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Der Thronsaal

Tetsuya Daisuke

Chuunin
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Schwerfällig seine Frustration verbergend, hockte der Tetsuya noch auf seinem Allerwertesten und schob sich noch etwas zu Essen rein, um die Ruhe vor dem Sturm zu genießen. Wenn er geahnt hätte, dass besagter Orkan schon so nahe war, wäre er vermutlich nicht so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, sondern hätte sich auch ein paar mehr Gedanken über das gemacht, was kommen könnte. Doch niemand hatte Gewissheit darüber, was hier wann geschehen würde… Und so saßen sie da, wie auf heißen Kohlen, den Konflikt zwischen ihren Fraktionen aus und erwarteten mit Spannung wie sich all das in dieser Aufgabe niederschlagen würde…
Während der Hüne nun also irgendwie darauf wartete, dass irgendetwas geschah, passierte auch tatsächlich etwas, auch wenn es nicht unbedingt das war, was der Tetsuya sich darunter vorgestellt hatte. Lautstark kündigte sich eine bekannte, weibliche Stimme an, die dem Chuunin jedes Mal durch Mark und Bein ging. Das war eben das Problem, welches Daisuke mit den Hyuuga hatte. Sobald er an die weißen Augen dachte, würde ihm ein wenig unwohl, weil sie gruselig waren. Was ihre Stimme verlauten ließ, weckte Daisuke aber wieder auf, denn das bedeutete Arbeit. Eine weitere Drohung wurde gefunden? Was da wohl drinstand? Sofort bemerkte der Chuunin das dies eine Aufforderung zum Arbeiten war, welcher er natürlich unverzüglich nachkommen würde. Er traute zwar der Chuunin aus Konohagakure nicht besonders, aber Yuto tat es mit Sicherheit und auf dessen Verstand konnte der Tetsuya sich bisher immer verlassen. Außerdem war es nicht die richtige Zeit um wegen solchen Dingen die Möglichkeit auch nur aufkeimen zu lassen, dass die Hyuuga eine falsche Entscheidung traf. Sie war hier gerade mit Yuto die wichtigste Person, die etwas zu sagen hatte. Dementsprechend wäre ein Wiederspruch nur dazu da die Zeit heraus zu zögern. Doch gerade als die Kunoichi damit anfing, dass es eine neue Drohung gab und Daisuke sich dazu aufmachte sich in Bewegung zu setzen, unterbrach etwas anderes die Möglichkeit einer kurzen Besprechung. Es war ein dumpfes, unangenehmes Geräusch, welches der Chuunin vernahm und es trieb ihm eine Gänsehaut über den Körper. Das war definitiv nichts, was sie unterschätzen sollten… Wenn etwas aussagekräftig war, dann waren es die Instinkte des Tetsuya. Dem unangenehmen Klang folgte ein schriller Schrei einer panischen Frauenstimme, eine Menschentraube bildete sich und die Hyuuga verkündete mit einem Wort, welches nicht besser hätte aus Daisukes Mund kommen können, dass es ein großes Problem gab. Sofort befand der Weißhaarige sich in Alarmbereitschaft, richtete sich auf und ließ sogar das Essen links liegen, was für den sonst so gefräßigen, jungen Mann schon erschreckend war! Aufmerksam beobachtete der Chuunin die Reaktion der Frau, die sich auf ihren Kollegen warf und in Tränen ausbrechend umklammerte. Mit Sicherheit wollte sie ihn einfach nicht aufgeben und war verzweifelt. Die Hyuuga schob sie jedoch bei Seite und überprüfte den Zustand des riesigen Mannes. Wie es aussah, war der Riese nun Geschichte… Dies löste einen wirklich großen Zorn im Tetsuya aus… Wie er es hasste, wenn jemand sterben musste. Das war für ihn das allerschlimmste an ihrem Job…
Während Daisuke also innerlich begann zu kochen, richtete sich bald schon wieder die Hyuuga an die Anwesenden und gab Befehle. Sie schickte einige aus dem Raum, um andere Truppen zu informieren oder ein mögliches Opfer zu schützen. Dahingegen war die Aufgabe, welche sie an Daisuke und den Brünetten aus ihrem eigenen Team richtete, ein Kinderspiel. Sicher nicht etwas, was jeder machen konnte, aber naja. Der Chuunin wusste selbst, dass er nicht unbedingt dafür geeignet war sein Köpfchen zu benutzen, abgesehen von Momenten, in denen er seinen Schädel nutzte um Wände zu knacken. Jedenfalls nickte er der Kunoichi stumm, mit strengem Blick zu und wandte sich dann an den Genin, welcher in begleiten sollte. „Ich schließe die Türen, du verriegelst sie. Soweit klar?“ Auf eine Antwort des Genin wartete er nicht einmal, denn der würde sich bestimmt nicht wiedersetzen wollen, oder? Er schien der Einzige von den Anwesenden zu sein, der sich bei Daisukes Anwesenheit nicht in Paranoia oder Angst zu ertränken versuchte. Ein bisschen froh konnte der Tetsuya über sein nicht allzu gut ausgestattetes Gehirn sein, denn in solchen Momenten war es immer gut, wenn man sich nicht so sehr von Gedanken auffressen ließ, sondern nach dem eigenen Gefühl handelte. Panik oder Schock hielten den Chuunin da eben selten zurück, wenn es nicht jemanden betraf, der ihm wirklich nahe stand. In dem Moment verabschiedete sich Ayame schnell, weil sie einen Auftrag bei den anderen hatte. Der Chuunin nickte ihr nur zu, als sie sagte, dass er auf sich aufpassen sollte. Das galt für sie wohl noch mehr als für ihn, doch er glaubte daran, dass ihr nichts passieren würde. Sie war geschickt und lang genug mit ihm unterwegs gewesen, um zu wissen wie wichtig es war auf sich und auf andere zu achten… Mit schnellem Schritt ging der Chuunin voran an die Tore des Saals und schloss einhändig die Türen, welche ihn selbst weit überragten. Dann wartete er darauf, dass sein kleiner Kollege die Tore richtig verriegelte, bevor er die nächste schloss. Die Menschen schienen sehr nervös, nahezu panisch. Sicher hatten sie Angst, dass es sie auch treffen könnte. Zwar war es hier drin nicht einmal mehr so voll, wie es gewesen war, als sie hier ankamen, doch das machte es nicht besser. Daisuke würde gern eine Ansprache halten, um die Menschenmenge zu beruhigen, aber sein Ding war das nicht so und er hatte anderes zu tun…
Der Hüne war gerade dabei den letzten möglichen Ausgang zu sperren, als es in der Halle allmählich lauter wurde. Daisuke hatte eben schon bemerkt, dass die Menschen im Saal panisch wurden, aber es steigerte sich zunehmend. Vermutlich machte es der Gedanke an den Anblick der Leiche nicht unbedingt besser… Wenn man noch nie einen leblosen Körper gesehen hatte, konnte einen das schon ganz schön verstören. Was sollten sie dagegen tun? Der Chuunin ließ seinen Blick durch den Raum wandern, als die Frau, welche auf Anweisung der Hyuuga hin unglaublich durch den Wind begonnen hatte auf ihrem Schreibtisch herumzuwühlen. Sie sortierte und kritzelte… Auch sie wirkte, als wäre ihr die Situation sehr unangenehm. Kein Wunder, egal ob Politiker oder nicht, man konnte ja nicht zu allem eine gute Miene geben, nicht? Obwohl sie eher wie eine Sekretärin wirkte…
Gerade als Daisuke sich von ihr abwenden wollte, sah er wie die Frau sich mit erschrockenem Blick und tränenden Augen an die Kehle griff. Nanu? War ihr nun übel? Der Chuunin ließ von der Tür ab, welche Yuuta noch verschließen musste und ging ein Stück auf sie zu. Ihre Mimik änderte sich bei jedem Schritt, den er näher trat, noch ein wenig mehr… Sie wirkte panisch, presste sich die Hände an den Hals und begann fürchterlich zu husten. „Alles in Ordnung? Sie sollten sich beruhigen…“, versuchte er auf sie zu zugehen, wobei er die Hände erhob, um zu zeigen, dass er ihr nichts Böses wollte. Mit einer stürmischen Handbewegung fegte sie alle Utensilien und Blätter vom Tisch… Statt sich aber der Hilfe anzunehmen, streckte sie einen Arm von sich und Daisuke die flache Hand entgegen, während ihre Hautfarbe von einem ohnehin schon blassen Ton in absolut bleich umschwenkte… Erst jetzt machte es Klick bei Daisuke! Er lief eilig auf sie zu und hielt sie fest, damit sie nicht umkippte. Sie verkrampfte sich total und zitterte am ganzen Körper, wobei sie ein Schweiß ausbrach. „Scheiße! Itoe! Yuto! Die Frau hier-“ Er brachte nicht mehr hervor, dann kam er ins Stocken, weil er die Arme unter die Achseln der Frau schieben musste, damit sie nicht nach vorn umfiel. Von der eben noch verkrampften Haltung war nichts mehr übrig. Sie war schlaff, so als hätte jeder Muskel sich ergeben… Ihr Kopf hing nach unten und der Chuunin sah, wie Blut aus ihrer Nase und ihren Ohren rann und ihm auf die Schuh tropfte… Vorsichtig legte er die Frau nieder und packte mit weit aufgerissenen Augen ans Handgelenk. Aber der einzige Herzschlag, den er ertasten konnte, war sein eigener, der ihm bis zum Hals schlug…
Wenn das so weiterging, hatten sie ein großes Problem… Die Leute fielen hier um wie die Fliegen, ohne dass man es auch nur hätte ahnen können…
 

Hyuuga Itoe

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Einige Minuten später...

