Aktuelles

Das Nordtor

Hanabira Airika

Well-Known Member
Beiträge
122
Alter
17
Größe
1,87
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Endlich war die Truppe versammelt. Das kleinere Mädchen stellte sich als Akiko vor und der Junge, der kurz darauf dazukam, als Yakumo. Er war von allen der Kleinste und irgendwie hatte Airika nicht das Gefühl, dass er das so toll fand. Welcher Junge wollte denn schon kleiner sein, als Frauen? Naja, und welche Frauen wollten bitte größer sein als fast alle Männer? Airika wäre lieber zwanzig Zentimeter kleiner, aber sie konnte sich ihren Körper ja nicht aussuchen. Rai wollte, dass die Genins von ihrem Können erzählen und prompt hatte Akiko schon begonnen. Wie auch im Prüfungsjob war Rai wieder sehr freundlich und versuchte mit seiner lockeren Art die Anspannung zu lösen. Irgendwie mochte sie das, immerhin würde eine Mission deutlich erfolgreicher werden, wenn alle gelassen an die Sache ranging. Die Hanabira wünschte sich, dass sie sowas auch konnte. Dass jemand in ihrem Alter vom Charakter viel weiter war, als sie selbst, versetzte ihr einen Stich der Eifersucht. Auch Akiko, sie war Mitglied des Nara-Klans und wurde dem gerecht. Sie konnte bestimmt ganz tolle Techniken. Airika war kein Clan-Mitglied und das Einzige, womit sie glänzen konnte, war vielleicht ihr Kenjutsu. Offensichtlich schien das Mädchen ein sehr überlegender Charakter zu sein, der nichts tut, was keinen Sinn ergab. Unter Druck würde die Hanabira sich bestimmt vor allen blamieren, da war sie sich sicher. Alle Anderen würden sicherlich mit überlegener Coolness die Mission beenden können. Selbstzweifel überströmten die Rothaarige. Innerlich schüttelte sie kräftig denn Kopf. Sie durfte sich jetzt nicht von negativen Gefühlen einnehmen lassen. Doch die peinlichen Erinnerungen vom ersten Job, wo sie voller Panik in die Ecke gestürmt war, nachdem sie fast ein Blitz getroffen hatte, waren noch zu frisch und schmerzlich, dass sie Angst hatte, diese dumme Situation könnte vielleicht ihre Leistungen und Konzentration beeinträchtigen.

Yakumo schien ein sehr offener Mensch zu sein. Auf Airika machte er einen selbstbewussten Eindruck – kleinere Menschen waren ihrer Erfahrung nach sowieso selbstbewusster, als Große. Irgendwie mussten sie sich doch durchsetzen, und wenn es nicht die Körpergröße war, dann war es der Charakter. Naja, solange es sich in einem angemessenen Rahmen hielt und die Leute nicht selbstverliebt wurden, konnte ihr das relativ egal sein.

„Airika, was ist mit dir?“, fragte das Nara-Mädchen, nachdem sie mit der Vorstellung ihrer Fähigkeiten fertig war. Genau wie sie war sie nicht gut in Genjutsu. Na wenigstens war sie nicht allein mit der Schwäche. Das wäre sehr peinlich geworden, wenn sie die Einzige gewesen wäre. Sie konnte sich auch nicht aus Genjutsus befreien. Ehrlich gesagt war sich die Rothaarige auch nicht so ganz sicher, ob sie das könnte. In der Schule hatte sie mit sehr schwachen und anfängerfreundlichen Genjutsus zu tun gehabt und sie hatte die Erfahrung gemacht, dass das sich selbst befreien auch nicht gerade ihre Stärke war. Mit Ach und Krach hatte sie es geschafft, aber wie war das dann mit jenen Gentechniken, die in der richtigen Shinobi-Welt angewandt wurden? Die waren sicherlich nicht leicht aufzulösen. Da war sich die Hanabira sicher.

Als sich die Köpfe der Truppe auf sie richteten, fühlte sie sich sofort unwohl. Diese Aufmerksamkeit bekam ihr ganz und gar nicht und sie wünschte sich, dass sie nicht so angestarrt wurde. Sie schluckte.

„Ich kann mit dem Katana umgehen und bin daher ganz gut in Kenjutsu.“ Sich selbst zu beschreiben war echt nicht einfach. Sie gab sich aber Mühe, ruhig und besonnen zu wirken. „Und Tai-Jutsu liegt mir auch recht gut, Ninjutsu nicht ganz so und, genau wie Akiko“ Airika deutete auf das braunhaarige Mädchen, „bin auch ich eine ziemliche Niete in Genjutsu. Ich bin ziemlich sportlich und kräftig, auch wenn man es mir nicht so ansieht“ Sie blickte kurz auf ihre lange, dünne Gestalt hinab. „Ich habe Höhenangst. Es wäre also schön, wenn wir nicht zwingend auf Bäume springen würden. Was Taktik angeht bin ich auch kein guter Ansprechpartner. Da ist jemand Anderes wahrscheinlich besser für geeignet.“ Sie zuckte entschuldigend die Schultern. Weil Yakumo sich noch nicht vorgestellt hat, richtete die junge Hanabira ihren Blick auf den weißhaarigen Jungen. Er hatte eine wirklich außergewöhnliche Narbe im Gesicht. Unglaublich, dass ein Genin schon so eine heftige Verletzung erlitten haben muss, um etwas Derartiges im Gesicht zu haben. Es sah zu Airikas Staunen nicht mal schlecht aus, sondern machte eher den Eindruck eines guten und erfahrenen Ninja. Aber was wusste sie schon? Vielleicht hatte er ja Geschwister und sie prügelten sich gegenseitig die Seele aus dem Leib? Sie wusste es nicht. Aber vielleicht würde sie das ja eines Tages erfahren. Oder nie.
 
Beiträge
44
Alter
16
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Dies war... nicht ganz so wie Yakumo es sich vorgestellt hatte, angefangen damit, dass Rai die Position des Teamleiters anscheinend mit einer gewissen Gelassenheit ausfüllen wollte. Er hatte irgendwie mehr mit einem strengen Anführer gerechnet, klare Worte und rein zielorientiert. So wie er es von seinem Großvater während des Trainings gewohnt war! Rai hingegen wollte, dass man ihn nur mit seinem Vornamen ansprach, und bedeutete der Gruppe den Aufbruch nur mit einer schon fast lässigen Handbewegung. Ehrlich gesagt warf es Yakumo ein wenig aus der Bahn. Aber dieses Gefühl verflüchtigte sich in dem Moment, als sie durch das Tor schritten. Seine erste Mission hatte offiziell angefangen!

Das Problem mit Vorfreude ist, dass sie recht schnell abflaut, wenn sie auf die Realität trifft. Realität in diesem Fall bedeutete, dass Yakumo feststellte, dass er für unbestimmte Zeit mit drei ihm wildfremden Leuten eine Straße entlang laufen musste, bis sie endlich den Sumpf erreichten, wo dieses Krokodil sich aufhalten sollte. Er verfluchte seine eigene Unachtsamkeit, nicht im Vorhinein auf einer Karte nachgesehen zu haben, wo zum Henker er eigentlich hinreisen würde! Würden sie Tage nur mit dem Hinweg beschäftigt sein? Oder lag das Zielgebiet nur eine halbe Tagesreise entfernt? Yakumo seufzte, möglichst leise um nicht gehört zu werden. Nun, er musste damit klar kommen. Und wie lange der Weg auch sein mochte, das war auch Teil der Mission. Ein guter Ninja wurde damit fertig. Und wenn es eine lange Reise sein sollte, dann fiel ihm bestimmt etwas ein, womit er sich beschäftigen konnte. Und leider gab ihm Rai auch etwas, worüber er sich mental vermutlich für die nächsten Minuten aufregen würde.

Yakumo war klar, dass der Chuunin als Teamleiter einen gewissen Grad an Verständnis für die Fähigkeiten seines Teams benötigte. Ansonsten war jede Form von Planung von vornherein verdammt. Diese Logik wurde aber gleich unter mehren Schichten von Wut begraben, angefangen mit "Das geht keinen von denen was an" bis hin zu "Glaubt der ich bin nicht gut genug?" Yakumos größtes Problem damit, seine Fähigkeiten offenzulegen, war aber, dass ihm beinahe sofort unangenehm klar wurde, wie wenig nützliche Dinge für die Krokodiljagd er beherrschte! Kein Ninjutsu um den Tier zu schaden, kein Genjutsu um es abzulenken und Taijutsu... Er war sich ziemlich sicher, dass ein Krokodil größer und schwerer als er war. Zudem brachte eine gut gelernte Taijutsu-Form wohl kaum etwas gegen einen nicht menschlichen Gegner. Dann wieder... Er hatte genug Kunai und Shuriken eingepackt. Und er war ziemlich schlau. Irgendetwas würde ihm schon einfallen. Und bis dahin konnte er den anderen beiden zuhören, wie sie sich offen legten, und leise sauer auf Rai sein.

Yakumo war schon immer der Ansicht gewesen, dass Ehrlichkeit sich lohnte. Deswegen war er selber auch immer (großteils) ehrlich. Aber Akiko und Airika... Sie hatten im Prinzip ihm verraten, wie er sie am leichtesten besiegen konnte. Anscheinend lernte keine der beiden jungen Frauen gerne Genjutsu. Was bedeutete, dass wenn Yakumo auch nur eine solide Illusion in seinem Repertoire hätte - und er nahm sich augenblicklich vor, dass eine solche Technik sein nächstes Trainingsprojekt werden sollte - konnte er die zwei leicht ausschalten. Genau wegen solchen gravierenden Schwächen hatte er sich Mühe gegeben, alle drei Sparten des Ninja-Kampfes gleichermaßen zu trainieren! ...Und das musste er den anderen auch gleich mitteilen, denn nun war er dran. Yakumo überlegte sich seine Antwort einen Moment. "Ich habe mir Mühe gegeben, sowohl Ninjutsu, als auch Taijutsu und Genjutsu zu lernen," antwortete er schließlich. "Also habe ich keine wirklichen Schwächen auf diesem Gebiet." Yakumo machte kein Hehl daraus, wie stolz er darauf war. "Für diese Mission sind aber vermutlich mein Taijutsu und mein Können mit Kunai und Shuriken am nützlichsten." Er sah Rai an. "Und was sind deine Fähigkeiten?" fragte er zurück, etwas giftiger, als er eigentlich gewollt hatte.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
„Okay, so, so…“ Rai sammelte erstmal die neugewonnenen Informationen, die er gerade von seinen Schützlingen erhalten hatte. Fast bis keine Stärken in Genjutsu, ein wenig Ninjutsu, ein wenig Kenjutsu, ein wenig Taijutsu… damit konnte man schon etwas anfangen. Wenn sie einem wildgewordenen Krokodil begegnen sollten, dann wäre Genjutsu sowieso die schlechtere Wahl gewesen. Rai würde da eher auf physische Attacken setzen, die das Krokodil auch zum Straucheln bringen können, sodass sie es schließlich mit Leichtigkeit einfangen konnten. Zumindest war das der theoretische Plan von Rai. Diesen würde er gegebenfalls anpassen, sollten sich im Eifer des Gefechts irgendwelche Kausalitäten einschleichen. Der giftigen Bemerkung von Yakumo, was er denn so draufhabe, entgegnete er zunächst mit einem freundlichen Lachen. Wollte er etwa sticheln, weil er nach seinen Fähigkeiten gefragt wurde? Nun, wenn dem so sei, dann sollte er seine Einstellung auf späteren Missionen ändern. Zum Glück war es Rai, der seine erste richtige Mission leitete. Sowas prallte an ihm einfach ab. Aber um eine Antwort war er sich nicht zu schade: „Nun, Yakumo, wenn du das herausfinden willst, dann musst du mich schon zu einem Kampf herausfordern. So einfach gebe ich meine Fähigkeiten nicht preis.“ So wie du mir, so ich dir. Aber lange ließ er den Genin nicht hängen und auch er gab schließlich seine Fähigkeiten preis: „Ach, das war nur ein Spaß. Wenn ihr mir schon sagen müsst, was ihr könnt, dann will ich euch bei mir auch nicht auf die lange Folter spannen. Also…“, kurz räusperte er sich, „ich bin ziemlich gut im Ninjutsu. Hier liegt meine Stärke deutlich beim Raiton. Taijutsu kann ich ein wenig und Genjutsu liegt mir überhaupt nicht, das haben wir also gemeinsam. Ich würde auch sagen, dass ich… sehr schnell bin. Da muss ich aber zugeben, dass ich das noch für mich behalten möchte. Das bleibt also vorerst mein kleines Geheimnis.“ Wie die anderen darauf reagierten, war ihm recht gleich, denn die Tatsache, dass er dieses Jutsu noch nicht so lange draufhatte und er es noch nicht perfektioniert hatte, sprach nicht unbedingt für den Einsatz dieses Jutsus. Dennoch würde es einmal in einem echten Kampf, auf einer echten Mission austesten wollen – da bot sich dieses Krokodil regelrecht an.

