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Das Dorf Zhang

Ookami Yumi

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Na wunderbar. Egal, welcher Hornochse in der Dorfverwaltung das Team aus Tora, Teysaru und Yumi zusammen gestellt hatte, entweder hatte er einen sitzen gehabt oder er hatte keinen Schimmer gehabt, wie diese unterschiedlichen Charakterzüge aufeinander einwirken würden. Momentan jedenfalls schien alles überzukochen und vollkommen unterzugehen. Da hatte man zum einen den Teamleiter, einen Schrank von jungem Mann, der aber zumindest geistig kein Wässerchen trüben konnte und nun traurigerweise im Griff einer vollbusigen, schlanken Frau in Badehandtuch und in dem seiner überschäumenden Hormone die Kontrolle zu verlieren schien. Offenbar reagierte er - obwohl er eine Freundin hatte, na sieh mal einer an - ziemlich extrem auf die Tatsache, dass da gerade eine halb nackte Dame hinter ihm stand, was sich wohl am besten daran ablesen ließ, dass er Mühe hatte, das Blut in seine Nase zurückzudrängen. Was bedeutete das nun? Dass er schlichtweg prüde war und ebenso auch auf Tora in einer solchen Situation reagieren würde? Oder dass er nur nicht an so etwas gewöhnt war...? Welchen Grund es auch immer haben mochte, Yumi war noch nie jemand gewesen, der zu Zynismus oder Gemeinheiten neigte, deswegen würde sie sich erst gar nicht an einer Interpretation versuchen, hätte sie überhaupt die Ruhe dazu besessen. Also blieb nur noch zu hoffen, dass Teysaru sich wieder einkriegte und die Tatsache, dass sie drohte, ihm Gliedmaßen abzuhacken, über die Neuentdeckung von Brüsten stellen würde. Als nächstes hätten wir da Tora, eigentlich eine sadistische und kalte Hexe, deren Perfektionismus dazu geführt hatte, dass sie sich gegenüber der Ookami als liebenswürdige Person ausgegeben hatte, natürlich nur, um sie nicht zu verschrecken. Das violetthaarige Mädchen jedoch war auch in diesem Moment nicht die Professionalität in Person, da sie erst scheinbar kurz vorm Austicken war, weil ihr Freund von einer halb nackten Frau missbraucht wurde (oder zumindest schien es kurz davor...) und weil sie nicht mehr bei klarem Verstand war. Das zweite wegen des ersten, jedenfalls war auch sie nicht mehr in der Lage, besonders sinnvoll zu handeln. Und zum Schluss natürlich das fünfte Rad am Bremswagen, das unnütze Anhängsel, auch genannt Ookami Yumi. Dieses besonders scheue Exemplar der Gattung Mensch hatte sich gerade einer Festplattenüberladung hingegeben und stand mehr oder minder paralysiert einfach nur da und starrte vor sich hin. Gründe hatte das mehrere, zum einen die Tatsache, dass die Frau ihnen drohte, Teysaru weh zu tun, was sie natürlich nicht besonders gut hieß. Zum anderen sah sie sich aber auch irgendwo bestätigt in der Annahme, dass der Schwertkämpfer - pardon, die Schwertkämpferin - kein allzu schlechter Mensch sein konnte, da sie sie schon wieder nicht direkt umgebracht hatte, sondern nur mit ihnen reden wollte. Es wäre ihr dennoch bei weitem lieber, wenn dieses Reden eine friedliche Umgebung und ein Tässchen Tee beinhalten würde, statt Drohungen und Beschimpfungen, die Tora wohl fast entglitten wären. Dann wiederum war da Toras Wortwahl und ihr gesamtes Gehabe, was auf einmal wie ausgewechselt wirkte, obwohl es Yumi natürlich nicht auf die Idee brachte, sie könnte ihr zuvor einfach eine falsche Identität vorgespielt haben; stattdessen schob sie es auf den Stress der Älteren. Allerdings war es sicherlich nicht das, was sie am meisten mitnahm, nein... das war wohl einfach die Tatsache, dass diese Frau verdammt wenig anhatte und verdammt offen damit umging, wie verdammt gut sie doch aussah... hachja. Doch anders als Teysaru, der wohl heftig mit Nasenbluten darauf reagiert hatte, stand Yumi einfach nur da und wusste nicht recht, wie sie nun zu reagieren hatte und wie es nun weiter gehen sollte. Generell war sie ja ein Freund von friedlich anmutenden Lösungen, sowie eine Pazifistin, aber irgendwie war sie sich unsicher, ob sie damit nicht gegen ihre Anweisungen verstießen... Aber dass das alles ein Missverständnis sein sollte - das hörte sich gut und nach einem Kompromiss an, in dessen Verlauf kein Blut fließen würde! Also nickte sie nur zittrig und wartete auf eine hoffentlich bald folgende Erklärung.
 
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Es mochte in der Welt, in der sich Yotuishe Teysaru, Genin aus Soragakure, befand, Menschen geben, die mit einem Fingerschnippsen Berge zertrümmern konnten oder selbst die härtesten Genjutsu durch bloßes Armrudern abzuwenden vermochten. Manche waren sogar in der Lage, eine ganze Stadt unter Wasser zu setzen, allein mit der Macht ihres Chakras. Ja, sogar seine eigene Freundin hatte mit Fuutonjutsus ein Gasthaus aus seinen Angeln gerissen ohne vor Erschöpfung umzukippen, obwohl sie doch aussah wie ein ganz normales Mädchen im Teenageralter. Er selbst vermochte Knochen mit zwei Fingern zu zerbrechen und konnte aus Nervosität auch schon einmal eine Wand einschlagen - mit bloßer Faust! Doch egal wie abgedreht und übermächtig das Geschehen um ihn herum wurde, in Momenten wie diesen wurde dem Genin immer wieder auf's Neue schmerzhaft bewusst, wie menschlich er eigentlich war. Er war keine muskelbepackte Belagerungsramme, ohne Emotionen und nur dazu gebaut, zu töten. Er war ein fünfzehnjähriger Jugendlicher, ein junger Mann, ein Sterblicher. Hinter ihm stand eine halbnackte Frau mit gigantischen...Händen...und bewirkte nun einmal genau das, was sie bewirken sollte: Sämtliches Blut im Körper des Yotuishe trennte sich, als wäre ihre Hand, die immernoch auf seinem Bauch ruhte, der Stab des Mose. Sein Gesicht wurde knallrot, sein Herz pumpte wie verrückt Nachschub nach oben, und das überschüssige Blut spritzte nur so aus seinen Nasenlöchern, dass er sich nicht gewundert hätte, wäre er nach den ersten Sekunden schon an Blutarmut gestorben. Und zu allem Überfluss ging auch noch etwas sehr Ungewohntes, gar Heikles, unterhalb seiner Gürtellinie vor sich, immer wenn sie ihre nackten Oberschenkel gegen die seinen rieb und er spürte, wie sich ihre nicht zu verachtende Vorderseite gegen seine Schulterblätter drückte. Oh Gott, wieso hatte sie ihn in eine solche Situation gebracht? Und warum reagierte er so impulsiv? Er war mindestens so groß wie die Schwertkämpferin, vielleicht sogar ein paar Zentimeter größer, und dennoch traute er sich nicht, sie zu überwältigen. Es war gar nicht die Angst davor, dass sie ihn entmannen würde, nein. Das käme ihm eigentlich sogar ganz recht, dann wäre er das Problem mit dem steilen Aufstieg seiner Aufregung endlich los. Zudem war es vermutlich besser, wenn sie es tat, blitzschnell und schmerzlos, als dass Tora ihn in die Finger bekam und daselbe im Schildkrötentempo erledigen würde. Oh, wie schon erwähnt, beherrschte Letztere ja auch noch ein nettes Jutsu, mit dem man Löcher in Wände stanzen konnte. Keine leichte Entscheidung. Allein bei der Vorstellung wurde ihm schon so schlecht, dass er nicht wusste, ob er seine Hand nun besser vor der blutenden Nase oder vor dem Mund halten sollte. Dazu kam noch der unterschwellige Schmerz von seinem Bauch, denn die Kämpferin piekste immer wieder keck in eine der Stellen, die besonders wehtaten, während sie die Reaktionen der beiden Mädchen abwartete. Wie konnte sie nur so vollkommen gelassen sein? Dachte sie wirklich, dass Tora vor ihm Halt machen würde, um sie abzumurksen, nachdem er so auf sie reagierte? Mit etwas Pech würde sie Yumi als Knüppel missbrauchen und mit ihr über der Schulter Amok laufen...Und wer bekam selbstverständlich die Breitseite ab, hm? Bingo. Mit zusammengekniffenen Augen schickte Teysaru ein Stoßgebet gen Himmel, denn seine Augenlider waren das Einzige, was er im Moment, starr vor Angst und Erregung, bewegen konnte. Langsam, ganz langsam, trennten sich seine dichten, schwarzen Wimpern, erblickten Tora...und rissen auf. Er war sich sicher, dass sie ihn töten würde. Einfach so. Kollateralschaden, weil sie die Kämpferin kaltstellen würde. Doch stattdessen...stand sie da...und schaute so entrückt aus der Wäsche, dass es dem großen Genin das Herz brach. Alle Angst um ihn selbst verebbte, als er ihr in die roten Augen blickte, und er begann wiedereinmal sich selbst zu hassen, weil er ihr solche Qualen zufügte. Er war kein guter Freund. Zu lieblos, zu dumm - und ein mindestens genauso mieser Shinobi noch obendrein, hatte er sich doch einfach so von ein paar Brüsten unterkriegen lassen. Verdammt, wie konnte man nur eine solche Lusche sein?! Kaum bekam er mit, was Tora nun sagte, sondern senkte nur den Kopf und starrte zu Boden, nahm sogar die Hand vom Gesicht, nachdem er energisch das blut von seiner Oberlippe gewischt hatte. Doch während er noch in Selbstmitleid verging, geschah eine Veränderung - hinter ihm. Die Blondine trat einen halben Schritt an Teysaru vorbei und legte ihm nun eine Hand auf die Schulter. Mit einem unglaublich freundlichen, mitfühlendem Blick schaute sie in seine vor Schock aufgerissenen Augen und lächelte sanft, wobei sie ihm beinahe lautlos etwas zuflüsterte: "Es tut mir aufrichtig Leid, Teysaru-kun. Ich werde mich um deine Verletzung kümmern, sobald ich fertig bin." Anschließend hob sie den Kopf auch schon wieder und ließ einen Jungen neben sich zurück, der wie vom Donner gerührt war. Sie...entschuldigte sich bei ihm? Welcher Feind tat soetwas?! "Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit, die ich, leider, erzwingen musste. Ich weiß von eurem Auftrag, mich zu töten, und sah keine andere Möglichkeit darin, euch zu kontaktieren. Ich darf mich nicht offen in dem Dorf zeigen, es wimmelt dort von Iga-Ryu Schergen. Sie wissen wie ich aussehe und hätten mich sofort umgebracht. Doch bevor ich dazu komme, lasst mich erklären, was ich euch sagen will. Mein Name ist Lilia. Vor einigen Jahren fand ich den Mann meiner Träume und habe ihn geheiratet, denn er und ich hatten ein gemeinsames Interesse: Den Schwertkampf. Wir gründeten eine Akademie für junge Schüler, die diese Disziplin erlernen wollten und waren erfolgreich, mehr, als wir uns je erträumt hatten. Doch eines Tages, als mein Mann neue Übungswaffen kaufte, wurde er von feindlichen Schwertkämpfern angegriffen und getötet." Ein feuchtes Glitzern trat in Lilias Augen, als sie diese Worte sagte, doch sie schüttelte nur den Kopf und ballte ihre freie Hand zur Faust. "Anfangs wusste ich noch nicht, welcher Schule diese heimtückischen Mörder angehörten, denn die zuständigen Shinobi kümmerten sich nicht um den Mord. Schwertkämpfe fordern nun einmal Opfer, und sobald klar war, dass seine Wunden von mehreren Klingen stammten, stellten sie die Ermittlungen ein. Sie haben keine Ahnung davon, was der Schwertkampf bedeutet. Es ist kein Metzeln. Jeder, der kämpft, ist sich seiner Entscheidung vollkommen bewusst. Diese Meuchler hatten nicht nur meinen Mann getötet, sondern auch alles verraten, wofür wir unser ganzes Leben lang gekämpft hatten. Ich beschloss also, Rache zu üben, und zog als namenloser Schwertkämpfer durch die Lande. Euch mag man erzählt haben, dass meine Opfer unschuldig waren, aber das ist nicht wahr. Ich tötete nur nach einer Herausforderung, und letzendlich konnte ich in Erfahrung bringen, dass die Iga Ryu dafür verantwortlich ist, dass mein Mann tot ist, denn nun jagen sie auch mich. Ihre Schule ist ganz in der Nähe von hier. Doch es sind zuviele für mich allein, denn sie wissen, wie ich aussehe. Überall halten sie Ausschau nach mir - und ich kann meine Erscheinung nicht verändern, so wie ihr. Deshalb möchte ich euch um etwas bitten." Sie biss sich auf die Unterlippe und ließ Teysaru los. Mit einem schnellen Schritt stand sie zwischen den Dreien und hob die Arme, um ihre Schutzlosigkeit auszudrücken. "Ich bitte euch, helft mir, Rache an diesen heimtückischen Mördern zu nehmen. Die Ehre meines Mannes darf nicht beschmutzt bleiben. Ich werde euch mein Schwert geben, wenn ihr mir helft, in ihre Schule einzufallen und ihren Meister zu töten, das ist es doch, was ihr wollt, nicht wahr? Oder ihr tötet mich hier und jetzt. Meine Hütte ist liegt nur etwa einen Kilometer östlich von hier, dort werdet ihr auch mein Schwert finden. Ich werde mich nicht wehren. Die Wahl liegt bei euch."
 
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Inuzuka Ara

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Obwohl Tora noch nie in ihrem Leben jemanden getötet hatte, war sie grade mehr darauf aus als je zuvor. Schon immer wollte sie einmal dieses Gefühl spüren, welches man bekam, wenn man ein Leben auslöschte. Wie sich das wohl anfühlte, wenn man einer Seele den letzten Atemzug raubte und das Antlitz eines Menschen von der Welt für immer verschwinden ließ. In ihrem Kopf war die Vorstellung so klar… Wie sie im Blut ihres Opfers stand, grinsend und sicher, ohne ein Zeichen von Reue. Nur war es nicht so, dass man als Genin oftmals die Chance dazu bekam. Allein die Erlaubnis einen Menschen zu vernichten, wurde selten erteilt und dass sich eine ganze Mission nur darum drehte, war so unfassbar rar. Tora war so froh gewesen, dass sie diese Erfahrung sammeln durfte. Und wie endete eine solche Situation? Die Yamamoto stand da und konnte ihre Wut schwer im Zaum halten. Alles nur wegen Teysaru… Sie liebte ihn schon und verbrachte gern Zeit mit ihm. Mit ihm auf Mission zu dürfen, war ein großes Glück, welches sie doch eigentlich immer erfreut hatte… Aber sie konnte nicht alles haben… Sie konnte nicht das Glück haben, dass all ihre Träume oder Wünsche erfüllt wurden. Vor allem nicht alle auf einmal… Tora war zwar ein Mensch, der schnell die Geduld verlor und völlig in seiner Wut aufging, aber das eben musste sie können. Und wie sollte sie das tun, wenn sich die Wut doch grade anstaute, weil diese Schla… *Schlange* dort ihren Freund an sich drückte, als wäre er ein Stofftier. Nein, einen Teddybär nahm man sicher nicht so lasziv an sich, es sei denn man war irgendwie pervers… Das Problem war eben, dass es ihr Freund war, den diese Ziege da als Geisel genommen hatte. Somit hatte Tora keine Chance auf sie loszugehen und mit ihr zu kämpfen. Und ohne Kampf wurde sie ihre Wut nicht los. Dass sie grade schon einem Vulkan vor dem Ausbruch sehr ähnlich war, sah man ihr von außen gar nicht an. Tora war wirklich gut darin ihre Emotionen für sich zu behalten, aber all das hatte eben seine Grenzen. Yumi hatte sie für den Moment völlig vergessen, dass diese Mitspracherecht hatte, war ja sowieso für Tora ziemlich ausgeschlossen. Deswegen bemerkte sie das Nicken des kleineren Mädchens nicht. Es war auch wirklich schwer weiterhin ihre Maske vor dem Mädchen zu wahren, vor allem weil sie eben grade absolut nicht daran dachte. Auch dass sie sich mit ihrer Wortwahl und dem Ton eben fast verraten hätte, wurde ausgeblendet. Gut dass Yumi ohnehin nicht von allein auf so etwas kam, war ja auch wirklich schwer sich das auszumalen, wenn man absolut keine Ahnung hat, oder? Erstaunlich wiederum war, dass der knallrote Teysaru mit seiner blutenden Nase sich am meisten vor Tora fürchtete, obwohl diese ja gar keinen Groll gegen ihn hegte. Als wäre sie sich dem nicht bewusst, dass diese Hu… *Hummel* nicht mit ihren Reizen geizte. Seine Reaktion war menschlich, es wäre eher irgendwie merkwürdig, wenn er keinerlei Libido hätte… Deswegen regte sie sich darüber gar nicht auf, sondern eben darüber, dass diese Hexe solche Dinge mit einem wehrlosen Jungen machte. Ja, in Toras Augen war er grade ernsthaft voll das Opfer, was ja auf der einen Seite schon stimmte, aber auf der anderen, wäre wohl jeder junge Mann in seinem Alter froh über eine solche Geiselnahme, oder?
Dass er grade in seinem Selbstzweifel ertrank, bemerkte sie nicht mal. Also sie war in dem Moment eine mindestens so schlechte Freundin, wie er ein schlechter Freund war. Immerhin juckte es sie gar nicht, wie er unter dieser Situation litt, sondern wollte sie nur ihre Rache dafür, was sie ihrem Freund angetan hatte… Klingt ein bisschen sehr besitzergreifend, aber das ist sie nun mal. Tora verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete die hübsche Blondine mit strengem Blick. Also wenn ihre Blicke töten könnten, dann hätten sie es bei dieser Frau schon lang getan. Egal was sie da tat, Tora war mehr als skeptisch und angespannt. Sie wollte wirklich ihren Kopf rollen sehen und da war es völlig egal was sie sagte. Mit einem ziemlich emotionslosen Ausdruck im Gesicht lauschte sie der Geschichte der jungen Frau. Und als sie mit ihrer schnulzigen Liebesgeschichte begann, brachte Tora schon einen einzigen Ton hervor, der deutlich machte, dass sie nun ihr wahres Gesicht zeigte: „Tz.“, zischte sie laut und blickte streng in das Gesicht der Frau. Während der Geschichte sagte sie kein Wort und zeigte sich von alle dem vollkommen ungerührt. Sie vergaß völlig, was sie Teysaru versprochen hatte, denn noch länger konnte sie sich nicht mehr so verhalten. Nun konnte sie Yumi keine heile Welt mehr vorspielen, denn ihrem Kopf war ihre Welt nicht mehr heil, also war sie nicht mehr in der Lage dazu die angestauten Emotionen zu verbergen. Ein Gedanke in ihrem Kopf war allerdings erstaunlich klar: Wie konnte eine Frau wie diese von Ehre sprechen, wo sie sich doch grade an einem wirklich unschuldigen Jungen so vergangen hatte? Sie hätte auch normale Geiseln nehmen können, nein natürlich musste sie dafür halb nackt sein und ihm die Brüste in den Rücken drücken. Als sie fertig war, erschien ein gruseliges Grinsen auf den Lippen der Yamamoto. Es war ihr völlig egal, was egal wer von ihr dachte, als sie folgende Worte aussprach: „Ich will dich auf der Stelle töten.“, sagte sie in einem erstaunlich ruhigen Ton. Sie seufzte genervt und fuhr dann los, wobei sie sich mit der Hand durch das lange, lilafarbene Haar fuhr. „Deine Geschichte interessiert mich nicht, genauso wenig wie dein Schicksal. Du bist gefährlich für uns und ich traue dir nicht. Für mein Team wäre ich nicht bereit eine solche Gefahr einzugehen, vor allem weil auch diese Schule sicher kein leichter Gegner wäre und ich die anderen nicht unnötig gefährden will. Immerhin ist das nicht unser Auftrag, sondern unser Auftrag ist dich umzubringen. Und der Kage sieht es nicht gern, wenn nur die Hälfte vom Team lebendig zurückkehrt.“ Sie stemmte die Arme in die Hüfte und blickte zu Teysaru. „Aber das ist nicht mein Team, ich bin hier nicht als Leiter. Ich bin eine Kunoichi und als solche habe ich meinen Stolz, also beuge ich mich der Entscheidung meines Teamleiters, egal wie die lautet.“ Mit den Worten zog sie die Schriftrolle von der Kette an ihrem Hals ab und entsiegelte diese, wonach der mannshohe Fächer neben ihr stand. Sie legte ihre Hand auf diesen und starrte Teysaru mit grimmigem Blick an. „Also, wie lautet deine Entscheidung, Leiter?“ Ein bisschen sehr kaltherzig von ihr, aber es ließ sich wirklich nicht übersehen, dass sie grade tierisch angepisst war…
 

