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Das alte Theater

Inuzuka Ara

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Tora war unglaublich angespannt in diesem Moment. Die junge Kunoichi hatte ihren Patzer noch lang nicht verwunden, auch wenn sie sich die ganze Zeit dazu zwang einfach an den weiteren Verlauf der Mission zu denken, da wenig Zeit war. Die Worte von Jun gefielen der Kunoichi nicht. Klar war sich Tora total sicher, dass es hier nicht mit rechten Dingen zuging, doch grade Jun schien immer wieder auf die Unschuld der Gegenseite plädieren zu wollen. Besonders als er meinte, dass die Bühne doch ihr Revier war und sie da auch keine Panik mehr haben musste, verzog Tora sogar einen Moment das Gesicht. Denn grade das war komisch. Die meisten normalen Menschen waren da genau andersrum. Vorher war alles locker, vielleicht ein wenig Aufregung aber sonst nichts und grade dann im Wettbewerb unglaublich aufgeregt, aber dieses Mädchen war sowas von total anders! Sie war vorher fast panisch und nervös, als würde man sie jede Sekunde abstechen wollen und dann als es wirklich heiß wurde, war sie so absolut von sich selbst überzeugt, dass sie sogar Tora irgendwie Angst machte. Sicher verstand keiner der Genin warum Tora ihre Chancen so schlecht einschätzte, doch sie wollte es keinem erzählen. Umso besser wenn es keiner merkte… Tora war froh, dass sie auf der Bühne zu viel zu tun hatte und deswegen keine Zeit zum aufgeregt sein hatte, sonst wäre sie wohl wirklich total aufgebracht und zittrig. Aber egal, alles würde sie tun um durch diese Mission zu kommen. Natürlich auch unbeschadet und mit gutem Ergebnis, aber naja. Immerhin war sie die erste die gepatzt hatte, sie konnte nun niemandem mehr etwas vorwerfen. So viele Gedanken schossen der Genin durch den Kopf, während sie einfach nur stur den Jungen, eh halt das Mädchen, hinter sich her zerrte, als würde sie ein Mörder verfolgen…
Das zynische Kommentar von Jun machte da leider auch nichts besser. Doch dann als sie in der Umkleide ankamen und der Junge ihr etwas zuflüsterte, brachte er all ihre Gedanken irgendwie mit einem Mal durcheinander. Kori-hime? Klar, Tora liebte es mit dem Wort Hime angesprochen zu werden, schließlich war sie auch eine wahrliche Prinzessin, doch Jun konnte dies doch gar nicht wissen. Und dann auch noch Kori-hime… Doch natürlich schaffte der Junge es noch weiter Tora in Verlegenheit zu bringen, indem er ihr sagte, dass Fehler machen ganz normal war. War es eben nicht! Toras Gesicht lief rot an und diesmal würde sie es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht schaffen dies zu verbergen. Sie drückte ihm einfach den Bikini in die Hand und schaute ihn nicht mehr an. „Baka…“, murmelte sie leise und drehte sich eilig weg um davon zu laufen. Nicht dass es falsch war, was er da sagte, Tora konnte nur einfach damit nicht umgehen und schämte sich grade unheimlich. Warum konnte das Mädchen nur schwer erklären und eigentlich wollte sie nicht einmal darüber nachdenken.
Hastig lief sie durch die Kabine und schlich sich wieder in ihre unbeobachtete Ecke. Sie drückte den Bikini an sich und atmete einmal tief durch. Was war nur los? War es der Fehler, den sie gemacht hatte, der sie hier grade so durcheinander brachte? Oder etwa dass sie diese Mission leitete und sie das Gefühl hatte dass ihr alles aus der Hand glitt? Vielleicht war es auch etwas anderes, an das sie nun gar nicht denken wollte… Tora stand mit dem Gesicht zur Wand und starrte in den Spiegel. Schon wieder wollte das Mädchen nur Fluchen, ausrasten oder um sich schlagen. Egal was sie wollte, sie konnte nichts tun und nichts würde irgendwas helfen… Plötzlich erkannte sie im Spiegel hinter sich das Gesicht der Sekushi. Sie stand weit abseits, doch sie schien immer in der Nähe von Tora zu bleiben. Stimmte ihre Vermutung? Natürlich, egal ob Tora wirklich eine Bedrohung für sie war, das war ziemlich egal, denn sonst hatte die Sekushi ja nichts mehr worauf sie achten musste. Doch diesmal sprach sie das Mädchen nicht an, sondern war nur ein Abbild im Spiegel mit einem unheimlichen breiten Grinsen… Tora verzog sich noch ein Stück weiter, immer weiter zurück bis sie das Gefühl hatte allein zu sein und nutzte die Zeit um sich endlich umzuziehen. Ein schwarzer Bikini, ähnlich wie das Kleid zuvor recht schlicht und edel. Eben das was Tora mochte und damit sprach sie natürlich auch komplett einen anderen Geschmack als Katsumi an, was aber auch gewollt war. Der Schal hing immer noch um ihren Hals als sie wieder weiter raus kam. Sie wollte allein kein Jutsu nutzen, denn sie hatte Angst beobachtet zu werden. Deswegen hatte sie dafür einen anderen Plan… Als sie nach vorn kam, schien Iori sie schon zu erwarten. Das erste was sie tat, war einen Moment Deckung hinter dem Jungen zu suchen um schnell einige Fingerzeichen anzuwenden. Das Jutsu, welches sie Einsetzte, war absolut unsichtbar, da sich an ihrem Körper sichtbar nichts veränderte… Dann wollte sie mit der einen Hand den Schal von ihrem Hals wickeln, während Iori plötzlich die andere packte. Schon wieder erschrak Tora und fast wurde sie schon wieder rot. Verdammt, diese Mission brachte sie viel zu sehr durcheinander. Sie nahm den Zettel an sich und nickte ihm zu. „Arigatou.“, murmelte sie leise und lief dann los. Als sie vor der Flasche stand, war dieses Mädchen schon wieder hinter ihr. Tora rollte mit den Augen, doch scheinbar hatte sie manchmal mehr Glück als erwartet. Einige Mädchen lenkten die Sekushi kurz ab… Tora nutzte den Moment um die Flasche in ihrer Tasche zu verstauen. Danach machte sie sofort auf den Weg zu der Reihe. Sie musste die Sekushi vom Hals kriegen, sonst hatte sie keine freie Sekunde um sich zu konzentrieren… Wieder in der Schlange angekommen, reihte sie sich direkt hinter Jun ein. Als sie dann hinter ihm stand, wusste sie nicht so ganz was sie tun sollte. Irgendwie schämte sie sich noch immer wegen vorhin. Eigentlich wollte sie ihn daran erinnern, dass er das gewinnen musste und dass sie auf ihn zählte, doch ihr Körper tat mal wieder alles von allein. Sie packte das „Mädchen“ an der Schulter, zog es ein Stück nach hinten um ihr etwas zu zuflüstern. „Ganbare*, Aho.“ Warum sie ihn beschimpfte, könnte sie sicher selbst nicht beantworten, wenn man sie fragte. Noch bevor sie loslassen konnte, hörte sie die Worte von Teysaru in ihrem Ohr. Diese Worte reichten um der Genin einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Ihr Fehler zeigte seine Folgen und diese waren wirklich unangenehm. Tora hatte eigentlich vor niemandem wirklich Angst, das Problem war, dass sie die Mission keinesfalls gefährden wollte. Sie schluckte und versteckte sich wieder ein wenig hinter Katsumi, ehe sie die neuen Anweisungen herausgab. „Keine Sorge, sie können mir nichts tun, so lange hier so viele Menschen sind.“ Ob sie dies nun sagte um sich selbst zu beruhigen oder für die Jungen war ihr selbst nicht ganz bewusst. Sie stoppte einen Moment und fuhr dann in monotoner Tonlage fort. „Okay, alle Augen auf Jun und die Sekushi. Jun darf keinesfalls rausfliegen und das heißt, dass ihr unbedingt darauf achten müsst, dass er nicht manipuliert wird von denen. Ich bin mir sicher, dass ich nicht weiter komme, weil ich erstens mein kleines Problem habe und zweitens ich denke, dass wenn ich eine Gefahr für sie darstelle, sie dafür sorgen werden, dass ich ausscheide. Ihr da draußen müsst unbedingt ganz genau aufpassen und schaut ob die Jury tatsächlich aus dieser Kanne trinkt… In der Umkleide hat die Sekushi versucht mir auch so eine anzudrehen und so langsam glaube ich, dass es mit den Dingern tatsächlich irgendwas auf sich hat…“ Damit war ihr Funkspruch beendet und sie sagte auch kein Wort mehr, denn dafür blieb keine Zeit. Die Mädchen mussten raus…
Wieder liefen sie in einer Reihe stur nach draußen. Tora war kalt, in so einem Bikini im Theater marschieren zu müssen, war unglaublich kalt. Dazu wäre sie grade fast unglaublich rot angelaufen, da sie gleich vor einer Masse an Leuten in so wenig Kleidung stand… Unweigerlich wanderte ihre Hand an den Hals und sie fasste an ihre Narbe. Sie selbst spürte sie natürlich, doch sehen konnte sie keiner. Dennoch fühlte sie sich unglaublich nackt in dem Moment, obwohl eigentlich ja die wichtigsten Stellen bedeckt waren. Das Lächeln auf ihre Lippen zu zwingen wurde immer schwerer, doch sie blickte starr in die Jury und grinste wie immer zuckersüß. In dem Moment wurde Tora erst wirklich klar, wie wichtig Teysarus letzter Satz für die Verdächtige war. Das hatte geklimpert. Die Kanne, in der Tasche, auf dem Tisch und vor ihren Augen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie oft sie eigentlich schon diese Kannen gesehen hatte. Schon ganz am Anfang, als sie das erste Mal die Jury beobachtet hatte! Doch warum war dieses Mädchen am Anfang so sehr darauf aus den Inhalt ihrer ach so wichtigen Tasche geheim zu halten? Es war doch eigentlich nur Tee. Tora ärgerte sich, dass sie da nicht genauer drauf geachtet hatte, doch nun konnte sie den Jungen auch erst wieder etwas sagen, wenn sie hinter der Bühne war. Dann mussten sie erst einmal schauen.So richtig viel Sinn ergab dies nämlich irgendwie noch nicht… Als die Models dann auf der Bühne standen und auf ihr Urteil warteten, warf Tora einen Blick ins Publikum. Teysaru saß da und Iori auch. Da war auch der Manager und … der Visagist? Nein, er war nicht da! Wo zur Hölle war der hin und wieso hatten die Jungs das nicht erwähnt? Während Tora noch den Saal nach ihm absuchte, merkte sie gar nicht wie die anderen Models aufgerufen wurden. Erst als ihr eigener Name fiel, schritt sie fast automatisch ein Stück nach vorn und beobachtete die Jury. Sie flüsterten, doch was viel schlimmer war… Sie schüttelten mit dem Kopf. Woran lag es? Tora wusste es nicht, ihr Henge stand noch und trotzdem schienen sie absolut abgeneigt. War sie so hässlich? Vielleicht hatte es auch etwas mit der Sekushi zu tun! Aber egal, sicher war, dass sie nun draußen war. Nachdem Tora zurück treten musste, wurden noch einige Models aufgerufen, doch ihre Augen wanderten noch immer durch die Halle auf der Suche nach dem Visagisten. Sicher war er plötzlich verschwunden und die Jungen hatten deswegen nichts gesagt. Sie würden nicht patzen, ganz bestimmt nicht… Dennoch, grade das machte es noch unangenehmer. Wenig später wurden erneut vier Modelnamen aufgerufen und wie erwartet, fiel als letzter der Name Yamamoto Tora. Sie trat einen Schritt nach vorn und wartete auf die Worte der Jury. Begründungen fielen nicht, den Mädchen wurde nur mitgeteilt, dass sie nun draußen waren. Dann mussten sie zurück treten und wurden sofort aufgefordert die Bühne zu verlassen, während die anderen Mädchen einen Moment noch draußen bleiben mussten. Übrig blieben die zehn Finalistinnen, die alle einzeln noch einmal beim Namen genannt worden, worauf hin sie sich verbeugten. Tora sah dies nur noch im Augenwinkel, denn sie war schon dabei die Bühne zu verlassen. Hinter dieser angekommen, wich der glückliche Ausdruck ihrer Mimik, doch viel wichtiger war, dass sie direkt hinter der Bühne plötzlich am Arm gepackt wurde. Erschrocken drehte sie sich um und ihr strahlte das überhebliche Lächeln des Visagisten entgegen. „Tora-chan? Ich muss dir unbedingt etwas zeigen, sofort! Ein Nein kann ich als Antwort leider nicht akzeptieren…“ Das Grinsen wurde wesentlich breiter und Tora wurde klar, dass sie ihn so nah an der Bühne und zwischen den anderen Models nicht ohne weiteres KO schlagen konnte. Vor allem nicht, wenn er möglicherweise stärker war. „Verstanden.“, sagte sie trocken und folgte ihm. Dass er noch hinzufügte: „Braves Mädchen.“ brachte das ohnehin grade kochende Mädchen fast zur Weißglut. Dafür würde sie ihn Bluten lassen, ganz sicher. Und jetzt? Was war mit den Jungs?