Und so setzte die ungleiche Truppe ihren Weg in den Süden des Feuerreichs fort… was? In den Süden? Richtig gehört, auch ein Anführer durfte mal seine Fehler machen! Dennoch wollte er diesen Fehler nicht offenkundig zugeben, wobei er darauf pochte, dass das niemand der anderen bemerkt hatte! So schlängelten sie sich durch die umliegenden Straßen von Josei, die wiederum durch die umliegenden Wälder führten. Ja, diesen Weg hätten sie sich sparen und am südlichen Ende die Stadt verlassen können, aber dennoch… es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Also geleitete er seine Mitstreiter um Josei herum, wobei er abgelegene Routen einschlug, die es nicht ganz so offensichtlich machten, dass sie gerade einen immensen Umweg gingen. Während sie dahinschlenderten, hatte der Takeshi seine beiden Hände hinter seinem Kopf zusammengefaltet. Dabei pfiff er fröhlich, um die Peinlichkeit, die er gerade regelrecht ausstrahlte, damit ein bisschen zu übertünchen. Um noch mehr von seinem Fehler abzulenken, stellte er eine generelle Frage in die Runde, die die drei vorerst in ihre eigenen Gedanken bringen sollte: „Na, erzählt mal, was hat euch zu einem Ninja gemacht? Ideale? Das Geld? Wir haben noch einen langen Weg vor uns und den sollten wir nicht stillschweigend miteinander verbringen, oder nicht?“ Hoffentlich erzielte das die gewünschte Wirkung. Das wäre schon eine grausame erste Kausalität, mit der der 17-Jährige überhaupt nicht gerechnet hatte…
 

Nara Akiko

Member
Beiträge
59
Alter
17
Größe
1,77
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Okay. Das Mädchen namens Airika würde schwer zugänglich sein, soviel war klar. Das Mädchen schien geradezu dominiert von einer Art unsagbaren Menschenangst zu sein. Akiko spürte Mitleid in sich aufkeimen, denn sie erkannte die etwas jüngere Akiko in Airika wieder. Auch sie hätte vor ein paar Jahren noch unsicher nach Worten gerungen, wenn es um irgendeine Frage ging, die sie persönlich betraf. Aber das Mädchen schlug sich gut. Wer große Ängste hatte, der musste großen Mut haben und so schätzte Akiko Airika auch ein. Vermutlich verkaufte sie sich dahingehend selbst unter Wert, aber wer von Natur aus keine Angst hatte, der konnte auch niemals mutig sein. So viel war sicher. Dass Airika bei ihrer letzten Mission versteckt und vor Angst schlotternd hinter einem Baum gestanden hatte konnte sie ja nicht wissen. „Sie wirkt… auf eine beunruhigende Weise unberechenbar“, gestand sie sich ein, denn man konnte nie wissen, was Angst mit den Menschen anstellte. Während die übrigen Teammitglieder ihre Fähigkeiten erläuterten, machte Akiko sich innerlich Notizen. Sie hatte auf einem kürzlich absolvierten Job schon einmal über die Idee nachgedacht, sich eine Waffe zuzulegen. Dass Airika mit dem Katana umgehen konnte beeindruckte sie, aber diese Waffe schloss sie dennoch für sich aus. „Eine Taijutsuka, sehr schön. Sicher kann ich von ihr lernen“, dachte sie sich und schmunzelte, als Airika ihre Höhenangst zugab. „Ehrlichkeit ist einfach eine schöne Eigenschaft“, dachte sie sich. Es war keinesfalls nötig gewesen, dass sie eine solche Schwäche zugab, die sich für einen Shinobi wirklich als unvorteilhaft erweisen konnte.

Yakumo derweil schien aus anderem Holz geschnitzt zu sein. Er wirkte berechnend und distanziert, wenn nicht sogar abweisend. Vor allem dieser berechnende Ausdruck, den er ausstrahlte, beunruhigte Akiko. Sie hatte kurz ein Bild im Kopf, bei dem Yakumo ihr ein Messer in den Rücken rammte und obwohl sie das Bild auf Seite schob, behielt sie es dennoch gut verwahrt in einer gedanklichen Schublade auf. Sie vermerkte sich außerdem, dass er offenbar bewusst keine Schwächen zugab, denn sie ging fest davon aus, dass er dennoch welche hatte. Als Team war es wichtig auch die Schwächen der anderen zu kennen, damit jeder die Fähigkeiten des anderen gut einschätzen konnte. Es war wichtig zu wissen, ob man seine Teamkameraden aus einem Genjutsu befreien musste, oder ob sie selbst herauskamen. Yakumo sah das offenbar anders, was Akiko wiederum kritisch sah, aber dennoch war es natürlich sein gutes Recht anderer Meinung zu sein. Er wirkte außerdem stolz, was Akiko positiv wertete. Ein Ninja, der sich seiner Fähigkeiten bewusst war und sich nicht unter Wert verkaufte. Schön. Ein guter Gegenpol zu Airika in dieser Teamkombination. Als Yakumo abschließend fragte, was denn mit Rais Fähigkeiten sei, gab sie ein leises „Hehe“, von sich und grinste ihn an. Doch. Schon ziemlich cool, dieser Typ. Rai schien ein wenig scherzhaft herumeiern zu wollen, ehe er Yakumos Frage ehrlich beantwortete. „Sehr schnell? Was gibt es denn da geheimzuhalten?“, Akiko runzelte die Stirn. Diese merkwürdige Heimlichtuerei schreckte sie irgendwie ab.

Mittlerweile waren sie losgegangen und Akiko runzelte verwirrt die Stirn, als sie zum zweiten Mal links abbogen. Sie verbrachte mehr Zeit in der Bibliothek als auf dem Trainingsplatz - das konnte man nun werten, wie man sollte - aber wenn sie etwas kannte, dann waren es Landkarten. Und die Stadtkarte von Josei kannte sie sehr gut, denn die hing nämlich im Hausflur ihres Appartmentblocks. Rai führte sie im Kreis. Oder nein, doch nicht. Er führte sie an Josei vorbei nach Süden. Das in Kombination mit seiner aufgesetzten Pfeiferei und der mindestens ebenso gestelzt wirkenden Frage nach ihrem Werdegang machten sie stutzig. Trotzdem ließ sie sich auch nach ihrer Erkenntnis noch ein paar Minuten Zeit, ehe sie Rai darauf ansprach. „Also ich finde… Einen Fehler zuzugeben macht einen guten ersten Eindruck“. Sie blickte ihn aus dem Augenwinkel an und schob ihre Brille derweil höher auf die Nase. Sie wollte ihren Teamleiter nicht bloßstellen, wohl aber darauf aufmerksam machen, dass ihr der alberne Umweg auffiel. „Meine Familie ist der Nara-Clan. Viele von uns werden Ninja…“, antwortete sie auf seine Frage, ohne tatsächlich eine Antwort zu geben. Dass sie nämlich ihrem Vater nacheiferte, damit er stolz auf sie war, war vielleicht eine Schaufel zu viel Selbstbekenntnis am ersten Missionstag. Trotzdem sah es nicht so aus, als wollte sie mehr dazu sagen. Sich einen Grund aus den Fingern zu saugen, der nicht der Wahrheit entsprach, erschien ihr albern und unehrlich. Offenbar war Ehrlichkeit das Thema der Stunde...
 

Hanabira Airika

Well-Known Member
Beiträge
122
Alter
17
Größe
1,87
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Airika hätte nicht gedacht, dass Yakumo so stolz war und es offensichtlich nicht einsah, seine Schwächen zu verraten. Mannometer, das hielt doch nur die Mission auf. Außerdem waren sie ein Team und kein zusammengewürfelter Haufen von Ninjas aus Shiro und Sora. Warum dieses übertriebene Misstrauen? Klar, die Hanabira vertraute auch nicht so schnell, aber das war wirklich nicht sehr hilfreich. „Ehm, Yakumo… es ist glaube ich nicht ganz so hilfreich, wenn du deine Schwächen verheimlichst.“ Sie setzte ein versöhnliches lächeln auf. Gott, was tat sie bloß!? Sie hob die Hände um möglichst deeskalierend zu wirken. Einen Streit wollte sie auf keinen Fall, aber sie wollte auch, dass die Mission erfolgreich wurde und daher musste sie mal über ihren eigenen Schatten springen und den Mund aufmachen. „Ich will dir nicht zu nahe treten, aber es wäre schön, wenn du zumindest eine nennst, damit man sich im Kampf aufeinander einstimmen kann. Stolz ist für die Erfolgschance nicht soo förderlich…“

Nachdem Rai sich einen Scherz erlaubte und sie dann durch Jôsei geirrt sind, ja geirrt – die Rothaarige hatte nicht den Eindruck, dass der Teamleiter wusste, wo er lang musste. Die 17-jährige kannte sich in Jôsei recht gut aus, weil sie aufgrund der komischen Wohnlage von Menma sich anfangs einige Male verlaufen hatte und schon die unterschiedlichsten Ecken gesehen hatte. Akiko erzählte beiläufig auf die Frage von Rai, dass sie dem Nara-Clan angehörte und viele von ihnen Ninja waren. Das war eigentlich bekannt… Ob sie wohl auch gemerkt hat, dass es gerade nicht ganz so verlief, wie Rai es sich vorgestellt hatte? Und dann noch dieses pfeifen… also das hochgewachsene Mädchen konnte Leute ja nicht so gut deuten, aber das war schon so auffällig, dass jeder Idiot merkte, dass der blauhaarige Chuunin nicht wusste, wo es langging. Doch Airika sagte nichts dazu. Schließlich wollte sie nicht irgendwelche negativen Kommentare auf sich ziehen, also lief sie stillschweigend weiter.