Ookami Yumi

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Himmel, war das... ROMANTISCH! Während Tora also innerlich vor Wut zerkochte, begannen ganz allmählich die Sterne in den wässrigen Augen Yumis aufzugehen und immer greller zu funkeln. Was die Violetthaarige da als lästig und schwulstig diffamierte, kam dem Sensibelchen des Teams wie ein wunderbarer Roman vor, der natürlich ein Happy End nehmen musste. Das Problem mit diesem war jedoch, dass sie immer noch der Meinung war, dass überhaupt kein Blut mehr vergossen werden sollte und leider schien es momentan keinen Ausweg zu geben. Die Frau machte ja deutlich klar, dass sie entweder Rache üben wollte oder sich selbst umbringen würde - in jedem Falle würde Blut fließen. Zwar war es im ersten Fall das Blut vieler und im zweiten das von genau einer Person, aber das war in diesem Falle irrelevant, wie sie fand. Sie konnte Lilia nämlich bei weitem besser verstehen als diese fiesen und gemeinen Schwertkämpfer, die ihren Mann so heimtückisch niedergemetzelt hatten. Zwar trug auch Yumi ein Schwert - wenn auch ein kurzes - aber sie hatte noch nie so darüber nachgedacht, was wirklich passionierten Schwertkämpfern ihre Kunst bedeuten könnte. Für sie war es immer nur Mittel zum Zweck gewesen, sie hatte es gelernt, weil sie so über die anderen scheinbar fehlenden Fähigkeiten hinweg täuschen konnte. Wenn man sie mit einem Schwert sah, dann würde man bestimmt noch weniger auf die Idee kommen, dass sie in Wahrheit die geborene Ninjutsuka war; davon mal abgesehen hatte ihre Mutter ihr ja befohlen, damit zu kämpfen, weil sie doch ansonsten nichts drauf habe. Generell fand dieses Elternteil, dass sie ein wenig unbegabt war, wenn man sie mit ihrem Zwillingsbruder verglich, der bereits sein zweites Element entdeckt hatte, während sie scheinbar noch nicht einmal ihr erstes kannte. Die Wahrheit war wohl eine andere... aber das durfte sie ja nicht wissen! Es war sehr gut verständlich, warum sie diese Männer töten wollte, aber töten war generell falsch! Klar kamen diese Worte von einem Ninja nicht besonders gut, aber war es denn nicht die Wahrheit? Wenn man immer alle Konflikte durch Gewalt löste, dann würde das auch zu nichts führen, außer zu Zerstörung und Tod - und im Gegensatz zu Tora war Yumi, was das anging, mehr als empfindlich. Sie könnte es sicher niemals über sich bringen, einem anderen Menschen das Lebenslicht auszublasen, denn jeder hatte ein Recht auf Leben und jedem sollte es vergönnt sein, dieses bis zum Ende so zu leben, wie er es wollte. Es war immer ein Verlust, wenn jemand starb, auch wenn es ein Auftrag gewesen war. Eigentlich fand die kleine Ookami deswegen ihren Beruf so schlimm, da wurden Menschenleben gegen Geld aufgewogen, das war einfach schlichtweg falsch! Sie durfte also keine Rache üben, aber wenn sie starb, dann wäre das auch falsch… mit dieser Einstellung würde Lilia nicht durchkommen, das ging schlichtweg nicht. Also mussten sie eine andere Lösung finden – es ihr ausreden zum Beispiel und sie darauf hinweisen, dass sie sich nicht vorstellen könnte, dass ihr verstorbener Mann dieses Verhalten dulden würde. Natürlich war Rache in diesem Falle sehr romantisch, aber immer noch moralisch falsch. Sie wollte also gerade dazu ansetzen, im Brustton der Überzeugung darauf hinzuweisen, dass sie auf ihre Rache verzichten sollte und lieber ihr Leben weiterleben solle, weil ihr Mann es sicher so gewollt haben würde, als Tora ihre Stimme erhob. Puh, dann musste sie ja gar nichts mehr sagen, sicherlich würde dieses freundliche Mädchen genau dasselbe…
Und dann hörte Yumi einfach nur zu, den Mund immer noch ein Stückchen geöffnet, die Augen immer weiter aufreißend. Das war irgendwie… falsch, einfach nur falsch… was sagte sie denn da?! Sie hätte nie im Leben erwartet, dass sie so etwas sagen würde… das war absolut schrecklich… sie WOLLTE sie umbringen?! War sie denn vollkommen übergeschnappt? Wie konnte das alles angehen, hatte sie sich denn so in dem Mädchen getäuscht? Hatte das Mädchen sie getäuscht und ihre Naivität ausgenutzt? Das war aber gemein… und führte eiskalt dazu, dass sich die Augen des Mädchens schon wieder mit Tränen zu füllen begannen, während sie einfach nur da stand und die Welt um sie herum zu zerbröckeln begann. „Es…“, schniefte sie, „Es ist immer falsch zu töten!!!“ und versuchte, statt Tora anzublicken lieber ernst Lilia zu fixieren, aber wie sollte das denn bitte schön gehen, wenn einem gerade der Rotz aus der Nase lief und die Augen zu Sturzbächen geworden waren?!
 
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Wiedereinmal sah sich der Genin, der unglücklicherweise der Teamleiter dieses bunten Haufens war, einer Aufgabe gegenübergestellt, die er nicht bewältigen konnte. Würde die Qual dieser Mission denn niemals aufhören? Musste das Schicksal immer wieder auf ihm herumhacken und die schlimmsten Dinge zu ihm senden, welche es sich ausdenken konnte? Es hieß ja, dass die Götter den Menschen genau das aufbürdeten, von dem sie dachten, dass es diese Person auch bewältigen konnte - ihr Vertrauen in Teysaru musste, ging man dieser These nach, ja immens sein, geradezu überirdisch...Und das Schlimmste von allem war, dass es an sich überhaupt kein Problem gab. Der Auftrag ihrer Mission war ganz klar gewesen. Sie mussten sich einem Schwertkämpfer stellen, ihn töten und seine Waffe bei der Dorfverwaltung einreichen. Das Ziel stand nun also nach erfolgreicher Hetzjagd absolut schutzlos und im besten Moment, der sich ihnen bieten konnte, vor ihnen. Sie mussten lediglich zuschlagen. Und doch konnte er es nicht. Oder? Nein. Er konnte. Er war in der Lage, sich zu bewegen, die Arme zu verschränken und die Stirn zu runzeln. Doch es dauerte eine ganze Weile, bis Teysaru realisieren konnte, was es war, dass ihn davon abhielt, dem Ziel seiner Mission blind Folge zu leisten, wie er es in all seinen beendeten Aufträgen getan hatte. Er wollte es nicht. Der Schwarzhaarige stand hinter dem bösem Feind, der sich ihnen anbot, und wollte ihn nicht um die Ecke bringen. Wieso nur? Der Genin war zwar durchaus weichherzig, aber er war nicht vollkommen verblödet. Ninja zu werden bedeutete das Wohl des Dorfes über alles andere zu stellen. Man musste darin vertrauen, dass sich jede Tat, erschien sie auch noch so falsch, positiv auf ihr Heimatland auswirkte. Sie dienten nur der Sorafraktion. Fing man einmal an, ihren Beruf infrage zu stellen, konnte man sofort sein Stirnband abgeben. Er war Taijutsuka. Seine Schlagkraft war immens. Der ganze Körper des Jugendlichen war dazu gemacht worden, Menschen zu besiegen und zu töten, wäre er sich dessen nicht bewusst gewesen, wäre er zu Hause hinter dem Kuchenteig geblieben und hätte in der Idylle der Großstadt Zuckerguss auf Törtchen gepinselt. Doch er hatte sich nun einmal dazu entschieden, statt dem Kochlöffel einen Bo zu schwingen...und das bedeutete eben, dass man seine Pflichten erledigen musste. Seine Pflicht war es, diese Frau zu töten, egal wie schutzlos und nackt sie war. Aber er konnte es nicht. Und er kam nicht darauf, was ihn davon abhielt, den Befehl zum Angriff zu geben. Klar, ihre Geschichte war traurig und herzergreifend schmalzig...Aber sie war ganz klar keine Unschuldige. Teysaru hatte Probleme damit, wenn Leute schuldlos getötet wurden, deshalb verstand er auch, dass es Lilia schlecht ging - aber egal welchen Schmerz diese Frau empfinden musste, er konnte in den Augen des Yotuishe niemals, in keinem Falle rechtfertigen, dass man Blut mit noch mehr Blut rächen wollte. Nein, das war nicht nur falsch, das war bösartig. Wenn man Leid erfuhr, wünschte man sich doch nicht noch, dass andere daselbe erleben mussten, oder? Was war, wenn dieser Kampfmeister eine Familie hatte? Auf diese Rache würde nur ein weiterer Vergeltungsschlag folgen, ein Teufelskreis des gegenseitigen Sühnens. Das durfte der Genin nicht zulassen, soweit war alles klar. Doch war der einzige Ausweg aus dieser Situation, die Frau zu töten? Ein Leben gegen das vieler war immernoch eines zuviel, wenn man Teysaru fragte. Andererseits gab es natürlich keine Entschuldigung für ihr Verhalten und ihre Pläne, und würden sie ihr helfen diese Verbrechen zu begehen, waren sie eben solche Mörder wie diejenigen, die ihren Geliebten getötet hatten. Ja, so logisch konnte der Schwarzhaarige argumentieren. Er war eigentlich ja schon recht klug. Die richtige Lösung des Problems war greifbar nahe, und er spürte, dass er nur seine Hand ausstrecken musste, um sie an sich zu reißen - und doch würde er es nicht tun. Nein, er würde sie nicht töten. Die Gewissheit, das Eingeständnis dieser Tatsache, zerschmetterte die Schale, welche ihn davon abgehalten hatte, zu verstehen, was genau ihn davon abhielt, sie kalt zu stellen. Mit einer Intensität, die so gewaltig war, dass sich die Kuppen seiner Finger schmerzhaft in seine muskulösen Oberarme bohrten, trat die Erkenntnis in seinen Geist, wusch alle anderen Sinneseindrücke fort, brach die Dämme seiner Zweifel und ließ das stockende Plätschern seiner Gedanken zu einem reißenden Wasserfall des Entsetzens werden. Yotuishe Teysaru wollte diese Frau nicht töten, weil er tief in seinem Inneren wusste, dass er es ganz genauso machen würde, würde jemand seine Freundin hinterrücks ermorden. So sehr er auch versuchte seine Prinzipien in sein Gedächtnis zu rufen, sein Ehrgefühl, die Willenskraft, die man doch eigentlich nicht brechen konnte, so sehr nahm das Bild in ihm Gestalt an, das seinen schlimmsten Alptraum beinhaltete. Der Tod von Tora. Würde das Mädchen sterben, war es nur eine Frage der Zeit, bis er selbst morden würde. Sich zu rächen war die einzige Konsequenz, an die er in einem solchen Fall zu denken vermochte, das wusste er ganz genau. Und wenn er nun Lilia genau für diese Gedanken richtete, wenn er sich nun gegen ihr Leben entschied, weil er angeblich nicht tolerieren konnte, wozu ihr Schmerz sie trieb - verriet er damit nicht seine eigenen Ansichten? Was bedeutete es, selbst absolut gegen etwas zu stehen, was man ohne zu zögern ganz genauso machen würde? Hieß das, dass es für ihn schon jetzt keine Gnade gab, allein, weil er diesselben Gedanken hatte, ihre blutrünstige Rache vollkommen verstand? Sollte er sich vielleicht gleich neben sie stellen und sich mit umbringen lassen, denn was würde es ändern, wenn man es jetzt oder später tat? Wie die Fäden eines Spinnennetzes zogen sich diese Fragen um das Herz des Fünfzehnjährigen und ließen ihn beinahe in die Knie brechen. Er wusste nicht, was er tun sollte, wie er entscheiden sollte. Doch zugleich war er sich sicher, dass er derjenige sein würde, der das Zünglein an der Waage darstellte. Yumi war ein herzensgutes Mädchen und würde niemals für den Tod dieser Frau sprechen, vor allem nicht nach dieser Geschichte, das war klar. Und Tora...So sehr es ihn auch schmerzte, das zugeben zu müssen, Yamamoto Tora war ein skrupelloser Shinobi. Teysaru wusste ganz genau, dass sie sich freute, töten zu dürfen, und nachdem er beinahe von dieser blonden Versuchung vergewaltigt worden war, würde sogar ein Blinder mit Krückstock erkennen, wie ihre Wahl lauten würde. Gerne hätte sich der Yotuishe nun an den Kopf gefasst und laut geschrien, aber er wusste, dass er das nicht tun konnte. In einer solchen Situation würde man sich früher oder später auf das Wort des Teamleiters verlassen. Nur wie das aussehen sollte, das wusste er noch nicht...
Vorerst schien es allerdings auch nicht so wichtig, was er sagte, viel wichtiger war es, welcher Meinung die anderen waren. Sollten sie sich entgegen all seiner Vermutungen doch einig sein, wären all seine verzweifelten Gedanken nutzlos und er konnte sich ihnen einfach fügen wie ein demokratischer Leiter das nun einmal tat. Doch es kam selbstverständlich anders. Zuerst war da Tora, die im Grunde genau das sagte, was er von ihr erwartet hatte. Sie brachte zwar, ganz nach ihrer Art eben, schlüssige und stichhaltige Argumente, aber im Großen und Ganzen hörte Teysaru nur: „Töten. Töten. Töten. Töten! Töten, unmännlicher Kerl der sein bestes Stück verlieren wird?Insofern machte sie ihm - besonders durch ihr letztes Wort, das so kalt und schneidend klang, dass er sich beinahe um Vergebung bettelnd und schluchzend zu ihren Füßen auf die Knie geworfen hätte, die Entscheidung nur noch schwerer. Es entsetzte ihn zu seinem eigenen Erstaunen nicht einmal wirklich, dass Tora so direkt ans Töten dachte. Er hatte soetwas tatsächlich erwartet, wenn auch nicht so...zielstrebig. So war sie eben. Blutrünstig und brutal, skrupellos und manchmal erschreckend gruselig. Aber es wäre wohl eine Lüge, wenn Teysaru behaupten würde, dass diese Seite seiner Freundin ihn nicht irgendwie anmachte...zugleich machte sie ihm natürlich auch Angst, aber sie sah schon sehr mächtig und wunderschön aus, wenn sie so kalt war - woran zur Hölle dachte er bitte?! Spätestens nachdem er dafür gebüßt hatte, was diese Frau mit ihm angestellt hatte, würde er sowieso nie wieder irgendetwas attraktiv finden, außer vielleicht den örtlichen Knabenchor. Tja. Was war eigentlich mit Yumi? Der Blick seiner von Trauer und Resignation zerissenen Augen wanderte zu der Rosahaarigen, die erschreckend still geworden war. Natürlich rührte sie die Geschichte von Lilia - er selbst war auch von der Tragik ergriffen, aber müsste sie nicht irgendetwas gesagt haben, wenn dem so war? Sich im Brustton der Überzeugung für ihr Leben einsetzen? Sich vielleicht gar melodramatisch zwischen Aggro-Tora und Opfer-Lilia werfen? IRGENDETWAS? Nein, Yumi stand nur da, murmelte etwas von der Falschheit des Tötens und sah aus, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. Für einen kurzen Moment musste Teysaru die Augen schließen und tief durchatmen. Sie hatte schon Recht, töten war falsch. Aber Shinobi töteten nun einmal, das war ein Fakt...aber er konnte sie verstehen, wenn sie damit meinte, dass weder die Rache, noch der Mord an der Blondine gut waren, das wusste er ja selbst. Doch was sollte er dagegen tun? Er konnte ihre Mission nicht einfach abblasen...Nur die Entscheidung herauszögern! Plötzlich kam dem Genin ein Geistesblitz, der ihm mehr Spielraum geben würde - oder einfach mehr Zeit, sich festzulegen. Und eigentlich war diese Idee nicht einmal so dumm, wie er dachte...Ha! Er war gerettet! Zumindest vorerst. "Deine Geschichte ist tragisch, aber unser Auftrag lautet nun einmal anders. Ich muss darüber nachdenken, doch du hast uns in der Vergangenheit bereits gezeigt, wie listig du sein kannst, deshalb möchte ich, dass du uns zu deiner Hütte führst, damit wir uns vergewissern können, dass dein Schwert auch wirklich dort ist. Tora, fessle sie bitte an meinen Arm, Yumi, du gehst hinter uns und behälst die Umgebung im Auge. Ich will nicht in einen Hinterhalt verwickelt werden." Da er wusste, wie schnell diese Frau war, hielt er es für die einzig richtige Methode, sie an den schwersten von ihnen zu fesseln, welcher sie im Notfall auch einfach über die Schulter werfen konnte. Nun musste er nur noch hoffen, dass sich Tora und Yumi an seine Anweisungen hielten. Er würde sein Gesicht verlieren, wenn sie seine Befehle in Frage stellten...und doch hatte er das Gefühl, bereits einen Teil seines Rückgrates eingebüßt zu haben, als er seiner Freundin den Arm hinhielt und es nicht schaffte, ihr in die Augen zu sehen. Er traute ihr zu, dass sie sofort erkennen würde, dass sein Plan nur existierte, um Zeit zu schinden. Zeit, die er brauchte, um sich einer Sache klar zu werden: Würde er sich selbst verraten - oder aber seine Mission und damit auch sein Team?
 