* bedeutet so viel wie: Gib dein Bestes!
 
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Da saß er nun. Yotuishe Teysaru war mitten in seiner allerersten Mission, etwas, was er sich schon seit seinem fünften Lebensjahr erträumt hatte, doch in diesem Augenblick wünschte er sich nichts mehr, als zu Hause zu sein und Brotteig zu kneten. Ja, er hätte sich liebend gern sämtliche Belehrungen, die er sein ganzes Leben lang von seiner Mutter erfahren hatte noch einmal angehört, wenn er dann weit, weit weg von diesem Moment war. Doch was war es, was den großen, starken Jungen so sehr ängstigte, dass er schwitzend in seinem Sitz saß und jede Sekunde zählte, die diese Prozedur noch andauerte? Jeder hätte wohl lauthals losgelacht, wenn er zugegeben hätte, dass es der Bademodenwettbewerb war, vor dem er sich die ganze Mission über schon unterschwellig gefürchtet hatte. Den sich umziehenden Mädchen war er noch entkommen. Doch nun - nun würde er alles in geballter Ladung abbekommen und konnte nichts dagegen tun. Natürlich war es für alle Umsitzenden nicht halb so schlimm, und jemand, der nicht in seiner Haut steckte hätte niemals verstanden, warum er sich so fühlte. Waren doch nur Bademoden. Hübsche Mädchen in Bikinis. Eigentlich sollte er sich freuen. Doch in diesem Punkt war Teysaru schlicht nicht zu normalen Verhaltensweisen fähig. Und es war wie immer auf seine Mutter zurückzuführen. Hätte sie ihn nicht stets überwacht wie eine Glucke und dafür gesorgt, dass er auch ja keine Erfahrungen mit anzüglichen Dingen machte, wäre er vielleicht viel lockerer und nicht halb so verklemmt wie jetzt. Leider war das aber nicht der Fall. Leider saß er da, kaute auf seiner Zunge herum und sah aus, als würde er demnächst den Löffel abgeben. Je mehr er sich anstrengte, professionell zu bleiben, desto höher wurde der innere Druck in ihm, also versuchte er lediglich, seinen Zustand dadurch zu vertuschen, dass er eine steinerne Miene aufsetzte, die ziemlich gequält wirkte. Doch wer sah ihn schon an? Gleich würden alle Augen auf die Models gefesselt sein und Tey konnte sich voll und ganz seiner Panik hingeben. Wobei, eigentlich hatte er keine Ahnung wie er reagieren würde, wenn er ein Mädchen sah, das so viel Haut zeigte. Er hatte armseligerweise noch nie in seinem Leben Kontakt damit gehabt, deshalb war alles möglich. Vielleicht baute er sich einfach viel zu viel Druck auf und am Ende geschah überhaupt nichts?
Bevor sich Teysaru allzu sehr selbsttrösten konnte, begann der Wettbewerb auch schon und die ersten Mädchen kamen elegant die Bühne entlangspaziert. Er hatte keine Chance wegzuschauen, denn direkt weiteten sich seine Augen und er starrte sie nacheinander an, während sich seine Nase tiefrot färbte. Wenn er jetzt Nasenbluten bekam wäre er geliefert. Einfach auf etwas anderes konzentrieren. Was hatte Tora noch gleich gesagt? In seiner Erinnerung zu kramen fühlte sich an als würde er durch extrem harten Wackelpudding fassen, doch schließlich gelang es ihm, ihren Befehl in sein Gedächtnis zu rufen. Jun und Sekushi ansehen. Gut. Iori hatte ihn vorher gebeten, ein Auge auf den Jungen zu haben, also überließ er dem Weißhaarigen stillschweigend die Sekushi. Er musste sich einfach einreden, dass er einen Kerl anschaute und kein überkurviges Mädchen. K-Kinderspiel...Heh, da war er auch schon. Hatte er tatsächlich die ganzen anderen Mädchen vor Aufregung passieren lassen ohne sich zum Affen zu machen? Was für ein Glück...und Pech, denn er hatte nicht auf Sekushi geachtet. Würde sein Sitznachbar schon haben. Also musterte Teysaru Katsumi so neutral er eben konnte, wie sie zum Jurytisch ging und ihren Auftritt absolvierte. Erstaunlicherweise half es, dass er in seinem Kopf ständig daran dachte, dass es ein Er war und er es bestimmt nicht gerne sah, wenn er anfing zu sabbern. Sogar die Röte verzog sich wieder.
Doch so schnell wie sie gegangen war, kehrte sie wieder zurück, beinahe noch intensiver als zuvor, als jetzt Tora an der Reihe war. Er konnte wirklich nicht verstehen, weswegen sie sich solche Sorgen gemacht hatte. Für ihn sah sie ganz genauso aus wie alle anderen. Obgleich sie etwas nervös wirkte. Und da fiel es auch ihm wieder ein. Die Bösen hielten sie doch für eine Gefahr! Erstaunlicherweise wurden augenblicklich alle hormonellen Kaskaden zertrümmert und zogen sich zu einem einzigen Sorgenkloß zusammen. Es war nicht nur Sorge, dass jemand Tora angreifen könnte. Sie würde sich sicher zu verteidigen wissen. Doch trotzdem...wenn sie verletzt wurde, hatten sie keinen Missionsleiter mehr und sie waren aufgeschmissen. Zumindest aus seiner Sicht. Mit konzentriertem Blick verfolgte er ihren Gang, blendete den Bikini soweit aus, wie er konnte, so dass nur noch die Röte in seinem Gesicht verriet, dass er innerlich wie eine Zeitbombe tickte und atmete schließlich auf, als sie ohne weitere Vorkommnisse am Jurytisch ankam. Doch was machten die denn?! Hatte einer von ihnen gerade den Kopf geschüttelt? Was bitte sollte das? Empört tauschte er einen Blick mit Iori. Nicht nur, dass sie es nicht verdient hatte rausgekickt zu werden, nein, jetzt war auch noch einer ihrer Insider abhanden gekommen. Die Mission würde sich um Längen schwieriger gestalten ohne sie. Hoffentlich durfte sie trotzdem bleiben, war sie eben ab jetzt eine Zuschauerin. Als sie als Bestätigung der Befürchtungen mit den anderen Ausscheiderinnen nach vorne gerufen wurde, senkte er den Blick, um ihr sein Beileid zu signalisieren und erhaschte dabei eine Information, die ihn stutzen ließ. Wo war denn der Visagist hin? Gerade eben war er noch da, und plötzlich...weg. Vielleicht auf dem Klo...oder er trieb etwas Verdächtiges. Er musste das unbedingt berichten, sobald sich der Auflauf etwas gelegt hatte. Doch jetzt wurde erst einmal für die Finalistinnen applaudiert und die Models verließen die Bühne, was auch sein Signal war aufzustehen. Es war kein Treffpunkt genannt worden, also würde er einfach Tora folgen. Da sie in Ioris Richtung abgegangen war, wartete er, bis auch er aufgestanden war und wollte gerade einen Schritt nach vorne machen, als sich eine schwere Hand auf seine Schulter legte. Überrascht drehte er sich aus der Hüfte, und blickte direkt in das Gesicht des Gorillas. Er wusste nicht, was ihn mehr schockte. Dass er da war, seine Schulter quetschte oder freundlich schaute. Egal was es war, sein Herz pochte ihm bis zum Hals und wurde noch lauter, als er sich zu ihm hinabbeugte und dicht neben seinem Ohr, immernoch diese Grimasse als würde er einen alten Freund grüßen und einen Witz machen aufgesetzt, flüsterte, so dass er den heißen, minzigen Atem auf der Wange spürte:
"Du folgst mir jetzt, auf der Stelle, gibst keinen Ton von dir und behältst deine Hände schön unten wo ich sie sehen kann. Du willst ja sicher nicht, dass deinem Model hinter der Bühne etwas passiert, nicht wahr? Wenn dein Kollege fragt wohin du willst, sagst du ihm, dass du mir nur schnell helfen gehst, weil ich dich darum gebeten habe. Er sollte uns nicht folgen, klar? Beeilung, ich hab nicht ewig Zeit." Als er den Sinn der drohend geschnarrten Worte erfasst hatte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinab. Er hatte keine Chance sein Headset zu fassen und sein "Kollege" war schon zu weit vorn, dass er es glaubhaft machen konnte, wenn er ihm nachrief. Teysaru musste heftig schlucken. Er sollte keinen Ton von sich geben. Also nickte er nur und ließ sich von der großen Hand, die auf seiner Schulter festgewachsen schien mitzerren, während er unter seiner gelassenen äußeren Schale in Panik ausbrach. Was wird er tun? Wird er mich umbringen? Habe ich mich verdächtig gemacht? Ich bin geliefert! Der Kerl...im direkten Kampf habe ich keine Chance und wenn ich ein Jutsu einsetze, enthülle ich mich sofort als Ninja. Am besten, ich spiele unschuldig. Vielleicht kann ich ihm Glauben machen, nichts von der Sache zu wissen.
Ja, sich zu wehren kam auf keinen Fall in Frage, hier in dieser Menschenmenge. Er musste warten, bis er alleine mit ihm war und dann versuchen zu fliehen oder ihn zu überwältigen. Und außerdem...- sein Herz klopfte noch etwas schneller, als er darüber nachdachte - hatten sie Tora und wollten ihr eindeutig etwas antun, wenn er sich widersetzte! Das konnte er nicht zulassen! Mit zitternden Händen folgte Teysaru also dem Gorilla, der sein Schlüsselbein beinahe zerquetschte und wurde in den Flur hinausgebracht, der noch menschenleer war. Mit einem Grunzen und demselben missmutigen Gesichtsausdruck, den er vorher schon oft gesehen hatte schubste der Bärmann den Jungen nach vorne, so dass er strauchelte und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte, ohne dass es allzu verdächtig aussah. Mit geschocktem Gesicht hielt er Blickkontakt mit dem Manager, der in diesem Moment den Mund aufmachte. "Hattest du gedacht, ich merke nicht, was du hier die ganze Zeit tust, hä? Widerlicher kleiner...was willst du von Sekushi? Warum hast du dein Model auf sie angesetzt, hm?!"
"Hä?" Zu viel mehr war Teysaru nicht fähig, denn der energische Tonfall hatte ihn erschreckt. Der Gorilla war absolut aggressiv. "Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen! Ich habe niemanden angesetzt!"
"Das wollen wir ja sehen....und wenn du es nicht zugibst, muss ich es wohl eigenhändig aus deinem verlogenen Mund prügeln!" Mit diesen Worten meinte er es offensichtlich todernst, denn er kam wie ein wütender Stier auf den Genin zu und holte mit der Faust aus. Ein Schwinger glitt knapp über seinen Kopf hinweg, den er gerade noch durch Durcken entgangen war. Verdammt, war der Kerl kräftig! Ein Hieb und er war K.O. Jetzt, wo es darum ging sich zu verteidigen, war eigentlich egal, was er tat. Trotzdem, er musste irgendwie die Tarnung aufrechterhalten. Schon allein um Toras Willen. Denn wenn er sich bestätigt sah, würde er ein Signal geben und ihr würde etwas passieren...Bevor er ein weiteres Mal zurückweichen musste, schob er einen Finger in das Ohr mit dem Headset und tat, als wolle er mit dem Arm sein Gesicht schützen. In Wirklichkeit aktivierte er natürlich den Knopf. "Bitte, mein Herr, Sie müssen nicht gleich zur Gewalt greifen...uh!...hey, wir sind auf dem Flur, es kann jederzeit jemand kommen und sie ... ah! ... beobachten! Dann sind sie draußen und Sekushi au..." In diesem Moment traf ihn ein Hieb in die Schulter und ließ ihn einige Meter zur Seite taumeln. Er fühlte sich, als hätte man seine Schulter ausgekugelt, auch wenn das wohl nicht der Fall war. Mistkerl! Er ignorierte seine Argumente völlig, war tatsächlich gorillaähnlich dabei, die Informationen, derer er sich sicher war aus ihm herauszuprügeln. Teysaru würde erst einmal ausweichen und eine Gelegenheit abwarten, zu fliehen, denn in Anbetracht seiner Stärke hatte er alleine keine Chance - außer er würde den Theaterboden zerstören, aber darauf war er nicht scharf. Das Unschuldslamm zu spielen war seine einzige Möglichkeit...seine Teamkameraden wussten jetzt, wo er war. Sie konnten entweder zu seiner Hilfe eilen (wenn Iori und Jun nicht auch festgehalten wurden wie Tora - wer wusste das schon) oder sich vom Flur fernhalten, um nicht hereingezogen zu werden. Er war sich sicher, wenn er nur lange genug auswich, würde der Große müde werden. Er setzte viel zu viel Kraft in seine Schläge. Und wenn er müde war, dann würde er davonlaufen! Außer natürlich Teysaru traf bis dahin ein Schlag ins Gesicht. Dann gute Nacht...



