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Die traurige Prinzessin II - Weg nach Iwa

Hyuuga Mari

Chuunin
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Was wohl gerade so alles im Hirn des Tatsumaki vor sich ging? Ähnlich wie Mari musste er innerlich aufgewühlt sein, doch er lies es sich noch um einiges deutlicher anmerken, als die Kunoichi dies tat. Woran sie es festmachte? Der junge Mann schwieg nicht wie sonst einfach nur vor sich hin, sondern ballte seine Fäuste und ging auf Distanz. Eher gesagt lief er auf und ab, so als müsse er seine Gedanken ordnen um nicht gleich eine unbedachte Äußerung von sich zu geben. Die Hyuuga war auf alles gefasst. Selbst wenn sie es selbst nicht wirklich wahrnahm – wäre auch noch schöner, wenn – sie war gerade in der perfekten Situation, um auf eine direkte Konfrontation einzugehen. So emotionslos sich das Mädchen auch gerne in der Öffentlichkeit zeigte, dies entsprach nicht der Wahrheit. Eher stauten sich jene in ihr auf und sobald sie sich einmal von einer ihrer Gefühle übermannen lies – beispielsweise Zorn, wie die Cowboys damals zeigten – dann vergaß sie jedes ordentliche Nachdenken. Sie handelte einfach nur, obwohl dies meist negative Folgen mit sich brachte, ihr gerade laufendes Gespräch mit Hei war hierfür ebenfalls ein Paradebeispiel. Wäre auch er so eine Art Mensch wie die Hyuuga, wäre dies hier mit Sicherheit zuerst in einem eskalierten Streit geendet und danach in bedrücktem Schweigen, um die Mission noch in irgendeiner Art und Weise zu einem Ende zu bringen. Doch der Suna-Nin beherrschte sich besser, auch wenn er die Vorwürfe nicht kommentarlos aufnahm. Das konnte er sich dann doch nicht mehr verkneifen. Was stellte er sich eigentlich vor? Machte er dem Mädchen gerade auch noch den Vorwurf, sie war selbst Schuld, nichts erfahren zu haben? Weil sie nicht auf ihn zugegangen war 'Hey, sag' mal, du kannst nicht zufällig Sand kontrollieren'?. Mari wusste wirklich nicht mehr, was sie von ihrem Kollegen halten sollte. Sie hatte kein Problem damit, dass ihr als Person nichts von den Fähigkeiten des Suna-Nins gesagt wurde. Warum sollte er es auch irgendeiner dahergelaufenen Hyuuga erzählen? Doch es wurmte sie, dass der Tatsumaki ihr als Teamleiterin einfach bewusst Informationen vorenthalten hatte. „Du hättest dich aufgeopfert, wenn du in deinem Team von Anfang an mit offenen Karten gespielt hättest?“ Sie konnte es nicht zurückhalten, denn im Gegensatz zu Hei – wie bereits erwähnt – war die Kunoichi einfach nicht bedacht genug. Und so gern sie sich auch in den Schwarzhaarigen hineinversetzt hätte, das hatte sie einfach noch nie gekonnt. „Du hast dir selbst geholfen, indem du geschwiegen hast. Und damit hast du dann deinen Teammitgliedern geholfen?“ Vertrauen. Hei sprach genau den Kernpunkt an, um den es der Hyuuga ging. Tja, jetzt wusste sie von seinen Fähigkeiten Bescheid. Oder auch nicht? Vielleicht hatte er ja noch mehr in der Rückhand, mit dem er nicht herausrücken wollte, da es ihn ja ansonsten unter zu großen Druck setzen könnte. Oder seine geliebte Lebensweise der Wüste hatte etwas dagegen, dass er in einem Team offen darüber sprach. Einen netten Nebeneffekt hatte dies alles auch noch gehabt, denn der Schwarzhaarige hatte sein Bluterbe pompös darstellen können. Alles super für ihn gelaufen, nicht?

Das Gespräch schien zumindest für den Augenblick verschoben zu werden – würde es überhaupt noch einmal angesprochen werden? – denn nun kümmerte sich Hei um den Arm der Hyuuga, zog zuerst einen Hocker näher an sie heran, setzte sich ebenfalls und strich über das verwundete Körperteil. Zwar nahm Mari die warmen Finger des Tatsumaki wahr, doch machte sie sich darüber wenig Gedanken. Im Moment ging es ihr einfach nur darum – für eine normale Mission typisch – von einem Teamkollegen, der sich darin besser auskannte, verarztet zu werden. Außerdem fühlte sich die Braunhaarige nach den Strapazen ohnehin nicht gut, verständlich, daher wäre es auch kein Wunder gewesen, wenn ihre eigene Körpertemperatur ein wenig verrückt gespielt hätte. Es schmerzte, als der Suna-Nin damit begann, an gewissen Stellen zu drücken, dennoch schwieg die 15-Jährige eisern und versuchte, sich dies nicht anmerken zu lassen. Ein leichtes Zucken in ihrem Gesicht wäre vielleicht der einzige Anreiz gewesen, doch da außer Hei niemand anwesend war und dieser viel mehr darauf konzentriert war, sich um den Arm zu kümmern, blieben die Schmerzen verborgen. Er verband sie und gab ihr noch ein paar letzte Anweisungen, fast so, als wäre er ein fertig ausgebildeter Arzt, nur um sich dann wieder von ihr zu bewegen. Distanz. So, wie Mari es allgemein immer bevorzugt hatte. „Ich werde dran denken, sobald sich mein Chakra wieder meldet“, bestätigte sie ihn und folgte ebenfalls der Anordnung, mehr zu trinken. Kam ganz gelegen, so griff sie nach dem bereitgestellten Wasser und trank, es machte schon langsam den Eindruck, sie hätte tagelang keinen Schluck Flüssigkeit bekommen können. „Hm.“ Wie aus Zwang, jedoch eher, um einfach im Fall der Fälle die Suche möglichst schnell aufnehmen zu können, konzentrierte sich Mari erneut, schloss die Augen und versuchte – ähnlich wie zu ihrer Anfangszeit der Akademie – das erste Mal tief in ihrem Innern ihr Chakra spüren zu können. Hätte sie nun noch im Schneidersitz gesessen, wäre man von einer Meditation ausgegangen. Gut, so etwas in der Art war das Ganze ja auch. Zwischendurch trank die Hyuuga wieder ein paar Schlucke, in dieser schweigenden Konzentration verging eine Menge Zeit. Die Braunhaarige merkte, wie ihr Körper immer mehr nach einer Pause bettelte, da der Tag nicht nur strapazenreich gewesen war, sondern sie sich bereits mitten in der tiefsten Nacht befanden. Aber dies ging nun nicht, das versuchte der Geist der Ge'nin deren Körper zu verdeutlichen. Und dann... da war was! Mari biss sich auf die Unterlippe, eine Eigenart von ihr, und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen weiter. Es war noch schwach, nur ein kleines Lodern, doch sie konnte einen Ansatz ihres Chakras spüren. „Meine Chakrakontrolle kehrt zurück“, lies sie Hei an der Erkenntnis teilhaben, öffnete die Augen und suchte sich ein nasses Tuch, um sich einmal über das Gesicht zu waschen. Diese höchste Konzentration war anstrengender als jedes Kaiten, das sie hätte anwenden können. Auch über ihre Arme und Beine strich sie, was bei dem zerrissenen Kimono kein Problem darstellte. Danach setzte sich Mari wieder auf ihren Stuhl, konzentrierte sich weiter. Nach und nach vergrößerte sich die Flamme, die das Mädchen in ihrem Inneren spürte. Es handelte sich hierbei selbstverständlich nicht um diese Art von Feuer, von der Hei bei sich gesprochen hatte. Nein, schlicht die Flamme an Chakra, die ein jeder Shinobi in sich spüren sollte. Während die Hyuuga ihre Augen geschlossen hielt, versuchte sie immer weiter, ihr Chakra in ihre rechten Hand zu lenken, zu sammeln und zu speichern. Es sollte eine einfache Spielerei sein, um die ursprüngliche Kraft zurückzuerlangen und es dauerte eine ganze Weile, bis ihre Hand eine bläuliche Färbung umgab. Und noch eine Weile später entstand in ihrer Hand die Form eines kleinen Menschen, circa in Größe eines Tennisballes. Was das war? Eine simple Jutsu der Hyuuga, die nicht im Kampf genutzt werden konnte und kaum Chakra verbrauchte. Doch da sie äußerste Chakrakontrolle verlangte, war es genau das, was Mari brauchte. Zum Schluss ballte sie ihre Hand zur Faust, öffnete ihre Augen und sah mit den weißen Seelenspiegeln zu dem Tatsumaki. Noch einmal atmete die 15-Jährige durch, dann schlossen sich Adern um ihre leeren Augen. Das Byakugan. Wieder funktionstüchtig. „Zwar ist mein Körper angeschlagen, doch die Meditation hat ihn ein wenig ausruhen lassen. Wir sollten keine weitere Zeit verschwenden und nach Mei und Yami suchen, jetzt, wo mein Byakugan wieder funktioniert. Nicht, dass sie doch noch irgendwie außer Reichweite gelangen.“ Sie schritt an ihm vorbei, in Richtung des Ausgangs des Zeltes. „Wie du bereits vorgeschlagen hast, werde wir deine Sandwolke benutzen.“ Kein großes Hinterfragen mehr, einfach nur eine Feststellung.
 

Tatsumaki Hei

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Tja. So schnell ging das; Da rettet man jemanden davor, die Augen aus dem Kopf gerissen zu bekommen und der dankte es einem, indem er von Vertrauen sprach. Nun, Hei wusste im Moment sowieso nicht, ob sein Kopf vernünftig funktionierte oder ob er einfach nur wirres Zeug geredet hatte. Mari ging es prinzipiell allerdings ähnlich zu gehen, aber Hei merkte, dass er hier einen Rückzieher machen musste. Das, was hier gerade aufgekommen war, war kurz vor einem Streit, den er zu verantworten, also auch zu verhindern hatte. Mari war einfach anders als er, hielt sich bei solchen Dingen eher weniger zurück. Bei Hei war es nicht unbedingt der Ausdruck dessen, dass er lieber keine Konfrontation haben wollte - im Gegenteil. Aber er wollte die Beziehung zu der jungen Frau nicht kaputt machen, vor allen Dingen nicht, weil er sich bisher in gewissem Sinne Mühe gegeben hatte, alles zu ihrer Zufriedenheit zu machen. Nun, außer diese eine Sache... wirklich ärgerlich. Der Wüstensohn entschied sich, einige der bösen Gedanken, die sich ihm gerade aufdrängten, ganz einfach wegzudrücken und schloss einmal kurz die Augen - wie gut, dass Mari das auch tat. So konnte er selbst ein wenig in sich gehen und erkennen, was hier wirklich das Problem war. Es war nicht, dass Mari ihm vorwarf, ein schlechter Teamkamerad zu sein. Es war nicht einmal, dass sie ihm vorwarf, egoistisch zu sein oder dass sie einfach sagte, was sie dachte, ohne wirklich erst einmal über die Konsequenz nachzudenken. Für ihn war momentan das größte Problem, dass sie ihm jetzt vermutlich nicht mehr so vertraute wie vorher - womit im Prinzip ein Jahr Zusammenarbeit zunichte gemacht worden waren. Langsam wurde ihm auch klar, dass Mari in dem Rahmen, in dem sie von ihrem Vater erzogen worden war, simpel nicht anders hatte angehen können: Sie musste ihm solche Vorwürfe machen. Einfach, weil sie es genauso wenig anders kannte wie er. Lautlos seufzend massierte er sich die Schläfe und fühlte in sich hinein. Ein wenig Chakra war noch übrig, genug, um eine Sandwolke einige Zeit in der Luft zu halten. Es war wirklich erstaunlich, wie sich so ein - doch schon unerwarteter - Konflikt sich auf seine Konstitution auswirkte. Beinahe gruselig - gut, dass die Hyuuga nicht wusste, was für eine Wirkung sie beizeiten haben konnte. Einen Moment starrte der Tatsumaki mit gläsernem Blick in die Luft, kurz zu der Kunoichi - die jetzt zu meditieren schien - irgendwie. Einen Moment lang beobachtete er Mari mehr oder weniger unauffällig und kam dann zu einem Entschluss; Einer Konsequenz für sich selbst, wenn man so wollte. Doch die Ausführung dessen würde vermutlich überhaupt nicht einfach werden, vor allen Dingen nicht, weil sein Kopf noch nicht wirklich wahrhaben wollte, wieso eine so prinzipiell so simple Mission mittlerweile so kompliziert geworden war. Da wünschte man sich ja fast, einen höherrangigen Shinobi dabei zu haben, der als Leitbild dienen konnte. Aber damit konnte hier niemand dienen - und da die Hyuuga trotz allem noch die Anführerin der Mission war, musste er immer noch ihre Befehle ausführen.

