Sie hasste solche Massenumkleidekabinen… Zwar hatte die Genin nicht wirklich viel zu verbergen, doch genug um sich vor anderen zu schämen. Sie war nicht hässlich und auch nicht unförmig, aber da war eben ein kleiner Makel den sie eigentlich niemandem zeigen wollte. Da stand sie nun also vor einem Spiegel und schaute sich an. Vielleicht sollte sie noch warten, denn Iori kam sicher zuerst zu ihr. Er wollte ja mit Sicherheit nicht dringlich zu Jun gehen, oder? Und sie behielt Recht, es dauerte nicht lang bis der Junge bei ihr ankam um sie zu „schminken“. Natürlich machte sie das am Ende noch einmal selbst, schließlich hatte Iori keine Ahnung, doch sie mussten ja den Schein wahren. Irgendwie war ihr die Situation dann doch etwas unangenehmer als erwartet, denn während der Junge so tat als würde er sie schminken, kam er ihr ihrer Meinung nach zu nahe. Was das anging, war sie eben sehr eigen. Jeden anderen hätte sie an dieser Stelle wohl verprügelt, doch sie wusste ja, dass er sich das nicht ausgesucht hatte und vielleicht fühlte er sich ja ebenso unwohl wie sie selbst. Als er ihr dann zuflüsterte, dass er zu Jun ging, konnte sie ihre Verlegenheit nicht verbergen und es war ihr für einen kurzen Moment anzusehen. Sie nickte einfach und wartete bis er weg war um sich umzuziehen. Toras erstes Outfit war ein kurzes schwarzes Kleid, mit langen schwarzen Handschuhen, die fast bis zu den Schultern reichten und hohe Stiefel die ungefähr ebenso lang waren. Als sie sich umzog, machte sie das jedoch ganz anders als alle anderen Mädchen denn merkwürdiger Weise legte sie in keiner Sekunde ihren Schal ab. Sicher, darunter war ja auch ihre Narbe, aber wahrscheinlich machte sie das etwas auffällig… Egal, da musste sie wohl durch. Sie band sich die Haare zu einem Zopf und seufzte leise, als sie letztendlich fertig mit dem Umziehen war. Eilig versteckte sie noch ihre kleine Schriftrolle in ihrem Schal, damit sie keiner mehr sehen konnte und schon hörte sie wie alle anderen Models zur Tür marschierten. Hatte sie etwa zu wenig Zeit eingeplant? Nein, Toras Pläne liefen doch bis jetzt immer korrekt… Als sie an der Tür ankam, kam auch schon der Herr an der auch Jun angesprochen hatte. „Junge Dame, dein Name bitte.“, sagte er während er sich scheinbar entnervt zu einem Lächeln zwang. Toras zuckersüßes Lächeln schien nicht aus dem Gesicht zu wischen zu sein. „Yamamoto Tora!“, erklärte sie stolz und breit grinsend, während der Mann ihr schon die Nummer zudrückte. Doch nun verhielt sie sich richtig ruhig, denn sie wollte sich einen Spaß erlauben. Tora kannte ihren Platz ganz genau, denn sie hatte sich und Jun ja direkt hintereinander eingetragen, weswegen die beiden Mädchen immer direkt hintereinander in der Reihe stehen würden. Das Grinsen auf dem Gesicht des Mädchens breitete sich immer weiter aus, nachdem sie sich von hinten angeschlichen hatte und nun direkt hinter Jun, ehm Katsumi, stand. „Katsu-chan!“, rief sie scheinbar glücklich und umarmte den Jungen, oder eher das Mädchen, von hinten. Sie hatte ihn ja gewarnt, dass sie beste Freundinnen spielen mussten und Tora war ja auch keine schlechte Schauspielerin. Die anderen Mädchen schien dies gar nicht zu stören, denn das machte sie wohl eher authentischer. Tora bemerkte, dass die anderen Damen vor ihnen schon weiter gingen, weswegen sie sich kurz fasste. „Ich hoffe du warst ein braver Junge.“, flüsterte sie ihm ganz leise und grinsend ins Ohr, ehe sie ihn wieder los ließ und etwas vor die Schulter stieß um anzudeuten, dass er nun weiter gehen musste. Sie erwartete gar keine Antwort darauf, denn eigentlich wollte sie ihn nur ein wenig triezen. Das war eigentlich nicht Toras Art, doch sie konnte ja auch mal etwas bissig sein, wenn Jun es die ganze Zeit tat, oder? Grade als sie losgehen wollte, hörte sie jedoch die Worte von Teysaru. Der Manager machte irgendwas am Jurytisch? Wenn Teysaru es nicht erkennen konnte und auch nichts auf dem Tisch sieht, dann konnte es vielleicht irgendwas gefährliches sein. Tora schluckte, denn das war eine wirklich unangenehme Nachricht. Vor allem hatte der Manager nun die Tasche. Tora schaute an Jun vorbei zum Anfang der Reihe. Es waren zwanzig Mädchen in diesem Wettbewerb und ganz vorn stand die Sekushi, doch wirkte sie nun absolut nicht mehr nervös. Vielleicht weil er jetzt die Tasche hatte… Viele Ideen kamen der Genin durch den Kopf. Dass das Mädchen vielleicht zum Schummeln gezwungen wurde oder dass sie einen Anschlag auf diese Veranstaltung plante, doch nichts schien plausibel und eindeutig genug zu sein um irgendwas zu tun. Genervt biss sie sich auf die Lippe, bis ihr wieder einfiel, dass sie hier eine Rolle zu spielen hatte und so zwang sie sich wieder zu einem Lächeln. Was sollte sie nun tun? Dass die Typen direkt etwas am Jurytisch machten, war nicht zu erahnen gewesen… Tora hatte keinen Plan und das machte sie fast wahnsinnig. Und Zeit blieb ihnen auch nicht, denn der Mann vorn an der Reihe zählte schon herunter. Schnell packte sie an das Headset an ihrem Ohr um eine Durchsage an alle zu machen, dabei flüsterte sie natürlich so, dass es keiner hinter oder vor ihnen hören konnte. Außerdem versteckte sie sich kurz hinter Katsumi damit niemand etwas sah. „Okay, dann haben wir wohl ein Problem, denn wir können nicht viel machen im Moment. Jun und ich müssen absolut spielen auf der Bühne, das heißt wir können uns auf nichts anderes konzentrieren, sonst wird das auffällig… Iori, hab ein Auge auf die Jury. Wenn da irgendwas ist, was du merkwürdig findest, dann merk es dir ganz genau. Teysaru, du beobachtest den Manager und den Visagisten, wenn du nah genug dran bist, versuch etwas zu lauschen, vielleicht gibt es ja etwas verdächtiges… Ich werde dennoch versuchen ein Auge auf die Sekushi zu haben… Wenn der erste Wettbewerb vorbei ist, haben wir wieder nicht viel Zeit, aber wir treffen uns an dem Seiteneingang durch den wir reingekommen sind.“ Dann stellte sich das Mädchen wieder aufrecht hin und wartete darauf, dass es endlich losging. Es war zum Kotzen! Wenn sie schon schummeln mussten, konnten sie es nicht wenigstens schlecht oder auffällig machen?! Tora war unglaublich gereizt und dass sie das Grinsen auf den Lippen halten konnte, wunderte sie selbst. Besonders ätzend war, dass wenn man wusste da könnte etwas sein, man alles Mögliche in Betracht zog was passieren könnte, selbst wenn dem vielleicht auch gar nicht so war. Vielleicht machte sie sich ja völlig umsonst Sorgen, aber auch nur vielleicht…
Und dem folgte auch schon das Startsignal, die ersten Mädchen liefen los und durch die Reihe weg liefen alle zwanzig Schönheiten auf die Bühne. Gegenüber von der Jury positionierten sie sich alle. Stumm grinsend standen sie vor dem Tisch, während Tora versuchte nicht verunsichert auf die Jury zu starren, sondern weiter zu grinsen. Nun standen sie da also, während nichts Verdächtiges passierte und Tora hätte wohl grad platzen können vor Wut.
 

Ryuugu Jun

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Obwohl um ihn herum gerade hektischer Betrieb herrschte war Jun in seiner eigenen kleinen Welt völlig allein. Er hatte die seltsame Eigenart seine Umgebung zu vergessen und sogar auszublenden wenn er nachdachte, ein Phänomen das stärker je intensiver er über etwas nachdachte. Vorhin, als sie alle ihre Ergebnisse präsentierten, hatte er nur ein paar Details, wie zum Beispiel sein Äußeres, vergessen. Im Moment hatte das ganze aber völlig andere Dimensionen angenommen, er nahm eigentlich nichts um sich herum wahr, für Jun war es als stünde er inmitten eines schwarzen Raumes in den weder Licht, noch Geräusche oder Gefühle vordringen konnten. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur seine eigenen Gedanken.
Er musste noch immer an Toras Bild im Spiegel denken. Sie hatte zwar selbstgesagt dass seine Versprechen sie nicht kümmerten, aber ihn selbst interessierten sie schon. Auch wenn die Tatsache dass er die gesehen hatte keine Absicht war, er fühlte sich als hätte er sie verraten. Natürlich war jetzt daran nichts mehr zu ändern und eigentlich war es für einen Jungen normal Mädchen anzuschauen, aber der schöne Anblick hatte einen bitteren Beigeschmack den Jun nicht so recht einordnen konnte.
Ohne Vorwarnung drang etwas in Juns beinahe hermetisch verschlossenen Verstand ein. Es klang wie eins dieser typischen stupiden Models das nach ihrer Freundin rief, einer gewissen Katsu. Sofort bildete sich vor seinem geistigen Auge das Bild eines aufgetakelten, halbverhungerten Mädchens dessen Makeup gewisse Parallelen zu einem Clown aufwies.
Noch während die stimme in seinem Kopf nachhallte spürte er einen seltsamen Druck. Es war ein wenig als versuchte man ihn zu fesseln, allerdings war der Druck des vermeintlichen Seils geradezu lächerlich gering. Er tastete mit seinen Händen nach dem was er für das Seil hielt und stellte fest dass es sich seltsam anfühlte, obwohl es beinahe so dick war wie ein Arm war die Oberfläche fein strukturiert, außerdem war es irgendwie warm.
