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Erster Zug: Koffer & Bürokratie

Hyuuga Itoe

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Eines konnte man Michiyo Kumiko nicht vorwerfen: Feigheit. Sie stand ihren Mann mit zwölf Jahren, ignorierte mögliche Konsequenzen und konterte nicht weniger laut als Shia sie zuvor angeschrien hatte. Itoe dachte sich ihren Teil und machte sich gedanklich einige Notizen. Selbst als Kumiko zu Höchstform auflief sagte Itoe kein einziges Wort. Sie schwieg, beobachtete und sah zu.
Itoe hatte vor später noch ein Wort mit dem jungen Mädchen zu reden, weshalb wir an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen was die Hyuuga zu den jeweiligen Worten Kumikos dachte. Letztendlich marschierte das Mädchen vor die Tür, Shia-dono war aufgelöst zusammengesunken. Das junge Helferlein saß deprimiert auf einem Stuhl und der ältere Herr packte mit Itoes Hilfe das gesamte Geld zurück in die Tasche. Er wirkte traurig und resigniert. Er hatte aufgegeben, kannte sein Schicksal.
„Kommt ihr so mit oder muss ich euch abführen?“

Einige Minuten später traten alle gemeinsam durch die Tür ins Freie wo Kumiko schon wartete. Shia-dono war verheult, Totomu-san und sein Sohn schwiegen. Itoe trug beide Taschen auf ihrem Rücken, nickte Kumiko zu und die Hyuuga samt Konsorten legte den Weg zum Omura-Anwesen in Stille zurück. Es hatten vermutlich alle genug um darüber nachzudenken.
Itoe kannte das Gefühl das man nach einer erledigten Mission hatte. Meist war es Erschöpfung gepaart mit dem Wissen am heutigen Tage etwas gutes geleistet zu haben. Im Moment fühlte Itoe sich nicht sonderlich gut. Sie hatten die Mission zwar erfüllt aber gleichzeitig dafür gesorgt, dass zwei Betreiber eines Waisenhauses vermutlich für einige Zeit ins Gefängnis wanderten und die dort beheimateten Kinder wieder auf der Straße landeten ehe sie von einem anderen Haus aufgenommen wurden. Ja, es waren Verbrecher gewesen denn ihre Tat war illegal. Gut fühlte sich das trotzdem nicht an.

Beim Omura-Anwesen angekommen wurde die kleine Gruppe von einigen Männern in Schwarz sowie dem Diener Souta empfangen. Dieser wirkte nicht sonderlich glücklich ob des Anblicks und verlor kein Wort zuviel. Schweigend bedeutete er den Sicherheitsbeamten, dass sie Totomu-san sowie dessen Sohn ins Haus bringen sollten. Shia wurde mit einem mitleidigen Blick bedacht und für einen kurzen Moment in die Arme geschlossen. Dann wanderte sein Blick zu Itoe, Kumiko und Mari. Schweigend drückte er jeder der Damen einen Umschlag mit dem vereinbarten Sold der Mission in die Hand.
„Sind sie stolz auf sich?“, fragte er und ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um, ging in das Anwesen und schloss die Tür hinter sich. Und so, meine Damen endete die erste Mission für Kumiko und Mari. Itoe wollte trotzdem noch etwas erledigen.
„Alles weitere liegt nicht mehr in unserer Hand. Gute Arbeit, ihr beiden. Kumiko, auf ein Wort?“, fragte sie höflich und entfernte sich etwas von der Gruppe, namentlich Mari.

„Es wird nicht lange dauern, das verspreche ich dir. Ich möchte dir nur sagen, dass du in dem Haus das Richtige getan hast. Man sollte immer für das Einstehen was man glaubt und auch wenn es sich um jemanden mit Einfluss handelt sollte man sich nicht selbst verleugnen.“ Einfach so ein Lob? Nicht doch. „Allerdings... deine Drohung war unnötig. Sie war ein emotionaler Schlag gegen Shia als sie bereits am Boden lag. Gewöhn dir das ab, du wirst dir damit keine Freunde machen. Außerdem solltest du aufpassen wem du was erzählst. Kindheit und Familie können in den richtigen Momenten Waffen sein die man gegen dich verwendet. Ich sage nicht, dass du nie etwas Preis geben darfst. Sei dir nur sicher, dass es im jeweiligen Moment das Richtige ist, ja?“
Mit diesen Worten lächelte Itoe, nickte dem jungen Mädchen zu und damit war für sie die Angelegenheit erledigt. Eine weitere Mission auf ihrem Konto. Ob sie heute Nacht gut schlafen würde stand auf einem anderen Blatt Papier.