Einen Moment später spürte Hei eine leichte Veränderung bei der Braunhaarigen und sah dann, dass sich die Hyuuga-typischen Augen wieder gebildet hatten. Na, immerhin etwas - dieses Problem war schon einmal beseitigt. Jetzt musste er seine Anführerin nur noch in die Lüfte befördern, damit sie die Mission weiterführen konnte. Mei und Yami, die beiden Ausreißer, mussten gefunden werden. Langsam hatte Hei die Vermutung, dass die für den Überfall verantwortlich waren... aber das konnte ja nicht sein. Wieso sollten sie so ein Risiko eingehen? Der tote Entführer hätte genauso gut die Banditen nachher sie schnappen lassen - um das Geld auch noch zu kassieren. Oder die Männer Spaß mit ihr haben zu lassen. Die Welt war wohl nicht so blumig.. aber eine Sache war schon einmal sicher, nämlich, dass die Beiden eine weit innigere Beziehung hatten als noch gedacht. Der Fakt, dass es hier zu einer Verlobung/Hochzeit gehen sollte, hatte die braunhaarige Auftraggeberin wohl zu drastischeren Mitteln greifen lassen. Aber da hätte sie niemanden anheuern dürfen... Hei würde zusammen mit der Hyuuga alles tun, um die Turteltauben zurück zu holen. Ihm war es vollkommen egal, ob sie in Iwa abhauten oder nicht - aber wenn überhaupt, dann bitte wenn der Auftrag als erledigt abgestempelt war. Die Hyuuga wollte sicherlich keinen negativen Eintrag in ihrer Akte - und Hei hatte nicht vor, sich Mehrarbeit aufzuhalsen. In dem Szenario, indem sie die Beiden laufen ließen, würden sie das auch noch dem Auftraggeber erklären müssen. Niemals! Also los. "Ja", antwortete er beflissen und erhob sich leise seufzend. Das würde jetzt sicherlich wenig angenehm werden... eigentlich schade. Dabei konnte man die Sandwolke wirklich dazu benutzen, es sehr entspannt angehen zu lassen, aber der junge Mann vermutete, dass das eher weniger das Vorhaben der Teamleiterin war. Er folgte ihr nach draußen. Es war immer noch tiefste Nacht - logisch, die ganzen Ereignisse hatten sich innerhalb weniger Stunden ereignet. Jetzt war es vielleicht drei, vier Uhr Nachts - noch drei Stunden, in denen die Wälder hier schwärzer waren als seine Haare und genauso wenig mit normalen Augen zu durchschauen. Er und die Braunhaarige gingen vor das Lager, Hei schloss die Augen und holte sich seinen Sand aus der Umgebung wieder - den brauchte er sowieso noch - und murmelte ein weiteres Mal an diesem Abend "Sabaku Fuyu". Begleitet von einigen Fingerzeichen erhob sich der Sand, klebte sich förmlich zusammen und bildete eine Fläche, auf der zwei Personen relativ bequem Platz fanden. Hei konnte es nicht allzu groß machen - vielleicht zum Leidwesen der Hyuuga - aber auch zwei Wolken waren ihm unmöglich. Dafür reichten seine Fähigkeiten nicht aus und sein Chakravorrat sowieso nicht mehr. Als sich die Wolke endgültig verfestigt hatte, sprang er hinauf und setzte sich in den Schneidersitz. "Komm", wies er die Hyuuga an und wartete, bis sie sich auch auf die Wolke begeben hatte. Kurz darauf stiegen sie in den Nachthimmel auf, in Richtung des Mondes - sozusagen. Aber nicht weit, nicht einmal dreißig Meter in die Höhe ging es. Ein Panorama wie aus Bilderbüchern, aber Hei sah kaum etwas. "Wohin zuerst?"
 

Hyuuga Mari

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Hei diskutierte nicht, als Mari davon sprach, die Suche auf seiner Sandwolke fortzusetzen. Warum sollte er das auch tun, war es doch ursprünglich seine Idee gewesen? Und hinzukommend war sie die Teamleiterin, hatte er ihr bei der Entscheidung über Shuji das letzte Wort überlassen, dann hier ja wohl erst recht. Es war schon merkwürdig, doch dieser ganze Tag, der komplette Auftrag, hatte die Hyuuga einfach nur Kraft gekostet. Und dieser halbe Ärger mit dem Suna-Nin kreiste auch noch in der Gedankenwelt der Braunhaarigen, die nun einfach versuchte, mit der aufgebauten Distanz all die negativen Gedanken zu verdrängen und wieder den klaren Blick schlicht auf die Erfüllung des Auftrages zu lenken. Egal mit wem sie dafür gerade zusammenarbeitete. Egal unter welchen Bedingungen. Sie musste innerlich zugeben, dass ihr Vater auch in dieser Hinsicht die Wahrheit ausgesprochen hatte. Behielt man stets eine Distanz zu den Personen, mit denen man arbeitete, warf einen nicht so schnell etwas aus der Bahn, man nahm Informationen auf und verarbeitete diese ohne großes hin und her. Genau das half auch dem Geiste der 15-Jährigen, sich wieder zu beruhigen und in ihrem Kopf das einzige Ziel, Mei und Yami suchen, abzuspeichern. Zum Glück hatten der Schwarzhaarige und sie es geschafft, aus dem Zelt und dem Lager zu verschwinden, ohne großes Aufsehen zu erregen. Wie hätten die Soldaten reagiert, wenn die eben gerettete Mei plötzlich wieder in die Umgebung verschwinden wollte? Alleine mit Yami? Vor deren Hochzeit.. nein, das wäre sicherlich nicht so einfach über die Bühne gegangen. Die Teamleiterin wartete ab, bis der junge Mann mit einem Fingerzeichen und zwei schlichten Worten seine Jutsu geformt hatte, der Sand sich erhob und eine Plattform bildete. Nicht sonderlich groß? Für Mari nicht wichtig, sie nahm, was sie bekommen konnte. Außerdem reichte ihr auf einem Auftrag die geistige Distanz völlig aus, das war bisher immer so gewesen. Ungefähr so war es ihr auch beigebracht worden. Ob sie nun ein wenig näher an Hei sitzen musste oder nicht – was machte das für einen Unterschied? Hauptsache, sie konnte sich irgendwohin setzen, um mit ihrem Byakugan nach Mei und Yami zu sehen. Sie bewegte sich also kommentarlos auf die vielen kleinen Steinchen, setzte sich im Gegensatz zu dem Kollegen auf die Knie, nicht in den Schneidersitz, und betrachtete mit aktiviertem Byakugan, wie sie sich in die Lüfte begaben. Mari deutete in eine Richtung. „Flieg circa fünf Kilometer dorthin, dann fliege größer werdende Kreise. So wird dem Byakugan kein Fleck entgehen.“ Einfache Anweisung, dem konnte der Schwarzhaarige ja wohl mit Leichtigkeit nachkommen. Prinzipiell war die Nacht die perfekte Tageszeit, um mit dem Kekkei Genkai ihres Clans nach verschwundenen Personen zu suchen. Warum? Tja, eigentlich besaß das Byakugan keine Nachtsicht, ergo sah es für Mari genauso finster wie für Hei aus. Erst die Möglichkeit, das Chakra erkennen zu können, schaffte hier Abhilfe. Egal ob Mei und Yami Ninja waren oder nicht, jeder Mensch besaß eine natürlich Menge an Chakra in seinem Körper – und mit aktiviertem Doujutsu betrachtet, leuchtete diese Ansammlung in der Dunkelheit geradezu. Das hieß, die Hyuuga musste im Prinzip mit ihren Augen nur die Dunkelheit durchforsten, bis irgendeine Lichtquelle auftauchen würde. Gesagt, getan. Der junge Mann steuerte seine Wolke in der Art, wie die Teamleiterin es ihm gesagt hatte und begann danach, seine Kreise zu ziehen. Währenddessen durchblickte das Byakugan jeden Baum, jeden Strauch und gefühlt jedes Blatt, das sich in dem nahegelegenen Wald befand. Doch vorerst war keine Lichtquelle auszumachen. Wo waren sie? Mari konnte sich vorstellen, dass Yami ein gutes Stück laufen konnte, wenn es darauf ankam. Aber Mei? Sie war es gewohnt, in einer Sänfte transportiert zu werden. In den paar Stunden konnte sie unmöglich einen allzu weiten Weg zurückgelegt haben. Hoffentlich unterschätzten sie die verwöhnte Tochter hierbei nicht. Es gab kein Gespräch während der Suche zwischen den beiden Ge'nin, es war auch irgendwie Fehl am Platz. Beide mussten sich auf ihre jeweilige Aufgabe konzentrieren und Labertaschen waren sie nun wirklich nicht. „Stopp. Ich hab' sie.“ Fixiert sah Mari vor sich hin, bewegte ihr Kinn in die Richtung. Der Mond spendete zumindest so viel Licht, dass Hei dies erkennen dürfte. „Flieg' in die Richtung, bis ich etwas sage. Dann einfach senkrecht landen. Sie haben sich ein Lager aufgeschlagen.“

