Als Ray loslegte und Isamu den Schurken, dem er einen Moment zuvor bereits das Ellbogengelenk gebrochen hatte, mit einem kräftigen Schlag gegen den Nacken zu Boden schickte, legte sich ein Schalter in seinem Kopf um.
Klick. Während Ray durch die Häuser fegte, war Isamus Blick nach vorne auf den Städter gerichtet. Zwischen ihm und dem Sünder bauten sich eine Hand voll Schwächlinge mit Messern, Säbeln und Äxten auf, was Isamus Blut in Wallung versetze.
Klick. Als Ray loslegte, schaltete Isamu den Schurken, dem er einen Moment zuvor bereits das Ellbogengelenk gebrochen hatte, mit einem kräftigen Schlag gegen den Nacken aus. Es war als hätte sich ein kleiner Schalter in seinem Kopf umgelegt.
„Ihr jämmerlichen Wichte wagt es euch mir mit diesen widerwärtigen Klingen entgegenzutreten?“ Er formte einige Fingerzeichen und langsam begann sich seine Körperfarbe von einer Körpermitte ausgehend in ein mattes Gold zu verändern (
Kamereon no Jutsu).
„Der goldene Panda des Kyogan wird euch den einzig wahren Weg der Yamakabe lehren auf das ihr ihn nie vergessen werdet.“ Wieder formte er einige Handzeichen, um sein ganzes Repertoire aufzufahren, was er in den letzten Wochen dazugewonnen hatte. Dann legte er seine Hände auf den Erdboden und löste mit Leichtigkeit einen steinernen Bo heraus (
Doton: Chikanka).
„Der Schmerz wird euch verstehen lassen!“ Er richtete den steinernen Bo nach vorne und zeigte auf den Städter, der sichtlich erschrocken darüber war, was sich gerade vor ihm abspielte. Denn Ray hatte inzwischen einige seiner Handlanger ausgeschaltet, wenn man den vielen Schreien glauben konnte.
„Du wirst eine Einzelstunde bekommen, wenn ich bei dir angekommen bin.“
Seine ersten beiden Widersacher warfen sich einen verwirrten Blick zu und stürmten dann mit erhobenen Waffen auf den kleinen, goldenen Mann zu, der seinen Stab über seinem Kopf hob und herumwirbelte. Die Angreifer glaubten eine Lücke zu erkennen und schwangen Messer und Säbel in Richtung von Isamus Oberkörper.
„Amateure.“ Isamu hatte es nicht nötig sich um seine Verteidigung zu kümmern, denn die Beutelschneider durchschnitten zwar seine Kleidung, wurden dann aber von der Haut des Yamakabe gestoppt und schafften es nicht einmal ein Kratzer auf ihm zu hinterlassen.
„Diese Waffen bringen euch im Leben nicht weiter. Denkt darüber nach, falls ihr wieder aufsteht.“ Isamu nutzte seinerseits die Lücke in der Verteidigung, der sichtlich überforderten Männer und donnerte seinen Steinstab gegen ihre Schläfen, was sie augenblicklich ausschaltete.
Im Feuer des Gefechts schien es als wäre eine neue Persönlichkeit in Isamu erwacht, die sich so gleich auf die Suche nach ihrem nächsten Opfer machte.
„Wer möchte seine Lektion als nächstes erhalten? Der goldene Panda ist bereit!“ Zu seiner Überraschung gingen die Hände nicht augenblicklich hoch, sondern die restlichen Schurken standen wir angewurzelt in der Gasse. Isamu konnte sehen, wie sie ihre Waffen stärker umklammerten als würden diese ihnen einen stärkeren Halt geben. Isamu konnte darüber nur den Kopf schütteln.
„Habt ihr nicht gesehen, dass dieser Unrat an meinem frommen Körper abprallt?“ Der Anblick hatte wohl nicht gereicht, um den übrigen verlorenen Seelen eine Lektion zu erteilen. Sie wollten es also auch am eigenen Körper spüren.
Isamu machte einen Schritt nach vorn und sofort erhoben die Schurken ihre Waffen vor sich. Das war eine Geste die Isamu nur noch wütender machte. Es fühlte sich fast so an als würde er von einer Schar Kakerlaken verspottet werden.
Schwächlinge! Wieder formte Isamu einige Handzeichen und als er fertig war schien zunächst nichts zu geschehen. Sein nächster Schritt nach vorne blieb allerdings nicht fest auf dem Erdboden stehen, sondern versank ein ganzes Stück im Erdboden, was erneut einen Schrecken in die Gesichter seiner Gegner zauberte (
Doton: Dochū Eigyo no Jutsu). Schritt für Schritt versank Isamu tiefer im Boden, bis nur noch sein Kopf sichtbar war.
„Wo werdet ihr euer Zahnstocher jetzt hinhalten?“ Dann holte er tief Luft und verschwand völlig in der Erde. Er bewegte sich einige Schritte zu der Stelle, wo die nächsten drei Männer standen, bevor er untergetaucht war. Dort verließ er sein Versteck bereits wieder, indem er sich kräftig vom
Boden abstieß und sich aus der Erde katapultierte. Sofort griff er nach dem nächsten Mann, der ihm vor die Augen kam und packte ihn von hinten am Kragen. Er zog ihn zu sich und verpasste ihm einen Tritt in die Waden, was diesen auf die Knie zwang.
„Waaah. Bitte verschon mich. Ich wollte mir doch nur ein bisschen Geld dazu verdienen. Was willst du?“ Er ließ die Waffe fallen und zitterte.
