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Der Markt der schwimmenden Stadt

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Am liebsten wäre der Nishizawa hier und jetzt im Boden versunken und für den Rest seines Lebens dort geblieben. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mädel, welches er angesprochen hatte, definitiv nicht um einen Shinobi handelte. "Was willst du denn?!" hatte sie mürrisch geknurrt und ihm einen abfälligen Blick geschenkt. Während er peinlich berührt versuchte, sich zu erklären, um nicht als absolut komischer Kauz herüber zu kommen, war sie bereits davon gestürmt. Von den Wangen ausgehend war sein Gesicht komplett tomatenrot angelaufen. Schlimmer konnte es ja nicht mehr werden, oder?
Oh doch. Die Fremde war gerade erst hinter irgendwelchen Obstständen verschwunden, da wurde dieses Mal er selbst angequatscht. Er war so sehr in seinen Wunsch vertieft gewesen, sich einfach in Luft aufzulösen, dass er gar nicht gemerkt hatte, wie ein kleiner schwarzhaariger Junge sich genähert hatte. Ein Kind? Nein ... Er fragte nach der Mission. Oh Gott, das war also einer seiner Teamkollegen! Hatte er ... hatte er die Schmach mitbekommen...? Nein, nein, das konnte doch echt nicht sein! Wäre es möglich, wäre sein Gesicht nun noch röter angelaufen. "j-ja...?" quetschte Ryouta gerade so heraus, fummelte sich währenddessen an seiner Brille herum. Doch seine Scham konnte er beim besten Willen nicht verstecken. Am liebsten hätte er sich einfach tot gestellt, wie ein Opossum. Warum konnte er nicht als Opossum geboren sein?
Erst jetzt fiel ihm auf, dass einer der Finger des Kleinen auf sein Stirnband deuten. Auf Diesem zeichnete sich klar das Symbol Iwagakures wieder. In diesem Moment wurden Ryouta zwei Dinge klar. Erstens, dass er ganz einfach nach den Protektoren hätte ausschau halten können, um seine Teammitglieder zu identifizieren und zweitens, dass er sein Eigenes gar nicht umgebunden hatte. Vor lauter Nervosität war ihm dies völlig entfallen. Flott kramte er es aus seiner Tasche und knotete es, so ordentlich wie in der Eile möglich, um seinen Oberarm. Eine spontane Entscheidung, denn bisher konnte sich der frisch gebackene Ninja noch nicht entscheiden, wo er es dauerhaft tragen wollte.
Um die Situation für den 17-Jährigen noch weiter zu erschweren, kam direkt auch noch der Teamleiter hinzu gestoßen. Ein junger Mann mit blonden Haaren. Er trug ebenfalls eine Brille und fragte, ob sich die zwei schon kennengelernt hatten. Als wirklich kennen konnte man es nicht bezeichnen, schließlich hatten sie sich eben erst das erste Mal getroffen und nur vereinzelte Worte gewechselt. Deshalb schüttelte er den Kopf. Hätte er nun etwas gesagt, wären sowieso nur gestotterte Silben heraus gekommen. Deswegen war er auch umso erleichterter, dass Shunsui das Reden übernahm und noch einmal die Rahmenbedingungen ihrer heutigen Mission erklärte. Sie führte das Trio nach Kirigakure, um einen Häftling aus seinem Versteck zu locken und dingfest zu machen. Wer hätte gedacht, dass er direkt bei seinem allerersten Einsatz zurück in seine Heimatstadt kehren musste? Glücklicherweise befand sich sein ehemaliges Zuhause weit genug entfernt von dem Theater.
Schließlich beendete der Blonde seine Ansage mit der Frage nach den Fähigkeiten seiner Kollegen. Sein Blick fiel als erstes auf Ryouta. Dieser wich ihm einige Momente aus, bevor er doch entschied, dass es gerade kein Entkommen gab. "Ninjutsu, S-shouton um gena-au zu sein." erklärte er, gab sich dabei größte Mühe, so wenig wie möglich über seine eigenen Worte zu stolpern. Oh Gott, gleich der erste richtige Satz, den er sprach, kam als gestotterter Mist heraus. Er atmete einige Male tief durch um seine wirren Gedanken zu ordnen und auch sein wild pochendes Herz zu beruhigen. Ein wenig klappte dies sogar. Er wollte doch auf keinen Fall direkt beim ersten Mal einen schlechten Eindruck machen! Er schluckte. Mit einem Verbrecher würde er sicherlich gemeinsam mit seinem Team gut klarkommen. Es handelte sich schließlich auch bloß um eine D-Rang Mission, selbst wenn dieser also gewaltbereit wäre, er dürfte nicht außerordentlich stark sein, richtig? "Und Genjutsu. Aber im Tai bin ich nicht sonderlich gut. Ich denke ich könnte euch relativ nützlich sein." Reichte das, oder sollte er noch weiter ins Detail gehen? Zumindest hatte er es dieses Mal geschafft, in klaren Sätzen zu sprechen! Sein Blick wanderte zu Oita. Falls dieser mehr erklärte, konnte der Nishizawa seine Aussage sicherlich auch noch ergänzen. Erst jetzt, wo er seinen schwarzhaarigen Kollegen länger anblickte, fiel ihm auf, dass dieser nicht so richtig fit aussah - und er schien nicht der Einzige zu sein, dem dies in jenem Moment klar wurde. Sollte er in diesem Zustand nicht Zuhause im Bett liegen? Was, wenn sich seine Gesundheit während der Mission noch verschlimmerte? "Bist du dir sicher, dass es dir gut genug geht, um mitzukommen?" fragte er vorsichtig, schließlich wollte er nicht den Eindruck erwecken, dass er glaubte, der klein Geratene wäre zu schwach oder Ähnliches! Er war wirklich bloß um seine Gesundheit besorgt!