Inuzuka Ara

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In ihrer Wut hatte Tora sich wohl grade selbst so ziemlich vergessen. Das war wirklich alles andere als perfekt, aber in diesem Moment war ihr dies erstaunlich egal gewesen. Sie hatte Teysaru versprochen, dass sie Yumi nicht noch mehr verunsichern oder zum Weinen bringen würde. Tatsächlich war es nun so, dass sie dieses Versprechen nicht mehr halten konnte, denn nun war sie an einem Punkt angelangt, an dem Schauspielern für sie kein Weg mehr war. Es war wahrscheinlich ziemlich gut, dass sie sich dem noch nicht bewusst war, dass sie eben dieses Versprechen gebrochen hatte. Immerhin hatte sie ja von ihm auch eine Belohnung dafür verlangt, welche er sich nun schenken konnte, das wiederum kam ihm sicher ganz recht. Wie sie sich wohl fühlen würde, wenn sie merkte, dass diese Abmachung gebrochen war? Tora war eigentlich ein Mensch, der selten ernsthafte Versprechen gab, aber wenn, dann hielt sie das eigentlich auch ein. Vor allem war es aber etwas anderes, weil es darum ging, dass sie das nicht zu Teysaru als Leiter, sondern als ihren Freund gesagt hatte und den wollte sie doch eigentlich nicht belügen…
Und erst Yumis Reaktion war es, die Tora daran erinnerte, dass sie doch eigentlich nicht als bösartiger Tiger hier war. Es stimmte schon… Sie war ein bösartiges, hinterhältiges Biest oft auch sehr skrupellos, aber es war erstaunlich, dass es sie in diesem Moment so sehr entsetzte, dass sie Yumi enttäuscht hatte. Die weit aufgerissenen Augen machten die Situation sehr deutlich. Tora hatte mit offenen Karten gespielt, war zur üblichen Perfektion zurückgekommen und hatte eiskalt die Fakten auf den Tisch gelegt… Sie sprach von töten und drückte so viel Hass aus, dass es nicht zu dem zuckersüßen Image passte, welches sie grade vorgespielt hatte. So kurz nachdem sie eiskalt das Wort Leiter hatte ausklingen lassen, stand sie ratlos da und blinzelte ungläubig. Wie hatte ihr so ein Fehler unterlaufen können? Verdammt… Doch im Moment konnte sie die Schuld nicht auf das Mädchen abwälzen. Sie hatte dieses falsche Bild aufgebaut und grade wieder eingerissen, nun musste sie, so gut sie konnte, dafür grade stehen. Es war ihr scheißegal, dass dieses Mädchen da wegen ihr kurz davor war in Tränen auszubrechen. Ob Yumi weinte oder nicht, war ihr ziemlich egal, so lange sie ihren Job machte und sie und Teysaru nicht in Gefahr brachte. Aber genau das tat dieses weinerliche Mädchen ständig. Und irgendwie tat es Tora weh, das Mädchen weinen zu sehen… Nicht weil es Yumi war, sondern weil Tora einen großen Fehler gemacht hatte. Die Ansichten des Mädchens waren nobel und auch war es erstaunlich, wie sicher sie diese, trotz der Tränen, hatte vertreten können. Dennoch waren sie absolut falsch und unangebracht. Für einen Bürger dieser Stadt waren das vielleicht die richtigen Worte, aber nicht für eine Kunoichi. Deswegen wandte sich Tora ihr mit strengem Blick zu. Teysaru war ohnehin noch unentschlossen, was er nun tun sollte, weswegen sicher noch Zeit für ein paar Worte an Yumi war. „Verzeih mir Yumi, dass du das so hart lernen musst.“, begann sie sehr monoton und ausdruckslos. „Deine Grundsätze und Gedanken mögen rein moralisch und ethisch absolut richtig sein, aber das ist nicht der Grund, aus dem wir hier sind.“, versuchte sie möglichst verständnisvoll und ruhig zu erklären, damit das Mädchen sich nicht noch schlechter fühlte. Einen Nervenzusammenbruch konnte sie nicht gebrauchen… Weder sie noch der Rest des Teams, oder eher das gesamte Team. „Du musst lernen eine Linie zu ziehen zwischen denen Empfindungen und deinem Privatleben, und dem, was du hier in deiner Arbeit tust. Du bist Shinobi. Du stehst und fällst mit deinem Dorf. Dir wird niemals die Zeit dazu bleiben darüber nachzudenken, ob dein Handeln für dich persönlich richtig oder falsch ist, denn du hast deinen Job so perfekt wie möglich zu erfüllen, denn sonst wirst du in diesem Beruf nicht lang überleben. In der Zeit, in der du über solche Dinge nachdenkst, hast du schon verloren. Vielleicht ist es immer falsch zu töten, vielleicht willst du das nicht tun, aber du musst lernen, dass du als Shinobi nicht immer nur die Welt retten und den Ruhm einsammeln kannst, sondern auch mal die Drecksarbeit für dein Dorf übernehmen musst, selbst wenn dafür das Blut anderer an deinen Händen klebt. Das ist verdammt noch mal deine Arbeit und wenn man Arbeiten soll, dann kann man nun mal nicht immer so tun, als würde einem die Sonne aus dem Arsch scheinen. Also reiß dich zusammen und triff deine Entscheidung wie eine Kunoichi mit dem Kopf und nicht mit dem Herz, oder sei still bis wir wieder zu Hause sind. Dann solltest du dir allerdings noch mal überlegen, ob das der richtige Beruf für dich ist.“ Der blonden Lilia würdigte die junge Yamamoto keinen Blick mehr. Sie war nur noch ein irrelevanter Gegenstand der Mission für sie, da sie ihnen sowieso nichts mehr tun würde. Alles was noch zählte war die Entscheidung des Yotuishe und Tora ignorierte dabei völlig den Schmerz und die Wut über ihr Versagen. Sie war eine richtige Kunoichi. Sie konnte perfekt arbeiten und nicht den Kopf verlieren. Und das wollte sie hier und jetzt beweisen, weil es nötig war in einer solchen Situation. Leider verlor sie nicht außer Augen, dass mit ihr wohl irgendwas nicht stimmte, denn solche Momente erinnerten sie daran. Während alle anderen haderten zu töten, weil es einfach menschlich gesehen absolut falsch war, war es bei Tora so, dass sie dabei einfach nichts empfand und wenn dann nur die Bestätigung, dass sie etwas richtig machte, weil sie ihren Auftrag erfüllte. Wahrscheinlich war sie nicht besser als Yumi, aber das musste sie verdrängen, sonst würde auch sie zusammenbrechen. Immerhin fiel es ihr unglaublich schwer sich zu konzentrieren, so lang sie immer noch nicht überwunden hatte, dass sie ihren Freund enttäuscht hatte… Also war sie noch lang keine so perfekte Kunoichi, wie sie gern sein wollte.
Als der Junge sich wieder zu Wort meldete, hörte Tora aufmerksam zu. Sie war gespannt auf seine Reaktion, denn sie hatte wirklich keine Ahnung, wie er wohl damit umgehen würde. Auf der einen Seite war da der moralische Aspekt, der ganz deutlich vertreten war, auch wenn Tora ihn nicht nachvollziehen konnte, hatte grade Yumi ihn noch mal sehr deutlich gemacht. Auf der anderen Seite seine Freundin, welche die, für ihre Mission wichtigen Fakten, auf den Tisch knallte und ihn noch dazu ganz besonders auf der Beziehungsebene beeinflusste. Es war ihr nicht egal, wie er entschied, allerdings würde sie ihm keine Vorwürfe machen, egal wie er entschied. Sie war nicht die Teamleiterin an dieser Stelle und sie wusste, dass er nicht völlig dumm war und sicher die Argumente abwägen würde, bevor er entschied. Deswegen vertraute sie auf seine Entscheidung… Die ersten Worte, die er von sich gab, erschraken Tora irgendwie. Ihr war klar gewesen, dass er nun in einer Zwickmühle feststeckte, doch dass er so einfach feststellte, dass ihr Auftrag anders war und er sie eigentlich töten müsste… Tora hätte mehr Zweifel von ihm erwartet und es war nicht so, dass sie dies schlecht fand. Sie konnte es nicht nachvollziehen, war aber wiederum auch froh, wenn jemand anders dachte als sie und sie vielleicht vor Fehlentscheidungen schützte. Aber sonst war Teysaru doch so… weich… Wie konnte er das so unbekümmert sagen? Das war… komisch… Dass er so erstaunlich sachlich blieb, hätte Tora fast umgehauen. Etwas ungläubig blickte sie ihn einen Moment lang an, dann nahm sie sich wieder zusammen. Dass sein Handeln nicht unüberlegt war, machten seine nächsten Entscheidungen deutlich. Aber… Moment… Die richtige Entscheidung hatte er nicht gefällt. Bedeutete das, dass er etwa noch keine Lösung hatte? Tora müsste automatisch lächeln, als sie bemerkte, dass er diese wichtige Entscheidung einfach herauszögerte. Er war eben doch weich und das erleichterte sie erstaunlicherweise irgendwie…
Tora gehorchte aufs Wort, nahm sich ein Seil und knotete es um den Arm des Yotuishe, während sie erstaunlich ruhig erklärte: „Ich stehe zu deiner Entscheidung, egal wie sie lauten wird, Teysaru-kun. Völlig egal, wie ich entscheiden würde, das ist glücklicherweise nicht meine Last.“ Dann band sie das Weib, deutlich grober, an Teysaru fest. Ihren Groll hatte sie scheinbar doch noch nicht ganz verdaut, aber sie wirkte nicht so, als würde sie der Frau gleich die Kehle durchschneiden. Nachdem sie fertig war und ihre Aufgabe somit gehorsam erledigt hatte, trat sie neben Teysaru und sagte ihm etwas, das nur für seine Ohren bestimmt sein sollte. „Es ist gut, dass du so irrational denkst, auch wenn es mich davon abhält rational zu entscheiden. Du stehst zu dir und bist nicht so dämlich und erzählst anderen Leuten etwas von Perfektion, die du selbst nicht erreichen kannst. Du bist der bessere Leiter von uns beiden, also triff die richtige Entscheidung für dein Team, Baka.“ Dabei klang ihre Stimme nicht so kalt, wie sie es zuvor getan hatte… Wahrscheinlich weil sie sich daran erinnerte, dass er einmal zu ihr gesagt hatte, dass er für sie stark sein würde, wenn sie es nicht mehr könne… Das brauchte sie nun auch. Danach verstummte das Mädchen und blickte wieder ernst geradeaus. Obwohl sie sich grade fragte, ob er überhaupt verstand, was sie ihm grade gesagt hatte…
 

Ookami Yumi

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Tora machte einen großen, fundamentalen Denkfehler, als sie ihren Sermon über den Beruf des Shinobi begann, sodass dieser nicht einmal annähernd in das begossene Gehirn des Mädchens vordrang: Yumi hatte im Gegensatz zu Menschen wie Tora überhaupt keine Ambitionen, eine bessere Kunoichi zu werden. Wenn man sie gefragt hätte, dann wäre das zarte Mädchen Floristin geworden oder Gärtnerin, irgendetwas, wo man vor allem mit der Natur zu tun hatte und wo die gefährlichste Waffe weit und breit eine Schere war. Yumi war nicht freiwillig Kunoichi geworden, nein, ihre Eltern und vor allem ihre Mutter hatten es so gewollt. Sie würde sich nie im Leben darum reißen, über Leben und Tod eines Lebewesens entscheiden zu müssen, sie kämpfte nicht gerne und hatte auch ansonsten herzlich wenig für die Künste dieser Berufsgruppe übrig. Natürlich hatte sie in letzter Zeit an ihren Ninjutsufähigkeiten gefeilt, aber das vor allem, damit ihr Kekkei nicht einfach so los donnerte und außerdem war es schön. Ihr Element war nicht grundsätzlich tödlich und hatte herausragende defensive Eigenschaften, also eigentlich Dinge, die ihr recht gut gefielen. Man musste das beste aus dem machen, was man tun musste und in Yumis Falle bedeutete das, dass sie eben ein moralisch korrekter Ninja sein würde, auch wenn dies in ihrem Beruf beinahe unmöglich war. Da konnte Tora - und ja, gerade Tora! - so viel reden wie sie wollte, darüber war sich das Mädchen schon vor einiger Zeit klar geworden. Sie würde sich selbst und alles was ihr wichtig war aufgeben müssen, um ein echter Ninja zu werden und das war es nicht wert - denn ohne sich und die wenigen Freuden in ihrem Leben würde sie nicht durchhalten können. Aus positiven Emotionen und Weichheit und Moral konnte so viel Leben, konnten so viele fruchtbaren Ideen entstehen, viel mehr und besser als aus Hass und Verbissenheit. Das war Tora tat, war der falsche Weg, denn wenn man Leben nahm oder mit ihnen spielte, als seien es nur mehr Bälle, die man wegwerfen konnte, dann verwarf man auch einen großen Teil der eigenen Seele und musste den Rest seiner irdenen Existenz als kaputtes Wesen fristen, das sich innerlich nie vollkommen fühlen würde. Ookami Yumi mochte naiv sein, aber sie war sich immerhin in ihrer Naivität so sicher, dass sie sich kaum davon abbringen lassen würde und das erst Recht nicht von einem Mädchen, das sie offenbar - ziemlich eindeutig sogar- belogen hatte. Das Verhalten, welches die Violetthaarige momentan an den Tag legte, passte überhaupt nicht zu dem netten und so verständnisvollen Mädchen, welches sie kennen gelernt hatte und auch wenn sie natürlich vielleicht nur aufgrund des Stresses so hätte sein können, war sich Yumi in der Zwischenzeit ziemlich sicher, dass sie sie von Anfang an getäuscht haben musste. Die Erleuchtung kam spätestens nachdem sie angefangen hatte, irgendetwas von wegen Beruf und Drecksarbeit zu sagen, Dinge, die die kleine Ookami eigentlich genau wusste, die sie aber nicht akzeptieren wollte. Sie war nicht dumm, ein wenig naiv und hoffnungslos romantisch, aber ganz bestimmt nicht mit der Erwartung Kunoichi geworden, dass sie Menschen würde helfen können. Im Gegenteil hatte sie es überrascht, als sie bemerkt hatte, dass es auch Missionen gab, die solche Möglichkeiten eröffneten, denn das weinerliche Mädchen war mit einer sehr negativen Einstellung von der Akademie direkt ins Berufsleben eingetreten. Auch die Entdeckung ihres Kekkeis hatte da nicht viel reißen können, da es sie unter noch mehr Druck stellte, den ihre schmalen Schultern alleine eigentlich kaum wuchten konnten. Aber dennoch lebte sie noch und das, obwohl sie schon auf einigen Missionen war und immer noch gegen das Töten von Menschen war. Es gab doch oft auch weniger blutige Mittelwege, man musste nicht gleich aufs Ganze gehen...! "Es ist nicht der richtige Beruf für mich.", meinte sie deswegen, nachdem sie Tora hatte ausreden lassen, mit erstaunlich ruhiger Stimme, auch wenn ihre Augen noch immer in Tränen schwammen. "Ich habe nie darum gebeten." Sie heulte nicht, wie sie es sonst immer tat, war nicht laut, das einzige was darauf hinwies, dass sie traurig war, waren die Tränen, die immer noch ihre Wangen hinunter liefen. Aber war Trauer eigentlich das richtige Wort? Nein... es war vielmehr Enttäuschung - Tora hatte das kleine Mädchen enttäuscht. Sie mochte kein perfekter Ninja sein und dafür, dass sie schon recht lange dabei war, war sie sicherlich eine der schwächeren Genin, aber was sie nicht besonders leiden konnte, war Falschheit. Leider war sie zu naiv, um diese zu bemerken und sie wusste um ihre Schwäche, aber es tat schlichtweg weh, es mal wieder zu bemerken: Die Welt war nicht gerecht. Und Tora war nicht der Engel, der sie zu sein geschienen hatte. Sie hatte es gewusst, aber es so direkt noch einmal unter die Nase gerieben zu bekommen, war durchaus nicht leicht zu verkraften. In diesem Moment ging die Ookami aber vollkommen anders damit um, als man es von ihr gewohnt war. Sie drehte sich einfach um und nahm ihren Platz hinter Lilia ein, allerdings bedeutete das nicht, dass sie einfach stur jedem Befehl folgen würde. Wenn es hart auf hart kommen würde, dann war sie dazu in der Lage, die Menschen und die Ideale, denen sie sich gewidmet hatte, mit aller Kraft zu verteidigen, selbst wenn das bedeutete, sich gegen ihre Teamkameraden zu stellen. Nur äußerst ungerne würde sie es zu so etwas kommen lassen, aber wenn es nicht anders ging... in diesem Moment sympathisierte sie allerdings umso stärker mit der Blonden, weil Tora es geschafft hatte, die ihr entgegengebrachte Zuneigung mit einem Schlag einzueisen. Yumi war nun einmal ein Mädchen, das vor allem von ihrem Emotionen geleitet wurde...
 