Okay, weit gekommen waren die Beiden wirklich nicht. Was waren das gewesen? Acht Kilometer vom eigentlichen Lager entfernt, wenn man großzügig sein wollte. Für die Menge an Zeit, die ihnen für ihre Flucht zur Verfügung gestanden hatte, war es fast schon peinlich. Mari hatte den Tatsumaki so dirigiert, dass sie sich in einem der Gebüsche verstecken konnten, das in direkter Nähe zu der Lichtung stand, auf der sich Yami und Mei befanden. Der junge Mann schien Wache zu halten, saß an einem kleinen Feuer und schielte immer wieder zu Mei, die in zwei Decken gewickelt und allem Anschein nach schlafend neben ihm lag. Irrtum ausgeschlossen, das waren die beiden Gesuchten. Jetzt, da sie einmal gefunden worden waren, konnten sie ohnehin nicht mehr entkommen. Sich heranzuschleichen, sie gar aus einem Hinterhalt zu überfallen, war nicht nötig. Daher erhob sich die Hyuuga aus ihrer vorerst hockenden Position – sie bemerkte dabei wieder, wie angeschlagen ihr Körper in Wirklichkeit war – und sah nur äußerst kurz zu Hei, bevor sie auf die Lichtung trat. Mari gab auch nicht Acht, möglichst auf keine Äste zu treten, wodurch Yami sofort darauf aufmerksam wurde, von seinem Platz aufsprang und sich in die Richtung drehte, aus der er die Töne wahrgenommen hatte. „W-was...“ Mehr fiel ihm nicht ein, als er die beiden Shinobi vor sich sah, die Schritt für Schritt näher kamen, wobei die angeschlagene Kunoichi keine einzige Emotion in ihren Zügen ablesen ließ. Sein gehetzter Blick hing sich an Mei auf, die sich anfing in ihren Decken zu bewegen, zuerst unverständlich vor sich hinmurmelte. „Yami? Hast du etwas gesagt?“ Die müde Tochter erhob sich in eine sitzende Position, rieb sich verschlafen die Augen – bevor sie diese aufriss. Sofort sprang die junge Dame auf ihre Füße, starrte ebenso sprachlos wie ihr Geliebter die beiden Ninja an, die mittlerweile direkt vor ihnen angekommen waren. „Was macht ihr beide hier?! Shuji sollte dich doch noch eine Weile gefangen halten!“ Die weißen Seelenspiegel Maris zuckten. Was hatte Mei da eben gesagt? Bedeutete es das, was die 15-Jährige dachte? „Er hat so viel Geld verlangt. Und diese Banditen erst! Das ist doch nicht zu fassen, dann bekommt er seine Arbeit nicht einmal richtig hin!“ Die grünen Augen der jungen Frau hingen sich einen Moment an dem sprachlosen Yami auf. „Hmpf. Dann eben anders. Ich werde euch mehr Geld als vereinbart geben, wenn ihr uns...“ Mei hatte sich wieder zu den beiden Genin umdrehen wollen, doch was sie spürte, war die pure Faust Maris, die ihr in die rechte Gesichtshälfte gedonnert wurde. Natürlich hatte die verwöhnte Prinzessin weder mit dieser Aktion gerechnet, noch war sie diesen Umgang gewohnt. Sie flog durch die Wucht ein gutes Stück zur Seite, fiel ins Gras, blieb dort eine Weile hocken und fasste sich an die Wange, die getroffen worden war. Starr vom Schock, bemerkte sie auch noch die blutende Nase, die die Hyuuga ihr verpasst hatte. „Ihr.. seid verantwortlich für diesen Überfall? Und für Shuji?!“ Auftraggeberin hin oder her. Mari kochte. Sie kochte noch mehr, als sie je in ihrem Leben gekocht hatte. Und gerade war sie zu so ziemlich allem fähig, was die noch immer krampfhaft geballte Faust verdeutlichte – sah man von dem verzerrten Gesicht ab. „Mei!“ Yami bewegte sich auf seine Geliebte zu, hockte sich zu ihr, doch just in diesem Moment schien sie sich wieder zu sammeln, stieß ihn von sich und motzte aus ihrer hockenden Position wie ein Kind. „Wie kannst du es eigentlich wagen?! Und ja, was hätten wir denn machen sollen, irgendwie mussten Yami und ich ja vor dieser Hochzeit entkommen. Ich will diesen Kerl in Iwa nicht heiraten! Aber nicht einmal dieser Plan hat funktioniert!“ Atmen nicht vergessen. Die Informationen, die Mei den Genin in ihrer eigenen Wut und Überheblichkeit gerade eröffnete, sickerten nur so in das Hirn Maris. Sie konnte sie kaum verarbeiten, so sehr übermannte die Braunhaarige gerade das Gefühl, alle ihre Wut auslassen zu wollen. Unverständnis? Vielleicht spielte auch dies eine große Rolle. „Habt ihr völlig den Verstand verloren?“ Die Kunoichi vergaß jeden Schmerz, der ihren Körper eigentlich hätte einschränken müssen, schoss mit der Hand nach vorne und packte die Auftraggeberin am Kragen. „Für eure beschissene Turtelei sind Menschenleben draufgegangen! Leute, die sich für Euch überhaupt erst auf den verdammten Weg nach Iwa gemacht haben! Habt ihr eigentlich eine Ahnung, was diese Banditen mit ihren Bögen angerichtet haben?! Das erste, was ich mir angucken durfte, war der durchbohrte Körper eines eurer Bediensteter!“ Sie ließ Mei los, die ohne Halt auf ihre Knie fiel. Die Worte schienen sie aus der Bahn geworfen zu haben. „A-aber, das kann nicht sein. Sie sollten doch nur ein bisschen Chaos verursachen.. damit Shuji dich ein wenig festhalten kann.. ich habe klar gesagt, dass niemand verletzt werden soll.“ Die Hyuuga schnaubte, musste sich zu einem angewiderten Grinsen hinreißen lassen. War das ihr ernst? Wenn ja, war das ja mächtig in die Hose gegangen. „Anscheinend nicht klar genug. Die Banditen haben jede Möglichkeit genutzt, irgendein Leben zu nehmen. Und was Shuji anging, festhalten. Seh' ich so aus, als wäre ich nur festgehalten worden?! Wenn alles nach eurem wundervollen Plan geklappt hätte, würde mein völlig verschandelter Körper mit leeren Augenhöhlen gerade in irgendeiner scheiß Höhle im Erdreich vor sich hin verwesen!“ Oh, dieser Zorn. Dieser ganze Auftrag war doch eine einzige Intrige gewesen, von Anfang an – auch noch von der Auftraggeberin selbst – darauf ausgelegt, die Ninja nicht nur auszunutzen, sondern auch den Erfolg der Mission zu verhindern. Hei und sie hätten sich in sonst einer Art und Weise für die Sicherheit von Mei und auch von Yami eingesetzt. So wurde es ihnen gedankt? Tränen füllten sich in die Augen der verwöhnten Tochter, die anscheinend nicht wusste, wie sie mit der Erkenntnis, Menschenleben auf dem Gewissen zu haben, umgehen sollte. Vor allen Dingen so ungeplant dafür verantwortlich zu sein. „Du verstehst das nicht. Es war die einzige Möglichkeit. Sie hat Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie.“ Yami schaltete sich nun ein, der wusste, dass die weinende Mei nun zuerst keine richtige Aussage mehr treffen konnte. Die weißen Seelenspiegel wandten sich von dem Häufchen Elend am Boden ab, um sich auf Heis Doppelgänger zu fixieren. Der pure Zorn brodelte in der Braunhaarigen, doch zumindest hielt sie sich soweit zurück, dass sie dem Diener nicht auch noch einen Faustschlag verpasste, um ihn auf den Boden der Tatsachen zu verfrachten. „Einzige Möglichkeit? Niemand kann sie dazu zwingen, ihr verdammtes Wort zu dieser Hochzeit zu geben. Es sind nicht die Verpflichtungen, die sie irgendwie daran gehindert haben, selbst etwas zu unternehmen. Sondern die Bequemlichkeit. Natürlich, ist ja auch viel einfacher, ein paar Banditen das Geld in den Hintern zu schieben, die die Drecksarbeit machen, hinzukommend noch ein paar dämliche Shinobi mit noch mehr Geld bezahlen, die für einen herhalten müssen und danach verschwinden. Das alles mit Geld zu lösen erscheint auch sehr viel einfacher, als einfach mal den jeweiligen Personen, die es entschieden haben, die Stirn zu bieten.“ Mari stoppte kurz, hob dann das Kinn an. „Es ist egal, ob ihr wollt oder nicht. Unser Auftrag ist es, euch nach Iwa zu bringen. Und das wird auch so geschehen.“
 

Tatsumaki Hei

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Hei tat schweigend seine Pflicht und steuerte seine Sandwolke in die Richtung, in die die Kunoichi es haben wollte. Er hatte weder einen Grund noch einen Antrieb, ihr zu widersprechen, vor allen Dingen, weil er nichts sah – immer mit der Hoffnung, dass sie mit ihrem Byakugan immerhin etwas sehen konnte. So genau wusste er nicht, was diese ominösen Augen eigentlich für Fähigkeiten hatten; Um ehrlich zu sein hatte die Hyuuga ihn darüber ja auch nicht wirklich aufgeklärt. Das einzige Wissen darüber, was er hatte, war, dass man damit wohl um einiges weiter rund sehen konnte – und wohl auch die kleinen Öffnungen für Chakra in der Haut. Aber besaßen die Augen auch eine Art Nachtsicht? Anders konnte sich Hei nicht erklären, wie die Weißäugige sie so relativ sicher durch die Dunkelheit dirigieren konnte. Aber etwas Gutes hatte das Ganze – nämlich dass Hei sich mehr oder weniger nicht auf diese Aufgabe konzentrieren musste. Er musste fliegen, in kleinen, immer größer werdenden Kreisen – aber sonst gab es da ja nichts. Also war er verdammt, mit seinen Gedanken allein zu sein. Nur… gab es da momentan nicht viel. Sein Kopf war ziemlich leer und da er sein Chakra beisammen halten musste, konnte er sich auch nicht komplett gehen lassen. Worüber sollte der Wüstensohn aber auch nachdenken? Er hatte eben schon genug gedacht und genug falsch gemacht, da half es sicherlich nicht, sich noch mehr den Kopf zu zerbrechen. Die junge Frau hinter ihm hatte eindeutig ihre Meinung gesagt und Hei hatte das, was dahinter stand, verstanden. Nur fragte er sich ein wenig, wie die Aussage – nämlich dass das Vertrauen da sein musste – und die zwischen den Zeilen verlangte Distanz zusammen passten. Aber das war vermutlich wieder etwas, was er nicht ganz verstand – war er doch wahrscheinlich in den Augen der Hyuuga gar kein wirklicher Shinobi. Eher so eine Art… Ersatzshinobi. Angeboren? Vielleicht. Der Tatsumaki machte sich darum jetzt wirklich keine Gedanken mehr. Schluss, aus, fertig mit dem Gedanken machen; Hei entschied sich spontan, einfach damit aufzuhören und nur in die Nacht zu schauen und den Himmel zu erkunden, während er weiter seine Kreise zog, aufpasste, nicht zu schnell und nicht zu langsam zu sein. Die Steine funkelten und der Mond überstrahlte die, die zu nah bei ihm waren bei weitem – es erinnerte ihn irgendwie ein wenig an die Nächte in der Wüste, in denen man die Sterne wirklich einzeln zählen konnte. Astronomen hatten ihnen allen Namen gegeben und damit irgendwie auch eine Identität. Der junge Mann fragte sich, was es eigentlich mit diesen strahlenden Dingern auf sich hatte. Er hatte gehört, dass einige Menschen behaupteten, es wären Sonnen, die aber so weit weg waren, dass das menschliche Vorstellungsvermögen dafür überhaupt nicht ausreichen würde – aber war das wirklich glaubhaft? Die Welt war doch schon so groß – wie konnte es ‚da draußen‘ denn noch so viel größer sein? Aber da gab es sicherlich nicht solche Probleme, wie Hei sie jetzt hatte. Schon blöd, dass er jetzt sogar schon nach dem All streben musste, hatte es doch mal geheißen, dass über den Wolken ‚die Freiheit wohl grenzenlos‘ sei. Nur reichte seine Wolke leider dafür nicht mehr aus… nicht mit der Hyuuga hinten drauf. Einige Zeit später kam von ihr ein ‚Ich hab‘ sie‘ und der junge Shinobi seufzte lautlos erleichtert auf. Er hatte noch ein wenig seines wertvollen Chakras übrig, aber Stundenlang konnte er sicherlich nicht mehr fliegen. Mei und Yami würden vielleicht noch passen; Einen Freiflug zurück konnte er anbieten. Danach würde er sicherlich erst einmal essen und schlafen müssen, um sich wieder zu regenerieren… Aber das Wohl des Teams stand ja ganz oben, nicht?~

Hei ließ sich leiten, landete schließlich dort, wo ihm es angewiesen wurde. Irgendwie hatte der Wüstensohn ja schon ein kleines bisschen Mitleid mit den beiden Ausreißern – sie sahen irgendwie friedlich aus. Glücklich? Yami hielt Wache, sah aber immer wieder zu der neben ihm liegenden Mei und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, welches sich allerdings von dem Lächeln Heis in vielerlei Hinsicht unterschied. Ein so zärtliches Lächeln hatte man sicherlich noch nie auf des Suna-nins Gesicht sehen können – fast schon schade, oder? Allerdings war der junge Mann genauso gespannt, wie die Konoha-nin die Situation regeln würde. Yami, dem nichts einzufallen schien, als die beiden Ninja aus dem Dickicht auftauchten, stotterte nur ein wenig – aber Hei war in dieser Nacht, ähnlich wie er, eh nur ein Geist. Dann ging es Schlag auf Schlag; Hei kam gar nicht dazu, es alles einzeln wahrzunehmen. Eins wusste der Tatsumaki: Noch nie hatte er die Hyuuga so wütend erlebt. Nicht einmal bei den Cowboys, obwohl es da ja schon sehr schlimm gewesen war – dort eher ein Ausbruch, war es hier ein länger anhaltendes Erdbeben. Gruselig. Er selbst sagte die ganze Zeit nichts, fühlte sich nur irgendwie bestätigt in seinen Vermutungen. Mei war dumm gewesen und hatte sich gründlich verkalkuliert. Und bekam dafür einen Schlag ins Gesicht, der sich gewaschen hatte. Interessant… irgendwie. Hei verschränkte die Arme und beobachtete die gesamte Situation mehr oder weniger beteiligt. Wenn man bedachte, dass er sich sicherlich nicht zwischen den Agressor und den Opfer-Tätern stellen würde, gab es da ja auch nicht mehr viel zu machen, nicht? Die Hyuuga schien heute wirklich nicht gut drauf zu sein… ob das alles nur seine Schuld war? Gedanklich fügte er noch hinzu, dass die Banditen ja sogar Mei schlussendlich wieder an ihren Vater zurückverkaufen wollten und überhaupt nicht vorgehabt hatten, wirklich nur die Kunoichi festzuhalten. Und wieder – Yami erwiderte etwas, die Hyuuga kanzelte ihn ab und es war ihr wirklich, wirklich leicht anzusehen, dass sie wütend war wie noch nie. Soweit kannte sie Hei, Distanz hin oder her. Schließlich war es so gut wie vorbei. Yami war besiegt und Mei war gebrochen, sozusagen – hier gab es kaum mehr Widerstand. Die Beiden wussten, dass sie keinerlei Chancen hatten, hier zu entkommen – schließlich waren sie halt nur normale Zivilisten, die gegen eine Shinobi-Ausbildung nichts ausrichten konnten. Das wussten sie wohl wirklich. Hei sah zu der Braunhaarigen, fragte sich, ob er sich überhaupt einmischen konnte, oder wollte – aber die Hyuuga schien erst einmal fertig damit zu sein, Yami und Mei unangespitzt verbal in den Boden zu rammen. Hei hatte keine Lust mehr, Zeit zu verschwenden, weshalb er aus dem Dunkelheit hinter seiner Teamleiterin trat und die beiden ‚Besiegten‘ betrachtete. Er hatte sich dagegen entschieden, etwas zu sagen – und hoffte einfach, dass die Beiden verstanden, was diese Aussage der Hyuuga für sie bedeutete. Die Ninja würden sie nach Iwa bringen – was danach passierte, war nicht mehr ihr Problem. Aber der junge Mann hielt seinen Doppelgänger für gerissen genug, diese Botschaft zu verstehen – immerhin war es sein Doppelgänger, ja? Er sah zu Yami, der den Blick ein wenig verzweifelt erwiderte, und sah in dessen Augen mit einem Mal wieder einen Schimmer der Hoffnung. Ach, so lange hatte er gebraucht? Nun, besser als nichts, jedenfalls für den Anfang. Gut, dann wäre das ja schon einmal geklärt – Hei vermutete, dass es hier nicht mehr allzu viel zu tun gab. Die Beiden gaben sich mit ihrem vorläufigen Schicksal ab – so schien es. Mei versuchte mittlerweile überhaupt nicht mehr, besonders stark zu wirken, und ließ sich von Yami trösten, der sich im Arm hielt und sanft über den Hinterkopf strich. Tja… nun, wenn die beiden die Widrigkeiten überwinden würde, könnten sie sicherlich ein hübsches Pärchen abgeben, oder? „Sabaku Fuyu“, murmelte Hei – wieder – und wartete, bis sich seine Sandwolke wieder gebildet hatte. Groß genug für alle vier, aber möglichst Energiesparend. Einen Rückflug konnte er wohl gerade noch so kompensieren, selbst, wenn sie vielleicht noch einige Meter laufen mussten. Eine Sache entschloss er allerdings trotzdem. „Ihr werdet ab morgen wieder eure normalen Rollen einnehmen.“, bestimmte Hei, an Yami und Mei gewandt. „Und jetzt kommt auf die Sandwolke. Die Menschen im Lager fragen sich sicher schon, wieso Yami und Mei so lange alleine sind… oder sie haben bereits bemerkt, dass sie verschwunden sind.“
 