@Jirokou Shunsui @Furasaki Oita
 
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*Und Genjutsu… Und Genjutsu… Und Genjutsu…*
Oita stand verdattert wie ein alter Greis bei seinen Kollegen, während die Worte des pinkhaarigen Neulings schwer in seinem Kopf widerhallten.
Ein Kerl, der sich mit Genjutsu auskannte… konnte das sein? War das denn wirklich wahr? Hatte er, Oita, das nicht gerade in einer Art von Fieberwahn geträumt?
*Ne… ne, ne, ne… der hat das tatsächlich gesagt!*
Nach außen hin klappte lediglich Oitas Kinnlade leicht herunter, doch vor seinem inneren Auge brach der kleine Junge Rotz und Wasser heulend vor dem großen Anfänger zusammen, klammerte sich an dessen Beine und wehklagte darüber, dass er in seiner mittlerweile halbjährigen Karriere noch keinen einzigen, ja wirklich, nicht mal einen, EINEN, Genjutsuka hatte kennenlernen dürfen. Dass Oita nun genau so jemandem auf dieser Pillepalle-Mission begegnete… Wenn das kein verfluchtes Schicksal war!
*Oh Bruder… jetzt nicht nervös werden… bleib cool… bleib cool…*
Entgegen seines eigenen Plans grapschte Oita kurzerhand mit seinen eigenen, feuchten Fingern die zarte Hand seines neuen Kollegen, schüttelte diese in einer merkwürdigen Mischung aus Enthusiasmus und Kraftlosigkeit und meinte mit sichtbarer Rotzfahne unter der Nase: „Riooda, eh? Freub mich!“
Dass er bei dieser Begrüßung immer noch nicht nur wie ein Besoffener aussah, sondern auch wie einer klang, entging sogar Oita nicht. Dafür brauchte es weder den Hinweis vom Neuling, noch den von Shunsui. Denn der war ja mittlerweile auch da, sah streberhaft wie immer aus und hatte doch tatsächlich die Frechheit, seinen kleineren Kumpanen in einem unglaublich tadelndem Tonfall zu fragen, ob er denn krank war!
*Wehe, der Dödel verdirbt mir das hier!*
Shunsui fing sich also erstmal einen missmutigen Blick ein, bevor Oita kurz zu einer Erklärung ansetzen wollte, die jedoch wüst von einem heftigen Niesanfall unterbrochen wurde. Anschließend schienen Oitas Atemwege jedoch insofern wieder frei genug, um sich relativ gut verständlich zu machen.
„Na klar geht’s mir gut, und gut genug allemal!“, griff er die Frage seines unerfahreneren Kollegen auf. „Für den kleinen Ausflug hier reicht’s, hundert pro! Wir zwei sind heut doch eh nur Deko!“ Ein weiterer, bissiger Blick Richtung Shunsui, dann lächelte Oita wieder Ryouta zu. „Unser furchtloser Anführer fegt ganz einfach das Dach vom Theater, schnappt sich den Täter, und dann geht’s auch schon wieder ratzfatz nach Hause.“ Oita zögerte kurz und verdrehte nachdenklich die Augen, bevor er fortfuhr: „Nur der Vollständigkeit halber: Taijutsu, Ninjutsu, Genjutsu, in der Reihenfolge. Ich hab’n Schwert, bin mit den Akademie-Jutsus mittlerweile ganz gut – das Kawarimi mal ausgenommen; wer braucht das bitte? – und kann so gut wie'n Feuerball werfen.“
Oita schenkte dem Jungen ein weiteres Lächeln, dann rückte er etwas näher an ihn heran, um zwischen den beiden Genin und ihrem Chuunin-Anführer eine Art unsichtbare Grenze zu öffnen, über die hinweg Oita erklärte: „Was unseren Anführer angeht, der ist ein hervorragender Nahkämpfer. Große Klasse! So große Klasse sogar, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass er heute unsere Hilfe gebrauchen könnte. Ich meine, das würde der sicher als persönliche Schmach empfinden, oder, Shunsui-senpai?“
Die ungewohnte höfliche Anrede kam Oita nur schwer und mit reichlich Sarkasmus über die Lippen. Den Blondschopf fest im Blick endete Oita schließlich: „Dieses Theater, das is irgendwo in der Gegend, oder? Schon ne Überfahrt gebucht, oder müssen wir etwa schwimmen, hmm?“
 