Als sie jedoch erneut an derselben Stelle vorbeiliefen, konnte Airika nicht anders. Sie straffte die Schultern, blickte Rai fest an und sagte: „Ich will jetzt nicht respektlos wirken, aber wir sind eben schon hier vorbeigelaufen… Vielleicht sollten wir uns eine Karte kaufen, damit sich die Mission wegen Stadtverirrungen nicht in die Länge zieht.“ Puh, das hatte sie gutgesagt! Zwar klopfte ihr Herz jetzt bis zum Hals und sie hatte das Gefühl, dass das Blut ihr gleich aus den Adern platzte, aber sie hatte den Mund aufgemacht. Da konnte sie sich selbst auf die Schulter klopfen…

„Wenn ihr wollt kann ich schnell zum Laden gehen und eine kaufen… ich habe etwas Bargeld dabei. Es sei denn jemand kennt sich hier gut aus“, fügte sie noch hinzu und guckte kurz in ihre Tasche, um sich zu vergewissern, dass sie auch genug dabeihatte. Joa, das dürfte reichen. Die Karten waren ja nicht so teuer, da konnte sie ruhig etwas in die Mission investieren. Und wenn sie diese erfolgreich erledigt haben, würde sie sowieso mit Gewinn rauskommen. Das war also kein Problem für sie.

Airika merkte, dass ihre Hände schwitzten und sie war sehr nervös. Sie wischte sich den Schweiß an ihrer Hose ab und kratzte sich am Hinterkopf. Hoffentlich würde es Rai ihr nicht übelnehmen, dass sie das Offensichtliche angesprochen hatte. Akiko hatte auch schon Andeutungen gemacht, aber die Rothaarige wurde da schon deutlicher und sie wusste nicht, ob das so förderlich war. Zumal war sie sich auch nicht sicher, ob diese komische Atmosphäre im Team wirklich zum Erfolg beitragen würde…
 
Beiträge
44
Alter
16
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
Yakumo grollte still. Rais kurzer Spaß hatte ihn mehr aufgeregt als er zugeben wollte. Sie hier aushorchen, und dann nicht einmal so viel Anstand haben selber... Aber gut. Es war nur ein Scherz gewesen und Rai hatte dann ja gesagt, was er konnte. Raiton-Ninjutsu und Taijutsu, aber kein Genjutsu. Und schnell war er auch. Dass Rai das Wie hinter seiner Geschwindigkeit geheim halten wollte störte Yakumo nicht; er hatte ja nicht nach jeder einzelnen Technik im Arsenal des jungen Mannes gefragt, sondern nur, dass er es dem Rest des Teams gleich tat. Zudem konnte er sich bereits denken, wie Rai hohe Geschwindigkeiten erreichte: Es hatte ganz bestimmt etwas mit dem Raiton-Element zu tun. Yakumo hatte ja auch dieses Element und kannte sich etwas aus. Raiton-Techniken konnten ziemlich schnell sein. Ehrlich gesagt fand Yakumo es sogar ziemlich cool sich ein Element mit dem Chuunin zu teilen. Vielleicht konnte er ja später Rai ein wenig ausfragen. Gegen ein paar Ratschläge fürs Training hatte Yakumo nichts einzuwenden. Es war ein erfreulicher Gedanke, der seine Gereiztheit auflöste.

Bis Airika den Mund aufmachte. Wenn Blicke töten könnten hätten sie soeben den ersten Verlust auf dieser Mission verzeichnen müssen. Dachte sie, dass so einer wie Yakumo etwa schwach sein musste? Dass sie besser war als er? Nur weil sie größer war als er, wusste wie man mit einem Schwert umging? Er öffnete den Mund um ihr genau zu sagen, was er von ihr hielt... und klappte ihn wortlos wieder zu. Nein. Er würde sich beruhigen. Sie hatte es bestimmt nicht so gemeint. Sie kannte ihn ja gar nicht. Er war unfair zu Airika. Und selbst wenn sie auf ihn herabblicken sollte, sie waren auf einer Mission. Ninja mussten pragmatisch sein, zusammenarbeiten können, auch wenn sie miteinander Probleme hatten. Yakumo weigerte sich bereits auf seiner ersten Mission dagegen zu verstoßen. Den Ruf würde er ja nie wieder loswerden.
Es dauerte einen Augenblick, bis Yakumo Airika antwortete: "Ich habe nicht wirklich etwas verschwiegen," begann er. "aber na gut. Meine Schwäche ist, dass weil ich mir Mühe gegeben habe weder in Ninjutsu noch in Tai- oder Genjutsu zurück zu fallen, ich in keinem der drei Gebiete wirklich über die Grundlagen hinaus gekommen bin. Mit meinem Ninjutsu kann ich gerade mal einen Kompass imitieren, Genjutsu kann ich auflösen, aber nicht wirken und in Taijutsu beherrsche ich gerade mal die Kata gut genug." Und bei den Kami, es störte ihn dies zuzugeben. Aber Airika hatte Recht. Wenn man im Team kämpfte, dann musste man sich aufeinander abstimmen können. Yakumo wusste aber auch, dass er noch nicht genug mitgeteilt hatte, dass die anderen wohl wirklich als Schwäche sehen würden. Noch nicht so gut trainiert, wer erwartete auch mehr von einem clanlosen, frischgebackenen Genin? Er überlegte einen Moment bis ihm endlich etwas einfiel, was noch als Schwäche zählen würde. Und ihm fiel eine Sache ein, die sogar seine Familie schon öfter an ihm kritisiert hatte. "Ansonsten habe ich angeblich einen Hang zum Selbstzerstörerischem, was immer das heißen soll." Er zuckte mit den Schultern. "Selbstaufopferung ist schließlich Kern des Ninja-Lebens."

Yakumo war so vertieft in seine augenscheinliche Schwachstelle - zuerst, dass er sie überhaupt genannt hatte und dann minutenlange gedankliche Rechtfertigung, warum es keine Schwäche war, dazu bereit zu sein persönliche Schmerzen für den Erfolg einer Aufgabe in Kauf zu nehmen - dass er nicht mitbekam, dass sie praktisch gesehen im Kreis liefen, bis Airika es ansprach. Verwundert blickte er sich um und kam rasch zu demselben Schluss wie die junge Frau und lachte auf. Es war ermunternd - und auch beruhigend - dass auch der wahrscheinlich Stärkste und Erfahrenste in der Gruppe Mist bauen konnte. Er glaubte nicht, dass Rai ihm das kurze Lachen übel nehmen würde. Er schien ja Humor zu haben. "Warum ich Ninja geworden bin ist einfach: Jeder in meiner Familie ist Ninja. Mein Großvater, der ist sogar noch im aktiven Dienst, meine Großmutter, Vater, Mutter, meine Brüder und man hat mir erzählt, dass mein Onkel und meine Tante Ninja waren," begann Yakumo zu erzählen. "Außerdem will mein Großvater unbedingt der Begründer seines eigenen Ninja-Clans sein, also blieb mir gar keine andere Wahl als die Akademie." Yakumos grinste. Er wäre auch ohne Opa Engetsus Ambitionen auf jeden Fall auf die Ninja-Akademie gegangen. "Persönlich halte ich nicht viel davon, aber ich will ihn auch nicht aufhalten. Und Ninja wäre ich so oder so geworden. Außerdem," Yakumos Miene, die bis eben noch voller Stolz auf seine Familie geleuchtet hatte, dämpfte sich etwas, "ist es die beste Gelegenheit unseren Ruf wieder herzustellen." Und bei den Kami, er würde es schaffen. Darauf konnte man Gift nehmen!

Trotz des eher ernsten Endes seiner Erzählung hatte sich Yakumos Stimmung sehr gebessert. Von seiner Familie in einem positiven Kontext sprechen zu können freute ihn sehr. Entsprechend freundlich und ruhig fielen auch seine nächsten Worte aus. "Und warum bist du Ninja geworden, Rai?" Yakumo grinste schelmisch. "Dank dem Umweg haben wir ja die Zeit."
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Uff, die drei haben es aber in sich. Zuerst verpasste Akiko ihm einen Seitenhieb, dass er doch seine Fehler eingestehen könne, was ihn schon innerlich zerbrechen ließ, und danach meinte Airika, dass sie doch schnell eine Karte kaufen könne, damit sie hier nicht tagelang herumirren mussten. Das hatte übel gesessen. Die kleine Streitigkeit von Yakumo und Airika bekam er gar nicht mit, viel mehr war er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Es lief nicht gut, gar nicht gut… aber das sollte sie alle nicht daran hindern, das Krokodil zu fangen! Aber eine Antwort musste trotzdem her und, so sehr er sich auch schämte, die junge Nara hatte Recht und er musste seinen Fehler wohl oder übel eingestehen. Daher kratzte er sich verlegen am Hinterkopf, ehe er ein wenig stotternd seinen kleinen Verwaltungsfehler zugab: „A-also, hehe, nun ja… Ich hab‘ mich da ein wenig bei den Himmelsrichtungen geirrt. I-i-ich schwöre, dass das nicht mehr vorkommen wird!“ Ein verlegenes Lachen, um die Situation herunterzuspielen, konnte er sich nicht verkneifen. „Und nein, du brauchst keine Karte kaufen. So gut sollte ich mich hier auch auskennen… ich habe bloß… nun… das falsche Tor als Treffpunkt angegeben, was mir erst jetzt klargeworden ist. Tut mir leid!“ Um schnell vom Thema, nämlich seiner Unfähigkeit als Teamleiter, abzulenken, fing er den Spielball von Yakumo auf, der wissen wollte, wieso Rai zu einem Ninja geworden ist. Kurz räusperte er sich, ehe er anfing: „Also, Yakumo, warum bin ich Ninja geworden? Tja, diese Frage wurde mir schon oft gestellt und oft genug habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen. Warum ich mir darüber den Kopf zerbrochen habe, weiß ich nicht, denn schließlich war mir das von Anfang an klar gewesen: Ich will Menschen helfen. Wenn jemand in Not ist, dann komme ich. Wenn jemand Unterstützung braucht, dann bin ich da. Wenn jemand einfach nur reden möchte, dann bin ich auch da. Es ist so simpel, wie es scheint. Vielleicht ist das der wohl banalste Grund, den es gibt, aber… mir sind eben die Leben anderer Menschen mehr wert, als mein eigenes.“ Das wurde ein wenig länger. Gut, wenn man schon eine so persönliche und philosophische Frage stellte, dann musste man auch mit einer etwas längeren Antwort rechnen, oder nicht?