Plötzlich veränderte sich das Bild des stupiden Models dass er eben noch für die Verursacherin des Rufes gehalten hatte und zwar zu einem Bild von Tora. Erst jetzt erkannte er ihre Stimme und registrierte dass das Seil das ihn zu fesseln versuchte eigentlich Toras Arm war der in einem schwarzen Handschuh steckte.
Juns Atem beschleunigte sich als er die Situation erkannte. Er war die Katsu-chan nach der gerufen worden war und welche Tora nun umarmte. Sein Gesicht wurde kreidebleich und er wagte nicht einmal zu atmen. Das Bild das er im Spiegel gesehen hatte tauchte wieder in seinen Gedanken auf und sorgte dafür dass seine Gesichtsfarbe langsam wieder von weiß zu rot wechselte. Schließlich stotterte er leise, mit verstellter Stimme. "Tora...chan. Du...Du hast mich erschreckt."
Als sich die ersten Models in Bewegung setzen flüsterte Tora ihm die Frage zu ob er denn ein braver Jung gewesen sei. Es fühlte sich an als würde sein Herz einen Schlag aussetzen. Wusste Tora etwa dass er sie gesehen hatte, vermutete sie vielleicht dass er die anderen Models beobachtete hatte oder wollte sie ihn einfach nur ärgern. Alle drei Optionen lagen im Bereich des Möglichen, allerdings konnte Jun in keinem Fall sicher sein was der Wahrheit am nächsten kam.
Als Tora ihn losließ und ihn nicht sofort mit etwas hartem auf den Hinterkopf schlug war irgendwie beängstigend und beruhigend zugleich. Einerseits fürchtete er sich vor dem was sie vielleicht als Strafe plante, aber andererseits war er bis jetzt einer Bestrafung entkommen. Als sie ihn leicht an der Schulter stieß holte sie Jun zurück in die aktuelle Mission, während er den ersten Schritt machte flüsterte er leise, mehr zu sich selbst als zu Tora oder sonst jemandem. "Hoffentlich war ich das..."
Als Teysaru über Funk verkündete dass Sekushis Manager irgendwas am Jurypult gemacht hatte versuchte Jun sich zusammenzureißen. Tora gab sofort neue Befehle aus, wobei sie für Jun eigentlich keine hatte. als sie fertig war berührte er beiläufig sein linkes Ohr in dem das Headset steckte. Auf die Umstehenden musste und sollte es wie eine nervöse Geste wirken, dabei drückte er in Wirklichkeit den kleinen Knopf für senden und flüsterte mit verstellter Stimme. "Verstanden."
Während er sich mit den anderen Models Richtung Bühne begab faltete Jun die Hände und atmete mehrmals tief durch, so beruhigte er sich immer am besten. Als er wenige Sekunden später hinter dem Vorhang hervor und auf die Bühne trat lächelte er kaum merklich, dabei versuchte er die Bewegungen und den gang der anderen Models nachzuahmen.
Schließlich kamen sie vor dem Tisch der Jury zum stehen und wurden alle ein erstes Mal gemustert. Irgendwie kam Jun sich in diesem Moment mehr wie ein Stück Vieh auf einer Auktion vor als wie ein Model. Als nächstes wurde jedes der Models einzeln zur Jury zitiert und genauer begutachtet. Die Preisrichter gaben Anweisungen und machten sich währenddessen Notizen auf vor ihnen liegenden Blättern, zwischendurch wurde immer wieder getuschelt. Ärgerlicherweise konnte man an ihren Gesichtern nicht ablesen was sie gerade dachten, es war als würde man ein paar steinerne Masken betrachten.
Katsumi und Tora waren ziemlich am Ende der Reihe aufgestellt und entsprechend dauerte es eine Weile bis sie dran kamen. Doch irgendwann kam auch für Jun, besser gesagt Katsumi, der Moment der Wahrheit. Als seine Startnummer aufgerufen wurde ging er langsam auf den Tisch der Jury zu, etwa zwei Meter davor blieb er stehen und machte einen leichten Knicks, bei dem er den Rock seines Kleides leicht anhob damit dieser den Boden nicht berührte.
Das weiße Kleid das Tora für Katsumi ausgesucht hatte schien im grellen Licht der Scheinwerfer regelrecht zu leuchten. Während die Jury ihn wortlos musterte lies Jun seine Hände vor dem Körper gefaltet und versuchte so den unschuldigen und naiven Eindruck den das Kleid zweifellos erweckte zu unterstreichen. Es ging dabei weniger um die Jury als vielmehr um die anderen Models, wenn sie Ryoshi Katsumi unterschätzten konnte das ihm den Job nur einfacher machen. Einer der Preisrichter winkte ihn mit einer kurzen Geste näher an den Tisch. "Komm mal bitte her." Jun lächelte, nickte leicht und kam bis fast auf Armlänge an den Tisch der Jury heran. Der Mann der ihn eben herangewinkt hatte musterte Katsumis Gesicht kritisch, dann machte er einige seltsame Zeichen auf seinem Blatt und warf einen viel zu langen Blick in den Ausschnitt des Kleides. Mit aller Macht musste Jun gegen das Verlangen ankämpfen dem Kerl die Nase zu zertrümmern, letzten Endes hielt nur der Gedanke dass es eben sein musste wenn sie die Mission erfolgreich hinter sich bringen wollten ihn zurück. Der nächste Preisrichter deutete Wortlos, nur mit einer Geste seiner linken Hand, an dass Jun sich drehen sollte. Nach einem weiteren kurzen Nicken fing er an sich langsam um die eigne Achse zu drehen. Er versuchte sich, in der Hoffnung ein paar Punkte zu machen, so zu drehen dass Katsumis rotes Haar ein wenig wehte. Als er schließlich zum stehen kam nickte die Preisrichter ihm zu und entließen ihn so endlich aus der Tortur. Nach einem letzten leichten Knicks ging Jun mit sichtlicher Erleichterung zurück an seinen Platz und es ging weiter, Tora war die nächste aber Jun bekam ab diesem Zeitpunkt nicht mehr viel mit.
Als die Jury über Lautsprecher ihre Entscheidung bekannt gab schreckte Jun ein wenig zusammen. Er hatte nicht mitbekommen was passiert war und im ersten Moment glaubte er der ganze Wettbewerb wäre vorbei. Einer der Preisrichter stand auf, räusperte sich und begann dann emotionslos einige Namen vorzulesen. "Ich bitte folgende Damen vorzutreten. Nummer 3: Utsukushi Hina. Nummer 8: Omoshiroi Ayaka. Nummer 9: Umai Miyu. Nummer 14: Yoi Momoka und Nummer 19: Migoto Aoi." Die Fünf Frauen traten mit einem leichten Lächeln nach vorn. "Für sie ist der Wettbewerb hier vorbei, die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Wir hoffen sie finden Trost in der Tatsache dass alle Teilnehmerinnen dieses Jahr ein besonders hohes Niveau aufweisen." Die Fünf Verliererinnen verließen Wortlos, aber weiterhin lächelnd, die Bühne während sich der Mann, der wahrscheinlich der Vorsitzende der Jury war, an die verbliebenen Models wandte. "Für sie meine Damen geht es in 15 Minuten mit der nächsten Runde weiter, bitte nutzen sie die Zeit um sich bestmöglich vorzubereiten."
Jun atmete erleichtert aus und folgte dem Modell vor sich bis sie alle von der Bühne waren. Er wollte nur noch weg, schnellstmöglich, also trennte er sich sofort als sie außer Sichtweite der Jury waren von der Gruppe und machte sich auf den Weg zum von Tora bestimmten Treffpunkt. Als er den Seiteneingang erreichte lehnte er sich erschöpft gegen die Wand und lies seine Arme schlaff neben sich herunter hängen. Er achtete nicht darauf ob die Anderen schon da waren, der Blick des Preisrichters in seinen, oder eher Katsumis, Ausschnitt und der Gedanke an die nächste Runde beschäftigten ihn weitaus mehr. "Grade mal 15 Minuten Pause, so ein verdammter Stress. Aber eins steht fest, egal was in der nächsten Runde verlangt wird..." Jun knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste so sehr dass seine Knöchel weiß hervor traten. "Ich schwöre: Wenn der Typ mich noch einmal so anstarrt knacke ich seinen Kopf wie eine Wassermelone!"
 
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Nachdem es sich Iori sich neben Teysaru auf den für ihr bestimmten Sitzplatz niedergelassen hatte wurde es auch bald ernst. Der Raum wurde langsam abgedimmt und irgendwo hinter den beiden Ninja wurde Scheinwerfer auf die Bühne und die Jury gerichtet. Kurz darauf kamen auch schon die Modells und ihre zwei „Modells“ auf die Bühne gestapft. Der Reihe nach mussten sich die Mädchen einer peinlich genauen Musterung unterziehen. Iori wäre eine solche musterung einfach völlig unangenehm, vielleicht hätte er, wenn er so eindringlich angestarrt würde sogar die Hände dazu verwendet, um sein Gesicht von den prüfenden Blicken abzuschirmen. Auf jeden Fall ging diese ganz Tortur für die armen Teilnehmerinnen immer so weiter und Iori litt mit ihnen. Es war ihm ein Rätsel wie die Damen dort unten immer dieses freundliche Lächeln aufrechterhalten konnten. Der Kanaye war zwar der Meinung seine Mimik relativ gut unter Kontrolle zu haben, aber die Frauen dort unten hatten es zur Meisterschaft gebracht. Er warf wieder einen Blick auf die Jury, die scheinbar stark dabei waren sich zu beraten, sie tuschelten, gestikulierten und schrieben immer wieder auf die Zettel, die vor ihnen lagen, dummerweise hatte Iori vergessen, sich ein Fernglas einzupacken, sonst hätte er sicher lesen können, was sie dort unten auf die Blätter Papier schmierten. Wie es aussah, lief dort zumindest von Iori Standpunkt nichts Komisches ab, sie schienen einfach ihrem Job nachzugehen, aber wie gesagt nichts konnte er sicher sagen, wenn er nicht diese Zettel lesen konnte. Als dann Jun an de Reihe wurde er aufs Genaueste von der Jury inspiziert, aber nicht nur vorn der Jury, auch die Augen des Kanaye lagen durchgehen und sehr konzentriert auf ihm. Jun war Iori nach wie vor unsympathisch und er machte es einfach nicht besser, wenn Iori eine Kurzbeschreibung hätte abgeben müssen, so wäre sie einfach mit einem Wort. Unprofessionell. Anscheinend hatte er mit seiner lieben-Mädchen-Nummer Erfolg bei der Jury und diese baten ihn nach vorne zu kommen und der verkleidete schien ihren Wünschen sofort nachzukommen. Was dann passierte, war schwer zu erahnen, anscheinend wurde Jun noch einmal genauer unter die Lupe genommen. Hatten sie die Verkleidung durchschaut? Hatte Jun etwa hier wieder geschlampt? Hoffentlich nicht, hoffentlich für ihn, denn so wie er Tora einschätzte würde sie ihm sogar einfach auf der Bühne die Fresse polieren.