 
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Und das Spektakel begann von vorne, allerdings dieses mal nur mit den Mitbewerberinnen, die die erste Runde überstanden hatten. Allerdings hatte sich das Spiel drastisch verschärft, die kleine Gruppe war nicht mehr unerkannt. Sie konnten nicht wie zuvor die Vorzüge der Anonymität genießen. Alleine, dass die Leute auf die sie angesetzt wurden, die Ninja für verdächtig hielten, war nicht gut, niemand aus der kleinen Gruppe war jetzt noch in der Lage sich unbeobachtet zu bewegen. Vielleicht nicht einmal Iori selbst, der sich eigentlich bis jetzt eher im Hintergrund gehalten hatte und kaum Aufsehen erregt hatte. Man musste immerhin vom schlimmsten Fall ausgehen, um auf alles vorbereitet zu sein. Und der schlimmste Fall wäre eine Trennung der Gruppenmitglieder voneinander. Wenn die Gruppe aufgespalten würde und jeder einzeln angegriffen würde, wäre dass das Ende dieser Mission. Zumindest dachte Iori so, nachdem das Team nur aus puren Spezialisten bestand, war es einfach essenziell, dass sie beieinanderblieben, um sich nach Möglichkeit so gut es ging zu ergänzen. Iori mochte sich jetzt nicht zu weit mit seinen Gedankengängen aus dem Fenster lehnen, aber Teysaru war für den Weißhaarigen einfach nicht der Nin oder Genjutsutyp. In diesem Fall war Iori seine Rückendeckung. Und nachdem Teysaru Ioris Meinung nach schon auf sich aufmerksam gemacht hatte, war es dringend notwendig, das der Junge ein Auge auf seine Teamkameraden hatte. Auf jeden Fall saß er momentan einfach auf seinem Platz in den Reihen der Besucher und wartete darauf, dass es endlich losging. Der Vorhang, der vor dem Einlass der Mädchen war, wurde nach ober gezogen und das Erste der Modells ging schon auf die Bühne hinaus, um sie wieder einer kritischen Musterung zu unterziehen. Iori schielte zu seinem Partner hinüber und konnte auch aus diesem sehr verzogenen Blickwinkel erkennen, dass seine Nase leuchtete wie einen Scheinwerfer. Ach die Jugend. Das Iori nicht viel älter war, als Teysaru , schien ihn bei diesen Gedankengänge nicht zu stören. Der Junge war gespannt, wie lange es dauern würde, bis Teysaru einfach umfiel, weil ihm so viel Blut ins Gesicht schoss, dass eigentlich nichts mehr fürs Hirn übrig war. Ja, der Kanaye dachte wirklich solch bösartige Gedanken, aber nicht aus irgendeiner fiesen Absicht, sondern einfach nur zum Schalk. Die Mädchen kamen inzwischen, so schein es Iori immer schneller aus dem dunklen Durchgang, der für den Einlass der Modells bestimmt war. Die Sekushi war auch bald unter ihnen und er musste eingestehen das, sie in dem Outfit, dass sie gerade in die Menge trug, nämlich einem hellblauen Bikini gar nicht einmal so schlecht aussah. Aber sie hätte Aphrodite persönlich sein können, Iori wäre nicht an ihr interessiert gewesen. Das Einzige, was er momentan konnte, was auch nur annähern Positiv war, war ihre einfach zuzugestehen, dass sie vermutlich aus den Mädchen, die bis jetzt den Laufsteg entlanggelaufen waren, die hübscheste war. Neben all dem achtete unser Weißhaar aber auch auf das Verhalten, das von der Favoritin an den Tag gelegt wurde, und musste leider feststellen, dass nichts Außergewöhnliches vonstattenging. Sie ging zu den Juroren, diese beäugten sie kurz und waren sicher für einen Moment überrascht, während wie etwas auf ihre Blöcke kritzelten, und schickten sie dann einfach weiter, wie jede andere der Bewerberinnen. Jun warf Iori nur einen kurzen Blick zu, er machte sein Ding, auch wenn er vielleicht ein wenig zu froh über die Rolle war, die ihm als Katsumi zufiel.Schließlich kam Tora an die Reihe und Iori war sichtlich verblüfft, als das eigentlich so autoritäre Mädchen in dem Bikini über den Laufsteg laufen musste. Normalerweise hätte er ihr das als Letztes zugetraut, immerhin kam sie ihm ziemlich schüchtern vor, aber anscheinend hatte er sich hier genau so wie bei vielen anderen Dingen getäuscht. Auf jeden Fall hatte konnte sich Iori nicht den Spaß verwehren, auch ihr bei ihrem Weg zu den Juroren zuzusehen, nicht aus Schadenfreude, sondern einfach daher, dass sie obwohl sie nicht so üppig, wie der Rest der Meute ausgestattet war. Also lief Tora de Laufsteg entlang, bis zu den Juroren, diese Schienen allerdings nicht allzu angetan von der eigentlich blendend aussehenden Tora und schienen sie abzuweisen. Genauso wie Teysaru war auch Iori empört und erwiderte den Blick des Größeren Genin zustimmend. Kurz darauf wurden dann die Finalistinnen preisgegeben. Tora war nicht dabei. Eine Schande eigentlich, dass Jun, der eigentlich nicht wirklich feminin war bei einem solchen Wettbewerb weiter kam, als seine weibliche Teamkollegin. Teysaru stand neben ihm plötzlich völlig unverhofft auf und Iori sah ihm nach, wie er die Sitzreihe verließ. Vermutlich wollte er sich mit Tora treffen, wer weiß. Auf jeden Fall hatte Iori eigentlich vor, das Komitee noch ein wenig länger im Blick zu behalten, aber als er dann einen riesigen Kerl, der aussah wie ein Schläger, an den unerfahrenen Genin herantreten sah, war es aus mit der Ruhe. Der Gorilla redete auf den großen Jungen ein und schien sich relativ freundlich mit ihm zu unterhalten. Wenn sich Iori nicht täuschte war dieser Kasten der Manager, von dem Teysaru vorhin gesprochen hatte, er hätte es doch sicher erwähnt, wenn er sonst von jemandem, mit diesem Körperbau angesprochen worden war. Da läuteten bei Iori schon die Alarmglocken. Der Manager schien zwar einen freundlichen Gesichtsausdruck zu machen, aber es gab auch zu freundlich. Sie waren ja ohnehin schon auf dem Überwachungsschirm ihrer Auftragsziele, also konnte dieses freundliche Gelaber nichts Gutes bedeuten. Aber da Iori sich nicht sicher war, ob hier tatsächliche böse Absichten im Spiel waren, musste er sich versichern, dass das nicht der Fall war. Also folgte er so unauffällig er konnte, dem Gorilla, der gerade Teysaru an der Schulter gepackt hatte und vor sich herführte. Mit ein wenig Sicherheitsabstand, bis die beiden auf den Flur verschwanden. Iori lehnte sich dort an die Ecke und horchte, immerhin wollte er nicht unbedingt verdacht erwecken. Denn wenn es ohnehin nichts war, wollte er nicht so erscheinen, als hätte er versucht, den beiden zu folgen. Als er dann hörte, dass der Manager begann, Teysaru anschnauzte, wurde er erst richtig hellhörig. War ihre Deckung jetzt schon aufgeflogen? Besser noch ein wenig mehr zuhören. Sein Kamerad versuchte anscheinend den Riesen zu beruhigen, aber das war wohl nicht, was dieser hören wollte, da er schon mit Schlägen drohte. Als er dann hörte, dass Teysaru nun endgültig angegriffen wurde, da er anscheinend ein letztes Mal versuchte den Hünen zu beschwichtigen und dann ein dumpfer Aufprall zu hören war. So geht das beim besten Willen nicht weiter. „Teysaru, ich komme!“ sprach Iori in sein Mikrofon und trat in den Flur hinaus, genau zwischen den Hünen und Teysaru, die nun ein wenig voneinander entfernt waren. Teysaru lag am Boden und anscheinend hatte er wohl etwas von dem wütenden Stier abbekommen. Mensch, Teysaru hatte ja ziemlich etwas auf den Deckel bekommen, also war es an Iori den Dicken von ihm fernzuhalten. Es würde hoffentlich niemand in dem Saal mitbekommen, wenn er sich diesem Gorilla annahm. Ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und gerade als er das Klicken des Riegels hörte schoss er auch schon auf den Manager zu. Der war anscheinend nicht der schnellste, da Iori sofort einen Tritt in dem Magen des Mannes platzieren konnte. Und dem, man musste zugeben schwachen Konter mit Leichtigkeit auszuweichen vermochte. Eher er dann noch einen Kinnhaken nach setzte, der den Dicken zwar nicht zum Segeln brachte, sondern ihm für ein paar Sekunden benommen werden ließ, zumindest schüttelte er seine Kopf, als wäre etwas nicht in Ordnung. Iori musste jetzt aber wieder auf Abstand gehen, da er nicht das Risiko eingehen wollte, von dem Gorilla getroffen zu werden, außerdem durfte er nicht sein Ziel aus dem Auge behalten, er wollte Teysaru beschützen, damit dieser nicht vermöbelt wurde.
 