Als das Vierergespann rund um den Takeshi ihren Weg fortsetzte und endlich an der anderen Seite der Stadt, nämlich dem Südtor, ankam, hatten sie ganz sicher schon einen halben Tagesmarsch hinter sich. Die Sonne stand schon etwas tiefer und in wenigen Stunden würde sie den Horizont berühren. Es war an der Zeit über eine Schlafmöglichkeit nachzudenken, noch bevor es dazu kam. So ließ er seinen Gedanken diesbezüglich freien Lauf: „Also Leute, wir sind zwar noch nicht weit gekommen und es ist noch nicht Nacht, aber wir sollten uns womöglich Gedanken über einen Schlafplatz machen. Wollt ihr euch eine Herberge suchen oder wollt ihr vielleicht im Wald pennen? Ich muss ganz ehrlich sagen, dass Camping mir sehr zusagt. Wie seht ihr das?“ In ihm kam die Hoffnung auf, gemeinsam mit seinen Schützlingen unter freiem Himmel zu campen. Das hatte er das letzte Mal gemeinsam mit Takeo gemacht, als sie einen Brief nach Kumogakure brachten und ehrlicherweise, das hätte er selbst nicht von sich gedacht gehabt, gefiel ihm das. Feuerholz suchen, eventuell selbst jagen und kochen, das war super aufregend! Deswegen hoffte er inständig, dass die anderen ihm da beipflichten würden. Und zugegebenermaßen, würde es mit einer Herberge ganz schlecht aussehen, denn an Bargeld hatte er ebenfalls nicht gedacht…
 

Nara Akiko

Member
Beiträge
59
Alter
17
Größe
1,77
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Gut. Immerhin schien kein völliger Idiot im Team zu sein. Nicht einmal den ortsunkundigen Teamleiter hätte Akiko so bezeichnet. Alle schienen zu realisieren, dass er sie zum falschen Tor beordert hatte. Und nun gingen sie außen um die Stadt herum, statt mitten hindurch… Das kostete sie fast einen halben Tag und war wirklich lächerlich, wenn man bedachte, dass sie sich durch die Stadt auch eine Rikscha hätten nehmen können. Akiko, die nicht sonderlich gerne und ausdauernd zufuß lief, rümpfte leicht die Nase und rückte die Brille höher auf die Nase. „Wie überflüssig…“, dachte sie nur. Ferner nahm sie zur Kenntnis, dass Airika offenbar redlich bemüht war hilfsbereit und höflich zu erscheinen. Sowohl gegenüber Yakuma als auch gegenüber Rai zeigte sie eine sehr gewissenhafte, korrekte und übertrieben höfliche Ausdrucksweise. Akiko stufte sie jedoch einfach als sozial ungeübt und vor allem sehr unsicher ein. Es schien kein manipulatives Geschick hinter ihren Worten zu liegen und Akiko war gespannt, inwiefern (denn dass sie es tun würde, da war sie sich sicher) die Hanabira in dieser Mission über sich hinauswachsen würde. Akikos linker Mundwinkel hob sich ein wenig, während sie hinter Airika her trottete. „Hach, persönliches Wachstum. Eines meiner Lieblingstrainings… ganz im Gegensatz zu… laufen“. Ein wenig zu ernst blickte sie Rai in den Rücken, der vorangelaufen war und gute Miene zum bösen Spiel machte. Dennoch war sie schlau genug, sich am Riemen zu reißen. Airika schlug derweil vor, eine Karte kaufen zu gehen und Akiko schluckte herunter, dass sie sich hier extrem gut auskannte und eine Karte garantiert nicht von Nöten war. Hätte sie ihr Ziel vorher gekannt, wären sie sicherlich nicht um die Stadt herum gelaufen… Dass Airika sich nach diesem, für ihre Verhältnisse wohl forschen, Angebot die Hände an der Hose abwischen musste, ließ Akikos Augenbrauen verwundert nach oben wandern. Herrje, die führte ja wirklich einen inneren Kampf gegen ihre Unsicherheit. „Respekt…“.

Die junge Nara notierte sich Yakumos vermeintliche „Schwächen“ zwar im Geiste, gab jedoch nicht viel darauf, was er sagte. Sie befürchtete, dass ihnen eher sein problematisches Gemüt im Wege stehen könnte statt seiner körperlichen Fähigkeiten, doch das behielt sie für sich. „Nun, wir werden versuchen dich vor möglichen Kamikaze-Aktionen zu bewahren“, erwiderte sie schmunzelnd, als Yakumo seinen Hang zum Selbstzerstörerischen erwähnte. „Euren Ruf?“, fragte sie, nachdem er erzählt hatte, warum er Ninja geworden war. „Was habt ihr denn für einen Ruf? Nur damit ich weiß, wie ich dich behandeln muss“. Sie meinte es scherzhaft, denn sie würde einen *** darauf geben, was für einen Ruf sein Clan hatte. Von solchen Dingen ließ man sich meistens eher blockieren, als dass sie einem nützlich waren. Innerlich stockte Akiko bei den Ausführungen Yakumos und Rais. Dass ihnen die Leben anderer wichtiger waren als das eigene war sicherlich etwas, das jeder Ninja gerne hörte - aber Akiko bereitete es Bauchschmerzen. Sie selbst konnte nämlich von sich weiß Gott nicht das gleiche behaupten - und vor allem nicht pauschal. Nur weil eine beliebige Person in Not war, würde sie nicht Hals über Kopf ihr Leben für sie riskieren. Ob das wohl ein Problem darstellen würde?

„Ich persönlich würde gerne unter freiem Himmel schlafen. Die Nächte sind noch mild und so sparen wir uns das Geld für eine Herberge… Heute Nacht haben wir außerdem echt gute Chancen auf einen sternenklaren Himmel“, beantwortete sie Rais Frage und wusste nicht, dass sie ihm damit in die Karten spielte. Außerdem leuchteten ihre Augen bei den Worten über die Sterne kurz auf und durchbrachen den Eindruck ihres ernst dreinschauenden Porzellangesichts. „Wo genau liegt denn eigentlich unser Ziel? Ich kenne mich hier ganz gut aus, dann könnte ich euch vielleicht einen geeigneten Platz zeigen…“. Vor lauter Langeweile ob des sinnlosen Rumlaufens hatte Akiko angefangen in ihrem Rucksack nach einem Buch zu kramen, das sie während dem Gehen lesen konnte. Sie zog „Naturheilkunde für Anfänger“ aus der Tasche - ein kleines Taschenbuch, das bereits sehr zerschlissen aussah, und schlug die erste Seite auf. Sie hatte das Ding auf einem Flohmarkt gekauft. Während sie weiter Fuß vor Fuß setzte, las sie immer wieder ein paar Sätze über dieses und jene Kraut und hielt am Wegesrand Ausschau nach den beschriebenen Pflanzen - natürlich mit mäßigem Erfolg. „Hat einer von euch Lust heute Abend ein bisschen zu trainieren, wenn wir einen Lagerplatz gefunden haben? Und hat einer von euch zufällig Talent beim Jagen? Ich hab maximal für zwei Tage Essen dabei und ein gegrillter Hase wäre… nett“. Sie blickte nur kurz über den Rand ihres Buches hinweg und sah ernst die drei anderen Teammitglieder an, ehe sie sich wieder ins Buch vertiefte.
 

Hanabira Airika

Well-Known Member
Beiträge
122
Alter
17
Größe
1,87
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Yakumo hatte sich tatsächlich dazu entschieden, seine Schwächen zu nennen. Und er hatte ein paar, aber es war gut, dass er seinen offensichtlichen Dickkopf zur Seite gelegt hatte, und Einsicht zeigte. Einsicht war ein Weg zur Besserung und Airika musste leicht schmunzeln. Das machte ihn gleich wieder etwas sympathischer. Sie hatte wirklich keine Lust auf Stress. Die Kenjutsuanwenderin hatte wirklich keine Lust auf Streitigkeiten und wollte eigentlich nur Harmonie, damit die Mission erfolgreich war. Falls der unwahrscheinliche Fall auftreten würde, dass er sich mit der jungen Hanabira anlegen WÜRDE, hätte sie auf jeden Fall gute Karten in puncto Taijutsu und Kenjutsu. Denn die beherrschte er nicht so gut, laut seiner Aussage. Aber sie glaubte nicht, dass sie sich über derlei Dinge Gedanken machen musste. Immerhin waren sie ein Team und das würde sich sicherlich nicht gegenseitig zerfleischen. Hoffentlich.

Eigentlich war das gar keine schlechte Idee, draußen zu übernachten. Aber andererseits scheute es die siebzehnjährige davor, weil die Mission an sich schon aufregend genug war und sie nicht auch noch nachts im freien schlafen wollte, was noch mehr Aufregung bedeutete. Sie wusste ganz genau, dass sie dann kein einziges Auge zudrücken würde. Und wenn sie nicht ausgeschlafen war… naja, dann war sie zu nichts zu gebrauchen. Aber zur Not hatte sie sich ein kleine Pinnneken Lavendelöl in die Tasche getan. Der Duft entspannte sie, machte sie müde und konnte vielleicht verhindern, dass sie nachts, wenn sich alle für draußen entschieden haben, schlafen konnte. Aber ehrlich gesagt wollte sie lieber in einem weichen Bett schlafen… mit Kissen und Decke. Sie seufzte leise. „Ist mir eigentlich egal. Ich enthalte mich“, sagte sie schulterzuckend. Die Entscheidung wollte sie lieber den anderen überlassen, obwohl sie insgeheim hoffte, dass die Mehrheit sich für ein Hotel oder Gasthaus entschieden…

Rais Worte über sein Warum des Ninjawegs waren wirklich schön, auch wenn da ein gewisser Kitsch rauszuhören war. Irgendwie traute sich der junge Genin nicht zu sagen, warum sie gerne Ninja sein wollte. Sie wollte so stark werden wie ihr Vater. Das klang wie der Traum eines kleinen Jungen, der die Welt noch mit einer rosaroten Brille sah. Vielleicht wäre es etwas unangebracht, etwas derart Intimes preiszugeben.

Airika spürte Akikos Blicke in ihren Nacken und irgendwie war ihr nicht ganz wohl dabei. Was das Nara-Mädchen über sie dachte? Sie konnte bis auf leichte verwunderte Regungen in ihrem Gesicht nicht wirklich erkennen, was gerade in ihr vorging. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass die Brünette sie mit ihren Augen scannte, ihre Gedanken und damit ihr Inneres lesen konnte. Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Und irgendwie hatte sie Hunger. Mittlerweile waren sie am Südtor und sie haben einen halben Tag hinter sich gelassen. Die Sonnenstrahlen verliehen der Stadt eine goldene Note und die feuchte Abendluft wurde immer deutlicher, je später es wurde. Vielleicht sollte sie sich einen Doppelgänger machen, der mitläuft, während sie sich schnell etwas zu essen holte. Nein, das war dumm. Das würde sofort auffallen. Außerdem würde es viel zu auffällig sein, wenn sie sagen würde, dass sie zweimal auf die Toilette müsste. Sie hatte sich in den Moment vorgestellt, dass sie der Truppe sagte, dass sie eben für kleine Mädchen musste. Dann wäre sie weggegangen, hätte einen Doppelgänger gemacht, wäre in einen schönen Laden mit leckeren Sachen gegangen, hätte sich den Bauch vollgeschlagen und dann hätte sie dem Doppelgänger aufgetragen, noch einmal auf die Toilette zu gehen. Dann war aber die Sache mit dem Weg… bis Airika fertig mit dem essen sein würde, wären sie bestimmt schon meilenweit vom Südtor entfernt und sie hätte dann eine ordentliche Strecke zurücklegen müssen… spätestens dann wäre alles aufgeflogen. Die Rothaarige kratzte sich am Kinn. Hoffentlich würde ihr Bauch nicht gleich anfangen zu …

Knurrrrrr~

Verdammt. Das war extrem peinlich. Mit hochrotem Gesicht fasste sie sich am Bauch. Musste ihr Magen so laut sein!? Bestimmt haben das alle gehört. Trotz ihres tiefroten Teints schaffte sie es, ein unbekümmertes Gesicht zu machen und ein leichtes Lächeln vorzubringen. „Ich glaube es wäre schon ganz gut, wenn wir zumindest heute Abend etwas essen könnten. Den Rest könnt ihr untereinander klären. Da halte ich mich raus.“

Als Akiko fragte, ob vielleicht jemand Lust hätte, mit ihr zu trainieren, wollte sie eigentlich mit ‚Ja, ich würde gerne mittrainieren!‘ antworten, die Worte blieben ihr aber im Hals stecken, also schwieg sie nur. Jagen war ehrlich gesagt nicht so ihr Ding. Sie hatte soetwas noch nie gemacht und das Nara-Mädchen würde sicher jemand anderes in der Gruppe finden, der besser dafür geeignet war.