Erleichterung machte sich breit, als sie Juroren Jun wieder entließen und damit begannen, ihre Auswahl kundzutun. Anscheinend hatten sie, nach welchen Kriterien auch immer fünf Mädchen auserwählt, die für sie nicht schön genug waren. Ein fast blasphemischer Gedanke auch nur eine der Frauen hier als nicht schön zu bezeichnen, außer die Dicke, die einige Reihen weiter weg von Teysaru und Jun saß. In einem Mantel aus Pelz und mit viel zu viel Make-up schien sie hier einen auf jung machen zu wollen. Sogar alte Frauen konnten durchaus schön sein, sofern sie ihr alter auch akzeptierten. Vielleicht nicht schön, aber durchaus majestätisch. Die Auswahl war vorbei und die Mädchen kehrten wieder zurück und er hatte auch wieder daran zu denken wieder zurückzugehen. „Dann wieder zurück.“ Es klang schon fast genervt und Iori war auch von dieser Hetzjagd von Mission genervt. Es war wieder eine dieser Missionen, die extrem schnell erledigt waren, aber dadurch auch sehr viel Stress mit sich brachten. Mit den Händen in den Hosentaschen versenkt stiefelte Iori wieder zurück zum Seiteneingang. Wieso war eigentlich genau das der Treffpunkt? Gut es war lauschig und still hier, aber hatten sie nicht nur 15 min Zeit? Egal, das war nicht Ioris Problem, denn die „Mädchen“ waren schon vor ihm dort. „Ohayo-“ grüßte er die beiden und warf kurz einen Blick über die Schulter und setzte noch ein „ist doch gut gelaufen Mädchen." hinterher, als er bemerkte, dass noch ein Securityangestellter an ihnen vorbei zum Eingang gelaufen kam.
 
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Kaum hatte Tora ihre Instruktionen verteilt, begann auch schon das Spektakel und ein Mädchen, schöner als das andere stolzierte engelsgleich lächelnd an den Zuschauern vorbei. Hätte er nicht Angst gehabt, dass ihre offensichtlich hochgradig perfektionistische Teamleiterin einen Blick auf sie warf, wäre er vermutlich für die nächsten Minuten geistig ausgeklinkt und hätte sich ganz dem Anblick ergeben. Doch zum Glück war sie, wie sie war, und Teysarus Augen bewegten sich über die vor ihnen Sitzenden. Der Manager, der es vorhin so eilig hatte saß ein Stück entfernt, und nur anhand dessen, dass der Mann neben ihm fuchtelt auf ihn einredete erschloss sich ihm, dass der Typ mit dem rosaroten Schal offenbar der Visagist war. Und vor allem die Art wie er die Hände bewegte, der Klang der Stimme, leicht näselnd - armer Iori. Da war er mit King Kong doch noch halbwegs gut drangewesen. Der Genin versuchte, die Gespräche und die "Aah!"s und "Oooh"s der anderen Zuschauer auszublenden, und sich voll und ganz auf den Klang des Visagisten zu eichen. Er war nicht wirklich schwer abzugrenzen. Wenn sie doch nur nicht so leise murmeln würde...Obwohl er sich leicht zur Seite lehnte, einen eingeschlafenen Schenkel vorspielend, konnte er nur Wortfetzen verstehen.
"Diese Stimmung! Wahnsinn, wie heute...."
"Aha."
"Sieht sie nicht wundervoll..."
"Für einen Moment dachte ich jetzt...!"
"Ah..."
Der letzte Laut des Managers war nicht mehr desinteressiert, sondern zufrieden, was Teysaru dazu veranlasste, seinem Blick zu folgen, als dieser sich genüsslich zurücklehnte. Und ohne große Überraschung identifizierte er das Jurypult als Objekt seiner Absicherung. Verdammt. Gleich waren Jun und Tora dran. Würde es explodieren - oder gar etwas Schlimmeres passieren?
"Versuch es mal mit reiben!"
Die Stimme neben ihm ließ ihn zusammenzucken und Teysaru, der eigentlich gerade das Model vor Katsumi beobachtet hatte, ließ den Kopf Richtung Geräuschquelle wandern. Ein Mann im Smoking, der direkt neben ihm saß, lächelte leicht und deutete auf sein Bein. "Wenn es eingeschlafen ist, musst du es reiben. Das hilft." Perplex registrierte er, dass er immernoch geneigt saß und ließ sich direkt wieder zurückplumpsen, natürlich begann er, der Tarnung halber seinen Schenkel zu massieren und lächelte ebenfalls freundlich. "Vielen Dank!" Als er den Blick wieder auf den Manager und den Visagisten richtete, sprachen sie gerade nichts, also sah er wieder nach oben - um vor Schreck den Atem anzuhalten. Jun wurde nach vorne gewunken, wo er sich erneut präsentieren musste. An sich nichts Anrüchiges, doch damit näherte er sich auch dem Pult und würde im Radius jeglicher Gefahr sein, die lauerte. Natürlich war er ein viel erfahrener Genin als er, und Tora war direkt hinter ihm, trotzdem machte er sich Sorgen um das Wohlergehen seines Teamkameraden. Er war nicht kalt genug, um das, wenn ihm denn etwas geschehen würde, zu übergehen und einfach so weiterzumachen. Konnte er seine Deckung aufrechterhalten? Huch, ich sollte lieber darauf achten mein Henge nicht zu vergessen. Beinahe wäre es mir entglitten. Konzentriert checkte Teysaru, ob alles bei ihm noch saß wie es sollte, was ihn gleichzeitig davon ablenkte Jun mit gigantischen Augen anzuglotzen. Und am Ende war all das Bibbern ohnehin umsonst, da gar nichts passierte. Mal den ziemlich offensichtlichen Blick in seinen Ausschnitt außen vor gelassen. Du kannst nicht wirklich verleugnen, da auch hingeschaut zu haben...
Nach Jun kam Tora, doch auch bei ihr zeigte sich keinerlei Gefahr, die vom Jurytisch ausgehen hätte können. Offenbar war es bloß falscher Alarm gewesen. Doch war es sicher nicht falsch, die beiden vorzuwarnen. Hätte ja sein können, dass ein Attentat verübt wurde. Vielleicht hatte er sich auch einfach zu sehr darin eingesteigert, dass das Ganze kein einfacher Schönheitswettbewerb war, sondern eine extrem spannende, brandgefährliche Mission. Da sein Teil der Aufgabe nun vorüber war, weil der Manager immernoch nichts sagte außer einfältigen Wörter wie "Ja." oder "Aha." und der Visagist von anderen Dingen faselte, ließ er es sich nicht nehmen, nun doch die Models ein wenig zu betrachten und nicht mehr nur ihre Gestalt mit kurzen Blicken zu streifen. Katsumi war natürlich allein schon von ihrer Oberweite her eindeutig vorne dran, doch auch Tora war auf ihre Art sehr hübsch und musste sich selbst hinter Juns übertriebenem Henge nicht verstecken. Als er meinte, dass sie in seine Richtung sah, hob er leicht die Mundwinkel, doch sofort fiel ihm auf, dass sie, wenn er sie anlächelte, wissen würde, dass er sie auch genau ansah und schaute schnell woanders hin. Trotzdem. Ihr Bild würde sicher in seinem Kopf spuken, sobald sie mit ihm sprach.
Nachdem auch das letzte Model die Prozedur hinter sich hatte, gab es eine winzige Spannungspause, und dann wurden die aufgelistet, die nach Hause fahren konnten. Eines der Mädchen, die ihn in der Umkleide angekichert hatte war dabei. Nicht schade um sie. Auch wenn alle so hübsch waren, dass er keine Ahnung hatte wie und wonach man überhaupt aussieben konnte... Achselzuckend ließ er sich in den Stuhl zurücksinken, beinahe so wie der Gorilla, was ihm zähneknirschend bewusst wurde, und registrierte erst einmal nicht, dass Iori bereits aufgestanden und weg war. Mist. Der Kleine übte auf Teysaru eine Ausstrahlung aus, die ihn beinahe unsichtbar machte. Eigenartigerweise war er immer der Letzte, der ihm auffiel. Dabei war er doch recht symphatisch...vielleicht war es ja auch ein gutes Zeichen, dass seine eigentlich sehr auffällige Erscheinung ihn überhaupt nicht störte?
Da er einen Treffpunkt zu erreichen hatte, stand auch er auf, nicht ohne noch einmal die beiden Sekushi-Angestellten zu beobachten. Nichts Verdächtiges, statt sich über sein wunderbares Model zu unterhalten lästerte er jetzt fachmännisch über das Make-Up der anderen ab. Das musste er wirklich nicht hören. Schnell wühlte er sich durch die Sitze und wurde schließlich von dem lauten Gemurmel dutzender Gespräche regelrecht auf den Foyer hinausgespien. Mit kurzen, eiligen Schritten, durchquerte er ihn, lächelte Vorbeikommenden offenherzig - aber beschäftigt und somit jedes Gespräch ablehnend - zu und gelangte so unbehelligt zu den anderen. Wieder einmal war er der Letzte. "Nette Show, ihr seht toll aus", sagte er mit einem eher verlegenen Blick und verschränkte die Arme, damit sie nicht dumm herumhingen. Nachdem er sich umgesehen hatte, ob auch niemand in Hörweite war, ging er zum Wichtigen über. 15 Minuten waren kurz, und es würde Tora sicher nicht gefallen, wenn sie erst alles aus ihm herauskitzeln musste. Leise begann er also zu berichten: "Offenbar war das mit dem Jurytisch nicht gefährlich, aber der Manager hat ganz sicher etwas dort gemacht, denn die ganze Zeit, während der Visagist - mein Beileid übrigens, Iori - auf ihn eingeplappert hat, hat er den Jurytisch angestarrt und dabei so zufrieden gegrinst. Ich dachte schon er fliegt euch gleich um die Ohren...Ich weiß nicht, was das alles auf sich hat, aber auf mich wirkt das Ganze immer eigenartiger..."