Ryuugu Jun

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Jun war überrascht als ihn plötzlich jemand an der Schulter packte und leicht nach hinten zog, seine Hand zuckte bereits zurück um sich gegen einen Angreifer zu verteidigen als er Toras Stimme hört. Hätte sie nur noch ein paar Augenblicke geschwiegen hätte er sich ihren Arm gegriffen und sie mit einer Drehung zu Boden geschickt. Und als er begriff wie sie ihn gerade anfeuerte wünschte er sich wirklich dass seine Reflexe schnelle gewesen wären als ihre Zunge. "Ok, damit wäre die kurze Andeutung der Schneeschmelze auch schon wieder Geschichte, unsere kleine Eisprinzessin ist wirklich ein seltsames Mädchen." Jun schaute über seine Schulter zu Tora und nickte ihr zu, er wollte nichts weiter dazu sagen, außerdem war doch irgendwie klar dass er sein bestes geben würde.
Kurz bevor es losging funkte Teysaru etwas von einer Thermoskanne die der Manager der Sekushi auf dem Tisch der Jury positioniert hatte. Tora stieg sofort ein und meinte dass ihr ebenfalls eine solche Kanne angedreht werden sollte. Jun schaute ernst zu Boden und über Sinn und Zweck der Teekanne. "Möglicherweise Drogen... ein Junkie würde alles tun um an seinen Stoff zu kommen. Wäre aber schwer zu kontrollieren. Vielleicht ein Gift... das Gegengift als Druckmittel wäre sicher effektiv. Eventuell eine ferngezündete Bombe, ... nein, das wäre im Ernstfall zu auffällig."
Als die Models sich langsam in Bewegung setzten und dem nächsten Wettbewerb entgegen gingen wurde Jun aus seinen Gedanken gerissen. Er machte zwei schnelle schritte um auf die Mädchen vor ihm aufzuholen und folgte ihnen dann auf die Bühne.
Als sie die Bühne betraten erschien auf Juns Gesicht ein strahlendes Lächeln das Beinahe von Ohr zu Ohr reichte. Er wusste dass er dieses Süße das Tora vorspielte unmöglich nachmachen konnte, also beschloss er einfach so glücklich wie möglich auszusehen. Nachdem die ganze Gruppe einmal kurz gemustert worden war wurden die Models einzelnen an den Jurytisch gerufen und begutachtet. Jun beobachtete die einzelnen Damen, versuchte sich ihre Bewegungen einzuprägen und die Reaktionen der Jury darauf.
Schließlich war er an der Reihe. Er ahmte den Hüftschwung eines Mädchens nach das ein paar Nummer weiter vorne stand und tat sein Bestes die reize die er Katsumi verliehen hatte optimal zu präsentieren. Seine größte Befürchtung war dass ihm diese natürlich Eleganz fehlte die alle Frauen die hier waren hatten. Aber die Jury schien nicht davon zu merken, was entweder hieß das Jun ein guter Schauspieler war oder aber dass ihnen das Äußere doch viel wichtiger war als die Ausstrahlung. Schließlich konnte er auf seinen Platz zurück und musste mit ansehen wie die Jury Tora regelrecht in der Luft zerfetzte. Sie tat Jun leid, er wusste zwar dass die Entscheidung höchstwahrscheinlich manipuliert war, aber er konnte sich gut vorstellen dass Toras Stolz trotzdem litt.
Als die Begutachtung beendet war wurden die Verliererinnen dieser Runde vorgelesen. Tora hatte recht behalten, sie war ausgeschieden, aber er bzw. Katsumi war weiter und das würde reichen um die Mission fortzusetzen. Eigentlich maß Jun dem kurzen Moment als Tora die Bühne verlassen hatte und er selbst noch darauf stand kaum Bedeutung bei, doch dann hört er hinter dem Vorhang eine Stimme. Diese nasale Art zu sprechen und diese seltsame Betonung der Wörter, selbst ohne ihn zu sehen erkannte jeder der ihn einmal gehört hatte diesen Mann sofort, Sekushis Visagist. Erst jetzt fiel Jun auf dass der Kerl aus dem Publikum verschwunden war, offensichtlich hatte er Tora abgefangen und wollte sie jetzt irgendwohin bringen. Sie sagte nur ein Wort, doch das hätte beinahe ausgereicht um Jun dazu zu bringen seine Tarnung über Board zu werfen und einzugreifen.
Doch noch während er mit dem Gedanken spielte genau das zu tun erinnerte er sich an ein kleines aber wichtiges Detail. "Die Mission!" Tora war keine Anfängerin, sie war vielleicht in Gefahr aber längst nicht in einer ausweglosen Situation, wenn er jetzt alles hinschmeißen würde um sie vor etwas zu retten dass nicht wirklich lebensbedrohlich war würde sie ihn mindestens häuten, wahrscheinlich sogar schlimmeres.
Also bis Jun sich leicht auf die Unterlippe und versuchte sich durch gleichmäßiges Atmen zu beruhigen. Die Zeit die er hier auf der Bühne stand konnte er nutzen um die Situation zu analysieren und sich einen Plan zu Recht zu legen. Das wichtigste war seine Tarnung auf keinen Fall zu gefährden, zwar war Tora in gewissem Umfang aufgeflogen, wahrscheinlich waren ihre Gegner sich aber noch nicht im Klaren darüber mit wem sie es hier zu tun hatten. Für Jun war klar dass er weiter Katsumi spielen musste und dass niemand merken durfte dass hier ein ganzes Team Shinobi eingeschleust worden war.
Als der Wettbewerb endete und die verbliebenen Models sich auf den weg von der Bühne machten sah Jun aus dem Augenwinkel wie der rasierte Gorilla, den die Sekushi sich als Manager hielt, Teysaru schnappte und mit ihm verschwand. "Shimatta!" Für einen Moment glaubte Jun er würde sich zwischen seinen Teamkameraden entscheiden müssen, doch dann sah er wie Iori Teysaru folgte. Als er über den Funk noch hörte wie Iori Teysaru Hilfe ankündigte fiel ihm ein Stein vom Herzen. Damit war für Jun klar wie es weiter gehen würde.
Als er die Bühne verlassen hatte huschte er schnell in einen dunklen Seitengang und griff nach seinem Headset. Er wollte zuerst laut nach Tora rufen doch das hätte ihn sofort verraten. Er atmete ein paar Mal tief durch, senkte seine Stimme zu einem leisen flüstern und drückte den Sendeknopf des Headsets. "Tora? Tora, wo bist du?" Nach einigen Sekunden ohne antwort wurde Juns Stimme ein kleine wenig lauter. "Tora hörst du mich?" Als wieder niemand antwortete begann Juns Herzschlag sich deutlich zu beschleunigen. "Verdammt, im besten fall kann sie nicht antworten, im schlimmsten hören die Bastarde unseren Funkverkehr mit." Natürlich bestand die Möglichkeit dass Tora die Frequenz gewechselt hatte, doch das würde sie sicher nicht von allein tun, dann wäre sie von ihrem Team abgeschnitten gewesen und versehentlich passierte so was schon gleich gar nicht. Jun raffte sich auf, zwang sich selbst sich zu beruhigen und atmete tief durch, während er überlegte wie er vorgehen würde. Er hatte keine Zeit sich großartig vorzubereiten, also musste er mit dem klarkommen was er hatte. Bei diesem Gedanken zog er mit einem leichten grinsen den Zettel den er vor dem ersten Wettbewerb aus seiner Schriftrolle gerissen hatte aus dem BH und versteckte ihn in seiner Handfläche. Als nächstes schaute er an sich herab und beschloss das Henge noch beizubehalten. Einerseits war er unheimlich peinlich wenn er sich jetzt zurückverwandelte, immerhin war der Bikini echt, und andererseits konnte es gut sein dass er in der Gestallt eines Mädchens unterschätzt wurde und somit bei einem Kampf leichtes spiel hatte.
Jun räusperte sich noch mal und trat ruhig aus den Schatten hervor. Als er das erste Model sah das sich angeregt mit ihrem Manager unterhielt ging er auf sie zu und räusperte sich leise. "Entschuldigt bitte, ich suche meine Freundin, Tora-chan, sie ist eben ausgeschieden und jetzt ist sie weg. Habt ihr sie vielleicht gesehen?" Jun schaute ängstlich und sprach besonders leise um ein möglichst authentisches Bild einer besorgten Freundin abzugeben. Allerdings erntete er nur Kopfschütteln. Er verbeugte sich, gespielt, dankbar und machte sich dann auf die Suche nach seiner Teamleiterin. Jeden den er traf fragte er nach ihr und immer wieder spielte er das besorgte Mädchen, manchmal setzte er sogar noch eins drauf und behauptete er habe Angst dass sie etwas Dummes täte.
Nach einiger Zeit war Jun sich nicht sicher ob seine Suche nach Tora auffällig genug war, also beschloss er sich noch etwas auffälliger zu benehmen. Er atmete tief ein, legte die Hände um den Mund und rief, so laut er mit der verstellten Stimme konnte, nach ihr. "TORA-chan" Dieses Schauspiel wiederholte Jun in regelmäßigen abständen. Er hatte beschlossen soviel Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken, wenn Sekushis Visagist merkte dass jemand nach Tora suchte musste er handeln und Jun war fest entschlossen sein Spiel so lange durchzuziehen bis etwas passierte.
 