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Würde man Yotuishe Teysaru fragen, was für ihn das Wunderlichste auf diesem Planeten ist, so wäre seine Antwort klar: Es gab nichts Komischeres als die Gefühlswelt der Menschen. Sie war wie ein Irrgarten, dessen Wege sich immer wieder veränderten, wenn man meinte, einen Ausweg gefunden zu haben. Angeblich gab es ja den Tipp, dass man aus jedem Labyrinth entkommen sollte, wenn man sich rechts hielt. Doch wie sollte man sich in eine Richtung wenden, wenn man nicht einmal wusste, ob man geradeaus oder rückwärts ging? Wieso war es so schwer, sich eines Gefühles absolut sicher zu sein? Der Schwarzhaarige war doch sonst so unkompliziert und konnte sich auf eine Sache versteifen wie ein Fels in der Brandung, aber seit er mit Tora zusammen war, litt er unter unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen. Was war nur los mit ihm? War das normal, wenn man verliebt war...? Doch wie konnte es so schnell gehen...was bewirkte es, dass er von unheimlichem Selbsthass übergangslos zu Erstaunen wechselte? Vor einer Sekunde noch hatte er ihr seinen Arm hingehalten, verkrampft wie ein Stück Holz und es nicht einmal fertig gebracht, ihr ins Gesicht zu schauen. Mit den Haaren über den Augen hatte er ins Gras gestarrt und darauf gewartet, dass sich das Seil fest um sein Handgelenk schloss - bis sie den Mund aufgemacht hatte. Geschockt, ja, geradezu entsetzt hatte er den Kopf gehoben, dass seine Mähne nur so um seinen Nacken flatterte, und starrte sie mit großen Augen an. Ungläubig. Hatte sie nicht gerade noch gesagt, dass sie töten wollte? Und ihre Worte...sie klang so, als würde sie ihn nicht für voll nehmen. Doch jetzt stand sie hinter seiner Entscheidung? Hatte sie vielleicht ein schlechtes Gewissen? Oder war er einfach nur so bedauernswert, dass man ihm Mut machen musste...? Beide Fälle waren mit Sicherheit nicht das Gelbe vom Ei, aber allein, dass sie versuchte ihm Mut zu machen, verwandelte den steinharten Kloß an Zweifeln in seinem Magen in einen ganzen Schwarm von Schmetterlingen. Sie erkannte an, dass es eine Last war, über den Tod einer Person entscheiden zu müssen und hielt ihn nicht für ein Weichei, dem man eine solche Bürde abnehmen musste. Aus einem Grund, den er selbst nicht verstand, machte ihn das...fröhlich. Nicht überglücklich, aber es war doch hilfreich, Unterstützung zu erhalten, wenn man sie so nötig brauchte. Teysarus Mundwinkel hoben sich ein Stück, er versuchte ihr wortlos dafür zu danken, doch sie sah ihn gar nicht mehr an, sondern verknotete Lilia an seinen Arm, die Tora wehrlos gewähren ließ. Ob sie wohl schon mit ihrem Schicksal abgeschlossen hatte? Nun, er hatte es nicht. Es war zwar schön und gut, dass man ihm vertraute und seine Entscheidung respektieren würde...doch das änderte nichts daran, dass er eine solche eben noch nicht getroffen hatte. Er wusste einfach nicht, wofür er sich entscheiden sollte, denn alle möglichen Optionen kamen ihm so furchtbar falsch vor, so egoistisch und herzlos...
Wiedereinmal wurde der Genin aus seinen Gedanken gerissen, und wiedereinmal war es Tora, die seine Aufmerksamkeit erhielt. Nachdem auch ihre "Gefangene" an ihn gekettet war und vermutlich nicht so schnell wieder loskommen würde, wandte sich die Lilahaarige wieder ihrem Freund zu und sprach leise Worte, die ihn noch mehr entsetzten als ihre Aufmunterungsversuche von zuvor. Was meinte sie damit, dass sie der bessere Leiter war? Das war doch nicht mehr als ein schlechter Scherz! Natürlich war die Yamamoto die geborene Anführerin, sie hatte doch immer einen Plan für alles! Und nun behauptete sie, dass er das alles viel besser konnte? Perplex schaute er sie an, und selbst, als sie sich schon von ihm weggedreht hatte und alle nur auf sein Zeichen zum Aufbruch zu rechnen schienen, blieb er wo er war und glotzte Tora an wie ein Goldfisch. Machte sie sich nun Vorwürfe, weil sie so voreilig vom Töten gesprochen hatte? Wieso verspottete sie ihn nicht, weil er zu feige war, soetwas zu entscheiden? Er hatte mit allem gerechnet, aber ganz sicher nicht damit, dass sie nach allem, was auf dieser Mission passiert war, noch auf seiner Seite stehen würde. Die Gewissheit, dass er sie nicht enttäuscht hatte, obwohl er von einem Fauxpas in den anderen gerannt war, löste in seiner Brust ein so gewaltiges Glücksgefühl aus, dass er kaum an sich halten konnte. Da er momentan einarmig war, würde seine Geste nicht halb so nett aussehen, doch er beschloss, es darauf ankommen zu lassen. Alle Anwesenden hier wussten, dass sie seine Freundin war - eine davon war zu nett um etwas zu sagen und die andere würde ohnehin sterben, wie es aussah - also hatte er keine Hemmungen, das zu tun, was ihm gerade im Kopf herumschwirrte. Und hatte sie nicht gerade gelobt, dass er irrational war und sich nicht verstellte? Nein, langsam war diese ganze Schauspielerei genug für Teysaru.
"Tora...", sagte er also mit ernstem Gesicht und streckte den freien Arm aus, bis er ihre Schulter berührte. Der Genin wartete nur einen kurzen Moment, bis sie den Kopf etwas in seine Richtung drehte, dann ließ er sie los und setzte seine Hand an ihre Wange. Kaum berührte er ihr Gesicht, veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen zu einem ungläubigen Starren, als könne er nicht fassen, was er gerade getan hatte. Aber das war normal. Früher hätte die Information, dass er gerade ihre Backe betatschte gereicht, um ihn K.O. gehen zu lassen, aber jetzt wusste er, dass es nur ein klitzekleiner Schritt in dem war, was er eigentlich vorhatte. Mit unbewegter Miene beugte er sein Gesicht zu ihr hinab, wie in Zeitlupe näherte sich sein Mund dem ihren - und dann war alles auch schon wieder so schnell vorbei, wie es gekommen war. Was für ihn mehrere Minuten waren, waren in der Realität nur Sekunden gewesen. Ein kurzer, fester Kuss, mehr nicht. Da Teysaru bereits spürte, wie er rot anlief, zog er leicht an dem Seil, dass ihn mit Lilia verband, und beförderte sie so unmittelbar neben sich. Mit einem kurzen Blick auf ihre Füße registrierte er, dass sie keine Schuhe trug. Natürlich - sie hatte ja nur ein Handtuch am Leib. Ein skeptischer Blick in die besagte Richtung verriet ihm, dass sie auf einen Wald zuhielten. Verdammt, ich werde sie tragen müssen. Sie könnte sich absichtlich verletzten, um uns von der Hütte fernzuhalten...Doch noch nicht jetzt. Er hatte gerade seine Freundin geküsst. Die blonde Tussi ging ihm sonstwo vorbei, egal, wie nackt sie war. Überraschend, wie eine so simple Geste half, alle anderen Frauen auszublenden...vielleicht sollte er das öfter machen. Was für eine wundervolle Medizin gegen Stress...Halt. War das gerade Teysaru, der diese Gedankengänge hatte?! Verdammt, wieso dachte er immer an solche Dinge, wenn er eigentlich etwas vollkommen anderes...Yumi. Ja, Yumi war seine Rettung. Sie war nett, klein, freundlich...und sie wirkte auf seine pubertären OMG SECKS- Hormone - nun ja - tödlich. Also warf er einen Blick über die Schulter, um zu kontrollieren, ob sie auch ihren Platz eingenommen hatte, und lächelte ihr zu. Wieso sah sie denn schon wieder aus wie ein Häuflein Elend? Irgendetwas musste er ausgeblendet haben, etwas Wichtiges...darauf würde er schon noch kommen. Spätestens, wenn sie die Hütte von Lilia erreicht hatten, würde er mit ihr sprechen. Doch dazu mussten sie natürlich erst einmal vom Fleck kommen! "Los geht's."
 

Inuzuka Ara

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Ein furchtbar großer Denkfehler war es wohl kaum, als was man die Annahme von Tora hätte bezeichnen können. Normalerweise hatten Shinobi nun einmal ihren Job selbst gewählt und wussten was sie erleben und durchstehen müssten. Jeder von ihnen war sich bewusst, dass es nicht nur dazu gehörte leichte und fröhliche Arbeiten im Dienst zu übernehmen, wie Dörfer retten oder schützen. Es gehörte auch dazu einmal die Jobs zu übernehmen, die eigentlich keiner gern machte und da gehörten Verletzungen, Angriffe und Morde dazu. Ninja waren nun mal keine Samariter, sondern eine Art Elitekrieger. Ob nun einer der drei Anwesenden diesen Status ernsthaft verdient hatte, war wohl ein Streitthema, denn weder Tora noch Yumi oder Teysaru waren das, was man sich unter einem eiskalten Krieger vorstellen würde. Yumi würde das wohl niemals sein, da sie das auch nie wollte und ganz bestimmt nicht darauf hinarbeiten würde, selbst nicht, wenn ihre Mutter sie dazu zwang, denn die Überzeugung des Mädchens konnte die Mutter mit Sicherheit auch nicht durch Zwang zu dieser Arbeit brechen. Teysaru war zwar unheimlich stark und auf dem richtigen Weg ein guter Ninja zu werden, aber auch er könnte niemals zur absoluten Elite gehören, da er noch immer viel zu leicht abzulenken war und sich noch viel zu sehr auf seine Gefühle und Regungen verließ. Wer sich davon leiten ließ, machte als Shinobi leider wohl oder übel etwas falsch… Und schließlich Tora war wohl lange Zeit auf dem besten Weg dorthin gewesen. Sie wollte für sich selbst stärker werden, die Aufgaben, die ihr übertragen wurden perfekt erfüllen, egal was das bedeutete und sie hätte niemals hinterfragt, ob die Entscheidungen des Kage falsch oder richtig waren. All das hatte für sie nie eine Rolle gespielt und sie tat blind das, was man ihr auftrug. Auch Rücksicht auf ihr Team hatte sie dabei nie wirklich genommen. Ob diese nun verletzt oder nervlich am Ende waren, war ihr völlig egal, so lang sie diese irgendwie lebend wieder mit nach Hause brachte. Die Kunoichi hatte lang nichts gehabt, woran sie sich festhalten wollte. Ihrer Familie wollte sie mit ihrem Beruf ja sogar noch Schande bringen, denn im Gegensatz zu Yumi wurde sie nicht dazu gezwungen, sondern hätte eigentlich eine andere Aufgabe bekommen. Eigentlich waren die beiden Mädchen gar nicht so verschieden. Während Yumi eine Floristin oder Gärtnerin werden wollte, wollte Tora Kunoichi werden. Und wo Yumi sich dazu zwingen ließ Kunoichi zu werden, wiedersetzte sich Tora dem Willen der Familie das Geschäft zu übernehmen. Der Unterschied lag einfach darin, dass Tora sich nicht zu den Dingen zwingen ließ, wie es Yumi tat, sondern damit leben konnte, den Hass ihrer Familie zu ernten. Ihr war es egal, dass ihr Vater wohl nie wieder mit ihr sprach und dass ihre Mutter sie nicht mehr als ihre Tochter ansah, diese Familie hatte sie sowieso nie gewollt. Der Charakter war eigentlich der größte Unterschied zwischen den zwei Mädchen. Yumi ließ sich viel zu leicht unterdrücken, während Tora immer ihren Willen durchsetzte. Und es gab noch so viele andere Aspekte, die zeigten, dass sie eigentlich das komplette Gegenteil des anderen waren, quasi fast ein Spiegelbild… Als sie die verbissenen Worte des Mädchens hörte, reagierte Tora nicht etwa entsetzt oder erschrocken. Sie hatte irgendwie erwartet, dass es nicht das war, das Yumi wollte. Dennoch tat sie in Toras Augen etwas Unverzeihliches. Es war okay, wenn sie für sich selbst den Weg der Shinobi nicht akzeptierte, aber dann trotzdem so zu tun, als wäre sie einer und würde gemeinsam mit den anderen für das Dorf kämpfen, war laut Toras Ansichten einfach falsch. Denn damit gefährdete sie alles und jeden um sich herum. War es wirklich Tora, die falsch war, weil sie ihrem Freund einen Gefallen hatte tun wollen? Sie hätte Yumi nie so etwas vorgespielt, wenn sie nicht geahnt hätte, dass Teysaru auf einer Mission mit einer zerstörerischen Tora, die Yumi in Stücke zerriss, sich wahrscheinlich erhangen hätte. Sie wusste, dass er noch nie eine Mission geleitet hatte und es da nicht unbedingt brauchte, dass es solche Störungen gibt. Und eigentlich hatte sie es bis zum Schluss durchziehen wollen, wäre da nicht diese Situation gewesen, in der der Wille von Tora durchbrach. Sie wollte nur deshalb das Mädchen nicht noch mehr kränken und sie noch mehr weinen sehen… Deswegen antwortete sie trocken: „Wenn es nicht das ist, was du willst, dann hast du hier nichts verloren. Es ist schwach nicht das durchzusetzen, was du selbst erreichen und leben willst. Ich will nicht, dass du mir im Weg stehst und davon rate ich dir ab, denn als Kunoichi solltest du deinem Team nicht in die Quere kommen, egal ob du das willst oder nicht. Dein Wille hat hier nichts verloren… Oder meinst du, du könntest diese Welt verändern, die schon seit Jahrhunderten genau so funktioniert? Du wirst nicht ewig weinen können, wenn du nicht mehr weiterweißt. So lang du wegläufst und dich davor verschließt, ist dein Tod gewiss.“ Sie sah das Mädchen dabei nicht an und fragte sich, ob Yumi wirklich so schwach war, dass sie immer nur weinte und versuchte das Gute und ihre eigenen Vorstellungen von Moral in diese Welt zu bringen. Wenn sie schon weinte, weil Tora sie enttäuscht hatte, dann war sie wohl kaum stark genug ihre Ideale durchzusetzen. Dennoch betrachtete Tora sie nun mit anderen Augen, denn eine potentielle Gefahr ging von ihr aus. Auch wenn Tora dachte, dass sie dazu nicht den Mut hatte, könnte die Ookami sich tatsächlich in den Weg stellen und das war eine Gefahr, die sie niemals dulden konnte…
Aber Tora selbst war auch nicht mehr so ganz das Mädchen, das diese Ideale erfüllen konnte. Sie konnte keine perfekte Kunoichi mehr werden und rang noch immer mit sich selbst, welcher Weg eigentlich der richtige für sie war. Dieser Kerl… Wäre er nicht in ihr Leben getreten, wäre sie nie in dieser Misere gelandet. Sie war auf dem besten Weg ihre Perfektion zu erreichen und wäre wahrscheinlich eiskalt gewesen, wenn er nicht da wäre. Wenn sie hier Teamleiterin gewesen und er nicht ihr Freund wäre, hätte sie auf die Meinungen der beiden geschissen und ihren Willen durchgesetzt. Ohne jegliche Gewissensbisse getötet und die Mission hätte ihr Ende gefunden, so wie es die Leitung verlangte. Doch brachte sie diese Situation in eine Zwickmühle. Er bedeutete ihr viel und sie konnte seine Entscheidung nicht ignorieren, egal ob er der Leiter war oder nicht. Und auch Yumi konnte sie nicht übergehen, da dies nicht sein Wille gewesen wäre. Ja, wäre sie Leiterin gewesen, wäre sie nun wirklich am Ende, denn sie wüsste absolut nicht, was sie tun sollte. Das was sie für richtig hielt, oder das, was ihr eigenes Gewissen beruhigte? Deswegen war er der bessere Leiter. Vielleicht war er manchmal etwas schwer von Begriff, aber im Gegensatz zu ihr wusste er irgendwann sicher, was der richtige Weg war. Davon war sie überzeugt… Und was fühlte sie nun? Auf der einen Seite war sie wütend auf sich selbst, darüber, dass sie ihn so nah herangelassen hatte, dass er ihr so viel bedeutete und das Schlimmste daran war, dass sie das nicht bereute, sondern froh darüber war. Sie konnte ihm schlecht böse sein, weil er eben war, wie er nun mal war, weil sie ja doch glücklich damit war. Und auf der anderen Seite war sie stolz, dass er ihr Freund war, weil er selbst in dieser bescheuerten Situation so scheinbar gelassen blieb, dass er diese wichtige Entscheidung einfach verschob. Da war es doch ihr Job als seine Freundin ihm Mut zu machen, oder? Sie selbst wäre jetzt schon verzweifelt, weil sie keine Lösung finden konnte, die sie zufrieden stellte, aber so lang er entscheiden musste, konnte sie sich immer noch einreden, dass sie keine Wahl gehabt hätte. Nein, eigentlich entsprach das ja dann ihrem Ideal, wenn sie das tat, was der Leiter vorgab. So hatte er ihr, auch wenn er davon absolut nichts wusste, doch eine große Last abgenommen. Das war wohl auch der Grund dafür, dass sie dies als solche anerkannte. Seine Fauxpas hatte sie scheinbar völlig verdrängt, denn sie kannte ihn gut und wusste sehr genau, dass er solche Fehler nicht freiwillig machte. Also machte sie nicht ihn, sondern die Situation oder andere Beteiligte dafür verantwortlich. Wahrscheinlich konnte sie ihm auch nicht so richtig böse sein, oder doch?
Während sie eigentlich darauf wartete, dass Teysaru losging, damit sie bald zu der Hütte kamen, wurde es plötzlich eine Weile still um sie herum. Sie drehte sich nicht um, da sie nicht unbedingt grade sehen wollte, was hinter ihr geschah. Dieses Weibsbild würde sie nur wieder aufregen, dabei hatte sie sich grade so gut gefangen. Dass Teysaru sie anstarrte, wie ein Fisch, entging ihr dadurch einfach mal. Aber dann fiel der Name des Mädchens und sie spürte die Hand des Jungen auf ihrer Schulter. „Hm?“, brachte sie fraglich hervor und drehte sich nichtsahnend zu ihm um. Und erst als seine Hand an ihrer Wange lag, verstand sie, was der Junge da eigentlich vorhatte. Was nun? Sollte sie sich dagegen wehren? Ihm eine saftige Kopfnuss verpassen, dafür dass er es überhaupt in Erwägung zog so etwas in der Öffentlichkeit zu tun? Oder war eine Ohrfeige passender? Immerhin standen sowohl Yumi als auch die Blondine direkt daneben. Obwohl Yumis Herz ganz sicher gebrochen war, würde sie sicher nichts erzählen. Nicht etwa wegen Tora, sondern wegen Teysaru, aber das war es nicht… Und die Blondine würden sie ohnehin nie wieder sehen, egal ob sie heute noch starb oder nicht. Aber auch das war es nicht… Es war einfach irgendwie… peinlich. Die Vorstellung wie sie selbst dabei aussah, war ihr peinlich und wenn andere das betrachteten, war das noch viel peinlicher! Verdammt… Das war sicher ihr Fehler. Sie hatte ihm gesagt, dass sie es mochte, wenn er irrational handelte. Das musste die Folge davon sein… Wollte er sie damit ärgern? Quatsch, so jemand war er nicht… Während sie sich den Kopf darüber zerbrach, warum er das eigentlich tat, kam der junge Mann immer näher. In ihrem Kopf ratterten so viele Gedanken hin und her… Warum? Wieso? Weshalb? Was tun? Aber noch bevor sie eine Antwort fand, war die Zeit knapp geworden und der Junge hatte einen Kuss von ihren Lippen geraubt. Als sie in sein Gesicht sah, fiel ihr erst einmal auf, wie absolut sicher und locker er dabei wirkte. War er denn völlig geisteskrank? Tora sah sicher grade aus, als wolle man sie erschießen! Er musste wirklich verrückt sein… Warum auch immer… Und was ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam, waren für sie nur so wenige Sekunden, dass sie nicht einmal wirklich zu realisieren schien, was er grade getan hatte. Ihr Blick wirkte ziemlich verwirrt und nun konnte sie auch die vielen Gedanken, die in ihrem Kopf durcheinanderschwirrten nicht mehr sortieren. Jetzt, genau in diesem Moment, wollte sie ihn hauen, boxen, ohrfeigen oder an eine Stelle treten, die ordentlich wehtat, aber natürlich tat sie das nicht. Dazu war sie viel zu perplex. Dennoch würde das noch ein Nachspiel haben! Ohne ein Wort drehte die Yamamoto sich einfach an, fasste sich an die knallrotangelaufene Wange und fragte sich, was sie dazu sagen sollte. War das überhaupt eines Wortes würdig? Sie könnte auch einfach so tun, als wäre das nicht passiert. Oder überspielen, ganz normal eben… Das war keine so gute Idee, da ihr Kopf ja eine schöne purpurrote Farbe angenommen hatte. Verdammt, Teysaru war manchmal ganz schön unfair! Sie sagte nichts, drehte sich nicht um und atmete tief durch, um das rasende Herz zu beruhigen. Wie konnte er nur? … Gott sei Dank gab der junge Mann nun endlich das Startsignal, da musste sie sich wieder auf die Mission konzentrieren… Sie versuchte nun, wo sie es merkte, krampfhaft zu ignorieren, dass sie das für eine Sekunde völlig aus den Augen verloren hatte … Teysaru machte Tora wirklich weich, aber war das gut oder schlecht?
 