 

Inuzuka Ara

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Wenn die Jungen die Gedanken der Yamamoto nun lesen könnten, wären sie sicher wohl ziemlich verwirrt. Nun wo sie auf ihren viel zu hohen Schuhen auf der Bühne stand und in die Massen an Menschen blickte, konnte sie so langsam nachvollziehen wie Iori sich vorhin gefühlt hatte. Das Mädchen schluckte, doch ihr war nicht anzusehen, wie mulmig ihr grad war, denn nach wie vor lächelte sie einfach weiter als wäre nichts gewesen. Die Wut war wie weggewischt für den Moment in dem sie auf der Bühne standen, denn Tora fühlte sich anders in diesem Moment. Sie stand da und hatte nicht die Kontrolle über das was geschah, doch sie hatte ein gutes Gefühl dabei, denn alles lief so wie sie es gewollt hatte. Die beiden Mädchen standen da, perfekt genauso wie sie es geplant hatte und auch die anderen beiden saßen perfekt platziert und taten was ihnen gesagt wurde. Dass sie bis jetzt weder einen richtigen Anhaltspunkt hatten noch das Rätsel annähernd gelöst hatte, schien für diesen Moment an Bedeutung zu verlieren. Für Tora zählte grade etwas ganz anderes: Sie fühlte sich als ein guter Leiter und das machte ihr Mut. Um genau zu sein, war ihre Vorstellung von einem guten Leiter wohl etwas anders als die von anderen… Bildlich gesehen, konnte man sich unter ihrem Bild von einem Leiter einen düster aussehenden Puppenspieler vorstellen, welcher mit ausgestreckten Armen über der Bühne des Theaters hing und mit einem unheimlichen breiten Grinsen seine Genin wie ein Puppenspieler ausspielte, denn so war es: Sie taten was sie sagte, keiner stellte ihre Entscheidungen in Frage und sie schienen sogar etwas Angst vor ihr zu haben. That’s the way to go… Zumindest gefiel dies der eigensinnigen Yamamoto recht gut. Mit den Händen in die Hüfte gestemmt, blickte das Mädchen die Jury an.
Auch sie konnte auf dem Jurypult bei einigen kurzen Blicken nichts Genaues erkennen… Alles was die Leute taten, war tuscheln, kritzeln und Tee trinken. Tee aus einer Thermoskanne… Wirklich nichts Verdächtiges. Die Yamamoto schaute wieder weg, denn sie musste sich auf etwas ganz anderes konzentrieren. Noch vor Jun und Tora wurde die gute Sekushi nach vorn gebeten und so als sie auf der Bühne stand, stand da ein ganz anderes Mädchen. Dieses Mädchen brachte Tora tatsächlich auf den Boden der Tatsachen zurück… Sie strahlte bis über beide Ohren und so ganz im Vergleich zu Tora selbst, die es sich ja nur hoffentlich authentisch aufzwang, schien dieses Mädchen sich hier unglaublich wohl zu fühlen. Zuvor wirkte sie immer so nervös und aufgeregt und hier auf der Bühne wo es erst wirklich aufregend wurde, stand sie wie ein Profi und präsentierte sich ähnlich dem. Doch die Reaktion der Jury war noch einmal ganz eine andere. Diesmal waren sie nicht zurückhalten oder besprachen sich ruhig. Ihre Begeisterung schien sich kaum in Grenzen zu halten und Tora verstand nicht wieso. Okay, sie sah ganz hübsch aus, aber auch nicht so viel hübscher als alle anderen… Sie schien total natürlich und glücklich und drehte sich fröhlich hin und her während sie sich präsentierte, doch war sie damit doch immer noch nicht so viel besser als alle anderen Mädchen, oder etwa doch? Tora verstand das nicht… Im ersten Moment redete sich die Yamamoto ein, dass sie wohlmöglich keine Ahnung von Schönheit hatte und es sich hier um Profis handelte, doch dann fiel ihr wieder ein warum sie hier war und schon setzte die Wut wieder ein. Nichts, aber auch gar nichts war hier zu sehen. Langsam zweifelte sie an ihrem Verstand und fühlte sich so, als würde sie hier wirklich nur nach etwas suchen, weil die Möglichkeit dazu bestand, weil man einfach das Gefühl hatte dass da etwas war! Doch da war nichts, absolut nichts was dieses grade so glückliche Mädchen verdächtig machte. Tora resignierte für einen Moment und seufzte leise, während sie der Aufruf von Juns „Mädchennamen“ wieder in die Gegenwart zurück versetzte. Da sie dies grade nicht sonderlich interessierte in ihrer Ratlosigkeit, versank das Mädchen in Gedanken. War es tatsächlich so, dass sie hier nach etwas suchten, dass einfach nicht existierte? Klar, selbst wenn sie ihre Zeit verschwendeten, konnten sie am Ende immer noch sagen, dass sie nichts gefunden hatte und das Mädchen sauber war, doch selbst wenn… Was wenn sich später herausstellte, dass es doch nicht so ein ehrliches Match war, wie die Genin beobachtet hatten? Was wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass sie versagt hatten? Dann hätte Tora bei der Leitung ihrer ersten Mission versagt. Zwar wären die Fäden ihrer Marionetten nicht gerissen, doch wären sie wohl irgendwie dennoch verknotet… Die Yamamoto versuchte sich krampfhaft zu beruhigen, denn als Jun zurücktrat, hörte sie ihren Namen…
Da tauchte auch schon das zuckersüße Lächeln in ihrem Gesicht auf. Sie stellte sich vor die Jury, doch auch ihre Reaktion auf das Mädchen war ganz anders als die auf die Sekushi. War Tora tatsächlich hässlicher als dieses Mädchen? Was zur Hölle war an ihr so besonders? Tora war definitiv nicht der Mensch, der auf hübschere Mädchen eifersüchtig war, denn sie hielt sich selbst für recht hübsch, doch das hier ging irgendwie zu weit. Das Mädchen wurde bejubelt und gelobt, und als Tora da stand fühlte sie sich wie ein Stück Fleisch, welches in der Pfanne gewendet wurde und mit den Worten: „Akzeptabel“ beschrieben wurde, wobei das andere Stück Sekushi da drüben mit „Deliziös“ zu beschreiben war. War es jetzt vielleicht doch etwas Eifersucht, die das Mädchen dazu brachte darin eine potentielle Gefahr zu sehen? Tora sah mittlerweile überall Gefahren, das grenzte an Paranoia. So langsam wusste sie nicht mal mehr ob sie ihrem eigenen Gefühl noch trauen konnte, doch hier stimmte einfach etwas nicht…
Nachdem die anderen Mädchen rausgewählt wurden und Tora mit Erleichterung feststellte, dass sie und Jun weiterkamen, wurden die Mädchen gebeten wieder nach hinten zu verschwinden. Tora reihte sich wieder ein und warf einen Blick hinter sich. Ihr war irgendwie mulmig zu Mute, doch sie konnte sich nicht erklären warum. Während alle anderen sich zurückzogen, blieb das Mädchen direkt hinter dem Vorhang stehen. Auch ihre drei Herren machten sich aufgrund ihres Befehls direkt zum Treffpunkt auf. Tora würde auch gleich dahin gehen, doch erst einmal war sie neugierig. In dem Moment hörte das junge Mädchen hinter sich die Stimme eines Models: „Welcher Wettbewerb kam noch mal als nächstes?“„Bademoden.“, antwortete eine andere und Tora schluckte. Nein, diesmal konnte sie keiner hören, also raus damit: „Scheiße.“ Doch dazu später mehr. Die Yamamoto warf einen Blick auf den Jurytisch, während diese sich langsam aufrappelte um hinter zu gehen. Da kam der Manager und versperrte ihr die Sicht. Was besprach er da mit der Jury? Plötzlich hörte sie dieses Klimpern und erschrak. War das etwa… wirklich das aus der Tasche? Doch im nächsten Moment rempelte sie jemand an. Verdammt, wieso jetzt? Tora drehte sich mit erschrockenem Gesichtsausdruck um. „S-Sorry.“, murmelte lächelnd das Sekushi Mädchen. Sie hatte sie gesehen? Scheiße. Wieso sah dieses Mädchen grade das Tora ihren Manager für eine Sekunde beobachtete. „Suchst du jemanden da draußen?“, fragte sie breit grinsend. Sie war wie ausgewechselt, absolut nicht mehr aufgeregt… „Ehm… Ja, meinen Manager und meinen Visagisten habe ich gesucht, aber sie sind sicher schon wieder hinten.“ Das Mädchen nickte und holte eine Thermoskanne hervor. „Tora… Nicht wahr? Möchtest du vielleicht einen Schluck trinken? Du wirktest vorhin recht aufgeregt und dabei siehst du so gut aus!“ Irgendwie unheimlich… Tora wollte zwar gern annehmen nur allein um dem Mädchen nicht verdächtig zu erscheinen, aber… Sie traute ihr nicht. Hastig warf sie einen Blick auf ihre Armbanduhr und schaute das Mädchen dann erschrocken an. „Ahhh, verschieben wir das auf später okay? Die Jungs und Katsu warten sicher!“ Die Sekushi nickte und winkte Tora nach. Verdammt, war das ein unangenehmer Moment…