Inuzuka Ara

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Tora gab nicht einen Ton von sich, wie der Visagist es von ihr verlangte. Sie wollte ja ein braves Mädchen bleiben… „Abschaum!“ Nein eigentlich verfolgte das Mädchen einen anderen Plan, auch wenn dieser wohl etwas gewagt war. Mit großen selbstsicheren Schritten folgte das Mädchen dem Visagisten, welcher es recht eilig hatte. Zu Recht versteht sich, denn er hatte nicht viel Zeit bis die anderen Models kamen. „Wohin eigentlich?“, fragte Tora recht unberührt und leise. „Wirst du sehen Schätzchen.“, erwiderte der Visagist mit überheblichem Ton. Schätzchen... Tora fielen grade so viele Wörter ein, mit denen sie ihn bewerfen wollte... Am liebsten hätte sie ihm direkt die Zähne ausgeschlagen, doch für Tora hieß es Ruhe bewahren. Ihr Plan war wirklich gewagt, denn um ehrlich zu sein, kam es der Yamamoto recht gelegen, dass der Kerl sie „entführte“. So erwischte sie ihn einzeln und konnte ihn aushorchen. Das Problem daran war, sie wusste nicht wie stark er wirklich war, doch dies war das Mädchen bereit einzugehen, denn sie wusste das die Jungen nicht allzu weit weg waren. Tora musste nun einfach wissen ob sich ihre Ahnung bestätigte. Was war in diesen verdammten Kannen?
Den Rest des Weges war Tora dem Mann absolut ruhig gefolgt. Es war nicht einmal weit weg, sondern direkt neben den Umkleiden. Eine kleine unscheinbare Tür hinter der sich die Duschen für die Mädchen befanden. Okay, das wurde nun unheimlich… Wenn Tora nicht genau wüsste, dass dieser Kerl verdammt homosexuell rüber kam, hätte sie ihn für einen kranken Perversling gehalten. „Widerling!“ Doch schon öffnete sich die Tür vor ihr und er wartete darauf, dass sie eintrat. Tora folgte ohne ein Wort und beobachtete, wie der Mann die Tür hinter den beiden schloss und Tora anwies weiter zu laufen. Das Mädchen stellte sich direkt mit dem Rücken an die Wand und lehnte sich an. „Also, du wolltest mir etwas zeigen?“, fragte Tora und setzte für eine Sekunde lang das zuckersüße Lächeln auf, ehe es schon wieder verblasste. Doch in dem Moment lief der Mann schon hastig auf sie zu, packte sie an der rechten Schulter und schlug diese mit voller Wucht gegen die Wand. Er war kräftiger als Tora erwartet hatte, das musste sie zugeben. So kräftig, dass nicht nur ihre Füße in der Luft schwebten, während er sie gegen die Wand drückte, sondern auch so kräftigt, dass sich der Henge des Mädchens auflöste und die Narbe an ihrem Hals ganz eindeutig sichtbar war. „Mistkerl ... “ „Oh, ein hässliches Entlein also… Ist es etwa der Neid, der dich dazu treibt mein Model zu ärgern?“ Bitte was? Tora wollte ihn jetzt schon kastrieren, doch sie musste noch mehr wissen. „Nicht die feine Art…“, zögerte sie es raus und merkte dabei jedoch, dass sie ihn damit nur anstachelte, da er ihre Schulter fester gegen die Wand drückte. „Ich wollte sie nie ärgern. Ich bin nur von Natur aus neugierig.“, erklärte sie weiterhin trocken und lächelte wieder kurz. „Aber wenn du eine Frage stellst, lass mich doch auch eine stellen. Ich meine, wir wissen doch beide, dass du mich ohnehin nicht mehr gehen lässt, oder?“ Der Visagist lächelte und hob die zweite Hand um Tora durch die Haare zu streicheln. Sie ekelte sich schrecklich, so sehr, dass ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Gott sei Dank rief seine Stimme wieder in ihr wach, dass er von ihrem Körper nichts wollte… „Du bist ein schlaues Mädchen, aber okay, eine Frage gewähre ich dir noch bevor du schlafen gehst.“ Oho, schlafen gehen… Herzallerliebst. Tora konnte es kaum noch erwarten und fragte deshalb recht hastig: „Was ist in den Kannen?“ Der Visagist reagierte plötzlich recht wütend und biss sich auf die Lippe. „Du bist etwas zu schlau, doch du kriegst nur ein Wort bevor ich dich ins Land der Träume schicke: Liebestrank.“ Natürlich. Wie konnte Tora diese Tatsache bis jetzt nicht erkannt haben? Da war etwas in diesem Zeug. Es war kein schleimen und es war auch nichts anderes, da war einfach etwas in dem Tee, das sie gefügig machte. Toras linke Hand ballte sich zur Faust und sie seufzte leise. „Du bist zu langsam, ein Wort für dich: Linkshänder.“ Noch während sie das sagte, nutzte die Sekunde der Verblüffung und holte aus um dem Mann die Faust vor seine Schulter zu hämmern und sich somit zu befreien. Da Tora als Kunoichi zwar noch nicht so stark, aber schneller war als er, holte sie direkt zu einem Tritt aus, den sie ihm in die Magengegend verpasste. Sie war schwächer als er, aber nicht schwach, weswegen selbst er daraufhin zusammensacken musste. Um sicher zu gehen, dass sie ihn niedergestreckt hatte und weil sie sich rächen wollte, trat das Mädchen noch einige Male zu… Sie war eben nicht wirklich ein niedliches kleines Teeniemädchen und das würde sie auch trotz einiger Macken niemals werden.
Für einen Moment setzte ihr Verstand aus und erst als sie dumpf eine bekannte Stimme in ihren Ohren wahrnahm, wurde ihr wieder bewusst, dass die anderen sich sicher um sie sorgten. Während über die nackten Füße des Mädchens schon in dem warmen dunkelroten Blut standen, welches der mittlerweile ohnmächtige Mann gespuckt hatte, schaute sie auf ihn herab. Wollte ihr jemand helfen? Gab es tatsächlich jemanden, der Tora retten wollte? Im ersten Moment war sie erschrocken, doch dann wurde ihr wieder bewusst, dass Jun ihr ohnehin nur helfen wollte, weil sie die Teamleiterin war und nichts weiter. Vielleicht noch weil er Angst vor ihr hatte, wer wusste das schon. Genervt von diesen Gedanken blickte sie zur Tür und ignorierte den Visagisten einfach. Sie hatte ihn nicht schwer verletzt oder so, er war nur ohnmächtig geworden und hatte etwas Blut gespuckt… Sah schlimmer aus als es war. Da hörte sie wieder die bekannte Stimme und diese kam näher. Tora lief hastig zur Tür, wobei sie eine eindeutige Spur hinterließ und entriegelte diese hastig. Schon als sie die Tür einen Spalt geöffnet hatte, sagte sie im verstellt fröhlichen Ton: „Katsumi-chan! Komm rein!“ Und schon im nächsten Moment zerrte sie den Jungen im Henge am Handgelenk in die Duschkabine. Ein etwas merkwürdiger Moment, wenn man den Kontext nicht kannte… Sie drückte ihm die Hand auf den Mund, damit er nicht weiterhin auffällig laut war… „Ich bins, alles okay. Die Kannen sind die Lösung!“ Im nächsten Moment nahm sie die Hand wieder von seinem Mund und fasste sich ans Ohr. Den Funkspruch der Jungen hatte sie nur nebenbei recht leise wahrgenommen, da sie da noch mit dem Visagisten beschäftigt war. „Alles okay bei euch? Braucht ihr Hilfe? Wir kommen gleich zu euch!“, sagte sie hastig in das Mikrofon. Tora bemerkte gar nicht, dass sie nicht mehr im Henge war. Durch die ganze Aufregung war dies absolut in Vergessenheit geraten… Tora deutete nur hastig mit dem Finger auf den Visagisten und sagte trocken: „War Notwehr, er hat angefangen.“ Dann öffnete sie die Tür und schritt hindurch. „Verriegel die Tür hinter dir und beeil dich, die anderen warten sicher auf uns!“ Eigentlich war sie ja schon im Begriff loszulaufen, doch dann merkte man wieder, dass Tora mit dem Jungen nicht richtig umgehen konnte und deswegen etwas… nunja, zickig war. „Achja, und erwarte keinen Dank von mir. War doch klar, dass ich das allein schaffe, oder etwa nicht?“ - „Und du wolltest mir sicher ohnehin nicht helfen. Jeder hasst mich.“ Dass ihre Schulter schmerzte, versuchte sie zu vertuschen. Niemand sollte wissen, dass sie auch einstecken musste. Jetzt ging es ihr gut und es konnte weiter gehen.
 