Es war frustrierend. Zwei Tote. Itoe? Sie hatte nichts machen können. Auch der Rest ihres Teams oder die Shinobi aus Soragakure waren ratlos. Wie um alles in der Welt konnten zwei Morde unter ihren Nasen geschehen, ohne, dass selbst Itoe etwas sah? Sie hatte nicht nur eine Minute damit verbracht, das gesamte Gebäude mit ihrem Kekkei Genkai zu durchleuchten – ohne Erfolg.
Sie hatten nun die Unruhen ein wenig eingedämmt und etwas Ordnung in den aufgebrachten Festsaal gebracht. Sato Yuuta war vor den Toren stationiert worden um Ausschau zu halten und den größten Eingang im Auge zu behalten. Der Rest der Truppe – Itoe, Yuto, Daisuke, Kaouru, Shika und Ayame – mussten sich nun dringend überlegen, wie sie weiter vorgehen wollten. Bevor Itoe jedoch das Wort an ihre Begleiter richten konnte, trat ein groß gewachsener, blonder Mann von der Seite an die Shinobi heran. Sein Gesicht zitterte ein Wenig, die Brille saß schief auf seiner Nase und trotz seines beeindruckenden Körperbaus wirkte er eher wie ein verängstigtes Kind.
„Kann ich ihnen helfen?“, fragte Itoe und wollte eigentlich nur, dass der Kerl wieder abdampfte. Sie hatten hier genug zu tun!
„Mein Name ist Shitamura Yuuta.“, stammelte der Mann und fingerte nervös an seinem Mantel herum. „Ich bin der Vizekandidat. Der Nachfolger des Daimyos, wenn sie so wollen. Ich habe Angst. Wenn es jemand auf den baldigen Daimyo abgesehen hat, befinde ich mich in genauso großer Gefahr! Ich- Ich habe Frau und Kinder. Ich bit- ich verlange, dass ihr mir Schutz bietet. Das ist doch eure Aufgabe, korrekt?“ Itoe schürzte die Lippen und nickte.
„Warten sie eine Sekunde.“ Mit schnellen Schritten überbrückte Itoe die Entfernung zu einer der Damen, die die vielen Papiere handhabte und erkundigte sich, ob sich sich bei dem bebrillten Herren auch tatsächlich um den Vizekandidaten handelte. Nachdem dieser Fakt bestätigt wurde (man sollte schließlich auf Nummer Sicher gehen), krallte sich Itoe noch flink einen kleinen Zettel und kritzelte einige Wörter darauf.
„Setzen sie sich bitte. Wir werden unser Möglichstes tun um ihnen den Schutz zu bieten, den sie verdienen. Behindern sie uns aber bei unserer Arbeit nicht.“, sagte Itoe, als sie wieder beim Rest der Gruppe war. Der nervöse Mann tat, wie Itoe ihm befohlen hatte und setzte sich an einen der Tisch. Während dieser ganzen Aktion hatte Itoe Daisuke den zuvor geschriebenen Zettel in die Hand gedrückt. Was darauf stand?

Vizekandidat – Nachfolger, wenn Daimyo tot – Motiv – im Auge behalten – Infos fernhalten

Itoe wollte hier wirklich kein Risiko eingehen. Diese Morde mussten auf irgend eine merkwürdige Art und Weise ausgeführt worden sein. Vielleicht waren sie schon im Vorfeld eingeleitet worden? Einem Gift ähnlich? Itoe hatte übrigens den Ratschlag von Kayros befolgt. Derzeit untersuchten zwei Medic-Nins die Leichen in einem Nebenraum nach Hinweisen und ein selbsternannter Experte warf einen Blick auf die Briefe. Die Hyuuga erhoffte sich nicht viel davon, aber im Moment nahm sie alles, was sie kriegen konnte. Apropos: Den konnte sie auch mal auf dem Laufenden halten.
„Kayros? Politische Lager sind vermutlich auszuschließen. Beide haben nun eine wichtige Person verloren. Ich konnte bei keinem der Morde irgend etwas finden – keine Verdächtigen, keine auffälligen Chakraspuren. Medic-Nins haben auch noch nichts festgestellt. Vizekandidat ist bei uns. Hast du eine Ahnung, wo sich der zukünftige Daimyo aufhält? Halt mich auf dem Laufenden, klar?“, murmelte Itoe in ihr Headset. Sie klang nicht sonderlich gut gelaunt, was aber wohl verständlich war. Dieses Mal hatte der Tonfall nicht einmal etwas mit Kayros zu tun, so gestresst war die arme Chuunin im Moment. Planlosigkeit war nie etwas angenehmes.
Trotzdem hatte Itoe eine Vermutung. Sie selbst wusste nicht, wo die wohl wichtigste Person an diesem Tag war und wenn es auch niemand anderes wusste, könnten diese Morde ein Versuch sein, dessen Aufenthaltsort herauszufinden.
 

Kazegawa Toru

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"Was zum Teufel geht hier vor sich? Man hat mir gesagt, ihre Regierungen würden uns Sicherheitskräfte senden! So etwas wie das von ihnen geschilderte sollten Sie doch eigentlich verhindern, denken Sie nicht auch?" Itsuki, augenscheinlich noch Aufgebracht von seinem Streitgespräch einige Minuten zuvor (ganz abgesehen von Kaorus kleiner Unterbrechung gegen Ende hin) gab sich verständlicherweise etwas konfus, Angesichts der fehlenden Schäden, welche ihm von diesem überstürzt herumhampelnden Ninja doch so bildhaft beschrieben worden waren. "Was hat das alles zu bedeuten, junger Mann? Sie haben mir vorhin ein unaussprechliches Chaos geschildert, doch ich kann nichts von all dem ent-" Dann hatte er die Leiche gesehen. Und noch eine zweite. Wer auch immer für die Morde auf diesem Zusammentreffen der Würdenträger verantwortlich zu machen war, er hatte sich bei seiner Sache ziemlich ins Zeug gelegt. Auch Kaoru hatte die ungemein ungünstige Vermutung beschlichen, dass die Lage, so schlimm sie auch mit dem Umstand des ersten Todesfalles schon gewesen sein mochte, sich während dem kurzen Augenblick seiner Abwesenheit sogar noch drastisch verschlimmert hatte. Nicht dass seine Anwesenheit irgendetwas geändert hätte. Nach kurzem Kampf, um sich und Itsuki durch die drängelnde Menschentraube am Ein- beziehungsweise Ausgang des Thronsaales zu bringen, waren Itoe und die anderen Mitglieder seiner Einheit nebst den Kollegen aus Sora schnell auszumachen gewesen und noch immer damit beschäftigt, der chaotischen Lage Herr zu werden. Es gab, soweit er erkennen konnte, keine Verletzten oder irgendwelche dubiosen Gestalten in Handschellen. Und doch hatte man eine weitere Leiche? Was war hier los? Abgesehen davon, dass eine natürliche Todesursache nach dem zweiten Fall jetzt sicherlich ausgeschlossen werden konnte… wenn man es hier nicht gerade mit einem sehr unwahrscheinlichen Zufall zu tun hatte… war inzwischen nicht viel geschehen, das die sich unaufhörlich häufenden Probleme ansatzweise erträglicher hätte machen können. „Also… ich glaube, wir sollten Sie besser zuerst zu meinen Kollegen bringen. Hyuuga-san wird ihnen bestimmt alles weitere erklären können.“

