Kajiya Himitsu
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Hiko, ihr Aussehen erinnerte einem an loderndes Feuer, doch wirkte sie für Himitsu nun immer kälter, kälter noch als ein Schneesturm in den tiefsten Wintern. Hatte sie überhaupt einmal gelächelt? Daran konnte er sich nicht erinnern. Dies konnte er ihr auch als zukünftiger Shinobi nicht verübeln. Sie entsprach im Moment mehr der Waffe, zu der er werden wollte, als er selbst. Doch musste er dafür wirklich sein Lächeln opfern, oder die innere Wärme, die ihm überkam wenn er glücklich ist? Kann aus Glück keine Waffe entstehen? Sind nur Hass, Leid und Trauer fähig einen wahren Meistershinobi zu erschaffen? Himitsu war noch nicht bereit darüber zu entscheiden, wie er geschmiedet werden wollte und würde es wohl auch noch lange nicht sein. Doch lag es überhaupt in seiner Macht das zu entscheiden? Oder hatte das Schicksal bereits diese Entscheidung für ihn auf Gedeih und Verderben getroffen? Heute war noch nicht der Tag an dem seine Fragen beantwortet werden würden und auch sein Weg als Shinobi bleibt wohl noch lange im dichten Nebel verhüllt. Heute ging es darum überhaupt erst den Weg des Shinobi zu betreten und noch nicht darum die Richtung zu wählen. Hiko war nun hier um ihm zu helfen und griff das Rohr.Kajiya-kun, ihr solltet langsam beginnen ein paar Metallstücke zu bewegen, die Zeit rinnt euch bereits davon!Himitsu schaute auf die Kerbe. Der Schatten der Niederlage kam wirklich immer näher. Aber Eile ist schon viel zu oft ein schlechter Ratgeber gewesen und verleitet viel zu schnell zu Fehlern. Himitsu ließ kurz das Rohr los und verbeugt sich in die Richtung seines Senseis, wobei der Schweiß von seiner Stirn tropfte, während der Sensei in aller Ruhe im Schatten verweilte und rauchte. Wie viel Wasser war den überhaupt noch in ihm, um Schweiß zu erzeugen? "Sensei Katsumi. Wenn sie mir erlauben das Wort an Sie zu richten. Ein Schmied erbringt keine gute Leistung durch Hektik. Genauso wenig jagt ein Jäger seine Beute, indem er ihr hinterher rennt und auch der Fischer fängt seine Fische nicht, indem er ihnen hinterher schwimmt. All diese Tätigkeiten erfordern Ruhe und Konzentration und dies erlangt man nur durch die Investition der Zeit, so begrenzt sie auch sein mag. Stimmt! Manchmal muss man schnell sein. Aber manchmal ist man auch schneller, wenn man erster einen Schritt zurück geht und einen anderen Weg nimmt, als den, der offensichtlich ist." Wenn ihr Plan funktionieren sollte, musste alles perfekt sein. Nur ein kleiner Fehler könnte bereits ihr Vorhaben vereiteln. Himitsu durfte nicht nervös werden oder die Ruhe verlieren. Er wollte sich gerade wieder dem Rohr widmen, als Hiko eine Art Wutausbruch bekam. Sieh mal an. Sie kann ja doch was fühlen. Aber muss das jetzt wirklich sein? Sie verliert viel zu schnell die Ruhe und wenn das Auswirkungen auf unsere Aufgabe hat, sehe ich schwarz. Der Schatten wächst mit jeder Minute. Nun drohte Hiko im Schrott einzusinken. Himitsu schüttelte dabei nur den Kopf und seufzte leicht. "Das kommt davon. Beruhig dich lieber und konzentrier dich auf...Was zum Teufel!?" Etwas explodierte unter Hikos Füßen und umhüllte sie mit Rauch. Es war nur eine leichte Explosion gewesen, von der Himitsu verschont blieb. Doch Hiko fiel wohl vor Schreck und Himitsu sah ihre Umrandung durch den dichten Rauch, den Metallberg hinunter rollen. "Hiko !" Die kleine Explosion, hatte das schwere Metallrohr gelockert. Es war wohl nur etwas eingeklemmt gewesen. Himitsu rückte es sich zurecht und rutschte damit den Schrottberg hinunter. Beim rutschen Schnitt eines der Metallobjekte ihm ins Bein, aber seine Sorgen waren nun bei Hiko und so unterdrückte er den Schmerz. Kaum war er unten angekommen, rannte er zu ihr und bückte sich zu ihr runter. "Hiko geht es Dir gut? Bist du verletzt?" Schockiert sah Himitsu zu Sensei Katsumi, doch dieser schien überhaupt nicht überrascht und ruhte weiter im Schatten und rauchte genüsslich.Diese Sprengfalle war also nicht zufällig im Schrott versteckt. Dann gibt es bestimmt noch mehr davon. Das macht die Aufgabe nicht gerade leichter. Himitsu wandte sich wieder an Hiko. Er konnte nicht einschätzen ob und wie sehr sie verwundet war. Aber sie konnten jetzt nicht aufgeben, er brauchte sie."Hiko, wenn du Sensei Katsumi wirklich eins auswischen willst, dann beende mit mir diese Aufgabe. Lass uns ihm zeigen, dass er uns nicht auf die Knie zwingen kann. Wir schaffen es vielleicht nicht, aber lass uns diese Sache gemeinsam wie Shinobi beenden, damit wir danach noch in der Spiegelung des Wassers unseren Anblick ertragen können. Ich glaube du irrst dich. Es muss nicht funktionieren um gut zu sein. Gut und schlecht sind Empfindungen. Auch wenn es nicht funktioniert war deine Idee für mich gut, denn ich kann sagen, das ich mein Bestes getan habe um diese Aufgabe zu lösen. Ein anderer mag das vielleicht als schlecht empfinden, aber ich will auch nur mir selbst weiterhin in die Augen blicken können. Und egal wie diese Sache hier ausgeht, wenn wir nicht aufgeben, dann ist das für mich schon ein Sieg." Himitsu reichte nun Hiko die Hand um ihr beim aufstehen zu helfen.
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