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Jirokou Shunsui

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Goldene Seelenspiegel ruhten auf Ryouta, während dieser sich um eine klare Aussage hinsichtlich seiner Kräfte und Fähigkeiten windete. Selbst wenn der Jirokou nicht die Akten gründlich gelesen hätte, wäre es ihm spätestens in diesem Augenblick aufgefallen, dass der Andere ebenfalls aus Kirigakure stammt. Höchstwahrscheinlich hatte er aber eine ganz andere Beziehung dazu als er selbst, denn seine Eltern waren bestimmt nicht ermordet worden und er hatte sich nicht als Kind alleine durchschlagen müssen. Mit gelindem Interesse nahm der junge Mann wahr, dass der Nishizawa bei der Aussage ein wenig stotterte, was ihn in Anbetracht der Aussage durchaus überraschte. Klar, dass es Ninjutsu war, auf dass er sich spezialisiert hatte, das sah man ihm sofort an. Aber Shouton war gemeinhin als Bluterbe bekannt, sollte der gute Ryouta dann nicht eher in die selbstischere – und selbstgefälligere – Ecke gehören und sein Auftreten entsprechend anpassen? Shunsuis bereits aufgekommene Begeisterung wuchs sogar noch stärker an, als der bebrillte Genin verkündete, dass er auch über Genjutsu verfügte und das Ganze damit abrundete, nicht sonderlich ausgebildet im Taijutsu zu sein. Ironie aus. *Welch eine Überraschung.*, dachte sich der Blondschopf und seufzte innerlich. „Ja, dessen bin ich mir sicher.“, kommentierte er die Aussage und nickte, wobei er sich einen trockenen Unterton nicht verkneifen konnte. Tja ja, der gute Shunsui hielt nicht sonderlich viel von Ninjutsu und noch weniger sogar von Genjutsu. Als ehrenvoller – mehr oder weniger – Kämpfer, gab es für ihn nichts Besseres als den direkten Kampf, Faust gegen Faust, Wille gegen Wille. Und nicht irgendwelches Fingerrumgefuchtel und Illusionen.

Schließlich wanderten die Augen ein gutes Stück nach unten, zu Oita, der ihn seinerseits seltsam anschaute. Ob er wohl Schmerzen hatte? Zumindest konnte man ganz deutlich hören, dass der Gute krank war, so wie er sprach. Durchhaltevermögen und Willen zu zeigen in allen Ehren, aber wenn er ihn ansteckte oder ihm die Mission durch seine Krankheit erschwerte, dann brauchte er sich keine Mühen machen, ein geeignetes Boot nach Kirigakure zu finden, denn Shunsui würde ihn höchstpersönlich mit einem Tritt dorthin befördern. Tor inklusive. Als der Furasaki anfing für ihn Werbung zu machen, verengten sich die Augen hinter den Brillengläsern entsprechend. Klar, wem gefiel es schon nicht, für seine Fähigkeiten gepriesen zu werden? Aber so viel Honig, wie ihm Oita ums Maul schmierte, das fand der falsche Brillenträger doch recht verdächtig. Zumindest war er ganz zufrieden mit der Aussage des Jungen, hinsichtlich seiner Fähigkeiten. Endlich jemand, der auch die richtigen Prioritäten seiner Ausbildung gesetzt hatte: Taijutsu. Der schwarzhaarige Genin schien am versiertesten im Nahkampf zu sein – Glück für den Genin, dass der Chuunin nicht diesen lächerlichen Kampf gegen den Karpfen mit angesehen hatte – und auch ein Schwert zu besitzen. Vielleicht konnte er mit dem Jungen trainieren und ihm noch etwas beibringen?