Während die sterblichen Überreste der jüngst Verblichenen in einen Nebenraum gebracht wurden, sicher um den Grund ihres Ablebens herauszufinden, steuerte der schwarzhaarige Genin mit dem - gottseidank noch lebendigem – Politiker im Schlepptau auf die Hyuuga zu, die gerade über den Äther einen Lagebericht zu einem anderen Team nach draußen schickte. Er ließ den Mann einige Schritte entfernt warten und meldete sich bei der Chuunin mit einem wie er hoffte möglichst subtilem Räuspern zurück. „Itsuki-san wäre dann jetzt hier.“ Irgendwie hörte sich das besser an als ‚Sir, Auftrag ausgeführt, Sir! ‘ und damit war noch nicht einmal die falsche Anrede gemeint. Schon, das klang mehr nach professionellem Drill, war zackig und zeigte Schneid. Aber eine klare Aussage war im Moment wohl eindeutig nervenschonender. Alle hier hatten mit der Koordination und dem Rätsel der Tode schon genug am Hut. Was jeden zusätzlichen Gedanken, der irgendwie zur Lösung beitragen konnte, bestimmt wesentlich hilfreicher macht, oder? Er war zwar kein weltbekannter Detektiv mit umfangreichem Fachwissen, einem Intelligenzquotienten von über 9000 oder einer grenzenlosen Anzahl wunderbarer Werkzeuge zur Aufklärung eben dieser Sorte von perfekten Verbrechen. Doch dafür wusste er immerhin, dass sich die Antwort im Grunde nach einer einfachen Formel finden lies: Wenn man alles Unmögliche ausschloss, so musste das was übrig blieb, so unwahrscheinlich es auch schien, die Wahrheit sein… oder so in der Art. Das Problem war eben nur herauszufinden, was genau unmöglich war. Und was eigentlich passierte. Nachdem er sich der Aufmerksamkeit der Hyuuga versichert hatte, flüsterte er ihr so leise, dass Itsuki es nicht mitbekommen sollte zu: „Was… ich meine… gibt es schon irgendwas Neues? Was können wir tun?“
 

Nara Shika

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Noch immer konnte man im Thronsaal wohl von keiner kontrollierten Situation sprechen. Es gab einen unbekannten, unentdeckten Attentäter auf der Flucht, der es geschafft hatte vor dutzenden Shinobi zwei Menschen umzubringen, dessen Tod noch untersucht werden musste. Aus diesen Gründen konnte man also darauf schließen, dass man es hier nicht mit einem unerfahrenen Gegner zu tun hatte. Aber warum dann die ganzen Briefe? Ohne Ankündigungen hätte er mit dieser Attacke deutlich mehr unheil stiften können. Ganz zu schweigen davon, dass er nicht so viele Shinobi jetzt als Gegner hätte. Oder hatten beide Dinge vielleicht gar nichts miteinander zu tun? Waren sie möglicherweise zwei unterschiedlichen Personen zuzuordnen, die nur zufällig das selbe Ziel hatten? Shika kratzte sich am Kopf. Nein, das konnte es eigentlich auch nicht sein. Es gab ja durchaus eine offensichtliche Verbindung zwischen den Nachrichten und den jetzt geschehenen Morden. Nun brauchte man einzig noch ein paar mehr Hinweise, um dem Ganzen auf die Spur zu kommen. Und genau diese Informationen versuchte man wohl aus den zwei toten Körpern zu holen. Der Blick der Nara glitt kurz zu den Iryonin, die sich gerade darum kümmerten. Wie gern würde sie diesen helfen.. oder zumindest ihnen über die Schulter schauen, damit sie etwas lernen konnte. Sie seufzte kurz. Allerdings würde sie dann ihren erfahreren Kollegen wohl nur im Weg rumstehen und außerdem war das ja nicht ihre Aufgabe. Hyuuga Itoe war ihre Gruppenleiterin und obwohl sie ihre Pflicht getan, Kayros kontaktiert und aufgeklärt hatte, musste sie für weitere Befehle empfänglich sein; auch wenn die Dame etwas gruselig und streng wirkte. Das war hier ja keine Teeparty, sondern es ging um Menschenleben.. und ihre Ehre als Ninja.

Doch welche Rolle Shika letztendlich in diesem Schauspiel haben würde, war noch nicht ersichtlich, genauso wie der Ausgang dieser Mission. Das Einzige, was ihr deswegen momentan möglich war, war in jeder Beziehung ihr Bestes zu geben. Worin das bestand? Nun, erstmal darin zur leicht entnervt ausschauenden Itoe zurückzukehren, welche es gleich mit zwei der netten Politiker zu tun hatte. Ansonsten hatte sich noch Kaoru und ebenso der weißhaarige Riese bei ihr eingefunden. Von den anderen war keine Spur zu sehen. "Ähm.. ich melde mich zurück." Leicht nuschelnd hatte sich die Nara direkt vor die Schwarzhaarige gestellt und diese angesprochen, was die Aufmerksamkeit aller Anwesenden für einen kurzen Augenblick vollständig auf sie lenkte. Statt jedoch in Panik auszubrechen, immerhin hatte sie Probleme unter dem Urteil mehrerer fremder Augenpaare zu stehen, riss sich die angehende Iryonin zusammen und schluckte ihre Angst hinunter. "S-Stehe bereit für neue Anweisungen." Sie seufzte nochmals erleichtert auf, als sich die Herrschaften wieder um wichtigere Dinge kümmerten. Das wäre schonmal geschafft. Da Shikas Neugierde allerdings noch nicht gestillt war, eröffnete sie nochmals das Wort an die vertrauteste Person an diesem Ort: Kaoru. "Gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten?" Ihre Worten waren leise, fast flüsternd.
 

Tetsuya Daisuke

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Wenn die Leute wie die Fliegen wegstarben, dann war es gerade ein augenscheinlich unnahbarer Riese wie Daisuke, der damit so gar nicht umgehen konnte. Der Chuunin war schon lange niemand mehr, der schnell die Nerven verlor, aber wenn es um Leben und Tod ging, war er sehr anfällig. Er war generell eine der gutmütigen Personen, die es ablehnte zu morden, wenn es nicht zwingend notwendig war. Dementsprechend schätzte er das Leben eines anderen Menschen auch. Umso fassungsloser ließ es ihn zurück, wenn er vor seinen Augen jemanden dahinscheiden sah. So sah er es doch als seine Aufgabe für den Schutz der Menschen hier zu sorgen und musste einsehen, dass er offenbar völlig machtlos war. Das machte den Hünen ziemlich zornig und gleichzeitig ließ es ihn irgendwie einfach ratlos stehen. Während sein rothaariger Kollege sich daran machte sich mehr mit den Toten und deren Geschichten zu befassen, da er glaubte dort weitere Anhaltspunkte zu finden, überließ er Daisuke dem Shiroteam. Der Weißhaarige machte sich wenig Sorgen um einen Angriff der anderen Fraktion und akzeptierte die Entscheidung Yutos. Es wäre sinnlos, würden sie hier alle auf einem Haufen stehen und spekulieren wie die kopflosen Hühner. Da waren er, Shika und Itoe genug. Ach ja, und Ayame war ja gerade woanders. Hoffentlich ging es ihr gut…
Mit den noch immer leeren, türkisfarbenen Augen suchte der Chuunin die Halle ab. Vielen der Anwesenden war die Ratlosigkeit am Gesicht abzulesen, doch was konnte er schon dagegen tun? Er wusste gerade nicht einmal wo er anfangen sollte, wobei es ihn ja immer noch berührte, dass eine Frau in seinen Händen gestorben war, ohne dass er irgendetwas tun konnte… Doch wo er anfangen sollte, zeigte sich schneller als erwartet, als ein unbekanntes Gesicht zur Shinobitruppe stürzte und lautstark zu tönen begann. Er stellte sich nicht einmal mit Namen vor, bestand aber felsenfest darauf, dass die Shinobi und Kunoichi sein Leben schützten. Dabei wirkte er reichlich jämmerlich, als er sich auf seine Familie berief. Das machten Menschen nur um Mitleid zu erregen. Wieso Daisuke so pessimistisch dachte? Mochte vielleicht an den vorangegangenen Ereignissen liegen, aber es kam hinzu, dass dieser Typ ihm irgendwie nicht wenig unsympathisch war. Daisuke beobachtete das Spektakel zunächst einfach schweigsam, während Itoe scheinbar irgendeinen Plan ausheckte, weshalb er beschloss abzuwarten, was sie zu melden hatte. Tatsächlich nahm sie seine Bitte an, hatte aber Daisuke in einem unbeobachteten Moment etwas in die Hand gedrückt. Der Chuunin wandte sich einen Moment ab. „Entschuldigt mich für eine Sekunde.“, brachte er recht ausdruckslos hervor und ging in irgendeine wahllose Richtung, wo er so tat, als würde er sich scheinbar unheimlich wichtige Tatortinformationen holen. Tatsächlich las er jedoch nur das Stück Papier in seinen riesigen Händen… Kaum hatte er die hastig hingeschmierte Schrift entziffert zerknüllte er es in seiner Hand und schielte mit den türkisen Iriden in Richtung des Mannes… Den ließ er nicht so schnell wieder aus den Augen.
Sich die Hände aneinander abklopfend kehrte Daisuke zu der Truppe zurück und gesellte sich direkt zu dem Mann. Da dieser immer noch recht angespannt und aufgelöst wirkte, versuchte der Chuunin ihm etwas gut zu zureden: „Seien Sie unbesorgt. Wir alle hier sehen es als unsere höchste Pflicht an, wichtige Menschen wie Sie, mit allen Mitteln zu beschützen. Wir bitten Sie jedoch auch keine unüberlegten Handlungen einzugehen und sich an uns zu halten, wenn irgendetwas passiert.“ Das war vielleicht noch wichtig neben der Tatsache, dass er ihre Arbeit nicht störte. Wenn er hier, blöd wie manche Menschen eben waren, irgendetwas unbedacht in sein Maul stopfte, war er vielleicht schneller tot als die Ninja gucken konnten. Während das Shiroteam sich zusammenraufte, Informationen austauschte und sich absprach, überlegte auch der Chuunin was er hier tun konnte. Da es momentan recht ereignislos war, beschloss er die anwesenden Menschen mit ein paar gut gemeinten Worten zu beschwichtigen. Das was sie nun am wenigsten gebrauchen konnten, war jemand der die Nerven verlor und Amok lief, während die letzten Leichen gerade noch aus der Halle geschleppt wurden. Hoffentlich kam einer von seinen Kollegen bald mal wieder, denn hier so ganz allein war Daisuke nicht gut aufgehoben. Immerhin war er hier nicht das Hirn, sondern die Hand und da kam er auf kurz oder lang in Schwulitäten… Es wäre zumindest nett, wenn das Morden hier ein wenig länger auf sich warten ließ! Der Vizekandidat zeigte sich jedoch nicht besonders beruhigt vom Schutz der Ninja. Stattdessen verschränkte er ablehnend die Arme vorm Bauch, blickte äußerst nervös drein und brabbelte immer wieder etwas in seinen Bart hinein...
 