[Mission beendet]​

//Ihr dürft einen Abschlusspost schreiben wenn ihr möchtet. Kumiko, solltest du ein Gespräch fortführen wollen ist das in Ordnung und ich werde dann auch noch einen Post drunter setzen. Es ist aber auch nicht schlimm wenn ihr nicht mehr postet. Feedback und EXP-Vergabe wird in den kommenden Minuten im Missionsforum gepostet werden.
 

Michiyo Kumiko

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Fraktion
Shiro
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Kumo
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Tatsächlich musste Kumiko nicht lange warten, bis ihre beiden Teamkameraden mitsamt der Drei Täter an ihr vorbei schlenderten. Es hatte wirklich nicht lange gedauert. Shia wirkte immer noch so aufgelöst, wie noch vor einigen Minuten, aber bei weitem nicht mehr so rebellisch, also hatte auch sie sich damit Abgefunden, was jetzt passieren würde. Der Alte und sein Sohn schienen ebenfalls in einer tiefen Starre zu harren. Was in ihren Köpfen vor sich ging, wollte Kumiko eigentlich nicht so genau wissen, vermutlich hätte das nur die Wut wieder hoch geholt, die gerade wieder so schön klein und kontrollierbar geworden war.

Es gab eigentlich keine klaren Richtlinien dafür, was Kumiko von dieser Mission halten sollte. Einerseits war es erhebend, die erste Mission so gut wie abgeschlossen zu haben, aber Shias Worte hatten auch ihre Spuren hinterlassen. Am Ende obsiegte aber ihre Überzeugung, der Ninja-Kodex, der jede emotionale Bindung verbot, sei das Mittel der Wahl für solch eine Situation.
Dass Kumiko gegen genau diese Regel vor nicht einmal fünf Minuten selbst verstoßen hatte, verdrängte sie dabei allerdings erfolgreich.
Die Gruppe verhielt sich zwar friedlich, dennoch wollte die blonde auf Nummer sicher gehen und hielt folglich etwas Abstand , um etwaige Flüchtige schnell aufhalten zu können, wenn einer der Drei doch noch auf dumme Gedanken kommen sollte.

Der Rückweg erschien Kumiko deutlich kürzer, als der Hinweg vom Anwesen zu dem alten, modrigen Haus – wohl nicht zuletzt, weil sie dieses Mal den direkten Weg gehen konnten. Dort angekommen erwartete sie Souta, der sie dieses Mal mit einer offen provokanten Spitze begrüßte und ihnen den Sold auszahlte. Zum Glück hatte Kumiko-chan ihre Mitte inzwischen wieder gefunden, weshalb es ihr gelang, diese Giftspritze mit ihrem gewohnten emotionslosen Gesichtsausdruck zu ignorieren.
Itoe-Senpai beglückwünschte die beiden Genin für ihre erste Abgeschlossene Mission, allerdings nahm diese Kumiko alsbald zur Seite. Kumiko musste nicht einmal Raten, worum es ging. 'Den Schuh werd' ich mir anziehen müssen, ich hab's eben übertrieben.'

Ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht, als ihr Taichō zu der erwarteten Ansprache ansetzte. Die Blondine hatte im Angesicht dieses brüllenden, heulenden Rindviehs einfach die Fassung verloren, und den Preis würde sie jetzt bezahlen müssen. Sie lauschte der eigentlich eher halbherzig geführten Maßregelung ihres Senpai mit voller Aufmerksamkeit, schließlich war die Standpauke mehr als nur verdient. Ihre Antwort beschränkte sich jedoch, wie es von Kumiko-chan eigentlich gewohnt war auf ein knappes: „Hai! Ich werde daran arbeiten, Senpai!“


OT: Also ich brauch keine Antwort mehr, für Kumiko ist das Gespräch ebenfalls erledigt.
 
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