Das Südtor hatten sie schon hinter sich gelassen und sie liefen nun über einen Schotterweg entlang, der nur von Leuten betreten wurde, die die Stadt verließen oder sie betraten. Auch wenn Shiro groß war, gab es ehrlich gesagt jetzt nicht so viele Menschen, die viel Ein- und Ausgingen. Sie hatten so gut wie alles in der Stadt. Während die Vier den Weg weiterliefen, hatte sie das Gefühl, dass da irgendetwas im Gebüsch war. Sie spürte etwas und auf das Gespür konnte sie sich eigentlich verlassen, aber sie konnte nie einschätzen, ob es etwas harmloses oder gefährliches war. Vielleicht war es auch nichts Schlimmes, aber sicher war sicher. Und da sie bis jetzt noch nichts Gravierendes für den bisherigen Verlauf der Mission beigetragen hatte, versuchte sie das wettzumachen.

„Bunshin no Jutsu.“ Nachdem Airika ihre Fingerzeichen gemacht hatte, flüsterte sie die richtigen Worte und erschrak über das plötzliche ploppen neben ihr. Sie starrte ihrem Doppelgänger ins Gesicht. Mist, sie hatte ihren Doppelgänger zu nah platziert. Sie hätte ihn weiter weg erscheinen lassen sollen, wo niemand ihn gemerkt hätte! Dann hätte dieser die nahe Umgebung ausgekundschaftet und wenn sie ihn aufgelöst hätte, hätte sie einige Informationen bekommen. Aber nein… Verdammt ist das PEINLICH!! Aber es war zu spät. Jetzt war der Schaden angerichtet.
 
Beiträge
44
Alter
16
Größe
174 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Konoha
Steckbrief
Link
"Hättest du nicht stattdessen Arzt werden können?" fragte Yakumo, verwundert über Rais Gründe für den Ninja-Beruf. Als Arzt lernte ein Zwölfjähriger schließlich nicht, wie man einen erwachsenen Mann mit einem gezielten Kunai-Wurf töten konnte. "Ah, nicht so wichtig. Geht mich auch eigentlich nichts an," wank er gleich wieder ab. Jeder hatte seine Beweggründe, und es stand Yakumo nicht zu über Rai zu urteilen. Unter anderem auch, weil er von Akiko sofort abgelenkt wurde.
Ihre Kamikaze-Bemerkung konnte er leicht übergehen, sie zeigte ja nur, dass sie ihn nicht kannte. Dass sie nach dem Ruf seiner Familie fragte, um zu wissen, wie sie ihn behandeln sollte, das hingegen verdarb ihm die ganze, gute Laune, die seine vorherige Erzählung ihm eingebracht hatte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er könnte sich selbst ohrfeigen! Warum, warum musste er den Ruf seiner Familie erwähnen! Er war schon vorher nicht so sehr mit der Gruppe ausgekommen, aber das hatte wenigstens mit ihm und den anderen zu tun! Und was bildete sich Akiko überhaupt ein? Wie sie ihn behandeln sollte? War es etwa gute Schule für ein Clan-Kind auf andere herabzusehen?
Yakumo holte tief Luft. Einatmen, Ausatmen. Logisch darüber nachdenken. Die Stimmung war gerade eben recht gut gewesen. Sie hatten ihre Motivationen ausgetauscht - okay, Yakumo und Rai hatten dies getan, Akikos Antwort war sehr oberflächlich, und Airika hatte schlicht gar nichts gesagt - und ein wenig Spaß gemacht, weil ihr Truppenleiter Mist gebaut hatte. Harmlos und ehrlich gesagt ganz nett. So betrachtet hatte Akiko vermutlich nichts Böses gemeint. Weder mit der Kamikaze-Bemerkung, noch mit der Frage nach dem Ruf seiner Familie. Und er hatte (fast) überreagiert. Seine erste Mission stresste ihn mehr, als gedacht. Würde es immer so sein, dass er zornig wurde auf seine Kameraden, aus dummen Gründen? Nein! Yakumo nahm sich hier und jetzt vor, nicht mehr so empfindlich zu sein. Angefangen damit, dass er Akikos Frage ehrlich beantwortete: "Nun, mein Großvater gilt als Emporkömmling und Gossenhund, weil er den Traum hat, seinen eigenen Ninja-Clan zu begründen, dass gefällt vielen der alteingesessenen Clans nicht." Er sah zu Akiko. "Nichts gegen deinen Clan natürlich. Zweitens ist da die Geschichte mit meinem älteren Bruder. Er war Jounin, und wurde auf einer C-Rang Mission schwer verletzt, er ist jetzt deswegen im Ruhestand. Die Mission ist gescheitert und man hat ihm die Schuld gegeben, was wieder auf meine Familie zurückgefallen ist." Yakumo war stolz auf sich. Er hatte es ganz trocken gesagt, seine Emotionen von gerade eben gut bewältigt. Es klang vielleicht ein wenig künstlich, wie er es vorgetragen hatte, aber es war ehrlich, und (beinahe) vollständig. Konoha wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Trotzdem, der Themenwechsel Richtung Camping kam ihm gerade Recht.
"Zwei Stimmen für das Übernachten im Freien, eine Enthaltung." Yakumo zuckte mit den Schultern. "Ich glaube, die Entscheidung ist gefallen." Er sah zu Akiko. "Und für Training bin ich prinzipiell immer zu haben." Außerdem war er ein wenig am Nara-Hiden interessiert. Er wusste, es hatte irgendwas mit Schatten zu tun, aber mehr auch nicht. Und die Wissenslücke würde er liebend gern ausbessern. "Hase klingt gut, ich hab ein paar Kochsachen dabei." In Form eines kleinen Topfes, plus Gestell zum übers Feuer hängen, und eines Kochlöffels. Nicht optimal zum Grillen, aber alles andere konnte man ja mit ein paar Ästen und Zweigen rasch zusammenbasteln.

Poof! Yakumos Hand schoss sofort zu seiner Waffentasche um ein Kunai zu ziehen, ehe er bemerkte, dass die Rauchwölken und das komische Geräusch nicht von einem Feind, sondern von einer der zwei identisch aussehenden Airikas stammte. Die Verwunderung stand ihm ins Gesicht geschrieben, während er seine Hand wieder zurückzog und die rothaarige junge Frau - beide Versionen - anstarrte. Es war irgendwie lustig mit anzusehen wie die Gesichtsfarbe der Airikas sich mehr und mehr ihren Haaren anglich. Aber er wollte es nicht unangenehmer für Airika machen, als es für sie offensichtlich gerade war. Also sagte er nur: "Das ist ein guter Doppelgänger," und blickte wieder nach vorn, die Straße entlang.
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
„Also gut, dann ist’s entschieden: Wir campen!“, verkündete der Takeshi händeklatschend. Er war erleichtert über diese kollektive Entscheidung, denn er hatte wirklich kaum was an Bargeld in der Tasche. Außerdem war es gut zu wissen, dass seine drei Schützlinge sich nicht Hals über Kopf in eine Diskussion stürzten – vor allem nicht wegen einer solch kleinlichen Entscheidung. Ein Streit wäre nicht gut für das Klima innerhalb der Gruppe gewesen, da es wegen dem verpeilten Chuunin eh schon ein wenig zu kippen drohte. Aber daran wollen wir uns nicht aufhalten, oder nicht? Viel wichtiger war es, Essen für alle zu beschaffen, wofür sie wiederum jagen gehen mussten. Das Problem war allerdings, dass es in der Umgebung bloß Häschen und kleine Füchse zu finden gab. Rai war nicht unbedingt ein Freund davon, einem Tier das Leben nehmen zu müssen, aber wenn es dem Zweck dienen sollte zu überleben, dann musste es wohl eben sein. Wahrscheinlich führte kein Weg daran vorbei. Als dann plötzlich ein anstehendes Training zum Gesprächsthema wurde, verschwanden die Gedanken an das Jagen und Essen – das war gut. Wenn es ums Training ging, ließ der 17-Jährige alles stehen und liegen. Aber wie sollte er mit ihnen trainieren? Er grübelte kurz, ob er ihnen etwas im Ninjutsu beibringen konnte, kam aber zu dem Entschluss, dass es sich als schwierig herausstellen würde ihnen etwas beizubringen, da nicht jeder die gleiche Chakranatur besaß. Außerdem waren nicht alle drei am Ninjutsu interessiert. Vielleicht wäre da doch was… „Also bei Training bin ich immer dabei. Wie wäre es, wenn ihr drei gegen mich antretet?“, meinte er schließlich. Seinen Hintergedanken, das Teamplay der frischen Genin stärken zu wollen, offenbarte er ihnen vorerst nicht – da mussten sie schon selbst dahinterkommen. Ein guter Shinobi war dazu im Stande, sich mit seinem Team verständigen zu können, um so den Feind gemeinsam zu besiegen. Warum schickte man sie alle in Teams auf Missionen? Genau, da man in der Einheit stärker war. Ganz einfach, oder nicht? Leider wurde einem das nicht in der Akademie beigebracht und so war es nicht verwunderlich, dass Airika – der Takeshi hatte wohlgemerkt kein seltsames Geräusch vernommen – es im Alleingang versuchte, dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Aber hey, der Doppelgänger war wirklich gut! Sollten sie auf seinen Vorschlag eingehen, dann würde sie ihre Lektion schon noch lernen. Aber vorerst wollte er wissen, wozu sie den erschaffen hatte. „Ein wirklich guter Doppelgänger, aber wieso hast du den erschaffen? Ich dachte, dass wir erst später trainieren wollten?“ Als er merkte, dass ihr die Situation immer peinlicher wurde und ihr Gesicht immer mehr einer Tomate glich, wollte er ein wenig vom Thema ablenken: „Naja, auch egal. Gehen wir weiter? Ein bisschen weiter vorne ist ein Campingplatz, dort können wir übernachten. Ist echt schön, ich war schon mal dort! Was sagt ihr zu der Idee?“
 

Nara Akiko

Member
Beiträge
59
Alter
17
Größe
1,77
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Natürlich, Airika… das Verhalten der Hanabira war dermaßen stereotypisch für ihren Typ Mensch, dass es Akiko schon fast zu langweilen begann. Sie verhielt sich extrem vorhersehbar und irgendwie strengte es Akiko jetzt schon an sich in ihrer Nähe aufzuhalten. Natürlich war es ihr nicht egal. Während sie sprach und mit den Schultern zuckte konnte man in ihrem Gesicht förmlich in roten Buchstaben geschrieben stehen sehen, dass sie überhaupt keinen Bock auf Campen hatte. Aber sie wollte unkompliziert wirken. Keine Last sein und sich möglichst gut in die Gruppe einfügen. Weitaus weniger Interesse seinen Charakter an irgendetwas anzupassen schien Yakumo zu haben, der Akiko weitaus besser gefiel. Ja, er hatte sich nur halb so gut im Griff, wie er meinte und war äußerst überheblich, aber immerhin gab er sich keine Mühe mit dem Strom zu schwimmen. Eine Eigenschaft die Akiko äußerst schätzte. „Yakumo“, setzte sie an, schob die Brille auf die Nase und schüttelte den Kopf. „Das war ein Scherz“, sagte sie trocken und sah ihn streng an. „Ich gebe nicht viel auf Clanzugehörigkeiten sondern mehr auf Persönlichkeit“. Sie blickte ihn äußerst durchdringend mit ihren eindringlichen Augen an und hoffte, dass er ihren Punkt verstanden hatte. Einen Streit aufgrund einer solchen Banalität wie Clanzugehörigkeit oder falschen Vorurteilen zu beginnen war so ungefähr da letzte was Akiko in den Sinn kam. Stattdessen schlug sie ihr Buch auf, blätterte durch die Seiten und las die Kapitel, die sie interessierten, während um sie herum über das Campen beratschlagt wurde.