Hyuuga Mari

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Die Wut im Inneren der Hyuuga kochte weiter, selbst als Mei bereits weinend am Boden hockte und nicht einmal der clevere Yami noch eine Antwort wusste, die er zum Besten hätte geben können. Mari konnte nicht verstehen, wie man so hirnlos, so egoistisch und so verwöhnt sein konnte, eine solche Angelegenheit auf diese Art und Weise löse zu wollen. Und dieses Töchterchen war auch noch verwundert darüber, dass es Tote gegeben hatte? Dass die Braunhaarige selbst beinahe in ihrer Gefangenschaft den Löffel hätte abgeben müssen? Bitte! Egal wie verhätschelt man aufgewachsen war, der gesunde Menschenverstand einer bald erwachsenen Frau – und eines erwachsenen Mannes, Yami durfte hier nicht herausgenommen werden – durfte so weit denken, dass man mit Banditen keine wahren Geschäfte machen konnte. Die waren stets nur auf den eigenen Vorteil aus, und sobald sie einmal ihre Bezahlung in Händen hielten, gaben sie einen Dreck auf irgendwelche Vereinbarungen. Mei hatte Glück gehabt, dass die Gauner ihr nicht mehr hatten auflauern können. Ansonsten wäre auch sie ihnen zum Opfer gefallen – trotz all dem Geld, dass sie ihnen in den Arsch geschoben hatte. Die Kunoichi musterte die beiden besiegten Zivilisten, wurde schon fast von der Stimme des Tatsumaki überrascht. In ihrem Ausbruch und ihrer gewaschenen Standpauke hatte sie seine Anwesenheit vollkommen vergessen, abgesehen davon, dass sie ohnehin die Gedanken ihn betreffend in den Hintergrund ihres Kopfes verschoben hatte, seit die beiden das Zelt im Lager verlassen hatten. Na, aber er kam seiner Aufgabe nach. Erneut nutzte er seine Sandjutsu, um die schwebende Plattform zu erstellen und während dies geschah, inspizierte Mari mit ihrem immer noch aktivierten Byakugan das Chakra des jungen Mannes. Er besaß einen großen Vorrat, keine Frage, aber ob das für die gesamte Strecke und für vier Personen noch reichte? Könnte knapp werden, vor allen Dingen musste der Suna-Nin aufpassen, dass er nach dieser starken Benutzung nicht von den Füßen kippte – so viel Chakra in solch einer kurzen Zeit zu verschießen, war sein Körper mit Sicherheit nicht gewohnt. Da ging es sehr schnell, dass man das Gleichgewicht auf den Beinen verlor – Mari sprach aus Erfahrung. Als Hei kurz anklingen ließ, dass Mei und Yami wieder in ihre ursprünglichen Rollen schlüpfen sollten, sahen die weißen Augen zu dem Pärchen, konzentriert darauf, wie sie auf die Aussage reagieren würden. Nein, der Widerstand war vollkommen gebrochen, sie hatten sich Arm in Arm auf die Sandwolke begeben und stimmten dem Schicksal schweigend zu. Süß? Die Hyuuga hatte kein Mitleid mit den Verursachern des Kampfes am Lager und ihre emotionale Seite für Liebespärchen schien allem Anschein nach ja ohnehin bereits im Kindheitsalter eingegangen zu sein. Keine Fantasien von einem Ritter, mit dem sie zusammen auf einem weißen Ross den Strand entlang reiten konnte. War auch irgendwie absurd für die 15-Jährige. Sie hatte sich noch nie in ihrem Leben verliebt, konnte nicht nachvollziehen, wie man sich durch dieses Gefühl zu solch dämlichen Aktionen hinreißen lassen konnte, und hatte auch nicht vor, es so schnell verstehen zu lernen.

Hei schaffte es trotz seines bereits zu großen Teilen verbrauchten Chakra, die Gruppe den größten Teil des Weges mit seiner Wolke zu transportieren. Vielleicht einen Kilometer vor dem Lager musste er die Jutsu unterbrechen, da Gefahr bestand, dass diese sich ansonsten nach und nach auflösen würde. Gut, war zu verkraften. Diese kurze Strecke konnten sowohl die Ninja wie auch die beiden Zivilisten zurücklegen, vor allen Dingen deshalb, da es keine großen Komplikationen durch Fluchtversuche oder dergleichen gab. Da es mitten in der Nacht war, konnten sich die Anwesenden in dem Lager gut zurück auf ihre Plätze bewegen, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Abwesenheit Mei und Yamis schien noch nicht aufgefallen zu sein, jedenfalls konnten sie – ohne von irgendeiner Seite aufgehalten zu werden – in den Abschnitt des Zeltes verschwinden, an dem sich Mari und Hei zuvor aufgehalten hatten. Damit es nicht auffiel, dass bei der Karawane Doppelgänger herumliefen, hatte das Pärchen den Genin ihre Umhänge übergeben, mit denen sie sich zuvor vermummt hatten. Genau dies tat nun auch die Hyuuga mit dem ihr ausgehändigten Kleidungsstück, zog auch die Kapuze über ihre braunen Haare und verdeckte somit jede Ähnlichkeit, die sie mit der wirklichen Mei hatte. Zwar würde auffallen, dass beispielsweise die wirkliche Tochter am nächsten Morgen andere Kleidung tragen würde, doch da in den gesamten Utensilien, die für diese Reise mitgeschleppt worden waren, sicherlich auch Klamotten zu finden waren, konnte man dort sicher die eine oder andere Ausrede finden. Es würde noch ein paar Stunden dauern, bis sich der gesamte Trupp wieder auf den Weg machen würde, daher begab sich die nun als einfache Bedienstete vermummte Mari auf die Rückseite des Zeltes – falls noch einmal etwas geschehen sollte, konnte man von hier aus gut reagieren – und setzte sich auf den Boden. Sie musste zugeben, dass ihre Gedanken immer noch vernebelt waren vor Zorn. Doch es lichtete sich langsam, nachdem sie nun ihre Wut einmal hatte auslassen können. „Wir werden noch ein paar Stunden Pause haben.“ Eröffnete sie dem Suna-Nin, der mittlerweile in einer ähnlichen Gestalt wie sie herumlaufen musste. Zuerst hatte sie – um sich auszuruhen – die Augen geschlossen, doch nun hoben sich die Lider wieder. „Du hast dein Chakra sehr stark beansprucht, viel dürfte nicht mehr übrig sein. Die Pause solltest du nutzen.“ Sie sah zu ihm, lehnte sich gegen die Zeltwand in ihrem Rücken. Sie überlegte kurz, musste jedoch eine Sache zugeben. Egal, ob sie eine Meinungsverschiedenheit mit dem Tatsumaki gehabt hatte oder nicht. „Yami und Mei wären verschwunden und die Mission gescheitert, wenn du mir nicht geholfen hättest. Danke.“ Sprach die nun ruhige Stimme der Braunhaarigen aus, auch wenn sie mit keiner großen Reaktion vonseiten des Suna-Nin rechnete.
 

Tatsumaki Hei

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Uff. Hei musste hatte sich den letzten Teil des Weges wirklich konzentrieren müssen - war sein Chakra doch im Prinzip alle. Schon auf dem Flug hatte er sich zwar noch zusammenreißen können, um nicht so auszusehen, als wenn er gleich krepieren würde, aber wirklich voller Elan konnte er auch nicht mehr sein. Oder wenigstens so tun. Dafür hatte ihn das überdimensional aufgepumpte Ryusa-Bakuryu und auch die ganzen anderen Jutsu viel zu viel Kraft gekostet. Auch die vielen Flugeinlagen jetzt gingen ihm an die Substanz und es war einerseits ein sehr interessantes Gefühl, mal komplett ausgepumpt zu sein, aber eigentlich mochte er das Gefühl, vor Chakra beinahe überzulaufen, um einiges lieber... der Weg selbst von dem Ort, wo er zwangsweise die Wolke hatte auflösen müssen zu dem Lager war nicht mehr weit, aber seine müden Beine und sein gesamter Körper schrieen nur nach einer Pause. Nach Schlaf und Futter, nach Ruhe und Frieden. Aber er rechnete nicht damit, viel davon zu bekommen - also musste er durchhalten. Wenigstens noch, bis es ihm erlaubt war, mal wieder auszuschlafen. Ob die Braunhaarige sich ein wenig beruhigt hatte? Wahrscheinlich nicht. Wie lange sie wohl noch wütend sein würde? Wusste er nicht. Es war vieles über den Haufen geworfen worden heute. Erst einmal hieß es, Mei und Yami wieder zurückzubringen und das sicher; Und vor allen Dingen so, dass es niemand bemerkte. Er würde dafür Sorgen, am nächsten Tag spätestens, dass die beiden wieder so beflissen wie auch vorher ihre eigene Rolle einnahmen. Wenigstens das konnte und musste er tun, um weiterhin sein Anrecht darauf zu haben, Teil der Mission zu sein. Hier ging es jetzt noch Vorrangig darum, zu beobachten. Durch die Tatsache, dass Yami und Mei um einiges mehr im Rampenlicht stehen würden, war es sehr viel einfacher sie zu überwachen - nur mussten seine Kollegin und er eben als Bedienstete jetzt auch Laufen. Das hatte er eh müssen... aber vielleicht hatte sich die Hyuuga ja schon wieder daran gewöhnt, nichts zu tun? Eher weniger. Zugegen: Nur weil Hei sich jetzt zwang, geistig mehr Distanz zu der Hyuuga zu wahren, machte er sich trotzdem noch Gedanken um sie - vor allen Dingen auch um ihren Arm, den sie schonen musste. Hoffentlich waren die beiden Neulinge nicht für schwere Arbeiten zugeteilt... aber das bezweifelte er. Mei war ja dabei gewesen. Die vermummenden, weiten Kleidungsstücke, die ihnen jetzt gegeben wurden, verdeckte alles, was sie wie Mei und Yami aussehen ließ. Seufzend strich sich der Tatsumaki die Haare aus dem Gesicht, war noch in sich gekehrter als vorher, einfach um seine Energiereserven bei sich zu halten. Es war nicht mehr einfach, sich auf den Beinen und noch schwerer, die Augen offen zu halten. Schon blöd, wenn man sich komplett verausgabte um etwas zu erreichen und das dann im Grunde nichts mehr wert war, oder? Schließlich verzogen sich Mei und Yami und die Konoha-nin und er waren wieder alleine - inwiefern das gut oder schlecht war, wusste er nicht. Würde sie ihre Wut jetzt weiter an ihm auslassen? Vermutlich nicht, dafür war die Hyuuga eigentlich nicht der Typ... allerdings hatte er auch nicht erwartet, dass sie der Typ war, anderen solche Standpauken zu halten. War nicht immer nur der Missionserfolg dem Mädchen wichtig gewesen? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Hei wusste es nicht mehr. Der Suna-nin setzte sich in den Schneidersitz auf den Boden, eine ziemlich typische Position für ihn, und schloss die Augen. Für ihn war es eine Wohltat, sich jetzt erst einmal ausruhen zu können... endlich. Aber anscheinend wollte die Braunhaarige ihn noch nicht wirklich ausruhen lassen. Dass er die Restnacht noch brauchen konnte, wusste er allerdings auch selbst; Das konnte sich das Mädchen ja denken. Was hatte es damit auf sich, dass sie noch einmal anfing zu sprechen? Ah... einen Moment später eröffnete sie den waren Grund. Hei öffnete kurz die Augen, seine hellen Seelenspiegel glitzerten förmlich vor Müdigkeit. Er sah einen Moment zu der Hyuuga, bewegte sich sonst kein Stück... aber dann bildete sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. "Ich habe getan, was ich für richtig hielt.", erwiderte er und schloss die Augen. Nicht 'Ich habe mir Sorgen gemacht'. Auch nicht 'Ich bin froh, dass es dir gut geht, und ich hätte sehr viel mehr geopfert als das'. Nein, einfach nur, dass er nur das getan hatte, was er für das einzig Richtige hielt: Nämlich einer Freundin aus der Patsche zu helfen - auch, wenn alles andere auch angemessen gewesen wäre. Aber dazu konnte er sich wirklich nicht durchringen. Und, zugegebenermaßen, auch die Mission weiterführen zu können. Aber das war weitaus unwichtiger gewesen als das Leben von dem Hyuuga-Sprössling vor ihm. Für ihn.