Misstrauisch beobachtete Shunsui das Schauspiel des Jungen zu Ende, ehe er selbst wieder zu Sprache kam. „So weit kommt’s noch, dass ich die Arbeit allein erledige und du dir einen schönen Ausflug machst.“, erhielt der Junge die äußerst direkte und kompromisslose Antwort. Außerdem kreisten seine Gedanken wieder um die Hütte im Wald. Möglicherweise konnten die beiden Genin ja den Verbrecher wieder fangen, dafür sollten ihre Fähigkeiten doch sicherlich ausreichen, oder? Das war es, was sich nun Shunsui dachte, der wiederum die Arbeit auf die beiden Genin abwälzen wollte. „Ihr könnt euch nicht immer darauf verlassen, dass jemand dabei ist, der die Situation für euch löst. Oder dass es so ausgehen wird, ohne Zwischenvorkommnisse. Aus diesem Grund erwarte ich euer Bestes auf dieser Mission.“, schloss der junge Mann die kleine Ansprache ab und schaute eindringlich von Oita zu Ryouta. „Und was dich angeht…“, sprach er nun Oita direkt an, ehe er ihm die Hand, ein wenig härter als es nötig gewesen wäre, auf die Stirn klatschte. „Shinsatsu no Jutsu.“ Kurz schloss der Jirokou die Augen und konzentrierte sich auf das Chakra, was ihm nach einigen Sekunden der Untersuchung offenbarte, was der Furasaki da ausbrütete. „Eine gewöhnliche Erkältung.“ So weit, so gut. Schnell kramte Shunsui in seiner Tasche, zauberte einige Fläschchen mit verschiedenen Tabletten hervor – durch seine angehende Ausbildung zum Medic-Nin verstand der junge Mann zumindest etwas von seinem Handwerk – ehe er sich für eines davon entschied. In ein weiteres, leeres Fläschchen ließ er drei Tabletten fallen, ehe er den schwarzhaarigen Jungen argwöhnisch ansah, und drei weitere hinzufügte. Das Fläschchen mit den sechs Tabletten drückte er dem Jungen anschließend in die Hand. „Morgens, Mittags, Abends eine. Dann sollte das in ein oder zwei Tagen wieder werden. Und wehe einer von uns wird auch krank.“ *Oder zumindest ich.*, dachte er sich innerlich.

Soweit war alles gesagt worden, weshalb sie sich nun wieder ihrer Mission widmen konnten. „Wir müssen zum Hafen, dort sollte es genügend Boote geben, die uns nach Kirigakure bringen sollten. Seid ihr bereit zum Aufbruch oder müsst ihr noch Vorbereitungen treffen und etwas besorgen?“, fragte Shunsui noch in die Runde. Was für eine Truppe, das konnte ja was werden!