Ookami Yumi

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Im Gegensatz zu Tora war Yumi nicht freiwillig Kunoichi geworden, im Gegensatz zu ihr hatte sie keinen Spaß am töten und vor allem hatte sie anders als die Lilahaarige eine klare Trennung zwischen ihrem Beruf und ihrem Wesen vollzogen. Tora war da vollkommen anders, Tora lebte ihren Beruf, Tora war immer kalt und brutal und warf das bisschen Moral und Anstand über Bord, wenn es darum ging, einen Auftrag auszuführen. Aber war das denn nicht eine Kapitulation? War das denn nicht die Aufgabe des eigenen Willens, des eigenen Wesens? Betrog man sich nicht selbst, wenn man einfach angab, dass all das, was man tun musste das war, was man tun wollte? Yumi wollte das nicht mehr tun. Sie wollte nicht einfach zusehen, wie Ungerechtigkeiten geschahen, nur des Geldes und des Ansehens wegen, das Soragakure erhalten würde, wenn sie die Mission erfolgreich erfüllten. Und auch wenn es rein logisch betrachtet falsch war, Befehlen zuwider zu handeln, so musste man auch manchmal abwägen, was der Preis dafür war, das nicht zu tun. Immerhin hatte sich Yumi bisher nach jeder Mission, bei der sie auch nur jemanden verletzt hatte, schlecht gefühlt, obwohl sie doch einen Erfolg erlebt haben sollte. Es erfüllte sie nicht, Menschen weh zu tun, es tat ihr selbst nur weh. Es gab auch jene, die eine solche Behandlung verdient hatten, wenn es um ein solches Klientel ging, konnte sie noch manchmal eine Ausnahme machen, aber die Schwertkämpferin - und so glaubte sie zumindest - hatte nicht verdient, dass man sie ermordete. Wahrscheinlich hatten auch die Mitglieder dieser Kampfschule es nicht vollends verdient zu sterben, aber Yumi könnte diesen Verlust eher verkraften, als den der netten Frau. Nun gut, sie hatte Teysaru geschlagen (und ihre Reize höchst hinterhältig gegen ihn eingesetzt, aber das hatte Yumi, die ihrem Bann ebenso erlegen gewesen war, nicht mitbekommen...), aber sie hätte ihn auch in wenigen Sekunden töten können, das hatte sie zuvor bewiesen. Insofern hatte sie Gnade walten lassen, sollten sie sich an dieser noblen Geste denn kein Beispiel nehmen? Zeugte es denn nicht von Charakterstärke, wenn man von einem festgelegten Ziel abweichen konnte, um eine ethisch richtige Entscheidung zu treffen? War das denn nicht sogar eine größere Überwindung und das einfache Einhalten der Richtlinien die bequemere Lösung? Egal, wie man darüber dachte, Tora hatte in einem Punkt Recht: Sie durfte nicht immer weinen. Es brachte schlichtweg gar nichts, wenn sie nicht in der Lage dazu war, stark für ihre Ziele einzutreten, sondern als Heulsuse verschrien im Schatten zu stehen und Tränen zu vergießen. Das würde auf kurz oder lang nur dazu führen, dass man sie überhaupt nicht mehr ernst nahm, was das Aus für ihr Vorhaben bedeuten würde. Dabei wandelte sie doch immer gerne im Zwielicht, weil man so auch nicht auf sie aufmerksam werden würde und sie es deutlich einfacher haben würde, ihr Kekkei zu verstecken... sie musste sich entscheiden, das war klar. Für die Gerechtigkeit oder ihr Versteckspiel. Noch hatte sie keine richtige Entscheidung fällen können, was sie aber wusste, war, dass Tora sich in ihren Augen widersprach: Erst sagte sie, sie sei schwach, dann, dass ihr Wille hier nichts verloren hätte - hatte er genau hier, an diesem Ort, nicht eine Menge verloren, wenn sie sich vornehmen würde, stärker zu werden? Bedeutete Stärke in ihrem Falle nicht eher mentale Reife? Sie war eigentlich recht talentiert und wenn sie nicht so eine Heulsuse wäre und sich etwas mehr anstrengen würde, dann hätte sie sicherlich bessere Chancen... immerhin war sie nicht dumm und schwach auch nicht! Es konnte ja wohl nicht angehen, dass sie ihr Leben lang genauso schwach blieb... nein, das durfte nicht sein!
Und auch wenn Tora es sicherlich nicht vorgehabt hatte, hatten ihre Worte, die wahrscheinlich eine Beleidigung gegen Yumi sein sollten, einen anderen Effekt. Das Spiegelbild konnte einem gute Rückschlüsse auf sich selbst gewähren und zu einer inversen Motivation werden... ob das bei Yumi wohl auch so war?
 
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Man konnte von Glück sprechen, dass der schwarzhaarige Genin, der da vor den beiden Mädchen durch das vom See feuchte Ufergras stapfte und an eine halbnackte Frau gefesselt war (was er erstaunlich gut ignorierte), keine Gedanken lesen konnte. Hätte er nämlich erfahren, was Tora über seine Kuss-Aktion gedacht hatte, hätte er sich vermutlich, geschmückt mit seinem berüchtigtem WTF-Blick, zu ihr umgedreht und sich vermutlich sogar noch, obwohl das überhaupt nicht seine Art war, an die Stirn getippt. Seine Freundin fand ihn unfair? IHN? Den Jungen, der auf dieser Mission schon so Vieles falsch gemacht hatte? Den Genin, für den das Schicksal das Wort "Ungerechtigkeit" erst einmal neu erfunden hatte? Natürlich war ihm klar, dass sein Kuss sie kalt erwischt hatte, aber er hatte auf keinen Fall damit gerechnet, dass sie ihn einfach ignorieren würde. Er verlangte ja nicht, dass sie sich an Ort und Stelle übereinander über dem Gras wälzten und es taten wie die Karnickel, weil er gerade einen seiner seltenen sicheren Momente durchlebte, aber sich einfach umdrehen und so tun, als wäre es ihr peinlich, wenn er sie küsste? Er war ihr Freund - hatten sie nicht schon zuvor genug darüber gestritten, dass er das nicht einfach für irgendeine Mission abschalten konnte? Er verstand wirklich nicht, wieso er nun nicht so handeln hatte dürfen, wie man es in einer solchen Situation nun einmal tat - so wie er es tat, wohl eher, so irrational und doof wie er war. Vielleicht war das einfach so eine Frauensache, emotional und ohne jegliche Logik. Also besser nicht übel nehmen, sondern aufpassen, dass ihm kein verschmitztes Lächeln entkam, weil Tora rot geworden war. Oh Mann, er fand es zu niedlich, wenn sie verlegen war...
Geschickt und aufmerksam, wie Teysaru nun einmal war, fand er den Wald auf erster und selbstverständlich auch auf die raffinierteste Weise, die es gab: Er prallte mit dem Oberkörper gegen einen Baum, blieb einen Moment benommen stehen, und realisierte dann, dass er wie ein hypnotisiertes Reh vor dem Scheinwerferlicht auf seine Freundin gestarrt hatte. Und wiedereinmal blendete er Yumi vollkommen aus. Das war doch auch auf seiner ersten Mission schon so gewesen, mit diesem kleinen Weißhaarigen. Unaufällige Personen nahm Teysaru kaum wahr, nicht, weil er sie irgendwie nicht mochte, sondern bloß, weil er schlicht nicht multitaskingfähig war. Wie schön daran zu sehen, dass er gerade mit bahnbrechender Geistesgegenwart beinahe eine Eiche umgenietet hatte. Tatsächlich hatte er das Gefühl, dass sie etwas schief stand, aber das konnte auch vorher schon so gewesen sein. Lieber nicht darauf eingehen. Lilia grinste schon so komisch. Seufzend betrachtete Teysaru den Waldboden und dann die nackten Füße der ebenso nackten Frau an seinem Handgelenk. Der Blick, den er ihr zuwarf, musste mehr gesagt haben als tausend Worte, denn als er gerade den Mund aufmachte, kam sie ihm schon zuvor. "Du musst mich nicht tragen, keine Sorge. Ich bin eine Kämpferin. Die paar Zweige kümmern mich nicht..." Mit einem Hauch von Erleichterung, der sich in einem nervösen Lachen und einem Hinterkopfkratzen entlud, nickte er und folgte ihrem hilfreich ausgestrecktem Arm. Eigentlich war sie ja gar nicht so übel...oder war sie nur so nett, weil sie dachte, dass sie so seine Entscheidung abändern konnte? Wie auch immer, mittlerweile stand der Entschluss des Schwarzhaarigen zu etwa sechzig Prozent fest. Er wusste nur noch nicht, wie er eben diesen begründen wollte. Tora würde ihm blind folgen, aber ob Yumi sich gegen ihn stellen würde? Und er selbst? Ein weiterer innerer Konflikt war das Letzte, was er nun gebrauchen konnte...Nun, die Zeit würde es zeigen. Bis auf Weiteres würden sie durch diesen Wald stapfen, auf der Suche nach einer verborgenen Hütte, die es vielleicht gar nicht gab. Ja, möglicherweise lotste er sie alle in eine geschickt drapierte Falle. Wenn er gewusst hätte, auf welche Weise er damit Recht behalten sollte, hätte er sich wiedereinmal gewundert, ob er hellseherische Fähigkeiten besaß oder einfach nur der Unglücksbote war, der Dinge dachte, die dann genau so passieren sollten....

Beinahe eine halbe Stunde wanderten sie ziellos durch das Gestrüpp, bis Lilia plötzlich an ihrer Fessel zog und auf ein geschickt getarntes Häuschen deutete, welches sich an einen großen Baum lehnte. Zielstrebig, aber so vorsichtig wie möglich, hielt Teysaru darauf zu, lauschte auf jedes verdächtige Geräusch. Jeden Moment konnte etwas aus der Hütte brechen und sie angreifen. Sie mussten leise sein, geschickt wie Ninjas. Wenn sie den Überraschungsmoment für sich besaßen, würde der Kampf ein leichtes sein, immerhin waren sie keine Anfänger mehr....
"AAARGH!"
Es begann mit einer undeutlichen Erhebung unter seinem Schuh, welche er zunächst für eine weiche Wurzel hielt. Dann hörte er es. Das Geraschel von Blättern, das Rattern eines Flaschenzuges. Als er es dann letzendlich sah, war es schon zu spät. Mit brutaler Wucht riss etwas seinen Fuß nach oben, ließ ihn auf den Boden aufschlagen, so dass alle Luft mit einem verzweifelten Aufschrei aus seinen Lungen entwich, und beförderte ihn dann im Raketentempo vertikal aufwärts, so dass er Lilia am Arm mit sich riss. Kopfüber baumelte er von einer Sekunde auf die andere an einem hohen Ast, unter sich strampelte Lilia mit den Füßen und hatte das Gesicht schmerzerfüllt verzogen. Kein Wunder, er hatte ihr ja beinahe den Arm ausgerenkt. Unabsichtlich. Zum Glück hatte sie es irgendwie geschafft, ihr Handtuch festzuhalten. Während das Blut in den Kopf des jungen Genin schoss, teils, weil er in dieser Lage hing, teils, weil es ihm endlos peinlich war, dass er zielsicher wie immer in eine Falle getappt war, bemerkte er, wie Schatten hinter den umstehenden Bäumen hervortraten, insgesamt drei ließen sich zählen, die er vorher nicht bemerkt hatte. Verdammt, Lilias Schergen mussten ziemlich gute Pirscher sein...Hätte sie ihn nicht retten können?! Wer war bitteschön hier der unmenschlich schnelle Typ, er oder sie?!! "Tora! Yumi! Vorsicht! Macht das Laub weg, bestimmt gibt es noch mehr Fallen! Haltet durch, ich bin gleich bei euch..." Von seiner ungünstigen Position aus versuchte er dem bald stattfindenden Kampfgeschehen zu folgen, wobei er langsam begann, seine Hand um das Seil zu wickeln, was Lilia an ihn kettete. Während er seinen Arm zu sich herzog, bewegte sich auch die Blondine mit einem reichlich verdutzten Gesichtsausdruck in seine Richtung. Nein, es war sicher kein Problem für ihn, sich aus dieser Falle zu befreien, das machte ihm keinerlei Sorgen. Doch wie würden Yumi und Tora damit zurechtkommen, plötzlich gegen mehrere Gegner zu kämpfen, deren genaue Stärke sie nicht kannten? Verräterische Lilia...sie hatte das von Anfang an geplant!
 