Eilig lief Tora dann auf den viel zu hohen Schuhen zu dem Seiteneingang durch den sie gekommen waren. Gott sei Dank kam sie noch kurz vor Teysaru an, sodass sie nicht ganz die Letzte war. Dennoch fühlte sie sich grade echt unbehaglich, wegen der merkwürdigen Situation eben. Hatte sie sich vielleicht schon verraten? Verdammt, grade lief alles absolut nicht so wie sie wollte und besonders der nächste Wettbewerb war zum Scheitern verurteilt. Die Feedbacks der drei Jungen waren wie immer recht unterschiedlich. Jun beschwerte sich mal wieder darüber, dass er begafft wurde. Nunja, er hatte sich ja auch kaum einen noch auffallenderen Körper wählen können oder? Naja, egal nun. Tora war in dem Moment sicher die Besorgnis anzusehen. Auch wenn das Mädchen sonst immer eine so neutrale Mimik hatte, wirkte sie grade recht nervös und durch den Wind für ihre Verhältnisse. Toras Blick fiel auf Jun, als dieser sich beschwerte und sie sagte leise: „Die nächste Runde wird hart für uns, also reiß dich zusammen.“ Was sie damit meinte, müsste sie sicher bald erklären, aber dazu erst später. Iori hielt sich wie immer ruhig. Tora war sich auch recht sicher, dass er nichts gesehen oder gehört hatte, denn es war einfach nichts passiert, das hatte sie ja selbst gemerkt. Dass er sagte, dass sie das gut gemacht hatten, bemerkte die Yamamoto nur beiläufig und auch hatte sie irgendwie keinen Kopf dafür momentan. Auch Teysarus Lob über das Aussehen, kam nicht mehr wirklich an. Doch sein Bericht war äußerst interessant. Der Manager versicherte sich also, dass alles am Jurytisch stimmte, also schien er tatsächlich irgendwas gemacht zu haben. Und sie selbst hatte ja gesehen, dass er nach dem Wettbewerb noch einmal dahin gegangen ist… Nun war es sicher: Da stimmte etwas nicht, doch was konnte Tora einfach nicht sagen. Sie schluckte, denn nun hatte sie gleich mehrere schlechte Nachrichten für die Jungen. Die Perfektionistin Tora machte Fehler und zwar schrecklicher Fehler… „Ich habe eben gehört, dass der nächste Wettbewerb ein Bademodenwettbewerb ist. Dies bedeutet für uns, dass wir nun alle Hoffnungen auf Jun und sein Schauspielertalent setzen müssen, denn so wie es momentan steht, habe ich verdammt schlechte Chancen.“ Das Mädchen seufzte und kratzte sich am Kopf. Sie wusste nicht so recht, wie sie sich ihre Scham eingestehen sollte. Naja, was solls, dann wussten die Jungen eben, dass sie nicht perfekt ist… Klar, war das ein unglaublich schrecklicher Gedanke, doch dafür hatte sie keine Zeit. „Ist es euch auch aufgefallen? Die Sekushi hat sich auf einmal total verändert. Aus dem Mauerblümchen ist quasi eine fleischfressende Pflanze geworden und das ist wohl auch der Grund dafür, dass ich nicht mehr weit kommen werde. Als sich alle zurückgezogen haben, habe ich einen Fehler gemacht. Ich wollte wissen was an diesem Pult war und hab noch einmal rausgeschaut. Ich habe gesehen, dass der Manager mit der Jury irgendwas besprochen hat und da war dieses klimpernde Geräusch von der Tasche schon wieder, allerdings wurde ich bei meiner Beobachtung gestört und zwar von ihr… Ihr Auftreten war ganz anders und sie wirkte viel zu freundlich im Gegensatz zu vorher. Sie hat mir sogar was zu trinken angeboten, obwohl sie mich ja vorher total ignoriert hatte… Ich kann mir das auch einbilden, aber da die Chance besteht, dass sie nun etwas ahnt, muss ich vorsichtig sein.“ Tora schluckte, denn nun kam sie zu einem unbeliebten Teil, den sie eigentlich nicht weiter erklären wollte. „Tatsache ist, durch den nächsten Wettbewerb komme auch ich nur mit einem Henge, ich kann keine Waffe mehr verstecken und vor allem habe ich ein Problem, wenn sie mich tatsächlich für irgendwie gefährlich für ihren Plan hält, kann es passieren, dass sie es irgendwie schafft meinen Henge zu lösen, besonders stabil sind die ja nicht, dann bin ich hundertprozentig raus. Deswegen setzen wir unsere Hoffnungen lieber direkt auf Jun. Wir können nicht ausscheiden, bevor wir wissen was hier los ist. Ich bin mir sicher, dass da etwas ist und dass wir auch verdammt nahe dran sind, aber ich kann mir einfach nicht erklären was es ist.“ Wieder ein Blick auf die Uhr und wieder ein leises Seufzen. „Sorry Jungs, wieder zu wenig Zeit… Dasselbe Spiel wie vorhin… Teysaru, wenn du nun vor gehst und den Platz einnimmst, behalt diesmal ganz genau den Jurytisch im Auge, klar? Iori, du kommst wieder mit nach hinten und diesmal bitte ich dich die Sekushi im Auge zu behalten, aber bleib absolut passiv und fall ja nicht auf. Ich will nicht, dass sie uns noch mal erwischt. Für dich ist es wieder dieselbe Aufgabe wie vorhin Jun.“ Plötzlich verbeugte sich die Yamamoto vor den drei Jungen. Eine Tat, die man von Tora eigentlich nie und zwar wirklich so gut wie nie zu sehen bekam. „Entschuldigt meinen Fehler, aber ich verspreche euch, dass wir diese Mission erfolgreich beenden.“ Dann kam sie wieder hoch und nickte Iori einmal zu, damit er folgte. Jun hingegen packte sie am Handgelenk und zog ihn eilig hinter sich her. Sie musste ihm schließlich noch die Klamotten geben und viel Zeit blieb ihnen nicht. Deswegen zog sie Katsumi einfach hinter sich her, mit fröhlichem Grinsen wie immer, in die Umkleidekabine. Als sie etwas Abstand hatten, murmelte sie leise: „Und sei ja anständig. Ich zähl auf dich.“ In der Umkleidekabine angekommen, drückte sie schnell Jun oder eher Katsumi ihre Badebekleidung in die Hand und dann hatte sie selbst noch einiges zu tun. War sie zu übermütig und unvorsichtig geworden? Das musste wohl jeder selbst entscheiden, doch die Perfektion der Yamamoto lag nun in Trümmern, was ein harter Schlag für sie war... Nun wurde es erst richtig spannend, mal sehen ob alles tatsächlich so lief wie es sollte…
 

Ryuugu Jun

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Als Iori, Tora und Teysaru nacheinander eintrafen steigerte sich Juns Anspannung deutlich. Er hatte nicht viel zu tun oder zu sagen, entsprechend waren Toras Befehle und die Berichte von Iori und Teysaru für ihn umso interessanter.
Iori sagte allerdings nicht wirklich viel, abgesehen von ein paar Floskeln die offensichtlich entweder dazu dienten ihre Tarnung aufrecht zu halten oder ihn zu ärgern. Am wahrscheinlichsten war wohl eine Mischung aus beidem, zumindest glaubte Jun dass dies am ehesten zu Ioris Charakter passen würde.
Teysaru machte zwar ebenfalls eine kurze Bemerkung zum Äußeren von Tora und Katsumi, gab allerdings danach sofort einen knappen Bericht über das was er mitbekommen hatte ab. Anscheinend machte er sich viele Gedanken darüber was passieren würde, man konnte nur hoffen dass er in Zukunft ruhiger wurde, immerhin konnte er aus dem Publikum nicht viel machen wenn etwas am Jurytisch passierte.
Schließlich ergriff Tora das Wort und wies Jun direkt, leise, darauf hin dass die nächste Runde wohl kein Zuckerlecken wurde und legte ihm mit ihrer typischen 'freundlichen' Art nahe sich zusammen zu reißen. Jun schaute sie ernst an und flüsterte zurück. "Bleib ruhig, ich werd tun was ich kann." Ihr nächster Satz enthielt allerdings ein Wort das in Juns Verstand einschlug wie eine Bombe. "BADEMODENWETTBEWERB?" Aber damit war Tora noch längst nicht fertig, sie meinte sie selbst habe kaum eine Chance dabei und dass ihre Hoffnungen auf eine Fortsetzung des Wettbewerbes nur auf ihm ruhten. Jun konnte nicht anders als seine Teamleiterin eingängig und genau zu mustern. Er verstand einfach nicht wieso sie keine Chance haben sollte, ok, an zwei Stellen würden ihr ein paar weiblichere Formen gut stehen, aber alles in allem sah sie doch wirklich nicht schlecht aus. Als nächstes schaute er an sich selbst herunter und stellte fest dass sein Henge, zumindest vom körperlichen Standpunkt her, wesentlich besser aussah als Tora. Natürlich war das kein Wunder wenn man wusste woher Jun das Bild von Katsumi hatte, allerdings würde er das frühestens nach der Mission und dann wahrscheinlich nur in einer Männerrunde verraten. Doch er hatte ein Problem: Auch wenn er aussah wie eine junge Frau, er war eben keine. Er konnte weibliches Denken nicht nachvollziehen, was natürlich bedeutete dass auch weibliches verhalten für ihn ein buch mit sieben Sigeln war. Außerdem hatte er auch so einige Zweifel ob seine Bewegungen 100%ig korrekt, bzw. weiblich, waren.
Bevor Jun allerdings Widerworte äußern konnte teilte Tora einige mehr oder minder überraschende Erkenntnisse mit. Er hörte sich an was sie zu sagen hatte und seufzte am Schluss ein wenig enttäuscht. "Ich glaube es ist relativ normal dass Sekushi plötzlich ziemlich entspannt ist. Die Bühne ihr Revier, sie ist in gewisser Hinsicht die Königin dieser ganzen Veranstaltung. Und welcher Herrscher fürchtet sich schon in seinem eigenen Thronsaal?" Zwar hatte seine Teamleiterin damit recht dass das Verhalten des Managers seltsam war, allerdings war Jun der Meinung dass sie etwas zu viel in Sekushis Verhalten hinein interpretierte.