Ryuugu Jun

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Kurz bevor Jun ein weiteres Mal nach Tora rufen wollte, um endlich diesen verdammten Visagisten aus seinem Versteck zu locken, öffnete sich eine Seitentür und die gespielt fröhliche Stimme seiner Teamleiterin rief ihn herein. Allerdings hatte er keine Zeit auf sie zu reagieren, stattdessen packte sie ihn am Handgelenk und zerrte ihn in den Raum in dem sie sich, wahrscheinlich zusammen mit dem Visagisten, befand.
Jun schaute sich um und war bereit auf jede mögliche Bedrohung zu reagieren, doch statt einem Angriff sah er nur den Visagisten in einer Blutlache liegen und ehe er etwas sagen konnte hielt Tora ihm den Mund zu und plapperte etwas von Teekannen. Jun brauchte einen Moment bis er begriff was Tora meinte, allerdings war sie mit weiteren Informationen eher zurückhaltend. Als sie ihn los lies, und Iori und Teysaru Hilfe versprach, schaute Jun sich genauer um. Tora hatte eine seltsame, große, Narbe am Hals die nicht wirkte als stamme sie von einer Waffe, allerdings fehlte Jun das medizinische Fachwissen um die Verletzung genauer einzuordnen. Außer ihrer Narbe fiel ihm noch eine deutlich gerötete stelle an ihrer Schulter und das Blut an ihren Füßen auf. Offenbar hatte sie sich an ihrem Entführer ausgetobt, allerdings schien sie dabei nicht gänzlich unbeschadet davon gekommen zu sein.
Tora meinte dass es Notwehr war und das er angefangen habe, außerdem spornte sie ihn zur Eile an und schaffte es sogar noch ihn nebenbei anzuzicken. Jun seufzte und ging langsam zu dem bewusstlosen Visagisten. Er achtete genau darauf nicht in die Blutlache zu treten und hielt jetzt offen den Zettel, den er die ganze Zeit versteckt hatte, in der Hand. Als er unmittelbar über dem Bewusstlosen stand war sein Gesicht völlig emotionslos und seine Augen starrten mit einem Blick den man nur als kalten Hass deuten konnte auf ihn hinab. Jun strich zärtlich mit der rechten Hand über den abgerissenen Zettel und, begleitet von weißem Rauch, erschien ein schwarzes Katana. Jun hielt den Griff des Schwertes fest in der rechten Hand, griff mit der Linken nach der Schwertscheide und zog die Klinge langsam, beinahe genüsslich, heraus. Ohne ein Wort richtete er das Schwert auf den bewusstlosen Visagisten, strich ihm mit der Spitze die Haare aus dem Gesicht und ging dann neben ihm in die Hocke. Juns Stimme war normal, allerdings schien er mehr mit sich selbst zu reden als mit dem Visagisten oder gar Tora. "Was sollte mich davon abhalten dich auf der Stelle zu exekutieren? Niemand würde deine Leiche finden und noch vor dem Ende würdest du mich anflehen dich zu töten." Jun beugte sich vor und machte eine kleine Pause, als wollte er die Situation genießen "Aber wer hört schon auf das Gejammer eine räudigen Köters?"
Jun steckte das Schwert zurück in die Scheide und presste das Stück Papier, aus dem er es gezogen hatte, dagegen. Er schloss die Augen, sammelte Chakra und flüsterte. "Tobidôgu" Das Schwert verschwand wieder in dem Zettel aus dem es gekommen war und er steckte ihn zurück an seinen Platz, also in Katsumis BH.
Plötzlich schnellte Juns Hand vor, packte die Haare des Visagisten und zerrte seinen Kopf hoch. In seinem Gesicht stand jetzt blanker Zorn und seine Stimme war nicht mehr kalt sondern zitterte vor Wut. "Ich bin mir sicher dass du nicht komplett weggetreten bist. Und jetzt, hör mir genau zu! Ich werde nie wieder jemanden verlieren und erst recht nicht an so etwas Widerwärtiges wie dich." Jun lies den Kopf des Visagisten los und stand auf. Plötzlich drehte er seine Hüfte ein, sein Bein flog regelrecht nach hinten und schoss direkt wieder nach vorn. Juns Tritt schlug, mit aller Kraft die er aufbringen konnte, im Brustkorb des Visagisten ein und ein deutlich hörbares Knacken verkündete dass mindestens zwei Rippen dabei gebrochen waren.
Als wäre nichts gewesen wandte Jun sich ab. "Nie Wieder, meine Schwester wird die erste und letzte bleiben, koste es was es wolle." Seine Worte waren bestenfalls ein flüstern, wer nicht genau hinhörte würde sich sicher überhören und ob Tora sich überhaupt dafür interessierte war auch fraglich. mit ruhigen schritten ging er zu seiner Teamleiterin und blieb neben ihr stehen. Sein Gesicht war ruhig und der ganze Hass, der eben noch darauf zu sehen war, war verschwunden, fast so als wäre er nie dagewesen.
Juns Zeigefinger deutet beiläufig auf Toras Hals. "Wenn du nicht möchtest dass jemand die Narbe sieht solltest du entweder dein Henge oder deinen Schal wieder anlegen, je nachdem was dir lieber ist." Während sein Besitzer schwieg wanderte der Zeigefinger ein wenig nach links unten und deutete auf Toras rechte Schulter. "Das sieht nach einer leichten Quetschung aus, die nächsten Tage dürftest du ein nettes kleines Andenken hieran haben." Zuletzt deutete er auf Toras Füße. "Und dass da solltest du vielleicht auch abwaschen."
Jun atmete ein letzte mal tief durch, öffnete Tora die Tür und wartete bis Tora draußen war. Dann brach er mit einem kräftigen Ruck die Türgriffe auf beiden Seiten ab und schloss die Tür hinter sich. er deutete Richtung Zuschauerraum und schaute Tora ruhig an. "Ich hab Iori und Teysaru zuletzt in einem Flur verschwinden sehen, allerdings sind sie zu zweit und der Manager hat abgesehen von sinnloser Kraft nicht viel zu bieten. Ich denke sie dürften bereits mit ihm fertig sein." Er hatte seine Stimme wieder zu der von Katsumi verstellt um eventuelle Zuhörer nicht mit dem unterschied zwischen seiner Erscheinung und seiner Stimme auf sie aufmerksam zu machen. Kurz bevor er losging lächelte er Tora jedoch noch einmal freundlich an. "Ich hab dich übrigens nicht gesucht damit du mir hinterher dankst. Ich war mir nicht sicher ob du Hilfe brauchst oder nicht und da Teysaru und Iori schon zu zweit waren hab ich mich eben entschieden nach dir zu suchen. Es freut mich dass du im Großen und Ganzen unverletzt, wer dafür nun verantwortlich ist, das ist mir ehrlich gesagt scheißegal, das Ergebnis zählt." Mit diesen Worten machte Jun sich auf den Weg zu Teysaru und Iori.
Während Jun mit Tora in Richtung des Flurs ging in dem er den Manager mit Teysaru hatte verschwinden sehen schaute er immer wieder über seine Schulter zu ihr. "Was meintest du eigentlich damit dass die Teekannen die Lösung sind? Teysaru hat schon so was erwähnt, ich persönlich tippe auf Gift, vielleicht auch Drogen oder so was. Jedenfalls etwas womit man die Juroren in ihrem verhalten beeinflusst oder sie unter druck setzen kann."
Schließlich erreichten das echte Mädchen und Jun in seinem Henge die beiden Jungs. Jun grinste breit und verschränkte die Arme vor der Brust. "Na Jungs, hattet ihr euren Spaß?"
 
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Verdammter Bastard...
Der erste Gedanke, der durch Teysarus Kopf ging, schien zuerst ein ganzes Meer aus Wackelpudding durchqueren zu müssen. Seine Schulter fühlte sich schon an, als wäre sie zertrümmert, aber jetzt, wo er einen Schlag an die Backe gekriegt hatte, krachte er auf den Boden und musste erst einmal einige Sekunden liegen bleiben, um sich neu zu orientieren. Zum Glück hatte er ihn nur gestriffen und somit keinen Zahn ausgeschlagen - und vermutlich hatte er es auch dem zu verdanken, dass er sich wieder aufrappeln können würde, wenn der Gorilla abgelenkt war - dennoch hatte sich Tey auf die Unterlippe gebissen und schmeckte Blut. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, einen auf unschuldig zu machen. Hätte er sich ernsthaft gewehrt, wäre das Ganze sicher etwas anders ausgegangen. Trotzdem. Die Mission und Tora waren höhere Prioritäten als eine geschwollene Backe oder eine aufgerissene Lippe. Das würde er schon überleben. Es gab nur eine Sache, die ihn ängstigte: Würde er mit einer blauen Wange zu seiner Mutter gehen, würde sie ganz sicher in theatralisches Geschwafel ausbrechen und ihm verbieten, für die nächsten Tage außer Haus zu gehen...ob es das wert war, sich jetzt nicht noch einmal zu erheben und sich zusammenschlagen zu lassen?
Definitiv. Gerade in diesem Moment durchfuhr Teysaru Selbstvertrauen, und obwohl er am Boden lag fühlte er sich, als würde er weit oben auf einem Berg stehen und über alle hinwegblicken. Genau das war es doch gewesen, was ihn so am Beruf des Shinobi gefallen hatte. Es war nicht das ungefährliche Brotteig bearbeiten, das er zu Hause kannte. Es konnte etwas passieren. Man wurde geschlagen, besiegt, aber es gab auch immer die Chance sich wieder aufzurichten und eine positiv beendete Mission abzuliefern. Die Zufriedenheit, die man dadurch hatte anderen Leuten geholfen zu haben war tausendmal stärker, als wenn er ein Blech frische Brötchen aus dem Ofen holte.
All diese Gedanken wirbelten durch seinen pochenden Kopf, so dass er kaum mitbekam, wie der Gorilla weiter auf ihm zukam. Er war nicht bewusstlos, auch nicht weggetreten, nur einfach zu überwältigt von der Realität dieser Mission, dass er sich nicht rühren konnte. Außerdem würde es seine Tarnung ohnehin nicht hergeben, dass er noch einmal aufstand. Er hatte es gerade noch so geschafft sein Henge nicht gänzlich verschwinden zu lassen, wohl aber nur, weil er sich ohnehin kaum dadurch verändert hatte. Sein Stolz führte gerade eine scharfe Diskussion mit seinem Willen, die Mission nicht auffliegen zu lassen. Entweder er blieb liegen und würde sicher noch ein paar Tritte kassieren (er war sich hundertprozentig sicher, dass der Manager genau der Typ dafür war, am Boden Liegende noch einmal leiden zu lassen), oder er stand auf und zeigte, dass seine Fäuste durchaus etwas anderes konnten als beschwichtigend herumzufuchteln. Auch wenn er den Hünen alleine nicht so loswerden können würde, wie er gerne wollte, so könnte er mit Sicherheit zumindest einen Schlag landen. Was wäre das nur für eine Genugtuung, wo er ihn doch schon seit Beginn seiner Aufgabe ständig piesakte...
Was soll ich tun? Wenn ich auftstehe und kämpfe, ist alle Deckung weg und Tora wird etwas angetan. Ich zweifle zwar nicht an ihren Kampfkünsten, aber es besteht die Möglichkeit, dass sie von mehreren wie ihn festgehalten wird. Und wenn ich liegen bleibe, habe ich ein Problem...
Den Ausschlag für seine Entscheidung kam nicht von Teysaru selbst. Es waren drei gehetzt ausgesprochene Worte, die er zuerst nicht zuordnen konnte. Bis er erkannte, dass sie aus seinem Headset gekommen waren, da flitzte auch schon der Sprecher - Iori - in den Flur und warf sämtliche Tarnung über Bord, indem er den Manager attackierte. Hatte Tey nicht gehört, wie Tora Entwarnung gegeben hatte? Eigentlich war es doch auch egal. Jetzt, wo der Visagist zum Kämpfer wurde, durfte er erst recht zur Sache kommen. Außerdem konnte er den Gorilla auch unmöglich alleine auf seinen Teamkameraden hetzen, der bei Weitem nicht den stabilen Bau von Teysaru hatte. Zudem war er doch eigentlich nicht auf Nahkampf ausgelegt, hatte er das nicht ganz am Anfang schon gesagt? Während der Kanaye also ein paar gezielte Schläge platzierte und letzendlich King Kong mit einem Kinnhaken dazu brachte, sich für einen Moment orientierungslos zu fühlen, rappelte sich der Genin auf. Sein Blick wurde von grimmiger Abneigung durchzogen. Ioris Ersuchen nach Abstand kam sehr gelegen, denn der Manager folgte ihm, Tey hinter ihm K.O. vermutend. Allerdings kam er nicht weit, denn plötzlich ereilte ihn ein Tritt in die Kniekehle, der den ohnehin schon angeschlagenen Mann gerade soweit einsinken ließ, dass er ihn mit einem Haken gegen den Hinterkopf, indem er all seine Abneigung und Kraft steckte, die er aufbringen konnte, schlafen zu schicken vermochte. "Das hast du verdient...", grummelte Teysaru und wischte sich den Mundwinkel ab, was zwar nach einer Showeinlage aussah, aber eigentlich gar nicht so gemeint war, schließlich tropfte ihm sonst Blut auf sein Hemd. Puh. Er hatte soeben jemanden ausgeknockt! Er würde sicher nicht lange bewusstlos bleiben, doch allein die Tatsache, dass er nun dort unten lag, so wie er selbst vorhin, brachte ihn zum grinsen. Natürlich hätte er niemals soetwas geschafft, wenn sein Teammitglied ihn nicht gerettet hätte. Eigentlich lag all der Ruhm bei Iori. Der Junge bezwang sein triumphierendes Lächeln zu einem dankbaren, freundlicheren und nickte dem Weißhaarigen zu. "Danke dir...äh...wir sollten ihn vielleicht fesseln oder wegschaffen, sonst brechen die Gäste noch in Panik aus, wenn sie ihn sehen..."
Allerdings kam er nicht ganz dazu, seine Überlegungen auszuführen, denn in diesem Moment öffnete sich auch schon die Flurtür und er beschrieb hastig einen Halbkreis um den Bewusstlosen. Allerdings konnte er ihn unmöglich verdecken. Er sollte sich am besten schnell eine glaubwürdige Geschichte einfallen lassen, mit der er zugleich seine rote Wange, die blutige Lippe und die Lage des Gorillas erklären konnte. Hilfesuchend schaute er zu Iori, doch der schien ganz locker zu sein. Und nachdem er etwas genauer hinsah, wer dort auf sie zukam, entspannte auch er sich merklich. Dort kam Jun - und zu seiner noch größeren Erleichterung auch Tora. Er hatte zwar schon ihre Stimme gehört, die sie fragte ob sie okay waren, doch da sie nun real dastand, einigermaßen unversehrt, beruhigte ihn. Sie hatten es also geschafft den Manager und denjenigen auszuschalten, der sie festgehalten hatte. Ihre Tarnung war zwar jetzt wahrscheinlich völlig im Eimer, doch Teysaru hatte ohnehin das Gefühl, dass diese Mission nicht mehr lange dauern würde. Was sollten sie jetzt noch herausfinden können? "Spaß? Wahnsinn, lange nicht mehr so gelacht...", beantwortete er Juns Frage sarkastisch, doch ein Lächeln entschärfte das Ganze. "Was ist mit euch? Tora, King Ko...ich meine: Der Manager meinte er würde dir etwas antun lassen, wenn ich mich wehre...was ist passiert? Habt ihr beiden etwas herausgefunden?" Obwohl doch jetzt eigentlich alles kaputt war, wirkten die beiden gar nicht, als wären sie niedergeschlagen. Das verwirrte den Yotuishe, doch zugleich regte sich Hoffnung. War doch noch ein Trumpf da, der diese ganze Intrige auflösen konnte?