Inuzuka Ara

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Während die Yamamoto ihren üblichen inneren Kampf mit sich selbst führte, versuchte sie immer wieder tief durchzuatmen und zu verdrängen, dass sie grade so schrecklich peinlich berührt war. Er machte sie wirklich viel zu weich… Und ob sie das mochte oder nicht, konnte sie nicht wirklich ausmachen, was ihr wiederum Sorgen bereitete, denn eigentlich war ziemlich klar, dass auf einer Mission kein Platz für solche Sachen war. Deswegen war sie ein wenig hin und her gerissen und konnte nur schwer ausmachen, wie sie damit umgehen sollte. Doch anstatt sich nun den Kopf darüber zu zerbrechen, beschloss sie es krampfhaft verdrängen zu wollen, weswegen sie immer wieder tief ein und ausatmete, um sich wieder zu beruhigen. Das rauschende Blut konnte sie in ihren roten Ohren noch hören, doch langsam wurde das Geräusch immer leiser… Ihr war ganz klar, dass dafür nun einfach keine Zeit mehr war, weil Tora aufmerksam sein musste. Lilia war eine Gefangene und ob man ihr trauen konnte, war nach wie vor fraglich. Was mit Yumi war, war ebenso ein Rätsel. Da sie schon lang nichts gesagt hatte, war sich Tora nicht sicher, ob diese nun wirklich vielleicht tatsächlich kurz vorm Zusammenbruch stand. Vor allem war sie bei ihr noch weniger sicher, ob sie ihrem Teamleiter folgen würde. Was wenn sie nun durchdrehte und plante Teysaru ein Messer in den Rücken zu rammen, um ihren dämlichen Willen durchzusetzen? Dieser Gedanke machte Tora mehr als unsicher… Sie traute Yumi grade noch weniger über den Weg als der Geisel, denn diese war gefesselt, aber die Ookami konnte tun und lassen, was immer sie wollte. Und Teysaru schien sie schon völlig vergessen zu haben… Oder wollte er sich einfach grade nicht mit ihr auseinandersetzen? Sicher hatte er innerlich genug zu kämpfen, an der Entscheidung, die er zu treffen hatte… Also musste Tora für alle aufmerksam sein, so gut es ihr möglich war. Keine Zeit für schwache Gefühle wie Scham oder Unsicherheit. Sie musste stark sein, denn sie war nicht sicher, ob er das im Moment für sie übernehmen konnte…
Grade als ihr das durch den Kopf schoss und sie tatsächlich für einen Moment das Bild eines Helden bei ihrem Freund im Kopf hatte, wurde ihr klar, dass er manchmal eher weniger heldenhaft war. Erschrocken riss sie den Kopf hoch und in Erwartung eines Angriffs stellte sie sich bereits bereit, als sie dann doch erkannte, dass Teysaru nur für einen Baum gerannt war. Ernsthaft? Wo hatte er hingesehen, dass er so zielstrebig auf eine Eiche zugesteuert war? Und wieso zur Hölle hatte er dabei noch ein Grinsen auf seinen Lippen? Ein Held hatte wohl auch immer seine dunkle Kehrseite und bei Teysaru war es nicht einmal unbedingt Dummheit, sondern eher… Gibt es dafür ein passendes Wort? Eine Mischung aus zu viel Gutmütigkeit, Tollpatschigkeit und Gelassenheit. Während Tora sich darum sorgte, dass sie attackiert werden konnte, starrte er in der Gegend rum und steuerte geradezu auf einen Baum zu. Fast hätte sie etwas Unüberlegtes gesagt, so im Eifer des Gefechts. Doch stattdessen lachte sie ihn ein bisschen aus und kommentierte seinen peinlichen Ausrutscher mit: „Saru.*“ Absolut trocken und deutlich stichelnd, obwohl ein Lächeln auf ihren Lippen verriet, dass es nicht so böse gemeint war, wie es klang. Dass der Baum etwas schief stand und er davon deutlich irritiert war, machte die Situation noch amüsanter. Und wieder vergaß sie für einen Moment völlig, dass auch sie nicht wirklich konzentriert war… Aber sie war nun einmal auch nur ein Teenagermädchen, welches das in diesem Moment nicht einmal bemerkte. Während er sich kurz mit Lilia unterhielt, sah Tora sich kurz ein wenig um und ihr fiel nicht einmal auf, dass seine peinliche Aktion ihren Scham genommen hatte. Was war er eigentlich für ein Trottel? In einer Sekunde bestimmt und so selbstsicher, dass er seine Freundin vor den Augen anderer küssen konnte und in der nächsten Sekunde absolut trottelig und verwirrt mit dem Kopf voran vor die nächstbeste Tanne. Vielleicht mussten ja Helden ihre Schattenseite haben, sonst hätten sie viel weniger Reiz, oder?
Eine Weile blieb es sehr ruhig, fast schon zu ruhig, wie Tora fand. Sie beobachtete aufmerksam die Umgebung und ebenso wie Teysaru, blickte sie bei jedem noch so kleinen Geräusch nervös umher, so als würden sie gleich angesprungen werden. Natürlich hoffte sie auf den Überraschungsmoment, aber Teysaru schaffte es mit seinem Hürdenlauf, an dem er bei jedem Fettnäpfchen noch einmal ordentlich Anlauf nahm, wirklich jede Situation zu sprengen. Sein… mehr oder weniger… auffälliges „Wort“ machte sie sofort darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmte. Erschrocken sah sie ihn an, in der Erwartung, dass ihn etwas attackierte. Doch dem war nicht so… Teysaru katapultierte sich, erneut, selbst ins Aus. Wäre es nicht ein unpassender Moment, wäre das mit Sicherheit auch noch tierisch witzig. So musste Tora schon wieder grinsen, vor allem als sie sah, dass das blonde Weibsstück auch darunter leiden musste. Für ihn tat es ihr Leid, auch wenn sie es witzig fand, aber die Kuh hatte noch viel mehr als das verdient. So war das schmerzverzogene Gesicht fast schon etwas Genugtuung. Und nun merkte Tora erst, dass sie grade einen großen Fehler gemacht hatte… Normalerweise wäre ihr so etwas nie passiert! Erst als Teysaru darauf aufmerksam machte, merkte Tora, dass sie angegriffen wurden. Und das passte ihr so gar nicht… Schlagartig wischte es das Lächeln von ihren Lippen, welches sich so eben noch über seinen Fauxpas amüsiert hatte, und eine ernste Miene zeigte sich in ihrem Gesicht. Wie konnte ihr ein solcher Fehler unterlaufen? Nun war sie tierisch angefressen. Da die Typen langsam ankamen, konnte Tora schwer sagen, ob sie schneller oder langsamer waren… Aber eines war für sie klar: Zu nah dran waren sie definitiv. Auch wenn sie eigentlich noch sparen wollte, holte Tora tief Luft und nutzte erneut eine Renkugan, in kleinerer Ausführung aber nichts desto trotz nicht ganz schmerzfrei, um sich zumindest einen der Angreifer vom Leib zu halten. Da merkte sie aber auch gleich, dass diese Typen schneller waren als Tora, denn ein zweiter hastete auf sie zu und holte mit seinem Katana aus… Allerdings war er kein Vergleich zu Lilia, wie sich herausstellte, denn Tora schaffte es mit dem großen Metallfächer die Waffe aufzuhalten. Der Typ war lang nicht so stark wie die Blondine. Tora wich absichtlich ein Stückchen weiter zurück, um mit dem Fächer auszuholen. Wenn der Typ sie nicht mit seiner Kraft entwaffnen konnte, war er sicher körperlich schwächer… So holte das Mädchen aus und zog ihm den Metallfächer über den Schädel, was definitiv nicht schmerzfrei war, denn so ein riesiger, schwerer Gegenstand hinterlässt keine schönen Dinge am Kopf eines Menschen… Allerdings war Tora nicht ganz so geschickt mit ihrem Fächer, weswegen sie, nachdem sie zugeschlagen hatte, nach vorn über den zu Boden gegangenen Kämpfer stolperte, und erst einmal auf die Nase fiel. So viel geschickter als ihre bessere Hälfte war sie dann nicht, immerhin war sie quasi im Kampf über ihre eigenen Füße gefallen… Und während Tora sich bemühte wieder hochzukommen, war noch offen, was mit dem weggewehten Kerl und dem dritten im Bunde los war. Hatte Teysaru sich nun bald mal befreit? Und was tat Yumi eigentlich?

* Saru = Affe - Warum ist wohl ziemlich offensichtlich.
 

Ookami Yumi

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Bei Yumi zeigte sich ein etwas anderes Problem als bei Tora. Sie war, als Teysaru ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, sofort in Stellung gegangen, das Kurzschwert in Bereitschaft. Da sie ein sehr schreckhaftes Mädchen war, neigte sie allerdings auch eher weniger dazu, ihre Reflexe zu vernachlässigen, sodass sie sofort hellwach da kauerte und darauf wartete, dass irgendetwas passierte. Irgendetwas, egal was, aber Teysaru musste doch einen Grund gehabt haben. Sie bemerkte deswegen gar nicht wirklich, wie er an dem Seil hochgerissen wurde, stattdessen konzentrierten sich all ihre Sinne auf ihre Umgebung, jedes Rascheln im Gebüsch wurde analysiert, bis sie schließlich bemerkte, wie drei Männer auf die Mädchen zu kamen. Langsam, aber sie kamen. Ob sie wohl schneller als die Ookami waren? Das kam leider oft vor, denn auch wenn Yumi sich als Taijutsuk ausgab, so war sie im Grunde genommen gar keiner, sodass sie viel weniger Zeit auf das Training ihres Körpers verwendete als ein solcher. Sie hatte sich in letzter Zeit viel mehr darauf konzentriert an ihren Fähigkeiten im Bereich ihres Chakras zu feilen, hatte Bücher gelesen, ganze Folianten über ihr Kekkei Genkai, nur damit sie irgendwann einmal damit würde umgehen können. Sie hatte sich darauf fixiert, trotz ihres Ungeschicks allein aus dem geschrieben Wort zu lernen, da es ja niemanden gab, den sie um eine Übungsstunde bitten könnte. So hatte sie immerhin ein Jutsu gelernt, welches ihr effektiv vorgekommen war, sowie ihren Kristallspiegel verbessert. Aber das bedeutete auch, dass sie das auf Kosten ihres anderen Trainings getan hatte... dennoch: Als sie der erste Mann angriff, merkte sie schnell, dass er langsamer als sie war. Sie konnte den beidhändig geführten Schlag des Katanas abwehren und stellte fest, dass sie wohl ungefähr gleich stark waren, da sie ihre zweite Hand zur Hilfe nehmen musste, aber dann dem Druck standhalten konnte. Mh... Yumi war schneller. Man hatte ihr immer gesagt, dass man auf seine Stärken setzen musste, allerdings in einem Satz mit der höhnischen Feststellung, dass sie keine habe. Hier besaß sie wohl offenbar doch welche, zumindest mussten sie ausreichen, um ihr zum Sieg zu verhelfen! Denn aufgeben war nicht erlaubt, das musste man ihr gar nicht erst sagen. Sie wich vor ihrem Angreifer zurück und wartete ab, bis er einen Angriff startete, frontal auf sie zukam. Langsam machte sich das Wölfchen immer kleiner, das Kurzschwert mit einer Hand erhoben, falls sie ihr Vorhaben nicht würde ausführen können und schoss erst in dem Moment vor, in dem der Gegner sein Schwert erhoben hatte, täuschte einen Schlag gegen seinen Kopf an, machte sich dann klein und schoss wie der geölte Blitz zwischen den Beinen des Mannes durch und trat mit beiden Beinen nach hinten, ehe sie sich mit einer Rolle abfing und herumwirbelte. Mit aller Kraft hieb sie ihm den Schwertknauf auf den Kopf, da er nachdem er die klobigen Schuhe des Mädchens in die Weichteile bekommen hatte, nicht gerade auf der Höhe war, hatte er auch nicht mehr die Reaktion, um ihr auszuweichen, sodass er schon einmal zu Boden ging. Sie sah sich um und sah, dass Tora zum Glück mit den anderen beiden zurecht gekommen war, auch wenn sie nun relativ unglücklich im Matsch lag… was sie aber sogar ein wenig erheiterte. Hatte es eigentlich nicht anders verdient, wenn sie die Ookami so schändlich belogen hatte! Aber was war eigentlich mit Teysaru… nanu! Der hing ja in der Luft! Warum war ihr das denn nicht vorher aufgefallen… Luft! Die Fallen, natürlich! Es grenzte wahrscheinlich an ein Wunder, dass sie keine ausgelöst hatte! „Tora-san, kannst… kannst du… du da-da-das Laub mi-mit deinem Fä-Fächer wegwehen? Da-Das wür-würde be-bestimmt schneller u-und besser gehen u-u-und da-dann ta-tappt niemand mehr in so-solche fi-fiesen Fa-Fallen!“
 
