Nara Akiko
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Leider - LEIDER musste Akiko nach einigen Wochen in Shirogakure schnell feststellen, dass es sich als junge Kunoichi nicht ganz so einfach lebte, wie sie es erwartet hatte. Nach den Genin-Prüfungen war eine große Anzahl frischgebackener Genins nach Shirogakure geschwemmt worden, die vorher in anderen Teilen des Feuerreiches gelebt hatten. Nicht alle würden bleiben, so viel war sicher. Manche waren auf der Durchreise, andere wollten ersten Erfahrungen sammeln - und Shirogakure war der ideale Ort für junge Ninja, um genau das zu tun. Nara Akiko gehörte ebenfalls zu dieser Gruppe Ninja - aber die niedrigrangigen Missionen, für die sie qualifiziert war, waren nicht so zahlreich, wie sie es sich erhofft hatte. Das führte dazu, dass man notgedrungen auch mal Zettel vom schwarzen Brett abriss, die nichts mit dem Ninja-Dasein zu tun hatten. Viele waren sich zu schade für diese Jobs - und wenn man bei Mama und Papa wohnte, konnte man sich das sicherlich erlauben, aber Akiko zahlte die Miete für das Zwei-Zimmer-Apartment nun mal gemeinsam mit Sayuri. Sayuri war bereits erfahrener als sie und deshalb oft auf Missionen unterwegs, die länger dauerten und schwieriger waren - dementsprechend gut wurde sie auch bezahlt, aber Akiko wollte ihren Teil zur Miete trotzdem beitragen. „Außerdem ist es gut, um Leute kennenzulernen“, sagte sie sich selbst. Zwar war ihr Schneckenhausimpuls dieser Tage außergewöhnlich stark, aber sie zwang sich dazu, ihn beiseite zu schieben. Es musste Geld reinkommen - und es war ungeheuer wichtig, gute Beziehungen zu anderen jungen Menschen in Shirogakure zu knüpfen. Dies war eine der Sachen, die sie sich fest vorgenommen hatte, als sie Konohagakure verließ: Raus aus der Komfortzone, rein in die Mythen und Irrungen der menschlichen Sozialisation.
„Schafe hüten“, murmelte Akiko nachdenklich, als sie die Zettel durchging, die sie vom schwarzen Brett abgerissen und mitgenommen hatte. Schafe waren Tiere und Tiere waren keine Herausforderung für sie. Das war ein Pluspunkt. Außerdem wäre man wohl den ganzen Tag an der frischen Luft. Ebenfalls ein Pluspunkt. Zufrieden nickte Akiko - das hier war keiner dieser miesen Tellerwäscher-Jobs, die sie in den vergangenen Wochen gelegentlich absolviert hatte. Das versprach ein entspannter, zufriedenstellender Tag zu werden. Bereits bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen sollte es losgehen, deshalb packte Akiko ihre Sachen noch am Abend, packte ausreichend Proviant und Wasser ein und ging dann früh zu Bett.
Als Sayuri noch schlief, denn die hatte riesige Probleme mit dem frühen Aufstehen, schlich Akiko sich leise aus dem Haus und machte sich auf den Weg hinaus aus Shirogakure. Sie hatte eine grobe Skizze vom Weg zum Hof des Bauern Nobu auf eine Serviette eines Ramen-Imbisses gezeichnet und machte sich in aller Herrgottsfrühe auf den Weg. Es war frisch und Akiko schlang die dunkelgrüne, dünne Jacke enger um sich. Hoffentlich war sie warm genug angezogen. Ein Blick zum Himmel sagte ihr, dass es vielleicht regnen könnte. „So ein Mist“, dachte sie bei sich, hatte sie sich den Tag doch als idyllisch-sonnigen Tag im Grünen vorgestellt. Dennoch ging sie mit großen, zielstrebigen Schritten hinaus aus Shiros Toren und hinein ins Grüne. Mit der Zeit, die verstrich, wurde es etwas wärmer, aber ein warmer Sommertag war es noch immer nicht.