Als nächstes erklärte sie dass sie es, aus welchen Gründen auch immer, nur mit einem Henge durch den nächsten Wettbewerb schaffen würde. Jun verstand noch immer nicht wieso Tora dieser Meinung war, aber wenn ihr Henge wirklich mitten im Wettbewerb gelöst wurde wäre das mindestens eine kleine Katastrophe. Allerdings gefiel ihm dieser Gedanke doch noch ein wenig besser die Tatsache dass sie direkt wieder anmerkte dass seine Darstellung von Katsumi ihre einzige Chance war noch weiter zu kommen. Als Tora kurz auf die Uhr schaute grummelte Jun leise, aber durchaus hörbar, vor sich hin. "Na Klasse, bloß keinen Druck aufbauen. Wenn ich nicht schon seit eh und je jeden Sommer im Bikini ins Schwimmbad gehen würde wäre der nächste Wettbewerb ja schon fast peinlich." Als wäre der Sarkasmus in seiner Stimme nicht bereits unüberhörbar gewesen verdrehte Jun noch die Augen und schaute grimmig zur Seite.
Während Tora Befehle ausgab atmete Jun tief durch, er fühlte sich ein wenig ausgelaugt, das Henge aufrecht zu erhalten wurde langsam aber sicher anstrengend. Er nutzte fast nie Ninjutsus und hatte entsprechend kein gutes Gefühl dafür wie lange sein Chakra noch reichen würde. Trotzdem war er sich sicher dass er bis zum Ende des nächsten Wettbewerbes durchhalten würde, danach konnte er hoffentlich eine Kleinigkeit essen und das Henge kurz lösen. Nachdem Teysaru und Iori mit Befehlen versorgt waren kam auch Jun an die Reihe, allerdings kannte er seine Aufgabe ja gewissermaßen schon. "Schnauze halten, gut aussehen und weiter kommen."
Was dann kam überraschte Jun allerdings in ganz erheblichem Maßstab. Tora verbeugte sich, entschuldigte sich für ihren Fehler und versprach dass sie die Mission erfolgreich beenden würden. Obwohl er eigentlich ein wenig sauer wegen des nächsten Wettbewerbes war musste er doch grinsen und schüttelte leicht den Kopf. "Sieht so aus als wäre die Eisprinzessin doch nicht ganz so hart wie sie scheint."
Noch während Jun seinen Gedanken nachhing packte seine Teamchefin ihn am handgelenk und zog ihn mit sich. Auf den ersten Metern hatte er es nur seinen Reflexen zu verdanken dass er nicht der länge nach hinschlug, erst nach knapp vier Schritten hatte er sich an Toras Tempo angepasst und lief neben ihr her. Sein Blick fiel auf ihre Hand die sein Handgelenk umschlossen hielt. Es war ein seltsames Gefühl, er bekam eine leichte Gänsehaut und in seinem Gesicht deutete sich eine leichte röte an. Zwar kannte er Tora schon eine gewisse Zeit, aber trotzdem bescherte ihre Berührung ihm gleichzeitig ein gewisses Wohlgefühl und einen leichten Fluchtreflex. Als sie ihm zumurmelte dass sie auf ihn zählte schaute Jun leicht zur Seite, räusperte sich und grinste kaum merklich. "Keine Sorge Kori-hime, ich werde mein bestes tun." Seine Stimme wurde so leise dass nur Tora sie noch hören konnte, immerhin war das folgende nur für sie gedacht. "Nur Idioten behaupten nie einen Fehler zu machen. Du hast meinen ehrlichen Respekt für deine Erkenntnis, ..." Ein breites Grinsen zeichnete sich auf Katsumis Gesicht ab. "...aber verrat den Anderen bitte nichts davon, das wäre schlecht für mein Image."
Als sie endlich die Umkleide erreichten bekam Jun von Tora einen Bikini in die Hand gedrückt und war ab da auf sich gestellt. Bevor er sich in seine Ecke zurückzog schaute er zu Iori und legte den Kopf leicht schief. "Hey Iori, wo warst du eigentlich vorhin? Vor dem letzten Wettbewerb hab ich dich gar nicht gesehen. Warst du die ganze Zeit bei Tora? Oder hab ich dich einfach nur übersehen?" In dem Augenblick als er diese Worte aussprach bereute er sie auch schon wieder. Ihm fiel ein was er vor dem letzten Wettbewerb im Spiegel gesehen hatte und sofort hoffte er dass Iori nichts davon wusste. Da ihm nicht besseres einfiel beschloss Jun dass es Zeit war sich zu verdrücken und das beste zu hoffen. Er schaute auf die Uhr und verzog ein wenig überrascht das Gesicht, was natürlich alles nur gespielt war. "Oh, ich muss mich umziehen." Ohne sich weiter von Iori zu verabschieden machte Jun auf dem Absatz kehrt und ging mit schnellen Schritten zu der abgetrennten Ecke die er bereits beim letzten Umziehen in Beschlag genommen hatte.
Als er angekommen war atmete er hörbar erleichtert aus, für den Moment war er davon gekommen. Nun war es an der Zeit dass er sich sein Outfit für den nächsten Teil des Wettbewerbes ansah. Was er dann aber sah wollte ihm nicht so recht gefallen. Er hielt einen, auf den ersten Blick, normalen zweiteiligen Bikini in Händen. Auf den zweiten Blick bemerkte Jun aber doch einige Besonderheiten. Zu allererst war da eine große rote Schleife die in der Mitte des BHs angebracht war, dann fiel ihm auf dass das Unterteil kein Bikinihöschen war sondern eine Art, sehr enges, Boxershort und schließlich war da noch ein großes rechteckiges Stück Stoff mit gelben Rändern. Jun, am Anfang war das hier nur ein einfaches Henge gewesen, doch so langsam entwickelte sich das ganze wirklich zu einer Art Travestieshow. Er hatte bereits ein Kleid angezogen und nun folgte ein Bikini, unweigerlich fragte er sich wie das Publikum wohl reagieren würde wenn ihm mitten auf der Bühne das Chakra ausging. Er schüttelte den Kopf so energisch dass ihm ein wenig schwindelig wurde, aber irgendwie verdrängte er damit den Gedanken an sein echtes äußeres in einem Bikini.
Nach einigen Augenblicken seufzte Jun leise und ergab sich in sein Schicksal. Er zog zuerst das Kleid und die Schuhe, legte sie sorgfältig zusammen und breitete auf dem Stuhl vor sich den Bikini aus. Als nächstes Griff er hinter seinen Rücken, öffnete den BH und streifte ihn nach vorne ab. Letzten Endes zog er noch den Slip aus und legte ihn mit dem BH zusammen auf das Bündel das in der Ecke seiner Nische lag und seine normale Kleidung darstellte. Seine Unterwäsche verwandelte sich sofort als er sie losließ zurück in ihr normales äußeres und Katsumi stand nun völlig nackt da. Bevor Jun sich nun aber wieder anzog schaute er an sich herunter und seufzte leicht. Es war das erste Mal dass er eine Frau, auch wenn er wusste dass nicht an ihm echt war, nackt sah. Er konnte nicht widerstehen und drehte sich zu dem Spiegel hinter sich um. Man konnte sagen was man wollte, aber sein Katsumi Henge sah wirklich hervorragend aus, allerdings fand er den Anblick nicht so toll wie er vorher gedacht hatte. Vielleicht lag es daran dass er sich ja praktisch selbst betrachtete oder aber daran dass das was er sah keine echte Frau war. Von allein wäre er nie auf die Idee gekommen sich per Henge in eine Frau zu verwandeln um sich dann diese nackte Frau anzuschauen und im Augenblick wurde ihm klar dass dieser Anblick bei weitem nicht so schön war wie andere vielleicht denken mochten.
Nach einigen Augenblicken in denen Jun zwischen Ekel vor sich selbst und Faszination über seine Schöpfung schwankte zog er sich an. Zuerst stieg er in die boxershortähnliche Hose, streifte dann den BH über und richtete die Schleife. Abschließend stand er ein wenig ratlos mit dem rechteckigen Tuch vor dem Spiegel und überlegte was er damit tun sollte. Es sich um die Schultern zu legen sah dämlich aus, als Kopftuch war es sicher auch nicht gedacht und die Brüste damit zu verhüllen erschien im in einem Schönheitswettbewerb Kontraproduktiv. Schließlich entdeckte er dass es gerade lang genug war dass er es sich um die Hüften binden konnte, es schien also eine Art Rock zu sein. Nach kurzem nachdenken schlang Jun das Tuch um Katsumis Hüften und verknotete zwei Ecken.
Nun stand er wieder vor dem Spiegel und betrachtete sich selbst. "Ich hoffe das reicht um eine Runde weiter zu kommen." Gerade als er sich auf den Weg machen wollte fiel sein Blick auf die Startnummer, die immer noch an dem Kleid das er getragen hatte befestigt war. Er löste die Sicherheitsnadel der Nummer und befestigte sie an dem Tuch dass er um die Hüften trug. Anschließend suchte er den abgerissenen Zettel, den er vor dem letzten Wettbewerb in seinem BH versteckt hatte, aus dem Wäschehaufen der in der Ecke vor ihm lag heraus versteckte ihn erneut in seinem BH. "Besser eins haben und keins brauchen, als eins brauchen und keins haben." Nach einer letzten Prüfung seines Äußeren nickte Jun leicht und verlies langsam seine Nische. Als er hinter der Trennwand hervor trat stellte er fest dass die meisten Models bereits fertig waren und sich vor der Tür aufstellten. Sekushi zupfte noch an ihrem Outfit herum und wirkte dabei sehr zufrieden, sie war definitiv in ihrem Element. Sie hatte schon einige solche Wettbewerbe gewonnen und schien sehr sicher auch diesmal zu gewinnen, ob sie dabei betrog war für Jun noch längst nicht sicher. Vielleicht betrog jemand damit sie gewann und sie wusste nichts davon, vielleicht war das aber auch alles nur eine Intrige gegen sie oder aber sie betrog wirklich.
Jun verließ die Umkleide durch die Tür und stellte sich in die Reihe der wartenden Models. Einige plapperten Wild durcheinander und kicherte wie Schulmädchen, andere musterten still und mit vernichtenden Blicken die Konkurrenz. Langsam kratze er sich mit der linken Hand am Ohr, drückte aber in Wirklichkeit den Sendeknopf seines Headsets und flüsterte dann so leise er konnte. "Ok, ich bin soweit. Hat einer von euch noch irgendwelche Tipps für mich?"