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Wenn man mehrere Meter über den Boden kopfüber in der Luft baumelte und eine erwachsene, halbnackte Frau mit einer Hand festhielt, damit ihr die Schulter nicht ausgerissen wurde, obwohl sie es verdient hätte, während einem das Blut ins Hirn schoss, fragte man sich schon so Einiges. Man war höchstwahrscheinlich geschockt, entsetzt, verwirrt. Schließlich trat man nicht alle Tage in eine unter Laub versteckte Falle und wurde wie eine schlachtreife Kuh an seinen Gliedmaßen aufgehängt. Ja, so würde man mit Sicherheit reagieren. Und wenn man noch bedachte, dass derjenige, der Fuß-Tarzan spielte auch noch ein Shinobi war, ein verdammter Taijutsuka, wäre etwas Scham wohl auch nicht gerade unangebracht, nicht wahr? Natürlich. Doch wie es das Schicksal nun einmal so wollte, hing nicht irgendein Ninja an dieser Falle, sondern Yotuishe Teysaru. Und dessen Gedanken waren weniger Wie konnte mir das passieren?! als vielmehr Nicht schon wieder...Es war nämlich eine allgemein bekannte Tatsache, dass der Schwarzhaarige Muskelprotz nicht der geschickteste Mensch unter der Sonne war. Er stellte auf jeder Mission immer wieder eindrucksvoll zur Schau, dass Fingerfertigkeit und kämpferische Qualitäten rein gar nichts damit zu tun hatten, wie man Fettnäpfchen und Peinlichkeiten entging. Egal ob er sich von einer Transe sexuell erregen ließ, ein vollkommen wehrhaftes Mädchen begrabschte, um sie vor dem berüchtigten Eimer of Doom zu retten, mit dem Kopf gegen die Deckenbalken eines Luftschiffes krachte oder einen Baum umnietete, weil er in Gedanken ganz woanders war...Teysaru verfolgte grundsätzlich immer äußerst lautere und heldenhafte Absichten, doch bei der Feinjustierung gab es noch einige Mängel. Wahrscheinlich würde er jedoch nie zu denen gehören, die jeden Tritt genau dorthin setzten, wo er hingehörte und niemals stolperten. Sojemand war er einfach nicht. Doch was war er eigentlich? Die einzige wahrhaftige und fassbare Stärke des Yotuishe war...seine Stärke. Und eben diese schaffte es irgendwie immer ihn aus seinen peinlichen Abstürzen zu befreien, wie auch in diesem Falle. Während er also immernoch Lilias gesamtes Körpergewicht mit einer Hand festhielt und dafür reichlich irritierte Blicke erntete (Hatte sie ihm ernsthaft nicht zugetraut, dass er soetwas konnte, nachdem ihr Schlag in seinen Bauch von seinen stählernen Muskeln aufgehalten worden war?), überlegte er sich, was genau er nun machen sollte. Beim Blick nach oben erkannte er jedenfalls, dass sich an dem Ast, an dem er baumelte, noch mehrere Seile befanden, welche irgendwo am Stamm verschwanden. Mit einem Stirnrunzeln überlegte er, wie er diese Fallen ausschalten konnte, denn unter ihm turnten Tora und Yumi durch die Gegend und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in derselben Position landeten wie er selbst...Er hatte also die Wahl zwischen der sanften und der rabiaten Methode. Als er sah, wie Tora beim Versuch jemanden mit ihrem Fächer auszuknocken auf die Nase flog, lag seine Entscheidung fest. "Hangle dich zu meinem Hals und halte dich fest." Mit verachtungsvollem Blick befahl er das seiner halbnackten Begleitung, die allem Anschein nach hinter diesen Ereignissen zu stecken schien. Schließlich wäre es schon ein großer Zufall, wenn sie ohne, dass sie ihre Finger im Spiel hatte direkt vor ihrer Hütte attackiert wurden, oder?...Falsches Stück. Er hatte kein Mitleid mit ihr. Teysaru brauchte einfach seine Hände. Als er schließlich spürte, wie sie sich an ihn klammerte, begann er sich beziehungsweise seinen Körper nach oben zu ziehen, bis er das Seil packen konnte, welches seinen Fuß umfasste. Doch statt es an dieser Stelle abzureißen - was er gekonnt hätte - wickelte er es so gut es ging um seine Hand und begann dann, sein Gewicht mitsamt dem von Lilia auszunutzen, indem er auf und ab hoppste. Ein ohrenbetäubendes Knacken ertönte nach einer Weile, dann fielen sie Richtung Waldboden. Die Luft zischte um seinen Körper und er konnte gerade noch darauf achten, dass er Lilia nicht unter sich zermalmte, ehe er aufschlug und etwa eine Sekunde irritiert liegen blieb. Der Sturz war nicht wirklich tief gewesen, außerdem hatte sie das weiche Laub aufgefangen, weswegen er keinerlei Zeit verlor und sich hektisch ausrichtete, denn da kam noch etwas von oben an: Der gesamte Ast, an dem einige weitere Seile befestigt waren. Bei Weitem nicht alle, aber das war ein Anfang zur Klärung des Areals. Von sich selbst überrascht, krachte dieser nicht etwa auf seinen Schädel und knockte ihn aus, nein. Wie in einem schlechten Actionfilm fing er das wuchtige Teil tatsächlich mit seiner Hand auf, mit Blättern in den Haaren und einer nackten Frau an seiner Brust, die sich künstlich erschrocken umblickte. Obwohl er sich eigentlich direkt ins Getümmel stürzen wollte, blieb Teysaru noch einige Sekunden wie vom Donner gerührt stehen und erwartete, dass aus dem Hintergrund irgendeine kitschige Musik ertönte. Vielleicht würde auch ein physikalisch nicht erklärbarer Lichtschein auf ihn fallen oder etwas in der Art. Doch alles, was er vernahm, war das Ächzen der verprügelten Angreifer und den gepressten Atem der Frau, die immernoch an seiner Brust hing. Wahnsinn. Leider hatte diese Aktion sicher niemand gesehen. Wie auch immer. Er hatte jetzt eine ziemlich wuchtige Waffe, welche die mangelnde Bewegungsfreiheit seiner Handfessel sicher ausgleichen würde. Voller Elan wollte er sich also in die Schlacht stürzen, als plötzlich ein Geräusch hinter einem Baum ertönte. Applaudierte da jemand? Ja, es klang tatsächlich so, als würde eine Person in die Hände klatschen. Und kurz darauf ertönte ein tiefes, kehliges Lachen, ehe sich jemand aus dem Schutz des Waldes begab und sich in einigen Metern Entfernung vor den Shinobi aufbaute, welche die Angreifer mittlerweile allesamt ausgeknockt hatten - oder Ähnliches. Doch dieser Kerl (er musste ein Kerl sein, weil seine Rüstung einen männlichen Körper umschloss und sein Gesicht trotz einer Maske eindeutig ein markantes Kinn aufwies) sah anders aus als die anderen. Er näherte sich ihnen nicht blind, schien ausgerüstet und ganze zwei Schwerter überkreuzten sich auf seinen Rücken. ""Makoto...", zischte Lilia an seiner Seite, und der Mann lachte abermals, als hätte er es gehört. "Wie wundervoll, dass ihr Lilia zu uns geführt habt. Ich wusste doch, dass Kinder sich nicht für ihren Tod entscheiden könnten...Nur leider habt ihr das doch getan. In diesem Falle sterbt ihr allerdings mit ihr..." Es klang nicht wirklich bedauernd. "Das ist der Anführer der Iga Ryu! Der Mörder meines Mannes! Mach mich los, ich muss....!" Sie verstummte, als sie den Blick des Teamleiters sah, dessen Autorität durch den Riesenast in seiner Hand positiv beeinflusst wurde. "Du hast keine Waffe, also bleibst du schön bei mir. Yumi, Tora!" Er runzelte die Stirn, als würde er nachdenken, dann seufzte er schließlich. Es gab nur eine Möglichkeit, aus dieser Sache heil herauszukommen: Sie mussten sich dem Angreifer stellen. Er ließ ihnen keine Wahl. Keiner von ihnen wusste, wie viele seiner Schergen sich noch im Wald befinden mochten, demnach konnte eine Flucht schnell nach hinten losgehen. Wenn man allerdings ihren Anführer niederstreckte, würden sie sich vielleicht zurückziehen...Nur töten wollte er ihn nicht. Nicht einmal, wenn er selbst ihren Tod androhte. Sein Leben war erst in Gefahr, wenn er es wagen würde, einen Streich gegen seine Freundin auszuführen...bis dahin..."Holen wir ihn uns, aber passt auf, ich bin mir fast sicher, dass es noch weitere Handlanger gibt, die nur warten, aus dem Gebüsch zu springen..." Tatsächlich sollte Teysaru Recht behalten, denn kaum, dass ihr Gegenüber seine Waffe gezogen hatte, erklang rund um sie Blätterrascheln. Aus allen Richtungen brachen weitere Kämpfer hervor, allesamt mit einem Katana ausgerüstet, während ihr Boss sich noch im Hintergrund hielt. Was hatte er vor...? Irgendwie fühlte sich der Yotuishe langsam in eine Arena versetzt. Nur, dass sie diejenigen waren, die darüber entschieden, ob sie weiterleben durften oder nicht. Mit grimmigen Blick brachte er sich auf maximalen Abstand zu Lilia und drehte den Ast in seiner Hand. Egal, welche Peinlichkeiten er sich vorher geleistet hatte - jetzt war der perfekte Zeitpunkt, jegliche Aggressionen abzubauen!
 
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Inuzuka Ara

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Es war nicht wirklich etwas Neues für die Yamamoto, das sie zwar mit ihrer Waffe gut Jutsu anwenden konnte, aber noch große Probleme mit der Handhabung des stämmigen Metallfächers hatte. Dennoch war es für die perfektionistische Kunoichi etwas sehr unangenehm zu zeigen, dass sie eben doch noch lang nicht alles perfekt konnte. Und vor ihren Teammitgliedern, nein vor allem vor ihrem Freund, auf die Nase zu fallen, war der Kunoichi wirklich peinlich… Grade weil sie vorhin noch ganz klar von Töten und Perfektion eines Shinobi sprach und jetzt? Nun fiel sie bei einem Manöver mit ihrer einzigen Waffe direkt in den Dreck. Doch anders als andere, die in einer peinlichen Situation etwa zu weinen oder sich zu schämen begannen, löste das bei Tora etwas ganz anderes aus. Versagen brachte bei der Kunoichi viele Gefühle hervor, aber vor allem Selbsthass… Was das für den Kampf bedeutete, war ziemlich offensichtlich. Aus dem Selbsthass wurde schnell Wut und so musste Tora diese ganz schnell loswerden, bevor sie platzte und das würde sicher in einer Art Nervenzusammenbruch ausarten, den keiner miterleben wollte…
Während sie in ihren Gedanken über sich selbst fluchte und grummelte, rappelte sie sich auf. Natürlich hatte sie es auch noch geschafft in diesem Blätterhaufen so zu landen, dass sie sich auch noch schmutzig machte. Matsch klebte an ihrer Kleidung und das war für die Perfektionistin wieder einmal ein Tick zu viel. Tora war ein Mensch, der aufs kleinste Detail achtete, grade was ihr äußeres Erscheinungsbild anging. Sie wollte nicht nur perfekt sein, sondern auch so aussehen. Da war jeder Knopf in derselben Position zugeknöpft, jeder Reißverschluss bis auf den Millimeter genau nach oben hin zugezogen, der Schal immer gleich angelegt und auch die Kleidung faltenfrei gestrichen… Und wie sah sie nun aus? Ihre Bluse war voller Matsch, alles war zerknittert und auch ihr Rock sah schrecklich aus, wenn auch nicht ganz so dreckig, da sie eher auf ihrem Oberkörper gelandet war. Entnervt wischte sie sich mit einem Tuch den Dreck aus dem Gesicht und klopfte ihren Rock einigermaßen zurecht. Dass sie unfassbar angespannt war, ließ sich an ihrem Blick erkennen. Doch eine absolute Perfektionistin würde doch für so etwas eine Lösung haben? Hinter ihr knackte es laut, doch sie wusste, dass dies nur ihr Freund war, der einen Weg gefunden hatte, von diesem Baum herunterzukommen. So musste sie sich also nicht darum kümmern und dafür hatte sie auch grade keine Zeit… Während Teysaru also mit seiner absolut heldenhaften Selbstrettungsaktion, in der er sogar mehr Geschick zeigte, als man es von ihm gewohnt war, beschäftigt war, war seine Freundin wiederum grade dabei ihr Äußeres zu richten… Für ihre Bluse gab es keine Rettung mehr und so beschloss sie kurzerhand diese auszuziehen. Eigentlich mochte sie das gar nicht gern, aber sie trug noch etwas darunter, für den Fall der Fälle. Unter der Bluse, welche sie kurzerhand einfach zur Seite warf, verbarg sich ein kurzes Trägertop, ein wenig ungewohnt viel Haut für Toras Verhältnisse, aber sie schien sich gar nicht daran zu stören, als sie das Oberteil zurecht zupfte. Alles, wirklich alles, war besser als dreckige Kleidung! Lieber würde sie in Unterwäsche rumlaufen, als sich wie ein dreckiges Pennerweib zu präsentieren… Also dass Tora auch eine kleine Störung hatte, war nicht wirklich ein Geheimnis oder?
Als sie sich nun entkleidet hatte, holte das Mädchen einmal tief Luft und seufzte erleichtert. Nun konnte sie mit ihrem Versagen einigermaßen umgehen, indem sie es schlichtweg ignorierte. In dem Moment hörte sie ihren Namen aus Yumis Richtung… Ihre Idee war gut, das musste Tora zugeben. Auch wenn sie unfähig war, musste das Mädchen ja nicht gleich blitzblöd sein. Tora nickte ihr nur zu und klappte den Fächer wieder auf. Kurz suchte sie breitbeinig etwas festeren Stand und holte dann kräftig mit dem Fächer aus, sodass sie einen starken Windstoß losließ, welcher zwar nicht reichte um Menschen umzuwerfen oder Bäume auszureißen, aber seinen Zweck erfüllte und all das Blattwerk um sie herum aufwirbelte. Vor ihnen eröffneten sich einige Fallen während die Blätter für einen Moment herumflogen…
Doch als diese verstummten, erklang ein weiteres Geräusch. Die Fallen waren nun offensichtlich enttarnt, doch etwas Anderes bahnte sich an, was Tora nicht ganz so leicht wegpusten konnte. Auch ihr entging der Applaus nicht und sie wandte sich schlagartig um, als sie diesen vernahm. Das Lachen des Mannes jagte der Yamamoto einen Schauer über den Rücken, denn irgendwie war es ein wirklich unangenehmer Klang in ihren Ohren. Gespannt starrte Tora den Mann, welcher eindeutig auch schon am Lachen als solcher zu erkennen war, an und blickte die Maske in seinem an. So etwas trugen Schwertkämpfer heutzutage? Die Reaktion von Lilia machte noch einmal deutlich, dass es sich dabei um den erwähnten Feind handelte. Der Gesichtsausdruck von Tora schlug von Neugier auf Wut um. „Ich wusste doch, dass sie nur Ärger macht.“, zischte die Yamamoto wütend und nahm den Fächer wieder fester in ihre Hände. Als der Typ noch mal mit Worten verdeutlichte, dass er sie töten wollte, löste das bei Tora nicht viel aus. Was ihr nicht passte, war dass er sie Kinder genannt hatte und behauptete, dass sie sich nicht für ihren Tod entscheiden könnten. Das pisste Tora so ziemlich deutlich an. Am liebsten hätte sie ihm an den Kopf geworfen, dass sie Lilia schon lang getötet hätte, wenn es in ihrer Hand gelegen hätte… Aber warum sollte sie jemanden von sich überzeugen, dem sie gleich sowieso den Arsch aufreißen würde? Während Teysaru sich immer noch mit ihrem anstrengenden Anhängsel beschäftigen musste, wie sie das nur noch wütender machte, bereitete sich Tora vor den Typen anzugreifen. Doch auch sie hatte die böse Vorahnung, dass das noch nicht alles war. Dennoch zeigte sich auf den Lippen von Tora ein breites Grinsen, von einem Ohr bis zum anderen hinüber. „Endlich wird es mal Zeit für richtige Jutsu…“, erkannte die Yamamoto deutlich amüsiert und ging einige Schritte zurück. Sie wollte jetzt und hier beweisen, dass sie kein Kind war und jeden schlagen konnte, egal wie groß sein Mundwerk war! Wütend starrte die Yamamoto den Anführer an und bereitete im Stillen ein Jutsu vor, während die anderen Kämpfer sich unter Blätterrascheln annäherten. Tora war nicht ohne Grund näher an ihren Freund herangetreten, denn dieser konnte mit Lilia nicht großartig weit rennen. Sie selbst war eine Fernkämpferin und sobald die Herren das bemerkten, würden sie auch nicht lang auf sich warten lassen, also war das doch perfekt, um die Herren ein wenig heranzulocken, nicht wahr? Nur nach wenigen Sekunden ließ Tora den größten Daitoppa los, den sie selbst bisher zu Stande gebracht hatte. Das war keine Windböe mehr, sondern grenzte wahrhaft an einen waschechten Orkan. Tora war grade ziemlich froh darüber, dass sie darauf geachtet hatte, dass Yumi hinter ihr stand, sonst wäre diese sicher als Erste davon geflogen. Grade im Wald machte sich dieses Jutsu, wie Tora grade selbst das erste Mal mit eigenen Augen feststellen musste, scheinbar sehr gut, denn die Orkanböe ließ nicht nur ihre Angreifer auf eine große Reichweite davonfliegen, sondern entwurzelte dazu noch einige Bäume, die ihnen nun auch noch ein Stück folgten. Tora musste nach diesem Jutsu erst einmal durchatmen, da sie selbst nicht einmal damit gerechnet hatte, eine solch große Böe zu nutzen… Chakra war nun auch nicht mehr viel da und etwas Erschöpfung war ihr schon anzusehen. Dass sie damit bestimmt einige der Angreifer aus dem Weg geräumt hatte, machte sich an dem Szenario vor ihren Augen bemerkbar, da einige von ihnen verstreut in der Gegend lagen und unmittelbar in ihrer Nähe auch noch ein paar Bäume… Nur vom Obermacker, also … Wie war sein Name? Makoto? Von dem war also keine Spur mehr übrig… Und hinter ihnen hatte Tora auch nichts erreicht, dafür war eben vor ihnen der Wald definitiv sicher, denn da stand wirklich nichts mehr an seinem Platz… Und was blieb für Tora nun übrig? Nahkampf mit dem Fächer, was wohl bedeutete, dass sie ihr Top auch noch dreckig machen würde… Aber nun erst mal durchatmen, während sie nach dem Anführer Ausschau hielt. So leicht wie seine Handlanger war der sicher nicht zu schlagen. Und wie stand es um die anderen beiden?
 

Ookami Yumi

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Ja, Yumi war unfähig. Das war zwar hart, aber fair, wenn man sich mal durch den Kopf gehen ließ, wie das Mädchen mit den violetten Haaren handelte. Schon im Gasthaus hätte ein richtiger Shinobi ganz anders als sie gedacht und die Mission bereits dort zu Ende geführt. Ein echter Ninja musste seine persönlichen Gefühle unterdrücken können und eiskalt auf den Erfolg einer Mission aus sein. Sie hätte, als sie im Gasthaus im Rücken Lilias stand, einfach nur die Hände zusammen führen müssen, ihre dürren Finger zu einigen Fingerzeichen verhäkeln und ihr Chakra bündeln müssen, anschließend wäre sie in die Knie gegangen und hätte die Hände auf den Boden gelegt - Die Schwertkämpferin hätte gar nicht mal die Möglichkeit gehabt, den kristallenen Stacheln, die sie von unten aufgespießt hätten, zu entgehen, sie wäre gestorben, ohne je die Geschichte erzählen zu können, die das große Herz der Ookami berührt hatte. War es nicht generell eine positive Charaktereigenschaft, wenn man gütig sein konnte und die Menschen in sein Herz aufnehmen konnte? Aber genau dieses Herz war es, welches Yumi am meisten im Weg war, einer der vielen Vorzüge, die Tora ihr gegenüber hatte. Die Fächer schwingende Kunoichi machte sich nicht viel aus solchen Gefühlen, während Yumi von ihnen abhängig war. Sie könnte niemanden hinterrücks ermorden! Davon abgesehen hätte sie dazu ihr Kekkei Genkai nutzen müssen, was wiederum bedeutet hätte, dass jemand wie Tora es zu Gesicht bekommen würde. Dann wäre der Plan der Geheimhaltung sicherlich komplett verloren, vor Teysaru hätte sie das ja vielleicht noch gemacht, da sie irgendwie das Gefühl hatte, dass man dem Jungen trauen konnte, aber Tora war, wie sie hatte feststellen müssen, eine falsche Schlange. Wie hatte sie sie nur so hinters Licht führen können? Sie hatte die Ältere bewundert und fast schon zu sehr in ihr Herz geschlossen, aber offenbar alles nur aus Lügen. Warum hatte sie sich anfangs überhaupt verstellt? War das gewesen, damit Teysaru nicht so in Schwierigkeiten kam? Wenn ja, ehrenhafter und irgendwie niedlicher Grund, aber dennoch total gemein!
Davon abgesehen, dass sie Tora nun nicht mehr über den Weg traute, musste sie aber zugeben, dass ihr Können durchaus bewundernswert war. Mit einem einfachen Jutsu pustete sie scheinbar die Hälfte des Waldes weg, zumindest kam es Yumis naiven Augen so vor - und sie blieb dabei sogar stehen. Hätte sie nämlich irgendwie nicht gewundert, wenn sie nun überhaupt kleine Rücksicht auf das Mädchen mit dem Kurzschwert nehmen würde, die dann sicherlich den Bäumen folgen und nett durch die Luft wirbeln würde. Obwohl sie nicht ganz verstanden hatte, warum sie sich ausgezogen hatte - vielleicht wegen Teysaru?! - schlecht aussehen tat sie ja schon nicht.. aber das tat nichts zur Sache, eine falsche Schlange war sie trotz allem! Aber auch wenn diese Natter vor sich alles abgeholzt und kahl gemacht hatte, hinter ihr - und damit auf Yumis Seite - standen noch einige der Feinde, die plötzlich von überall her gekommen waren. Und nun musste sich Yumi wohl darum kümmern - nur mit ihrem Schwert und ohne jegliches helfendes Beiwerk mit Namen Shouton, mit dem sie sicher hätte reinen Tisch machen können. Aber das konnte sie ja nicht... so langsam fand sie es selbst wirklich zum Heulen, wofür hatte sie so etwas geübt, um es dann doch nicht einsetzen zu können? Mhpfff, war das frustrierend! Mit verbissenem Gesicht spurtete das dürre Mädchen auf den ersten Gegner zu, wich einem Hieb aus und schlug ihm die flache Klinge gegen die Schläfe, mit aller Kraft, die ihr Körper aufbringen konnte, drehte eine halbe Pirouette und schlug dem nächsten die Beine weg. Es war eigentlich recht leicht, diese Männer zu Fall zu bringen, hatte sie schon zuvor festgestellt, wenn sie deren höheren Schwerpunkt für sich gebrauchte und dauernd in Bewegung blieb, da sie nicht ganz so schnell wie das Wölfchen waren. Mann um Mann ließ sie zu Boden stürzen, auch wenn sie keinen davon tödlich verletzte. Dass Makoto verschwunden war, hatte sie derweil überhaupt nicht mitgekriegt.
 