„Ich ergebe mich. Ich rühr nie wieder eine Waffe an. Ich mach alles.“ Augenblicklich ließ Isamu von dem Mann ab und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er hatte sogar ignoriert, dass ein weiterer Bandit versucht hatte ihn erfolglos mit einem Messer anzugreifen.
„Gut. Das ist doch alles, was ich wollte. Vergiss das nie.“ Seine Worte schienen nun wunder zu wirken, denn hinter sich hörte Isamu das Klirren von Waffen, die fallen gelassen wurden und hastige Schritte auf dem Erdboden. Damit waren die Handlanger wohl in die Flucht geschlagen, denn den gesamten Rest hatte Ray sich vorgenommen und es gab nur eines zu tun.
„Nun zu dir.“ Er drehte sich um, um sich den Städter vorzunehmen, sah jedoch nur wie die Tür zugeschlagen wurde, durch die er vor einigen Minuten hereingetreten war. Augenblicklich verschwand sein Lächeln. Wollte dieser Wurm etwa mit dem Artefakt von Yamakabe Han verschwinden?
Mit einem Krachen zerschlug Isamu ein Brett der hölzernen Tür, hinter die der Städter sich gerade gerettet hatte. Er erfühlte den Türknauf und ließ sich dann selbst ein, da der Städter offensichtlich keine Lust hatte, mit ihm zu reden.
„Es ist zu spät sich zu verstecken.“ In dem Haus war es dunkel und staubig. Einige Regale schienen jedoch benutzt worden zu sein als wäre das Gebäude vor kurzem sporadisch von neuen Bewohnern bezogen worden.
Wo bist du? Isamu konnte den Körpergeruch von Yamakabe Han fast schon wahrnehmen, so nah schien er der Schuppe des Meeresgottes zu sein. Es ging eine Treppe hoch in den ersten Stock und drei weitere Türen führten in andere Räume. Da das Adrenalin des Kampfes langsam schwand, kehrte der normale Isamu zurück, für den diese Auswahl bereits einem Labyrinth gleichkam.
Was soll ich tun? Es ist unmöglich. Glücklicherweise wurde ihm die Entscheidung durch ein Poltern aus dem ersten Stock abgenommen. Sofort schnellte Isamu die Treppe hoch. Er nahm immer zwei Stufen auf einmal, so erpicht war er darauf, die Schuppe endlich in seinen Händen zu halten. Er war bereits fast oben angekommen als er abrutschte und sich nur mit Mühe auf den Beinen halten konnte.
Eine Flüssigkeit? Sie schien frisch zu sein, aber Isamu machte sich nicht weiter Gedanken darüber. Er mochte Wasser, also würde sie sicherlich nichts Böses bedeuten. Nach dem kurzen Schreck setzte er seine Verfolgung fort und tatsächlich fand er den Städter im folgenden Raum auf dem Boden kniend.
„Verstecken hilft nicht.“ Der Mann hatte ihm den Rücken zugewandt. Hatte er sich selbst etwa schon aufgegeben? Isamu war so euphorisiert in Erwartung an das, was er gleich in seinen Händen halten würde, dass er sich keine weiteren Gedanken machte und bestimmt auf den Städter zuschritt, der ihn scheinbar einfach ignorierte. Er packte ihn an der Schulter, riss ihn herum und griff ihm am Kragen. Dieser streckte erschrocken die Arme von sich, während sein Cowboyhut ihm von seinem schäbigen Kopf rutschte.
„Ihr dreckigen Ninja! Warum kreuzt ihr plötzlich hier auf? Bisher hat euch doch auch nicht interessiert, was wir tun.“ Isamu ignorierte die Worte des Mannes und legte seine Hand an die Schuppe, die er an seiner Brust angebracht hatte. Sofort bekam er eine Gänsehaut am ganzen Körper. Er hatte gerade etwas berührt, was bereits Yamakabe Han berührt hatte.
„Du hättest deine Finger von dieser Schuppe lassen sollen.“ Isamu legte seine Hände an die Schuppe und riss sie von der Brust des Mannes.
„Was?“ Die Schuppe des Meeresgottes war nun sein.
„Wegen dieses Schmuckstücks?! Du Psychopath!“ Mit glitzernden Augen schaute Isamu die Schuppe an und ließ den Städter fallen. Seine Mission hatte er bereits komplett vergessen.
„Das ist der beste Tag meines Lebens.“ Der Städter, der nicht glauben konnte, dass das gerade wirklich passiert war, blieb kurz perplex auf seinem Hosenboden sitzen und griff dann nach einer Packung Streichhölzer, die er zuvor hatte, fallen gelassen.
„Du Vollidiot.“ Er entzündete ein Streichholz und das Feuer spiegelte sich in der öligen Flüssigkeit am Boden wider.
„Jetzt werdet ihr gar nichts mehr finden.“ Er ließ das Streichholz fallen und in einer rasenden Geschwindigkeit breitete sich das Feuer über den gesamten ersten Stock aus, was auch Isamu wieder aus seinen Gedanken riss. Sofort setzte er sich in Bewegung und sprang mit voller Kraft durch ein Fenster des Hauses. Das Glas splitterte, wenige Momente später schlug er auf den Boden, rollte einige Meter und blieb dann reglos liegen. Er hatte ein Lächeln im Gesicht, während neben ihm das Haus brannte.
„Ich habe die Schuppe gerettet!“ Hatte er etwas vergessen?
@Hayabusa Ray