Der nächste Morgen. Hei war im Schneidersitz eingeschlafen und hatte diese sitzende Position auch gewahrt. Einige Stunden waren wohl vergangen, als er durch ein gewisses Treiben um ihn herum geweckt wurde. Offensichtlich hatte Yami nicht vor, einen Tag Pause zu machen, sondern hatte sein offensichtlich nicht kleines Geschick zum Managen einer solchen Kolonne genutzt, um die Wagen aneinander zu binden und so die Verletzten mitnehmen zu können - ohne irgendetwas zurückzulassen. Offensichtlich hatten sich Mei und Yami entschlossen, jetzt möglichst schnell zum Ziel zu gelangen, um dann wieder abhauen zu können... jedenfalls sagte Heis Instinkt ihm das. Und der lag ja durchaus mal richtig. Als er aufstand, stöhnte er leise und ließ seinen steifen Nacken ein wenig knacken. Gott, tat das weh. Aber er hatte sich ein wenig erholt. Das war schon einmal etwas; Wie ein Akku war er durch den Schlaf aufgeladen worden und hatte sich zwar einige Verspannungen, dafür aber auch wieder Chakra geholt. Guter Tausch, fand er und streckte sich gähnend. "Los, los!", hörte er. "Wir brechen bald auf." Das kam von einem anderen Bediensteten, allerdings nicht an ihn gerichtet. Hm... unschöner Morgen, eigentlich. Der Himmel war zugezogen und Wolken verdeckten die Sonne. Nun ja, Hei beschwerte sich nicht, war es doch eigentlich gut, dass sie alle soweit überlebt hatten. Jedenfalls die Hauptakteure. Schnell richtete er seinen Mantel wieder - wollte ja nicht, dass er erkannt wurde - und sah sich um. Die Hyuuga war nicht zu sehen. Nun, die war sicherlich nicht weggelaufen. "Hei-kun.", murmelte jemand, und als er sich umdrehte, war dort Yami zu sehen, der ihn beiseite zog. "Ich habe verstanden, was du mir gestern sagen wolltest. Danke. Ich werde mir möglichst viel Mühe geben, um es für alle Anwesenden schnell und angenehm zu gestalten... den Rest der Reise. Mei ist der Meinung, wir sollten in Iwa untertauchen, aber ich denke, es wäre besser, mit ihrem Vater zu sprechen." Er schwieg kurz. "Aber das ist ja nicht deine Aufgabe. Danke trotzdem für alles." Hei nickte nur schweigend und sah, wie Yami sich wieder aus dem Staub machte. Ob da Dank so angebracht war?
 

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Über das kurze Lächeln des Suna-Nin hatte sich Mari keine weiteren Gedanken gemacht. Sie hatte es aufgenommen, seine Antwort verstanden, doch für eine weitere Erwiderung fehlte ihr in gewisser Weise der klare und ruhige Kopf. Genauso wie der junge Mann musste das Mädchen sich ausruhen, weniger ihr Chakra wiederherstellen, sondern ihren Körper – das würde zwar sowieso mehr als nur eine Nacht dauern, doch es wäre ein Anfang. Und dieser war vor allen Dingen wichtig, wenn die Ge'nin zusammen mit der Kolonne den nächsten Tag noch eine weite Reise in die Berge Iwagakures antreten mussten. Tja, Mei und Yami waren vielleicht wieder an Ort und Stelle, die Banditen und Shuji mit Sicherheit besiegt. Schloss das nun automatisch die Mission ab? Eben nicht, das war das Problem. Verletzungen hin oder her, Mari musste noch mindestens bis in die Hauptstadt des Erdreiches durchhalten, ohne dass sie professionell ärztliche Hilfe bekommen konnte. Und danach gab es ja auch noch den kompletten Heimweg – oha, das würde doch noch sehr lustig werden. Wenige Stunden später wurde die Hyuuga von Stimmen geweckt, bemerkte dabei erst, dass sie in ihrer sitzenden Position eingenickt sein musste. Die weißen Seelenspiegel sahen automatisch zuerst an ihre Seite, suchten den männlichen Kollegen. Hei saß dort und schlief – er war in einen tieferen Schlaf gefallen, als die Braunhaarige es getan hatte. Kein Wunder, sein Körper wusste, dass er schlafen musste, da er sich ansonsten ohne jegliches Chakra nicht mehr lange auf den Beinen hätte halten können. Mari für ihren Teil erhob sich, strich sich die Strähnen, die aus der Kapuze gerutscht waren, wieder darunter und richtete allgemein die weite Kleidung, die sie um den Körper trug. Gut, so sollte doch niemand mehr von ihr vermuten, Mei zu sein. Und sie konnte in Ruhe ihrer Tätigkeit als Beobachterin nachkommen... „Hey, du da.“ Fast. Denn nun war die Kunoichi nicht nur eine Beobachterin, sondern auch eine Bedienstete, für die es galt, bei den niederen Aufgaben zu helfen. Da nun auch wieder die entsprechende Chakrakontrolle zur Verfügung stand, vollführte Mari ohne auch nur ein Fingerzeichen formen zu müssen ein Henge auf ihre Augen – weiße Seelenspiegel hätten im Fall der Fälle sicherlich immer noch sehr merkwürdig ausgesehen. Nun strahlten hinter der großen Kapuze braune Rehaugen hervor, die im Schatten der Kopfbedeckung fast zu verschwinden schienen. „Hm.“ Der Mann, der Mari gerade eben noch angesprochen hatte, erkannte nun deren verbundenen Arm – sicherlich vermutete er, dass sie zu den Verletzten des Banditenangriffes gehörte. In irgendeiner Weise stimmte das ja sogar. „Mei-dono will endlich abreisen, geh' zu Yoko, sie räumt gerade mit den anderen die Utensilien aus dem Zelt zurück auf die Wagen. Gibt auch Sachen, die man mit einem Arm tragen kann. Los.“ Tja, war ja ein sehr netter Vorschlag, nur hatte die 15-Jährige keine Ahnung, wer sich hinter dem Namen Yoko eigentlich verbarg. Der Mann konnte es seiner gerade gefundenen Bediensteten wohl aus den Augen ablesen oder aber er bemerkte, dass sie sich nicht eilig auf den Weg machte. Daher fügte er eine Ergänzung an seine Aussage. „Ach, bist du eine der Neuen? Die Fette mit den roten Haaren.“ Mehr Erklärung gab es dann nicht mehr und der Mann kümmerte sich wieder um die eigenen Angelegenheiten – das Treiben auf dem Platz wurde auch zunehmend größer. Hiermit sei jedenfalls erklärt, warum sich Mari zu dem Zeitpunkt, als der Suna-Nin aus seinem Reich der Träume erwachte, nicht mehr bei ihm war. Im Gegensatz zu ihm musste sie arbeiten, auch wenn die 'fette Yoko' Rücksicht darauf nahm, dass Mari mit ihrem einen Arm in den Tätigkeiten eingeschränkt war. Während alle Bediensteten Stühle, Tische und große Teppiche trugen, musste sich die Kunoichi auf den Kleinkram konzentrieren, für den niemand zuständig sein wollte, da man für alle Sachen zwanzig Mal hin und zurück laufen musste. War das Leben als Mei da nicht schöner gewesen? In einer Sänfte sitzen, jeden Wunsch von den Augen abgelesen bekommen und nicht zuletzt alles gemacht bekommen, keinen Finger selbst krumm machen müssen. Nun, eigentlich nicht. Zumindest nicht für die Hyuuga. Sie mochte es, selbst Dinge zu erledigen, in die Hand nehmen zu können und sich nicht immer nur auf andere Leute verlassen zu müssen. Allerdings musste sie zugeben, dass in ihrer momentanen Verfassung ein solcher Vorteil, sich erholen zu können, nicht schlecht gewesen wäre. Egal, die Braunhaarige jammerte nicht, ließ sich auch nichts dergleichen anmerken. Solange ihr Arm oder ihre restlichen Knochen nicht gedachten, irgendeinen Aufstand schieben zu müssen, war alles im grünen Bereich.

Den Tatsumaki hatte das Mädchen in der Zwischenzeit selbstverständlich völlig aus den Augen verloren. Sie wusste nicht, wann er endlich aufgewacht war und auch nicht, dass Yami ihn aufgesucht hatte. Der Diener von Mei war schlau gewesen, sich direkt an den männlichen Part der Gruppe zu wenden, denn noch immer war Mari äußerst verärgert über die Pläne, die das Liebespaar aufgestellt hatte. Die Restnacht hatte ausgereicht, um wieder einen klaren Kopf zu erhalten und die Wut zu unterdrücken, doch dass sie immer noch vorhanden war, stand außer Frage. Gehörte nun eben wieder zu den unterdrückten Gefühlen des Mädchens, von denen die Außenwelt nicht so schnell etwas zu sehen bekommen würde. Die Karren waren nun aneinander gebunden, die wirklich schwer verletzten Personen waren auf Liegen darauf untergebracht worden. Man sah Einige, die ähnlich der Hyuuga einen oder sogar zwei verbundene Arme hatten oder mit übergroßen Pflastern als Verletzte abgestempelt wurden – dennoch mussten sie laufen, denn es war nicht so schlimm, dass sie ihre Beine nicht mehr hätten bewegen können. Die schweigende und vermummte Genin hörte mit einem Mal von irgendwo die Stimme Yamis, die laut genug war, um über den gesamten Platz zu ertönten – trotz der Tatsache, dass auch noch einige andere Personen sich hier und da unterhielten. Laut dem Befehl, den die Hyuuga hörte, wollte der Doppelgänger des Suna-Nin endlich starten und so, wie man es gewohnt war, widersprach keiner der Bediensteten, die Karren setzten sich im gleichen Tempo in Bewegung und die Leute, die zu Fuß unterwegs waren, taten es ihnen gleich. Wo wir schon beim Tatsumaki waren – wo steckte er? Mari wusste, dass es an sich zur Sicherheit nicht einmal schlecht war, wenn die Ninja sich aufteilten, aber es hatte nur einen Sinn, wenn sie über den jeweils anderen Standpunkt auch Bescheid wussten. Die nun braunen Seelenspiegel sahen unauffällig zu allen Seiten, es gab hier nicht wirklich andere Personen, die so vermummt waren, wie die Genin. Trotzdem konnte sie ihn in dem Gewusel nicht sofort ausmachen. War vielleicht besser so?
 