 
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Es war eigentlich schon lachhaft, dass Iori sich den schleichend langsamen Schlägen seines Gegners erwehren musste. Immer wieder kam eine Faust auf ihn zu deren Geschwindigkeit für Iori eigentlich nicht einmal wirklich bedeutend war. Trotzdem war er gezwungen, zurückzuweichen denn, auch wenn die Schläge ungenau und schleißig geworfen waren, so hatten sie doch ein hohes Maß an Kraft inne. Einer dieser Schläge hätte Iori sicher die Rippen, oder das Genick brechen können, wenn er getroffen hätte. Aber keiner von den Schlägen des Gorillas schien wirklich lebensgefährlich zu sein und er hatte auch eine echt miese Technik. Ein normaler Mensch hätte es sicher nicht geschafft, diesen Schlaghagel länger zu überstehen, aber bei Iori war noch nie die Rede von normal gewesen. Also wich Iori dem Hünen immer wieder aus und ging Gleichzeit rückwärts, bis sie an Teysaru vorbei waren, der den Ohnmächtigen mimte. Schließlich konnte ihn ein einzelner Treffer nicht angesockt haben, sonst wäre Iori verdammt enttäuscht gewesen. Auf jeden Fall machte Teysaru seinen Job richtig gut, denn gerade als Iori selbst glaubte, dass er eigentlich ohnmächtig am Boden herumlag, traf ein präziser tritt die Kniekehle des Managers. Dieser sackte vor dem weißhaarigen in die Knie und wurde sofort darauf am Hinterkopf getroffen. Eine absolut üble Kombination, Iori war sogar fast stolz auf Teysaru. Er stellte sich auf seiner ersten Mission nicht so mies an wie der Kanaye. Er sah auf den Manager hinunter, der nun vor ihm mit dem Gesicht in den Boden eingeschlagen war und sich vermutlich auch noch die Nase gebrochen hatte. Wieso war er auch so schwer, selbst schuld eigentlich. Einer weniger, also bleiben nur noch 3 übrig. Aber wer zieht jetzt wirklich die Fäden in dieser Sache? Teysaru lies noch kurz seinen Frust an dem Mann aus, den er gerade ausgenockt hatte, aber Gott sei Dank nur in einem kurzen Satz und er hatte recht, dieser Bastard hatte das verdient und noch eine ganze Menge mehr. Er musterte das Schwergewicht vor ihm und hatte wieder dieses Bild von einem Stier im Kopf, nur diesmal war der Stier auf der Schlachtbank und nicht auf dem Feld. Iori ging vor dem manage in die Hocke und durchstöberte kurz dessen Sachen, vielleicht war ja ein Hinweis in ihnen, allerdings stieß er auf nichts weiter als Terminplaner und eine Taschenuhr. Eine verdammt schöne Taschenuhr möchte man hinzufügen. Aber eben nicht Nützliches. „Mhm, hast dich ja auch nicht schlecht geschlagen.“ Iori zog eine kleine Schriftrolle aus einem Mantel, nahm ein Kunai aus dem Halfter und ritzte sich den Finger ein. Auf der kleinen Schriftrolle manifestierte sich dann, nachdem er mit dem Finger darüber gestriffen war und sein Chakra in sie geleitet hatte, zwei paar Handschellen. Man jetzt wird sich Tey fragen, wieso ich so was bei mithabe. Er schnallte mit jeweils einer Handschelle zwei Extremitäten zusammen. Er betrachtete sein Werk und musste unweigerlich Grinsen, so lächerlich sah dieser Typ jetzt aus. Er sah kurz zu Teysaru auf, der irgendwie nicht so prickelnd aussah, zumindest stand ihm ein wenig Blut auf den Lippen „Alles klar?“ Vermutlich ja, sonst hätte er sicher was gesagt du Dummkopf.
Kurz darauf stolperten Jun und Tora durch die Türe und man konnte an Toras Füßen sehen, dass sie wohl vor Kurzem in etwas Rotem gestanden war. Und so viel Rotes gab es nun ja nicht, das sich irgendwann an Füßen befand, also wenn sie nicht irgendwo in eine Pfütze roter Farbe getreten war, hatte sie zweifelsohne ihren Fuß in einem Abdomen versenkt, oder vielleicht ein Gesicht damit bearbeitet. Auf jeden Fall brachte Jun schon wieder eine absolut sinnlose Frage. „Du findest es also spaßig, Menschen schmerzen zuzufügen?“ Iori starrte sein Gegenüber an, als könnte er in dessen Seele sehen. „Lass dich nicht auf so ein Niveau herunter. Der weise Mann weiß, wann er zum Schwert greifen muss und wann das Wort schärfer ist als das Schwert." Er wandte sich an Tora und deutete auf ihre Zehen, „Alles in Ordnung bei dir, erscheint ja nicht allzu ruhig abgelaufen zu sein. Was machen wir dann als nächste.“
 