 
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Es war unglaublich, wie ruhig es eigentlich abgelaufen war, Iori hatte sich zwar nicht wirklich erwartet, dass etwas passieren würde, aber das es so wenig war konnte er selbst nicht wirklich glauben. Diese Mission war bis jetzt nicht eine Probe für seine Fähigkeiten, sondern für seinen Geist gewesen, er hatte den Frauen in der Kabine widerstehen müssen, sich irgendwie aus den Klauen des Visagisten winden müssen und jetzt war wieder die Kabine dran. Es war eine einzige Tortur, die anscheinend nur darauf ausgelegt war, seinen Geist auf jede seiner Schwächen zu prüfen und dann dort einen glühenden Pfahl hineinzutreiben. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es zur vollkommenen mentalen Erschöpfung kommen wurde und dann war es so ziemlich vorbei. Mit viel Glück und vielleicht etwas Ablenkung wäre es Iori vielleicht möglich lange genug durchzuhalten, ohne einfach nur umzufallen. Noch nie war für den Jungen das Paradies und die Hölle so nah beieinander gewesen, zum einen waren da diese vielen jungen Damen, die zumindest Ioris Meinung nach alle wirklich gut aussahen, in dieser Gruppe musste er Tora auch einordnen, und auf der anderen Seite war immer dieser Gedanke im Hinterkopf, worum es bei dieser Versammlung und Zurschaustellung von Fleisch und Stoff eigentlich wirklich ging. Es schien nämlich so, als wäre die ganze Sache bis jetzt einfach nur eine einzige große Fleischbeschauung gewesen und das hatten die Körper aller Teilnehmerinnen nicht verdient, nicht einmal der Falsche von Jung, hätte so etwas über sich ergehen lassen sollen.
Das Tora gepatzt hatte war Iori ziemlich egal, die Mission war noch am Laufen und damit hatte sie die ganze Angelegenheit nur schwieriger gemacht, schwieriger war in den meisten Fällen einfach besser. Das würde der ganzen Mission mehr Schwung geben, sie ankurbeln und das Interesse des Jungen an der Mission drastisch erhöhen. Außerdem hatte ihn die Tatsache, dass Tora einen Fehler zugab, wirklich verblüfft, er hatte sie nicht für eine Person gehalten, die frei über ihre eigenen Fehler reden konnte. Was das anging, hatte er sich wohl verschätzt. Er sah Jun und Tora nach, wie beide sich vor ihm gingen. Tora zerrte Jun förmlich mit sich und es schien, als wären beide in einem irrsinnigen Stress. Allerdings passte dieses Erscheinungslid sicher auch in die momentan herrschende Atmosphäre, alle Schienen zu warten und sie hatte nur noch knapp zehn Minuten Zeit, sich an das Umziehen zu machen und wieder an dem Eingang zur Bühne zu stehen. So hektisch ging es also auf diesen Schönheitswettbewerben zu. Jun wollte dann auch noch wissen, wo er während der ganzen Zeit abgeblieben war. Eine Frage, die eigentlich auf der Hand lag und Jun hatte wohl einen Anfall von Demenz, also wurde er auch dementsprechend einfach ignoriert, dumme Fragen zu beantworten lag nämlich nicht in Ioris Natur geschiedenen in seinem Aufgabenbereich. Tora und Jun waren inzwischen schon in der Umkleide verschwunden und Iori blieb noch kurz davor stehen und musste tief einatmen und dann wieder ausatmen, bevor er auch nur daran denken konnte, in den Raum zu gehen. Immerhin musste er sich dafür wappnen, denn diesmal waren es nicht Kleider, die die Damen anziehen würden, sondern Bademode, der Traum eines jeden Jungen, naja fast. Iori war ein mehr oder weniger konservativer Typ und wollte eigentlich nicht allzu viel von dem, was dort drinnen zweifelsohne passieren würde mitbekommen. Das Dumme dabei war nur, dass er aufmerksam bleiben musste und gleichzeitig nicht irgendein Mädchen anstarren wollte, das wäre einfach nur unhöflich und er selbst könnte sich so einen Fehltritt wohl nie verzeihen. Der junge drückte die Klinke nach unten und trat ein, in einen Raum voller Mädchen, die sich mitten in im Umziehen befanden. Alle warfen kurz einen Blick zur Tür, fast so als mussten sie sichergehen, dass der Eindringling überhaupt Zugang zu dieser Umkleide hatte, wandten sich aber sofort, nachdem sie ein bekanntes Gesicht sahen, wieder ihren eigenen Dingen zu. Auch ihr Ziel machte genau das gleiche, ein kurzer Aufblick in Ioris Augen und wieder zurück zu ihrem Bikini. Es war wieder dasselbe Gefühl von vorhin, diese Mischung aus Geborgenheit und dem Schuldgefühl, dass seine Augen unweigerlich die Körper der Mädchen vor ihm streifen würden.
Iori wollte sich wie zuvor daran machen, sich um Toras und Juns „Make-up“ zu kümmern und gerade als er an den Henkel der Schublade des kleinen Tisches der für Tora bestimmt, war griff, um sie aufziehen. Sah er eine Thermoskanne auf dem Tisch seiner Teamleiterin stehen, dieses Gefäß aus Metall war vorher definitiv nicht hier gewesen. An die kann angelehnt war ein Umschlag, er konnte sich einfach nicht dazu überwinden, den Umschlag aufzureißen, aber er, nachdem sein Hirn kurzgearbeitet hatte und die Daten die sich ihm in seiner kurzen Anwesenheit in der Umkleide eröffnet hatten zusammengefasst hatte, gab es nur eine Person, die diese Thermoskanne hier zurückgelassen hatte. Nämlich Sekushi. Sie hatte Tora etwas zu trinken angeboten, außerdem war sie die ganze Zeit um Toras Platz gestiefelt, zumindest seit Iori den Raum betreten hatte. Jun hatte keine Thermoskanne, also fiel er auf jeden Fall weg, Teysaru war auf jeden Fall klug genug, um seine Teamleiterin nicht anzugraben, also war eigentlich nur die Rivalin übrig. Der Weißhaarige zog einen Block aus dem Tisch und schrieb mit einem Bleistift auf den ersten Zettel: „Die Teekanne von Sekushi, besser nicht trinken!“ Wieso er schrieb, das Model schien einfach immer und überall zu sein und Tora in diesem Raum auch nur irgendwas zu sagen war einfach sinnlos, er könnte genauso gut sein Henge lösen und mit Wassergeschossen um sich schießen. Das beschriebene Blatt zog er dann aus dem Block und faltete es sofort. Es konnte nicht zulassen, dass es die ihre Gegnerin einen Blick darauf warf. Der Zettel glitt daraufhin in seine Tasche und würde nur seinen Weg schon zu Tora finden. Als diese dann an ihren Tisch kam, nahm er sie bei der Hand und drückte ihr in derselben Bewegung den gefalteten Zettel in die Hand. Er führte sie zu ihrem Stuhl und vertraute darauf, dass sie verstand, was zu tun war. Immerhin war sie die Leiterin der ganzen Sache. Er wandte ich noch Jun zu und tat dort auch seine Arbeit, bis er dann mit beiden fertig war und ging. „Viel Glück Mädchen, aber das braucht ihr ja gar nicht.“ er lächelte und verließ den Raum, um wieder zurück zu seinem Platz im Pulbikum. Irgendetwas musste er sich einfallen lassen, Jun schien wirklich nicht bei der Sache zu sein und das konnte einfach die ganze Aufgabe gefährden, wenn er sich nicht mehr an ihre kleine Auseinandersetzung vor vielleicht einen halben Stunde erinnern konnte, dann war definitiv etwas in seinem Kopf faul. Iori atmete resignierend aus und wandte sich Teysaru zu, der neben ihm Platz genommen hatte. "Könntest du für mich bitte ein Auge auf Jun haben, wenn ich mal nicht da bin. Er scheint nicht wirklich bei der Sache zu sein."
 
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War es die Stimme seiner Mutter, die in seinem Kopf wiederhallte und ihn ermahnte, besonders nett zu Mädchen zu sein? War es ein unerkannter Beschützerinstinkt? Oder war es schlicht Symphatie für das Mädchen vor ihm? Teysaru wusste es nicht, aber schon wieder hatte er diesen Drang seinen Arm auszustrecken und ihr zu sagen, dass sie sich keinen Kopf machen sollte. Es lag ihm ziemlich schwer im Magen, wie sie sich selbst so fertig machte, indem sie zuerst behauptete, dass sie im Bademodenwettbewerb keine Chance haben würde. Der Genin konnte nicht anders, als sich verständnislos ein geistiges Bild von Tora in Bikini in den Kopf zu rufen. Wenn sie nicht gerade ihren BH ausstopfte oder gar einen Ganzkörperoverall trug, um Fettpolster zu verbergen (was sie offensichtlicherweise nicht tat) konnte er sich einfach nicht vorstellen, was sie sofort disqualifizierte. Und so selbstsicher wie sie ihr Team herumkommandierte konnte er es wohl kaum auf Minderwertigkeitskomplexe schieben. Lange blieb ihm allerdings nicht, darüber nachzudenken, denn das Bild brachte einen leicht roten Schimmer um seine Nase, zart genug um nicht gesehen zu werden. Er schluckte, verbannte die Vorstellung irgendwo ganz nach hinten bevor sich auch Katsumi dazugesellen konnte und ihn ausknocken würde. Die beiden würden ihm früh genug begegnen, dann konnte er sich damit auseinandersetzen wenn es soweit war. Bademode war beinahe mit Unterwäsche gleichzusetzen und ein Mädchen in Unterwäsche zu sehen war sein allergrößter Schwachpunkt. Er fühlte schon, wie allein bei dem Gedanken daran sein Herz zu zittern begann. Hoffentlich würden die anderen es einfach als Zeichen seiner allgegenwärtigen Nervosität sehen und nicht näher darauf eingehen. Er sagte ja auch nichts dazu, wie Tora sich wegen eines in ihren Augen fatalen Fehlers niederentschuldigte. Für ihn war seine Unprofessionalität viel schlimmer als die Tatsache, dass Sekushi sie gesehen hatte, wie sie zum Jurytisch schaute. Welches Mädchen schaute bitte nicht ständig zu den Juroren, versuchte sie mit zuckersüßen Lächeln zu berzirzen? So perfekt wie seine Teamleiterin ständig auftrat, so schlimm war es für sie scheinbar, zu patzen. Würde sie jetzt die Nerven verlieren? Das wäre so ziemlich das Schlechteste, was passieren konnte, den seine Angst vor ihr war die dickste Kette, die seinen Geist in Schranken hielt. Ohne ihre straffe Führung wäre er mit Sicherheit schon lange weg vom Fenster. Er brauchte jemanden, auf den er sich konzentrieren konnte, wenn doch allein Juns Anblick ihn schon dazu brachte hormonell abzuschalten und Iori auf eine eigenartige Art komplett an ihm vorbeisegelte. Tora zu ignorieren war unmöglich. Er musste sie schon allein deshalb ansehen, weil er Schiss davor hatte, dass sie ihn für mangelnde Aufmerksamkeit eine überbraten würde, von der er nicht so schnell wieder aufstand.