Tatsumaki Hei

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Hei hatte nicht erwartet, dass Mari arbeiten musste oder es dann auch überhaupt getan hatte; Aber wenn er diesen Anblick genießen hätte dürfen, nun, dann hätte er sich zugegebenermaßen gewundert. Aber Hei sah Mari nicht und konnte sich auch nicht ausmachen, als der Tross wieder loszog. Aber vielleicht war das überhaupt nicht schlecht - er wusste ja nicht, ob die Hyuuga mittlerweile wieder ein wenig abgekühlt war oder ob sie immer noch vor sich hin kochte. So oder so wollte er allerdings immer noch eine Sache klären; Sein Kopf war nämlich mittlerweile wieder rational und soweit auf der Spur, dass er wusste: So stehen lassen konnte er es nicht. Er musste einfach wissen, ob Mari ihm trotz ihres Ärgers - und so weiter - wenigstens verzeihen konnte. Oder so. Mittlerweile merkte Hei nämlich, dass es ihm überhaupt nicht gefiel, so zu ihr zu stehen; So unsicher ob ihrer Laune ihm gegenüber. Es gefiel ihm nicht. Der Wüstensohn spürte, dass es ihm wichtig war, wie sie über ihn dachte und irgendwie musste er das auch wissen. Das war das Ziel erst einmal; Er vermutete, dass Mei und Yami jetzt, wo sie wieder in Sicherheit waren - und auch nicht mehr fliehen konnten - das Kommando zur Genüge übernehmen würden, als das er sich wieder zu seiner Teamkollegin wenden konnte. Nur, wie gesagt: Wo war sie? Jedenfalls im Moment nicht da. Seufzend sah der Tatsumaki in den Himmel und spürte, wie er einen Tropfen Wasser in die Augen bekam. Das war wirklich nicht angenehm... es fing an, leicht zu nieseln und es würde mehr werden. Der Himmel verriet es ihm. Abgesehen davon war der Zug mittlerweile auf dem Weg nach oben und musste sowieso schon mehr Druck auf Tier und Mensch ausüben. Anstrengend? Durchaus, jedenfalls für die, die etwas taten. Hei, der sich irgendwo vorne eingeordnet hatte, wurde nicht belästigt und konnte so ganz seinen Gedanken nachhängen. Nachdenklich beobachtete er Mei und Yami, die hier und da wieder einmal am turteln waren und mehr oder weniger offen zeigten, was sie füreinander fühlten. Natürlich keine Küsse oder Berührungen, aber... alles in allem war es wohl recht deutlich. Er fragte sich, ob Meis Vater das sowieso schon gewusst hatte... und ob die Diener einfach darüber hinwegsahen oder sich schon daran gewöhnt hatten? Der Suna-nin seufzte leise und zog seine Kapuze noch ein wenig tiefer. Ein Gutes hatte es - er wurde so vor den Regentropfen geschützt, die den Weg langsam dunkler färbten und den Untergrund rutschiger gestalteten. Das sah nicht wirklich gut aus... wenn es so weiter ging, würde er sogar noch mehr seines eben wieder regenerierten Chakras aufwenden, um den Zug heil hier durchzubringen. Jetzt aber... war erst einmal etwas anderes dran. Während er sich zurückfallen ließ, ganz außem am Zug vorbei, wurde der Regen immer stärker und es wurde noch dunkler... noch dunkler als sowieso schon. Zwar nicht so dunkel wie die Nacht, aber das sah nach einem Unwetter aus, wie man es in Shiro nicht oft hatte. Seufz. Hei strich sich die Haare unter der Kapuze zurecht, als er hinten am Zug angekommen war und sah sich um. War Mari hier irgendwo zu sehen? Tatsächlich erkannte er die Hyuuga, die genauso verhüllt war wie er, sofort und schloss zu der Braunhaarigen auf - allerdings so, dass sie es nur mit Byakugan bemerken würde, weil er eben hinter ihr ging und nicht direkt neben ihr. Er schwieg. Wie sollte er die junge Frau eigentlich ansprechen? 'Mari' kam ihm zu distanzlos vor. 'Hime' - leider - sowieso. Hyuuga-san? Sie würde ihn blöd angucken. Was für eine blöde Situation. Gut, dann eben anders. "Yami geht die Sache wirklich mit Elan an.", fing er an, ging jetzt schräg hinter der Hyuuga, so nah, dass er nicht zu laut reden musste, weit genug weg, dass es nicht aufdringlich scheinen musste. "Ich frage mich schon die ganze Zeit... ob du mir trotz allem verzeihen kannst." Gott, war das schwer. Hei hätte lieber nackt gegen einen Bullen gekämpft als das hier. "...Es wäre schade, wenn nicht. Falls ich etwas tun kann, um es wieder gut zu machen, lass es mich bitte wissen." Wie das klang... aber es war das, was er dachte. Vielleicht hatte Mari nicht überall Recht gehabt, aber ja prinzipiell schon. Und deshalb war es auch angebracht.

Aber jetzt konnte sie wohl erst einmal nicht antworten. Von Vorne klang der Ruf "Mari! Hei!", von Yami, und der junge Mann konnte sich schon denken, was das Problem war - nämlich der Regen, der unaufhörlich stärker wurde und den Weg nicht nur matschig werden ließ, sondern wie gesagt auch sehr rutschig. Mit der Steigung gab es noch mehr Probleme... waren die Karren darauf denn nicht vorbereitet gewesen? Eigentlich schon - doch, die Bediensteten holten feste Seile hervor, die sie flugs um die Räder wickelten um mehr 'Grip' zu bekommen. Allerdings schienen noch andere Probleme da zu sein - denn sonst hätte Yami nicht seinen und Maris Namen gerufen, oder? "Hm. Wir sollten nachsehen", meinte der junge Mann, ein wenig enttäuscht, dass das Gespräch wohl später fortgeführt werden musste. Er lief über den matschigen Boden durch die Masse an Bediensteten und kam erst kurze Zeit später an. "Ah, da seid ihr ja." Mari war also mitgekommen? Gut. "Durch den Regen können sich jederzeit Steinschläge ergeben und entweder von den Bergen seitlich herunterkommen oder den Weg entlang. Bitte achtete darauf und versucht, diese Gefahr auszuschalten." Der Doppelgänger von Hei schien sich seiner Sache sicher. "Und wenn es stärker regnet, werden die Karren nicht vorwärts kommen. Könntet ihr im Fall der Fälle den Weg vor uns wieder fester machen oder austrocknen?" Hei nickte, sah kurz zu Mari, dann zurück. "Das bekommen wir hin." "Gut, dann geht bitte vorne. Dort ist die Gefahr am akutesten."
 

Hyuuga Mari

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Es fing an zu... regnen? Die weißen – Pardon, nun braunen – Seelenspiegel blickten gen Himmel und entdeckten die dunkle Wolkenwand, die sich in der Zwischenzeit aufgebaut hatte. Zuerst fielen nur vereinzelte Tropfen, die vermutlich kaum aufgefallen waren. Doch schon bald verstärkte sich der Guss, sodass die Hyuuga ihren Kopf wieder senkte und hinter der sicheren Kapuze mitsamt ihren Haaren verschwand. Das war alles andere als gut, wenn sie sich hier so umsah, umgeben von Bergen. Mari war niemals in Iwagakure gewesen, konnte dessen Standpunkt also nicht genau benennen, dennoch hätte sie ihr Stirnband darauf verwettet, dass sie noch so manchen Hügel erklimmen mussten, bis sie das Dorf versteckt unter den Steinen finden würden. Die hier transportierten Karren waren schwer, denn sie beinhalteten so manchen Schutt, der zur anstehenden Hochzeit verschenkt werden sollte. Kamen sie auf rutschigen Boden, hätten die Bediensteten sicherlich ihre Probleme, sie weiterhin Berge hinauf transportieren zu können. Bisher jedoch kam jeder Einzelne des Zuges voran, keine gemeldeten Probleme, nur die plötzlich auftauchende Stimme des Suna-Nin brachte die Teamleiterin für einen Augenblick aus dem Konzept. Sie hatte ihr Byakugan nicht aktiviert, es hätte nur unnötig Chakra gefressen, daher hatte sie seine Annäherung nicht mitbekommen. Zumindest war nun die Frage beantwortet, wo der junge Mann steckte, musste die Braunhaarige ihn nicht mehr suchen. Sie sah halb über die Schulter, blickte hinter die Kapuze des Tatsumakis. Yami ging das hier mit Elan an? Stimmte auffallend, sehr zur Freude Maris – so mussten die Ninja weniger zusätzliche Arbeit verrichten und konnten sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren. Dann wechselte der junge Mann das Thema, ihm verzeihen? Es wieder gut machen? Wenn die 15-Jährige nicht gewusst hätte, worum es eigentlich ging, hätte sie vermutet, der Kollege entschuldige sich dafür, dass er mit einer anderen Person ins Bett gesprungen war, ein Seitensprung, der jegliches Vertrauen zwischen den Beiden vernichtet hatte. Abgesehen davon, dass sie sich in keiner Beziehung befanden, war dieser Gedankengang auch an sich absurd, weshalb die Hyuuga ihn sofort wieder verwarf. Die Meinungsverschiedenheit, die die beiden Genin gehabt hatten, hatte den Schwarzhaarigen also ebenfalls noch weiter nachdenken lassen? Es war schon merkwürdig, wie sehr auch Mari die ganze Sache beschäftigt hatte, weshalb ihr Mund sich nach einer kurzen Zeit der Überlegungen zu einer Antwort verformte, doch noch ehe ihre Stimme erklingen konnte, hallte der Hilfe suchende Ruf Yamis über den Zug an Leuten. Wenn man nach zwei Ninja rufen musste, hatte dies niemals etwas Positives zu bedeuten. Das Gespräch mit Hei musste warten, was ein kurz gehaltener Blickkontakt zwischen ihm und ihr auch so verdeutlichte.

Bei dem Diener angekommen, bestätigte sich die Vermutung, die Mari bereits gehabt hatte. Der Regen stellte ein Problem für die Karren dar und die Ninja sollten dafür sorgen, dass es nicht noch schwerwiegender wurde. Steinschläge ausschalten? Sollte schnell erledigt sein. Den Weg trocknen? Auch. Sie kamen der Aufforderung des Mannes nach und begaben sich ein gutes Stück vor den Zug, um eventuelle Gefahren sofort ausschalten zu können. „Tatsumaki-kun, soweit ich weiß, bist du um einiges bewanderter in Katon-Künsten als ich.“ Sie sah in seine blauen Augen, dann wieder den Weg entlang. „Ich weiß, dass sich in diesen paar Stunden nur ein Stück deines Chakras regenerieren konnte. Doch notfalls kannst du den Weg besser austrocknen als ich. Ich werde mich um die Steinschläge kümmern.“ Ein kurzes Nicken, dann konzentrierte das Mädchen das Chakra in ihrer unverletzten Hand. Das Juho Shoshiken war zum Glück eine Technik, für die sie keine zweite Hand benötigte, auch mit einer Einzelnen konnte bereits ein verheerender Schaden angerichtet werden. Perfekt, um dies zu verdeutlichen, hatte sich auf dem dünnen Pfad vor ihnen ein großer Felsbrocken platziert, der bereits vor einer Weile durch den Regen bedingt dorthin gerollt sein musste. Die weißen Seelenspiegel fixierten sich auf das Ziel, das Chakra um ihre rechte Hand explodierte förmlich und nahm die Form eines Panthers an – genauer gesagt den Kopf dieses Tieres. Mit einem gezielten Sprung hechtete das Mädchen nach vorne, stieß den Arm dabei gerade aus und das Chakra-Gebilde sah aus, als würde es dabei das Maul mit den mächtigen Zähnen aufreißen. Als Resultat zersprang der Felsbrocken in viele kleinere Steine, die schnell mit den Füßen zur Seite getreten werden konnten. Hier war die Straße so weit wieder freigeräumt. War dies schon alles? Natürlich nicht und man musste sagen, dass es mit einem angeschlagenen Körper wahre Knochenarbeit wurde. Der Regen verstärkte sich weiter, der Boden wurde matschiger und um auch schnell und präzise vorwärtszukommen, hatte Mari mittlerweile auf eine Mischung von Baum- und Wasserlauf gewechselt. „Kümmer' dich um den Weg!“, rief die Hyuuga ihrem Partner zu, während sie selbst sich über die hügeligen Wände kämpfte und versuchte, einzelne Steine, die sich eventuell einmal lösten, mit ihrem Juho Shoshiken als Gefahr im Keim zu ersticken. Auch unter der Kapuze war bereits genug Regen eingedrungen, dass einzelne Strähnen nass im Gesicht der Braunhaarigen klebten. Mistwetter. „Ahhh!“ Der Schrei eines Bediensteten ertönte, als er einen großen Felsbrocken sah, der sich von der Wand löste und drohte, auf die Karren zu rollen. Mari sah über die Schulter zurück, und ehe der Herr sich versah, erschien an besagter Stelle die Hyuuga, riss ihre Hand nach vorne und zerteilte auch dieses Stück Stein in seine Einzelteile. Mittlerweile hatten alle Anwesenden verstanden, dass sie Shinobi an ihrer Seite hatten, jedoch stellten sie keine weiteren Fragen, solange sie durch diese sicher in Richtung Iwa kamen. Die Kunoichi atmete etwas schwerer, als ihre braunen Seelenspiegel sich umsahen, um weitere Gefahrenquellen auszumachen. Sie sah einen Felsbrocken in Richtung Tatsumaki rollen – er befand sich ja noch immer weiter vorne, versteht sich – und verengte die Seelenspiegel. Die Aufgabengebiete waren verteilt worden, dann musste Mari ihrer auch nachkommen. Wieder verschwand sie von der Stelle, erschien ein paar Meter seitlich des Suna-Nin, schoss mit dem Juho Shoshiken nach vorne und zerstörte den Felsbrocken. Zumindest für den Moment konnte Mari keine Gefahrenquellen mehr ausmachen. „Klappt soweit alles bei dir?“, erkundigte sie sich.
 