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Das war ja wiedermal so klar gewesen. Immer, wenn Teysaru es schaffte, für eine kurze Zeit aus seiner Tollpatschigkeit zu entfliehen, ja, sogar einigermaßen sicher auf den Beinen wirkte, heroisch und kühn, wie ein Held, da kam das Schicksal und erteilte ihm mit einem gekreischten "NO U DON'T" eine schallende Ohrfeige, auf dass der Genin erkannte, dass unter seiner harten Schale nichts Anderes steckte, als ein pubertierender Teenager, dessen Hormone in wilder Wallung waren. Es grenzte schon an blanke Ironie, dass er es geschafft hatte, die ganze Zeit über eine halbnackte Frau neben sich zu ertragen, aber wenn er vernahm, wie auch nur ein Knöpfchen aus der Bluse seiner Freundin die ihm zugeteilte Fassung verließ, sein Herz begann zu pochen wie eine Dschungeltrommel. Er bekam Schweiß auf den Handflächen, sein Gesicht wurde rot und zu allem Überfluss kribbelte es in seinem Bauch, was ihm das Gefühl gab, als würde er sich jeden Moment in die Hose machen. Na, wenn das nicht Liebe war. Eigentlich wollte Teysaru sie nichtmal dabei beobachten, wie sie sich ihres Oberteiles entledigte. Eigentlich wollte er wackeren Schrittes vor sie treten, ihr zeigen, dass er ein ganzer Kerl sein konnte, wenn er nur wollte. Doch jetzt bereute er mit jeder Faser seines Körpers, dass er ein Kerl war. Denn das für Kerle typische Organ, dessen Existenz er (und andere...) recht häufig anzweifeln mochten, hielt ihn gerade davon ab, sich auf den Kampf zu konzentrieren, der rund um sie herum tobte. Von allen Seiten drangen die Kämpfer auf sie ein, doch er hatte nur Augen für Tora, nicht, weil sie verletzt war oder ähnliches, oh nein. Einfach, weil sie ein Top trug. Und die Vorstellung, dass sie das vielleicht anlassen würde, dass sie es sogar ziemlich sicher anlassen würde, wenn er ihr sagte, dass sie damit toll aussah...die Vorstellung, dass sie es vielleicht die ganze Rückfahrt über anlassen würde und dass er und Tora vielleicht eine Kabine für sich haben würden, eine Stunde lang, während Yumi oben an Deck die Wölkchen in ihrer kleinen unschuldigen Welt zählte....oh Gott, diese Vorstellung war im Moment sehr viel bedrängender als irgendwelche Schwerter, die auf ihn einhackten. Realer. Er wollte nicht unbedingt "greifbar" sagen, aber...war es nicht wahrscheinlicher, dass diese Dinge eintrafen, als dass sie sterben würden, weil ein Irrer namens Makoto ihnen seine Schwertkampfschüler auf den Hals hetzte?
Glücklicherweise blieb Teysaru nicht genug Zeit, sich solchen zugegebenermaßen eher eigenartigen Gedanken hinzugeben, da eben die vorhin so angehimmelte Tora spontan einen gigantisches Luftball auskotzte, der so eben mal den halben Wald in Schutt und Asche legte. Der Genin wurde aus seinen Träumen gerissen, als sein Blick einen fliegenden Angreifer folgte, und er erinnerte sich, dass auch die Yamamoto eine starke Kunoichi war. Das Bild, wie sie ihm eine solche Daitoppa ins Gesicht pustete, weil er fragte, ob sie ihr Top so lassen könnte, überlagerte jeglichen anderen Gedanken und schaffte ein erstaunlich klares Bild in seinem Verstand. Mit wachem Geist war der Hochgewachsene plötzlich in der Lage, seine Umgebung wahrzunehmen - und erschrak. Zwei der Angreifer hielten direkt auf ihn zu, waren sowohl Yumi als auch Tora irgendwie entwischt. Nur eine Sekunde lang zögerte er, ob er zuschlagen sollte, doch dann krallten sich Lilias Fingernägel (huch, die war ja auch noch da...) in seinen Oberarm und weckten seinen Beschützerinstinkt. Mit einem weiten Schritt brachte er sich direkt vor die Frau, drehte seinen Ast in der Hand und stand den armen Kerlen wie eine lebendige Festung gegenüber. Geduldig wartete er, bis einer von ihnen in Schlagreichweite war, ehe er mit dem Riesenast ausholte und damit gegen den Oberkörper des Feindes donnerte. Obwohl Teysaru sich immens zurückhielt und nur mit einem Arm zugeschlagen hatte, riss es den Kerl regelrecht von den Füßen. Mit einem eleganten Salto landete er im Gras mehrere Meter von ihm entfernt - und blieb bewusstlos liegen. Umgebracht hatte er ihn nicht, aber der Aufprall war sicher trotzdem nicht allzu angenehm gewesen. Mit kühlem Blick schmiss er den Ast von sich, war er doch viel zu klobig für einen Kampf mit so geringem Abstand zwischen seinen Teammitgliedern. Der zweite Angreifer wurde in die Füße getroffen und stolperte nach vorne, so dass Teysaru den bilderbuchschönsten Kinnhaken seines Lebens verteilen konnte, der sein Opfer gleich wieder rückwärts aus den Latschen warf.
Nachdem diese weniger lästigen Probleme aus der Welt geschafft waren, schien es für's Erste ruhig zu sein. Das Einzige, das ihn verunsicherte, war Toras Keuchen...nun, eigentlich war es ja nicht ungewöhnlich, dass sie erst einmal nach Luft schnappen musste, nachdem sie die Umgebung sauber gerodet hatte, oder? Trotzdem wollte er ihr den Nahkampf mit ihrem Fächer nicht unbedingt noch zumuten - vor allem, weil er selbst noch überhaupt keine Gelegenheit dazu gehabt hatte, wirklich hinzulagen. Zu allen Kämpfen war er zu spät gekommen oder ausgeknockt worden, bevor diese überhaupt begannen. Doch Makoto fehlte noch. Und obwohl sie ein Team waren, beschloss der Genin, dass er diesen Typen fertig machen würde. Er wollte Yumi und Tora dafür entschädigen, dass er...nun, dass er war, wie er war. Hirnlos und eifersüchtig, wenn es um seine Freundin ging, dumm wie Brot, und tollpatschig wie ein Affe. Aber so war er eben: Teysaru, der Affenkaiser. Es tat ihm Leid und er wollte sich bessern, doch mit der Zeit begann er immer mehr zu verstehen. Der Yotuishe erkannte, dass er nicht besser wurde, wenn er sich verstellte, im Gegenteil. Es machte alles nur noch schlimmer, wenn er versuchte, etwas zu sein, das er nicht war. Nicht während seines Trainings hatte er erfahren, wer er wirklich war, sondern auf den Missionen. Lange Zeit hatte sich Teysaru für unbesiegbar und perfekt gehalten, für ein Juwel unter den Ninja seines Dorfes. Doch die Zeit hatte gezeigt, dass er das nicht war. Er mochte noch so hart trainieren, noch so sehr hoffen, dass er es ändern konnte, doch das ging nicht. Nicht einmal die Tatsache, dass er nun eine Freundin besaß, hatte es geschafft, ihn zu verändern. Tora dachte oft daran, dass er sie weich gemacht hatte, doch sie hatte es nicht geschafft, ihn zu verändern. Sie mochte ihn dazu bringen können, dass er für sie kuschte und gehorchte wie ein Hündchen, aber seinen Charakter, den konnte sie nicht formen. Er war nun einmal ein tollpatschiger Typ, der gegen Bäume lief, der zu Höherem strebte, aber es niemals erreichen würde. Doch vielleicht war es gut, dass er sich nicht veränderte, dass er blieb wie er war. Hatte Tora das nicht gesagt? Sie mochte ihn dafür, dass er Teysaru war. Und wenn das bedeutete, dass er seine Teammitglieder erst einmal kräftig in die Tinte reiten musste, bis sein allmissionslicher Heldenmoment kam, dann war das verdammt noch mal Teil seines Charakters. Wenn er nicht bald begann, sich selbst zu akzeptieren, wie sollte er dann jemals jemand anderen voll und ganz an sich heranlassen. Selbstverständlich musste die Yamamoto, ja, vielleicht sogar Yumi, das Gefühl haben, dass er sein ganzes Herz ausschüttete, wenn er den Mund aufmachte, aber dem war nicht so. Es gestaltete sich für ihn als unheimlich kompliziert, seine Emotionen auszudrücken, gerade gegenüber Menschen, die ihm viel bedeuteten. Teysarus Drang, es allen Personen in seinem Umfeld Recht zu machen, der saß tief. Doch mit jedem Tag, mit jeder Mission, auf der er sich wieder selbst beweisen durfte, dass er ohne Hilfe nicht nutzlos war, ließ ihn ein klein wenig aus seinem vebohrten Charakter hervorbrechen. Sein wahres Ich, gut versteckt hinter meterdicken Wänden aus Selbstmitleid, Suizidgedanken und Fettnäpfchen, trat immer dann an's Tageslicht, wenn es gebraucht wurde. Manchmal fühlte sich der Junge wie ein Superheld, ein unscheinbarerer Teenager, der Versager auf sozialer Linie. Doch wenn jemand nach Hilfe rief, suchte er sich eine Telefonzelle und brach aus eben dieser als Held hervor, als Ritter...
Da war es. Ein Schatten. Mit atemberaubender Geschwindigkeit schoss etwas aus dem Gebüsch auf die Genin zu, ausgestattet mit wirbelnden Schwerterarmen. Nur eine Sekunde lang erschrak der Taijutsuka ob der schieren Schnelligkeit seines Gegners - des Bosses, vermutlich - da hatten die wirbelnden Klingen ihn auch schon passiert und verschwanden abermals im Gebüsch gegenüber seines Ausgangsortes. Der Genin hatte einen heftigen Ruck an seinem Handgelenk gespürt und war einen halben Schritt zur Seite gestolpert, als der Feind an ihm vorbeigerast war. Erschrocken hatte er seinen Kopf zurückgenommen - und das war auch gut so. Kaum hatte er erkannt, dass es sich bei diesem geölten Blitz in Mähdrescherform um Makoto handeln musste (es dauerte einige Sekunden, bevor er all die Sinneseindrücke verarbeiten konnte und ihm klar wurde, dass er ihn aufhalten hätte müssen), da spürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. Als er die Hand auf die Stelle legte, fühlte sie sich nass an. Ein Blick genügte: Blut. Nur eine Schnittwunde, ein zunächst schmerzloses Streifen seiner Brustmuskeln. Das würde er überleben. Doch nichtsdestotrotz saß die Überraschung tief in seinen Knochen, nicht etwa, weil er einem vermutlich tödlichem Hieb entgangen war...jemand hatte ihn gerettet. Jemand, der schneller war als der Angreifer. Sein ungläubiger Blick wanderte zu Lilia, die zu Boden blickte wie ein beschämtes Mädchen. In diesem Moment verwarf Teysaru alle Argumente, die seit Beginn der Mission seine Gedanken quälten, und traf die Entscheidung, die er so lange hinausgeschoben hatte. Der Taijutsuka wusste nun, wie er mit der Blondine verfahren würde, was er wegen Makoto tun würde...Jetzt, da er sich für eine Vorgehensweise entschieden hatte, wusste Teysaru plötzlich alles. Keine störenden Gedanken hinderten ihn mehr daran, sich zu konzentrieren. Gerade im richtigen Moment fand er zu seiner inneren Ruhe zurück, zu seiner Willenskraft, die doch eigentlich so typisch für den Yotuishe war, denn just in dem Moment, in welchem er die Last von seinen Schultern fallen fühlte, drang Makoto erneut aus dem Gebüsch. "'Tschuldige", nuschelte der Ninja in Toras Richtung, dann schloss sich seine Hand um ihren Fächer - er wollte dem Schwertkämpfer nicht mit Yumis Schwert entgegentreten, davon einmal abgesehen, dass er es vermutlich nicht wirklich führen konnte und somit einen Nachteil hatte, wollte er ihn nicht mit scharfen Waffen verwunden - und der muskulöse Körper des Shinobi vollführte eine Drehung, gerade noch so in der Zeit. Unbeholfen, weil er nicht wusste, wie man das Ding nun genau anpackte, schleuderte er es mit voller Wucht gegen den entgegenkommenden Gegner, konnte er sich doch hier nicht auf seine Geschwindigkeit verlassen. Durch seine schiere Muskelkraft und die Größe des Fächers, blieb dem im vollen Lauf befindlichen Makoto keine Zeit mehr auszuweichen. Teysarus affenartiger Kampfschrei war noch nicht ganz verklungen, da ertönte ein unangenehmes Knacken. Entsetzt dachte er, dass er dem Mann das Rückgrat gebrochen hatte oder Ähnliches, doch als er letztendlich über das Laub schlitterte, brach lediglich sein Brustpanzer entzwei. Toras Fächer flog noch etwas weiter, nachdem er den Widerstand umgenietet hatte, und landete irgendwo in den Bäumen, während der Genin eine Hand auf seine Brustwunde drückte und keuchend atmete. Seine gesamte Kraft war in dem Wurf gelegen, die Kraft, mit der er beinahe einen ausgewachsenen Baum umgenietet hatte. Er brauchte eine Weile, bis er wieder aus dem Röcheln kam und aufblicken konnte. Während er sich mit seiner fessellosen Hand die schwitzigen Haare aus dem Gesicht strich, fiel sein Blick auf Lilia, welche ihn regelrecht entsetzt anstarrte. "Ich...", setzte er an, musste abbrechen, um noch einmal kräftig zu keuchen, und fuhr dann weiter, "Ich glaube, in Anbetracht der Tatsache, dass dieser Mann zwei Schwerter bei sich trägt, könnte man ihn als Schwertkämpfer bezeichnen. Ich glaube weiterhin, dass ich seinen Namen vergessen habe. Keine Ahnung, wie er hieß. Muss wohl namenlos sein." Lilias Miene zeigte Unverständnis, doch als Teysaru sie relativ sanft mit sich zog, sich bückte und eines der Schwerter Makotos aufhob, um damit ihre Fessel zu durchtrennen, schien sich soetwas wie Begreifen in ihre Züge zu schleichen. "Das Schwert des Schwertkämpfers, der eindeutig versucht hat Unschuldige zu ermorden, ist in unserem Besitz. Wir sollten nun nach Soragakure zurückkehren und unsere Belohnung abholen. Viel Erfolg, Lilia. An deiner Stelle würde ich mich anziehen und diesen Mann nach Zhang bringen, bestimmt bekommst du eine Belohnung dafür, dass du den namenlosen Schwertkämpfer, dessen Gesicht noch nie jemand gesehen hat , eingefangen hast. Yumi, Tora, lasst uns gehen." Hatte er sich richtig entschieden? Die junge Frau nickte eifrig, lächelnd, während ihr Tränen in die Augen stiegen, doch er beachtete sie nicht. Stumm stapfte er durch den Wald, und erst als das Adrenalin in seinen Adern zurückging und er auf der Klinge die Spuren seines eigenes Blutes betrachtete, wurde ihm klar, was er eigentlich getan hatte. Indem er den zweifelsohne tyrannischen Meister der Iga Ryu Kenjutsu-Schule als den namenlosen Schwertkämpfer ausgab und es Lilia freistellte, ihm ihre Rüstung anzuziehen und ihn auszuliefern, oder ihn hier und jetzt auf der Lichtung hinzurichten, hatte er vielleicht einen gewaltigen Fehler gemacht. Wenn herauskam, dass er durch seine Entscheidung zugunsten Lilias gehandelt hatte, würde das ziemlich sicher eine saftige Strafe geben. Doch irgendein anderer Entschluss kam für ihn einfach nicht in Frage. Zudem hatten die Typen aus der Dorfverwaltung sicher nicht allzu genau darauf geachtet, welches Schwert der berüchtigte Schwertkämpfer mit sich führte, oder? Sofern ihn weder Tora noch Yumi verpetzten, hatten sie die Mission also absolut erfolgreich absolviert. Und dieses Risiko war er jederzeit bereit, einzugehen. Tja. So war er eben. Yotuishe Teysaru, ein tollpatschiger Affe voller nerviger Schwächen, aber manchmal so verdammt heldenhaft, dass man Regenbögen kotzen mochte...Deshalb würde er auch für seine Freundin kuschen und ihr nach Affenart den Fächer aus den Ästen angeln, wo er ihn in seinem grenzenlosen Geschick hinbefördert hatte. Menno.

~Missionsende~
 
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