Hyuuga Itoe

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Die Beziehung von Kayros und Itoe war nie besonders gut gewesen. Beide hielten kaum etwas vom Anderen und das war auch der Grund, weshalb die Hyuuga den Funkverkehr ohne große Worte beendet. Es war alles wichtige gesagt worden und Kayros konnte von ihr denken, was er wollte, aber den Ernst der Lage hätte er spätestens an dem Punkt erkennen sollen, als Itoe eben genau das nicht konnte: Etwas erkennen.
Stress war überall. Der werte Vizekandidat wurde immer unruhiger und hielt auch nicht mit Zweifeln an der Fähigkeit der Shinobi oder ganz direkten Beleidigungen zurück. Itoe war eigentlich ganz froh darüber, dass Daisuke das meiste davon abbekam. Sie selbst musste hier irgend eine dämliche Frage beantworten, sich um den Politiker kümmern und dort Anweisungen verteilen. Wie um alles in der Welt sollten sie so jemanden beschützen können?
Dass im Moment alles drunter und drüber ging schlug Itoe ziemlich hart auf den Magen. Sie hatte sich eigentlich immer auf ihr Kekkei Genkai verlassen können – doch nun kippten vor ihren Augen Menschen ohne ersichtlichen Grund einfach tot um und sie wusste nicht, weshalb. Ihre Laune war an einem Tiefpunkt angekommen. Itsuki-san wurde deshalb auch nur mit dem Nötigsten abgespeist. Er sollte sich gefälligst zu Shitamaru Yuuta gesellen und dann doch bitte die Klappe halten.
„Nein, keine Neuigkeiten.“, erklärte die Chuunin Kaoru und Shika.
„Niemand hat auch nur die leiseste Ahnung, wie die Leute hier umgebracht wurden. Sorgt dafür, dass sämtliche Ausgänge kontrolliert werden.“ Das würde nichts bringen, hatten sie ja inzwischen schon rausgefunden, hm? „Aber ich habe eine Bitte an euch: Steckt eure Köpfe zusammen. Jede Idee, egal wie abstrus und lächerlich, ist willkommen. Ich will wissen, wie das alles hier passiert und warum.“, sagte Itoe und verschwand dann auch schon wieder in Richtung Daisuke. Das klang vielleicht so, als ob Itoe die unlösbaren Aufgaben einfach auf die kleinen Genin abwälzte, aber Fakt war, dass es im Moment kaum etwas anderes zu tun gab. Die Shinobi konnten keine präventiven Maßnahmen gegen weitere Morde treffen, also mussten sie so schnell wie Möglich den Sinn hinter all dem erkennen.
„Daisuke!“, bellte die Hyuuga und die Anspannung war in ihrer Stimme deutlich zu hören. Es stand so unglaublich viel auf dem Spiel...
„Wir haben keine Ahnung, wie diese Morde durchgeführt werden. Wir müssen versuchen, uns auf das Warum zu konzentrieren. Diese Politiker hier sind vielleicht nicht vollkommen unwichtig, aber im Endeffekt kleine Fische. Ich habe die Befürchtung, dass all das hier nur dem Sinn und Zweck dient, uns in Panik zu versetzen. Wir sollen unruhig werden und womöglich alle Pferde in Bewegung setzen um den Daimyo zu schützen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass derzeit niemand weiß, wo er sich aufhält. Vielleicht wollen die Übeltäter uns durch diese Morde dazu verleiten, es für sie herauszufinden?“, fragte Itoe den inzwischen ziemlich groß gewachsenen Sora-Nin, doch zu einer Antwort konnte Daisuke dann doch nicht ansetzen, denn Itsuki-san trat aufgebracht an die beiden Chuunin heran.
„Ich will Antw-“ Der Mann verstummte plötzlich, seine Augen weiteten sich ein wenig und dann sackte er direkt in Daisukes Arme.
Direkt vor Itoes Augen. Nichts hatte sie gesehen. Gar nichts. Langsam führte diese Machtlosigkeit zu Zorn.
 