Tatsumaki Hei

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Rückblickend konnte natürlich noch einmal gesagt werden: Hei war durchaus froh, dass die junge Frau ihn nicht gleich komplett abgeschmettert hatte. Das wäre natürlich nicht nur äußerst schade, sondern auch irgendwie schmerzhaft gewesen - wie das Wort 'schmettern' an sich ja eigentlich schon nahe legte. Jetzt aber gab es erst einmal Arbeit zu tun und nicht unbedingt leichte, auch, wenn es erst einmal so klingen mochte. Hei hatte Mari eigentlich schonen wollen und wohl auch müssen, aber er wusste, dass die junge Frau das weder akzeptiert noch gewollt hätte. Also hieß es jetzt - nachdem die Hyuuga es als Teamleiter offiziell gemacht hatte - dass sie die Steine aus dem Weg donnern und Hei den Trockner spielen sollte. Bahnten sich da etwa schon wieder Verhaltensmuster an? Hei machte die unterstützende Arbeit, während die Hyuuga mit ihrer kraftvollen Jyuuken-Technik vorpreschte. An sich hatte Hei nichts dagegen, eher im Schatten Maris zu stehen; Immerhin tat er das rein praktisch schon, seit sie angefangen hatten, miteinander ihre Arbeit zu erledigen. Bisher war es nie zu seinem Nachteil gewesen, aber er durfte von sich wohl behaupten, dass er nicht unbedingt der allerschlechteste Teampartner war... oder? Um ehrlich zu sein, konnte er das für sich selbst nicht einmal richtig beurteilen - aber das war ja generell schwer. Mari hatte sich jedenfalls nie aktiv über seine Arbeit beschwert, also hoffte er, dass es da auch nichts gab, was man als Mangel bezeichnen würde. Außer eventuell seine Konstitution, aber er konnte ja auch mit anderen Dingen punkten, nicht?! Der Wüstensohn war eben kein Taijutsuka - aber warum machte er sich momentan eigentlich darum Gedanken? Irgendwie schien es ihm in letzter Zeit viel zu sehr darum zu gehen, vor der Hyuuga gut auszusehen. Das sollte er wohl ändern, vielleicht hatte er sich ja auch irgendetwas eingebildet, was eh nie funktionieren konnte. Ein leises Seufzen entfloh dem jungen Mann, als er sich leicht streckte. Es waren nur wenige Momente vergangen, trotz der vielen Gedanken, und er nickte der Braunhaarigen an seiner Seite zu. Ihre weißen Augen hatten ihn kurz taxiert, aber er schaffte es nicht lange, dem Blick standzuhalten. Das hatte auch schon einmal besser geklappt. „Ja, wahrscheinlich.“ Der junge Mann lächelte nichtssagend. „Kein Problem; Das mache ich. Für diese Techniken reicht mein Chakra wieder allemal. Mach dir keine Gedanken.“ Der Tatsumaki hatte nicht vor, der Hyuuga noch weitere Probleme zu machen, auch wenn das natürlich keine Lüge gewesen war – er hatte auch gestern prinzipiell genug Chakra gehabt, nur war es der Wüstensohn nicht gewohnt, solche Mengen in die Außenwelt zu pumpen. Das musste er noch lernen – und sich an die Leere, die darauf folgte, gewöhnen. Jetzt hatte sich sein Körper darauf eingestellt, wieder Chakra zu benutzen, hieß im Klartext: Er hatte schneller Chakra ‚gewonnen‘, als er eigentlich welches dazu bekommen hatte. Klang vielleicht komisch, war aber vermutlich nachvollziehbar. Mari verzog sich, als er sein Einverständnis beziehungsweise zu erkennen gegeben hatte, dass er sie verstanden hatte – sie sprang nach vorne und ließ mit einer ziemlich beeindruckenden Technik erkennen, wer und was sie war; Nämlich eine Hyuuga vom Hyuuga-Clan, die sich durchaus zu verteidigen wusste. Die Braunhaarige zerschmetterte den Stein und rief ihm gleichzeitig zu, er solle sich um den Weg kümmern. Von Hei aus gerne; und zugegebenermaßen hatte sich der Weg mittlerweile eher zu einem Schlammbad entwickelt als zu irgendetwas anderem. Er wartete also, bis sich der schlanke Körper der Kunoichi aus dem Weg begeben hatte, um dann einige Fingerzeichen zu formen. „Jeder bleibt hinter mir, wenn ich eine Kunst wirke.“, blaffte er zurück – zugegeben ein wenig harscher als gewollt – und wirkte das Drachenflammen-Geschoss. Der gewaltige Feuerstrahl aus seinem Mund verbannte das Wasser nahezu sofort aus dem Boden und hinterließ eine etwas verkohlt wirkende, aber doch begeh- und befahrbare Unterfläche, die wieder fester war. „Und weiter“, gab er die Anweisung. Yami hatte offensichtlich nichts dagegen und winkte den Zug weiter – immerhin hinter Hei her, während Mari vorgesprungen war und sich um die Steine kümmerte, die sich immer wieder lösten. Einmal sogar in einer dramatischen Aktion, in der sie einen auf einen Wagen zurollenden Felsen zerstörte, kurz nachdem sie wie von Geisterhand davor aufgetaucht war. Die Hyuuga überraschte ihn eigentlich immer mal wieder; Sie war wirklich stark. Das kam meistens nicht so zur Geltung, weil sie größtenteils irgendwie nichtige Jobs machten, aber bei solchen Gelegenheiten konnte man beobachten, dass die junge Frau wirklich einiges auf dem Kasten hatte. Hei merkte, dass er wirklich gespannt war, wie sich Mari in Zukunft entwickeln würde; Einfach, weil sie als Hyuuga-Sprössling des Haupthauses mit Talent sicher weit kommen würde.

Aber egal, unabhängig davon: Immer wieder setzte Hei seine Kunst ein, um den Weg vor sich zu ebnen, jedenfalls bei den Steigungen. Um Chakra zu sparen, hörte er bei den Geraden auf, groß seine Kunst anzuwenden – das war einfacher, außerdem mussten die anderen Leute dann auch etwas arbeiten. Ausgleichende Gerechtigkeit. Mit einem Mal sah er, wie einer der großen Felsbrocken auf ihn zurollte und ihn sicherlich auch zerquetschen würde – der Wüstensohn hatte überhaupt nicht auf die Wände geachtet. Verdammt! Schnell versuchte er noch Fingerzeichen zu formen, aber da… war Mari schon da und zerschmetterte den Stein. Hei atmete durch und sah ein wenig erleichtert aus. „Danke. Ja, alles in Ordnung.“, meinte er und nickte ihr zu. Das war knapp gewesen – der Tatsumaki strich sich mit dem Ärmel das Wasser aus dem Gesicht, als ein Blitz sein Gesicht erhellte. „Das ist wirklich kein schönes Wetter“, stellte der Shinobi unnötigerweise fest, setzte seine Kapuze ab. Mittlerweile war ihre Tarnung sowieso aufgeflogen, und ob er nun Yami ähnlich sah oder nicht, interessierte ja nun wirklich niemanden mehr. „Gibt es in Iwa irgendwelche heißen Bäder oder so etwas? Dafür könnte ich mich momentan begeistern.“ Der Tatsumaki bedeutete der jungen Frau, einen Schritt zurückzugehen, als eine weitere Steigung in Sicht kam, die so glatt wie Eis schien. Einen gewaltigen Flammenstrahl später war es fest und gut zu begehen. Zwar regnete, stürmte und gewitterte es weiter, aber Mari und Hei schienen wenigstens einen Moment Ruhe von ihren Aufgaben zu haben. „Wie geht es deinem Arm?“, fragte Hei zurück und schielte zu dem beschädigten Körperteil. „Ich würde mich schlecht fühlen, wenn es ihm noch schlechter gehen würde als vorher. Sag‘ Bescheid, wenn es sich komisch anfühlt.“ Damit war das schon einmal gesagt; Jetzt hieß es nur noch, weiter die Aufgabe zu erledigen. Von hinten hörte man Yamis Stimme, die die Bediensteten anfeuerten – sozusagen. „Nur noch die nächsten zwei Steigungen, dann kommt Iwagakure in Sicht. Haltet durch!“ Hei lächelte Mari zu, zwar ein wenig zurückhaltend, aber mehr etwas-sagend als vorher noch. „Wir scheinen bald da zu sein… endlich.“ Aber vorher hielt die Natur natürlich noch eine letzte Prüfung für die beiden Genin bereit, die bestanden werden musste; mit lautem Getöse schlug ein Blitz in einer der größeren Bergspitzen ein und löste einen großen Erdrutsch aus, gefolgt von polternden, großen Steinbrocken. Hei seufzte, konzentrierte sich. „Ich werde den Erdrutsch aufhalten und aushärten. Du musst dich um die Brocken kümmern, das schaffe ich nicht alleine“, sagte er entschlossen und legte die Hände noch einmal zusammen, um ein größeres Drachenflammengeschoss zu beschwören. „Katon: Karyu Endan!“, schallte es und aus dem Mund des Tatsumaki kam noch einmal dieser gewaltige Feuerschwall, der auf Konfrontationskurs mit dem Erdrutsch ging…
 
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Hyuuga Mari

Chuunin
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Hatte der Tatsumaki da kurzzeitig nicht damit gerechnet, von der Hyuuga Hilfe zu erhalten? Also bitte, die Aufgaben waren doch verteilt gewesen, Mari hatte nicht vorgehabt, auch nur einen einzigen gefährlich werdenden Felsbrocken gen Boden rollen oder gar ihren Kollegen angreifen zu lassen. Auch er erledigte den ihm zugeteilten Part außerordentlich gut, die Braunhaarige hatte während ihren Jutsu mitbekommen, wie er mit mächtigen Katon-Künsten die Wege austrocknete, verkohlte und für die Karren befahrbar machte. Nur bei den Gerade sparte der Tatsumaki sein Chakra, wobei die Kunoichi davon ausging, dass er dies machte, da sein eigener Vorrat nicht unendlich groß war – trotz der vorigen Aussage. Dass der wirkliche Grund war, dass er ausgleichende Arbeit und Gerechtigkeit wünschte, darüber dachte die 15-Jährige gerade nicht einmal ansatzweise nach. „Eigentlich besitzt doch jedes Großreich so etwas. Allerdings sollten wir zuerst die Aufgabe erfüllen, bevor wir uns Gedanken über das 'Danach' machen.“ So viel zu dem Kommentar, dass heiße Bäder gerade eine wirklich ausgezeichnete Option wären. Egal wie man es drehte und wandte, Mari war und blieb eine auf den Auftrag fixierte Kunoichi, die zuerst über ihre Freizeit Überlegungen anstellen konnte, wenn auch sonst keine zu erledigenden Missionen mehr auf dem Tisch lagen. Die Hyuuga behielt im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen ihre Kapuze auf, denn auch, wenn bereits einige Strähnen nass geworden waren, so fühlte es sich doch angenehmer an, nicht völlig durchnässt zu sein – wäre unweigerlich passiert, wenn sie sich des Kopfschutzes vollkommen entledigt hätte. Auf seine Aufforderung hin bewegte sich das Mädchen ein Stück weit nach hinten, betrachtete die von Hei angewandte Katon-Kunst und nickte ihm schließlich respektierend zu. So etwas konnte die Braunhaarige nicht, mit ihren kleinen Feuerbällen hätte sie vielleicht einzelne Steine austrocknen können, mehr aber auch nicht. Sie war eben eine vollkommene Taijutsuka – vielleicht würde sich irgendwann etwas daran ändern, doch so lange Mari nicht das Gefühl hatte, die Techniken ihres Clans verinnerlicht zu haben, hatte sie nicht vor, sich neue Spezialisierungen zu suchen. Das verlangte irgendein von ihr selbst aufgestellter Ehrenkodex von ihr. „Mein Arm fühlt sich wie gestern an, im Prinzip. Ich lenke wie von dir gesagt kein Chakra hinein und versuche ihn auch sonst aus meinen Angriffen herauszuhalten. Vielleicht lasse ich mich im Krankenhaus Iwagakures noch einmal durch checken. Sie können ja nicht riechen, dass ich eine Shiro-Nin bin, solange ich meine Augen verdeckt halte.“