@Nishizawa Ryouta @Furasaki Oita
 
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Mehr als überrascht musste der Pinkschopf feststellen, dass Oita aus irgendeinem Grund einen kleinen Narren an ihm gefressen hatte ... warum auch immer. Als seine Hand plötzlich gepackt und durchgeschüttelt wurde, musste er mit aller Kraft verhindern, vor Schreck einen Satz in die Luft zu machen. Damit hatte er einfach nicht gerechnet. Und außerdem ... schmierte der Schwarzhaarige da nicht gerade seine Bakterien an ihm ab....? Mehr schlecht als recht ließ er es mit einem unbeholfenen Lächeln über sich ergehen und bestätigte: "Ja, Ryouta. Freut mich auch." Ob diese Aussage stimmte, wusste er in diesem Moment selber noch nicht. Der Junge war nett, überrumpelte ihn aber gleichzeitig mit seiner Art ein wenig.
Auf Nachharken der Brillenträger hin bestätigte er schließlich auch, dass es ihm soweit gut ging, auf jeden Fall gut genug für die Mission. Zwar schenkte Ryouta dieser Aussage nicht sonderlich viel Glauben, doch ihm blieb kaum Zeit, sich groß darüber Gedanken zu machen, denn dem Thema der Gesundheit folgte blitzschnell himmelhohes Lob für den Teamleiter. Ein wenig überrascht über den abrupten Umschwung blinzelte er. Stimmten diese Aussagen? Warum sollte Oita lügen? Das klang wirklich beeindruckend! Ob er selbst auch einmal so stark sein würde? "Wow!" Auch der schwarzhaarige Genin schien nicht von schlechten Eltern, er konnte genau das, was der Pinkschopf nicht konnte: Tai- und Kenjutsu. Auch der Anführer schien ähnliche Schwerpunkte in seinem Training gelegt zu haben. Somit war er selbst der Einzige, der eine Schwäche im Nahkampf hatte ... ob dies nun gut oder schlecht war würde sich sicherlich noch zeigen. Jedenfalls drang der Kleine erneut ungefragt in den persönlichen Raum seines Teamkollegen ein, rückte so nah heran, dass sich Ryouta erneut nicht sicher war, ob sich so nicht die Ansteckungsgefahr steigerte. Gleichzeitig fiel ihm erst jetzt der gravierende Größenunterschied auf. Selbst wenn der Junge einen Kopf größer wäre, könnte er ihm immer noch problemlos auf den Kopf spucken.... Irgendwie niedlich. Aber diesen Gedanken behielt er lieber für sich. Stattdessen lauschte er weiter beeindruckt den Aussagen über den Teamleiter. "Sag mal" Neugierige Seelenspiegel blickten aus den Augenwinkeln auf den Kleineren herab "Ist der dein Vorbild oder so?" Anders konnte er sich diese Lobpreisungen einfach nicht erklären!
Shunsui wies die Beiden schließlich darauf hin, dass er weder die Mission alleine übernehmen würde, noch, dass er quasi den Babysitter für sie spielen würde. Er erwartete vollen Einsatz und den würde er auch bekommen. "Selbstverständlich, Jirokou-san!" Schließlich wanderte der eindringliche Blick zu dem Furasaki und ohne Vorwarnung - Patsch! Mit der flachen Hand klatschte der Blonde dem Genin mitten auf die Stirn. Was war denn jetzt los? Sprachlos starrte er die Beiden an, dann kam auch schon die Erklärung mitsamt einem Fläschchen Pillen. Sunsui musste also nicht nur ein guter Nahkämpfer sein, sondern auch noch Medic-Nin, wenn er durch diese seltsame Geste genau herausfinden konnte, was dem Schwarzhaarigen fehlte! Wie cool!
Die Frage, ob irgendwer noch etwas benötigte, ließ Ryouta nachdenken. Wenn sie erst im Boot saßen, war es zu spät. Hatte er wirklich alles dabei? Gedanklich ging er noch einmal den Prozess vom Vorabend durch, als er seine Tasche gepackt hatte. Schnell wurde ihm dabei klar, dass ihm tatsächlich noch etwas fehlte. Er hatte heute früh in all dem Stress vergessen, es aus dem Kühlschrank zu holen und mitzunehmen. Seinen Reiseproviant! Auf keinen Fall wollte er den Aufenthalt in Kirigakure länger gestalten als notwendig. Wenn er also nicht den restlichen Tag Hunger leiden wollte, dann musste er sich nun melden. Es war zwar noch früh, aber einige Essensbuden hatten bestimmt bereits offen. Ein wenig Obst und Gemüse plus ein paar gefüllte Onigiri oder so würden schon reichen. Das würde sicherlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen. "Ich äh... hab mein Essen vergessen. Vielleicht könnten wir, also nur wenn es für Alle okay ist, kurz was holen?" Ein entschuldigendes Lächeln zierte sein Gesicht, seine Augen verrieten jedoch, wie unangenehm ihm die Sache war.
Um möglichst wenig Zeit zu verschwenden, zog der Pinkschopf direkt los. Ein Problem gab es hierbei jedoch: Er hatte diesen Markt stets gemieden wie die Pest (es war ihm einfach zu voll), er hatte keinerlei Ahnung, wo sich die richtigen Stände befanden. Ein paar gefüllte Reisbällchen hatte er schnell gefunden - man musste einfach nur dem Geruch folgen. Auch wenn er sich sichtlich schwer bei der Entscheidung über die Füllung getan hatte und schließlich Hilfe bei seinen Teamkollegen gesucht hatte. Als es jedoch darum ging, zumindest noch ein oder zwei Äpfel, Birnen, Karrotten oder ähnliches aufzutreiben, war er verloren. Es gab keinen Geruch, dem man folgen konnte. Zusätzlich machte ihm die steigende Anzahl an Personen auf diesem Markt immer mehr zu schaffen. Erneut hüpfte sein Blick hilfesuchend zwischen seinen Kameraden hin und her. "Äh, ihr wisst nicht zufällig, wo ich hier Obst oder Gemüse finde?" Langsam fühlte er sich wie ein kleines Kind, das ständig seine Eltern um Unterstützung bitten musste. Wie peinlich. Die Möglichkeit, sich einfach ins Meer zu stürzen und auf einer einsamen Insel ein neues Leben anzufangen, wurde definitiv immer interessanter.