Tetsuya Daisuke

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Das war vermutlich die mit Abstand schlimmste Mission für Tetsuya Daisuke. Der Chuunin hatte in seiner Laufbahn schon einige große Missionen miterleben dürfen, bei denen allesamt an seinen Nerven gezehrt hatten, doch bisher war es immer nur Geplänkel gewesen. Stand es zwischen Sora- und Shirogakure wurden häufig Drohgebärden ausgetauscht und es gab den einen oder anderen Verletzten, aber das hier war eine ganz andere Geschichte. Hier ging es nicht nur um Politik, die abgesehen davon, dass Daisuke sie so gut wie gar nicht verstand auch noch recht wichtig war, sondern um Menschen, die eben keine Shinobi oder Kunoichi waren. Einfache Zivilisten in einem so kleinen Dorf… Und wie es aussah, lief die Geschichte zunehmend deutlicher darauf hinaus, dass ihnen hier die normalen Menschen wie die Fliegen wegstarben und sie nichts dagegen tun konnten. Bemerkten sie, dass etwas im Argen war, war es eigentlich schon immer zu spät. Was sollten sie also großartig tun? Daisuke litt extrem unter diesen Bedingungen. Er war groß, stark und schnell wie ein Monster, doch gegen die Leute, die hier ihre Finger im Spiel hatten, konnte er scheinbar nichts anrichten. Sie waren wie unsichtbare Puppenspieler, die ihre Fäden aus der Ferne zogen. Und wenn es darum ging ein Rätsel zu lösen, dann war der Weißhaarige schon gar nicht der richtige Ansprechpartner dafür…
Und auch wenn der Rest seines Teams sich verstreut und anderen Aufgaben gewidmet hatte, war Daisuke sich irgendwie sicher, dass er hier nicht allein durchmusste. Denn genau wie auf der politischen Seite, die Soragakure unterstützte, standen auch auf der anderen Seite einige Shinobi und Kunoichi, die genau dasselbe Problem hatten. Politiker schienen hier eine begehrte Rasse zu sein, zumindest wenn es um ihren Kopf ging. Itoe schien das ähnlich zu sehen, weshalb sie den Chuunin grob zu sich berief. Daisuke fürchtete die Kunoichi, vor allem wegen ihrer Augen, glaubte aber daran, dass er hier und jetzt vor ihr nichts zu befürchten hatte. Darum war es ihm in diesen Momenten so leicht gefallen diese Mauer zwischen den Fraktionen einfach abzustellen. Mit strengem Blick sah er die junge Frau an und folgte konzentriert ihren Worten. Selten war dem Chuunin etwas so ernst gewesen wie diese Mission hier, denn nie zuvor war er so machtlos einer so schrecklichen Situation gegenüber gestanden. Die Hyuuga machte deutlich, dass es nicht wichtig war wie das hier alles geschah und unterstrich damit seinen eigenen Gedanken… Sie konnten gegen diese Morde nichts tun. Je mehr sie sich damit aufhielten, desto weniger konnten sie an der Situation ändern. Also hatte sie auch in Daisukes Augen Recht damit, dass sie sich mit dem Grund für all das beschäftigen mussten. Wieso tötete man diese nichtssagenden Politiker? Wem brachte es etwas gerade diese Leute auszuschalten? Was war das Ziel dahinter? Gerade als er ansetzen wollte um Itoe eine Antwort auf ihre Ausführungen zu geben, stürmte jemand in Rage direkt zwischen die beiden. Es war der Mann der aus dem andere politischen Lager stammte. Dieser hatte immer so gewirkt, als hätte er Ahnung und ein bisschen wie der Chef… Gerade als er zwischen die beiden getreten war, sackte er auch schon zusammen und Daisuke fing ihn auf, damit er nicht einfach auf dem Boden landete. Tote Menschen erkannte man einfach… Es war der Ausdruck in ihren Augen und die Wärme, die langsam auf ihrem Körper wich. Daisuke ließ den Mann herunter, legte ihn ab und schloss mit der Hand seine leeren Augen. Es frustrierte den Chuunin und wo er eben noch wütend war, resignierte er langsam. Was konnten sie schon machen? „Das ist wie Puppentheater…“, murmelte der Hüne. „Als würde jemand die Fäden ziehen, aus der Ferne, um uns zu verspotten…“ Genau so fühlte er sich. Normalerweise konnte er jedes Problem lösen, aber das überstieg all seine unmenschlichen Kräfte. Zu gern hätte er etwas dagegen getan und zu sehr litt er unter dem Zustand, dass es eben nicht ging. War das ihr Ziel gewesen? Wollte man sie aufscheuchen, in eine Falle locken oder ihnen einfach den Mut nehmen etwas gegen den letzten, angekündigten Mord zu tun?
Man ließ ihnen allerdings nicht viel Ruhe. Kaum waren die Menschen im Raum über die letzte Leiche hinweg, kreischte es schon wieder in der nächsten Ecke. Da stand die junge Frau, vom politischen Lager, welches die Soranin bewachen sollten. Mit leeren Augen stand die schöne Dame dort, mit einem Messer in der Hand. Ihr Gesicht sagte nichts und gerade als Daisuke seinen Blick in die Richtung wandte, sagte sie: „… durch meine eigene Hand.“ Der Chuunin war im Begriff aufzustehen und sie aufzuhalten, doch egal wie schnell er war, ebenso unaufhaltbar war die Waffe, mit der sie ihr wunderschönes Gesicht entstellte, bevor sie zusammenbrach. Wieso? Weshalb tat sie das? Der Chuunin schlug die Hände über dem Kopf zusammen und blickte Itoe verzweifelt an: „Ich… verstehs nicht.“
 

Nara Shika

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Noch immer war das Beste, was Shika im derzeitigen Moment tun konnte, etwas ratlos in der Gegend herumzustehen. Es gab schließlich keine konkreten Dinge, um die man sich als Genin kümmmern konnte. Die beiden toten Zivilisten wurden bereits von einem speziellen Team untersucht, während die Suche nach dem Verursacher dieser Morde immer noch unmöglich schien. Er war unsichtbar, ein reiner Geist und doch konnten diese Leute doch nicht von selbst tot umgefallen sein. Es musste irgendein Trick dahinterstecken. Ein Trick, den selbst die Hyuuga nicht durchschauen konnte, denn sie hatte die Frage an Kaoru mitgehört und antwortete an seiner Stelle. Leider gab es keine Neuigkeiten. Seufzend starrte die Nara in die Menschenmenge. Sie war kurz davor zu resignieren, aber noch gab es ja Hoffnung, dass dieses Geschehen aufgedeckt werden könnte. Zudem war sie aufgrund ihrer Ausbildung zum Iryonin durchaus mit toten Menschen vertraut, sonst hätte sie die Situation deutlicher mitgenommen. Genau diesen Hoffnungsschimmer, schien auch Itoe zu besitzen. Zwar war es keine richtige Anweisung, allerdings konnte es ja nicht schaden die Köpfe zusammenzustecken.
Während Shika jedoch zusammen mit dem Yuzuki darüber rätselte, wie dies nur alles möglich war, gab es schon den nächste Fall. Wie aus dem Nichts erwischte es plötzlich Itsuki-san, der leblos in die Arme von Daisuke fiel. Bislang hatte die Schwarzhaarige ja überlegt, ob es nicht an einem Gift im Essen lag, dieser Todesfall zerstörte ihre Theorie allerdings größtenteils. Soweit sie noch wusste, hatte sich der Mann in den letzten Stunden nicht in diesen Raum verirrt. Erst auf bitten ihres Teamkameraden hatte er diesen betreten. Es konnte also zumindest ausgeschlossen werden, dass nur der Thronsaal selbst betroffen war. Das Netz des Mörders musste sich deutlich weiter erstrecken als bisher angenommen. Vielleicht war ja auch deswegen ihre Vorgehensweise die Falsche. Konzentrierten sie sich möglicherweise auf den verkehrten Ort? Wenn man länger darüber nachdachte, bestand durchaus die Gegebenheit, dass der Ursprung dieser ganzen Misere ganz woanders lag. Außerdem war das Motiv des Täters immer noch nicht klar. Was wollte er mit diesen Toten hier erreichen. Anscheinend verfolgte er ja kein Muster, sondern tötete quer Beet. Aufmerksamkeit? Hatte er ganz viel dadurch. Ablenkung? War auch gegeben. Chaos? Der Blick von Shika streifte kurz die Gesichter der Anwesenden. Konnte man so sagen. Doch was erhoffte sich der Angreifer dadurch? Wollte er nicht eigentlich das Oberhaupt attackieren? Vollkommen vertieft in ihre Gedanken, bekam sie kaum das vierte Opfer mit. Nachdem sie sich allerdings wieder gefangen hatte, presste sie die Lippen aufeinander und starrte traurig auf die arme Frau, welche sich selbst entstellt hatte. Wenn.. wenn sie doch nur nicht so langsam reagiert hätte. Mit etwas mehr Situationsbewusstsein hätte sie vielleicht mit Schattenbesitz Schlimmeres verhindern können, aber nun war es zu spät. Mit einem erneuten Seufzen wendete sich Shika von der Leiche ab und richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihre Truppenführerin. Sie wollte absurde Ideen hören? Nun, hier war eine. "Ähm.. Hyuuga-san?" Sie wartete einen Augenblick. "Wie wäre es, wenn die Ursache, einschließlich dem Urheber, für die ganzen Tode nicht hier zu finden ist? Vielleicht handelt es sich ja um eine Art Zeitauslöser. Es gibt mehrere Möglichkeiten jemanden so zu manipulieren, dass er erst zu einem späteren Zeitpunkt stirbt, welchen man sogar mehr oder weniger genau bestimmen könnte." Wie die Idee wohl ankam?
 