Nach einer Dreiviertelstunde Fußmarsch begegnete Akiko kurz vor ihrem Zielort einem älteren Mann, der einen Karren hinter sich herzog und offenbar in Richtung der Felder zu ihrer Rechten unterwegs war. „Entschuldigen Sie“, sprach sie ihn höflich an. „Ich suche das Gehöft des Bauern Nobu. Könnten Sie mir weiterhelfen?“. Sie lächelte milde. Der ältere Mann nahm den Strohhalm zwischen den Zähnen hervor, auf dem er herumgekaut hatte. „Aye, das bin dann wohl ich“, sagte er und ließ ein kratziges, kehliges Lachen vernehmen. „Du bist wohl wegen der Schafe hier. Wo ist denn dein Partner?“, fragte er und sah sich suchend hinter ihr um. „Partner?“, fragte Akiko überrascht. Sie hatte geglaubt - oder doch eher gehofft? - dass sie diese Aufgabe allein übernehmen würde. In der Anzeige war doch eine Person gesucht worden, oder? „Jaja, so ein junger Kerl, hab sein‘ Namen vergessen“, antwortete Nobu und gab einen Laut von sich, der wie ein Grunzen klang. „Wird wohl gleich eintrudeln. Würd vorschlagen wird warten ma‘ auf den jungen Mann. Bisschen Mannskraft schadet ja nich‘, wa?“. Er musterte Akikos schmale, unscheinbare Statur skeptisch und ohne einen Hehl daraus zu machen. Obwohl es sie verletzte, lächelte Akiko und nickte: „Da haben Sie sicherlich Recht, werter Herr“, gab sie zurück und Nobu nickte ebenfalls und lächelte zufrieden. „Klassischer Bauern-Mann-Stereotyp“, dachte Akiko und rollte innerlich mit den Augen. „Einfach zufriedenzustellen, wenn man ihm Recht gibt. Meine leichteste Übung“.
„Schafe hüten“, murmelte Akiko nachdenklich, als sie die Zettel durchging, die sie vom schwarzen Brett abgerissen und mitgenommen hatte. Schafe waren Tiere und Tiere waren keine Herausforderung für sie. Das war ein Pluspunkt. Außerdem wäre man wohl den ganzen Tag an der frischen Luft. Ebenfalls ein Pluspunkt. Zufrieden nickte Akiko - das hier war keiner dieser miesen Tellerwäscher-Jobs, die sie in den vergangenen Wochen gelegentlich absolviert hatte. Das versprach ein entspannter, zufriedenstellender Tag zu werden. Bereits bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen sollte es losgehen, deshalb packte Akiko ihre Sachen noch am Abend, packte ausreichend Proviant und Wasser ein und ging dann früh zu Bett.
Als Sayuri noch schlief, denn die hatte riesige Probleme mit dem frühen Aufstehen, schlich Akiko sich leise aus dem Haus und machte sich auf den Weg hinaus aus Shirogakure. Sie hatte eine grobe Skizze vom Weg zum Hof des Bauern Nobu auf eine Serviette eines Ramen-Imbisses gezeichnet und machte sich in aller Herrgottsfrühe auf den Weg. Es war frisch und Akiko schlang die dunkelgrüne, dünne Jacke enger um sich. Hoffentlich war sie warm genug angezogen. Ein Blick zum Himmel sagte ihr, dass es vielleicht regnen könnte. „So ein Mist“, dachte sie bei sich, hatte sie sich den Tag doch als idyllisch-sonnigen Tag im Grünen vorgestellt. Dennoch ging sie mit großen, zielstrebigen Schritten hinaus aus Shiros Toren und hinein ins Grüne. Mit der Zeit, die verstrich, wurde es etwas wärmer, aber ein warmer Sommertag war es noch immer nicht.
Nach einer Dreiviertelstunde Fußmarsch begegnete Akiko kurz vor ihrem Zielort einem älteren Mann, der einen Karren hinter sich herzog und offenbar in Richtung der Felder zu ihrer Rechten unterwegs war. „Entschuldigen Sie“, sprach sie ihn höflich an. „Ich suche das Gehöft des Bauern Nobu. Könnten Sie mir weiterhelfen?“. Sie lächelte milde. Der ältere Mann nahm den Strohhalm zwischen den Zähnen hervor, auf dem er herumgekaut hatte. „Aye, das bin dann wohl ich“, sagte er und ließ ein kratziges, kehliges Lachen vernehmen. „Du bist wohl wegen der Schafe hier. Wo ist denn dein Partner?“, fragte er und sah sich suchend hinter ihr um. „Partner?“, fragte Akiko überrascht. Sie hatte geglaubt - oder doch eher gehofft? - dass sie diese Aufgabe allein übernehmen würde. In der Anzeige war doch eine Person gesucht worden, oder? „Jaja, so ein junger Kerl, hab sein‘ Namen vergessen“, antwortete Nobu und gab einen Laut von sich, der wie ein Grunzen klang. „Wird wohl gleich eintrudeln. Würd vorschlagen wird warten ma‘ auf den jungen Mann. Bisschen Mannskraft schadet ja nich‘, wa?“. Er musterte Akikos schmale, unscheinbare Statur skeptisch und ohne einen Hehl daraus zu machen. Obwohl es sie verletzte, lächelte Akiko und nickte: „Da haben Sie sicherlich Recht, werter Herr“, gab sie zurück und Nobu nickte ebenfalls und lächelte zufrieden. „Klassischer Bauern-Mann-Stereotyp“, dachte Akiko und rollte innerlich mit den Augen. „Einfach zufriedenzustellen, wenn man ihm Recht gibt. Meine leichteste Übung“.