Tatsächlich holte erst Airikas Magenknurren sie wieder aus ihrem Buch hervor. Kommentarlos legte sich Akiko den Rucksack über die Schulter, sodass sie im Gehen darin herumkramen konnte. Sie holt einen Müsliriegel hervor, der in der Verpackung in der Mitte durchgebrochen war. „Hier“, sagte sie und reichte ihn Airika mit ausdruckslosem Gesicht. Als diese plötzlich einen Bunshin beschwor, sah Akiko sie überrascht an und erstarrte in der Bewegung, mit der sie ihr den Müsliriegel gereicht hatte. „Ich hab nur einen Müsliriegel“, sagte sie trocken. „Nicht zwei“. Weiterhin hielt sie ihr den Riegel hin. Obwohl die Nara wirklich mit Intelligenz gesegnet war, verstand sie nicht mal im Ansatz, was Airika da eben vorgehabt hatte. Wollte sie einfach etwas üben? Offensichtlich nicht, denn was immer sie vorgehabt hatte war missglückt. Die Scham stand ihr nämlich ins Gesicht geschrieben. Der Doppelgänger war gut, daran konnte es also nicht liegen. Um sie nicht weiter zu beschämen trat sie einen Schritt näher an sie heran und flüsterte ihr zu: „Was hattest du denn vor?“, sodass die anderen es nicht mitbekamen. Yakumo scherte sich offenbar überhaupt nicht für Airikas Beweggründe und Rai schien sich zwar für ihre Beweggründe zu interessieren, allerdings kein Bisschen für ihre persönliche Befindlichkeit. Es war offensichtlich, dass sie sich schämte, wozu sie also vor all ihrer Ohren darauf ansprechen?

Akiko runzelte die Stirn mit Blick auf Rai und dachte sich ihren Teil. Sie fügte ein Puzzle zusammen, das auch lauter Einzelteilen seiner Äußerungen bestand. Er ging nicht auf Yakumo ein, offenbar war die Frage nach ihren Beweggründen Ninja zu werden also weniger einem echten Interesse entsprungen als einfach dem Bedürfnis nach einem Gespräch, das sie einander vermeintlich näher bringen sollte. Als Rai dann den Vorschlag äußerte, dass sie alle drei gegen ihn kämpfen könnten, hob Akiko eine Augenbraue. Sie persönlich hatte überhaupt keine Lust auf einen Kampf gegen ihn. „Reizt mich wenig“, gestand sie und schaute wieder in ihr Buch. Sie wusste mittlerweile nur noch in etwa, wo sie sich befanden, obwohl sie sich gedanklich eine Landkarte vorstellte, die sie vor einigen Tagen im Tourismusbüro von Shirogakure angesehen hatte. Sie meinte sich erinnern zu können, wo der Campingplatz verzeichnet gewesen war.

--> Campingplatz "Am grünen Stein"
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
B-Rang Mission: Eine frostige Gefahr
~Starring Tsukigata Yamato and Takeshi Rai~

Hallo Yamato-san!

Wir zwei kennen uns zwar (noch) nicht, aber ich weiß, dass uns beiden ein Abenteuer bevorsteht! Ich schreibe dir diesen Brief, um dich über unsere anstehende Mission zu informieren, die uns ins Reich des Frosts verschlagen wird. Also pack am besten deine wärmsten Sachen ein und rüste dich gut aus, denn die Sache wird sicher frostig! Ich schlage vor, dass wir uns bei Sonnenaufgang am Nordtor zur Abreise treffen werden, denn ich befürchte, dass wir nur zu Fuß nach Shimogakure kommen werden. Die Anreisemöglichkeiten fallen sehr karg aus, habe ich mir sagen lassen. Aber das packen wir schon!

Unsere Aufgabe besteht darin, das verschollene Erkundungsteam zu finden und den seismischen Aktivitäten auf den Grund zu gehen. Uns steht auch ein Team aus Sora zur Seite. Bereite dich auf alles vor, denn die Mission wurde hochrangig eingestuft und meinen Erfahrungen nach, kann da alles passieren. Sei auf der Hut! Wir sehen uns dann beim Nordtor!

Liebe Grüße
Rai


Das kann ja mal was werden! Um ehrlich zu sein, war der Takeshi froh darüber, endlich wieder an einer hochrangigen Mission teilnehmen zu können, denn schön langsam ging es ihm auf den Keks, immer wieder auf C-Rang Missionen geschickt zu werden. Jetzt war er schon seit geraumer Zeit ein Chuunin und seither wurde er auf noch keine höherrangige Mission geschickt. Aber egal, jetzt war es endlich soweit. Voller Vorfreude auf die anstehende Reise, packte er allen nötigen Kram, den man so fürs Überleben in frostigen Gebieten brauchte, in seinen Rucksack ein, bevor er sich an den Frühstückstisch zu seinen Eltern setzte. Aber was hatte er denn alles eingepackt? Seine Ninja-Ausrüstung, ein gutes Buch, ein bisschen Proviant in Form von Konserven, einen Satz feste Kleidung und viele Paare Socken, da der Schnee die schnell durchnässen konnte – das hatten ihm seine Erlebnisse im Reich des Eisens gezeigt. Nachdem er sein Frühstück runtergeschlungen hatte, er war wirklich aufgeregt, krallte er sich seinen Allzweckmantel unter die Finger und entschwand durch die Haustür, natürlich nachdem er sich von seinen Eltern verabschiedet hatte. Somit schlängelte er sich durch die fast leeren Straßen von Shiro, um ja erster am Treffpunkt zu sein. Schließlich war er der Leiter seines Missionsteams und da er diesen Yamato nicht kannte, wollte er einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Als er am Nordtor ankam, setzte er sich auf eine nahegelegene Bank, um mal etwas zur Ruhe zu kommen. Eigentlich wollte er das nicht, aber die kalte, frühmorgendliche Winterluft, die seine Lunge füllte, zwang ihn dazu, erstmal einen Gang runterzuschalten. Es wäre immerhin fatal gewesen, wenn er sich bei der Anreise eine Erkältung zuziehen würde! Eingehüllt in seinen Mantel, wartete er ein paar Minuten auf besagter Bank, bis er eine große, schlanke und dunkelhaarige Gestalt sah, die suchend beim Nordtor herumging. Ob das Yamato ist? Mit seinen kalten Händen, winkte er ihm zu und rief dabei: „Hey, bist du Yamato? Ich bin Rai!“ Der sah doch recht freundlich aus. Was die beiden wohl erwarten wird?
 
Beiträge
183
Alter
17
Größe
1,79 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
... Wir sehen uns dann beim Nordtor! Liebe Grüße Rai

Mit einem leisen Seufzer faltete Yamato den Brief zu und legte ihn auf dem Schreibtisch ab. Keine Frage, die Worte, die er eben gelesen hatte, waren sehr nett gewesen und von ihrem Schreiber hatte er bislang den gleichen Eindruck. Das war nicht der Grund für sein Seufzen gewesen. Insgeheim hatte er gehofft, Arata noch kurz zu sehen, bevor er zu seiner nächsten Mission aufbrach. Sein Freund war nun schon seit geraumer Zeit im Reich des Tees unterwegs – mit Yui, den sie beide bei einem denkwürdigen Waffelbackeinsatz kennengelernt hatten. So wusste Yamato ihn zumindest in guten Händen, aber die Hoffnung auf ein bisschen gemeinsame Zeit zwischen den Missionen musste er wohl oder übel gehen lassen. Nun, so war es wohl, wenn man den Pfad eines Shinobi beschritt und daneben noch versuchte, eine Beziehung zu führen. ’Dann wird das nächste Wiedersehen umso schöner.‘, befand Yamato, fest entschlossen, sich von dem Aufschub nicht runterziehen zu lassen. Er griff nun selbst zu Stift und Papier, um Arata wenigstens ein paar Worte zu hinterlassen, sollte er zwischenzeitlich von seinem Einsatz zurückkehren. Den Brief nebst einem kleinen Geschenk konnte er gleich heute Abend in der Wohnung des Yamanaka hinterlegen. Sie waren mittlerweile so weit, dass jeder den Schlüssel zur Wohnung des anderen besaß. Ein Schritt, den er mit Keiji nie gegangen war. Aber Keiji war lange Vergangenheit und Yamatos Glück lächelte ihn gerade von einem gerahmten Foto aus an. Still erwiderte er das Lächeln und riss sich schließlich von dem hübschen Anblick los. Es gab eine Menge zu tun.