Hyuuga Itoe

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„Ich auch nicht, Daisuke-kun, ich auch nicht.“, antwortete Itoe ihrem vorübergehenden Gefährten und widmete sich dann wieder der jüngeren Nara.
„So langsam aber sicher, ist das mit die glaubwürdigste Idee, die wir haben. Das Problem ist, dass wir bei so einer Art von Technik keine Chance haben und nie eine gehabt haben – wir wären nur Bauern in irgend einem großen Spiel und könnten nichts gegen dessen Ausgang unternehmen. Ich bin nicht gewillt, das einzusehen.“, erklärte die Chuunin grimmig und bedeutete einigen Männern mit einem Handschweif, dass sie bitte die Leiche fort räumen sollten.
Das Problem war, dass alles im Chaos versank. Niemand hatte auch nur einen blassen Schimmer, was man am besten tun sollte. Das war auch der Zeitpunkt, an dem Rufe bezüglich des Daimyos laut wurden. Man solle ihn endlich zum neuen Oberhaupt küren, bevor noch mehr Menschen ums Leben kamen.
Itoe teilte diese Ansicht nicht, war doch noch viel zu viel ungewiss, doch niemand wollte auf sie hören. Die Rufe im Saal wurden lauter und lauter, bis der Vizekandidat persönlich das Wort erhob und den offiziellen Beginn der heutigen Veranstaltungen aussprach. Itoe seufzte lediglich und schüttelte den Kopf.
„Das ist alles viel zu chaotisch, aber wir haben nahezu keine Chance mehr, diese Leute hier zu kontrollieren. Sie haben sämtliches Vertrauen in uns verloren. Ob das all die Zeit der Plan war?“, fragte sich Itoe.
„Wer auch immer hier für zuständig ist... was, wenn er den Daimyo auf die selbe Art und Weise einfach umbringen kann? Dann wären all die vorherigen Morde vollkommen sinnlos. Nur ein Spiel um uns zu demütigen...“, murmelte die Hyuuga vor sich hin und setzte sich dann aber auch in Bewegung. Egal, ob sie mit dem aktuellen Plan einverstanden war, oder nicht, der Daimyo würde bald hier aufschlagen und es wäre wohl etwas besser, wenn der nicht auch sofort das Zeitliche segnen würde, hm?
Itoe gab also per Funk bekannt, dass alles zeitlich etwas vorgezogen wurde und rief zur äußersten Vorsicht auf. Nara wurde gegen Fuß des großen Throns platziert, Itoe und Daisuke würden sich so nah wie nur irgendwie möglich am Daimyo halten. Wenn sie nur irgend etwas gegen einen möglichen Anschlag unternehmen konnten, dann so. Wo zum Teufel waren eigentlich die beiden Jounin, die ihr Team hier so alleine gelassen hatten? Mit säuerlichem Unterton nahm die Hyuuga den Funk in Anspruch, doch Rückmeldung gab es keine. Ob es ihnen gut ging?
Es verging noch eine knappe halbe Stunde, ehe alle Vorbereitungen getroffen waren und eine kleine Tür am Ende des Saales geöffnet wurde. Hindurch schritt ein groß gewachsener, selbstbewusster und äußerst attraktiver Mann mittleren Alters. Er trug eine kostbare, rote Robe und trug einen einfachen Holzstab in der Rechten.
Itoe atmete tief durch, nickte Daisuke zu und machte sich auf den Weg.
 

Tetsuya Daisuke

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Niemand schien wirklich verstehen zu können was hier vor sich ging. Selbst der nicht ganz so helle Tetsuya begann langsam zu begreifen, dass dies offenbar auch nie der Sinn dieses Unterfangens gewesen war. Etwaige Theorien über all diese Vorfälle brachten nach wie vor niemanden weiter und Daisuke hatte zunehmend das Gefühl, dass das ihnen nur wertvolle Zeit kostete. Was hieß da schon wertvoll, wenn man nicht mal wusste, wo man nun eigentlich anfangen sollte? Egal ob sie die Zeit hatten oder nicht, es schien ohnehin so als könnten sie nichts dagegen tun. Da konnte man schnell und stark sein wie man wollte. All das hier schien so perfekt inszeniert, dass man das Gefühl hatte, man befände sich in einem Theaterstück. Nur leider war etwas zu real dafür. Hier betrieb man quasi eine Art Glücksspiel, allerdings die Art dieser, bei der man nicht verlieren konnte, weil man faule Tricks benutzte. Wo sich wohl die beiden momentanen Spitzen der Fraktionen in diesem Raum einig waren, war die Tatsache, dass sie dies nicht mit sich machen lassen wollen. Sowohl der verzweifelte Daisuke, als auch die noch erstaunlich gefasste Itoe schienen nicht einsehen zu wollen, dass das hier alles so von statten ging, wie es gerade vor ihren Augen passierte. Allerdings zerrann die ganze Situation in ihren Händen… Es war wie Wasser, man konnte es nicht festhalten.
Der Chuunin folgte mehr oder minder geduldig den Worten seiner momentanen Verbündeten. Er machte sich im Moment am allerwenigsten Sorgen darüber, dass er hier gerade mit dem Feind arbeitete. Stattdessen irritierten ihn die Stimmen im Publikum, die zunehmend lauter und ungehaltener wurden. Man verlangte beharrlich danach endlich den Daimyo zu küren… Aber war das nicht als würde man ihnen ein Opfer vor die Füße werfen? Man platzierte ja quasi die Zielperson auf dem Präsentierteller und schaute genüsslich dabei zu. Daisuke wusste, dass das ins Auge gehen würde. Allerdings war es genau so wie Itoe sagte. Der Chuunin versuchte mehrfach sich mit seiner Stimme und Größe gegen die Masse durchzuringen und davon abzuraten, doch statt Verständnis und Zustimmung erntete Daisuke Spott und Flüche für seine Worte. Dass die Fraktionen es nicht schafften hier irgendjemanden zu schützen und ihren Job ordentlich zu tun. Wie ein getretener Hund trat er zurück und stellte sich seufzend gegen Itoe. Jedes vernünftige Wort war ein Tropfen auf den heißen Stein. Stattdessen schien es den Willen der Leute nur umso mehr zu schüren, wenn man die Ungewissheit und Verzweiflung zum Ausdruck brachte. Dabei konnte Daisuke gut reden, wenn er musste… Aber wenn er die Stimme der Vernunft sein musste, war wohl schon alles verloren.
Es wurde zunehmend deutlicher, dass ihnen hier niemand mehr vertraute und auch Itoe untermalte Daisukes Verdacht, dass die Leute hier gerade die Hinrichtung ihres Anführers anzettelten. Um was ging es hier nur? Auch der Tetsuya meldete seinen Kollegen den geänderten Ablauf der Veranstaltung, bekam aber ebenso wenig Feedback wie seine Kollegin aus der anderen Fraktion.
Alles was sie nun tun konnten, war warten… Doch egal wie viel Zeit sie hatten, es verging erstaunlich schnell. Viele Vorbereitungen konnten nicht getroffen werden und die Leute, die sie hier hatten, erwiesen sich nicht wirklich als fähig genug etwas wirklich Sinnvolles anzustellen. Wenn es nicht mal die beiden starken Chuunin konnten… Wenn schon sie Marionetten in diesem Spiel waren, was waren denn die Genin? Er machte sich große Sorgen um seine Kollegen. Nicht nur diejenigen, die er hatte verabschieden müssen, sondern auch alle anderen Soranin in diesem Reich. Es wurde zunehmend gefährlicher hier und alles stand vor einer Eskalation zu stehen. Da lag es mehr oder weniger in den Händen der beiden Chuunin hier… Es war niemand da, auf den man sich hätte verlassen können. Die Jounin waren schon lang weg und Daisuke war im Zustand der absoluten Schwarzmalerei angelangt. Niemand würde rechtzeitig kommen um ihnen den Arsch zu retten. All das würde ihre Schuld sein, weil sie nichts hatten tun können. Es war nicht mehr als ein Spiel auf Zeit…
Dann öffnete sich die Tür und ein stattlicher Mann betrat den Raum. Sein Anblick war dem eines Anführers würdig und er konnte sich vor seinem Volk erstaunlich präsentieren. Die Halle schwieg für einen unendlichen Moment und die vorangegangenen Leiden schienen aus dem Raum gefegt. Nur Daisuke hatte einen fetten Kloß im Hals, da ihm sein Gefühl sagte, dass das hier ein böses Ende nehmen würde. Ein Teil in ihm hoffte darauf, dass nun ein Happy End folgte, doch nach allem was sie gesehen hatten, erlebte er sich selbst, den er immer für den Stärksten gehalten hatte, als völlig machtlos. Nach ihrem Nicken folgte er der Chuunin, einen kurzen Blick auf ihre Genin werfend. Sie gesellten sich zu dem zukünftigen Daimyo, welcher sie ehrwürdig begrüßte. Daisuke wurde richtig schlecht dabei… Sie folgten ihm auf das Podest, welches so prunkvoll für ihn vorbereitet worden war. Dann grüßte er sein Volk. Er schien ein guter Redner zu sein, so leicht wie ihm die Worte über die Lippen kamen. Entweder es war perfekt einstudiert oder er hatte das wirklich gut drauf. So oder so war es ein ehrwürdiger Moment, der perfekt in dieses Theaterspiel passte. Während er seine Rede hielt, suchten die türkisfarbenen Augen des Chuunins den Raum nach irgendwelchen Auffälligkeiten ab. Nichts war zu sehen, nicht einmal ein klitzekleines Anzeichen. Weckte das Hoffnung, dass alles gut gehen würde? Natürlich nicht… Doch ein anderer Funken Hoffnung folgte kurz darauf, als der Chuunin im Publikum den Jounin von vorhin entdeckte. Sollte das heißen, dass sie Hilfe bekamen? Sie würden doch sicher nicht zulassen, dass dem Daimyo ein Haar gekrümmt wurde. Ein Stück der großen Last fiel von Daisukes Schultern, als er die teure Klinge aus dem Hause Kinzoku in den Händen von Hiroshi sah. Das konnte kein Hochstapler sein. Der Jounin war wirklich hier! Ein kurzer Blick wanderte hinüber zu Itoe, während die Rede des Mannes sich ins Unendliche zu ziehen schien. Was würde wohl passieren? Wie würde das Ganze ausgehen? Es war tatsächlich nur noch ein Spiel auf Zeit…
 