Apropos mangelnde Aufmerksamkeit. Er hatte gerade auf Durchzug geschaltet! Oh nein, oh nein, ich habe...ah. Halt. Sie sagt es grade. Puh.
Eigentlich waren seine verschwitzten Hände total überflüssig, denn der neue Plan war ganz genau die selbe alte Leier. Er hielt einen Platz frei, die anderen zogen sich um/schminkten und letzendlich würde er nasenblutend in seinem Sitz kauern und wimmern, dass er sterben müsse. Alles klar. Kein Problem. Der klitzekleine Bonus war, dass er den Jurytisch beobachten sollte. Kriegte er hin. Wie war er jetzt von aufgeregt auf resigniert gewechselt? Egal.

Die Truppe löste sich auf, indem Tora Jun auf brachiale Weise mit sich zerrte und Iori cool - oder kühl? - wie immer hinter ihnen herging. Es war ganz gut, dass nicht so viel Wert auf Abschiedfloskeln gelegt wurde, so hatte er genug Zeit sich wieder zu fassen und sein Gedankengestrüpp in nervengerechte Stückchen zu schneiden. Mit demselben aufgesetzten Managerblick wie zuvor und in die Taschen gegrabenen Händen ging er den Flur zurück bis zur vertrauten Halle mit den Sitzen. Als er den Türhebel umfasste zitterten seine Hände kaum noch. Langsam kam wieder diese Ruhe in seinen Kreislauf, die ihn daran erinnerte, dass er ein Ninja war. Er konnte den Boden zum bröckeln bringen, indem er Fingerzeichen formte. Er würde also auch das schaffen, was auf ihn zukam, egal wie sich diese Intrige entwickelte. Und dass es sich bei diesem Schönheitswettbewerb um eine Intrige handelte war ihm spätestens da klargeworden, als er erfahren hatte, dass sich Sekushi um hunderachtzig Grad charakterlich gedreht hatte. Nicht einmal er schaffte es, seine Nervosität so vollkommen zu verdrängen wie sie. Er konnte geschäftlich wirken, aber sobald man ein Mädchen in Bademode vor ihn stellte würde er die Nerven verlieren. Und dann war da noch dieser Manager. Er war verdächtig. Und nicht nur, weil er ihn nicht leiden konnte.
Heftig zuckte er zusammen, als eine Hand gegen seine Schulter stieß und er bemerkte, dass er immernoch halb im Türrahmen stand. Verdammt, er durfte sich nicht ablenken lassen. Eine gemurmelte Entschuldigung und ein Lächeln leichter presste er sich durch die Tür und lehnte sich gegen die Wand direkt daneben. Über ihm war einer dieser schicken Theaterleuchten, die so alt aussah, dass er direkt vorsichtshalber noch einen Schritt zur Seite machte, nur für den Fall, dass sie den Alterstod starb und ihn erschlagen wollte. Sein Blick glitt über den Raum, seine Beine wollten schon einen freien Platz aufsuchen, da lokalisierte er den Manager wieder einmal alleine am Tisch herumstehen. Es war noch relativ leer in dem Raum, und niemand achtete auf ihn. Das war DIE Gelegenheit, um herauszufinden, was er dort trieb. So lautlos wie er konnte (und zum Glück bewegte er sich auf einen Teppich, also wäre er selbst ohne Ninjafertigkeiten ziemlich leise gewesen) schlich er die Wand entlang, nicht zu langsam, um Aufmerksamkeit zu erregen, nicht zu schnell, dass man denken konnte er würde irgendwohinrennen und ihm mit einem Blick folgen. Jedenfalls hoffte er das. Seine Fingerspitzen glitten über die Unebenheiten der Wand und schlossen sich letzendlich um die Ecke, die zur Bühne hin abknickte. Kurz peilte er die Lage, dann suchte er sich eine Position eingequetscht zwischen der Treppe, über welche die Jury ihren Tisch betreten würde und der Bühne an sich, aus der er den Tisch und den Gorilla einigermaßen gut im Blick hatte. Es roch allerdings nicht unbedingt angenehm in dieser kleinen Nische. Hoffentlich musste er nicht niesen...oder reihern. Quatsch. Die blauen Augen fixierten sich auf die unbewegte Miene des Managers, der zum Glück in eine vollkommen andere Richtung schaute als die seine. Er wirkte nicht wirklich verdächtig, nur so als würde er auf die Juroren warten um mit ihnen zu plaudern, was nichts Ungewöhnliches war...vielleicht hatte die Abenteuerlust ihn gepackt und er machte sich gerade zum Idioten? Wohl kaum...man konnte ihn von den Sitzen aus nicht sehen. Und von der Bühne aus dürfte das auch nicht möglich sein, außer er sprang senkrecht in die Höhe. Oder man suchte gezielt nach ihm. Trotzdem, möglicherweise führte King Kong auch etwas im Schilde. Er musste...Er schnappte heftig nach Luft und duckte sich, als jemand die Treppen hochgestiefelt kam. Das Gesicht nach oben gereckt, eine Hand locker auf das Geländer gelegt und einen Hüftschwung, der den Models alle Ehre gemacht hätte...Bingo. Visagist. Er kam direkt auf den Manager zu und wirkte zur Abwechslung einmal nicht völlig entzückt. Im Gegenteil. Sein Gesicht war zu einer genervten Grimasse verzogen. Der Gorilla hob eine Braue, doch konnte er nichts sagen, denn sofort fing der Visagist an einen Wortschwall loszulassen, der sich ein wenig anhörte wie ein Nasenbär auf Drogen. Wie zur Hölle kommst du auf diesen Vergleich...?!
"Schau nicht so. Es gibt Schwierigkeiten, ja! Dieses Mädchen da, diese..." Er fuchtelte wild mit einem Arm in der Luft herum. "Tora! Genau. Sekushi-chan sagt, sie läuft ihr ständig über den Weg und hat das Jurypult so komisch angesehen...."
"Denkst du, sie ist eine Gefahr für uns?"
"Aber hallo! Das sage ich doch gerade, oder? Pass auf, wir müssen..."
Für die letzten Sätze beugte er sich zum Gorilla und flüsterte, so dass Teysaru kaum etwas verstehen konnte. Er reckte sich, sperrte die Ohren auf, doch konnte er unmöglich mehr in Erfahrung bringen. Es war nicht nur die gedimmte Lautstärke, sondern auch sein wild klopfendes Herz, das ihn davon abhielt mehr zu erlauschen. Tora. Er fühlte sich, als würde seine Haut zusammengezogen, als würde er implodieren. Sie hielten sie für eine Gefahr und dieser Blick, den der Manager hatte....Sie würden ihr etwas antun! Oder zumindest etwas in diese Richtung planen. So richtig konnte er noch nicht verarbeiten, dass er gerade herausgefunden hatte, dass diese ganze Mission Hand und Fuß hatte. Dass es illegale Aktivitäten gab. Sämtliche Alarmglocken, die Tey besaß schrillten, als er auch noch dieses Klimpern hörte, dass vorher schon als verdächtig beschrieben worden war. Der Manager stellte eine Thermoskanne auf den Jurytisch, zusammen mit einigen Plastikbechern. Was hatte das zu bedeuten? Blinzelnd versuchte er auch diese Information in den Schwall einzubauen, der sich gerade auf ihn ergossen hatte. Sie konnte nicht sehr wichtig sein. Vermutlich schleimte er sich einfach mit etwas frischen Kaffee ein.
"...Teysaru?"
Als urplötzlich sein Name fiel und die beiden sich misstrauisch die Zuschauerreihen anschauten, schreckte er zusammen. Den ganzen Satz hatte er nicht mitbekommen, doch ihm war klar, dass er sich jetzt verziehen musste, bevor sie bemerkten, dass er nicht da war. Leise und schlurfend, etwas blass schlich er sich wieder zurück, diesmal nicht so genau darauf achtend, dass ihn keiner sah, weil er sich nicht verdächtig machte wenn er einen Platz suchte. Der Saal hatte sich während seiner Lauschaktion gefüllt und Iori saß schon vor ihm da. Er kämpfte sich zu ihm durch und setzte sich auf den Platz neben ihn. Auf seine Bitte hin nickte er nur, bevor er zum Headset langte und sich zu dem Kleineren hinbeugte, als würde er es nur ihm erzählen. Seine Hand auf dem Sendeknopf sah wenn er Glück hatte so aus als würde er seinen Mund abschirmen. "T-Tora...es...ich habe gerade den Manager und den Visagisten belauscht und sie haben über dich geredet, und dass sie dich für eine Gefahr halten. Pass auf, sie könnten dich angreifen. Und da auch mein Name gefallen ist haben sie uns wohl alle im Auge. Es gibt etwas Verbotenes hier, da bin ich mir jetzt ganz sicher...oh. Äh...das Ding, was der Manager auf den Tisch gestellt hat - das war nur so eine Kanne. Das hat geklimpert." Er schluckte schwer und hoffte, dass man die Sorge nicht allzu sehr aus seiner Stimme heraushörte. Oder die Aufregung, weil er jetzt gleich die geballte Ladung Weiblichkeit abkriegen würde und partout nicht wusste, was er tun sollte - vor allem, da er Jun im Auge behalten musste...

 
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