An sich hätte aus dieser Konversation ein wirklich angenehmer Plausch werden können, gäbe es da nicht noch ein Problemchen: Genau, die Mission lief noch und das Unwetter machte keine Anstalten, so schnell zu verschwinden. Yami gab zumindest bekannt, dass nur noch zwei Steigungen erklommen werden mussten, um den ersten Blick auf Iwagakure schweifen lassen zu können. Wenn das Mal keine gute Nachricht war – aber mit einer letzten Prüfung wollte die Natur die Genin dann doch noch beschäftigen. Ein gewaltiger Erdrutsch, betätigt durch einen einschlagenden Blitz, bewegte sich in rasanter Geschwindigkeit auf den Zug von Karren zu. Wie hätten diese Leute bitte ohne die Unterstützung von Ninja lebend an ihrem Zielort ankommen wollen? Wenn man überlegte, dass Hei und Mari ursprünglich nur dafür engagiert wurden, die Plätze Yamis und Meis einzunehmen – nur sekundär als Beschützer – war es wirklich lebensmüde gewesen. Nun, egal, viel wichtiger war es nun, sich um diese anscheinend letzte Gefahr zu kümmern. Der Suna-Nin gab von sich aus eine Anweisung, die jedoch genau den Vorstellungen entsprach, die auch die Hyuuga gehabt hatte. Daher gab es keine Kritik, nur ein stummes Nicken und einen Moment des Wartens, bis der Tatsumaki seine nächste Jutsu gewirkt hatte. Wäre ziemlich dämlich gewesen, mitten in diese hineinzulaufen, nicht? Die weißen Augen verfolgten gespannt den Feuerschwall, dessen sengende Hitze auch vom Standpunkt der Genin aus gespürt werden konnte. Er brannte eine Kuhle in den anbahnenden Erdrutsch und dieser verlangsamte sich, trocknete zunehmend aus und blieb kurz vor dem eigentlichen Weg zum Erliegen. Während dieser Ereignisse hatte Mari noch einmal durchgeatmet, war von ihrem Platz verschwunden und konzentrierter erneut das Chakra in der rechten Handfläche. Juho Shoshiken, wie auch zuvor, wurde hier angewandt. Stein für Stein wurde von dem erschienenen Panther-Schädel zerstört und kullerte nur noch in kleinen Einzelteilen gen Boden, die für Karren und Menschen alles andere als gefährlich waren. Der Atem der Hyuuga wurde nach und nach schneller, denn diese Technik kostete trotz allem nicht nur Chakra, sondern auch Kraft, die ihr angeschlagener Körper leider nicht mehr in unendlichem Maße zur Verfügung stellen konnte. Dennoch riss Mari sich zusammen, verschwand immer wieder von einem Punkt, nur um bei dem Nächsten aufzutauchen und Felsbrocken zu zerschlagen.

„Dort! Iwagakure kommt in Sicht!“ Die Stimme des Dieners war eine wahrliche Erlösung in diesem Unwetter. Nachdem alle Steine zerstört worden waren, der Erdrutsch gestoppt hatte und auch die letzten beiden Steigungen hinter den Karren lagen, traute sich ein jeder Beteiligte, freudig aufzuatmen. Sie standen an der Spitze eines der Berge, das Gewitter hatte nachgelassen, auch wenn der Regen und der Wind auch jetzt noch unaufhörlich in das Gesicht der Passanten peitschte. Die Hyuuga tauchte innerhalb weniger Sekunden neben ihrem Teamkollegen auf, beide standen an der Spitze der Gruppe und konnten nun hinunter in das Tal blicken – welches gespickt war von einem wahrlich gigantischen Dorf. Dies war also das Dorf versteckt unter den Steinen? Die weißen Augen sahen sich die Umgebung an, zu allen Seiten des Ortes ragten gigantische Berge in den Himmel und das, obwohl Iwagakure an sich auch bereits auf einer wirklich zu respektierenden Höhe gebaut worden war. Ein natürlicher Schutz, der auf keinen Fall unterschätzt werden durfte – und in dem ein oder anderen Krieg sicherlich bereits einen Vorteil gebracht hatte. Nicht umsonst war Iwa nicht nur das älteste, sondern auch militärisch stärkste aller Großreiche, dass es auf Seiten Soragakures stand, war eigentlich ein großer Nachteil für Shiro. Rein aus dieser Perspektive betrachtet. Die Hyuuga sicherte mit einem weiteren Henge, dass ihre weißen Seelenspiegel wieder ein dunkles Braun annahmen, um in der Masse auch bloß nicht aufzufallen. Überall standen Wachen um Iwagakure, vor allem vor dem Tor. Das Gute an der Lage des Dorfes war es natürlich, dass man von diversem Punkten aus einen perfekten Überblick bekommen konnte. Negativ, dass es sicherlich reichlich schwer war, so umgeben von Bergen, irgendeine Vergrößerung des Ortes zu planen. Wie das wohl geregelt worden war? Vielleicht würde es sich ja beantworten, sobald sie erst einmal in das Dorf eingedrungen waren. Ein wenig umsehen würde sich die Hyuuga schon gerne...
 

Tatsumaki Hei

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Ein leichtes Schmunzeln, ein leises Lächeln, einmal die Haare zurück gestrichen; Hei war irgendwie froh, dass Mari trotzdem immer noch Mari war. Ihre erste Priorität war die Mission und das hatte sich auch nie geändert - irgendwie war das wirklich gut. So ergänzten sie sich auch in diesem Belang eigentlich Recht gut... nicht nur ihre Fertigkeiten konnte man gut miteinander in Einklang bringen, sondern auch diese Eigenarten der Beiden. Hei, der sich durchaus mal eine Pause gönnte und es dann auch genoss und Mari, die ja eher fixiert war, die Aufgaben erst zuende zu bringen und dann - vielleicht, mit ganz ganz viel Glück - ein wenig Freizeit einschob. Hei nahm die Info mit dem Arm nickend auf, freute sich, dass sie seinen Rat nicht missachtete und dann... passierte diese ärgerliche Sache mit dem Erdrutsch. Hei wandte seine Kunst an und Mari haute nach, war wieder schneller als er gucken konnte - fast - und prügelte die Steine aus dem Weg. Wirklich effizient... aber wieso eigentlich ein Panther? Musste er das Mädchen beizeiten mal fragen. Vielleicht hatte das ja eine Bewandtnis? Die Königin der Wildkatzen... hah! Wenn das mal nicht passen war. Vielleicht würde er von 'Hime' darauf umsteigen, wenn es sich mal ergab. Hei strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und betrachtete die Hyuuga, die sich elegant durch dieses Dreckswetter kämpfte. Tja, irgendwie hatte er schon etwas für sie übrig, oder? Hei konnte es wohl nicht mehr leugnen und tat es einfach auch nicht mehr. Aber - natürlich - hatte er nicht im Geringsten vor, sich auch nur etwas anmerken lassen; Das wäre ja nicht wirklich professionell gewesen. Es war schon traurig genug, dass er so wenig Shinobi war, dass er sich halbwegs in eine Kollegin verguckte. Viel schlimmer: In eine Hyuuga. "Du bist 'n Idiot", brummte der Tatsumaki zu sich selbst, kratzte sich an seinem Kopf, als er sich dem Mädchen zuwand, welches wieder neben ihm aufgetaucht war. Sie hatte alles erledigt, was sein Drachenflammen-Geschoss übrig gelassen hatte und das natürlich mit Bravour. Wie alles, was sie anging. "Gut gemacht", meinte er und streckte sich leicht, während er auf das Dorf versteckt unter den Steinen herabsah. Es war schon irgenwie imposant, wie das älteste Ninjadorf sich an die Berge schmiegte und gleichzeitig so aussah, als sei es mit purer Gewalt dorthin gemeißelt worden. Ein Momument menschlicher Durchsetzungskraft und sicherlich irgendwie auch Sturheit... die Wachen machten ihm nur einige Sorgen. Hei gab ein leises 'Puff' von sich, als er seine Haut heller färbte - just in dem Moment, als auch Mari sich für ein Henge entschied. "Ich denke, das ist wirklich besser." Der Wüstensohn strich sich über das Gesicht, entfernte das Wasser aus seinen Augen. "Es ist irgendwie schon beeindruckend. Eine Schande, dass wir hier praktisch im Feindesland sind." Er wusste nicht, ob Mari zuhörte, aber so konnte er seine Gedanken ordnen - auch für sich selbst. Jetzt wurde es brenzliger - irgendwie. Es konnte glatt gehen oder eben auch nicht. "Wir sollten uns erst einmal in den Tross zurückziehen.", meinte er dann, lächelte und nickte nach hinten, zog das Mädchen ein Stückchen zurück und reihte sich mitten in den Zug ein. "Zwei Diener, die vorne langlaufen und so wie wir aussehen erregen nur unnötige Aufmerksamkeit", stellte er fest und ließ dem Ärmel der jungen Frau los. Sollte ja nicht so wirken, als würde er sie umherkommandieren.

Einen Moment später karrte der Tross auf das Tor Iwas zu - durchaus ein seltsames Gefühl. Wie gesagt; Feindesland und zu unterschätzen waren die Steinbeißer hier auch nicht. Sie mussten sich in Acht nehmen um nicht aufzufallen. Schön in der Reihe bleiben; Yami regelte vorne ja alles. Während die Identitäten von Yami und Mei einwandfrei bestätigt werden mussten, waren die Bediensteten weniger wichtig, zum Glück. Die Menschen hier waren im Moment wohl nicht auf Gefechtsstation, ein Glück für Hei und Mari, während sich die Wagen wieder in Bewegung setzten. Hei hatte die Kapuze mittlerweile wieder aufgesetzt, was nicht auffiel, denn die meisten Diener hatten Kapuzen auf um sich vor dem Regen zu schützen und auch die Wächter waren unterrichtet gewesen. Keine Probleme soweit, immerhin. Während das Unwetter weiter wütete - in abgeschwächter Form allerdings - zogen sie langsam nach Iwa ein, und obwohl es erst Nachmittag war, waren die Lichtverhältnisse sehr viel eher mit der Nacht zu vergleichen. Die Wagen schienen genau zu wissen, wohin sie mussten, aber Yami kam auf sie zu und nickte Mari schnell zu und wand sich dann an Hei. Schien ihm wahrscheinlich sicherer. "Vielen Dank für alles. Ihr habt uns gerettet... mit diesem Unwetter hatte ich erst morgen gerechnet. Wenn alles n..." ...ach Plan gelaufen wäre? Hei schmunzelte, als Yami abbrach. Der Kerl konnte sich glücklich schätzen, dass er und Mari da gewesen waren. Wer konnte schon wissen, ob er und Mei sonst überhaupt überlebt hatten? Tief im Wald, zwei relativ verwöhnte Menschen? Eher nicht. Der Tatsumaki legte den Kopf schief, dann fing sich Yami wieder. "Jedenfalls sind wir sicher. Ich und Mei werden bei dem Mann nächtigen, zu dem dieser Auftrag ging." Er deutete in eine Richtung, in der ein großes, steinerndes Gebäude die anderen noch ein wenig überragte. "Die Diener schlafen alle bei den Karren in einer kleinen Unterkunft, aber ich würde euch vorschlagen, doch eine Gaststätte aufzusuchen. Die Menschen hier sind sehr traditionell und pflichtbewusst und werden euch sicherlich nicht nur ein schönes Bad gönnen, sondern auch noch ein gutes Essen auftischen." Kurz schielte er zu Mari, sah die braunen Augen, nickte. "Aaaber das müsst ihr unter euch ausmachen. Kommt morgen einmal zu dem Auftraggeber um eure Bestätigung abzuholen. Gute Nacht." Wusch, und weg war er. In Eile, der Kerl. Hatte hoffentlich nicht vor, noch vor übermorgen abzuhauen, aber es sah nicht so aus... jetzt war er erst einmal hier drin. Und kam so einfach nicht weg. "Also... Hyuuga-sama?", fragte Hei nach und grinste leicht.
 
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