Tetsuya Daisuke

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Die Stimmung im Thronsaal war zum Zerreißen gespannt. Der Weißhaarige spürte quasi, wie sein ganzer Körper vor lauter Anspannung zitterte und ihm richtig übel wurde, wenn er darüber nachdachte, was nun alles passieren könnte. Ob irgendjemand so fühlte wie er in diesem Moment? All die Menschen hatten erlebt was hier passiert war. Dass das Oberhaupt hingerichtet werden sollte, war kein Geheimnis, doch glaubte er nicht, dass irgendjemand nachvollziehen konnte wie weich seine Knie in diesem Moment waren, weil nur er und vielleicht Itoe hier wirklich Ahnung davon hatten was passieren würde, wenn sich all das hier so bewahrheitete, wie es vorausgesagt worden war. Und doch standen dort beide Jounin in unmittelbarer Nähe des Bedrohten… Daisuke spähte hoffnungsvoll die einzigartige Klinge aus der Kinzokuschmiede an. Nein… Dieser Jounin würde nicht zulassen, dass dieser Mann in diesem ehrfürchtigen Moment fiel… oder? Es war nicht möglich! Das alles hier konnte nicht passieren! Nachdem Daisuke nun schon so oft versagt hatte und die Masse vor lauter Angst und Anspannung verrückt wurde, konnte doch nicht auch noch alles genau so enden!

Eine erschreckende Stille lag im Raum. Daisuke winkte Itoe in seine unmittelbare Umgebung, damit sie sich besser absprechen konnten, falls hier wirklich gleich etwas geschah. Diese schickte ihre Genin noch in eine sichere Position. Bei einem Aufruhr mussten diese sich nicht unbedingt mitten im Geschehen befinden, da waren sich beide Chuunin einmal einig. Die langatmige Rede des Mannes, der über dieses Land herrschen wollte, schien kein Ende zu nehmen. Seine Wortwahl, der Ausdruck und die unfassbare Konzentration des Mannes hauchte sogar dem stupiden Chuunin ein wenig Ehrfurcht ein. Daisuke hatte mittlerweile das Gefühl, dass die Zeit in diesem Raum stillstand. Kein Ton war zu vernehmen, abgesehen von der tiefen Stimme des Mannes, der gerade im Mittelpunkt von allem stand. Sogar Daisuke hatte viel Respekt vor ihm, weil er trotz allem seiner Überzeugung folgte und der angespannten Situation gegenüber nicht eingeknickt war. Es war schierer Wahnsinn, dass er sich von den Morddrohungen nicht unterdrücken ließ. Blieb nur zu hoffen, dass er mit seiner Entscheidung am Ende auch Recht behielt… Nicht einmal ein leichtes Lüftchen wehte durch die Hallen und nichts regte sich, während Daisuke glaubte, dass die Raumtemperatur unaufhörlich anstieg, was wohl nur an seiner Anspannung lag… Und die scheinbar endlose Rede, welche vermutlich nur wenige Minuten angedauert hatte, endete mit:

„…Für eine freie und glorreiche Zukunft unseres Landes!...“

Im Moment der Stille, bevor die Leute zum Applaudieren ansetzten, blieb dem Weißschopf das Herz stehen. Ein ohrenbetäubender Lärm sprengte die Stimmung, als nur noch ein lauter, schmerzhafter Schrei im riesigen Thronsaal hallte und das Publikum im Schreckmoment völlig starr zum Thron stierte. Daisuke schaffte es gar nicht sich rechtzeitig in Bewegung zu setzen. Er und die Chuunin aus Konoha standen wie angewurzelt da, als sie erblickten, was hier gerade vor sich ging. Zwei Schwertspitzen bohrten sich von hinten durch das Herz des Mannes… Nachdem sein Schrei verklungen war, fiel er nach vorn über und blieb auf den Stufen vom Thron liegen, an denen das Blut des Hoffnungsträgers herunterlief… Doch das war nicht das, was die Chuunin in Schockstarre versetzte. Wenn man mit einer Sache gerechnet hatte, dann mit dem Tod dieses Mannes… Doch die Hände, an denen sein Blut klebte… Die teuren Klingen, aus edlem Haus… Es waren die beiden Jounin, welche mit vor Freude strahlendem Gesicht ihrem vollbrachten Werk entgegensahen. Kaum schrie eine Wache: „Nehmt sie fest!“, schon bildete sich eine dichte, graue Rauchwolke hinter dem Leichnam des Mannes… Man hatte sie in keiner Richtung aus der Rauchwolke fliehen sehen. Was war das? … und schon waren sie weg … Alles war vorüber…

Oder eben nicht. Plötzlich wurde es laut in den Hallen. Die Menschen begannen zu toben, zu brüllen und zu heulen. Eine unglaubliche Massenpanik brach aus, welche sogar den Chuunin ins Schwanken brachte. Dann wurden die undeutlichen Worte klarer: „Die großen Ninjamächte haben sich gegen uns verschworen!“ Oh nein … „Nieder mit Shiro! Nieder mit Sora!“ Was das bedeutete, war klar. Die Kunoichi und Shinobi waren hier nicht länger mit Wohlwollen gesehen. Daisuke stieß sofort die Konohachuunin an und wies sie an ihre Genin hier rauszuschicken, denn es würde schnell ungemütlich für sie hier werden… Kaum hatte er es ausgesprochen, riss eine verzweifelte Frau am Arm des Hünen. Heulend vor Wut zerrte sie an ihm, wodurch sich der stramme Körper des Chuunin zwar nicht sonderlich regte, aber in ihm sah es ganz anders aus. Er hörte nur dumpf ihre Schreie… Sie fragte ihn wieso… Warum das alles passierte… Wie man so etwas nur tun konnte… Ein anderer Mann begann ihn zu stoßen, brüllte ihn an, dass er ein Verräter und ein Taugenichts wäre… Immerhin hatten sie keine Waffen, doch in dem Moment war es Daisuke auch ziemlich egal, ob ihn jemand attackierte. Er spürte einen anderen Schmerz… Wenn der Chuunin eines hasste, dann war es zu versagen, doch was noch viel schlimmer war, war der Gedanke daran, dass sein Versagen solch schreckliche Folgen hatte. Er schluckte, während sein Blick hinüber zu der Leiche wich, doch lang konnte er den Anblick nicht ertragen, da ihn die wütenden Schreie dazu zwangen in die Gesichter der wütenden Menschen zu blicken. Sie hatten große Hoffnungen gehabt… und er fühlte sich im Moment so, als müsse er die ganze Schuld dafür tragen… Man begann Dinge nach ihm zu werfen und auch Itoe schien man auf halbem Weg abgefangen zu haben, da diese ebenso obszön beschimpft wurde… Daisuke war ihnen nicht einmal böse, aber völlig überfordert damit. Dieser Verrat würde wohl als einer der Größten in die Geschichte eingehen und er stand dem absolut machtlos gegenüber…