@Furasaki Oita @Jirokou Shunsui
 
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„Sag mal… Ist der dein Vorbild oder so?“
Verwirrt sah Oita zu seinem größeren Kameraden auf, als der in seiner scheinbar natürlich-schüchternen Art eine überraschende Frage stellte.
*Vorbild? Wie kommt er denn jetzt da drauf…?*
Eben war doch noch die Überfahrt nach Kiri Thema gewesen, und davor hatte Oita lediglich seine Stärken erklärt. Naja, und die von Shunsui. War es das? Kam er etwa deshalb auf diese Frage?
Oitas Stirn legte sich in tiefe Falten, sein Blick ging vom pinkhaarigen Jungen zu Shunsuis Blondschopf, dann zurück, immer wieder hin und her, bis…
„Pffffffffffffffffffffffffffffffffffft…!“
…Oita kränklich losprustete. Mal wieder konnte der Junge sein Lachen kaum im Zaum halten, doch in diesem Augenblick laut loszugackern, das wäre dann doch etwas zu viel des Guten gewesen. Und doch, Oita konnte einfach nicht anders, als zu einer knappen Erklärungen anzusetzen:
„Hör mal“, meinte er zu Ryouta und zeigte lax in Shunsuis Richtung, „unser Teamleiter ist zwar eine echte Ninja-Legende, aber Vorbild? Der da? Also, da müssten schon gute 99% aller Shinobi von heute auf morgen das Zeitliche segnen, bevor ich auch nur ansatzweise darüber nachdenken würde, mir an ihm ein Vorbild…“
*Klatsch*
„Aua! Hey, was zum…!?“
Oita wirbelte herum, als Shunsui verständlicherweise nach ihm schlug – doch halt, das war kein Schlag, sondern…!
Der Genin spürte, wie es ihm eiskalt den Rücken herunterlief, und das nicht nur, weil Shunsui ihn angestrengt ansah, während er die Hand einfach auf der Stirn seines Untergebenen liegen ließ.
*Was ist denn jetzt los?*
Doch es wurde noch schräger: Shunsui, ausgerechnet dieser blonde Brillen-Hans, der ach so viel auf Nahkampf gab, maßte sich nicht nur eine Diagnose an, sondern packte überdies einen Haufen Medizin aus?
Zweifelnd schaute Oita zu seinem Teamleiter auf, als der ihm eine Flasche mit sechs Tabletten in die Hand gab und erklärte, wie und wann er die einnehmen sollte. Mehr automatisch als willentlich nickte der Genin und gab ein leises „Äh, okay…?“ von sich, worauf Shunsui endlich von ihm abließ. Es dauerte dennoch ein paar Augenblicke, bevor Oita wieder einen klaren gedanken fassen konnte.
*Was zum Teufel ist da gerade passiert?*
Vorsichtig wog Oita das Tablettenfläschchen in seiner Hand, schaute sich die winzigen Dinger eine Weile an und sah dann zu Shunsui auf, der bereits wieder dabei war, sich um die Mission zu kümmern, indem er irgendwas von wegen Überfahrt erklärte.
*Ist das grade echt passiert? Ist das eine Art Scherz? Erst dieser komische Klapps, und jetzt das hier… Das ist doch sicher keine echte Medizin, oder? Vielleicht irgendwelche Scherzartikel… Chilipillen vielleicht, die einem die Zunge wegbrennen? Oder…* Oita sog scharf die Luft ein. *Vielleicht welche von diesen Drogen, die manche Sportler nehmen, damit sie richtig Muckies kriegen?!*
Ja, Oita war nicht sonderlich überzeugt von den Fachkenntnissen seines Senpai. Shunsui als Mediziner, das war schon ein dolles Ding, wenn’s denn stimmte.
Shunsuis Qualifikation offen zu hinterfragen, das traute sich Oita dann aber doch nicht, weshalb er es zunächst dabei beließ, das Fläschchen in eine der etlichen Taschen seines Overalls zu stecken und Ryouta zu folgen, der sich mir nichts, dir nichts auf den Weg machte. Dass er wohl nach irgendwelchem Proviant suchte, kam bei Oita geradeso an, doch wirklich bei Sinnen war der Junge erst, als sein unerfahrenerer Kollege seine beiden Teamkameraden konkret um Hilfe bat:
„Äh, ihr wisst nicht zufällig, wo ich hier Obst oder Gemüse finde?“
Der Schock darüber, dass Shunsui möglicherweise noch etwas konnte, abgesehen davon sich zu prügeln, löste sich mit einem Schlag, und Oitas Augen leuchteten auf wie zwei Raketen zu Neujahr. Breit grinsend sprang er vor den deutlich größeren Jungen, verbeugte sich unnötig ausladend und zeigte dann mit zwei nackten Daumen auf sich selbst.
„D-du willst Obst? Du kriegst Obst! Folg mir, hier entlang!“
Dass tatsächlich wieder alles beim Alten war, zeigte sich spätestens dann, als man eine Minute später vor einem beschaulichen Marktstand ankam, der bereits um diese frühe Uhrzeit kandierte Äpfel zum Kauf anbot. Für 08/15-Verbraucher nicht unbedingt ein ausgewogenes Frühstück, aber Oita kannte nun einmal nichts außer Fastfood und Süßkram. Kandierte Äpfel kamen Ryoutas Bitte unter dem Aspekt dann doch noch recht nah.
„Wenn die dir nicht genügen, ich kenne da auch noch einen Kerl in der Nähe, der Pommes macht. Kartoffeln sind doch Gemüse, oder?“
Beim Gedanken an die frittierten Stäbchen lief Oita das Wasser im Mund zusammen, doch gleichzeitig wurde ihm peinlicherweise bewusst, dass er so ziemlich all seine Ausrüstung, inklusive seiner Geldbörse, zuhause vergessen hatte.
*Hätt ich mich beeilt, dann hätten mich Mama und Oma sicher zuhause eingesperrt. Aus welchem Grund hätten die auch sonst all meine normalen Klamotten in die Reinigung gegeben? Dieser Overall war als einziges übrig, und natürlich sind dem seine Taschen alle komplett leer. Naja, bis auf die Tabletten jetzt...*
Dass sein voriger Hinweis in Richtung Schwert damit auch recht überflüssig gewesen war, das war in jenem Augenblick Oitas geringste Sorge.
*Man, hab ich einen Kohldampf. Aber ich kann unmöglich einen der beiden anpumpen. Oder?*
Zumindest Oitas Magen schien auf diese Frage eine klare Antwort parat zu haben, die er auch sogleich laut genug grummelte, dass zumindest Ryouta die missliche Lage seines Kollegen bemerken müsste. Aber hey, vielleicht erbarmte sich ja auch Shunsui - wenn er schon Krankenschwester spielen wollte...?
 