Das Treffen war für Sonnenaufgang anberaumt, also war Yamato – Streber, der er war – schon vor dem ersten Licht am Nordtor. Noch herrschte die Nacht, wenngleich ihre Macht durch die zunehmende Geschäftigkeit des erwachenden Jôsei mehr und mehr geschwächt wurde. Händler, Lieferanten und Boten kreuzten den Weg des Tsukigata und die Wächter am Tor hatten bereits gut zu tun. Yamato ging ein wenig auf und ab, um sich die Füße zu vertreten und nicht auszukühlen, während er auf seinen Missionsleiter wartete. Schon hier hatte der Winter Einzug gehalten und die Luft spürbar frostiger werden lassen. Entsprechend hatte Yamato sich gut eingepackt und den Rat des Takeshi beherzigt, was sein restliches Reisegepäck anging. Dennoch war die Aussicht, ausgerechnet im Winter ins Ewige Eis vorzudringen, nicht die angenehmste. Aber möglicherweise waren Menschenleben in Gefahr, also musste die Frage nach dem eigenen Komfort gar nicht erst gestellt werden. Yamato nippte an dem dampfenden Becher Milchkaffee (was in seinem Fall tatsächlich „Milch mit Kaffee“ bedeutete) und überlegte, was sie wohl im Reich des Frostes erwarten mochte. Ein verschollenes Team und seismische Aktivitäten. Das waren magere Informationen, die alles oder nichts bedeuten konnten. Angefangen mit einer natürlichen Ursache, die die Rückkehr der Scouts verzögerte, bis hin zu ... anderen, absichtlicheren Umtrieben. Ein wenig fühlte er sich an seine letzte Mission erinnert. ’Dudes verhauen und Leute retten.‘. Yamato musste unwillkürlich grinsen. Wie es Izuya seither wohl ergangen war? Oder Kenta, dem SoraNin mit dem eigentümlichen Bluterbe? Hoffentlich hatte er die aufregenden Ereignisse im Spinnenwald gut überstanden ... Eine Bewegung im Augenwinkel zog Yamatos Aufmerksamkeit auf sich und riss ihn aus seinen Gedanken. Tatsache, da winkte ihm jemand zu. Sicherheitshalber schaute der Tsukigata noch einmal über seine Schulter, bevor er den Gruß erwiderte und der am Ende gar nicht ihm gegolten hatte. Aber dieses Mal war wirklich er gemeint. Der junge Mann mit dem nachtblauen Haar und einem auffälligen weißen Mantel sprach ihn nämlich direkt an. Yamato hob die Hand und ging Rai entgegen. „Ja, das bin ich!“, rief er zurück, konnte seine Stimme gleich darauf aber schon senken. Sollte er auch, wenn er Rai nicht ins Gesicht schreien wollte. „Freut mich sehr, Rai-san.“. Wenn ihn der erste Eindruck nicht täuschte, dann würde die Mission sicherlich frostig werden, aber gewiss nicht die Stimmung zwischen ihnen. Der Takeshi wirkte umgänglich. Und soweit es sich unter dem Mantel erahnen ließ, war Rai auch im Taijutsu nicht ganz unbewandert. „Du kannst nicht zufällig Katon, oder?“, scherzte Yamato, während er den nunmehr leeren Kaffeebecher wieder in den gut gefüllten Rucksack packte. Na, immerhin brachen sie gleich auf, da würde ihnen schon wieder wärmer werden.

@Takeshi Rai
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Ah, da lag er mit seiner Intuition wiedermal richtig. Bei dem jungen Mann mit den schwarzen Haaren handelte es sich tatsächlich um seinen Reisegefährten. Als er sich näherte und sogleich zu scherzen begann, fiel dem Takeshi ein Stein vom Herzen. Schon oft hatte er es mit engstirnigen Ninjas zu tun gehabt, bei denen der Funke einfach nicht übergegangen ist und es bei einer eher professionellen Beziehungsebene geblieben ist. Das mochte er nicht, viel mehr mochte er es, wenn seine Kollegen einen kleinen Schmäh draufhatten. Deshalb scherzte er voller Erleichterung zurück: „Ne, eigentlich nicht, aber wenn’s dir genehm ist, kann ich ein paar Blitze herstellen! Die erzeugen auch Hitze, zwar nur kurz… und tun dabei auch ein wenig weh… aber immerhin ist es kurz warm!“ Er konnte sich ein kleines Schmunzeln bei seinem eigenen Witz nicht ersparen. Man munkelte zwar, dass man über seine eigenen Scherze nicht lachen darf, denn das machte ihn nur halb so lustig, aber dem Takeshi war das relativ egal; er war einfach froh, dass er jemanden zugeteilt bekommen hatte, der mit ihm auf der gleichen Wellenlänge war. Nach dem anfänglichen Kennenlernen, das sich sicherlich noch über den ganzen Weg bis ins Reich des Frosts ziehen würde, wurde der Chuunin nun wieder etwas ernster und sprach das Thema an, warum sie beide hier waren: „Aber Spaß beiseite, wir haben ja immerhin eine Mission zu erledigen! Du hast meinen Brief bekommen? Gut, dann weißt du ja Bescheid. Naja, andernfalls wärst du jetzt nicht hier, aber egal… thehe. Das ist eine Mission von hohem Rang und das heißt, dass sie gefährlich werden könnte. Außerdem geht’s hier um ein verschwundenes Team, was wiederum heißt, dass es um Menschenleben geht und die Zeit drängt.“ Um seinem melodramatischen Monolog etwas mehr Würze hinzuzufügen, setzte er den ersten Schritt in Richtung Reise und bedeutete Yamato, dass er sich ebenfalls in Bewegung setzen sollte. Er hatte immerhin Recht, die Zeit drängte. Seine Erfahrungen hatten ihm gezeigt, dass mit einer Mission vom B-Rang nicht zu spaßen ist. Fast wäre er damals draufgegangen. Aber nur fast. Nach wenigen Metern richtete er seinen Blick wieder auf Yamato, der neben ihm ging, und setzte seinen Monolog mit anfänglich ernster Stimme fort: „Es wäre also gut, wenn wir ein gewisses Tempo an den Tag legen und uns beeilen. Das kann anstrengend werden, aber irgendjemand wird uns das schon verdanken. Aber nun saget mir, mein Gefährte, was haben Sie so drauf? Katon isses ja mal nicht, das haben wir schon festgestellt.“ Und wieder kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wenn er nicht für Scherze dieser Art aufgelegt war, dann würde diese Reise eine lange für ihn werden. Aber immerhin hat einer der beiden seinen Spaß und das war das Wichtigste. In voller Erwartung, wie der schwarzhaarige Junge dem kontern wird, wartete er auf eine Antwort, ehe er wieder mit ernsten Überlegungen beginnen würde, die die Strategie der bevorstehenden Mission zugutetun werden.
 
Beiträge
183
Alter
17
Größe
1,79 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
„Ach, ich bin Schmerzen gewohnt.“, gab Yamato zurück und stieg direkt auf Rais kleinen Scherz ein. Rai, der Raiton beherrschte. Auch nett. Aber nichts, worüber er lachen würde, solange er nicht wusste, dass der Takeshi es nicht in den falschen Hals bekommen konnte. Am Ende war er dafür schon gehänselt worden und gerade in diesem Punkt war Yamato aus Prinzip und eigener Erfahrung sehr sensibel. „Vielleicht komme ich auf die Blitzheizung noch zurück.“. Immerhin wäre ihm dann blitz-schnell warm. Haha. Aber Spaß beiseite, denn eigentlich waren sie wegen eines ernsten Anlasses unterwegs, woran Rai auch gleich erinnerte. Was ihre Pflichten anging, schienen sie also schon einmal ähnlich zu ticken, was Yamato doch sehr erleichterte. So zögerte der Tsukigata auch nicht und setzte sich ebenfalls zügig in Bewegung. Das hatte zweierlei Vorteile: so konnte man sich wieder etwas aufwärmen und kam seinem Ziel mit jedem Schritt ein wenig näher!

Aber allem Ernst zum Trotz kam mit Rai keine Traurigkeit auf und das war ein weiterer Zug, den Yamato an ihm schätzte, neigte er selbst doch zu oft und zu sehr in gerade die andere Richtung. „Also ... ich halte eine ganze Menge aus.“, erwiderte er, ganz der getreue Gefährte, als der der angesprochen wurde und der er gern sein wollte, und stapelte dabei mal wieder tief. Erst kürzlich hatte Ren ihn mit allem traktiert, was er aufbieten konnte. Yamato hatte kaum etwas davon gespürt. Und spätestens als ein kleinerer, aber sehr massiver Berg auf ihm gelandet war und es ihn nicht umgehauen hatte, war auch dem Tsukigata dann mal aufgegangen, dass er gewaltige Fortschritte gemacht hatte. „Ich weiß nicht, ob du das überhaupt noch steigern kannst ...“, hatte der alte Okamura gesagt. „Aber ab jetzt verlegen wir uns mehr aufs Technische.“. Die Zeit, in der sein Training hauptsächlich daraus bestand, endlos Prügel zu beziehen, war damit wohl vorbei. „Wenn es also irgendeine kritische Situation gibt, dann schick mich ruhig vor. Ansonsten bin ich ganz gut im Fälschen von Elfenbeinschnitzereien.“. Knirschend verformten sich Yamatos Handwurzelknochen und ließen ein kleines, mattweißes Kunai in seiner Handfläche erscheinen. Er reichte es dem Takeshi. „Also ... ein bisschen mehr geht schon.“, fügte er grinsend hinzu. „Am sinnvollsten ist wohl der Skelettschild, mit dem ich uns gegen frontale Angriffe abschirmen kann.“. Damit erschöpften sich die praktischen Fähigkeiten des Tsukigata auch schon fast. Sein Talent für Doton war zwar nett, brachte aber nichts, solange er nicht auch irgendwelche Jutsus dazu gelernt hatte. Was für eine Mission, bei der es um unerklärbare Erdbeben ging, doch recht nützlich gewesen wäre. Pech gehabt.

„Was die Geschwindigkeit angeht, geb ich mir Mühe. Aber erwart mal nicht zu viel, ich bin nicht der Schnellste.“. Um genau zu sein, war er sogar beschämend langsam. Obwohl Yamato nicht danach aussah, schleppte er doch eine ganze Menge Kilos mit sich herum. In seinem Fall traf „schwere Knochen“ nämlich tatsächlich mal zu. Aber auch sonst hatten Ausdauer- und Geschwindigkeit bislang nicht im Fokus seines Trainings gestanden. Und wenn er schon einmal dabei war, seine Defizite aufzuzählen, konnte er auch direkt noch jenes nennen, welches wohl am ehesten Probleme verursachen konnte. Von all den anderen würde Rai auf der Mission hoffentlich verschont bleiben. Zumindest hatte Yamato jahrelange Erfahrung darin, sie zu verstecken. „Eine Sache vielleicht noch. Die Hälfte meines Gepäcks besteht aus Calciumdrinks und Schmerztabletten. Weiß nicht, ob du den Knochenfluch kennst, aber der Name ist Programm und wenn es dumm kommt, kann mein eigenes Bluterbe mich außer Gefecht setzen.“. Über diesen Worten war der Tsukigata deutlich ernster geworden. „Es sollte eigentlich nicht mehr passieren, außer ich bekomme ausgerechnet im ewigen Eis nen Wachstumsschub. Aber wenn ich die ersten Anzeichen merke, gebe ich dir sofort Meldung. Ich werde dann sehr wahrscheinlich durch die Schmerzen selbst oder durch die Wirkung der Schmerztabletten nicht mehr gut funktionieren.“. Blieb zu hoffen, dass ihnen beiden diese Erfahrung erspart blieb. „Aber jetzt bin ich gespannt, was du alles drauf hast.“, schloss Yamato auf einer optimistischeren Note. Immerhin war sein Missionsleiter schon Chuunin und hatte vermutlich schon jede Menge Einsätze bestritten.