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Inuzuka Ara

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Eigentlich war das Mädchen ja schon fast dabei zu gehen, doch sie wollte auf Jun warten. Klar, sie hatten nicht viel Zeit, aber Tora hatte keine Lust irgendwen nochmal aus den Augen zu verlieren, denn sie mochte es ja absolut nicht, wenn nicht alles so lief wie sie es gern hatte. Trotz der Eile schien Jun sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, als gäbe es hier noch etwas wichtiges was er zu erledigen hatte… War ja nicht so, dass seine Kollegen in Gefahr waren… Tora wartete dennoch auf ihn, nicht dass er irgendwas Dummes anstellte. Sie folgte mit dem Blick der blutigen Spur die ihre nackten Füße auf dem gefliesten Boden hinterlassen hatte bis hin zu dem bewusstlosen Visagisten dem Jun sich grade widmete. Was er da tat, war recht merkwürdig, doch interessant genug um Tora ein wenig gespannt zusehen zu lassen. Er wirkte so plötzlich unbändig aggressiv, doch Tora konnte einfach nicht nachvollziehen wieso. Der Typ hatte ihr nichts Großartiges getan und Jun hatte sich ja auch zuvor nie mit ihm beschäftigen müssen. Vielleicht hatte Jun sie ja nicht mehr alle. Das war ja bei Shinobi nicht grade eine seltene Tatsache. Fast jeder hatte seinen kleinen Dachschaden, die einen hatten gespaltene Persönlichkeiten, die anderen Aggressionsprobleme, die anderen Blutdurst und zu guter Letzt gab es auch welche die nur Angst vor Menschenmengen hatten. Auch Tora hatte ihre kleine Macke, die kein Geheimnis mehr war, also würde sie das gar nicht wundern. Die meisten Menschen hätten Jun nun wohl angeschrien, weil er sich an einer ohnmächtigen Person vergreift. So nach dem Motto: Der hat genug, lass ihn in Ruhe! Doch Tora hätte sogar gern dabei zugesehen wie Jun ihn umbringt. Es war ihr egal ob er starb, doch sie wusste, dass sie ihn nicht töten durfte. Deswegen war es fast schon passend, dass Jun scheinbar danach dürstete. Am Ende konnte sie ja immer noch sagen, dass er nicht aufzuhalten war… Egal, denn leider war das Schauspiel schnell wieder zu Ende und der Junge steckte sein Schwert wieder weg. Schade, viel Trubel um nichts. Tora sagte kein Wort dazu und schaute einfach weiter auf Jun, welcher den Visagisten noch anschrie. Sie hörte genau zu was er sagte und es zeugte davon, dass sie Recht damit hatte, dass irgendwas mit dem Jungen nicht stimmte. Als er meinte, er würde nie wieder etwas verlieren und etwas von seiner Schwester so leise brabbelte, dass es grade so durch den Hall in der stillen Duschkabine zu hören war, war Tora doch etwas verdutzt. Was hatte er hier denn zu verlieren? Ging es nun tatsächlich um Tora oder war das irgendein Komplex? Sehr mysteriös der Junge… Und verstehen konnte sie ihn auch nicht so recht, aber sie war sich sicher, dass es hierbei nicht um sie ging, denn die beiden kannten sich ja kaum und wenn dann war dies eher ein kleiner Machtkampf als etwas Ähnliches einer Freundschaft.
Als er dann mit seiner kleinen Show fertig war, widmete er sich wieder der Teamleiterin, welche ihn mit einem absolut unberührten Gesichtsausdruck anstarrte. Sie sagte nichts dazu, weder ermahnen, noch entsetzen oder irgendwelche Bewunderung. Eigentlich wollte sie ihn gern fragen, warum er den Visagisten nicht geköpft hatte, doch vielleicht war das der falsche Zeitpunkt und Jun würde nur durchdrehen oder so. Und da lenkte er das Mädchen auch schon ab, als er von ihrer Narbe sprach. Erst in dem Moment wurde ihr bewusst dass diese zu sehen war. Erschrocken schluckte das Mädchen und hielt sich die Hände auf die Narbe. Sie sagte nichts dazu und ihre Mimik änderte sie sich nicht. Stattdessen zischte sie ihn nur an: „Behalt das ja für dich, klar?“ Damit war er nämlich der erste, der das sehen konnte und wenn er ein Wort darüber verlor, konnte er sich ihrer Rache sicher sein. Was die Schulter und ihre Füße anging, war ihr egal was er sagte. Sie hatte keine Zeit sich die Füße zu waschen und so ein bisschen Blut war scheißegal. Auch die Schulter war halb so wild. Klar schmerzte es und wurde rot und langsam sogar blau, doch sie ignorierte das und tat weiterhin so als wäre nichts dabei. Als Jun nach draußen gegangen war und die Tür verriegelt hatte, lief Tora schon wild durch die Umkleide. Die Models waren grade noch nicht hier, weswegen die Yamamoto den Zeitpunkt nutzt um zu ihrer Tasche zu rennen. Schnell wickelte sie den Schal um ihren Hals und seufzte danach erleichtert. Dann fischte sie die Flasche heraus, welche sie vorhin von dem Mädchen bekommen hatte, denn das war der Beweis, den sie nun schützen musste. Als sie damit fertig war, schloss sie sich Jun wieder an und lief mit ihm gemeinsam in den Flur, den er zuvor erwähnt hatte. Was er danach faselte von wegen er hätte sie nicht gerettet damit sie ihm dankte, ignorierte das Mädchen einfach. Besser so für ihn, denn sie wollte niemandem was schuldig sein. „Das mit den Kannen erkläre ich gleich, wenn wir bei der anderen sind.“, sagte sie nur hastig und lief weiter. Schließlich musste sie ja nicht alles dreimal erklären oder? Dass es Jun wieder gut ging, war dann doch recht einfach an seiner großen Klappe zu erkennen. Was er die Jungen fragte, war wohl in dem Moment etwas taktlos, aber egal. Toras Blick fiel zuerst auf den gefesselten Manager und ein erkennbar erleichtertes Seufzen kam über ihre Lippen. Teysarus sarkastische Antwort war jedoch recht interessant. Da steckte also doch etwas mehr Charakter als erwartet hinter dem zurückhaltenden Jungen. Seine Frage beantwortete das Mädchen schnell um jegliche Sorge zu entschärfen: „Der Visagist wollte, dass ich ihn begleite damit er mich außer Gefecht setzen kann. Ist ihm nicht gelungen wie du siehst. Ich hab ihn ausgeknockt und Jun hat ihn eingesperrt. Mir ist nichts Schlimmes passiert.“ Dabei wirkte ihre Mimik wieder absolut teilnahmslos und neutral, als wäre das für sie alles Routine, war es natürlich nicht, aber sie musste ja nicht zeigen, dass sie es für einen Moment lang nicht unter Kontrolle gehabt hatte. Doch bevor sie weiter berichten konnte, fiel ihr ein scheinbar gereizter Iori ins Wort. Ob es spaßig war Menschen zu verletzen? In den meisten Fällen eigentlich schon. Wenn sie winselten, wenn sie es verdient hatten, wenn sie einen unterschätzten und so weiter… Da gab es viele Situationen, das musste die Yamamoto sich eingestehen. Aber für sie stand ja ohnehin fest, dass sie für die meisten Menschen eine von den Bösen war. Tora kommentierte dies knapp, wobei sie sich absolut bewusst war, dass dies bei einigen in den falschen Hals gelangen könnte. „Manchmal macht es Spaß zu Kämpfen und zu Siegen. Es wäre gelogen, wenn du sagst, dem wäre nicht so. Aber das steht nicht zur Debatte. Nicht rum zicken, wir sind fast am Ende der Mission und streiten könnt ihr dann in eurer Freizeit.“ Die Yamamoto räusperte sich leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Als er ihre Füße ansprach, schaute Tora auch eine Sekunde lang auf das getrocknete Blut an ihren Füßen, wobei sie der Schmerz in der Schulter wieder daran erinnerte, dass sie unheimlich wütend war. „Der Visagist hat mich wie gesagt attackiert und sich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Übrigens hat er mir vorher das Geheimnis der Sekushi verraten. Ist irgendwie so ein typischer Klischeefehler der Bösen, dass sie denken, wenn sie gewonnen haben, können sie all ihre dreckigen Pläne aufdecken… Er sprach vom Liebestrank in den Teekannen. Ich denke da sind irgendwelche Drogen oder Ähnliches im Spiel. Von Gift gehe ich beim Wort Liebestrank nicht aus. Deswegen müssen wir uns einfach nur an die Veranstalter wenden.“ Mit den Worten holte sie die Kanne, welche sie mitgenommen hatte hervor. Doch bevor sie mit den Jungen losgehen wollte, musterte sie Teysaru und Iori noch einmal. Iori sah recht gesund aus, ihm war scheinbar nichts passiert und auch bei Teysaru war nur eine blutige Lippe zu erkennen. „Geht’s euch soweit gut? Ihr habt euch gut geschlagen. Lasst ihn hier liegen, so lang er gefesselt und ohnmächtig ist, kommt der hier eh nicht weg.“ Tora blickte in die Runde und deutete mit dem Finger auf die Kanne. „Wir haben einen Beweis, wir wissen was es ist, also machen wir uns direkt auf den Weg das Ganze aufzulösen. Also folgt mir.“ Mit den Worten zeigte sich einen Moment lang ein Lächeln auf den Lippen der Yamamoto. Ein Lächeln der Selbstzufriedenheit, denn die Mission die sie leitete, war doch im Großen und Ganzen gut verlaufen. Dann wandte sie sich ab und ging los in Richtung der Tür die in den großen Theatersaal führte. Direkt hinter dieser Tür stand einer der Securitymänner, den Tora direkt antippte, sodass der riesige Mann zu ihr herunter schaute: „Entschuldigen Sie Sir, wir sind eine Truppe Shinobi, die auf diesen Wettbewerb wegen einem Betrugsversuch angesetzt wurde. Ich würde Ihnen gern unsere Ergebnisse offenlegen und Ihnen dann das weitere Vorgehen überlassen.“, begann sie und erzählte dann von allem was sie gesehen und erlebt hatten. Die Yamamoto fasste sich dabei sehr kurz und nicht besonders detailliert, damit hier schnell etwas getan werden konnte. Die Kunoichi schien recht glaubwürdig rüber zu kommen, denn trotz einigem wiederholten Nachfragen nahm der Mann ihre Aussagen hin und vertraute darauf. Scheinbar wusste er von den angesetzten Shinobi, denn er reagierte sehr gelassen auf die Aussage, dass der ganze Wettbewerb ein Fehlschlag war. Der Securitymann reagierte schnell und funkte seine Kollegen an, welche sofort für alle erkennbar dies Ausgänge verriegelt. In den nächsten Momenten sagte er nur noch: „Nehmt sie gefangen!“ und schon rannten die Männer los um die Sekushi einzufangen. Scheinbar war das Theater für den Fall der Fälle recht gut abgesichert. Tora war sich sicher, dass derjenige der den anonymen Auftrag aufgegeben hatte, auch das Theater gewarnt hatte. Der Mann fragte noch einmal deutlich nach, wen die Shinobi für die Täter hielten und Tora erklärte, dass dies nicht sicher sei, aber sie schätzte dass alle unter einer Decke steckten. Möglicherweise standen auch die Angestellten der Sekushi unter der Droge, das konnte man schwer sagen. Der Wettbewerb wurde sofort abgebrochen und die drei Täter, von denen ja zwei ohnmächtig waren, wurden abgeführt. Es dauerte nicht lang, zwar hatte der Mann die Genin angehalten sich einen Moment zu setzen, doch schon im nächsten Moment öffnete sich die Flurtür und eine deprimierte Sekushi schritt durch die Tür. Sie schwieg, ließ den Kopf hingen und schien sehr enttäuscht. Tora drückte dem Mann noch die Kanne in die Hände und vergewisserte sich ob es noch irgendetwas zu tun gäbe, doch der Mann erklärte schnell, dass sie ab diesem Moment den Wettbewerb im Griff hatten und er wohl an späterer Stelle weitergeführt würde. Alles Dinge die irrelevant für die Mission waren, denn die Genin hatten ihre Aufgabe eindeutig erfüllt. Sie hatten die Sekushi beobachtet, ihre Schuld festgestellt und festgehalten inwiefern die Juroren beeinflusst wurden. Insofern… waren sie eigentlich schon fertig oder? Tora verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihre drei Genin: „Also Jungs, damit sind wir eigentlich fertig. Wenn ihr noch irgendwas loswerden möchtet, dann bitte jetzt, denn ich würde mich dann gern demnächst wieder anziehen und nach Hause gehen.“
 
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