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Jirokou Shunsui

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„Hör mal unser Teamleiter ist zwar eine echte Ninja-Legende, aber Vorbild? Der da?“ Wo manch einer sich durch eine solche respektlose Aussage vielleicht düpiert gefühlt hätte, gab es seitens von Shunsui lediglich ein müdes Lächeln darauf. Er, und ein Vorbild sein? Oder gar eine Ninja-Legende? Nichts hätte ferner der Wahrheit sein können. Aufgrund all der Erfahrungen seines Lebens, hatte der Jirokou eine Menge durchgemacht. Angefangen bei dem Mord seiner Eltern durch Sora-Nin, bis hin zur Infiltration von Soragakure, um sich an allen Shinobi zu rächen und das System von innen heraus zu Fall zu bringen. Nach einem äußerst turbulentem letzten Jahr hatte der Blondschopf sogar versucht, ein Leben abseits von Dunkelheit, Hass und Zorn zu führen. Es war ein bittersüßer Geschmack auf ein Leben gewesen, dass er unter normalen Bedingungen hätte führen können. Doch das war er nicht. Eine Leere hatte sich in ihm breit gemacht und er wusste nicht wohin mit all dem Zorn. Erst zuletzt auf einer Mission ins Reich des heißen Wassers, hatte er sein Leben wieder auf eine andere Bahn gebracht. Es hatte keinen Sinn, die Dunkelheit in ihm zu verdrängen oder auszuschließen, denn sie war es, die ihn definierte, weshalb er sie sich zu Nutze machte. Gnadenlos würde er all die Mörder verfolgen, die noch unter den Leben weilten. Doch er hatte vom Gedanken abgelassen, die gesamte fliegende Stadt brennend abstürzen zu lassen. Die Erfahrungen der letzten Zeit hatte ihm auch offenbart, dass nicht alle Shinobi schlecht waren. Er selbst würde sich jedoch nie wirklich als einer sehen. Das war also der Grund, weshalb der Jirokou nicht wirklich auf die Aussage des Furasaki reagierte. In den letzten Malen, in denen sie miteinander zu tun gehabt hatten, war ihm ebenfalls aufgefallen, dass Oita ein Faible dafür besaß, sich vor Arbeit zu drücken. Shunsui hingegen war jemand, der seinen Körper durch körperliches Training täglich an sein Limit brachte und sich sein ganzes Leben lang durchgebissen hatten, unter jedweden Umständen. Er mochte auch murren, seufzen oder einer Aufgabe nicht angetan sein, aber Aufgeben kam nicht infrage, niemals!