@Takeshi Rai
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Der Knochenfluch also, soso. Als Rai sich in der Bücherei der Akademie belesen und für etwaige Klausuren gelernt hatte, stolperte er auch über ein Exemplar, das die bekannten Bluterben dokumentierte. Dabei kam ihm auch der Knochenfluch unter die Augen. Es faszinierte ihn sehr, dass er nun jemanden vor sich hatte, der ihn beherrschte. Die Vorfreude, Yamato beim Kämpfen zuzusehen, stieg immer weiter an. Aber nun wollte sein Begleiter etwas über seine Fähigkeiten erfahren. „Ich bin ziemlich gut im Ninjutsu, worunter das Raiton fällt. Darauf habe ich spezialisiert, um genau zu sein. Außerdem bin ich ziemlich schnell“, dabei konnte er ein schelmisches Grinsen nicht unterdrücken, „und auch ziemlich kraftvoll. Naja, zumindest glaube ich das von mir selbst, da ich meinen Trainingsschwerpunkt immer darauf gerichtet habe. Ich habe einige Jutsus drauf und sogar schon mal selbst eines entwickelt!“, meinte er stolz und grübelte daraufhin kurz nach, ob ihm noch etwas entgangen ist. Nach kurzem Überlegen schüttelte er leicht den Kopf und fügte hinzu: „Das sollte alles gewesen sein. Schätze ich. Hoffentlich werde ich deinen Erwartungen gerecht?“ Er legte den Kopf etwas schief und blickte dem Tsukigata in die Augen, in der Hoffnung, eine Bestätigung von ihm zu erhalten. Wenige Augenblicke später richtete er seine Seelenspiegel wieder auf den Weg vor ihnen. Langsam aber sicher verschwand die große Stadt hinter ihnen und der Wald um Shiro verdichtete sich. Auch die Sonne blieb nicht aus und kitzelte ihn ein wenig an den Wangen, als sie hinter den Wolken hervorstieß. Eigentlich hatte er gar nicht damit gerechnet, dass die Sonne sich heute zeigen würde, aber er ließ sich gerne von solchen Dingen überraschen.

Die beiden setzten ihren Weg fort, plapperten ein wenig über das Ninja-Dasein und Rai wies hier und da mal auf einen Waldbewohner am Straßenrand hin. Tiere mochte er sehr und er wollte das oft genug zum Ausdruck bringen. Ob sein Begleiter das auch tat? Zumindest schien er nicht genervt davon zu sein. Als Rai wiedermal auf ein Reh und dessen Kitz hingewiesen hatte – was für schöne Geschöpfe! –, sprach er eine Sache an, mit der viele ihre Probleme zu haben schienen: „Also, was hältst du von den Soras? Hattest du schon mit ihnen zu tun?“ Kurz wartete er eine Antwort ab und fuhr dann nickend fort: „Nun, ich hatte schon ein paarmal mit denen zu tun. Obwohl man uns ja eintrichtert, dass wir uns von ihnen fernhalten sollten, sind einige doch ganz nett, oder nicht? Klar, ein paar Ausreißer gibt es immer wieder, aber einige von ihnen sind wirklich in Ordnung. Ich bin schon gespannt, wen die zu unserer Unterstützung senden werden.“ Dabei dachte er an Pakura, die er vor einiger Zeit kennenlernen durfte. Wie es ihr wohl in der Zwischenzeit ergangen ist? Sie war doch ganz nett gewesen, ganz im Gegensatz zu den Erwartungen, die man von einem Sora-Nin zu haben scheint. Aber wenn er an seinen Urlaub im Spa und das Tischtennisspiel zurückdachte… diese roten Haare verfolgten ihn noch im Traum. Dabei fiel ihm ein, dass da neben Takeo auch noch jemand anders dabei war. Wie hieß er noch gleich? Tama, Tamsu… ihm wollte es nicht einfallen. Naja, war ja auch egal. Sollte er den Kerl mal wiedersehen, dann würde er ihn einfach nochmal nach seinem Namen fragen. Jetzt sollte er seine Gedanken wieder auf das Hier und Jetzt fokussieren, auf seinen Begleiter, der gerade seinen Mund öffnete, um eine Antwort damit zu formen.

@Tsukigata Yamato
 
Beiträge
183
Alter
17
Größe
1,79 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro
Steckbrief
Link
Ob Yamato beeindruckt war? Aber sicher. Er nickte anerkennend auf Rais Ausführungen und hob auf dessen Frage grinsend den Daumen. „Mehr als gerecht. Ich glaube, wir ergänzen uns auch ziemlich gut, oder? Ich bin zwar ne lahme Ente, kann aber einstecken und die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Und du kannst blitzschnell angreifen – und das in mehr als einer Hinsicht.“. Ha, da waren sie wieder, die Wortwitzeleien. Aber solange noch Raum für kleine Albernheiten blieb, war es doch ein gutes Zeichen. Der Weg führte die beiden Shinobi zunächst durch das weitläufige Waldgebiet, das Jôsei und damit auch Shirogakure umgab. Noch immer war der Morgen frostig-frisch, doch die Sonne sandte erste warme Strahlen in den beginnenden Tag. Der Frühling schien nicht mehr fern und auch der Wald schien allmählich aus seinem langen Winterschlaf zu erwachen. Die Stämme und Kronen der mächtigen Bäume bildeten eine natürliche Barriere vor allzu harscher Witterung und sorgten für ein angenehmeres, mildes Klima. Im Licht, das durch die noch kahlen Äste fiel, erkannte Rai so manchen pelzigen und gefiederten Bewohner des Waldes. Sogar das eine oder andere Jungtier war bereits darunter. Mit Tieren kannte Yamato sich nun so gar nicht aus, sah man einmal von den Riesenspinnen ab, denen er auf seiner ersten großen Mission begegnet war. Doch umso interessierter folgte er den Hinweisen des Takeshi, der hier deutlich mehr Erfahrung besaß.

Und mit noch etwas anderem hatte Rai bereits seine Erfahrungen gemacht. Keine guten, wie bereits die Art, wie er die Frage stellte, vermuten ließ. „Die Soras ... ja, einmal.“, erwiderte Yamato und hörte dann erst einmal weiter zu. Das Thema schien seinem Teamchef und -partner wichtig zu sein und auch für die Mission selbst mochte es wichtig werden. Grund genug, einige Worte mehr darüber zu verlieren. Doch auch in dieser Hinsicht waren die beiden Shiro-Nin auf einer Wellenlänge. „Ja, seh ich ganz genau so.“, nickte Yamato schließlich. „Wie gesagt, bin ich erst einmal auf ein Sora-Team getroffen ... Um genau zu sein, wurden ein Sora und ich gemeinsam entführt. Peinliche Geschichte, aber sie hat ein gutes Ende gefunden.“. Wenn er an den düsteren Wald voller Nebel, Spinnweben und toter Bäume zurückdachte, gefiel es ihm hier doch wesentlich besser. Auch wenn er sich fragte, wie es wohl Pochi und ihren achtbeinigen Freunden inzwischen ging. „Dabei hab ich auch mal das Kinzoku-Bluterbe in Aktion gesehen. Ich dachte ja meins wäre schräg, aber ... wow, flüssiges Metall aus der Haut?“. Yamato schauderte beim Gedanken an den armen Banditen, der unliebsame Bekanntschaft mit ebendiesem Metall gemacht hatte. „Aber der Kinzoku selbst war echt ein netter Kerl. Seinen Partner hab ich nicht gut einschätzen können. Große Axt, schweigsam, eher im Hintergrund.“. Er zuckte mit den Schultern. „Alles in Allem haben wir gut zusammengearbeitet. Und ich hoffe, das wird dieses Mal auch so.“. An ihnen beiden würde es schon einmal nicht scheitern. „Bist du eigentlich schon mal so weit im Norden gewesen? Ich war bisher nur in der Wüste und im Reich des Grases unterwegs, bin also nicht unbedingt erfahren mit Eis und Schnee.“. Zumindest nicht in jener permanenten Form, die sie im Reich des Frostes erwartete. Aber das konnten wohl die wenigsten von sich behaupten ...

@Takeshi Rai
 

Takeshi Rai

Chuunin
Beiträge
487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
Steckbrief
Link
Als er von einem Kinzoku hörte, fiel ihm die Kinnlade bis zu den Knien runter. In Sora gab es schließlich nur DEN einen Kinzoku und das war Kenta. Der Rotschopf… mit dem hatte er schon Bekanntschaft machen dürfen. Damals in diesem Spa… wenn er an das Ping-Pong-Spiel von damals dachte, musste er die Fäuste ballen. Sein Groll war nur kurzweilig, wonach er seine Fäuste auch schnell wieder öffnete. Er ließ seinen Begleiter noch beenden, ehe er etwas näher nachhakte: „War der Kinzoku etwas kleiner? War er ein bisschen… gemein? Hinterlistig? Wenn ja, dann kenne ich den. Na hoffentlich begegnen wir ihm bei dieser Mission nicht…“ Er atmete kurz tief durch, um sich zu fassen. Auf Kenta war er nicht besonders gut zu sprechen seit er das Spiel damals manipuliert hatte. Wenn sich Rai recht erinnerte, dann hatte Takeo auch in etwa das selbe Stimmungsbild über den Rotschopf wie der Takeshi. Aber vielleicht hatte er sich ja geändert? Menschen taten dies stetig, aber leider nicht alle. Naja, zumindest nicht die, die es seiner Ansicht nach sollten. „Tatsächlich war ich schon des Öfteren im Norden unterwegs. Ein paar Missionen hatte ich dort schon, aber so weit oben war ich allerdings noch nie. Bis jetzt hat mir mein Mantel immer gute Dienste geleistet und mich vor der Kälte geschützt. Ich hoffe bloß, dass er mich so weit oben nicht im Stich lässt.“, meinte er schließlich. Da sie noch einen etwas weiteren Weg vor sich hatten, überlegte er, wie sie denn schnellstmöglich ins Reich des Frosts kommen sollten. Kurz wägte er die Optionen ab, entschloss sich allerdings schnell dazu, dass zu Fuß gehen keine der realitätsnahen war. Zumal würde der Weg dorthin ziemlich lange dauern und Zeit hatten sie keine. Außerdem wurden die Witterungsverhältnisse immer harscher, je weiter man gen Norden reiste. Eigentlich blieb den beiden bloß eine plausible Option übrig.

„Weißt du was? Ich denke, dass dort hinten ein Gasthof ist. Nicht mehr weit, bloß ein paar Meter. Eventuell finden wir dort einen Kutscher, der uns ins Reich des Frosts bringen möchte. Am Geld sollte es nicht scheitern.“, schlug er mit einem Augenzwinkern vor. Tatsächlich zog seine Beförderung auch eine Gehaltserhöhung mit sich, was fürs Börserl nicht schlecht war. Auch wenn Yamato kein Geld bei sich hatte, konnte Rai wohl die gesamten Reisekosten decken. Vielleicht tat er das auch so, mal gucken. Aber je weiter sie gingen, desto mehr kam der von ihm genannte Gasthof in Sichtweite. Und wie der Zufall es so wollte, stand auch eine Kutsche davor. Noch bevor sie den Gasthof, der im Übrigen „Shiros beste Schmankerl“ hieß, erreichten, sprach er seinen Begleiter abermals an: „Willst du dir noch eine kleine Stärkung reinschlagen, bevor wir in die Kutsche springen oder willst du gleich weiterreisen? Mir ist’s allerlei.“ Um ganz ehrlich zu sein, hatte der Takeshi nichts gegen eine feine Mahlzeit einzuwenden. Schließlich hatten sie noch einen langen Weg vor sich und wer weiß, wann sie wieder an einem Gasthof vorbeikommen würden? Irgendwann werden diese Rationen auch fad… Aber die Entscheidung überließ er trotzdem seiner neuen Bekanntschaft.

@Tsukigata Yamato
 
Oben