Nach einer Weile nahm Daisuke wieder eine bekanntere Stimme wahr. In der Halle wurde es wieder absolut still, als man das Schluchzen eines Mannes nahe dem Thron hörte. Verzweifelt kniete er vor der Leiche und nahm dessen Hand. Danach stand er auf und begann zum Volk zu reden. Was folgte, war ebenso wie ein Messerstich in das ohnehin schon durchwühlte Gefühlsleben des Tetsuya. Dieser Mann sprach von seinem großartigen Freund, den er schon ewig kannte und liebte. Er berichtete von ihrem Vertrauen, ihrem Leben und dem, was sein Freund hatte erreichen wollen. Selbst Daisuke war gerührt von seinen Worten, denn jeder Mensch hatte wohl einen Freund, den man nicht missen wollte… Das konnte der Chuunin sehr gut nachempfinden… Doch plötzlich schwang diese rührselige Stimmung wieder um… in Hass…! „Es wird Zeit für Veränderung!“, brüllte er zornig der Masse entgegen und schlagartig fühlte Daisuke sich wieder schlechter in seiner Haut. „Wenn ihr MICH als euren Daimyou wählt, dann werden solche falschen Geschäfte nie wieder ablaufen!“ Das Volk bejubelte jeden seiner Sätze, wobei der Tetsuya gar nicht in der Lage dazu war sie alle aufzunehmen. „Seht euch diese Verräter an! Wir lassen uns nie wieder eine bessere Zukunft von den Großmächten verbauen, denn wir selbst werden bald zu mehr fähig sein, als sie nur träumen können! Ihr werdet sehen, wenn ihr mir vertraut!“ Ganz schlagartig war die Stimmung in der Halle umgeschwungen. Es fehlte nur noch ein Bauer, der Mistgabeln und Fackeln verteilte, um die Menschen noch mehr aufzuhetzen. Was… Was war hier los? „Wer braucht schon Shirogakure? Oder Soragakure? Darüber werden wir bald nur noch lachen! Es gibt noch so viel mehr Länder, die wesentlich mehr Macht und Ressourcen haben und deren Fähigkeiten diese billigen „Großmächte“ mit Leichtigkeit übersteigen werden!“ Er nannte einige Länder, aber von ihnen hatte Daisuke im Vergleich zu den Großmächten wenig gehört. Es war ein wenig merkwürdig… Er pries diese Länder so an, als wären sie schon lang im Aufmarsch, aber… War das vielleicht das Ziel des Ganzen? Während er sich versuchte auf irgendetwas hier zu konzentrieren, sah er im Augenwinkel, wie einige, kräftige und wütende Bürger versuchten die Hyuuga aus der Halle zu schleifen. Was wollten die denn nun mit ihr anstellen? „Die wirklich wichtigen und verlässlichen Länder, wie das großartige Meiyagakure, würden niemals solche Dilettanten auf solch wichtige Missionen schicken! Wenn wir mit einer Macht zusammenarbeiten würden, die es wert ist, dann… dann…“ Nun drückte er also wieder auf die Tränendrüse. „Hätte mehr bester Freund nicht hier liegen müssen!“ Schon kurz darauf fing er mit noch mehr Hasspredigten gegen die beiden Großreiche an und schwor Rache an Sora- und Shirogakure… Er kündigte ein großes Fest an und wies die Bürger an, dieses vorzubereiten, während er laut heraufbeschwor, dass alle Shinobi und Kunoichi aus dem Sora- oder Shirogakureverbund sofort seines Landes verwiesen wurden… Sollte das bedeuten… Er war schon an der Macht? Hatte Daisuke da gerade irgendeinen Schritt verpasst? Die Menschen zögerten jedoch nicht und schleiften sogar die beiden Chuunin mit aus dem Thronsaal, ohne dass sie noch ein einziges Wort an den Daimyou richten konnten…

Draußen wurde ihnen erneut vor die Füße gespuckt. Ein Mann bewarf Daisuke mit einer faulen Tomate, aber nach all dem machte ihm der Gestank auch nichts mehr aus. Der Chuunin konnte einfach nicht fassen, dass sie von ihren eigenen Kollegen so verraten worden waren… Er beschwor die Hyuuga zu sich, um kurz noch einmal ein klärendes Gespräch zu führen, doch diese war genauso perplex wie er selbst. Sie standen vor einem riesigen Rätsel und die frustrierende und wütende Stimmung machte es nicht besser… Allerdings hatten sie beide ein unangenehmes Gefühl bei der Sache. Handelte es sich möglicherweise um eine Verschwörung? Sowohl der Tetsuya als auch die Hyuuga hatten in ihrem Gespräch immer wieder angedeutet, dass all das unwahrscheinlich zufällig abgelaufen war und dieser neuen Situation perfekt in die Hände gespielt hatte… Doch was hatten sie schon für Beweise? Hier waren sie verhasst und hatten nur noch kurze Zeit für die Abreise, die ihnen der neue Daimyou gewährt hatte. Immerhin, denn wenn er es befohlen hätte, hätte sicherlich auch niemand gezögert sie hinzurichten. Nun, an sich war das nicht so leicht, aber wenn man die vielen Genin hier betrachtete, war die Gefahr zu groß, dass jemand auf der Strecke blieb. Man war sich einig fürs Erste kleinbeizugeben, denn ihren Auftrag hatten sie ohnehin in den Sand gesetzt… Man sah sie hier ungern und so langsam tuschelte man darüber sie herauszujagen… Die Chuunin waren sich einig, dass man nun gehen sollte. Auch Yuto war endlich wieder da, glücklicherweise unversehrt… Daisuke war nach den ganzen Strapazen froh den Rotschopf wieder bei sich zu haben… Er hatte irgendwie das Gefühl, dass es das noch nicht gewesen sein konnte.

Aber was war dann der Abschluss? Dass es Zeit war zu gehen, hatten wohl alle eingesehen. Auf ihrem Weg zurück trafen sie auch bald auf die Patrouille, welche auf diesem Weg aufschloss. Es herrschte momentan wenig Feindseligkeit, zumindest konnte Daisuke diese nicht spüren, da man genug erlebt hatte. Das der weißhaarige Riese mehr als erschlagen von diesem Tag war, konnte man an seinem Gesicht ablesen. So fertig hatte den Tetsuya wohl noch niemand gesehen… Also wenn das nicht für sich sprach…
Während der Chuunin gehofft hatte, dass diese Farce endlich vorbei war, hatte offensichtlich jemand anderes großen Spaß daran Salz in die Wunde zu streuen. Ein höhnisches Gelächter schallte durch den hellhörigen Weg, den sie betreten hatten. Mit nicht mehr gerade viel Energie richtete der Tetsuya seinen Blick in die Richtung und konnte nicht mehr fassen, was er da sah… Die Jounin? Wut baute sich in ihm auf. Nicht nur, dass man sie verraten hatte, nun stellten sie sich hier auch noch hin und amüsierten sich über diejenigen, die darunter zu leiden hatten?! Der Chuunin ließ sich nur von Yuto davon abhalten sein Schwert zu ziehen. Der Rotschopf mahnte, dass es nicht klug war hier und jetzt einen Kampf anzuzetteln… Sie sollten froh sein, dass sie aus der Sache so heil rausgekommen waren… Man beschimpfte sie nicht nur als dumm und unfähig, lachte sie aus und spottete ohne Ende… Es folgte noch ein Satz, welcher die Ironie an die Spitze trieb:

„Meiyagakure ist noch lange nicht fertig mit euch lächerlichen Schwächlingen, die ihr euch an eurem Monopol fett und träge gefressen habt!“

Schon wieder dieses Dorf? Das war doch die Spitze des Eisbergs! Über all die schlechten Worte konnte der Chuunin hinwegsehen, aber dass wieder der Name dieses Dorfes fiel, war mehr als suspekt. Sie drohten noch weiter, damit, dass die Großmächte noch viel zu erwarten hatten und sich lieber gut vorbereiten sollten. Itoe schien deutlich schneller zu schalten als der Weißschopf … wen wunderts? Sie stellte sofort die Verbindung zwischen dem neuen Daimyou und den Verrätern her. Ein abgekartetes Spiel also? Aber der Hohn genügte noch nicht… Ein Applaus folgte für die Kombinationsgabe der Hyuuga und ab dem Punkt konnte sogar Yuto den Weißhaarigen in seinem Zorn nicht mehr halten. Während dieser wie ein Berserker auf die beiden „Verräter“ losging, geschah allerdings nicht viel. Kaum hatte die Klinge des Zweihänders auch nur annähernd die Reichweite, um die Personen zu attackieren, lösten sich diese mit lautem, höhnischem Gelächter in Luft auf… Verschwunden? Einfach so? Daisuke fiel natürlich mal wieder ordentlich auf die Schnauze und diesmal sogar ordentlich… Was folgte war ein schwarzes Flackern in seinem Kopf und ein Filmriss…

Das… war wohl das lächerliche Ende dieser Aufgabe gewesen, welches beide Fraktionen mit allen Mühen nicht hatten verhindern können… Das war also Schicksal von Shiro- und Soragakure… Oder eher von Meiyagakure…?
 
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