Gut, dass er doch wirklich nachgefragt hatte, ob sich jeder gut vorbereitet für ihre Reise war. Tatsächlich fiel Ryouta direkt positiv auf, als er verkündete, dass er seinen Proviant vergessen hatte. *Anfängerfehler.*, dachte sich der Blondschopf innerlich den Kopf schüttelnd, aber nicht wirklich verstimmt. Sie hatten noch ein wenig Zeit, ehe das Boot in Richtung Kirigakure abfuhr. Dementsprechend folgte der falsche Brillenträger dem – äußerst enthusiastischen – Oita und Ryouta auf den Markt. Zumindest fragte der andere Brillenträger nach Obst und Gemüse, was bedeutet, dass er sich gesund ernährte. Shunsui legte ebenfalls viel Wert auf seine Ernährung, wären doch Kohlenhydrate und Proteine extrem wichtig fürs körperliche Training. Lediglich zu besonderen Anlässen gönnte er sich auch andere Sachen, Süßigkeiten, Fettiges, Alkohol und all das, was normalerweise schädlich für Muskelaufbau und seinen Körper war. Bei seinem Körper handelte es sich um seine beste Waffe, weshalb es diese besonders zu hegen und pflegen galt. Als der schwarzhaarige Genin die Truppe jedoch zu einem Stand mit kandierten Äpfeln führte und schließlich noch verkündete, eine ausgezeichnete Frittenbude zu kennen, musste der Chuunin laut auflachen. „Alles klar, ich sehe, ihr habt alles im Griff. Besorgt euch, was wir benötigt, dann treffen wir uns am Hafen.“ Bei diesen Worten zeigte der junge Mann mit dem Daumen hinter sich. Er hatte ja immerhin alles dabei, was er benötigte. „Ich besorge uns schon mal die Tickets, verpasst einfach nicht die Abfahrt.“ Ja, diesen trockenen Nachsatz mussten sich die Beiden gefallen lassen, denn das Schiff würde so oder so abfahren – mit den Genin oder ohne sie. Der Jirokou machte auf dem Absatz kehrt und begab sich gemächlichen Schrittes in Richtung des Hafens.

Frischer Wind wehte und zerzauste die blonde Haarpracht des Chuunins, während dieser auf die See hinaus blickte. In tiefen Atemzügen sog er die frische Meeresluft in sich hinein, voller Erwartung auf das kommende Abenteuer. Dabei bezog er sich nicht wirklich auf die Mission selbst, die eher eine niedrige Priorität in seinen Gedanken einnahm. So dreist Oita’s Versuch auch gewesen war, die Arbeit auf ihn abzuwälzen, musste er dem Jungen jedoch recht geben. Er könnte diesen einfachen Verbrecher selbst ohne jegliche Probleme stellen, dessen war er sich sicher. Aber … das Haus im Wald in der Nähe von Kirigakure aufzusuchen, das verlangte ganz anderen Einsatz. Es würde sicherlich keine einfache Aufgabe werden. Shunsui fuhr sich einmal mit der Hand durchs Haar, ehe er sich umdrehte und endlich Ryouta und Oita angedackelt sehen kam. Scheinbar waren alle Vorbereitungen zu vollem Erfolg abgeschlossen worden. Da er einem der Mitarbeiter bereits die Tickets gezeigt und die beiden anderen Genin angekündigt hatten, waren sie ohne jegliche Probleme oder Einwände an Bord des Kutters gelassen worden. Viel Luxus gab es hier nicht, aber sie waren ja auch auf Mission und fuhren nicht in den Urlaub. Mit einem lauten Tröten verkündete der Kapitän die Abfahrt und das Boot begann sich vom Hafen zu entfernen. Jetzt konnte die Mission beginnen!

Tbc: Hafen von Kirigakure

@Furasaki Oita @Nishizawa Ryouta
 
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